Bis zum bitteren Ende von Uran (naruXita) ================================================================================ Kapitel 19: Was man beachten sollte... -------------------------------------- Immer wenn ich kämpfe musste ich an Haku denken. Obwohl unsere Begegnung schon ziemlich lange zurücklag, würde ich sie niemals vergessen können. Und bis heute fragte ich mich, wie man im Kampf zu einer gefühlslosen Tötungsmaschine werden konnte, die auf niemanden Rücksicht nimmt. Ich hatte noch niemals jemanden getötet, sogar Kabuto war wahrscheinlich noch am Leben. Aber auch wenn ich jemanden wirklich umbringen wollte, dann hatte ich das aus Zorn oder Hass getan, nicht weil ich meine Gefühle abgetötet hatte. Ein Kampf hatte mich noch nie kalt gelassen. Aber bisher hatte ich auch noch nie auf Leben und Tod gekämpft. Natürlich gab es Kämpfe bei denen ich mich in Lebensgefahr befand, aber es war mir dabei nie bewusst gewesen, dass ich sterben konnte. Nicht einmal als ich gegen Sasuke gekämpft hatte und er mich fast umbrachte, hatte ich mir irgendwelche Sorgen um mein Leben gemacht. Weil ich nämlich nicht vorgehabt hatte, ihn zu töten und auch, weil ich niemals einen Menschen, der mir etwas bedeutete umbringen würde. Ich hatte noch nie gegen jemanden gekämpft, um ihn zu töten, weil ich ihn töten musste. Ich war Ninja, aber kein Assassine und auch wenn beides so ziemlich das gleiche war, hatte ich noch nie einen solchen Auftrag bekommen. Kurz: Ich hatte noch nie mit kalter Berechnung getötet und hatte es eigentlich auch nicht vor. Dieser Kampf hier gegen Itachi war anders. Mir war mit kühler Entschlossenheit klar geworden, dass ich ihn töten würde, wenn ich die Gelegenheit dazu bekam und ebenso wusste ich, dass er mich am Leben lassen würde. Ich konnte alles geben, er musste sich zurückhalten. Und zugleich hatte ich noch nie gegen jemanden gekämpft, zu dem ich mich hingezogen fühlte. Übungskämpfe gegen Sakura zählten nicht. Diesmal musste ich meine Gefühle abtöten, denn anders konnte ich nicht gegen Itachi ankommen. Aber mein eigentliches Problem war nicht einmal das. Die Frage war, wie ich ihn besiegen konnte. Diesmal durfte ich nur nicht auf seinen Finger sehen, die Augen setzte er ja dieses Mal nicht ein. Ansonsten benutzte er als Uchiha äußerst beeindruckende Feuerjutsus und war sowieso ein Meister der Illusionskunst. Meine Karten standen denkbar schlecht. Gegen das Feuer hätte Wasser helfen können, aber da konnte ich nichts. Kakashi müsste man heißen… Der Anfang begann harmlos. Wir testeten mit Kunais und Shuriken die Grenzen des anderen und warteten auf eine Möglichkeit einen Treffer zu landen. Ich hatte noch nie so schnell gekämpft und ich war ein wenig erstaunt, dass ich dabei mithalten konnte. Itachis Schnelligkeit hatte mich stets überrascht, aber ich war ihm plötzlich ebenbürtig. Vielleicht lag es daran, dass es ein Kampf war. Aber wir beschränkten uns nicht lange auf die Wiese und weiteten den Kampf auf den ganzen Berghang aus. Ich ließ meine Schattendoppelgänger ausschwärmen und Itachi nach allen Regeln der Kunst angreifen. Doch leider, egal ob von oben, unten, links, rechts Itachi wich immer aus und zerstörte die Doppelgänger. Mir war klar, dass ich nicht ewig Chakra hatte und langsam einen Plan brauchte. Ich konnte einfach zu wenig Ninjutsus. Kröten zu beschwören war zu riskant, viel zu leicht verwendete ich das falsche Maß an Chakra, nur um dann eine blöde Minikröte als Klette zu haben. Und wenn ich Gamabunta beschwor wurde die Sache auch nicht besser. Der konnte Itachi ja nicht mal sehen, so groß wie der war. Rasengan war klasse, aber ich musste ihn damit auch treffen. Und wenn er jedem Angriff, so raffiniert er auch war ausweichen konnte, machte es keinen Sinn. Einige weitern Kagebunshin lösten sich auf, als sie von Katon getroffen wurde und einer von ihnen sandte mir bei seinem Verschwinden ein sehr interessantes Bild zu. Katon bestand aus nur fünf oder sechs Fingerzeichen. Wenn ich also Itachi nur genau genug beobachtete konnte ich sie erkennen und nachmachen. Bitte, was Kakashi konnte, konnte ich schon lange. Mit Henge verwandelte ich einen Kagebunshin in einen Falken und ließ ihn über Itachi kreisen. Jetzt hieß es warten und Itachi solange zu beschäftigen. Das funktionierte recht gut, er benutzte Katon eindeutig sehr gerne und als er mich in meinem Versteck gefunden hatte, machte er sich einen Spaß daraus mich mit Feuerbällen zu jagen. Ich rannte und griff ihn immer wieder an und dann erhielt ich endlich die erwünschte Nachricht von meinem Kagebunshin in der Luft. Ich löste ihn auf, sorgte für eine kurze Ablenkung, indem ich Itachi von zwei Seiten angreifen ließ. Solange er mit den Bunshin beschäftigt war machte ich die Fliege. Hinter irgendeinem Baum formte ich aufgeregt die Fingerzeichen. Schlange, Widder, Affe, Wildschwein, Pferd und Tiger. Dabei sammelte ich Chakra in meinem Mund und als ich die Fingerzeichen fertig gebildet hatte, spuckte ich das Chakra aus. Mit sehr viel gutem Willen konnte man sagen, dass es schwach aufglühte, bevor es einfach verpuffte. Ich versuchte es ein weiteres Mal, aber das Ergebnis war ähnlich ermutigend. Egal ob ich mehr Chakra nahm, oder es zwischen Mundhöhle und Brust sammelte, meine Versuche blieben erfolglos. Na gut, dann konnte ich eben nicht, was Kakashi konnte. Es brauchte anscheinend mehr als nur die Fingerzeichen lesen zu können und ich fragte mich, wie Kakashi den Rest herausfand und auch noch in so einem Wahnsinnstempo. War doch eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, oder? Aber ich musste einfach irgendwie Nutzen aus der Angelegenheit ziehen. Und dann kam mir die Idee für einen absolut idiotischen Plan, so idiotisch, dass er sogar funktionieren konnte, wenn Itachi so reagierte, wie ich es hoffte. Ich lockte Itachi auf eine seiner selbst geschaffenen Lichtungen, auf der einige verkohlte Baumstämme traurig vor sich hinqualmten. Ein Kagebunshin stapfte selbstsicher auf die Lichtung und brüllte: „Jetzt ist es aus mit dir, Uchiha!“ Das „Uchiha“ machte die Sache noch etwas extremer und dramatischer. Sehr langsam und deutlich formte er die Fingerzeichen und Itachi blieb irritiert stehen. Sein Erstaunen über so viel Dummheit, sich einfach mitten auf der Lichtung zu platzieren war fast greifbar. Ich formte ein Rasengan in meiner linken Hand, während ich mich hinter den Bäumen versteckt hielt. Der Kagebunshin warf den Oberkörper zurück und rief:: „Katon, Gokakyo- No- Jutsu!“ Itachi erstarrte zur Salzsäule. Mein Schattendoppelgänger löste sich auf. Ich rammte Itachi mein Rasengan in den Rücken. Er spuckte Blut und kippte nach vorne, mit einem ungläubigen Ausdruck im Gesicht. Es machte leise Poff, als Itachi sich ebenfalls auflöste. Irgendwie hatte ich so etwas erwartet. „Hervorragend, Naruto!“ Ich wirbelte herum und sah Itachi aus dem Wald treten und auf mich zukommen. Aus den Augenwinkeln nahm ich zwei weitere Doppelgänger war, aber ich spürte, dass der Itachi vor mir der richtige war. Ich warf einige Shuriken nach einem falschen Itachi, doch der wehrte sie einfach ab. So leicht kam ich hier nicht heraus. Eigentlich steckte ich in einer gottverdammten Klemme, an herauskommen war nicht zu denken. Half noch eines. Ich sammelte eine riesige Menge Chakra und formte die sechs Fingerzeichen. „Derselbe Trick funktioniert nie zweimal.“, sagte Itachi kalt. Das war mir allerdings selbst klar und deswegen versuchte ich ja gerade auch, es zu schaffen. Ich schloss das letzte Zeichen, Tiger, warf den Kopf zurück und spuckte mein Chakra aus. Nur allzu deutlich nahm ich war, wie plötzlich mein gesamtes, übriges Chakra in einer gigantischen Flammenwand aufging. Die Wucht und die Hitze warfen mich zurück, als mich das Feuer versengte. Unsanft prallte ich auf dem Boden auf und sämtliche Luft wich aus meinen Lungen. Ich glaubte ersticken zu müssen und zugleich hatte ich kaum noch die Kraft, zu Husten. Es gibt einige Sachen, die Künste und Chakra betreffen und die man wirklich beachten sollte: Es ist mehr als nur gefährlich, keine Kunst zu verwenden, die man nicht kennt. Dabei können tödliche Unfälle passieren und wenn dabei aus Versehen sein gesamtes Chakra verbrät ist man im Arsch, um die Tatsachen klarzustellen. Besonders dumm ist es, eine neue Kunst zum ersten Mal in einem Kampf anzuwenden, man kann nie genau sagen, was dann passiert. Wenn man dabei nur sinnlos Chakra verschwendet ist das noch das harmloseste. Sollte man dann aber nicht nur mit dem Chakra, sondern auch mit der körperlichen Kraft am Ende sein, ist man tot. Ich war nun mal nicht tot, aber lebendig war ich auch nicht wirklich. Als meine Lungen es schafften, ihre Funktion wieder aufzunehmen fühlte ich mich, als wäre eine kreischende Herde von Sasuke- Verehrerinnen über mich gelaufen, nachdem Gamabunta seien Mittagsschlaf auf mir gehalten hatte. Mit purer Willenskraft gelang es mir, mich aufzurichten und nach Itachi zu sehen. Vor mir erstreckte sich nur eine große, verbrannte Lichtung, wie sie nicht einmal ein Waldbrand zu brennen vermochte. Na ja, es war ja auch mein ganzes Chakra gewesen, da sollte schon was Beeindruckendes herauskommen, stellte ich sarkastisch fest. Gleichzeitig fragte ich mich, wo Itachi geblieben war. Wenn er hier irgendwo in der Nähe war, dann gute Nacht. Meine einzige Chance war es, mich jetzt zu verstecken und zu warten, bis ich wieder Chakra hatte. Die Frage war, wohin sollte ich? Ein lautes Knistern ließ mich herumfahren. Es kam von unten, wo noch Bäume standen. Die Angst, die die ganze Zeit darauf gewartet hatte, mich zu packen nutzte ihre Chance. Ich stand auf und stolperte von der Panik getrieben den Berg hinauf. Wenn Itachi mich erwischte war es aus. Ich wollte nicht sein beschissener Sklave sein, ich hatte viel zu viel Angst vor Itachi. Meine Hand krallte sich in den Stoff über meinem Herzen. Ich hatte es mir endlich eingestanden. Ich hatte unglaubliche Angst vor Itachi. Angst vor seiner Kälte, seiner Grausamkeit, seiner Unberechenbarkeit. Ich hatte Angst davor, was er mir antun würde, wenn er mich erwischte. Und gleichzeitig… Da war noch etwas, das Hand in Hand mit der Furcht ging. Es war auch eine Angst, aber ein völlig andere, unbestimmte, die ich nicht beschreiben oder in Worte fassen konnte. In mir zog sich alles zusammen. Ich stolperte, fiel hin, stand wieder auf und sah mich um. Es ging nicht mehr weiter, ich befand mich auf dem Gipfel. Hinter mir führte der Weg zur Hütte und vor mir fiel der Fels fast senkrecht ab. Die Sicht war Schwindel erregend und ich setzte mich auf den Boden, mit dem Rücken an einen großen Felsen, vor mir die gähnende Tiefe. Ich konnte keinen Muskel mehr rühren. Fast ohnmächtig starrte ich nach oben in den leeren blauen Himmel. Keine Wolke, kein Vogel, nur der Wind um mich herum. Sogar die Zeit schien zu verschwinden, also ich dasaß, mit kaum noch genug Kraft zu atmen. Ich fragte mich, wieso der Himmel blau war. Natürlich gab es dafür einen logischen Grund, den Sakura bestimmt wusste, aber, es hätte doch bestimmt einen genauso guten Grund dafür geben können, dass der Himmel grün war. Wer hatte sich diese Farbe denn ausgesucht, oder besser gesagt, wer hatte bestimmt, dass es der Grund für blau und nicht der für grün war? Ganz am Rand nahm ich war, dass ich vor lauter Erschöpfung anfing, vor mich hin zu philosophieren. Das Feuer hatte anscheinend mein letztes bisschen an Vernunft weg gebraten. Gerade als ich darüber nachdachte, was ich denken würde, wenn ich denken würde, dass ich nicht existierte(ich würde denken, dass ich nicht existierte, damit aber gleichzeitig den Gedanken widerlegen, weil ich ja existieren musste, wenn ich dachte, dass ich nicht existierte), also gerade als ich diese Frage in meinem Kopf wälzte, hörte ich Schritte hinter mir. Weil ich kein Philosoph sein musste um zu wissen, wer da kam wurden meine Gedanken augenblicklich wieder klar. Ich hörte auf zu atmen und hoffte, dass Itachi mich übersah. Die Schritte kamen näher und ich begann nervös zu zittern. Als ich fast erstickte erlaubte ich mir leise Luft zu holen. Mein Herz jagte mein Blut in einem Tempo durch meinen Körper, das anbetracht meiner Schwäche unmöglich war. Ich konnte Itachis Anwesenheit hinter dem Felsen förmlich spüren. Sein Atem ging leise und gleichmäßig, nichts deutete darauf hin, dass er irgendwelche ernsten Verletzungen hatte. Dann entfernte er sich wieder. Ich entspannte mich. „UCHIHA“, knurrte plötzlich eine verhasste Stimme in meinem Inneren. Ich spürte, wie Kyuubis Chakra durch meinen Körper zu fließen begann. Verzweifelt versuchte ich es zu unterdrücken, aber ich war schwach und hatte kein Chakra mehr. Gleichzeitig fragte ich mich, was mein Privatmonster von Itachi wollte. Unmengen roten Chakras strömten in meinen Körper. Ich hätte genauso gut „Juhuu, hier bin ich!“ schreien können. Itachi wirbelte wie der Blitz herum und kam hinter dem Felsen. Ich war auf alle viere gefallen und spürte, wie meine Fingernägel und Eckzähne länger und spitzer wurden. Meine Augen glühten rot auf. Itachi wirkte überrascht. Dann wurde ich plötzlich von einer großen Welle des Hasses überflutet, die nicht von mir stammte und die sich gegen Itachi und alle Uchihas im Allgemeinen richtete. Kyuubi war dabei die Kontrolle zu übernehmen und er würde versuchen Itachi zu töten. All das passierte innerhalb eines Sekundenbruchteils. Mit reiner Willenskraft schrie ich: „Hau ab! Ich verlier die Kontrolle!“ Die Worte ließen mich innehalten. Und auf einmal wusste ich es. Meine größte Angst war, dass Itachi nicht mehr da war. Ohne ihn zu sein war für mich unmöglich geworden. Ich war…ich hatte…ich konnte es nicht einmal denken, so entsetzlich war es in dieser Sekunde. Ich würde ihn nicht mehr töten können, nie wieder, egal was er tat. Aber Kyuubi konnte es. Ohne auch nur einen Finger rühren zu können sah ich zu, wie eine gewaltige Hand aus Chakra aus mir hervorbrach, ausholte und dann Itachi in einer Geschwindigkeit in den Abgrund schleuderte, bei der sogar Sharingan nutzlos waren. Itachi sah mich in dem Sekundenbruchteil an, in dem er in der Luft hängen zu schien, mit ungläubiger Überraschung im Gesicht. Ich sah ihm an, dass er seinen Tod kommen sah und zwar in einem Moment da er ihn am wenigsten erwartet hatte. Es war nicht mehr meine Willenskraft, es war etwas viel unglaublicheres, aber ich entriss Kyuubi von einem Moment auf den anderen die Kontrolle über meinen Körper. Ich ließ den Arm aus Chakra nach vorne schnellen, packte Itachi und schleuderte ihn zurück, auf den Gipfelboden. Itachi landete hart, wobei er sich vermutlich ein paar Rippen brach und blieb liegen. Ich taumelte auf ihn zu und ließ mich neben ihm auf die Knie fallen. Wortlos starrte ich ihn an, es war mir unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn zu verstehen, was ich gerade getan hatte. Itachi schlug die Augen auf und sah mich an. „Wieso…“, fragte er. Kyuubis Chakra wich zurück und ich taumelte. Es war nicht der richtige Moment für dramatische Sätze. „Das ich auch immer die falschen retten muss…“, stöhnte ich und kippte nach hinten. Ich hatte zuvor ja erwähnt, was Chakra Mangel und körperliche Erschöpfung bedeutet. Trotz allem wachte ich wieder auf. Über mir befand sich das hölzerne Dach der Hütte und neben mir konnte ich Itachi spüren. Wenn man auf der Grenze zwischen Leben und Tod geschwebt ist, verspürt man eine tiefe Dankbarkeit. Selbst wenn man nur noch…gute Frage, wie lange hatte ich überhaupt noch? Durch das Fenster schimmerte warmes Licht. Demnach war es Tag und ich hatte entweder sehr lange oder sehr kurz geschlafen. „Wie lange war ich weg?“, krächzte ich. „Drei Tage.“ „Dann noch fünf“, stellte ich sachlich fest. Ich fühlte mich plötzlich herzlich wenig von meiner Situation berührt. Fünf Tage, zwei Tage, meine Güte, tot war ich so oder so bald. Ich hatte nicht mal Lust, mich in Gedanken für meine Resignation zu schelten. Immerhin würde ich bald alle meine Probleme los sein und damit auch Itachi. War eigentlich nicht schlecht. „Wie komm ich hier her?“, fragte ich um irgendetwas zu fragen. „Ich habe dich hergebracht. Du wärst fast gestorben.“ „Schade“, grunzte ich. „Bitte?“ „Schade du taube Nuss“, knurrte ich ungehalten. Inzwischen war es mir sogar zu mühsam derartige Beleidigungen nicht auszusprechen. Irgendwie war ich in eine Art Selbstmordstimmung verfallen. Ich sah Itachi mit leeren Augen an. Momentan war mein Hirn wie leergefegt, aber sobald ich wieder richtig denken konnte, würde ich mich damit auseinandersetzen müssen, was ich von ihm dachte. Und das wollte ich nicht. Ich hatte Angst vor mir selbst und ich wollte mich nicht meiner Angst stellen. „Kannst du mir das Kyuubi auch gleich entfernen?“ fragte ich hoffnungsvoll. „Nicht solange Kisame außer Gefecht ist. Ohne sein Chakra ist es zu schwierig.“, antwortete Itachi und ich vermutete, dass er sich um meine geistige Gesundheit sorgen machte. Da war er nicht der einzige. „Und das Mittel, mit dem du mich eine Woche betäuben wolltest, kannst du das hernehmen?“, meinte ich auf einen Einfall hin. „Nein.“ „Mach einfach irgendwas, damit ich die nächsten fünf Tage nicht mitmachen muss, mir egal was, aber mach“, murrte ich ärgerlich. „Nein.“ Ich gab auf. Momentan hatte ich keine Lust, mit Itachi zu diskutieren. So etwas war immer so furchtbar anstrengend. Ich fühlte mich wie eine lebende Leiche. Ich hatte Bock auf gar nichts. Am liebsten wäre ich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Was hatte ich auch noch vom Leben zu erwarten? Glück? Erfolg? Liebe? Bei Liebe hatte ich kurz das Gefühl an etwas denken zu müssen, aber ich wollte nicht. Ich merkte, wie ich wieder wegdämmerte und freute mich fast darüber. Leider war es auch diesmal nicht endgültig, aber dafür hatte sich die Umgebung deutlich geändert, als ich wieder aufwachte. Ich lag auf einer Wiese, der Himmel war inzwischen dunkler geworden und neben mir wartete ruhig Itachi. Über mir funkelten die Sterne und ich bemitleidete sie kurz, weil sie jede Nacht aufs Neue leuchten mussten und nicht einfach aufhören konnten. „Was ist jetzt schon wieder los?“, fragte ich mürrisch ohne die Augen vom Himmel abzuwenden. „Wir gehen Baden.“ Ich runzelte die Stirn. Das hatten wir doch gerade erst gehabt, oder? Wenn wir jetzt schon wieder in einer heißen Quelle hockten wurde es auch nicht spannender. Das letzte Mal war zwar auch nichts los gewesen, aber es konnte sicher noch langweiliger werden. Es sei denn, Itachi würde diesmal...ein Schutzmechanismus in meinem erschöpften Hirn hinderte mich am weiterdenken. Es war einfach noch zu anstrengend, von etwas peinlich berührt zu sein. „Schon wieder?“ Als Antwort hielt mir Itachi seine Hand unter die Nase. Sie roch nach Schweiß, kaltem Rauch, vertrocknetem Blut, Erde und Itachi. Seltsam eigentlich, dass ich wusste, wie Itachi roch, aber nun gut, das lag wohl an meiner neuen Vorliebe. Ich hatte Sakura auch riechen können, glaube ich zumindest. So oder so, Itachi roch nicht besonders und ich roch vermutlich auch nicht besser. Von mir aus, ein verdammtes Bad machte durchaus Sinn. Obwohl es sicher auch nicht schlimm war, wenn ich schon bevor ich umgebracht wurde wie eine drei Tage alte Leiche roch. Aber da war noch irgendetwas, ein Problem, dass ich mit einem Bad mit Itachi verband. Ich war, wie schon erwähnt, geistig ein wenig eingerostet, weshalb ich erst überlegte, was zu dem Thema „Baden ohne angemessene Bekleidung mit einer Person zu der man sich mehr als nur stark hingezogen fühlt“ in meinem Beinaheratgeber „Dunkel war’s, die Sicherung war hin“ stand. Es wollte mir nicht einfallen. „Ich hoffe, es ist eine heiße Quelle!“ fügte ich schließlich zu unserem produktiven Schweigen hinzu. Itachi schwieg zustimmend und stand auf. Ich beschloss, ebenfalls aufzustehen und sah mich um. Es war ziemlich dunkel, aber im Licht eines großen, gelben Vollmondes konnte ich durchaus erkennen, dass vor uns aus einigen kleinen Teichen weißer Dampf aufstieg. „Woher kommt das ganze heiße Wasser hier?“, wollte ich wissen. „Ehemalige Vulkantätigkeit“ „Aha“ Itachi drehte sich von mir weg und begann, sich auszuziehen. Ich starrte seine bloßen Schultern an und fühlte mich seltsam. Wenn ich doch nur nicht so müde wäre. Itachi legte seine Kleidung und den geschmackslosen Mantel auf den Boden. Absolut eindeutig und hundertprozentig nackt stieg er ins Wasser. Selbst als ich nichts interessantes mehr sehen konnte glotzte ich noch. Ich fühlte mich ein wenig beschwipst. Schließlich kam ich darauf, mich ebenfalls auszuziehen, was ziemlich schwierig war, da meine Schuhe einfach nicht aufgehen wollten. Es lag wirklich nicht an mir, es waren diese blöden Dinger, die sich eindeutig weigerten, meine Füße loszulassen. Nach einem langen und zermürbenden Kampf gewann ich dann, allerdings nicht ohne einige Schrammen an meinen armen Füßen. Ich zog ebenfalls alles aus und tappte zu Itachi ins Wasser. Er beachtete mich nicht, was mich ein wenig verstimmte. Die nächsten Minuten verbrachten wir schweigend und ich begann langsam wieder wegzudämmern. Dieses Bad erwies sich bis jetzt nicht sehr aufregend. In jeder vernünftigen Liebesgeschichte bot sich doch so was als absoluter Spannungshöhepunkt an. Dank meiner neuen Kenntnisse wusste ich sogar über den genauen Aufbau einer solchen Handlung bescheid. Es fing damit an, dass man schüchtern im gleichen Becken saß und sich anschwieg. Dann begann man ein unverfängliches Gespräch, das immer persönlicher wurde, bis man sich schließlich tief in die Augen starrte. Der letzte Teil der Handlung bestand darin, dass die beiden Personen sich nahe kamen, wie nahe hing von der Laune des Autoren ab. Ich fragte mich, ob sich diese Vier Schritte auch auf die Realität und speziell auf meine jetzige Situation übertragen ließen. Wenn ich nicht noch so erschöpft gewesen wäre, wäre mir das Blut vermutlich so stark in den Kopf geschossen, dass mein Gehirn geplatzt wäre. Dennoch war da eine Sehnsucht nach diesem Menschen, der sich neben mir befand in mir, so groß, dass ich daran sterben konnte. Ich kann nicht sagen, was ich getan hätte, wenn da nicht mein fester Plan gewesen werde, ihm nicht zu zeigen, wie viel Macht er über mich hatte. Wobei ich ja nicht einmal in Worte fassen konnte, was ich fühlte, wenn ich ihn jetzt ansah. Aber was es auch war, es brachte mich fast um. Vielleicht war es wirklich besser, zu sterben. Ich konnte Itachi sowieso nicht auf die Weise haben, auf die ich ihn gerne gehabt hätte. Ich konnte ihn nicht besitzen oder so. Ein leiser Seufzer entwich mir und mit ihm verließen mich für die nächste Zeit auch meine verdammten Sorgen. Auf jeden Fall war ich jetzt wieder wach. Es war Zeit für Taten oder dergleichen. Was auch immer dergleichen war. Verstohlen musterte ich Itachi aus den Augenwinkelen. Eigentlich konnte ich jetzt damit anfangen, herauszufinden, ob er schwul war. Schließlich konnte sogar ich mal Glück haben, oder? ok, diesmal hat es sehr lange gedauert, weil ich das kapitel zweimal schreiben musste. der computer hat die alte, fertige version nämlich einfach gelöscht und ich musste alles noch einmal neu schreiben, die alte datei war völlig vernichtet dafür hab ich einen teil des nächsten kapitels bereits vorgezogen... mal schaun, ich mag das kapitel überhaupt nicht Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)