Die Wächter Konohas von Ryucama (...ein Jahr später (Fortsetzung der FF "der Schwarze Stern von Konoha)) ================================================================================ Kapitel 1: Krankheit -------------------- Und gleich mal das erste Kapitel, bevor ich die Lust verlier! ^^ Sakuyas Blick wanderte aus dem Fenster. Es regnete in Strömen. Und trotzdem versammelten sich unten im Hof Genin, die mit ihren Meistern trainierten. Wie gern wäre er jetzt dort unten, um sich mit ihnen in den Kampfkünsten zu üben... Ein trommelfellzerreißendes Quietschen lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Klasse, die sich scheinbar prächtig mit Tische durch die Gegend schieben amüsierte. Er seufzte, dann schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch, um seine Schüler wieder auf sich aufmerksam zu machen. Es funktionierte tatsächlich. Die Kinder richteten ihre Köpfe wieder nach vorne. Sakuya seufzte leise, dann begann er, wieder mit seinem Unterricht fortzufahren. Hätte er doch nur nicht diese Blessuren im Kampf vor einem Jahr davongetragen! Er verfluchte sich selbst dafür. Seitdem kam er kaum mehr aus dem Dorf, weil ihn Tsunade als Lehrer immer mehr einspannte. Dabei wollte er im Grunde nur eines: Miyama und Hiroshi wiedersehen... Sensei Akihito, ein Jonin Konohas, stöhnte, als er sah, was seine Schüler schon wieder trieben. Mit Daichi und Hyosube war er zufrieden, sie übten folgsam ihre Taijutsu. Was man von Shinyu nicht sagen konnte. Der Junge - ein schlaksiger Sechzehnjähriger wohlgemerkt - stand zitternd im Regen und wagte es nicht, sich allzu weit zu bewegen. Akihito fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das nasse, schwarze Haar und ging auf sein Sorgenkind zu. "Was wird das schon wieder, Shin? Was machst du da, ich habe euch doch gesagt, dass ihr üben sollt!" Shinyu reagierte nicht. Was nicht allzu viel zu bedeuten hatte, wusste der Jonin. Der Älteste seiner Gruppe war ein wenig seltsam. Er hatte Mengen an Macken und Ticks und war einfach nicht zu durchschauen. Selbst Größen Konohas hatten bereits versucht, aus ihm schlau zu werden - erfolglos. Shinyu stand da, die Arme um den schlanken Leib geschlungen und wie Espenlaub zitternd. Seine Lippen bewegten sich, er flüsterte irgendetwas, was Akihito nicht verstand. Der Jonin trat näher heran und lauschte dem Gemurmel seines Schülers. "Nicht... zu viel... es ist zu viel... ich kann nicht..." Akihito seufzte und legte Shinyu die Hand auf die Schulter und meinte leise: "Geh nach Hause, Junge. Du siehst alles andere als gut aus." Shinyu fuhr zusammen, wie als hätte man ihn geschlagen und Akihito beeilte sich zu sagen, es sei nicht schlimm, wenn er heimginge. Ein Fehler, wie sich sofort herausstellte. Shinyu stiegen Tränen in die Augen. Sein langes rötlichbraunes Haar klebte nass an seinem Kopf, seine dunkle Kleidung triefte. Er wirkte krank. Akihito fiel die Blässe in Shinyus Gesicht wieder auf. Doch heute wirkte es nicht normal. Der Junge war totenbleich, fast grün um die Nase. Einem Impuls folgend, winkte er Daichi und Hyosube, mit dem Training aufzuhören und führte den bebenden Shinyu nach drinnen in die Schule. "Ist dir schlecht?", wollte Daichi wissen, doch Shinyu reagierte wiederum nicht. So langsam machte sich sein Lehrer doch Sorgen. Das war nicht normal für Shinyu. Spätestens nachdem er aus dem Regen heraus und das Training beendet war, bekam sich der Junge im Regelfall wieder in den Griff. Doch heute wirkte er abwesend. Hyosube legte ihm ein Handtuch um die Schultern und begann, ihm das Haar trockenzurubbeln. "Shin, was ist denn heute los mit dir?", fragte er mit Sorge in der Stimme. Das fragte sich Akihito allmählich auch. So kannte er Shinyu wirklich nicht. Der Junge beklagte sich nicht einmal über die Krämpfe, die seinen ganzen Arm hart werden ließen - der Jonin hatte es deutlich gespürt, als er seinen Schüler gestützt hatte. Mit sich selbst ringend, beschloss er schließlich, sich Hilfe zu holen. "Hyo, Daichi, passt ihr beide bitte auf Shin auf? Ich möchte uns jemanden holen, der etwas von den Leiden des Kannazuki-Clans versteht. Vielleicht kann er uns helfen!" Die beiden Jungen nickten, und Akihito beeilte sich, die Treppen, die ihn zu den Klassenzimmern bringen würden, zu erklimmen. Als es klopfte, war Sakuya fast dankbar für die Störung. Er - und seine Schüler ebenso, das spürte er deutlich - langweilten sich zu Tode. Aber er musste den Stoff nun einmal durchnehmen. Er rief den Ankömmling herein und erkannte überrascht, dass einer der beiden Iruka Umino war, ebenfalls ein Lehrer der Akademie. Der andere war Akihito Sae, einer der Ausbilder für die Genin. Akihito war ein wenig blass um die Nase und in seinen Augen stand Sorge. Sakuya winkte die beiden herein. Iruka kam sofort zur Sache. "Saya, Akihito hier hat ein Problem mit seinem Schüler - er ist ein Kannazuki und benimmt sich irgendwie seltsam. Vielleicht könntest du nach ihm sehen. Ich übernehme stattdessen den Unterricht. Ist das in Ordnung?" Sakuyas Miene hellte sich auf. "Natürlich. Ich komme." Er packte rasch seine Sachen zusammen und verließ mit Akihito das Zimmer. Draußen fragte der Sae: "Du bist ein Kannazuki, habe ich gehört. Kennst du den jungen Shinyu? Es geht um ihn..." Sakuya nickte. Shinyu gehörte einem etwas verarmten Zweig des Clans an, er war ein ruhiger, etwas einzelgängerischer Junge, von dem man nicht viel hörte, nur, dass er im stolzen Alter von sechzehn noch immer Genin war und die Prüfung bestimmt schon fünf Mal nicht bestanden hatte. Er folgte Akihito hinunter in die Umkleideräume der Akademie, wo sie die Schüler des Jonin vorfanden. Der größte der drei Jungen, ein Blondschopf, dessen voluminöse Mähne fast weiß war, kam auf sie zu. "Sensei, es ist furchtbar. Shinyu reagiert kaum mehr!" Akihito nickte und sah Sakuya an. "Er reagiert nicht mehr und flüstert dauernd nur, es wäre ihm zu viel und er könnte irgendetwas nicht! Ich weiß mir keinen Rat mehr!" Sakuya runzelte die Stirn. "Ich weiß nicht, ob ich etwas ausrichten kann. Aber ich will es zumindest versuchen!" Er trat zu Shinyu hin. Tatsächlich, der Junge murmelte irgendetwas. Sakuya legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter. Und zog sie sofort erschreckt zurück, als Shinyu zu schreien begann. "Was zum...? Shin, was ist los?", fragte Akihito überrumpelt, doch sein Schüler reagierte überhaupt nicht auf seine Frage, sondern krallte die Hände um den Kopf, schrie und krümmte sich. "Es geht... nicht mehr! Nicht... noch mehr... Nein!" Sakuyas Augen weiteten sich. Das hatte verdammte Ähnlichkeit mit...! Er schlang den Arm um den in Panik geratenen Jungen. Shinyu bebte, wand sich in seinem Griff, doch Sakuya packte das Kinn des Jungen und drehte dessen Kopf mit sanfter Gewalt herum, um ihm in die Augen schauen zu können. Was er sah, erschreckte ihn zutiefst. Shinyus graugrüne Augen waren dunkel vor Angst und Verwirrung, doch das, was Sakuya so verstörte, war die Abwesenheit in seinem Blick. Es war, als würde Shinyu direkt durch ihn hindurch sehen. Seine Pupillen waren geweitet, ohne jegliche Blendempfindlichkeit. Wäre das Licht heller gewesen, hätte die Gefahr bestanden, dass der Junge erblindete. So war das zwar nicht der Fall, aber es machte Sakuya eines klar: Shinyu musste nach Hause, und zwar sofort! Oder noch besser ins Krankenhaus. Sie hatten es ehrlich versucht. Sie hatten Shinyu an beiden Armen gepackt und ihn in Richtung Krankenhaus gezerrt, doch der Junge hatte sich mit der Kraft der Verzweiflung gewehrt, sodass Sakuya, Akihito, Hyosube und Daichi es schließlich aufgegeben hatten und Shinyu nach Hause gebracht hatten. Jetzt lag der Genin erschöpft in seinem Bett, in trockenen Klamotten und selbstverständlich mit einem Handtuch um sein nasses Haar. Er zitterte noch immer stark und stieß atemlos immer wieder Worte des Widerwillens hervor. Sakuya schüttelte den Kopf und wandte sich an die Mutter des Jungen, die blass hinter ihnen im Zimmer stand. "Hat Shinyu das schon öfter gehabt?" Die zarte Frau sah zu dem großgewachsenen Sakuya auf und meinte leise: "Nein... nicht mehr, seit damals vor elf Jahren sein Bruder ums Leben kam. Damals hatte er etwas ähnliches etwa zwei Tage lang. Die Ärzte versicherten uns, es werde sich normalisieren." Sie seufzte. "Er war immer wieder in der Früh unruhig, aber dann nahm er so ein Mittel..." Sakuya runzelte die Stirn. "Was für ein Mittel? Levi, es ist wichtig!" Die Frau nickte und verschwand kurz, um dann mit einer kleinen Medikamentenpackung zurückzukommen. "Hier, das war es, was ich immer im Haus stehen hatte!" Sakuya nahm das Päckchen entgegen und besah es sich. Dann stieß er einen Laut der Überraschung aus. Akihito und die beiden anderen Jungen fuhren herum. "Was ist?" Der Chunin hielt die Packung hoch und meinte: "Das hier! Das ist eigentlich für Jugendliche nicht geeignet! Es ist ein Chakrablocker!" Der Schwarzhaarige sah sein Gegenüber entgeistert an. "Was? Und das hat Shinyu... genommen?" "Mehr oder weniger regelmäßig, ja...", meinte Sakuya mit ausdruckslosem Gesicht. Akihito seufzte und ließ sich auf Shinyus Bett sinken - außer Acht lassend, dass er triefend nass war - und seufzte: "Und ich frage mich, weshalb er keine Ninjutsu zustande bekommt! Er nimmt Chakrablocker!" Levi, Shinyus Mutter, sah beunruhigt auf und fragte: "Ist das nicht in Ordnung? Der Arzt sagte, er solle es nehmen, wenn es helfen würde!" Sakuya schüttelte den Kopf. "Kein Problem. Wenn es ärztlich verordnet ist, ist das kein Problem. Aber es wundert mich, dass er es überhaupt verschrieben bekommen hat. Bei Kindern und Jugendlichen ist das Chakra noch nicht so ausgeprägt wie bei Erwachsenen - es baut sich noch auf und ist dementsprechend nicht so stark und so zuverlässig vorhanden. Aber vielleicht hat sich Shinyu einfach früher entwickelt." Die Frau nickte und sah auf ihren bleichen Sohn hinab. "Er hat manchmal seltsame Angewohnheiten! Er... kann Dinge sehen, bevor sie passieren. Manchmal frage ich mich tatsächlich, ob er nicht irgendeine Art von Krankheit hat!" Sakuya starrte sie an. "Er kann... was?" Levi starrte zurück. "Ist das... etwa tatsächlich ein Problem?" Akihito stieß hervor: "Allerdings. Kein Shinobi kann in die Zukunft sehen! Das ist schlichtweg unmöglich!" "Aber Shinyu hat es bereits des Öfteren bewiesen!", verteidigte die Mutter ihren Sohn. Hyosube und Daichi starrten fassungslos auf ihren Teamkollegen hinab. Daichi murmelte leise: "Das ist... unfassbar! Wenn das wahr ist..." "Aber... von so einem Bluterbe habe ich noch nie gehört!", erwiderte Hyosube und Akihito stimmte ihm sofort zu. Sakuya schwieg. Da fragte der Jonin: "Sakuya, was ist? Du bist weiß wie die Wand!" Der Chunin schüttelte den Kopf. Dann meinte er hastig: "Ich... ich muss etwas nachsehen! Ich bin wieder da, sobald ich gefunden habe, was ich suche!" Damit rannte er davon... ui ui, das ist doch schon mal ein Anfang, der sich gewaschen hat, oder? ^^ ich freue mich natürlich über Kommis jeglicher Art! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)