Wenn du die Welt nicht mehr kennst von JonahThera ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Wieder einmal saß er bei ihr. Jeden Tag nahm er sich eine Stunde Zeit, die er bei ihr verbrachte. Meist nutzte er die Mittagspause, wobei seine Kollegen doch sehr nörgelten, weil ihre Pause kürzer war. Es hatte ihn viel Mühe gekostet, seinen Chef davon zu überzeugen, seine Pause zu verlängern. Der ältere Agent wusste, dass sein Untergebener eine Freundin besuchte, doch war ihm nicht klar, wer sie war. Ihm war nicht bewusst, warum er seinen Kollegen und Freunden verheimlichte, wen er tagtäglich besuchte. Er dachte oft darüber nach, ob er sie damit belog oder einfach nur ein Geheimnis hatte. Doch Geheimnisse vor seinem Boss zu haben, war gefährlich. Er konnte ziemlich sauer werden, vor allem wenn es um sie ging. Trotzdem hatte er sich nicht getraut ihnen von dem Geschehnis, das inzwischen mehrere Monate zurücklag, zu erzählen. Ihr plötzliches Verschwinden war nicht gerade auf gute Laune getroffen. Er konnte eher tiefe Enttäuschung und Wut darüber sehen. Sanft strich er über ihre Wange. Sie sah aus, als würde sie nur schlafen. Nichts wies mehr daraufhin, weshalb sie hier lag. Die Zeit hatte die Wunden geheilt, doch trotzdem war sie in einer Welt, die nicht seine war. Eine Welt zwischen Leben und Tod und sie konnte weder den Weg in die eine noch in die andere Richtung einschlagen. Er fragte sich, was sie daran hinderte, sich für eines von beiden zu entscheiden. Was hielt sie in der Schwebe? In der Schwebe, die es für ihn von Tag zu Tag unerträglicher machte, sie zu besuchen. Mit jedem Tag, den sie in dieser Schwebe verbrachte, schwand die Wahrscheinlichkeit, dass sie aus dieser Welt in seine zurückkehrte. Er wünschte sich sehr, dass sie ihn wieder ansah, ihn wieder herumkommandierte, den anderen Befehle gab, sich mit seinem Boss stritt. Wann würde er dies alles nur wieder erleben können? Ein Seufzen verließ seine Lippen, als er plötzlich das Gefühl hatte, dass Leben in sie kam. Hatte sie sich entschieden? Entschieden in ihr Leben zurückzukehren? Gebannt sah er sie an, hielt ihre Hand, die leicht zitterte und dann…. Sie schlug die Augen auf und er konnte spüren, wie ein riesiger Stein von seinem Herzen fiel. Orientierungslos glitt ihr Blick durch den Raum und blieb schließlich an ihm hängen. Er lächelte, grinste so wie sonst auch. Doch ihre Augen sprachen etwas aus, das ihn verunsicherte. Mit einem Schlag, noch bevor sie es sagte, wurde ihm bewusst, was das Problem war. „Wer sind sie?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)