Dream von capricious (...not while you're asleep, but when you're awake) ================================================================================ Kapitel 5: Kimi ga matteiru kara -------------------------------- So nach ewigem Hin und Her hier nun doch das nächste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Nen Titel dafür zu finden war unsagbar schwer... Habe nun den Song gewählt, den sie vor meinem Inneren Auge in dem Kapitel gespielt haben. Ich liebe dieses Lied und seine Stimme so abgöttisch*g* *********************************** Kapitel 6: Kimi ga matteiru kara ************************************** In the wind shot through with sighs, I saw it I didn't know the reason for your tears Even now, the pain that stops up my heart Perhaps someone will break it down With held breath, don't hang your head and cry Someday... Yes, we'll meet again Even if no one else in the world understands... If you'll be waiting I see you unchanged even now Just like then... The scars of the past that remain on your open arms Are the proof of the crimes you innocently bear Your mouth curving into a faint smile, it's lovely and brief I won't hand that over to anyone If perhaps someday you are reborn again Just like that day... We'll surely meet again Even if I'm trembling all alone in the night... I'll be waiting Now I can't see you like you were that day I closed my eyes and touched that smile No matter how far apart we may become... I'll be waiting I'll believe that you're always by my side Just you... Even if no one else in the world understands... If you'll be waiting I see you unchanged even now Just like then... (by Gackt) Wie sich später für Misha herausstellte, würde sie an diesem Tag noch einiges kennenlernen. Zunächst sollte die Band im Studio proben und später Misha noch ein wenig die Stadt zeigen, damit sie sich ein besseres Bild machen konnte und sich leichter orientieren könne. Nachdem alle aufgestanden waren und etwas gegessen hatten, machten sie sich auf den Weg ins Studio. Sie fuhren in einem großen Van, in dem alle ausreichend Platz hatten. Während You fuhr, saß Misha auf dem Beifahrersitz. Ein weiterer Bodyguard, ihn hatte Misha auch schon am Vortag kennen gelernt, war mitgekommen und saß zusammen mit Chacha in der hintersten Reihe. Mit Begeisterung beobachtete Misha die vorbeiziehenden Häuser, Läden und Menschen. An einigen Kreuzungen war soviel Leben, dass es Misha schon fast erschreckte. Sie müsste sich wohl erst einmal an diese Menschenmassen gewöhnen. Selbst wenn sie in vergangenen Tagen auch Hollywoodstars schützen durfte und es dort auch zuweilen zu Massenaufläufen kam, war dies hier nun doch eine andere Geschichte. Nach nicht mal 10-minütiger Fahrt verlangsamte das Auto allmählich sein Tempo und hielt schließlich vor einem riesigen Wolkenkratzer, welcher ausschließlich aus Glasfenstern zu bestehen schien. Nachdem das Auto richtig geparkt worden und alle ausgestiegen waren, nahmen sie den Weg in das Gebäude auf. Misha beobachtete genau ihre Umgebung und die Menschen. Anscheinend war hier eine der wenigen Ecken der Stadt an der es relativ ruhig zuging. Nicht viele Menschen blickten sich zu ihnen um, und jene die es Taten verhielten sich, als wäre es nichts besonderes Stars vor diesem Gebäude zu treffen. Kurz darauf sollte sich auch bestätigen warum Misha diesen Eindruck gehabt hatte. Und zwar schon bei dem ersten Schritt in den Wolkenkratzer erkannte Misha die Klientel die sich hier aufhielt. Solche Häuser hatte sie mittlerweile schon öfters von innen gesehen. Am Eingang standen wie erwartet Sicherheitsleute die alles genau beobachteten. In dem riesigen Foyer standen viele beige Ledermöbel mit hellen runden Tischen, die sich ideal von dem anthrazifarbenen Fliesenboden abhoben. Der Eingangssaal war gefüllt mit Menschen in Anzügen, die in etlichen Räumen, Fluren, Treppen und Fahrstühlen verschwanden oder aus ihnen auftauchten. Die Gruppe in der sich Misha befand steuerte zielstrebig einen der Aufzüge an. Abwartend und abschätzend hielt sie sich hinter der Gruppe und beobachtete alles. Ein Klingeln verriet, dass der Aufzug angekommen war. Und um dies zu bestätigen öffnete er sich auch gleich im nächsten Moment. Gackt drückte den Knopf des 37. Stockwerkes. Mit der Erkenntnis, dass es jetzt hoch hinaus gehen musste, war Misha schon gespannt was für ein Ausblick sie erwarten würde. „Nun wirst du unser Studio kennenlernen, in dem wir uns in nächster Zeit erst einmal öfter aufhalten werden“, ergriff Gackt das Wort und durchbrach damit die Stille. Er hatte wie so oft eine Sonnenbrille aufgesetzt. Sei es nun um nicht entdeckt zu werden, oder damit Misha ihn noch weniger durchschauen konnte. Letzteres war zwar mehr ein Hirngespinst und nur ein Gedankenspiel aber irgendwie wollte Misha sich das nun mal selbst erklären. Leicht schüttelte sie den Kopf, um sich diese lächerlichen Gedanken aus dem Kopf zu vertreiben. Langsam aber sicher müsste sie mit so etwas leben können. Sie war schließlich erst vor kurzem angekommen und erwartete jetzt schon von ihrem Arbeitgeber als vollwertiges Mitglied aufgenommen zu werden. Jeder braucht seine Zeit. Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie der Rest der Band schon herzlich aufgenommen hatte. Aber dies war nun mal nicht der Regelfall. Das musste Misha sich immer und immer wieder ins Gedächtnis rufen. Inzwischen arbeitet sie lange genug in ihrem Beruf – trotz allem schlug es gegen ihre Natur. Sie war ein Mensch der sich gerne und schnell anderen Menschen öffnete und bisher auch noch nie damit enttäuscht wurde. Immer noch ihren Gedanken nachhängend, hörte sie zum zweiten Mal das Klingeln, welches bedeutete, dass sie angekommen waren. Vor ihnen erstreckte sich nun ein gewaltiger Flur zu beider Seiten. Dem Rechten davon folgten sie und nach einigen wenigen Weggabelungen, Kreuzungen und Richtungswechseln kamen sie am Ziel an. Raum 37.15. Nichts weiteres deutete darauf hin, dass sich hinter dieser Tür ein Studio verbergen sollte, und dass dies der Band gehörte. Misha vermutete, dass noch einige andere Bands und Musiker ihre Räume in diesem Gebäude hatten. Deswegen waren die Zimmer vermutlich nur durch Zahlen ausgezeichnet. Damit keine Fans auf die Idee kamen ihre heiß geliebten Stars zu besuchen. Oder beziehungsweise falls sie doch auf die Idee kamen, nicht auch noch zusätzlich durch Namensschilder direkt an ihr Ziel geleitet würden. Vor der richtigen Tür angekommen, zückte Gackt einen Schlüssel und begann den Raum aufzuschließen. You trat einen Schritt beiseite und deutete Misha, dass sie vorgehen solle, wobei er freundlich lächelte. In seiner Gegenwarte fühlte Misha sich von Anfang an am Wohlsten. Sie mochte sein Lächeln und das Funkeln in seinen Augen. Gackt und allen anderen voran schritt sie nun in den Raum und war überwältigt von dem Ausblick den das Zimmer bot. Es war ein heller Raum in dessen Mitte viele verschiedene Instrumente standen. An einer Wand war eine Tür, die in einen weiteren kleinen Raum führte, in dem sich Mikrofone befanden. Misha konnte dies durch ein sehr großes Fenster erkennen, vor welchem Mischpulte und PCs aufgebaut waren. Demzufolge musste dies der Aufnahmeraum sein, während der Große Raum, in dem sie sich gerade befanden zum Proben gedacht war. Das beeindruckenste war aber der unbeschreibliche Ausblick. Durch die riesige Fensterfassade hatte man einen atemberaubenden Ausblick über Tokio. Weit und breit war nur noch Stadt zu sehen. , dachte sich Misha und war vollends begeistert. Von Hier aus hatte man den direkten Blick auf den Fuji San, dessen weiße Krone verriet wie gewaltig er sein musste. „Da Tokio eine sehr unruhige Stadt ist, ist dies der beste Ort für uns um zu proben“, sagte Chacha während er im Kühlschrank nach einer Erfrischung kramte. You schmiss sich auf eine der weißen Ledercouches, die verteilt im Raum standen. Dabei fielen ihm einige seiner Haarsträhnen verwegen ins Gesicht, und setzte hinzu: „Wart mal ab bis du unser anderes Studio in der Nähe von Kioto siehst. Das komplette Gegenteil.“ Dies lies Misha gespannt darauf warten auch das andere Studio kennen zu lernen. Nun ergriff You-Ken das Wort. „Ist ja nicht Normalfall bei uns, dass wir alle auf einem Fleck in einer Wohnung leben.“ Misha setzt sich in einen Sessel und deutete ihm weiter zusprechen. Nicht zuletzt wegen seiner angenehm vibrierenden Stimme. „Natürlich hat jeder von uns sein eigenes Reich. Hier sind wir meist, wenn es ans Eingemachte geht. Also die CD-Aufnahmen und Konzertproben. Das geht dann von hier aus einfacher, wenn wir nicht noch zusätzlich die räumliche Trennung haben.“ Nach ein paar weiteren Minuten saßen sie alle da und unterhielten sich angeregt über die Termine und Pläne der zukünftigen Wochen. Wie sich herausstellte, sollte die Band in etwa zwei Wochen in einer bekannten Fernsehshow auftreten, um vor dem neuen CD-verkauf mehr Medienpräsenz zu zeigen und die erste Singleauskopplung vorzustellen. Die Männer erzählten ihr, dass sie schon sehr oft dort aufgetreten seien und sich immer wieder von neuem darauf freuten. Mit einem dicken Grinsen erzählte You, dass die zwei Moderatoren sehr lustig seien und eine der wenigen die Gackt vor der Kamera zum Lachen bringen konnten. Nach dieser Aussage drehte Misha ihren Kopf leicht zur Seite, da Gackt nicht weit links von ihr saß. Sein Gesicht wirkte steinern wie eh und je. Er verzog keine Miene und Misha konnte nur erahnen was hinter dieser Maske vorging. Vielleicht schätzte sie ihn ja doch ganz falsch ein und er war nicht so kühl wie er auf sie wirkte. Aber dies würde sie wohl erst in den nächsten Wochen herausbekommen... Wenn überhaupt... Gedanken versunken beobachtete Misha Gackt und strich sich eine ihrer braunen Locken hinters Ohr, die sie an der Nase kitzelte. Sie beobachtete den Mann zu ihrer Rechten, der dort saß mit seiner schwarzen Sonnenbrille, und von dem Misha das Gefühl nicht los wurde, er würde sie die ganze Zeit ansehen. „Gut dann lasst uns mal beginnen“, sagte You, wobei er sich so durch seine Haare fuhr, dass sie noch wuscheliger aussahen. Auch alle anderen standen nun auf und ließen sich an ihren Instrumenten nieder. Im Vorbeigehen flüsterte Gackt mit seiner tiefen ruhigen Stimme: „Dann lass dich mal überraschen. Wir hoffen dir gefallen unsere neuen Songs.“ Da war nun aber wirklich eine Regung zu sehen. Misha hätte schwören können, dass sie ein Lächeln, welches seine weichen Lippen umspielte, sehen konnte. Doch so schnell es gekommen war, so schnell war es wieder gegangen. Nachdem alle ihre Instrumente in den Händen hielten, begannen alle gleichzeitig zu spielen. You an der Violine. Yu-Ken am Cello. Chacha mit Gackt an der Gitarre. Und Ryu schüttelte die Rassel im Takt. Langsam bauten sich die verschiedenen Töne um die sanfte Melodie auf und verstärkten sie. Alles passte wirklich perfekt zusammen und wie um diesen Eindruck zu unterstreichen wippten alle synchron mit geschlossenen Augen zum Takt. Dieses Spiel setzte sich noch einige Sekunden fort als Gackt mit seiner Stimme einsetzte. Bis zu diesem Zeitpunkt saß Misha entspannt auf der Couch, doch wie auf ein Zeichen reagierte ihr Körper auf seine Stimme. Sämtliche Nackenhäarchen stellten sich auf und ein wohliger Schauer durchlief sie. So eine sinnliche Stimme hatte sie bisher noch nie vernommen. Sie war perfekt auf alle Instrumente abgestimmt und mit diesen im Einklang. In Gedanken schallte sich Misha. Wie konnte sie nur eine einzige Person mit seiner Stimme so aus der Fassung bringen. Ohne diesen Mann, beziehungsweise seine Stimme weiterhin in Gedanken so zu heroieren, entspannte sie sich zusehends und lauschte weiter dem sehnsüchtig klingenden Gesang und dessen Begleitung. Schließlich versuchte sich Misha einzureden, dass dies alles nur deswegen so faszinierend auf sie wirkte, weil es der Sänger sehr gut verstand, dem Zuhörer das Gesungene glaubhaft zu vermitteln. Das es aber weit darüber hinausging, nämlich dass die Gefühle auf sie über zuspringen schienen und sie nun selbst Herzschmerz fühlte, tat sie mit der Bemerkung ab: Einige Zeit noch verfolgte sie das Spiel, bis die Männer es unterbrachen um noch Kleinigkeiten abzuändern. Nach einigen Stunden des Probens hatte Misha nun einen guten Einblick in die Musikrichtung der Band, auch wenn es bisher alles Unplugged Versionen waren. Nachdem die Band mit dem Proben fertig war, sahen alle sehr entspannt und losgelöst aus. Auf Mishas Frage hin, wieso das so sei, antwortete You: „Wir sitzen noch nicht sehr lange an der Umgestaltung der Songs und kommen dennoch sehr schnell voran.“ Nun übernahm Chacha das Wort: „Morgen nehmen wir dann schon mal etwas auf aber für heute ist erstmal Schluss. Es wird schon dunkel. Wir zeigen dir dann erst einmal etwas von Tokio.“ „In Ordnung. Heute werde ich mich wohl nicht mit einer Ausrede darum drücken können“, entgegnete Misha ihm mit einem ergebenen Grinsen. Während sich alle aufbruchbereit machten, starrte Misha gedankenverloren aus den Fenstern auf die hell erleuchtete Stadt. Mittlerweile war sie vom schwarzen Nachthimmel umgeben worden. Nicht zu Glauben, dass es bereits so spät war. Stundenlang hatte sie den Songs der Band gelauscht und zwischendurch gab es auch einen Happen zu Essen vom Cateringservice des Hauses. „Alles klar. Dann lasst uns mal auf die Socken machen“, sagte sie in Gedanken versunken und musste sich im nächsten Moment gleich doppelt gegen die Stirn klatschen. Zum einen schauten sie in diesem Augenblick jeder der Japaner fragen an, denn sie hatte anscheinend unterbewusst auf Deutsch vor sich hin gebrabbelt. Und Zweitens musste Misha feststellen, dass die Aussage an sich völlig irrelevant gewesen war. Alle warteten bereits fertig angezogen vor der Türe nur noch auf Misha. Mit einem verlegenen Kopfschütteln und roten Wangen erreichte sie es, keine dummen Fragen noch beantworten zu müssen. So zog sie sich ebenfalls ihre Jacke drüber und schloss sich stumm den Anderen an. Sobald sie aus dem Raum traten, nahm Misha automatisch wieder die Position ihres Jobs ein und bewachte Alles und Jeden mit einem Adlerauge. So war ihr Job abgesprochen. Sie sollte als Bestandteil der Gruppe gelten und gleichzeitig ihren Pflichten nachkommen. Alle Gruppenmitglieder hatten klar zu verstehen gegeben, sie würden niemanden wollen, der wichtigtuerisch um sie herum spränge. Nun war sie zudem der persönliche Beschützer von Gackt und wich somit kaum von seiner Seite. Der gesamte Abend verlief aber sehr ruhig und es gab keine Zwischenfälle. Die Männer zeigten ihr einige sehr schöne Parks und Plätze. Sogar auch eine Karaokebar von der Misha sehr begeistert war. In viel mehr Bars wollten sie aber nicht gehen, um zu vermeiden doch noch erkannt zu werden, denn der Abend verlief bis dahin sehr entspannt. Misha war beeindruckt auf ihrem ersten richtig Einsatz hier so wenig zu tun zu haben. Nun hatten sich die Geschichten über die Mentalität der Japaner vorerst bewahrheitet. Anscheinend wurde doch sehr viel Wert auf die Privatsphäre anderer Leute gelegt. Als die Truppe spät Abends wieder in der Wohnung ankam, ließen sie sich nur noch erschöpft in ihre Betten fallen. Die nächsten Wochen würde ihr Tagesablauf noch sehr viel anstrengender aussehen. Zufrieden und vollkommen kaputt lies sich Misha in ihr weiches Bett fallen und schlief sofort ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)