Miami Nights von CuteDragon (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 5: Abschiedsküsse und Pizzadiebe ---------------------------------------- Kapitel 5: Abschiedsküsse und Pizzadiebe Seufzend drehte Mokuba das leere Glas in seinen Händen. Er saß jetzt seit neun hier im Miami Nights rum. Noahs Strip war seit einer Stunde zu Ende und es ging langsam auf ein Uhr zu. Eigentlich hatte er gehofft, dass der Grünhaarige sich heute wieder zu ihm gesellen würde. Immerhin hatte er sich extra rausgeputzt. Mit dem etwas engen, bordeauxroten Shirt und der schwarzen Jeans, die laut Seto seinen Hintern ganz gut betonte. Wie es aussah, würde das wohl nicht mehr der Fall sein. Vielleicht hatte er sich einfach zu viel drauf eingebildet, als Noah letztes Wochenende bei ihnen gesessen hatte. Das war sicher nur aus Höflichkeit gewesen, weil Joey ihn mit der Nase draufgestoßen hatte. Aber vielleicht lag es ja auch daran, dass er heute hier am Rand saß. Vielleicht konnte man das ja von der Bühne aus gar nicht sehen! Genau! Noah hatte sich noch eine Weile hinter der Bühne beschäftigt und sich eigentlich dazu entschlossen, nach einem kurzen Abstecher zur Bar, nach Hause zu gehen. Auf den Weg zu besagter Bar befand er sich gerade und erblickte aus reinem Zufall den schwarzen Haarschopf Mokubas. Kurz debattierte er mit sich selbst, entschied sich jedoch näher zu dessen Tisch zu gehen. Seine Hände stützten sich gelassen auf die niedrige Stuhllehne Mokubas, hinter dem er stand und der ihn wohl noch nicht bemerkt hatte. "Und da dachte ich schon, ich bin dir mittlerweile zu langweilig geworden." Ein kleines, amüsiertes Grinsen hatte sich auf den Lippen des Größeren breit gemacht. Der Kleinere schreckte kurz zusammen, als er so plötzlich Jemanden direkt hinter sich sprechen hörte. Er legte den Kopf etwas in den Nacken, nur um direkt in Noahs Gesicht zu blicken. Dann legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. "Das dachte ich bei dir auch.", antwortete er dann und war selbst erstaunt, wie normal seine Stimme doch klang. Und das, obwohl er schrecklich aufgeregt war. Noah hatte ihn also doch bemerkt, und er kam zu ihm! Das musste einfach ein gutes Zeichen sein. "Willst du... dich nicht setzen?", fragte er dann doch ein bisschen unsicherer und nickte zu dem freien Stuhl. Genau dies tat Noah auch und ließ sich wenige Augenblicke später auf einen der freien Stühle sinken. "Dieser Tisch ist nicht gerade einer, den man von der Bühne am bestens sieht." Dementsprechend war ihm wirklich nicht aufgefallen, dass Mokuba im Miami Nights war. "Hattest du etwa Angst, dass ich dich beiße, wenn du zu weit vorne sitzt?", fragte der Größere schmunzelnd und schlug die Beine übereinander. Immerhin schien der Kleine an diesem Abend keine nervige Begleitung zu haben. "Hm.", antwortete Mokuba gleich und lächelte leise vor sich hin. Also hatte es doch noch geklappt, schließlich leistete ihm Noah wieder Gesellschaft. "Na ja, ist doch irgendwie... doof, so ganz alleine vorne zu sitze.", meinte er dann ein bisschen herumdrucksend. "Außerdem war fast alles schon besetzt." Schade, dass sein Drink schon leer war. Etwas mehr Mut hätte er sich gerne noch angetrunken. Worüber sollte er denn jetzt mit Noah reden? Gott, er war doch noch nie in so einer Situation. Beim letzten Mal war wenigstens Seto dabei gewesen... "Deine.... ähm Show.... war cool.", meinte er daher nur reichlich unintelligent. Es war doch immer wieder schön, positives Feedback zu bekommen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen Noahs, der sein Kinn auf einer Hand abstützte. "Das freut mich, obwohl es sicherlich noch besser gewesen wäre, wenn du wieder ein Teil davon gewesen wärest." Es war wirklich niedlich, wenn der Schwarzhaarige rot wurde und verlegen war und das schien dieser ja vor allem zu sein, wenn er ihm seine Aufmerksamkeit schenkte. Es war also kein großes Problem diese Reaktion bei dem Kleineren auszulösen. Nun wurde Mokuba aber auch wirklich rot. Bisher hatte er das ja noch zurückhalten können, aber alleine der Gedanke an die letzte Show, als er ja auch integriert worden war, trieb ihm dann die Röte wieder auf die Wangen. "Ja?", wurde unsicher lächelnd nachgefragt. "Hm... Vielleicht nächstes Mal wieder...?" Wer wusste schon, ob Noah da auch wirklich Interesse dran hatte, aber so wie es aussah standen die Chancen ja gut. Sonst wäre der sicher jetzt nicht hier. "Wenn es sich ergibt.", erwiderte der Größere mit einem leichten Nicken. Wenn, dann musste der Schwarzhaarige ja auch einen passenden Sitzplatz haben. Nachdenklich blickte Noah auf seine Armbanduhr, fixierte anschließend für einen Augenblick Mokuba. "Wenn du willst, dann kann ich dich nach Hause fahren, es sei denn, du möchtest noch eine Weile hier bleiben?" Jedoch würde das Miami Nights auch nicht mehr all zu lange geöffnet bleiben und die eigentlichen Strippshows waren mittlerweile auch vorbei. Mokuba sah den Älteren einen Moment an, bis er realisierte, was der da sagte. Nach Hause fahren? Von Noah? "Klar!", antwortete er dann. "Ich meine, ich wollte sowieso gleich gehen. Wenn das kein Umweg für dich ist..." Ein Taxi oder Chauffeur würde er sich ja auch rufen können. Das wäre nicht das Problem. Aber mit Noah mitfahren erschien ihm als eine sehr viel verlockendere Möglichkeit. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen erhob sich der Größere. Eigentlich hatte er schon vermutet, dass Mokuba zustimmen würde, egal ob er andere Möglichkeiten hatte nach Hause zu kommen, oder nicht. "Dann komm, ich muss noch meine Sachen holen, dann können wir durch den Nebenausgang rausgehen." Da würde auch der Weg kürzer sein, als wenn sie den Hauptausgang benutzen würden, denn hinter der Bar befand sich noch ein kleiner Parkplatz für die Angestellten, der von der Hauptstraße nicht so einfach erreichbar war. Mokuba tat es Noah gleich nach und erhob sich ebenfalls von seinem Stuhl. Er schnappte sich seine Jacke und schlüpfte wenig später dann in diese hinein. "Okay. Bin soweit.", wurde der Ältere dann nur noch informiert, bevor Mokuba ihm dann hinter die Bühne folgte. Es dauerte nicht lange, bis der Größere seine Tasche samt Jacke geschnappt und übergezogen hatte und sie den Nebenausgang zum Angestelltenparkplatz hinaus benutzen konnten. "Und welcher gehört dir?", fragte Mokuba dann gleich. Um diese Zeit standen hier ja noch einige Wagen. Der Größere schmunzelte leicht und ging ein paar Schritte, bevor er vor einem schwarzen Motorrad stehen blieb. "Dieses." Zwar hatte er auch ein Auto aber dieses war eines von der billigsten Sorte und schien auch nicht so recht zu ihm zu passen. Er hatte es schon seit Ewigkeiten und selbst da war es bereits ein Gebrauchtwagen gewesen. Noah benutzte es ohnehin höchstens, wenn es zu stark regnete, denn sein Motorrad war ihm einfach lieber. Wenig später wurde auch der Sitz hochgeklappt, so dass ein ebenfalls schwarzer Helm zum Vorschein kam. "Hier, den solltest du besser aufsetzen." Auffordernd hielt er ihn Mokuba entgegen. "Ein Motorrad?", fragte Mokuba direkt nach und konnte nicht verhindern, dass seine Stimme doch etwas erstaunt klang. Damit hatte er nicht gerechnet. Vor allem, weil es schon recht teuer aussah. Scheinbar war Noah wohl ein versteckter Motorradliebhaber. Aber was hieß versteckt? Er, Mokuba, kannte den Stripper ja auch nicht wirklich gut. "Okay..." Er nahm den Helm entgegen und zog ihn dann an. Nach einigem Rumgefummel an der Schnalle, seufzte er frustriert. "Ich krieg das Ding nicht zu...." Zum Glück konnte man jetzt, durch den Helm, die Röte auf seinen Wangen nicht mehr sehen. Schmunzelnd stellte Noah seine Tasche ab und half dem Kleineren dabei die Schnalle zu schließen, ließ dabei fast unabsichtlich seine Finger über dessen Hals gleiten. "So." Mit einem kurzen, zufriedenen Nicken kramte er einen weiteren Helm aus seiner Tasche und ließ diese dann in den Stauraum des Motorrads gleiten, der daraufhin auch wieder geschlossen wurde. Es war praktisch zwei Helme parat zu haben, man wusste ja nie, was der Abend so brachte. Mit einer fließenden Bewegung zog sich der Größere den anderen Helm über den Kopf und ließ sich auf dem Motorrad nieder, nachdem er die Stütze zurückgeschoben hatte. Nun fehlte also nur noch Mokuba. Dieser konnte nicht verhindern, dass sein Herz ein paar Takte schneller schlug, als er die Finger des Anderen an seiner Haut spürte. Etwas unsicher blickte er Noah dann an, als dieser sich auf das Motorrad schwang. Wenn er ehrlich war, dann war er noch nie Motorrad gefahren... Er stand kurz vor der Maschine, ehe er den Blick des Größeren bemerkte und dann näher trat. Okay, hoffentlich schaffte er das jetzt, ohne sich lächerlich zu machen. Mokuba schwang ein Bein über die Maschine, was bei ihm wohl leider nicht so elegant aussah, wie bei Noah, um sich dann hinter den Grünhaarigen zu setzen. Fast automatisch schlang er seine Arme um dessen Bauch. Irgendwie hatte diese Art zu reisen ja auch Vorteile... Er schmiegte sich etwas näher an den Rücken Noahs. Eindeutige Vorteile! Das würde ja so nicht mal auffallen. "Bin so weit." "Gut festhalten." Mittlerweile hatte Noah den Schlüssel in das Zündschloss geschoben und den Motor zum Laufen gebracht, so dass sich das Motorrad erst langsam, dann aber schneller werdend, in Bewegung setzen konnte. Zum Glück hatte er vorher schon gefragt, wo der Schwarzhaarige wohnte und wie er fahren musste, denn die Geräuschkulisse war deutlich lauter als in einem Auto und Verständigung so gut wie unmöglich. Zunächst bewegten sie sich noch durch die hell beleuchteten, gut befahrenen Straßen, doch je weiter sie fuhren, desto ruhiger wurde der Verkehr und desto größer wurden die Häuser, bis Noah schließlich vor dem großen Tor mit dem 'KC' Emblem anhielt. Anstatt nur das Visier hochzuklappen, zog er sich den Helm komplett vom Kopf. "Nicht schlecht." Durch die Eisenstangen des Tores konnte man am Ende der Einfahrt noch mit Mühe und Not die riesige Villa erkennen. Mokuba, der sich während der Fahrt etwas fester an Noah festgehalten hatte, löste sich nun schweren Herzens von diesem. Schade eigentlich, dass die Strecke bis hierher nicht länger war... Er rutschte wnig später vom Motorrad hinab und versuchte wenn möglich dieses Mal auch nicht gerade auf die Nase zu fallen, was er zum Glück hinbekam. Er lächelte nur leicht auf die Worte des Anderen. Ihm war es ja immer etwas peinlich. Immerhin war die Villa nicht sein Verdienst, sondern Setos und es war schon ab und zu unangenehm hier hin gefahren zu werden. Aber wenn die Leute seinen Nachnamen hörten, wussten sie ja sowieso bescheid. Also was sollte es noch? "Hilfst du mir noch mal?", fragte er dann auch und zupfte kurz an dem Kinnriemen des Helms. Den würde er sicher auch nicht aufbekommen. Außerdem gefiel es ihm besser, wenn Noah das für ihn machte. Wie nebenbei drehte der Größere den Zündschlüssel um und stieg ebenfalls vom Motorrad, denn schließlich musste er den Helm noch verstauen. Problemlos öffnete Noah die Schnalle und zog Mokuba vorsichtig den Helm vom Kopf, woraufhin dieser auch in das Innere seines Gefährts verschwand. Der Helm, den er getragen hatte, lag auf der erneut heruntergelassenen Sitzfläche, als sich Noah umdrehte und mit einem Lächeln seine Finger unter das Kinn des Kleineren wandern ließ. Langsam zog er den Schwarzhaarigen etwas näher zu sich, während er sich selbst ein Stück vorbeugte und die Augenlider senkte. Ihre Lippen berührten sich erst leicht, doch nachdem der Druck ein wenig stärker geworden war, war der Kuss auch schon wieder vorbei. "Gute Nacht.", raunte Noah leise gegen die Lippen Mokubas, bevor er auch seine Hand wieder zurückzog. Der Kleinere konnte nur perplex in die Augen Noahs sehen, als er spürte, wie dieser näher kam. Wenig später spürte er dann auch gleich die Lippen auf seinen eigenen. Er hatte nicht mal Zeit, seine Augen zu schließen, da war der Kuss auch leider schon wieder vorbei. Auf die Wangen Mokubas hatte sich eine deutliche Röte gelegt. Gott, hatte Noah das wirklich getan? Seine Lippen prickelten immer noch leicht, wo die des Anderen sie berührt hatten. Wenig später schlich sich dann auf eben diese Lippen ein Lächeln. Nicht ganz unschuldig daran war eindeutig das angenehme Kribbeln in seinem Bauch. "Hm... Gute Nacht.", antwortete Mokuba dann auch auf die Worte des Älteren. Ebenfalls mit einem Lächeln, das jedoch eine Spur Selbstzufriedenheit zeigte, zog sich Noah seinen Helm wieder über den Kopf und nahm seinen Platz auf dem Motorrad ein, das er dann auch startete. Mit einer letzten, kurzen Handbewegung zum Abschied, fuhr er schließlich los. ~°~ "Pah, haben Reporter nichts anderes zu tun, als Prominente auszuspionieren?", murmelte Seto und blätterte die Seite der Zeitung, die er gerade noch betrachtet hatte, um. Der Brünette griff seufzend nach seiner Tasse und fragte sich mit einem Blick auf die Uhr, wie lange sein Bruder wohl noch schafen würde. Früher war dieser sogar ab und an noch vor ihm wach gewesen und hatte ihn am Wochenende so lange genervt, bis er aufstand, damit sie zusammen frühstücken konnten. Aber wirklich lange dauerte es dann wirklich nicht mehr, bis besagter Bruder dann in die Küche spazierte. Begleitet wurde sein Auftauchen von einem melodischen Summton, der ab und zu von leisem Pfeifen unterbrochen wurde, während er den Kühlschrank aufmachte und seinen Kopf reinsteckte. "Morgen Seto.", wurde sein Bruder dann in einem zum Summen passenden Singsang begrüßt. Wenig später und mit einer Packung Milch bewaffnet ließ sich der Schwarzhaarige auf seinen Platz am Küchentisch sinken. Skeptisch beobachtete Seto seinen jüngeren Bruder über den Rand der Zeitung hinweg und runzelte leicht die Stirn. "Will ich wissen, warum du so übermäßig gut gelaunt bist?" Zwar war der Schwarzhaarige meist gut gelaunt, aber das war selbst für Mokuba nicht mehr normal. Jedoch konnte er es sich schon in etwa denken, denn am Vortag war sein Brüderchen ja mal wieder ins Miami Nights gegangen, also hatte es bestimmt etwas mit Noah zu tun. Was dieser aber nun wieder gemacht hatte... nun, hellseherische Kräfte hatte er auch nicht. Mokuba grinste nur, während er seine Tasse mit Milch füllte und wenig später einige Löffel Kakaopulver hineinschaufelte. "Hm, das kommt ganz drauf an.", war seine Antwort auf die Frage des Brünetten, ehe er einen großen Schluck Kakao nahm und sich dann ein Hörnchen schnappte. Es ging doch nichts über westliches Frühstück! "Ich war gestern im Nights.", fuhr er dann aber nach einer Weile fort. "Und rate mal, wer auch da war." "... der Weihnachtsmann?" Wer sollte denn bitte im Miami Nights sein, der so die Aufmerksamkeit Mokubas auf sich ziehen konnte, wie gewisse Stripper? "Was hat Noah gemacht, dass du jetzt so überglücklich durch die Gegend wandelst?" Dennoch war sich Seto noch immer nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte, aber jetzt war es ohnehin zu spät, als dass er einen Rückzieher hätte machen können und Seto Kaibas taten dies ohnehin nie, also musste er sich ga keine Gedanken darüber machen. Zuerst wollte Mokuba seinen Bruder für die blöde Antwort böse angucken, aber das Grinsen auf seinen Lippen ließ das heute nicht zu. Bei der Frage Setos wurde es dann sogar noch etwas breiter. "Also... Er hat mich nach Hause gefahren, mit seinem Motorrad. War schon cool.", fing er dann an, schielte über den Rand seiner Tasse zu Seto und stellte sie dann wieder ab. Nebenbei fing er danach an sein Hörnchen aufzuschneiden und eine gehörige Ladung Nuss-Nougat-Creme darauf zu verteilen. "Tjaaaaa....", dehnte er das Wort mit Absicht etwas, weil er genau wusste, wie Seto es hasste, wenn man drum herum redete. "Und dann habe ich einen Gute-Nacht-Kuss bekommen!" Seufzend trank der Größere einen Schluck seines Kaffees und bereute es jetzt schon, dass er überhaupt gefragt hatte. Dennoch schien Noah bisher noch nichts gemacht zu haben, was ihn dazu hätte bringen können, andere Leute dazu zu bringen ihr großes Mundwerk zu bereuen. Dabei waren überwiegend blonde Striper in dieser Kategorie, die auf den Namen Joey Wheeler hörten. Was nicht hieß, dass Noah selbst wahrscheinlich nicht auch sein Fett abbekommen würde, sollte er doch Grund dazu haben. "Also hat er dich gestern doch wieder beachtet?" Augenrollend sah er seinen Bruder an. "Ne, Seto. Er hat mich nach Hause gefahren, mich geküsst und mit mir geredet, ohne mich zu beachten.", entgegneter er. Man sollte echt denken, ein Genie, wie Seto es zweifelsohne war, würde keine dummen Fragen stellen. Aber sein Bruder bewies ihm immer wieder das Gegenteil. Mokuba biss herzhaft in sein Hörnchen hinein, wobei er für das Kauen leider ab und an sein Grinsen ablegen musste. "Und was hast du gestern Abend gemacht?" "Mokuba..." Nun war es an Seto die Augen zu verdrehen. "Dir ist schon klar, dass es eine rhetorische Frage war, richtig?" Als ob er es sich nicht selbst denken konnte, dass Noah seinem Bruder hätte Aufmerksamkeit schenken müssen, damit all dies geschehn konnte. "Außer noch ein bisschen Arbeit erledigen, habe ich nichts gemacht. Was hätte ich auch machens sollen?" Das war eine ebenso dumme Frage, seit er wieder Single war. Als ob er da so viele Möglichkeiten hatte. "Ja, ja!", antwortete der Kleinere der beiden Kaibabrüder nur mit einem erneuten Augenrollen, während er seinen Blick über den Frühstückstisch gleiten ließ, um sich wenig später noch ein Brötchen zu schnappen. "Was sollst du schon machen... Wie wäre es, wenn du dich mal wieder ein bisschen amüsieren gehst? Die wirklich interessanten Leute lernt man nämlich nicht beim Statistiken auswerten oder Verträge bearbeiten kennen, weißt du?" Dann überlegte er kurz, bevor er die Augenbrauen hinaufzog. "Wie wäre es, wenn wir Mittwoch einfach zusammen irgendwas unternehmen? Da hab ich ja frei und du kannst dir frei nehmen. Was meinst du?" Seto ignorierte das Augenrollen seines Bruders geflissentlich, er hatte keinesfalls Lust darauf, es in einen Wettbewerb ausarten zu lassen. "Was schwebt dir so vor?" Er hatte schon lange nichts mehr mit Mokuba zusammen gemacht, wenn man ihre gemeinsamen Besuche im Miami Nights ausser Acht ließ, denn von denen gab es mittlerweile bei weitem genug. Es lag wohl vor allem daran, dass sein kleiner Bruder mittlerweile zu alt war, um all das zu machen, was man noch als Brüder oder Familie allgemein unternahm. Nicht, dass Seto so offen war wie andere Geschwister, die ständig mit ihren kleineren Brüdern oder Schwestern ins Kino oder in den Freizeitpark gingen. Dafür ging er mit seinem Bruder in eine Stripbar für Schwule... Ob er sich darüber bei Gelegenheit Gedanken machen sollte? "Weiß ich auch nicht genau.", antwortete Mokuba dann und legte den kopf schief. "Wie wäre es, wenn wir einfach irgendwo was Essen gehen? Oder in ein Café?" Da konnten sie sich dann auch mal wieder richtig Unterhalten. Nicht immer nur so, wie hier am Frühstückstisch oder zwischendurch. "Oder, was weiß ich, Bowling, Billard, Kino? Aber das ist ja nicht so dein Ding.", schlug Mokuba dann auch noch vor, auch wenn er bezweifelte, dass Seto davon etwas gut finden würde. "Ich denke, mit Kino kann ich leben, wenn der Film nicht allzu lächerlich ist. Danach können wir ja immer noch etwas essen gehen.", erwiderte der Größere schulterzuckend. Wenn sie schon den Tag miteinander verbringen würden, konnten sie auch das volle Programm abziehen und nach einigen Stunden Herumsitzen, bekam man eigentlich immer Hunger. Dennoch war es erstaunlich, dass sein kleiner Bruder sich überhaupt Zeit für ihn nahm, hatte der nicht auch besseres zu tun? Zum Beispiel irgendwelche Treffen mit Freunden? Natürlich würde Mokuba auch seine Freunde treffen können, aber ab und zu hatte er eben auch das Bedürfnis etwas mit Seto zu unternehmen. "Echt?" Der Teenager grinste leicht. "Super, dann machen wir das." Er nickte bestätigend. "Können wir ja Nachmittags ins Kino und Abends in die Pizzeria dort in der Nähe." Da war er ja auch schon einige Male gewesen. Immerhin waren homosexuelle Pärchen da nichts Seltenes. "Hoffentlich kommt dann auch nicht nur Mist. So gerne ich zum Beispiel Duel Monsters habe, es ist eine lächerliche Idee einen Film darüber zu drehen." Im Grunde war er eigentlich nur sauer, dass er nicht selbst auf die Idee gekommen war, denn der Film war ein großer Erfolg gewesen und das nicht nur bei den Kindern. Jetzt war es jedoch zu spät und sein Stolz ließ es nicht zu, diesem Filmtrend nachzueifern, wenn dann war er der erste, der mit einer Idee den ersten Schritt machte. "Und dann auch noch Kuriboh als gefährliche Bestie darzustellen, pah." DAS war nun wirklich das Lächerlichste, das er je gesehen hatte... außer Taylors Herzchenshorts, die er durch Zufall gesehen hatte, als sie sich für den Sportunterricht umgezogen hatten. Und vielleicht das eine Mal, als er die Überwachungsvideos vom Kaibaland gecheckt hatte und somit mitbekommen hatte, dass Yugi Muto für eine Attraktion zu klein gewesen war. Nein, er war NICHT schadenfreudig, nur ein bisschen. Mokuba schmunzelte und schnappte sich seine Kakaotasse, um einen Schluck zu nehmen. "Ja, ja. Wir werden einen schönen Film gucken. Jetzt mal nicht gleich alles so schwarz." Es war einige Tage später - Nämlich besagter Mittwoch - als Mokuba und Seto das große Kinogebäude verließen. Der Dunkelhaarige trug wieder ein breites Grinsen auf den Lippen. Der Film war immerhin richtig gut gewesen und vorher hatten sie in der Stadt kurz Noah getroffen. Schon alleine das war Wahnsinn gewesen, aber dann hatte er auch noch seinen zweiten Kuss bekommen. Okay, Seto hatte das scheinbar nicht so gut gefallen, aber mittlerweile schien der sich wieder beruhigt zu haben. So schlecht war der Film wirklich nicht gewesen und irgendwie hatte er sogar Seto gefallen, obwohl dieser nicht unbedingt ein Fan von Kinos war. Außer er hatte sein eigenes und es brachte viel ein, aber das war eine völlig andere Sache. Dass sie diesem Typen begegnet waren war jedoch ein kleiner Tiefschlag gewesen, denn der Brünette war Noah noch immer skeptisch gegenüber und das würde sich wohl auch so schnell nicht ändern. Andererseits konnte er Mokuba schlecht verbieten ihn wiederzusehen. "Und wo ist diese Pizzeria?" Kurz ließ er seinen Blick zum Schwarzhaarigen schweifen, bevor er sich umblickte, nicht sicher, wie nahe 'In der Nähe' war. "Nicht weit.", antwortete der Kleinere der Kaibabrüder gleich und schmunzelte. Er schnappte sich Setos Arm und zog diesen dann mit sich mit. Wenig später hatten sie dann die Einkaufspassage samt Kino hinter sich gelassen und eine der belebten Seitenstraßen erreicht. Dort sah man die Pizzeria dann auch schon. "Siehst du? Waren doch nur knapp zehn Minuten." Er nickte zum Restaurant und schob wenig später die Tür auf, um dieses zu betreten. Drinnen herrschte angenehme Wärme und einige Tische waren schon besetzt. Der Andrang würde ja sowieso erst später kommen. Sie hatten ja erst frühen Abend. "Wollen wir uns da hinten hinsetzen?" Er nickte zu einem Tisch eher am Rand, aber doch noch irgendwie zentral. Natürlich war ihm nicht entgangen, dass es in dieser Pizzeria auch das ein oder andere schwule Paar gab, das dies auch ziemlich offen präsentierte, aber was sollte es ihn interessieren, oder stören? Mental zuckte er nur mit den Schultern und nickte seinem Bruder zu, bevor er sich zu besagtem Tisch bewegte. "Bist du öfter hier? Kriegen wir schon Stammkundenrabatt?", fragte Seto schmunzelnd und nahm eine der Karten, die sich in einem kleinen, silberfarbenen Ständer auf dem Tisch befand. Ihm waren Rabatte eigentlich egal, er konnte es sich mit Leichtigkeit so oder so leisten. Mokuba grinste und schlüpfte aus seiner Jacke. Diese hing er über seinen Stuhl und ließ dann auf diesen sinken. "Ich war erst zwei Mal hier.", antwortete er nur. "Also leider kein Rabatt. Aber dafür kann ich dir die Pizza Roma empfehlen." Der Kleinere nahm sich die zweite Menukarte und schlug sie dann auf. "Du lädst mich doch bestimmt ein, oder Bruderherz?" "Wenn es sein muss. Ich werd es gerade noch schaffen zwei Pizzen zu bezahlen. Falls sie Kreditkarten annehmen, ansonsten muss ich dich wohl zum Tellerwaschen hier lassen." Geldscheine hatte er selten dabei und auch nicht wirklich viel, denn Kleinkram kaufte Seto in der Regel ohnehin nicht. Meist waren die Rechnungen so hoch, dass er sie mit Checks bezahlte, oder mit Überweisungen. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, der Tag war wirklich entspannend und wirkte somit auch positiv auf das Gemüt des Brünetten, legte Seto die Speisekarte zurück. Mokuba lachte leise und klappte wenig später seine Karte ebenfalls zu. "Aber Seto! Dann bekomme ich ja Spülhände! Das kannst du mir nicht antun. Das würde meinen jugendlichen Teint vollkommen zerstören." Amüsiert sah er seinen Bruder an. Es war wohl gut gewesen, dass sich Seto mal wieder einen Tag freinahm und mal wieder rauskam. Das war ja schon nicht mehr mit anzusehen. Sein Bruder brauchte dringend wieder eine Beziehung. "Ich werde die Verkäufer in der nächsten Drogerie erpressen und dir dann Handschuhe zukommen lassen, in Ordnung?" Und das würde er auch mit Sicherheit schaffen, denn wer kannte ihn schon nicht und würde sich nicht von ihm bedroht fühlen, wenn er es darauf anlegte? Wenig später stand auch schon der Kellner vor ihnen und nahm ihre Bestellung auf, versprach, bevor er die Bestellung weiterleitete, dass er bald die Getränke bringen würde. Na immerhin war das Personal höflich, hoffentlich auch kompetent, aber wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, dann gäbe es mit Sicherheit auch wesentlich weniger Gäste. Seufzend ließ der Brünette seinen Blick durch die Pizzeria gleiten, der kurz darauf auf der Tür, die durch ein leises Klingeln weitere Gäste ankündigte, verharrte. Leise grummelte Seto auf, als er sah, wer diese waren. Einer blond, der andere braunhaarig. Joey und irgendein Kerl, den er noch nie gesehen hatte. Doch da der Blonde öfter brünette Kerle nach seinen Shows abschleppte, konnte es gut und gerne einer seiner Lover sein. "Wie hoch steht die Chance, dass er uns nicht bemerkt?" Mokuba wollte gerade den Mund aufmachen, als ihn ein "Kaibalein!", unterbrach. "Ich denke sie sinken gegen null.", antwortete er seinem Bruder dann noch grinsend und nahm dankend sein Glas entgegen, welches der Kellner gerade brachte. Daran nippend blickte er an Seto vorbei zu Joey, der gerade zu ihnen kam. Der brünette, zugegeben echt heiße, Typ dackelte hinter ihm her. "Hey, Kaibalein.", wiederholte Joey dann auch gleich noch mal, als er den Tisch erreicht hatte. "Was treibt ihr denn hier?" Der Blonde nickte kurz dem Kellner lächelnd zu, der die Geste erwiderte. "Hab euch noch nie hier gesehen." "Und da hatte ich tatsächlich gedacht, dass dein IQ mit der Zeit gestiegen wäre.", erwiderte Seto und hob spöttisch eine der braunen Augenbrauen an. "Was sollen wir wohl in einer Pizzeria machen? Doch nicht etwa Essen bestellen?" Nein, das ging doch nicht, das war viel zu simpel! Über das 'Kaibalein' würde er sich jetzt jedenfalls nicht aufregen, am Ende animierte es den Blonden noch mehr, ihn so zu nennen. Währenddessen hatte Joeys brünetter Begleiter Mokuba und Seto abwechselnd gemustert und leicht die Stirn gerunzelt. Erneut wanderte der Blick von einem zum anderen der beiden Sitzenden, bevor sich der Brünette an der Schläfe kratzte. Schließlich blieb sein Blick bei Seto hängen. "Hm, ist der nicht ein bisschen jung für dich?" Dies war einer der Momente, in denen Seto es NICHT verhindern konnte zu starren. Diese unglaubliche Dummheit machte ihn schlichtweg sprachlos und da hatte er Wheeler für eine Peson mit niedrigem IQ gehalten? "Wheeler... sind alle deine Lover solche Idioten? So tief kannst nicht mal du sinken, oder?" Nur wenn man genau hinsah, konnte man die leicht zuckende, linke Augenbraue erkennen. Gleich, als er die Worte hörte, musste Joey ein Lachen unterdrücken. Er kicherte leise vor sich her und klopfte dann seinem brünetten Begleiter auf den Oberarm. "Such uns schon mal 'nen Tisch, okay?" Dieser trottete dann auch nickend von dannen, sah aber immer noch misstrauisch zwischen Mokuba und Seto hin und her. Der Kleinere der beiden Kaibabrüder sah dem großen Mann nur nach und grinste dann. "Siehst du, Seto. Ich hab doch gesagt, das fällt auf. Du siehst eben nicht mehr aus, wie achtzehn. Das musst du eben doch einsehen." Leise grummelnd drehte sich Seto zu seinem Bruder um und kniff diesem in die Wange, wie es alte Leute bei kleinen Kindern taten. "Schon mal darüber nachgedacht, dass du auch einfach ein Babyface haben könntest?" Er konnte sich jedenfalls nicht über sein Aussehen beschweren. Sah er etwa aus wie ein alter, seniler Kerl, der sich junge Hüpfer suchen musste, um sein Selbstbewusstsein aufrecht zu erhalten? Na herzlichen Dank! "Du könntest übrigens langsam mit dem dummen Gekichere aufhören, Wheeler. Ich hoffe für dich, dass er wenigstens gut im Bett ist, andere Qualitäten, wie zum Beispiel ein Hirn, scheint er ja nicht zu haben." Mokuba grummelte leicht, schmunzelte aber trotzdem noch. Er nuckelte wieder an seinem Wasser und sah den Blonden dann ebenfalls an, der immer noch leise gluckste. Amüsiert sahen die braunen Augen dann den älteren der Kaibabrüder an. Auf Joeys Lippen lag ein vielsagendes Grinsen. "Er ist 'ne Granate, danke der Nachfrage." Sonst würde er sicher kein drittes Date mit dem Kerl haben. Mehr würde es aber auch sicher nicht mehr werden, denn die Zeit vor dem Sex war irgendwie... eher langweilend. "Also dann, viel Spaß noch. Will euch ja nicht bei eurem Date stören, ihr Turteltäubchen." Immer noch grinsend wandte sich Joey dann ab und verschwand dann auch zu seinem brünetten Sexgott. "Irgendwas mache ich falsch, ich dachte eigentlich, dass mittlerweile jedes Kind die Kaiba Corporation kennen müsste, aber da habe ich mich wohl geirrt." Ansonsten würde dieser Typ, der wohl nur Stroh im Kopf hatte, ihn mit Sicherheit auch kennen und es war ja nicht so, dass Mokuba nie im Fernsehn aufgetaucht wäre. Der Schwarzhaarige war so bekannt, dass er als Kind quasi jeden dritten Tag gekidnapped worden war! Zum Glück hatte es sich mit der Zeit und ein paar Stunden Selbstverteidigung von selbst geregelt. Jedenfalls sollte wohl jeder wissen, dass sie Geschwister und KEIN Paar waren. Anscheinend wusste es wohl doch nicht jeder. Mokuba schmunzelte in sein Glas, bevor er aufsah, als dann ihre Bestellung kam. Hm, er hatte schon lange keine Pizza mehr gehabt. Lecker. ~°~ "Lecker...", bewertete Mokuba dann eine halbe Stunde später seine Pizza, von der nur noch ein Viertel da war. Ha! Und das würde er sich einpacken lassen! Jawohl! Denn selbst ihr privater Koch konnte nicht so gut Pizza machen, wie diese hier. Er sah den Brünetten an und leerte dann sein Glas. "Und? Noch keine Gewissensbisse, weil du Junk Food gegessen hast?" Seto achtete ja eigentlich auf so was. Mokuba glaubte sogar, dass sein Bruder die Burger, die er in seinem Leben bereits gegessen hatte, an einer Hand abzählen konnte. "Ich weiß nicht, vielleicht ist es ja das kleine, nervige, nagende Gefühl in meinem Hinterkopf, bei jedem Bissen, den ich zu mir nehme?", erwiderte der Brünette schulterzuckend und schob sich den letzten Happen des vorletzten Stückes in den Mund. Zwar mochte er Junk Food nicht unbedingt, aber selbst er musste zugeben, dass die Pizza gut schmeckte. Dennoch würde es wohl kaum zu seiner neuen Lieblingsmahlzeiten werden. "Dann kann ich ja gleich versuchen zu zahlen uns sehen, ob ich meinen zu jungen Liebhaber zum Tellerwaschen hierlassen muss.", meinte Seto schmuntelnd und griff nach dem letzten Pizzaviertel. "Isst du das noch?", fragte dann aber auch eine Stimme unmittelbar neben dem Brünetten. Fast gleichzeitig griff eine schlanke Hand ebenfalls nach dem letzten Pizzastück auf Setos Teller. Diese war jedoch schneller, als die des Firmenchefs, und krallte sich das Pizzastück. "Hmh, Tonno?", fragte er dann. "Kaibalein, das gibt Mundgeruch. Das passt aber gar nicht zu dir. Überlass den Thunfisch mir." Joey grinste und biss dann herzhaft in das so eben gemopste Pizzastück. Seine freie Hand hob er dann auch gleich zum Abschied, bevor er sich, immer noch grinsend, umdrehte und sich dann bei seinem brünetten Begleiter einhakte. Wenig später bimmelte dann die Türglocke, als die beiden das Restaurant verließen. Seto sah dem Blonden nicht perplex nach, ein Seto Kaiba war einfach nicht so leicht aus der Fassung zu bringen und war demnach auch nicht perplex. "Es gibt auch andere Möglichkeiten ihm den Hals umzudrehen, ohne dass es auf mich zurückführbar wäre... Aber ich will es trotzdem selber machen.", meinte Seto trocken und versuchte seine Wut unter Kontrolle zu behalten. Das würde Joey noch bereuen, dafür würde er schon sorgen. Es erstaunte ihn immer wieder, wie unglaublich dreist dieser Kerl sein konnte. Und was wäre gewesen, wenn er wirklich Mundgeruch bekommen hätte? Pah! Das hätte dann doch eh niemanden interessiert. Sollte der Blonde sich um sich selbst Sorgen machen. Denn wer von ihnen hatte noch etwas vor, das auch Küsse beinhaltete und bei dem Mundgeruch mehr stören würde? Mokuba beobachtete die Szene nur schmunzelnd. Es war doch auch nach fünf Jahren noch das Gleiche mit seinem Bruder und Joey. Die hatten sich doch noch nie in Ruhe lassen können. Wenigstens stritten sie sich jetzt auf einer anderen Ebene, als früher. "Willst du noch ein Stück von mir haben?", fragte er dann nur des lieben Friedens Willen und schob Seto seinen Teller hin. "Iss nur, ich habe ja gemerkt, wie du die Pizza hier anhimmelst." Da würde er seinem Bruder nicht das letzte Stück vorenthalten, nur weil es ein gewisser Blondschopf als witzig erachtete, SEINE Pizza zu klauen. Aber es war wirklich ein Wunder, wie Joey es immer wieder schaffte, ihn auf die Palme zu bringen, mittlerweile noch viel mehr, als mit den Sprüchen, hinter denen nichts gesteckt hatte und immer die gleichen gewesen waren. Der frühere Joey war wenigstens besser konterbar gewesen. "Wollen wir dann langsam gehen? Das Stück willst du sicherlich eh einpacken lassen." "Genau.", antwortete Mokuba dann grinsend und hob dann eine Hand, um den Kellner zu ihnen zu winken. Dieser ließ zum Glück auch nicht lange auf sich warten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)