GSG 9- Höhen und Tiefen von abgemeldet (Furcht, Angst und Anspannung) ================================================================================ Kapitel 5: Aufwärts oder doch nicht? ------------------------------------ Aufwärts oder doch nicht? Das ganze Set war am nächsten Morgen um das Bett von Geb versammelt, dass es ihm schon peinlich war, einfach nur da zu liegen. Er kam sich erniedrigt vor, weil alle auf ihr herabschauten, zwar waren alle fröhlicher Dinger, aber irgendwie war es für ihn auch komisch. Am Mittag wurde sein Essen gebracht, diesmal gab es geschmacklose Kartoffeln mit einer braunen Soße und Hackbällchen, bei dem auch keiner einen Geschmack abgewinnen konnte. Inzwischen waren bereits wieder Petra, Anhoff, Frank und Caspar gegangen und Demir und Konny sahen ihrem Kollegen zu, wie er versuchte Messer und Gabel auf einmal zu benutzen, nur mit der rechten Hand. Es sah vollkommen hoffnungslos auf, am Ende war die Decke voll mit Soße und die Hälfte der Kartoffeln lag am Boden zerstreut. Demir konnte bei dem nur grinsen, aber nach einiger zeit empfand er Mitleid mit seinem Freund und meinte: „Komm ich füttere dich, damit du nicht ganz verhungerst!“, dabei schaute er auf Gebs Bauch und meinte dazu, „Da ist ja nur noch Haut und Knochen,“ und fing an die Hackbällchen zu vierteln und die Kartoffeln zu zerstampfen und gab Geb dann wieder die Gabel zurück. „Ich denke mal, ein Jahr alt bin ich nicht mehr, sodass ich das noch allein in mein Mund hineinbekomme“, und nahm Demir die Gabel aus der Hand und schaute zu Konny, der die ganze Zeit schweigend und grinsend neben dran, auf einem Stuhl, saß. Am Nachmittag kam Dr. Knecht wieder vorbei, der diesmal eine Untersuchung durchführen musste, die von dem weiteren vorgehensweise anhing. „Na hat es gut geschmeckt?“, fragte er seinen Patienten, der nur den Kopf bieder schüttelte. „Na ja, Hauptsache sie haben etwas gegessen, aber weshalb ich überhaupt hier bin, ich würde mir gern ihre meine ansehen!“, er deckte Gebs Beine ab, die wie die ganze Zeit nur reglos dalagen und piekste ihn mit einer Nadel und fragte dann: „Spüren sie das denn?“ „Nein, aber ich denke das kommt noch mit der Zeit, oder?“, er war sichtlich verunsichert. Dr. Knecht schüttelte den Kopf: „Leider nein, Herr Schurlau, ihre Nerven hätten sich schon längst rehabilitieren müssen. Ich glaube ich muss ihnen mitteilen, dass die ab heute einen Behindertenausweis bekommen“, er wollte es nicht all zu direkt sagen, aber Geb verstand das leider mehr als gut. Er schaute erste zum Arzt, dann zu Demir und Konny, die genauso erschüttert waren. „Aber, dass können sie nicht machen, das hab ich doch nicht verdient?“ „Ich kann daran nichts ändern Herr Schurlau, sie sollten eigentlich schon seit einer Woche wieder ihre Beine bewegen können, aber bei ihnen rührt sich ja überhaupt nichts und auch bei dem letzten MRT sah es so als gäbe es für sie keine Chance mehr aus dem Rollstuhl rauszukommen. Die Nerven halten zwar zusammen, aber sie sind so zu sagen, abgestorben, man kann sie nicht mehr zurück holen, so leid es mit tut“, er schüttelte betroffen den Kopf. Geb schaute zu seinen Beinen und war total am Boden zerschmettert. Was soll er den jetzt machen? Einen langweiligen Bürojob, wo er seinen laufenden Kollegen neben her rollte? Nein, das konnte er sich einfach nicht vorstellen. Er war keiner der so schnell aufgab und fragte den Arzt noch mal, ob es nicht wirklich noch eine Möglichkeit gäbe. „Wirklich Herr Schurlau, es ist aussichtslos, ich würde sagen, wir können sie in einer Woche entlassen, wenn sie ihre Schulter wieder bewegen können. Sie müssen jetzt mit der Lage zurecht kommen. Es gibt heut zutage viele Querschnittsgelähmte, die ihr Leben schon wieder wie früher geführt haben und die sich gute Möglichkeiten geschaffen haben, ihr Leben so gut wie möglich zu gestalten!“ „Sie haben leicht reden, Doc, wissen sie überhaupt, was das bedeutet, ein GSG 9 Beamter zu sein? Wissen sie wie es ist, anderen Menschen vielleicht das hier zu ersparen? Ich hatte leider nicht die Möglichkeit meinem Freund zu helfen. Wissen sie wie schwer es ist, einen Freund zu haben, der einem auf Schritt und Tritt begleitet und immer da ist, wenn man ihn braucht, auch wenn der eigene Freund in großer Gefahr ist und dieser sich dann für einen opfert, damit man nicht selber zum Opfer wird?“, es brach nur so aus Demir raus, die Situation von Geb war auch für ihn nicht leicht, nicht nur im Job, sondern auch als Freund, würden sie sich vielleicht viel weniger treffen. Geb nickte zustimmend, aber sagte nichts mehr, weil er das selber erstmal verarbeiten musste. Demir und Konny fuhren gehen Nachmittag wieder zurück in die Zentrale, weil eine Mission für in zwei Wochen geplant war. Am Abend kam dann auch Maja, die noch ahnungslos war, zu Geb und brachte ihm ein paar Blumen mit. Sie merkte sofort das mit ihrem Mann was nicht stimmte: „Hey, Geb was ist den los? Ich dachte du wirst in einer Woche entlassen, soll das dann kein Grund zur Freude sein?“ Geb sagte noch nichts, sondern deutet auf sein Bett, dass sie Maja setzen sollte. Maja zögert ein wenig: „Was ist den los?“, sie setzte sich jetzt unsicher neben Geb. „Schatz, wirst du mich auch lieben, wenn ich nicht mehr der alte sein werde?“, die frage kam für Maja genauso überraschend, wie für Geb, er hatte erst im nachhinein begriffen, was er da gesagt hatte. „Ja, aber warum fragst du? Ich dachte du kannst in 3 Monaten wieder in den Dienst zurück?“, die schaute Geb und als er ihr die Augen sah, rückte er mit der Realität raus: „Schatz, der Arzt war heute bei mir und sagte… und sagte, dass ich querschnittsgelähmt bin, für mein ganzes Leben.“ Maja schaute ihren Mann entgeistert an: „Das ist jetzt ein scherz, oder? Sag bitte, dass das nicht wahr ist.“ Geb nickte nur und nahm seine Frau in den Arm, die sich auf seine Brust gelegt hatte und anfing zu schlurzen. „Wir schaffen dass Maja, da bin ich mir sicher. Wenn ich Glück habe, muss ich auch nicht lange nach einem neuen Job suchen!“, Maja schaute zu ihm auf und war entsetzt. „Wie kannst du jetzt nur an die Arbeit denken, Geb? Du wirst nie mehr laufen können und denkst dann an die Arbeit? Du solltest mal überlegen wie das mit unserer Wohnung klappen soll oder viel mehr, was jetzt mit unseren Kindern ist?“ Sie wäre jetzt am liebsten aufgestanden und wäre gegangen, aber Geb hielt sie am Arm fest: „Entschuldige Maja, so war das nicht gemeint, aber das ist für mich ein großer Schock gewesen.“ Maja setzte sich wieder auf Gebs Bett und redeten über den Alltag und wie sie ihn jetzt meistern sollten, jetzt wo Geb an einen Rollstuhl gefesselt war. Sie wurden erst gestört, als eine Glocke ertönte und verkündet wurde, dass die Besucherzeit jetzt zu Ende war. Maja verabschiedete sich von ihrem Mann und verlies das Krankenhaus und machte sich auf den Weg nach Hause. Wie soll jetzt mit Geb weiter gehen? Findet er einen geeigneten Job? Und wenn ja, wird er noch immer Zeit mit seinem ehemaligen Set verbringen können? Das alles erfahrt ihr im nächsten Kapitel^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)