Alice von Cleo-Azimuth ================================================================================ Prolog: Alice ------------- Eine Geschichte über ein Mädchen was krank ist eine Krankheit die es vielleicht gibt oder doch nicht... Ob sie es Überleben wir ist ungewiss genauso der verlauf davon... Kapitel 1: Alice ---------------- Alice Ich lebe in einer Welt, wo es weder Schmerz noch Angst gibt. Hier ist alles schön. Es gibt weder Mord, noch Hass oder Gewalt. Hier gibt es nur Liebe und Freunde. Jeder achtet und schätzt den anderen. Diese Welt ist ein Traum, so wunderschön wie nie. In diesem Moment öffne ich meine Augen. “Hallo mein Name ist Alice, nein nicht wie »Alice im Wunderland« mein Name wird auf Deutsch ausgesprochen. Ich bin 19 Jahre alt und lebe in einer großen Stadt. Hier ist immer viel los. Auch wenn jede Menge Leute meinen, hier wäre es langweilig, so stimmt das nicht wirklich. Ich denke, es ist Ansichtssache.” Ein schweres Seufzen geht über die Lippen des jungen Mädchens. ”Seit ich denken kann, liebe ich es zu laufen, schon als ich klein war. Nie wollte ich Rad fahren oder schwimmen. Nein nur laufen, ganz viel. Es war schon für viele fast unheimlich, doch für mich ganz normal. Meine Eltern hießen es nicht gut, dass ich so war. Deswegen schickten sie mich auf eine Sonderschule. Aber das brachte nichts. Warum eine Sonderschule wollt ihr wissen? Tja, sie glaubten, dass ich hyperaktiv war oder so etwas in der Art. Aber für mich war es unwichtig, denn ich war ja nicht anders als alle anderen Kinder auf der Welt. Nur eben etwas bewegungsfreudiger könnte man meinen. In diesem Moment öffnet sich die Türe “Hallo Alice…”, spricht eine freundliche Männerstimme und tritt in den Raum. Das junge Mädchen dreht ihren Kopf zur Tür. “Hallo Herr Doktor.” Dieser Mann, der dort im Raum steht, ist ca. 1,79m groß, hat braune Augen und einen Dreitage Bart. Seine Figur ist eher schlank, aber nicht zerbrechlich oder krank, nein eher sportlich und immer darauf aus seinen Körper gesund zu halten. “Oh das ist Doktor Finket. Er ist ein sehr guter Arzt, auch wenn es erst vor 2 Jahren seinen Abschluss gemacht hat. Ach ja ihr wisst es ja noch gar nicht. Ich liege seit meinen 9 Lebensjahren im Krankenhaus. Ich habe keine Krankheit und auch körperlich bin ich gesund. Nur, ich hatte einen Unfall seit dem…” Das junge Mädchen unterbricht ihre Erzählung kurz um nach Luft zu schnappen. Es scheint ihr viel Kraft zu kosten zu reden. “Mach erst einmal eine Pause und atme bitte ruhig ein und aus.” Dies sagt der Arzt zu ihr und setze sich auf ein Stück des Bettes. “Geht es wieder?”, fragte er besorgt nach und streicht ihr fürsorglich über die Stirn. „Du bist erschöpft. Ruh dich besser aus! „Er steht auf und schaltet die Videokamera, die am Ende des Bettes ist, aus. “Erhol dich erst einmal! Danach kannst du weitermachen und den Leuten deine Geschichte erzählen.“ Er verlässt das Zimmer, damit sich Alice ausruhen kann. “Das ist meine Patientin Alice.” Dabei seufzt der Doktor leicht deprimiert und fuhr fort. “Alice ist an sich ein wunderschönes Mädchen. Sie hat braungrüne Augen ,eine wirkliche Stupsnase, ihre Haut ist, da sie nie in die Sonne kann, fast schon Schneeweiß. Ihr Haar, welches sie sich jeden Morgen sorgfältig kämmt und es dann zu einem langen Zopf zusammen flechtet, sind dunkelbraun. Manchmal helfen ihr auch die Schwestern auf der Station. Sie ist der so genante »Stations-Engel«.“ Langsam geht er den Gang von ihrem Zimmer weg und sprach weiter. “Sie leidet an einer seltenen Krankheit, gegen die es leider keine Heilung gibt. Wir haben dieser Krankheit noch keinen Namen gegeben, weil Alice die erste Person oder wohl das aller erste Lebewesen überhaupt ist, welches diese Krankheit hat. Eine Krankheit direkt ist es nicht. Es ist ein Gendefekt, der längere Zeit wie es scheint unbemerkt im Körper ist und erst nach Jahren eine Wirkung zeigt. Jedoch braucht es einen Auslöser. Bei Alice war ein Autounfall wahrscheinlich der Auslöser. Sie kam mit einigen Schürfwunden und einem gebrochenem Bein davon. Wir wissen es leider nicht, ob dies der Auslöser war oder vielleicht doch etwas anderes. Nun den Rest wird sie euch nach und nach selber erzählen. Nun sollten wir sie in Ruhe lassen. Sie muss sich von den Therapien und der Anstrengung erholen.” Kapitel 2: Die Krankheit ------------------------ Der Tag vergeht und erneut wird die Kamera eingeschaltet. “Tja, da bin ich wieder“, gibt Alice lächelnd von sich. “Nun, heute geht es mir besser…” Sie unterbricht kurz und macht es sich erst einmal im Bett etwas bequemer. “Erst einmal zu Gestern. Der Docktor ist immer sehr in Sorge um mich, wegen meiner Krankheit eben. Also nehmt ihm das nicht all zu böse.” Daraufhin lächelt sie freundlich in die Kamera und fährt fort. “Wer ich bin, wisst ihr ja schon. Nun zu meiner Krankheit, wie es alle nennen. Ich habe keine Ahnung, was es ist oder woher es kam. Ich hab es einfach nur. Was genau wollt ihr wissen? Also, ich weiss nur, dass nach und nach alle meine Zellkerne ihre Funktion verlieren.” Dabei macht sie ein nachdenkliches Gesicht “Wahrscheinlich wissen Sie, dass der Zellkern das Gehirn der Zelle ist und alles steuert und speichert. Nun bei mir lassen nach und nach diese Funktionen nach, was bei jedem Menschen vorkommt. Das nennt man Zellabsterbung. Wenn Zellen alt werden sterben sie ab. Es ist ein natürlicher Vorgang, doch bei mir bilden sich erst nach langer Zeit neue Zellen. Das kann schon bis zu 3 Monaten dauern.” Danach streicht sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und versucht sich aufrecht hinzusetzen. Dabei zeigt sie ihr Arme, die in einige Bandaschen gewickelt sind. “Nun zu den Verbänden. Sie schützen mich, denn durch das ständige Absterben verdünnt sich auch meine Haut stark, leider. Deswegen darf ich nur sehr selten hinaus oder mich außerhalb meines Bettes bewegen.” Da klopfte es an der Tür und eine recht stämmige Krankenschwester kam hinein. “Alice Zeit für das Essen.“ Die Frau schaute in die Kamera “Aber beim Essen musst du die Kamera ausmachen.” So ging sie hin und es machte »klack« und die Videokamera ging aus. “Guten morgen Molly.”, sagt Alice und setzt sich an den Bettrand. “Morgen?”, schaut sie die Schwester an “Es ist fast Mittag. Du hast fast den ganzen Morgen verschlafen!”, Dabei schüttelt sie den Kopf und lächelt. “Aber egal, nicht?” Daraufhin nickt Alice und gibt ihr ein freundliches sonniges Lächeln zurück. “Kommt Michael, ich meine der Herr Docktor heute?” Molly blickt sie an und sieht das Leuchten in ihren Augen, so voller Hoffnung. Sie weiss, dass Alice viel am Docktor liegt. “Leider nein. Aber deine Eltern kommen zu Besuch…” Die Schwester wusste, dass ihre junge Patientin sich mehr über den Besuch des Arztes gefreut hätte als über den ihrer Eltern. “Warum kommt er nicht?”, blickt sie Schwester Molly fragend an. “Eine wichtige Besprechung wegen deiner »Krankheit«.” “Aha..” Das junge Mädchen weiss, worum es geht. Immer wieder die selbe Leier, aber sie versteht es. “Ok, dann vielleicht Morgen?” Dabei blickt sie leicht geknickt zu ihr nach oben. “Ich bin mir sicher, dass er dich morgen besuchen wird. Schon weil ja dein Geburtstag ist”. Das hat keiner vergessen, dass morgen der kleine Stationsengel ihren Geburtstag feiern würde. Aber Alice scheint nicht erfreut darüber. „Noch ein Jahr…” gibt sie leicht traurig von sich. Molly geht zu ihr und nimmt sie ihn den Arm. “Ach mein Kind…” Molly versteht ihren kleinen Stationsengel sehr gut. Sie alleine wusste von ihrem kleinem Geheimnis, doch was hätte sie tun können? “Iss erst einmal was und wer weis, vielleicht kommt er ja doch noch vorbei.” “Na gut…”, meint Alice und fängt langsam an zu essen. Nach einigen Minuten ist sie dann auch schon fertig, Molly räumt den Teller wieder weg und meint dann, “Ich tu was ich kann.”, und ging ohne sich umzudrehen aber grinsend aus ihrem Zimmer.. “Wie?”, fragt das junge Mädchen noch aber die Krankenschwester tut so, als hätte sie das nicht gehört. So schaltet sie die Kamera wieder ein. “So, das war Molly. Sie ist eine Krankenschwester. Seit ich hier eingeliefert wurde, ist sie es schon. Ich hab sie richtig lieb gewonnen, fast schon mehr als meine eigene Mutter.. Das mag zwar hart klingen, aber ist nun mal so. Ich Wette, wenn sie heute vorbeikommen, sagen sie »Alles gute zum Geburtstag«, aber der ist erst Morgen sie werden es wieder vergessen haben. Letztes Jahr waren sie 1 Woche zu spät sie meinten es wäre was dazwischen gekommen. Tja….” Alice zuckt mit den Schultern. “Tja, was hatte ich den zuletzt erzählt?” Sie überlegt, “Ich hab es vergessne “ Dabei werden ihre Wangen leicht rot und sie kratzt sich verlegen am Kopf. “Nun, dann erzähle ich euch eben etwas anders von mir. Was die Krankheit mit mir macht, habe ich euch ja schon erzählt. Zumindest von dem was ich weiss. Also ich liege nun schon seit meinen 9 Lebensjahr in diesem Krankenhaus. Es war nach einem Unfall mit einem Auto.” Ein wenig verträumt schaut sie aus dem Fenster, wo einige Spatzen vorbei fliegen. “Ich war mit meinen Eltern, die seit Monaten endlich mal wieder Zeit für mich hatten, in den Park gegangen. Wir hatten unseren Hund Rocky mitgenommen. Wir standen an einem Eisstand und ich hatte mir mein Lieblingseis geholt. Es ist übrigens Zitroneneis.”, dabei lächelte sie leicht verträumt weiter aus dem Fenster. “Mein Vater hatte Rocky nicht richtig angebunden und er lief plötzlich los. Und ich ihm hinterher .” Nun wendet sich ihr Blick wieder zur Kamera und sie spricht weiter. “Ich lies mein Eis fallen und rannte ihm nach. Meine Eltern bemerkten es überhaupt nicht.” Danach schüttelt sie den Kopf “Man hörte das quietschen von Reifen als Rocky über die Straße rannte. Ihm passierte nichts, dafür mir. Der Autofahrer hatte noch versucht zu bremsen, dabei geriet er ins Trudeln und erwischte mich. Ich erinnere mich genaustes wie ich erst ganz leicht wurde als wurde ich mich müde in mein Bett fallen lassen, dann den harten Aufschlag meines Kopfes auf den heißen Asphalt. Ich entsinne mich noch, dass alle Leute, auch meine Eltern verwundert waren und dass viele Menschen aus dem Park zur Straße kamen. Dann wurde es langsam schwarz um mich. Ich erwachte erst 2 Wochen später in diesem Krankenhaus wieder. Ich konnte mich zu dem Zeitpunkt noch an alles erinnern, doch nicht an das Auto, nur dass es grau-silber war und dass es ein seltsames Zeichen hatte. Der Besitzer des Wagens war einfach in der Menge wieder davon gefahren und seit dem nicht aufgefunden wurden.” Danach seufzt sie und lehnt sich gegen ihr Kissen. Man merkte schon, wie anstrengend es ist. Von draußen hört man Bruchteile einer Unterhaltung. Alice weiss, wer das ist, und zwar ihre Eltern. “Hört ihr, dass sie streiten und zwar schon wieder mit den Schwestern, so wie immer. Sie glauben immer, ich bekomme das nicht mit, aber ihr selbst hört es sicher auch, wenn ihr dieses Video seht.“ Dann öffnet sich die Tür und Molly tritt mit einem etwas lang gezogenem Gesicht in das Zimmer. Hinter ihr sind die Eltern von Alice. “Ach mein Kind”, meint die Mutter und umarmt ihre Tochter freudig. Alice versucht zu lächeln “H- hallo Mutter.” “Und wie geht es dir meine kleine?“, fragt ihr Vater. “Na ja so wie immer. Wie soll es einem auch in einem Krankenhaus gehen?”, meint sie wiederum und versucht ihr falsches Lächeln aufrecht zu halten. Dabei merkt keiner, dass die Kamera noch lief. Einige Zeit lang unterhalten sich ihre Eltern mit ihr und der Krankenschwester. Es wird spät und langsam dunkel. “Ihre Tochter braucht nun Ruhe. Es ist schon spät..” gibt Molly von sich und führte die beiden Eltern nach draußen. Dort verabschiedet sie sich schon mal von ihnen und geht zum Schwesternzimmer um Medikamente für ihren Stationsengel zu holen. Keine Sekunde vergeht und man hört beide lauthals meckern und wieder streiten sich die beiden wild. Alice hat ihre Hände wie für ein Gebet zusammengelegt und hofft, dass sie endlich schweigen würden, denn das ist alles viel zu viel für sie. Kapitel 3: Die Eltern --------------------- In diesem Augenblick tritt der Docktor aus dem Fahrstuhl und hört den Streit der beiden Eltern schon sehr genau. Dabei seufzt er tief und geht auf sie zu. Am Schwesternzimmer hört man einige Schwestern tuscheln. “Nicht mal hier können sie sich benehmen”, spricht eine Schwester. Eine andere antwortet darauf, “Das arme Kind….” Der Arzt geht weiter und bleibt vor ihnen stehen. Sie schauen ihn fraglich an und er schreit sie beide laut an “Sie spinnen wohl! Dies ist ein Krankenhaus! Die Patienten brauchen Ruhe, R-U-H-E!” Danach holt er tief Luft und fährt mit normaler Lautstärke fort, “Außerdem hört ihre Tochter das alles und nun gehen sie!” Er deutet auf den Fahrstuhl und ein recht kräftiger Pfleger stellt sich neben ihn “Ich bringe sie nach draußen.”, sagt dieser und geht mit beiden zum Fahrstuhl. Den Eltern von Alice ist es ziemlich peinlich, als sie an den Schwestern vorbei gehen und diese den Kopf schütteln. Molly geht zu ihnen und sagt, “Noch einmal so einen Terz und sie bekommen Hausverbot.” Sie dreht sich wieder um und geht zum Docktor. Währenddessen verlassen Alices Mutter und Vater das Krankenhaus. “Soll ich zu Alice gehen?”, fragt Molly Michael, doch dieser greift gleich nach der Türklinke und geht rein. Molly weis, dass er sich lieber selber um Alice kümmern will. Vor der Tür noch stehen, schüttelt sie den Kopf. »Michael du Dummkopf« Dann wendet sie sich den anderen Schwestern zu und sagt, “Alle wieder an die Arbeit” Im Zimmer währenddessen sieht der Docktor, wie Alice die Hände über den Augen hat und sich einige Tränen aus dem Geseiht streicht. Er fragt sich selber, was er sagen soll, was er überhaupt machen könne um sie zu trösten. So geht er einfach zu ihrem Bett und setzt sich zu ihr. Sogleich nimmt er sie in den Arm, um sie zu trösten. Dabei streicht er ihr beruhigen über das Haar “Sch, alles wird wieder gut”, sagt er leise und die junge Patientin weint sich bei ihm aus. Dabei sagt sie, “Warum machen sie das nur?” Seit Alice klein war, hat sie immer das Gefühl, dass sie ungewollt ist und mit jedem Streit verstärkt sich dieses Gefühl. “Tja, vielleicht ist es so, aber du bist hier. Vielleicht wollten sie dich vielleicht auch nicht” Es fällt ihm schwer, diese Worte zu sagen. Aber es ist die Wahrheit. “Aber warum? Denn nur ich ....”, fragt sie ihn und vergräbt ihr Gesicht in seinem Arztkittel. “Du bist ein kleines Geschenk an diese Welt. Sie wollten dich vielleicht nicht, doch den vielen Leuten auf der Station bedeutest du unheimlich viel.” Dabei muss er lächeln “Und mir natürlich ganz besonderst” Er drückt sie an sich “Glaub mir, dass du lebst hat seinen Grund.” Diese Worte beruhigten das junge Mädchen wirklich. “Das ist so schwer zu verstehen”, gibt Alice mit einer immer noch weinerlichen Stimme von sich. “Ja, das ist traurig und alles. Aber du kennst deine Eltern besser.”, antwortet Michael darauf und schaut zu ihr runter. “J- ja und?”, fragt sie nach und schaut mit einem traurigen, verweiten wie verzweifelten Gesicht zu ihm hoch. “Ich hab keine Eltern. Ich hatte nur meinen Großvater weist du noch?”, fragt er nach und Alice erinnert sich an das erste Treffen mit dem Docktor in einem Krankenhaus. Damals war er 11 Jahre alt. Es war kurz nach ihrer Einlieferung. Er hatte sich bei einem Sturz den Kopf aufgeschlagen und weil sein Großvater noch als Arzt hier gearbeitet hatte, sollte er zur Sicherheit einige Tage bleiben. Es hätte ja noch etwas sein können. Aus irgend einem Zufall heraus kamen die beiden in ein Zimmer. Alice mit einem Gipsbein und er mit Kopfverband. Es dauerte bis zum Abend bis die beiden ein Wort wechselten. Alice hatte damals große Angst vor dem Docktor, der Michaels Großvater war, und fragte ihn, ob der Arzt denn nett sein. So kamen sie ins Gespräch und am nächsten Tag sprachen sie weiter. Sie spielten zusammen, aßen zusammen, machten einfach alles zusammen. Als er gehen konnte, besuchte er sie jeden Tag und beide wurden gute freunde. “Ja stimmt, du hast recht.” gibt sie leise von sich und schaut leicht beschämt weg “Du hast mir nie gesagt, wie das kam.” Michael schaut sie fragend an. “Was kam?” “Das du dich so verletzt hattest”, meint Alice nur und wartet auf eine Antwort. “Ich bin vom Treppengeländer im Hause meines Großvaters gestürzt. Es war der Todestag meiner Eltern”, gibt er leicht bedrückt zu. Alice sieht ihn an, “Tut mir Leid…”, flüstert sie “Schon gut”, gibt er zurück. “Weist du, ich kenne sie nur von Fotos. Als ich zur Welt kam, waren meine Eltern noch am umziehen. Ein LKW erwischte sie auf einer nassen Straße. Ich war zum Glück noch bei meinen Großvater. Er wollte mich am nächsten Tag vorbei bringen, damit sich meine Eltern erholen konnten von dem ganzen Stress. Doch dazu kam es leider nie.” Nun merkte Alice, dass es auch manchmal Menschen gibt, denen es schlechter geht als ihr. Nicht, weil sie ebenfalls an einer Krankheit leiden, sondern weil sie einfach alleine sind. “Sag mal, wie war das bei dir?”, fragte er vorsichtig nach. Einen Moment überlegt sie kurz. “Weder meine Mutter noch mein Vater hatten Zeit für mich. Oft waren es irgendwelche Leute, die auf mich aufgepasst haben. Ich sah sie beide immer nur ein oder zweimal im Monat. Deswegen hatte ich auch nie eine besondre Beziehung zu ihnen, wie es bei Eltern und Kindern sein sollte.” Sie holt einen Moment tief Luft und streicht die letzten Tränen von den Wangen. Nun bemerken beide, dass sie zum ersten mal über ihre Eltern gesprochen hatten und das empfinden sie doch schon als seltsam. “Du hast die beiden vorhin ganz schön zusammen gestaucht”, kicherte sie leise. “Na ja ähm…” Das ist ihm dann doch ein wenig peinlich, aber schon als eures hörte, dass sie sich schon wieder stritten, da wurde er eben sehr stinkig. Alice lächelt entspannt. “Danke dafür” Nun blickt er sie fragend an, “Was meinst du?” “Ich meine das Reden. Es tat gut.”, antwortet sie und muss leise lachen. Dadurch wird Michael leicht rot “Sch -schön wenn das gut tat Alice”, gibt er leicht verlegen lächelnd zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)