Hidden Flowers II von june-flower (Die Prüfung) ================================================================================ Kapitel 6: Shikaru ------------------ Hallo und herzlich Willkommen mal wieder bei Hidden Flowers! Wie schnell ein Monat so vergeht... Oh je. Hab nicht viel zu sagen. Das übliche Danke. Das übliche "Du bist toll, Lufix." Ich verkrümel mich wieder. Ich muss für morgen lernen - Religion. Eschatologie. Bis dann wieder! isa Kapitel 6 - Shikaru Befriedigt betrachtete Yuka die beiden Kartenstücke, die sie bereits angesammelt hatte und die ausgebreitet vor ihr lagen. Eines war ihr neu, eines kannte sie bereits – es zeigte genau die selbe Küstenlinie, die auch ihre Karte gezeigt hatte. Trotzdem hatte sie jetzt zwei Stücke der Karte, die sie ein weiteres Stück näher an Hidden Mirrors gebracht hatte, und langsam begann die Prüfung sogar, ihr Spaß zu machen. War das so gedacht gewesen? War das alles nicht zu einfach? Fehlten nur noch drei weitere Stücke und ihr Partner. Ihr Partner. Was war mit ihrem Partner? War er schon ausgeschieden oder war er noch im Rennen? Wie konnte sie ihn nur finden? Mittlerweile war bereits später Nachmittag. Yuka hatte den Großteil des Tages damit verbracht, die Gegend um den Fluss zu erkunden, nach Chakren gesucht, die sich näherten und wieder verschwanden, ohne ihr nahe zu kommen, und aus einigen Pilzen ein schmackhaftes Ragout zubereitet. Bald würde es Abend werden und der erste Tag würde vorbei sein... Sollte sie vielleicht nicht doch aktiver nach ihrem Partner suchen? Was wohl ihr Vater getan hätte. Oder Shi und Kiju... Yuka schob die Gedanken an sie beiseite. Sie musste wachsam bleiben. Sie würde problemlos noch lange aufbleiben können, und wenn sie einschlafen sollte, dann würde ihr hervorragender Spürsinn sie trotzdem rechtzeitig warnen... Sie sollte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Sie würde die Prüfung schon irgendwie bestehen... ... Die Schatten der Bäume wiegten sich langsam und leise im Wind. Sie schienen zu leben, wie sie auf dem trockenen Waldboden auf der Lichtung Muster zogen, hin und her wogten und immer länger wurden, je tiefer die Sonne fiel... Bis zum Abend war es nicht mehr weit. Mit einem Aufjapsen fuhr Yuka zurück, als sie registrierte, dass die Schatten vor ihr wirklich lebten! Sie hatten gerade versucht, um sie herum zu schleichen, um mit ihrem eigenen Schatten hinter ihr zu verschmelzen... Erschrocken sprang sie drei große Schritte zurück auf die Lichtung, auf welche noch die Sonne herabschien. Schattenkunst. Mit dieser Erkenntnis durchflutete sie das Bewußtsein seiner Präsenz. Nur eine Familie in Konoha beherrschte diese Schattenkunst! Sie hätte es wissen müssen – sie hatte sich beinahe reinlegen lassen. Yuka ärgerte sich selbst mächtig. Wie er sich vor ihr hatte verstecken können, war ihr völlig schleierhaft und selbst nun erhielt sie kein klares Bild von seiner Gegenwart: Es war, als wäre seine Präsenz ein Schatten, welcher sich immer wieder vor ihrem Griff zurückzog, nicht zuließ, dass sie ihn packte und ins grelle Tageslicht hielt, um herauszufinden, wer er war. Trotzdem wusste sie genau, wen sie vor sich hatte. „Komm raus! Ich weiß, dass du da bist!“ Erst geschah nichts. Nur der Wind raschelte leise in den Zweigen über ihr, und auch die Schatten hielten still, als würden sie den Atem anhalten und darauf warten, was als nächstes passieren würde. Doch dann schälte sich eine Gestalt langsam und bedächtig aus dem Schatten – hochgewachsen und schlank, dunkelbraune Haare und Augen, eine grüne Weste – Shikaru. Ernst sah er sie an. „Lange nicht gesehen.“ „Hallo“, antwortete Yuka trocken und musterte ihn wachsam. Wie hatte er das eben gemacht? Niemand schaffte es, sein Chakra genügend zu verbergen, um sich vor ihr zu verstecken oder sich gar an sie heranzuschleichen – nun gut, nicht viele. Wie? Wie? Die Frage nagte in ihrem Inneren, steckte in ihrem Fleisch wie ein Dorn einer Rose. Ein Fremdkörper in ihrem Geist. Sein Chakra war verschwommen, verworren, nicht greifbar und nicht erkennbar – in diesem Moment konnte sie nicht einmal unterscheiden, ob er ihr freundlich oder feindlich gesonnen war, und das war schlecht. Der Shikaru, dem sie am letzten Abend in Konoha begegnet war, auf der Lichtung über dem Wald, war freundlich gewesen und so hatte sie ihn auch gespürt, aber hier war er kalt und ungreifbar. Sie schauderte. Schon wieder gegen diese Frau? Shikaru hätte geseufzt, hätte er sich nicht auf einen Kampf eingestellt. Mühsam. Er wollte gar nicht kämpfen, schon gar nicht gegen Yukatsuki, er hatte sie selten gesehen, aber sie erschien ihm nett. Gegen die Leute zu kämpfen, die er kannte, gestaltete sich immer am Schwierigsten für ihn. Schliesslich kannten sie durch seinen Familiennamen seine Techniken und seine Stärken – Schattenjutsus – und konnten sich entsprechend darauf vorbereiten. Gut, gegen Churo wäre das ja noch anders gewesen, denn er kannte die Fähigkeiten seines Freundes ebenfalls – aber verdammt, wer war diese Frau? Hatte sie überhaupt einen Familiennamen? Und wenn, er konnte sich nicht daran erinnern, dass seine Eltern ihm von ihren Eltern erzählt hatten. Schlußfolgernd konnte er nur sagen, dass sie wahrscheinlich nicht aus Konoha stammte – und deshalb auch keine der ihm bekannten Jutsus beherrschte. In Anbetracht bei wem sie aufgewachsen war, musste er mit Schattendoppelgängern rechnen –aber sonst? Er hatte es nicht geschafft, sie unvorbereitet zu erwischen, obwohl – manchmal musste man sich auch selbst loben – es ihm fast gelungen wäre, hätte sie keine so schnelle Reaktiongabe besessen. Sie wusste, wer er war und was er vorhatte – und einen Rückzug wollte er nicht bringen. „Ich nehme nicht an, dass du hier bist, um zu plaudern.“ „Nein“, sagte er kurz, und betrachtete sie prüfend. Sie würden schon wieder gegeneinander kämpfen müssen. Aber heute waren die Regeln anders, heute – heute würde alles erlaubt sein. Also auch ihre Jutsus. Beide wussten, was kommen würde – was nun kommen musste. Mit einem vom Gegner jeweils ungehörten leisen Aufseufzen begaben sie sich in Kampfposition. Mit Bedacht wählte Yuka ihre Position so, dass sie in der Mitte der Lichtung und damit in einem Bereich hellen Lichtes stand, wo sie jeden Schatten, der kommen würde, auf jeden Fall sehen würde. Zumindest solange die Sonne noch schien, wäre sie hier einigermaßen sicher, konnte sie nur schnell genug reagieren. Eigentlich hatte Yuka absolut keine Lust, gegen Shikaru zu kämpfen – seit ihrem letzten Aufeinandertreffen hatte sie einen Respekt vor ihm gewonnen, den sie bisher nur bei ihrem Vater, ihrem Trainer und ihren Teamkameraden gehabt hatte. Er war gut, und das wusste er, und das würde er gegen sie einsetzen... Aber ich bin auch gut. Ich habe mit Kiba-Sensei trainiert, und Papa hat mir so viel beigebracht... Mit einer schnellen Kopfbewegung warf sie ihren Zopf über die Schulter. Sie war bereit. Shikarus Blick fiel unwillkürlich auf ihr rotes Haar, das in einem langen Zopf über ihren Rücken hinunterfiel. Die Sonne warf Lichtreflexe darauf und liess es manchmal Gold und manchmal Rotbraun schimmern... Sie war sicherlich klug. Vielleicht nicht der klügste Kopf von Konoha... Aber wahrscheinlich einer der Besten. Seit dem legendären Uchiha Itachi hatte es keinen übermäßig hochbegabten Shinobi mehr in Konoha gegeben, abgesehen von dessen Bruder vielleicht, der sich Mühe gegeben hatte, das Vorbild seines Bruders einzuholen, oder vielleicht von Shishiro und Kiju Hyuuga. Obwohl all diese Leute waren mäßig gut gewesen, besser als der Durchschnitt, und doch reichten sie nicht an die Legenden heran... Aber Yuka war 2 Jahre jünger als der Rest der Chuu-Nin und bereits auf ihrem Level. Wenn nicht schon höher. Wenn Shikaru jemanden als Genie bezeichnen würde, dann sie. Nur dachte er nicht gerne in solchen Kategorien. Unterschiedliche Menschen hatten so unterschiedliche Begabungen und Stärken... Warum sollte man alte Fehler wiederholen und nur diejenigen beachten, bei denen sich unglaubliche Ninja-Qualitäten zeigten und nicht auch die, die ungewöhnlich klug und strategisch begabt waren? Solche Dinge hatten schon früher beinahe zu Katastrophen geführt. Er würde bei Yukatsuki vorsichtig sein müssen, warnte sich Shikaru, stellte sich ebenfalls in Kampfposition und riss den Blick von ihrem Haar weg. Aber dann fielen seine Augen auf etwas, und beinahe hätte er unwillkürlich gegrinst. Es konnte losgehen. Shikaru hatte eben seinen bohrenden Blick von ihr abgewendet und sah nun hoch zum Himmel. Kleine Wolken zogen vorbei... Oh nein. Sie würde sich nicht austricksen lassen und ebenfalls hinaufschauen! Da ihr Gegner nichts unternahm, griff Yuka an. Nara Shikaru riss die Augen auf und sah nach vorne, als plötzlich sechs Shuriken in halsbrecherischer Geschwindigkeit auf ihn zugeschossen kamen. Reaktionsschnell sprang er zurück, aus ihrem Zielbereich... ... Und die Wurfsterne, an Chakrafäden gelenkt, wickelten sich trotz seines Sprungs aus der Gefahrenzone um seine Arme und Beine, rissen ihn zurück und hielten ihn an Ort und Stelle fest. Da, wo sie sich um das nackte Fleisch seiner Arme gewickelt hatten, schnitten sie unangenehm hart ein, und ein paar Blutstropfen liefen ihm über sein Handgelenk der rechten Hand. War das nicht eine Technik des Uchiha-Clans? Woher konnte dieses Mädchen so etwas? Wenn sie diese bis zur Vollendung beherrschte – wovon Shikaru ausging – dann war sie womöglich die Einzige, die nicht zu den legendären Clan gehörte, jedoch diese Technik einsetzen konnte. Ob ihr Teamkollege sie ihr beigebracht hatte? Triumphierend zog Yuka fester, und der Körper vor ihr verschwand mit einem lauten Knall und löste sich in eine Rauchwolke auf. Ihre Chakrafäden fielen mit dem Holzklotz, um den sie sich gewickelt hatten, nutzlos zu Boden. Erschrocken riss sie die Augen auf. Shikaru stand direkt neben dem Platz, an dem sie ihn gewähnt hatte, ein Grinsen auf dem Gesicht, das sie fast erwidert hätte, trotz der Situation – machte es ihm etwa Spaß? – umfasste den Faden blitzschnell mit einer Hand und schickte seinen Schatten entlang bis er die junge Frau erreichte. Yuka registrierte, was geschah, und wollte die Fäden mit einer raschen Bewegung abschneiden – aber er hatte bereits ihre Hand erreicht und hielt sie eisern fest. Sie konnte die Schattenhand sehen, die sich langsam um ihr Handgelenk wand und den Weg über den Unterarm zu ihrer Schulter hinaufkroch – bald würde sie sich gar nicht mehr bewegen können. Bevor das geschah, musste sie etwas unternehmen... Mit festem Griff packte sie ein Wurfmesser in ihrer Tasche, zog es hervor und biss die Zähne zusammen. Die Naras spürten es doch, wenn man die Person, die sich in ihrer Schattenkontrolle befanden, verletzte, nicht wahr? Zumindest hatte ihr Vater so etwas einmal erzählt, es war etwas von Ohrfeigen und Krankenhäusern gewesen – sie erinnerte sich nicht mehr daran, aber es war nebensächlich. Mit der scharfen Klinge fuhr sie schnell quer über die Haut an ihrem Handrücken, so dass sie aufplatzte und Blut herausquoll. „Verdammt!“ Shikaru lockerte automatisch seine Schattenkontrolle für einige Sekunden, bevor sein Verstand ihn daran erinnerte, dass er sich nicht würde hereinlegen lassen. Wellen des Schmerzes gingen von seiner linken Hand aus, aber auf ihr war nicht ein Kratzer zu sehen. Der Schmerz verebbte ein wenig, als er die Kontrolle lockerte, aber er hielt sie dennoch eisern fest. „Keine schlechte Idee“, sagte er anerkennend. „Aber du kannst dich immernoch nicht bewegen.“ Funkelnd erwiderte Yuka seinen Blick. „Denkst du ich komme nicht weg, wenn ich will?“ Fragend hob er die Brauen und liess seinen Schatten um ihren Hals herauflaufen, ohne den Schmerz zu beachten. Langsam trat er einen Schritt auf sie zu. „Ach, bleibst du hier, weil du sehen willst, wie ich reagiere, wenn du plötzlich weg bist?“ „Sehr gut erfasst.“ In einem Schauer aus Blüten löste sich die junge Frau auf. Plötzlich hatte Shikaru nichts mehr, an dem sich sein Schatten festklammern konnte, aber er blieb still stehen und rührte sich nicht. Sie war wirklich gut, so wie er erwartet hatte... Deshalb würde sie von dort angreifen, wo er sie am wenigsten vermutete. Falsch, korrigierte er sich in Gedanken, sie würde dort angreifen, wo sie wusste, dass er glauben würde, dass sie nicht angreifen würde. Es war merkwürdig, gegen einen Gegner – Verzeihung, eine Gegnerin – zu kämpfen, die so furchtbar ähnlich dachte wie er selbst. Mühsam, seufzte er und hielt weiter still. Sie würde von oben kommen. Yuka sprang von vorne auf ihn zu und wusste im selben Moment, dass er wusste, dass sie wusste, dass er es gewusst hatte – dass sie beide gewusst hatten wie sie dachten. Voll einsatzbereit erwartete er ihre Schläge und blockte sie mit beiden Armen ab, indem er sie wie ein Schutzschild gekreuzt hochriss und den Schlag zum Kopf genauso abwehrte wie den Schlag auf den Kopf. Dann lies er sich fallen und trat zu, schnell und präzise, aber sie hatte den Tritt erwartet – oder kommen sehen? – sprang über seine beiden Beine hinweg und zielte gleichzeitig auf seinen Rücken. Damit liess sie ihm eine offene Lücke für einen Gegenangriff. Kurz analysierte er die Situation, berechnete die Wahrscheinlichkeit und nutzte die Möglichkeit nicht. Genauso wie Yuka, kurz bevor ihr Tritt landete, wieder abschwenkte, auf ihren Händen hinter ihm landete, ein Salto rückwärts schlug und so einen schweren Schlag gegen ihr Brustbein verhinderte, zu dem er gerade angesetzt hatte. In einem großen Sprung setzte auch Shikaru einen Meter zurück und blieb stehen, abwartend, was seine Gegnerin als Nächstes versuchen würde. Auch Yuka wartete ab. „Welche Technik hast du eigentlich bei der Kiri-Nin vorhin eingesetzt?“, fragte Shikaru, um Zeit zu gewinnen, und sah erneut zum Himmel hinauf. „Blütensturm-Jutsu. Aber gegen dich werde ich das nicht einsetzen. Ich werde dir keinen Vorteil verschaffen, in dem ich ein Jutsu einsetze, welches dir deinen Schatten beschafft.“ Stattdessen rief Yukatsuki die Elementdrachen. Als Shikaru ihre Fingerzeichen sah, stockte er für Sekunden. Tiger, Hund und Ratte waren ihm geläufig, aber was danach kam – solche Zeichen hatte er noch nie in seinem Leben gesehen! Yuka beendete die Beschwörung und tauchte in die Welt ihrer Freunde ein, Hier konnte sie tun, was sie wollte, sie gebot über die Drachen der Elementarkraft und diese unterwarfen sich ihr freiwillig. Glücklich, wieder einmal etwas zu tun zu bekommen, boten sie ihr ihre Kraft an, schmeichelten ihr mit einer regenbogenfarbenen Wärme, und dankbar nahm sie das Angebot an. Sie schuf ihre Ablenkung aus dem Licht, welches sie umgab, es manifestierte sich zwischen ihren Händen nach dem Bild, das sie vor Augen hatte. Sie brauchte nichts Tödliches – nur eine kleine Ablenkung, um den Schattenbeherrscher vor ihr in die Irre zu führen... Und drei Doppelgänger formten sich. Als Shikaru wieder sehen konnte, standen vier Yukatsukis vor ihm, eine der nächsten gleich, und lächelten ihm rätselhaft zu. Aber welche war die Echte? Irritiert sah er von Rechts nach Links, versuchte, gleichzeitig alle im Augen zu behalten, damit sie ihn nicht aus dem Hinterhalt angriffen – und aus einiger Entfernung feuerte Yuka drei harmlose Wurfsterne ab, gemacht aus Licht. In rasender Geschwindigkeit näherten sie sich ihrem Gegner, blitzten auf und zwangen ihn dazu, zurückzuweichen. Die Doppelgänger, reduziert auf drei, kreisten ihn ein, vermutlich war der fehlende Doppelgänger auch die Person, die er nun suchte... Shikaru sprang hoch, bekam den Ast über ihm zu fassen und nutzte ihn als Hebel für einen Sprung in die Baumkrone, außerhalb der Reichweite der Yuka-Klone. Gleichzeitig begann er, Handzeichen zu formen. Gleich --- Eine Wolke schob sich vor die Sonne. Schlagartig fielen Schatten über die Lichtung. Yuka hätte sich für ihre Unvorsichtigkeit schlagen können, als sie sofort mit Handzeichen begann, um zu kontern. Ob sie das nun einsetzte oder nicht spielte längst keine Rolle mehr – „Blütensturm!“ – denn wenn er ihren Schatten nicht sehen konnte, weil die Luft vor ihm voller Blüten war, dann bestand die Möglichkeit, dass er sie auch nicht sah. Und dann konnte sie vielleicht diese Situation zu ihren Gunsten wenden. Shikaru sah tatsächlich nichts. Also schloss er die Augen und versuchte, seine Schatten nach Gefühl zu lenken – Yuka musste irgendwo in seiner Nähe sein. Sie wollte, was er hatte, und dazu musste sie zu ihm kommen, denn freiwillig würde er es ihr nicht geben. Und sobald sie kam, würde die Chance für ihn ebenfalls kommen. Tief atmete er ein und spürte den feuchten Geruch des abendlichen Waldes um sich herum. Schatten bewegten sich wie Finger, unter den Tausenden von Blüten, welche die Frau verursacht hatte, Schatten von Bäumen, Pflanzen, Doppelgängern... Neben ihm raschelte es. Shikaru fiel auf diese Falle nicht herein, sondern sondierte weiter den Wald mit geschlossenen Augen und erweitertem Bewusstsein. Wo war sie nur? Da. Ein eindeutig weiblicher Schatten bewegte sich im Dunkel, ein Schatten, der zu einem Menschen gehörte, ein lebender Schatten. Ein Schatten, der sich ohne Pause bewegte, und er befand sich... Direkt neben ihm. Der Shinobi riss seine Augen in genau dem Moment auf, in dem er rotgoldene Haare an sich vorbeifliegen sah. Ohne zu zögern, warf er seinen dünnen Strang aus Schatten. Yuka spürte, wie sich ein Schatten um ihre Taille schlang. „Jutsu des Tausches!“ Ohne nachzudenken, aus reinem Reflex, führte sie das Jutsu durch und setzte sich mit einem Sprung vom Erdboden ab. Auf einem dicken Ast stehend sondierte sie die Lage unter sich, während der Sturm aus Blüten sich langsam, aber sicher legte. Triumphierend ballte sich ihre Faust um das kostbare, weiche Etwas, was der Ninja in seiner rechten Hosentasche so sehr gehütet hatte, dass er sich auf dieser Seite niemals auch nur die geringste Blöße gegeben hatte, so sehr sie ihn auch provozierte. Sie hatte richtig vermutet, als sie überlegte, dass sein Erkennungszeichen dort versteckt sein musste... Aber wo war ihr Gegner nun? Als sich die Blüten verflüchtigten, stand Shikaru allein auf der Wiese. Grinsend sah er zu Yuka hoch, und dieses Grinsen verursachte ein flaues Gefühl in ihrer Magengegend. Hatte er sie hereingelegt? War dies doch nicht sein Erkennungszeichen gewesen, welches er so eifersüchtig gehütet hatte? Aber Natürlich, er würde denken, dass sie denken wollte, dass es sein Zeichen war... Und wenn sich als Fake herausstellte, hatte sie nichts gegen ihn in der Hand. Er würde immer noch im Rennen sein, und der gesamte Kampf wäre umsonst gewesen... „Was ist?“, fragte sie, ihre Stimme schärfer als bewusst und beabsichtigt. „Was grinst du so? Ich habe dein Zeichen.“ Der Mann unter ihr winkte lässig ab. „Wer sagt, dass das mein Zeichen ist? Aber...“ Shikaru zuckte mit den Schultern. „Ich dachte nur, dass du vielleicht etwas vermisst?“ Als er die Hand hob, baumelte dort Yukas violettes Band. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)