Spürst du es nicht? von abgemeldet (Liebst du das Leben? Dann behalte es in guter Erinnerung, denn es kommt nie mehr zu dir zurück) ================================================================================ Kapitel 5: Molana/Ayshas Entscheidung ------------------------------------- Molana/Ayshas Entscheidung Es war ein lauer Sommerabend am Ende des Heiligen Kreuzzuges. Die meisten Leute der kleinen Stadt Asdion waren draußen und genossen die letzten warmen Strahlen der untergehenden Sonne. Niemand fürchtete sich noch vor den Untieren, die in der Finsternis lebten und sich vom Blut anderer ernährten, den Vampiren. Der Retter der Welt, Vincent Weynard hatte fast alle besiegt. Doch hatte er damit mit seinem unsterblichen Leben bezahlt. Sein Grab zierten jeden Tag immer mehr Blumen, Grabgeschenke und Kerzen. Aber eines Tages würde er zurückkommen und die Brut der Hölle für immer zu vernichten. Eine junge Frau saß allein in ihrem kleinen Häuschen am Rande der Stadt und bereitete das Abendessen zu. Ihre blond gelockten Haare hatte sie hochgebunden. Auf ihren Lippen war ein lächeln zu sehen. Ab und zu schaute sie auf und sah aus dem Fenster. Der Himmel hatte ein orange-rot angenommen und die Sonne versank gerade im Westen. Da klopfte es an der Tür. Neugierig ging Molana an die Tür. Besuch hatte sie nicht erwartet und doch öffnete sie die Tür. Ein hoch gewachsener Mann stand vor ihr in einem schwarzen Mantel an dessen Saum ein gelber Streifen einen schönen Kontrast hergab. Seine kurzen pechschwarzen Haare mit Blaustich passten wunderbar dazu. Und in seinen Augen lag etwas magisches, etwas anziehendes. “Guten Abend , mein Herr.” begrüßte die junge Frau ihn. “Guten Abend. Mein Name ist Abraxas Ethar.” stellte sich der junge Mann vor. Er musste um die zwanzig sein, nicht viel älter als sie selbst. “Ich suche eine Unterkunft für eine Nacht und ihr seid meine letzte Hoffnung, junges Fräulein. Ich war hier in der Nähe auf Jagd und suche nun einen Platz zum Schlafen.” säuselte er. Sofort wurde Molana rot und richtete schnell ihr Kleid. Sie verstand seine missliche Lage. Das städtische INN war wohl wie immer gut besucht. “Ich werde euch auch keine umstände machen.” versprach er lächelnd. Stotternd ließ Molana ihn herein. “Setzen Sie sich doch.” sagte sie höflich. Sie hatte nicht den geringsten Schimmer aus welcher Schicht von Gesellschaft er angehörte, doch schon der Umhang und seine galante Haltung ließen sie vermuten dass er wirklich vermögend war. Sie stellte ihm frischgebackenes Brot, Käse und ein Glas Milch vor. “Verzeiht, doch mehr habe ich nicht.” entschuldigte sie sich mit einem Knicks der für Könige würdig war. “Ich bitte euch Fräulein. Das ist mehr als genug.” meinte er und nahm sich reichlich von allem. In der Nacht konnte Molana nicht schlafen. Abraxas hatte ihr Bett bezogen, sie hatte darauf bestanden. Sie wälzte sich umher, auf der suche nach schlaf. Als sie ein knarren vernahm schreckte sie auf. Vor ihr an der Wand saßen zwei Augen. Zuerst dachte sie es wären die des Teufels. Sie glühten rot wie Feuer. Doch konnte sie ein bläuliches schimmern von Haaren im schwachen Mondlicht erkennen. “Abraxas, ihr seid es.” atmete sie erleichtert auf. Sie setzte sich im Bett auf um ihren Gast besser erkennen zu können. Der kam auch zu ihr heran, mit einem süffisanten Lächeln. “Könnt ihr nicht schlafen?” fragte sie. Der schwarzhaarige nickte und strich sich langsam durch ihr Haar. “Wisst ihr, in der Nacht kann ich ganz selten gut schlafen. Solange nicht eine wunderschöne Frau neben mir liegt.” Die Blondine errötete. “Aber Herr. Ihr macht euch lustig über mich.” “Aber nein. Ich finde ihr seid eine solche Frau, mit der ich den Abend meines Lebens erleben will.” Sichtlich geniert drehte Molana ihr Gesicht von ihm weg. “Bitte… hört auf davon zu reden.” flüsterte sie in die Nacht. “Warum? Weil ich die Wahrheit sage?” fragte Abraxas und lachte leise. Aysha nickte stumm. “Ihr müsst wissen, dass ich schon sehr oft umworben worden bin. Dabei war jedoch noch nie die Absicht auf eine Ehe.” antwortete sie und drehte sich wieder zu ihm um. “Seitdem bin ich bei Männer sehr vorsichtig geworden.” Belustigt sah der schwarzhaarige sie an. “Ihr braucht keine Vorsicht bei mir walten zu lassen. Ich bin ein ehrwürdiger Mann, der eine Frau auf Händen trägt.” Langsam hob er ihr Gesicht hoch, sodass sie nur in seine magischen, so anziehenden Augen sehen konnte. “Herr…” flüsterte sie geniert. Aber dann schwand ihr Bewusstsein. Molana wurde nur langsam wieder wach. Ein kühler Luftzug stich über ihre nackten Arme und Beine. Kein einziger Laut von Vögeln oder angeregten Nachbarn drang an ihr Ohr. Noch ganz benommen öffnete sie die Augen. Sie war nicht mehr in ihrem Bett in Tradan. Sie lag in einem prunkvollem Himmelbett mit Vorhängen aus schwarzem Satin. Ihr Kleid, was sie noch in ihrem Haus getragen hatte war verschwunden, stattdessen trug sie ein zartrosa Kleid aus Seide und Samt. Es hatte kurze Ärmel und an einigen Stellen am Saum des Kleides war es gerafft. “Ah… endlich bist du wach…” sprach eine raue Stimme aus dem Dunkeln. Ihr kam die Stimme bekannt vor und sie drehte sich automatisch zu ihr um. Der schwarz gekleidete Abraxas trat aus dem Schatten hervor. Molana erschrak. “Was? Wo bin ich hier?” fragte sie und setzte sich auf. Kurz sah sie aus eines der Fenster. Sie konnte nur den Himmel sehen. Aber wie klar sie sehen konnte. “Du bist in meinem Turm. Dies ist ab jetzt dein Heim, meine Braut.” sagte er und seine Lippen kräuselten sich zu einem lächeln. “Braut? Ich bin niemandes Braut, Herr.” sagte sie aufgebracht. “Oh, doch. Du bist meine Braut. Ich habe dich zu einem Vampir geschaffen und du wirst mit mir das unendliche Leben verbringen.” sagte er scharf. “Sieh nur was ich dir als Mitgift gegeben habe.” fügte er hinzu und zeigte auf ihr Kleid. Molana erhob sich. “Was habt ihr aus mir gemacht? Einen Vampir?” fragte sie entsetzt und ging auf ihn zu. “Ja… eine wunderschöne Vampirbraut. Wie dafür geschaffen für einen mächtigen Vampir wie mich.” er lachte. Sie wich entsetzt zurück bis sie hinter sich die steinernen Mauern im Rücken fühlte. Sie sah neben sich das Fenster, was sperrangelweit offen stand. Langsam drehte sie sich zum Fenster hin um vielleicht den Boden zu erkennen. Erst im fernen erkannte sie einen schmalen Streifen Erde, der im Meer endete. “Ich würde nicht versuchen hier herauszuspringen. Das sind über sechzehn Stockwerke. Und dort unten ist ein breiter Wassergraben. Auch solltest du es nicht versuchen die Treppen zu benutzen. Die Fallen würden deinen zarten Körper nur verschandeln.” sagte der Vampir und näherte sich ihr. “Darum… sei ein liebes Frauchen und du wirst es hier gut haben.” er beugte sich über sie und hob ihr Kinn hoch, dass sie ihn ansehen musste. Sie schluckte schwer. Nach einigen Tagen die sie brauchte um sich an ihr neues Leben zu gewöhnen sperrte Abraxas sie in einen kleinen Raum ein. Je länger sie in diesem Raum war, je größer wurde ihr Durst. Es war ein brennendes Verlangen nach etwas, was sie noch nie geschmeckt hatte. Blut… Am siebten Tag wurde der Schüssel im Schloss herum gedreht. Molana, die schon vollkommen verstört auf dem Lumpenbett saß sah aus ihren filzigen Haaren auf. Abraxas kam herein und ein süßlich, schwerer Geruch wehte herein. “Komm.” sagte er und reichte ihr seine Hand. Molana wusste nicht was sie davon halten sollte, legte ihre Hand aber in seine. Er führte sie heraus aus dem Raum. “Ich habe etwas für dich Liebes.” flüsterte er während er sie in ein anderes Zimmer führte. Der Geruch verstärkte sich mit jedem Meter den sie hinter sich legte. Ein halbtoter Mensch lag in seinem eigenen Blut. Sämtliche Knochen ragten aus dem Körper heraus. “Bedien dich.” sagte er. “Du musst hungrig sein.” Das ließ sich die Vampirin nicht zweimal sagen. Sie rammte ihre spitzen Eckzähne in die Halsschlagader und ließ den lauwarmen Lebenssaft die Kehle hinunter laufen. Abraxas sah ihr mit gebleckten Zähnen zu. “Ab jetzt kennst du den wunderbaren Geschmack des Menschenblutes. Alle zwei Tage bekommen wir von meinem Meister Blutkonserven. Sei lieb und artig und ich werde dir etwas davon abgeben.” Molana sah ihn wehleidig an, sagte aber nichts. Sie dachte sich ihren Teil. Die Jahre verstrichen und Molana lebte mehr oder weniger Glücklich mit ihrem “Ehemann.” jeden zweiten Tag kamen Blutkonserven an und auch fast jeden Tag verließ Abraxas den Turm. Er ging auf Jagd- Vampirjagd und versiegelte den Turm mit einem Bann. Er kannte die Hassgedanken seiner Frau und errichtete vorsorgliche Barrieren. Mit jedem Tag den sie in ihrem goldenen Käfig verbrachte, hasste sie ihn immer mehr. Wieder einmal war Abraxas auf Jagd und hatte aus Versehen vergessen den Bann über den Turm zu legen. Und diese Gelegenheit nutzte sie. Molana hatte in den Jahren viel über das Vampirdasein gelernt, darunter auch die Fledermausverwandlung. Schnell floh sie und flog gen Richtung Süden. In Limm fand ein Fest statt. Dort landete sie. Vielleicht hatte sie hier die Möglichkeit unterzutauchen. Überall waren fröhliche Leute unterwegs und amüsierten sich über die Clowns die kleine Tricks vorführten. Plötzlich fiel ihr ein junger Mann vor die Füße. Sein Haupthaar war komplett grün. “He. Geht es dir gut?” fragte sie vorsichtig. Der Mann sah auf. Seine Augen waren braun wie Schokolade. “Ja…” murmelte er und ließ sich von Molana aufhelfen. “Mein Name ist Valnar Darnus.” stellte er sich vor. “M- Aysha… Ethar.” sagte sie. Nach drei Monaten heirateten sie und zogen nach Klennar. Es war eine harmonische, liebevolle Ehe. Molana, oder Aysha wie sie sich seitdem sie Valnar kennen gelernt hatte, hatte viele gute Freunde. Nach vier Jahren aber kam ein Tag, der alles ändern sollte. Es war ein fürchterliches Wetter und dazu noch Nacht. Valnar hatte schlimme Alpträume. Aysha las gerade ein interessantes Buch als sie seinen Schrei aus dem Schlafzimmer hörte. Schnell eilte sie zu ihm. Schon seit Wochen hatte er diese Träume. “Ich mache mir Sorgen um dich.” sagte sie besorgt. Und Valnar ließ sich von ihr Überzeugen zum Arzt zu gehen. Nach einer halben Stunde war er wieder da. Er hatte Schmerzmittel bekommen und legte sich wieder schlafen. Aysha, die immer noch nicht schlafen konnte las wieder. Es war gegen Mitternacht als es plötzlich hart gegen die Haustür klopfte. Sie erschrak bei dem markerschütternden Laut. Erst traute sie sich nicht zur Tür zu gehen. Aber erneut klopfte es. Ängstlich ging sie zur Tür und öffnete sie. Der kalte Regen durchnässte ihr Kleid am Saum. Das vertraute Gesicht Abraxas lächelte sie an. AHHHHHHH….. Ein stechender Schmerz durchfuhr sie. Dann fiel sie in Ohnmacht. Als sie wieder wach wurde umringten sie drei Vampire. “Aysha! Du bist zurück!” rief ein Mann der Valnar sehr ähnlich aussah. Etwas abseits stand eine Frau mit flammendroten Haaren und ein Vampir mit silbernen langen Haaren. “Wer bist du?” frage sie. Plötzlich fühlte sie sich komisch. Ein fürchterlicher Schwindelanfall übermannte sie. Ein brennendes Feuer durchführ sie. “Ihr armseligen Vampire. Spürt meinen Zorn.” und verschwand. Aysha floh zurück zu Abraxas. Sie flehte ihn an sie wieder aufzunehmen. “Molana ich nehme dich auf… wenn du für mich die Vampire tötest die du begegnest bist. Dann nehme ich dich gern wieder auf, mein Herz. Zuerst gehe nach Tradan. Zerstöre die Stadt. Das wird sie auf dich aufmerksam machen. Lass dann in der Krypta diesen Schlüssel liegen.” er hob den Schlüssel damit sie ihn sehen konnte. “Und dann gehst du in den dunklen Wald. Und dort wartest du und vernichtest sie.” Aysha fiel es nicht schwer ihre alte Heimat zu zerstören. Sie hinterließ den Schlüssel wie gesagt und ging in den Dunkelwald. Es dauerte nicht lange als Valnar, Alaine und Asgar sie antrafen. Nur unterlag Aysha. Valnar stieß sie in die Flammen und sie verbrannte. Valnar bereute es zwar, es war aber nötig gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)