Take me to paradise von GlaringDream (The new Story of Rock'n' Roll Kids) ================================================================================ Kapitel 15: Battle of love -------------------------- Herr Harada öffnete den Umschlag. In der Halle war es totenstille. Alle warteten darauf, dass Herr Harada den Sieger vekündete. „Ist das spannend. Ich bin wirklich gespannt, wer gewinnt. In Joe’s Haut möchte ich nicht stecken“, dachte Yakko. Herr Harada trat erneut ans Mikro. Er tupfte sich den Schweiß von der Stirn. „Jetzt mach es doch nicht so spannend“, sagte Isuzu. „Meine Damen und Herren“, begann Herr Harada. „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Aber wie es scheint, haben wir zwei Sieger. Die Gruppe Stormcats sowie die Bee Hive liegen auf Platz 1.“ „Waaaaaaaaaaaaaaaaas?“, riefen Isuzu und Yakko gleichzeitig und sahen sich dabei an. „Das kann doch wohl nicht wahr sein“, sagte Shigemaru und verschränkte seine Arme. Viele der Fans waren genauso überrascht über das Unentschieden und binnen weniger Sekunden fingen einige an zu pfeifen. Herr Harada hatte Mühe die aufgebrachte Menge zu beruhigen. „Ich bitte um Ruhe meine Damen und Herren.“ Danach forderte er die beiden Gruppen auf die Bühne. „Wie es aussieht, müssen Sie sich wohl mit einem Unentschieden zufrieden geben!“ Sammy und Joe sahen sich verdutzt an. „Aber das ist unmöglich!“, rief Eichi. „Wir protestieren!“, fügte der Frontsänger der Stormcats hinzu. „Meine Herren, bitte beruhigen Sie sich“, antwortete Herr Harada. „Das Urteil ist eindeutig. Beide Gruppen waren gleich gut.“ Yakko war von dem Ergebnis genauso überrascht. Sie drehte sich zu ihrem Vater um. „Hast du das gehört Paps? Unentschieden.“ „Natürlich habe ich das gehört Yakko. Ich bin ja nicht taub. Aber so was geht ja wohl mal gar nicht.“ Einige Leute um Shigemaru herum stimmten ihm zu. „Man müsste den Contest boykottieren.“ „Ich will mein Geld zurück“ „So eine Unverschämtheit.“ „Ach Paps, was soll denn jetzt werden?“, fragte Yakko ihren Vater. „Die werden sich mit einem Unentschieden nicht zufrieden geben.“ „Ich weiß Yakko. Deshalb muss ich etwas unternehmen.“ Yakko sah ihren Vater an. Sie wusste absolut nicht, was ihr Vater damit eben gemeint haben könnte. „Wie meinst du das Paps?“ „Na so wie es eben gemeint habe, Yakko.“ „Was hast du vor?“ „Das wirst du gleich sehen. Lass den alten Shigemaru nur machen.“ Yakko’s Vater setzte sein fiesestes Grinsen auf. „Herr Mitamura, Sie wollen doch nicht etwa….“, doch weiter kam Isuzu nicht. Shigemaru kämpfte sich durch die aufgebrachte Menge in Richtung Bühne vor. Yakko konnte ihren Vater nicht aufhalten. Sie sah ihm nur hinterher. „Paps, was hast du jetzt vor? Wie willst du denn ein Unentschieden vermeiden?“ Shigemaru hatte sich durch die Menge hindurchgekämpft. Er stand vor der Bühne und kletterte hinauf. Herr Harada wunderte sich. Er wollte eingreifen. „Entschuldigen Sie junger Mann. Sie können hier nicht so einfach hinauf.“ „Lassen Sie mich durch, Sie Hinterwäldler. Oder Sie bekommen es mit mir persönlich zu tun.“ Shigemaru ballte seine Faust. Herr Harada wich zurück. Er wollte keinen Streit riskieren. Shigemaru griff zum Mikro und wandte sich ans Publikum. „Hey, ihr da unten. Ihr wollt doch auch, dass es nur einen Sieger bei diesem Wettbewerb gibt!“ Das Publikum stimmte Shigemaru zu. „Genau, es soll nur einen Sieger geben.“ „Unentschieden ist blöööööd.“ Shigemaru wirbelte herum. „Genauuuuuuuuu!“, rief er. „Und deshalb muss es einen Sieger geben. Und wisst ihr, was wir deshalb machen?“ Shigemaru hielt ein Fähnchen hoch. „Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein!“, riefen die Leute. „Ganz einfach!“, rief Shigemaru. „Wir veranstalten ein Sänger-Battle-Turnier. Na, was haltet ihr davon?“ Plötzlich war es totenstill. Keiner sagte mehr ein Wort. Shigemaru blickte sich um. „Na kommt schon, ihr Luschen. Erst wollt ihr, dass ein Sieger feststeht und nun, wo ich einen wirklich, wirklich kreativen Vorschlag gemacht habe, kneift ihr. Und das sollen eingefleischte Fans sein? Wenn ihr wirklich so leidenschaftliche Musikliebhaber seid, dann lasst sie singen.“ Yakko sah zu Isuzu. „Wo Paps Recht hat, hat er Recht.“ Isuzu nickte. „Paps, ich find deine Idee gut!“, rief Yakko ihrem Vater zu. „Das wollt ich hören!“, erwiderte Shigemaru. Er wandte sich an Herrn Harada. „Also, was ist nun? Lassen Sie die beiden Gruppen noch einmal gegeneinander antreten?“ Tja, also ich weiß nicht.“ Herr Harada kratzte sich am Kopf. Er wirkte sichtlich ratlos. Doch plötzlich kam ein donnernder Applaus. Das Publikum schien von Shigemaru’s Vorschlag doch noch begeistert zu sein. „Na also, geht doch!“, rief Shigemaru und wandte sich an Herrn Harada. „Also, was ist? Lassen Sie die beiden Gruppen singen oder nicht?“ „Ja also…ich…ähm…“ Shigemaru sah Herrn Harada böse und eindringend an. Nach wenigen Sekunden gab Herr Harada seufzend nach. „Mh….also gut. Von mir aus sollen sie singen.“ Shigemaru schlug Herrn Harada auf die Schulder, so dass dieser in die Knie sackte. „Ich wusste wir verstehen uns.“ Herr Harada rappelte sich auf und richtete seinen Anzug. Danach trat er ans Mikrofon und wendete sich ans Publikum. „Also gut. Der Opa hat mich überzeugt.“ „Nenn mich nie wieder Opa, du Bürschchen!“, schnaubte Shigemaru. „Schon gut, schon gut“, sagte Herr Harada. „Also, wir werden ein Song-Battle veranstalten. Beide Gruppen werden jeweils einen Song zum Besten geben.“ „Egal, was für einen?“, fragte Shigemaru. „Ja, egal was für einen“, antwortete Herr Harada. „Das Publikum wird ganz am Ende allein durch seinen Applaus entscheiden, wer gewinnen wird.“ „Das klingt echt prima“, jubelte Shigemaru. Herr Harada wandte sich an die Bee Hive und die Stormcats. „Seid ihr damit einverstanden?“ „Ein Battle?“, wiederholte Joe. „Und der Sieger wird alleine durch den Applaus des Publikums ermittelt?“, fragte der Sänger der Stormcats. „Ja, ganz genau“, antwortete Herr Harada. „Und der Song ist egal? Es spielt also keine Rolle, was wir singen?“, fragte Sammy noch einmal. „Da hast du richtig gehört“, sagte Herr Harada. Sammy sah seinen Freund Joe an. „Joe, das ist die Gelegenheit. Nun kannst du doch noch „Baby, I love you“ singen und Yakko deine Liebe gestehen.“ „Meinst du wirklich Sammy?“. Joe sah etwas betrübt aus. „Mensch Joe, jetzt reiß dich zusammen. Willst du ihr denn ständig hinterher trauern? Spring über deinen Schatten und sing das verdammte Lied.“ Joe sah Sammy unglaubwürdig an. Solche Worte hatte er vorher noch nie von seinem Freund gehört. „Vielleicht hast du ja Recht.“ „Natürlich habe ich Recht. Komm schon Joe, wir schaffen das. Oder was meint ihr Jungs?“ Sammy drehte sich zu den anderen um, die das Gespräch nur schweigend mitverfolgt hatten. „Natürlich schaffen wir das!“, rief Eichi. „Na also, was hab ich gesagt. Gib dir einen Ruck Joe.“ Joe seuzte. Doch dann willigte er ein. „Ok. Also gut. Wir werden die Herausforderung zum Battle annehmen.“ „Prima“, sagte der Sänger der Stormcats. „Ich freue mich.“ „Dann wäre das ja geklärt“, sagte Herr Harada. „Ihr bekommt eine Viertelstunde zum Vorbereiten Zeit. Danach wird gesungen. Zuerst die Stormcats, danach die Bee Hive. Nach den Songs entscheidet das Publikum durch seinen Applaus wer die begehrte Trophäe in den Händen halten wird.“ Mit diesen Worten verließen die Bee Hive und die Stormcats die Bühne um sich in der Garderobe auf das bevorstehende Battle in 15 Minuten vorzubereiten. Die Menge tobte. „Das ist ja echt irre!“, rief Isuzu. „Ein Battle. Sowas habe ich echt noch nie gesehen. Ich hoffe nur, dass die Bee Hive gewinnen. Was meinst du Yakko?“. Isuzu sah ihre Freundin an. Yakko dachte nach. Natürlich würde sie sich wünschen, dass Joe und seine Jungs gewinnen würden, doch die Stormcats waren wirklich gut. „Wir werden es doch noch früh genug erfahren.“ „Du hast Recht.“ Isuzu blickte wieder nach vorne. Da merkte Yakko, das ihre Blase drückte. Wie sollte sie jetzt nur so schnell eine Toilette finden. „Isuzu. Entschuldige mich, aber ich muss mal kurz für kleine Mädchen.“ „Aber Yakko. Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen. Das Battle beginnt in 2 Minuten.“ Doch diese Worte hatte Yakko schon nicht mehr gehört. Sie zwengte sich durch die Menschenmasse hindurch Richtung Toiletten. Kurze Zeit später wollte Yakko zurück in die Halle gehen. Da erblickte sie Joe, der genau in diesem Moment mit Sammy, Eichi, Suji und Matsudeira die Garbedorbe Richtung Bühne verließen. Als Joe Yakko erkannte, blieb er augenblicklich stehen. Yakko wollte sich umdrehen und gehen, doch Joe hielt sie am Arm fest. „Bitte Yakko. Lauf nicht weg. Ich habe dich so lange nicht gesehen.“ Yakko drehte sich um und sah in Joe’s Augen. „Lass mich los. Bitte Joe.“ „Nein, nicht bevor du mir endlich mal zuhörst. Warum streiten wir uns eigentlich? Findest du nicht, dass es reicht?“ „Das musst du gerade sagen. Wer hat mir denn weh getan? Wer hat geglaubt, ich hätte was mit Sammy? Das warst doch wohl du.“ „Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe. Und es tut mir auch wirklich Leid. Natürlich kann ich es nicht mehr rückgängig machen. Nur, was kann ich denn tun, damit du mir endlich glaubst?“ „Ich weiß es nicht Joe. Vielleicht hast du Recht. Vielleicht hast du auch Unrecht. Aber, musst du nicht auf die Bühne? Euer Auftritt beginnt gleich und ihr wollt doch nicht verlieren.“ „Da hast du Recht. Aber was machst du? Bis du wieder in der Halle bist, sind wir mit Singen längst fertig.“ „Da werde ich dann wohl Pech gehabt haben.“ Sammy mischte sich in das Gespräch der beiden ein: „Joe, sie kann doch hinter der Bühne warten. Herr Harada wird sie schon nicht wegschicken.“ Joe stimmte dem zu. Yakko zuckte nur mit den Schultern. Sie fühlte sich sichtlich unwohl. Normalerweise hatte sie sich geschworen, nie wieder ein Wort mit Joe zu wechseln. Doch jetzt gab es kein Entrinnen mehr. So blieb ihr nichts anderes übrig, als hinter der Bühne zu stehen und sich den Auftritt dort anzusehen. In der Zwischenzeit fragte sich Shigemaru, wo seine Yakko war. „Sie verpasst noch den Auftritt.“ Isuzu hatte alle Mühen, Yakko’s Vater zu beruhigen. Herr Harada war sichtlich nicht angetan, als er Yakko sah. „Naja….solang du ruhig bist und niemanden störst, kannst du hier gerne bleiben und zusehen.“ Yakko nickte und stellte sich hinter den Vorhang. „Wieso habe ich jetzt nur wieder so ein Herzklopfen?“ Dann gingen die Bee Hive an Yakko vorbei und betraten die Bühne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)