Pieces of the Past von Riafya (Die Vergangenheit stirbt nicht) ================================================================================ Kapitel 13: Parkbankgespräch ---------------------------- So, es geht weiter.^^ Da ich Yashiro (und euch) nicht alzu lange leiden lassen will, geht es weiter. Danke übrigens für eure Kommis und dass ihr mich trotz allem am Leben gelassen habt. ^__________^ In diesm Kap kommt Kyoko nicht vor und es ist kürzer als das letzte, aber das kommt daher, weil ich mich so beeilt hab *Lob erwartet*. Das nächste kommt entweder Freitag oder Samstag, weil ich davor keine Zeit haben werde. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß beim lesen. Bis bald Eure Ayako ______________________________________________________________________________ Parkbankgespräch “Was hast du dir nur dabei gedacht?”, fragte sie wütend und verpasste ihn eine saftige Ohrfeige. “Ich dachte, wir wären Freunde und jetzt machst du mir das kaputt.” Sie hatte Tränen in den Augen. Reino bereute seine Tat sofort und wollte sich bei ihr entschuldigen, aber sie wandte sich um und rauschte aus der Wohnung. “Ich will dich hier nicht mehr sehen, wenn ich zurück komme”, rief sie ihm noch über die Schulter zu, dann rannte sie auch schon die Treppe hinunter. Ein Schlag in die Magengegend und er brach röchelnd zusammen. “So?”, sagte er mit kalter Stimme. “Dahinten”, keuchte er. Kuon folgte seinem Blick und lief langsam zu dem Gemälde. Warum waren es eigentlich immer Kunstwerke oder Bücherregale? “Der Code?” “1, 4, 9, 7”, antwortete er. Kuon gab die Zahlenkombination in den Tresor ein und lächelte, als dieser aufschwang. Er griff nach den Dokumenten, das Geld ignorierend. “Danke das Sie mit uns Geschäfte gemacht haben”, sagte er und ging wieder. Er war jetzt schon seit einigen Jahren Mitglied der Bloody Devils und hatte schon unzählige solcher Aufgaben erledigt. Er lief munter vor sich hersummend zur Hütte, um dort seine Errungenschaften abzugeben und seine Belohnung zu erhalten. Im Foyer traf er auf Patricia, die auch schon seit einiger Zeit bei BD war. “Hi, Hizuri, der Boss ist in Raum 30.” Kuon nickte und ging dorthin. Xavier und Ben erwarteten ihn bereits. Das heißt Ben erwartete ihn. Xavier lag im Sterben, seine Frau saß neben ihm und hielt seine Hand. “Hallo Kuon”, sagte Ben, sobald er hereinkam. “Hast du es geschafft?” Er nickte und gab ihm die Dokumente. “Ich gehe dann besser”, murmelte er und ging zur Tür. Er hörte, wie sich Ben bei seinen Eltern entschuldigte und ihm folgte. Zusammen gingen sie in eine leeren Raum, wo Ben sich auf das Sofa fallen ließ und an den Kopf griff. “Ich weiß nicht, was ich machen soll”, erklärte er Kuon, der immer noch stand. “Das ständige Lächeln und gefasst sein. Mom weint die ganze Zeit und schreit mich an, wenn ich auch nur einen Moment der Schwäche zeige und Dad ist ganz ihrer Meinung. Er wird sterben. Ich halt das nicht aus. Das ewige Warten und die Angst, ob er wenn ich wieder aufwache schon tot ist oder nicht. Was soll ich nur tun?” “Lass deine Gefühle raus”, sagte Kuon [Das sollte er als Ren auch mal machen. *grummel*] “Nur ein einziges Mal, wenn keiner da ist. Dann wird es dir besser gehen.” Ben nickte. “Wie geht es Kaede?” “Besser”, erwiderte Kuon lächelnd. Seine Schwester war eine Woche lang mit Grippe ans Bett gefesselt gewesen. “Sie wird morgen wieder in die Schule kommen. Ich soll dich von ihr grüßen.” Sofort breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. “Ich vermisse sie”, sagte er. “Sie ist immer so fröhlich. So jemanden könnte ich jetzt gut gebrauchen.” Kuon nickte. “Stimmt. Du hast sie noch nie vor Sportstunden, Mathe oder Bio erlebt. Da ist sie alles andere als fröhlich.” Ben runzelte die Stirn. “Mathe und Bio o.k., aber warum Sport?” “Sie ist nicht besonders gut darin und schafft es immer wieder sich in diesen Fächern zum Gespött der Leute zu machen. Wobei sie in Mathe und Bio gar nicht so schlecht ist, sie interessiert sich nur nicht dafür und bleibt diesen Stunden des Öfteren fern.” Ben grinste. “Na ja, in Sport werde ich sie nächste Woche ja erleben.” Kuon runzelte die Stirn. “Ja?” “Wir haben diese Woche mit ihrer Klasse zusammen Sport, um den Kleinen etwas beizubringen.” Kuon grinste. “Ich nehme an, dass du mit ihr in eine Gruppe willst, oder?” Ben lächelte. “Natürlich.” Er saß vor dem Fernseher und aß ein Stück von der Schokolade, die seine Schwester ihm mitgebracht hatte. Am nächsten Tag hatte er ausnahmsweise frei (was selbstverständlich auch seinem Manager zu Gute kam), weshalb er sich das lange Aufbleiben erlauben durfte. Er sah sich ein paar Folgen der Soap an, in der Sakura mitgespielt hatte. Er musste widerwillig zugeben, dass sie wirklich ziemlich gut war und die Story war fesselnd. Er hatte sich jetzt schon sechs Folgen am Stück angesehen und fieberte mit den Charakteren (zu seiner eigenen Überraschung) richtig mit. Nur sein Vater störte ihn etwas, obwohl er ein guter Schauspieler war. Plötzlich klingelte es an der Tür. Ren blickte auf die Uhr. Es war schon nach Mitternacht. Wer kam ihn um diese Zeit besuchen? Hatte Sakura Yashiro am Ende sitzen gelassen und jetzt kam er wieder hierher, um sich vollaufen zu lassen? //Hoffentlich nicht//, dachte er. //Das kann sie mir nicht antun.// Langsam ging er zur Tür, öffnete sie und wurde von einer Schwarzhaarigen stürmisch umarmt. “Ich liebe dich”, flüsterte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er hatte sich verlaufen. Er stand irgendwo in einen verlassenen Park inmitten von Tokio. Die Laternen am Wegesrand waren das einzige Licht weit und breit. Irgendwo konnte er den fließenden, nimmer endenden Straßenverkehr hören. //Wo bin ich hier?// Doch obwohl er sich in einer solch misslingen Lage befand, machte er sich keine Sorgen darüber. In seinem Kopf schwebte nur dieses eine Bild herum, immer und immer wieder. Er sah, wie Reino seine Sakura küsste. Er war wohl doch nur mehr als ihr “bester Freund”. Verzweiflung machte sich in ihm breit. Erst jetzt erkannte er, was er für sie fühlte. Es war Liebe. [Ja, ich weiß, es ist etwas, Hokuto. Halt dir einfach die Augen zu oder überspring das Kap. Es wird nämlich noch schlimmer.] Warum erkannte er das erst jetzt, wo er wusste, dass sie unerreichbar für ihn war? Warum hatte Ren ihm nichts gesagt? Hatte er es überhaupt gewusst? Und warum wollte Sakura mit ihm ausgehen, wenn sie einen Freund hatte? Er setzte sich auf eine Parkbank, stützte seinen Kopf an seinen Händen ab und schloss die Augen. Was sollte er jetzt tun? Wie sollte er sich ihr gegenüber in Zukunft verhalten? Womit hatte er das verdient? Er hörte eine Eule in der Dunkelheit schreien. Es war ein einzelner, beängstigender Schrei, wie man ihn in Horrorfilmen erwartete. Yashiro fuhr auf der Stelle hoch und sah sich verängstigt um. Er war zwar ein Mann, aber einsame Parks, besonders Nachts, machte ihm schon Angst. Plötzlich hörte er Schritte. Er blickte auf. Sakura war einige Zeit ziellos durch die Gegend gerannt. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wo Yashiro hingerannt sein mochte. Vielleicht hätte sie lieber im Foyer auf seine Rückkehr warten sollen, immerhin hatte er sein Auto vor dem Gebäude stehen lassen. Aber dann hätte sie Reino gesehen, wenn er ihre Wohnung verlassen hätte und sie war sich nicht sicher, ob sie sich in dem Fall hätte beherrschen können, um ihn nicht sofort umzubringen. Sie fragte sich, warum er das getan hatte. Sie hatte gedacht, sie wären Freunde. Die Enttäuschung darüber trieben ihr Tränen in die Augen. Wenn Yashiro jetzt nie wieder mit ihr reden würde, wäre das seine Schuld. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es nicht nur der Kuss gewesen war, was den Manager aufgewühlt hatte. Reino hatte ihm irgendetwas erzählt. Nur was? Plötzlich hörte sie in der Nähe einen Eulenschrei. Sie lief ihm hinterher. Es kam ihr so vor, als würde er sie an ihr Ziel führen. Und tatsächlich sah sie, als sie um die Ecke bog, Yashiro vor sich. Er saß auf einer Bank und schaute sich verängstigt um. Die Nacht war wohl nicht seine Lieblings-Tageszeit. Sie unterdrückte ein Lächeln und kam näher. Er blickte auf und sah ihr in die Augen. “Kann ich mich setzen?”, fragte Sakura, um das Schweigen, das sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte, zu brechen. Er nickte und wandte den Blick ab. Sie setzte sich vorsichtig neben ihn und heftete ihren Blick auf die gegenüberstehende Buche. “Ich weiß nicht, was Reino dir erzählt hat”, begann sie, “aber dieser Kuss, war nichts, was ich gewollt hätte.” Yashiro wandte sich zu ihr um. “Nicht?” Er klang hoffnungsvoll. Sie schüttelte den Kopf. “Aber er hat gesagt, dass er dein Freund wäre.” Sakura fuhr herum. “Er hat WAS?”, fragte sie entsetzt. “Dieser *Piep*. Wie kann er nur so etwas tun. Ich hätte ihm alles zugetraut. Oh, wenn ich ihm das nächste Mal erwische, dann kann er was erleben. Dieser verda...” “Moment. Soll das heißen, er hat gelogen?” Sie nickte wütend. Auch er begann damit, zu fluchen und sie stimmte mit ein. So fluchten die Beiden in trauter Zweisamkeit voreinander hin, bis ihnen keine neuen Ausdrücke mehr einfielen. In diesem Moment breitete sich eine peinlich Stille zwischen den Beiden aus. “Wie kommen wir wieder zurück?”, fragte Yashiro schließlich. “Ich kenne mich hier nicht besonders gut aus.” “Ich schon”, erwiderte sie. “Bis zu deinem Auto sind es nur wenige Minuten.” Er nickte. “Sag mal...” Sie wandte sich neugierig zu ihm um, als er nicht weitersprach. “Ja?” Er schluckte und sprach sich innerlich Mut zu. “Du... Du bist doch Single, oder?” Sie sah ihn kurz verdattert an, dann prustete sie los. “Nein”, sagte sie. “Das ist jetzt nicht wahr.” “Bitte?” Sie winkte ab. “Ach, nichts. Ja, ich bin Single.” Sie hielt sich die Hand vor dem Mund, um ihr lachen besser zu unterdrücken. Nach einiger Zeit gelang es ihr sogar und sie sah Yashiro erwartungsvoll an. [Ich denke mal, ihr alle wisst, was jetzt kommen wird. Ich sehe schon eine ganz bestimmte Person Luftsprünge machen, während eine andere sich verzweifelt wegdreht und sich fragt, ob sie das wirklich weiterlesen will. Aber ihr solltet euch nicht zu früh freuen. Ich bin unberechenbar. ;P] “Ähm... Äh... Wollen wir nicht wieder zurückgehen?”, fragte Yashiro und sprang auf. “Es ist schon spät und du musst morgen sicher arbeiten...” “Yashiro-kun, ursprünglich wollten wir zusammen zum Karaoke. Das wäre dann noch später geworden.” Sie klang genervt. [Ist ja auch zu verstehen.] Er errötete. “Stimmt, aber...” Auf einmal klingelte sein Handy. Froh, sich aus dieser Situation befreien zu können, zog er sich seine Handschuhe drüber und nahm ab. “Ja?” Sakura seufzte und schüttelte den Kopf. //Männer//, dachte sie. //Kaum geht es um etwas Wichtiges, kneifen sie.// Yashiro lauschte seinem Gesprächspartner einige Augenblicke, dann gab er sein Handy verwirrt an Sakura weiter. “Für dich.” Sie runzelte die Stirn und nahm es entgegen. “Hallo?” “Hi, Sakura. Entschuldige, dass ich störe, aber ich bräuchte deine Hilfe.” “Ren? Was ist los?” “Könntest du bitte hierher kommen? Es ist dringend.” Sakura runzelte die Stirn. “Wie dringend?” Er antwortete. Yashiro sah, wie ihre Augen sich weiteten. “Warte. Ich bin sofort bei dir.” Sie legte auf und gab Yashiro das Handy zurück. Er musterte sie neugierig. “Was ist los?” “Ich muss dringend zu meinem Bruder”, erwiderte sie. “Sonst könnte ein Unglück geschehen.” Er nickte. “Na dann mal los.” Sie sah ihn fragend an. Er lächelte. “Dachtest du, ich lasse dich um diese Uhrzeit alleine in der Gegend herumlaufen?” Er hielt ihr seine Hand hin. Sie ergriff sie lächelnd. So machten die Beiden sich auf dem Weg zu Ren. Sie wussten nicht, dass die dortigen Ereignisse, alles bisherige auf dem Kopf stellen würden. Das heißt, Sakura ahnte es bereits, auch wenn sie hoffte, sich zu irren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)