Phantasies von abgemeldet (Erotische Kurzgeschichten) ================================================================================ Kapitel 1: Babble, babble... ---------------------------- „Und, was macht deine Braut?“, fragte der abgetakelt wirkende, abstoßend auf hässlich gestylte junge Mann, aus dessen Kopfhörern bis zu ihm Marilyn Mansons widerliche Stimme drang. Gothic. So nannte man das wohl heute. Inzwischen antwortete der Mann daneben: „Ich hab da so 'ne Ahnung, immerhin haben wir uns jetzt einen Monat nicht gesehen.“ Ein dreckiges Lachen war die Antwort, in das der, der eben noch gesprochen hatte, einfiel. Der Mann wandte sich nun ab und wandte sich ihm direkt zu. Er hatte schwarzes Haar, gerade lang genug, als dass ein billiges Flittchen ihre Hände darin versenken mochte. Sein Körper war kräftig gebaut, muskulös, ein kantiges Gesicht mit einem Anflug von Bart am Kinn. Der Mann verzog sein Gesicht nun zu einem schiefen lächeln und sah erneut zu seinem Kumpel hinüber. Wie sehr er es hasste, im Bus solchen Typen zu begegnen! Er wollte nur schnell zurück zu seiner Nichte. Deren Wohnung war zwar ziemlich klein, aber wenigstens perversenfrei. Viel mehr hätte sie aber auch nicht ‚reinstellen können. Hochbett, Cdouch, unter dem Bett Feernseher, Computerschreibtisch und Kommode, und das Zimmer war voll – abgesehen von den seiner mMeinung nach ziemlich geschmacklosen Bildern, die an der Wänden hingen. „Im Ernst, was findest du an deiner Braut?“, fragte der hässliche nun erneut. Der andere sah ihn an. „Keine Ahnung. Aber wenn du so weiter machst, müssen wir und mal unterhalten.“ „Wieso eigentlich Braut?“ „Eine Braut ist der Gegensatz zum Weib, das eine angetraute Ehefrau wäre, eine, die treu und brav ist und dafür geehrt wird.“ Die Haltestelle kam. Der Hässliche lächelte inzwischen entschuldigend.“Schon gut. Ich weiß, wer und was deine Braut ist. Sie ist echt eine klasse Frau. Grüß sie und gib ihr einen Kuss von mir!“ Der Mann knurrte etwas unverständliches und der Hässliche stieg aus. Eine Haltestelle weiter stieg auch der Schwarzhaarige aus, und es dauerte einen Moment, bis er herausfand, dass er auf dem Weg zu seiner Nichte auch hier herausgemusst hätte. Eine Weile irrte er unsicher durch die Straßen. Einfach an der Haltestelle stehen bleiben war ihm zu blöd, immerhin war es Abend und der nächste Bus würde erst in einer Stunde fahren. Da suchte er sich lieber selbst seinen Weg durch die Betonwüste. Was seine Nichte wohl bewogen hatte, her zu ziehen? Sie erzählte doch sonst immer so viel von Individualität, aber hier schätzte sie offenbar die Anonymität. Warum wohl? Nun, vermutlich war sie einfach noch immer nicht erwachsen geworden und versteckte sich deshalb hier – Schutzreaktion ihres Bewusstseins. Sie war eben doch noch ziemlich kindisch. Das mit dem Freund hatte er ihr ja sowieso nicht abgekauft. Sie war doch noch viel zu unreif für so etwas. So schätzte er es zumindest ein, denn er konnte dieser Gegend rein gar nichts positives abgewinnen. Große Beton-Wohnsilos, heruntergekommen, schäbig und alles andere als einladend, schon gar nicht in diesem elenden Nieselregen, durch den er jetzt schon seit einer ganzen Weile irrte. Hier sah aber auch jede Straße gleich aus. Und er kannte nur den Namen der Straße, in der seine Nichte wohnt. Verdammt. Unwillkürlich wandertel seine Gedanken zu den beiden Männern aus dem Bus zurück, so konnte er sich wenigstens an seinem Ärger über sie wärmen. Solche Idioten wie die, die in irgend einer perversen Parallelwelt lebten, sollte es einfach nicht geben. All diese angehenden Psychopathen, die gehörten doch alle eingesperrt! Er war wirklich nicht intolerant, beileibe nicht, aber das war doch eine Gefahr für die Allgemeinheit! Irgendwann hatte er Glück und fand, mehr durch Zufall als durch irgend etwas anderes, die richtige Straße. Erleichtert lief er durch den Nieselregen auf eines der Wohnsilos zu, das sich kein bisschen von den anderen unterschied, nur dass hier die richtige Nummer dran stand. Nun nur noch in den Flur – doh auf das Klingeln antwortete niemand, nicht einmal der Summer ging. Schon wieder drang von irgendwo her dieser nervige Marilyn Manson, den er schon im Bus gehört hatte, an seine Ohren. Zum Glück hatte er einen eigenen Schlüssel bekommen, denn seine Nichte war offenbar nicht da. Nun, er kam ja auch früher als erwartet, insofern war das verzeihlich. Dank Schlüssel gelangte er in der Hausflug, wo er den Fahrstuhl in den 15. nahm. Sein Weg führte ihn weiter über eine windige Galerie, von Regen mit Pfützen übersät, bis zu einer der kleinen Wohnungen. Seltsamerweise brannte drinnen Licht, obwohl niemand da war. Er öffnete die Tür und trat ein, als er durch die Wohnzimmertür trat, hörte er ein leises Lachen ... ...und erkannte, dass er keineswegs allein war. Der Anblick vor ihm trieb ihm das Blut in den Kopf. Vor dem Hochbett stand seine Nichte. Sie war nackt, ihre helle Haut schimmerte im Licht der vielen Kerzen, die überall verteilt im Raum standen und ihr zarte Schatten auf den Leib malten, und ihr langes Haar ergoss sich über ihren Rücken wie Seide. Doch das allein war es nicht. Ihre Hände waren nach oben an den Rahmen des Hochbettes gefesselt und vor ihr kniete der Mann, der im Bus gewesen war, der schwarzhaarige, ebenfalls mit freiem Oberkörper. Da die beiden sein Eintreten bemerkt hatten, sahen sie ihn an. Allerdings ohne jede Scham, was ihm das Blut in Wallung brachte. Von der eigenen Nichte durfte man doch etwas mehr Respekt erwarten! Einfach hier mit einem Mann herumzumachen! Noch dazu – so – so pervers! Immerhin war sie gefesselt... „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er, um der Situation Herr zu werden und seine Nichte auf den ihr zustehenden Platz zu verweisen. Statt der Frau antwortete der Mann, der noch immer vor ihr kniete, das Gesicht seiner Meinung nach viel zu nah an ihrer entblößten Scham. Sein Gesicht zeigte weder Fassungslosigkeit noch Scham, und in seinen Augen stand noch die Gier nach der Frau geschrieben. „Ist doch unschwer zu erkennen“, meinte er gedehnt. Im ersten Moment fiel ihm keine Antwort ein, doch als er etwas sagen wollte, kam seine Nichte ihm zuvor, vollkommen ruhig: „Das ist übrigens mein Freund, Manuel. Manuel, mein Onkel.“ Ob der Absurdität der Situation stand er nur sprachlos da.Seine Nichte war sowas von ungehörig. Sie konnte hier doch nicht einfach so ... sie stand hier schließlich nackt, für jeden, der hereinkam, vollkommen sichtbar, nichts verborgen. Noch nicht einmal die Arme konnte sie vor ihre Blöße legen, denn die waren ja nach oben gefesselt, und so boten sich ihre hellen Brüste mit den rosa Knospen darauf ebenso dem Auge des Betrachters da wie das dunkle Dreieck zwischen ihren Beinen. „Willst du uns zusehen, dann setz dich, ansonsten geh’“, sagte eben jene Nichte nun sehr bestimmt, ohne auch nur rot zu werden, mit einer Stimme, die er gar nicht an ihr kannte, so selbstsicher und erwachsen. Was für eine Unverschämtheit, ihn hinauszuschmeißen, immerhin war er ihr Gast und sie brachte ihn mit ihrer Aktion in ziemliche Verlegenheit! Er begann, etwas über Ungehörigkeit zu sagen, als Manuel den Kopf gerade wieder zu seiner Nichte drehte. Diese lachte leise, warf dabei den Kopf zurück, dass ihr helles Haar wie das eines Engels durch die Luft flog und drückte ihren Unterkörper dem Gesicht des Mannes entgegen. Kein Engel, ein Mensch, die Braut des mannes, der vor ihr kniete, gefesselt, und doch die Mächtigere der beiden. Es war nicht zu übersehen, wie sehr ihn dies anmachte. Die erotische Atmosphäre im Raum schien zu knistern, die Muskeln auf dem Rücken des Mannes spannten sich an, und vermutlich waren das nicht die einzigen... Und mit tiefer, verführerischer Stimme flüsterte sie, die dunklen Augen provozierend auf ihren Onkel gerichtet: „Babble, babble, bitch, bitch, rebel, rebel, party, party, sex, sex, sex and don't forget the violence...“ Schon wieder Marilyn Manson... Dann warf sie den Kopf mit einem weiteren, kehligen Lachen zurück, hing nun ganz in ihren Fesseln, die sie aufrecht hielten, das Gesicht des Mannes war in ihrem Schoß vergraben. Ihr Onkel floh mit hochrotem Kopf, in dem ihr überlegenes Lachen noch lange nachhallte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)