One Shot von MayMariahMing ================================================================================ Titel:One Shot Genre: Trauer, Tod usw. Pairings: TomxBill, BillxTom, BillxUnbekannte Warnung: Der Tod wird hier eine große Rolle spielen, Trauer, Depressive Gednakengänge usw. Ob's ne Darkfic is? Weiß nicht! Glaube aber nicht. Charaktere: Tom, Bill, Große Unbekannte. versuchter Erzählstil: personaler Erzähler(Bill) Twincest(wenn auch nur angedeutet): ja! Vielleicht noch ein Kommentar von meinereiner: Was ein Schuss alles ändenr kann... ********************************************************************** One Shot... ********************************************************************** Der Schwarzhaarige trug einen Strauß weißer Rosen. Er wollte seinen Geliebten besuchen, wie er es seit 5 Jahren an jedem freien Tag tat. Immer mit einem Strauß der schönsten weißen Rosen, die sich auftreiben ließen. Er bog ab und ging zwischen Blumen und Bäumen entlang. Er kannte den Weg auswendig, könnte ihn mit geschlossenen Augen gehen. Gewissermaßen tat er das auch, als er sich an das erinnerte, was ungefähr 5 Jahre zurücklag... ~*~ ~Flashback~ Bill stand auf der Bühne und sang sich die Seele aus dem Leib. Er war glücklich, absolut glücklich. Die 20.000 kreischen Mädchen blendete er einfach aus. Er sang und verdiente damit nicht nur genug Geld um davon leben zu können, nein, er verdiente noch viel mehr als nötig war für seinen wirklich teilweise sehr extravaganten Lebensstil- welcher sich ja noch entwickelte! Und nicht nur das- Geld allein macht ja nicht glücklich- er war von den Fußspitzen bis zu der Wuschelmähne verliebt- und mit seinem Angebeteten zusammen! Es war ja schon selten, dass man jemanden mit Haut und Haar liebte und der andere es erwiderte, noch seltener aber, wenn es eine gleichgeschlechtliche Liebe war. Aber zwischen dem Sänger uns seinem Freund war es schon ein kleines bis mittelgroßes Wunder. Denn Bills Liebe hörte auf den Namen Tom. Tom, sein Bruder. Sein Zwillingsbruder. Das Outing hatten sie hinter sich, oder besser: fast hinter sich. Ihre Eltern hatten als erstes von ihrer rekordverdächtigen Beziehung- welche also 4 Monate andauerte- erfahren. Simone, Jörg und Gordon hatten das ungewöhnliche Geständnis zeitgleich mit Georg, Gustav und Andy verdaut, eigentlich richtig gut, sie akzeptierten ihre Gefühle. Den Fans haben sie es heute mitgeteilt, sämtliche Teenie-Zeitschriften, die mittwochs erschienen, haben heute ein „Exklusiv-Interview“ von der „Verbotenen Liebe der Tokio-Twins“ mit entsprechenden Bildern und sogar Postern. Gerade verließen sie zum ersten Mal die Bühne, Zugabe-Rufe erschallten und ließen die riesige Halle beinahe in ihren Grundmauern erbeben. Bill und Tom sahen sich an, fielen einander um den Hals und küssten sich selig. „Wieso hast du ‚SIE ist mein Thema Nummer Eins‘ gesungen?“ fragte der Dreadhead nach diesem langen, innigen Kuss. „Reflex!“ antwortete der Schwarzhaarige grinsend, gab noch einen Kuss auf die Lippen des Gitarristen. „Gleich verbessere ich mich.“ Tom lächelte. Es war abgemacht, dass sie jetzt nochmal gemeinsam auf die Bühne gehen würden und die Gerüchte und Artikel in den Magazinen bestätigen würden. Also folgten sie Hand in Hand den „Zugabe!“-Rufen zurück auf die Bühne. Tom und Bill traten nach Vorne und als sie um Ruhe baten wurde es tatsächlich so still, wie sonst nie bei ihren Auftritten. „Ja, also… Ihr habt bestimmt die neuen Zeitschriften gekauft, oder?“ fragte Tom, während er Bill unsicher anblickte. Sonst sprach nur der Sänger mit ihren Fans- während eines Konzertes. Eigentlich fand Bill es zu niedlich, Tom mal so aus dem Macho-Gehabe herausgerissen zu sehen, aber er half dennoch aus: „Na ja, zumindest einige. Und da stehen ja so interessante Sachen über Tom und mich.“ Das Kreischen schwoll auf eine ohrenbetäubende Lautstärke an, wieder reichte es, die Finger auf die Lippen zu legen, um die Fans dazu zu bringen, wenigstens so leise zu werden, dass man sich Gehör verschaffen konnte. „Ja, wir wollten nur sagen, es ist wahr! Wir sind zusammen. Ich liebe meinen Bill!“ Zum Ende schrie Tom ins Mikro, sonst hätte es niemand gehört, nicht einmal der Sänger, der ja neben seinem Freund stand. Der Schwarzhaarige lachte. Seine Stimme konnte deutlich volltönender werden, was auch beim Sex schon aufgefallen war. „Genau! ER ist mein Thema Nummer Eins!“ Trotz, dass Bills Gesangsstimme lauter war, glaubte Tom nicht, dass man ihn noch verstand. Wohl wissend, dass ihr Bild hinter ihnen auf die riesigen Leinwände projiziert wurde, packte der Ältere seinen Liebsten und küsste ihn kurzerhand leidenschaftlich. Bill war zwar überrascht, erwiderte den Kuss aber sofort. Jeder Kuss mit Tom war etwas besonderes, einzigartiges, aber dieser war der erste, den sie in der Öffentlichkeit teilten. Hätte Bill gewusst, dass es der letzte Kuss ist, hätte er ihn sich besser eingeprägt. Obwohl dann hätte er ihn auch verhindert. Den Kuss und mit diesem die schreckliche Konsequenz, die er nach sich zog. Als sie sich voneinander lösten, lächelte der Dreadhead liebevoll, seine Lippen formten ein „Ich liebe dich“, das Dank der Lautstärke der Fans von Bill nur visuell wahrgenommen werden konnte. Doch plötzlich stockte Toms Lächeln. Er fasste sich an die Brust und unter seiner Hand sickerte Blut durch das weiße Shirt, verursache einen großen, roten Fleck. Erschrocken starrten die Zwillinge auf das Blut, während die ganze Halle die Luft anhielt, aber da brach der Ältere auch schon zusammen. Nicht nur er, auch Bills gesamte Welt. ~Flashback end~ ~*~ Bill blieb stehen. Das war es. Toms Grab. Dieser Schuss… Dieser eine Schuss hatte Toms Herz getroffen, nur leider nicht mit Amors Pfeil, sondern mit einer tödlichen 9-mm-Kugel aus einer Browning. Wie war das Mädchen mit der Waffe nur durch die Security-Durchsuchung gekommen? Das würde er sich wohl ewig fragen müssen. Genauso, wie er sich wohl ewig fragen müsste, wieso ‚seine‘ Stalkerin wirklich Toms Leben beenden musste. Es ging ihm nicht in den Schädel, dass das Mädchen wirklich dachte, so würden sie zusammenkommen. Noch unlogischer war die Tat des Fangirls, da es sich selbst durch ein Gift umgebracht hatte. Zum Zeitpunkt des Konzertes war es bereits zu spät für ihre Rettung. Langsam kniete Bill sich vor den weißen Marmorengel, der auf Toms Grabstätte stand und schräg gen Himmel schaute. Er war schön, sehr schön, und die glatten Gesichtszüge waren an Toms angelehnt. „Hallo Tom.“ Sagte Bill, und begann, die alten Rosen vom Grab zu entfernen. „Sieh Mal… Ich habe es endlich sauber gekriegt… Dein Lieblingsshirt… Es ist wieder weiß wie Schnee.“ Er holte aus seiner Umhängetasche das Shirt hervor, dass Tom getragen hatte, als der Gitarrist gestorben war. Der Schwarzhaarige faltete es sauber und legte es dem Engel vor die nackten Füße. „Ich weiß, ich weiß. Ich soll deine Shirts nicht so wie meine zusammenlegen. Aber du weißt doch, ich kann es nicht anders. Ach Tom, du fehlst mir… Du fehlst mir so unendlich… Warum hat es nicht mich getroffen? Obwohl… dann wärst du es, der hier sitzen würde, weiße Rosen um eine Traumgestalt aus Marmor legen würde und derjenige, der die ganze Zeit leidet. Das will ich auch nicht. Aber Tom, bitte verzeih mir. Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr alleine sein! Dein Tod hat mir Seele und Herz entrissen, aber ohne das kann ich nicht leben. Gib sie mir zurück! Meine Freiheit. Meine Gefühle. Mein Leben!“ Der Schwarzhaarige unterdrückte ein Aufschluchzen, aber Tränen rannen ihm die Wangen hinab. Schniefend wischte er sich über die nasse Haut. „Entschuldige. Aber es ist jetzt schon wieder dein Todestag. Dann kommt einfach immer alles hoch. Es tut mir Leid.“ Sachte legte Bill die Rosen auf das Shirt, rings um den Engel verteilte er den Strauß, während er weitersprach. „Tom, du weißt ja, dass deine Mörderin sich umgebracht hat und ich sie nicht mehr zu Rechenschaft ziehen kann. Auch den Rechtsstreit mit der Sicherheitsfirma habe ich verloren. Und mit 22 sitze ich hier, das einzige, was ich konnte, war singen und das kann ich nun nicht mehr, ohne dich. Ohne dich kann ich nicht mehr an Musik denken, ohne, dass mir schlecht wird. Ich möchte mir die Seele aus dem Leib kotzen, ich möchte mir die Pulsadern aufschneiden und zusehen, wie das Leben aus mir läuft.“ Der Schwarzhaarige zitterte und seine Hand kribbelte schon wieder verdächtig. „Das einzige, was mich bisher immer aufhielt, war die Angst, dich auch im Tod nicht wiedersehen zu können.“ Bill legte die letzte Rose zwischen die ausgestreckten Finger des Engels und berührte dabei das kalte Gestein schon fast zärtlich. „Aber ich kann es nicht alleine. Ich weiß, du würdest wollen, dass ich es mir gut gehen lasse, dass ich glücklich werde- doch wie, ohne dich? Auch da höre ich sie, deine Stimme… Es war beinahe so, als hättest du gewusst, dass es mit uns so enden wird. Ich an deinem Grab, in dem Alter, in denen studieren für mich zu spät ist und ich keine Lehre mehr finde. ‚Es gibt noch jemanden außer mir, den du lieben wirst, Bill‘ hast du gesagt. ‚Noch einen. Und diese Person wirst du noch mehr lieben als du mich je lieben können wirst. Und ich will, dass du auch weiterhin nach dieser Person Ausschau hältst! Denn irgendwann kann ich nichtmehr dein Engel sein. Und dann muss jemand anders auf dich aufpassen. Ich will nicht, dass du dich hängen lässt.‘ Ich hab mich damals schon immer gefragt, warum du mir diese Sätze eingebläut hast. Mittlerweile glaube ich, dass du wusstest, dass du mit 17 sterben würdest- und wolltest, dass ich jemand anders finde, nicht wahr?“ Fragend sah er den Engel an, erhoffte sich Antwort, lauschte angestrengt den im Abendwind raschelnden grünen Ahornblättern des Baumes von drei Gräbern weiter, obwohl er wusste, dass es sinnlos war. Bill seufzte leise. „Tom, das ist der letzte Tag. Ich kann es nicht mehr. Hierhin zurückkommen. Du hast recht. Ich habe einen neuen Engel gefunden, er hat sich mir aufgedrängt und ehe ich es mich versah hatte er mich auch schon gepackt und mitgezogen.“ Der Schwarzhaarige nahm noch die Cap, die Tom ihm mal geschenkt hatte, aus seiner Tasche und setzte sie dem Engel auf. Da die Statue Menschengröße hatte, war das kein Problem. Ein schwaches Lächeln huschte über seine Lippen, als er die Mütze typisch für seinen verstorbenen Bruder schief rückte. Mittlerweile weinte er nicht mehr, er hatte einfach keine Tränen mehr. „Tschüss, Tom. Wir sehen uns im Himmel wieder, wenn auch meine Zeit endlich gekommen ist. Bis dahin werde ich noch ein bisschen leben. Ich hoffe, das macht dir nichts aus.“ Flüsterte der ehemalige Sänger, der Musik jetzt komplett aus seinem Leben gebannt hatte, küsste den Marmorengel auf die kalten Lippen und drehte sich dann um. Ging. Ohne zurückzusehen. Draußen erwartete ihn eine junge Frau, die gerade 23 geworden war. Eine gute Freundin von seiner Stalkerin. Er hatte sie in der Gerichtsverhandlung kennengelernt und ihr oft die Fragen gestellt, die ihn beschäftigten. Und so hatten sie sich dann auch irgendwann in einander verliebt. Zuerst hatte Bill es nicht wahrhaben wollen, doch dann hatte er immer an Toms Worte denken müssen. Der Schwarzhaarige lächelte schwach, als er die junge Frau erreichte. „Hallo, Schatz.“ Grüßte er leise, während sie ihn anlächelte. „Tut mir leid, dass ich so spät bin.“ Natürlich sah sie, dass ihr Freund geweint hatte, aber sie sprach ihn darauf nicht an. Denn ab jetzt würde sich einiges ändern. „Schon okay, Bill“ sagte sie und küsste den Schwarzhaarigen sanft. In diesen Moment fiel ein einziger Regentropfen vom Himmel, auf die Wange des Engels, nur knapp unter dem marmornen Auge. Langsam rollte sie an dem Stein herab und versickerte schließlich im Stoff des weißen Shirts. Ja, Bill würde nie wieder weinen. Das tat sein Bruder für ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)