Pieces of the Past von Riafya (Die Vergangenheit stirbt nicht) ================================================================================ Kapitel 6: Störenfried Reino ---------------------------- Hallo again! ^^ So, hier kommt das letzte Kap, das ich in meinen Ferien on stelle. Ab jetzt werde ich nicht mehr so oft Zeit zum schreiben haben, deshalb könnten größere Abstände zwischen den Kaps entstehen, aber das seit ihr ja bereits von anderen FFs gewohnt. So, jetzt zur Story und euren... Spekulationen. Ja, diese FF handelt hauptsächlichst von Ren und seiner Familie. Ob Yashiro und Sakura zusammenkommen, steht noch in den Sternen und was Ren und Kyoko angeht... habe ich jemals behauptet, sie würden zusammenkommen? *fragend in die Runde blickt und auf geschockte bzw. wütende Gesichter trifft* Na schön, ich werd es mir überlegen. ach ja, wenn ihr Vorschläge zum Verlauf der Geschichte habt: Ich bin beeinflussbar. Also, schreibt sie mir. Ob ich sie dann aufgreife, ist natürlich eine andere Geschichte. Aber jetzt erst mal viel Spaß beim Lesen!!! Eure Ayako --------------------------------------------------------------------------- Störenfried Reino Kyoko machte es sich auf ihrem Bett bequem und schlug das Buch auf, das sie sich von Kanae ausgeliehen hatte. Sie hatte beschlossen, Mönche auf Abwegen zu lesen, weil sie glaubte, dass ihr das bei der Interpretation ihres Charakters helfen würde. Ihre Rolle war Naomi. Im Drehbuch stand über sie nur, dass sie ein Waisenkind war, das einige Jahre vor der Geschichte in das Kloster gebracht worden war. Ansonsten gab es nur die Informationen, die sie aus den Dialogen erhalten konnte, aber das war ihr nicht genug. Also hatte sie Kanae darum gebeten, ihr das Buch auszuleihen und jetzt lag sie hier und war bereit, zu beginnen. Es hatte einen schwarzen Einband. Auf der Vorderseite war eine rot-gelbe Kerzenflamme abgebildet, in deren Inneren ein schwarzes Kreuz schimmerte. Der Titel und der Name der Autorin waren in weißen Buchstaben geschrieben, die auch wie eine Flamme aussahen. Die Oberfläche des Einbandes war rau. Kyoko schlug die erste Seite auf. Dort fand sie eine Kurzbiographie der Autorin: Midori Takeshi, geboren in Kalifornien, USA, ist eine der erfolgreichsten Autorinnen unserer Zeit. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben und veröffentlichte mit siebzehn Jahren ihren ersten Roman. Seitdem wurden ihre Bücher Millionenfach auf der ganzen Welt verkauft. Sie erscheinen in 22 Ländern und wurden auch in 18 Sprachen übersetzt. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Tokyo. Es folgte eine Liste ihrer Werke. Kyoko war beeindruckt. //18 Sprachen. Wow.// Sie blätterte weiter, bis sie zum Beginn der Geschichte kam und begann zu lesen. >Es war eine stürmische Nacht. Ich war alleine unterwegs und zog den Wagen hinter mir her, den diese elenden Mönche unbedingt haben wollten. Ich wusste nicht, warum sie ihn haben wollten und es war mir auch ziemlich egal, solange ich nur meine Belohnung bekam. Genauso wenig wusste ich, warum ich diese arme Seele beseitigen sollte, aber es war mein Job und ich würde ihn ausführen. Plötzlich hörte ich Hufgeklapper. Ich wandte mich um. Eine Kutsche, die von zwei braunen Pferden gezogen wurde, kam näher. Als der Kutscher mich erblickte, zog er an den Zügeln, um anzuhalten. “Ruhig, ruhig, meine Lieben. Hey, Ihr da. Kennt Ihr den Weg zum St. Angelos Kloster?” Ich musterte ihn. Er war gut gekleidet. Sein Herr musste sehr reich sein. Es musste sich um die Kutsche handeln, um die ich mich kümmern sollte. Ich hasste meine Arbeit, aber ich brauchte das Geld. Auch, wenn ich es mir lieber auf eine andere Art und Weise verdienen würde. “Den Weg zum St. Angelos Kloster?”, wiederholte ich. “Doch, den kenne ich wohl. Einfach immer geradeaus. Aber was wollt Ihr zu solch später Stunde dort? Die Mönche öffnen ihre Türen nicht vor der vierten Stunde.” “Mein Herr will seinen Sohn den Lehren Gottes überlassen. Wir werden erwartet.” Bingo. Jetzt musste ich nur noch eine letzte Sache klären. “Ist Euer Herr in dieser Kutsche?” “Ja. Er, sein Sohn und seine Tochter. Aber warum wollt Ihr das wissen?” Ein Grinsen breitete sich auf meinen Gesicht aus. “Damit ich weiß, dass ich kein unnötiges Blut vergieße. Tut mir leid für dich, wirklich.” Er war nicht der Hellste, denn er starrte mich nur verdutzt an, was es mir lächerlich einfach machte, ihn zu beseitigen. Dann wandte ich mich den Insassen zu. Der Mann und der Junge schliefen, aber das Mädchen sah mich mit großen Augen an. Ich lächelte ihr zu. “Du solltest dir lieber die Augen zuhalten, Kleines. Das hier wird sehr unschön.” Aber sie schloss die Augen nicht. Sie beobachtete stumm, wie ich ihren Vater und ihrem Bruder die Kehlen durchschnitt. Das war es, was mich am Meisten an ihr faszinierte. Sie war ungefähr vier Jahre alt und schrie nicht. Vielleicht verstand sie nicht, was ich getan hatte, aber ich bezweifelte es, da ihr Blick wissend und anklagend war. “So, was machen wir jetzt mit dir?”, fragte ich sie nachdenklich. Sie gehörte nicht zu meinem Job dazu. Ich sollte die Männer und den Jungen umbringen. Von einem Mädchen war keine Rede gewesen. Aber ich konnte sie nicht hier lassen. Sie könnte mir gefährlich werden, falls sie mich irgendwann wiedererkennen würde, wenn ein Polizist in der Nähe wäre. Doch umbringen wollte ich sie nicht. Sie hatte ihr Leben noch vor sich und sollte viele Kinder bekommen. Aber wie sollte sie weiterleben, wenn sie keinen Vater mehr hatte, der sich um sie kümmerte? Wer sollte ihr einen Mann suchen und sie vor der Sklaverei beschützen? Davor, in den untersten Kasten der Gesellschaft abzurutschen? Wäre es nicht gnädiger, sie zu erlösen? Ich musterte sie noch einen Augenblick, dann traf ich eine Entscheidung. “Hier. Trink das.” Ich reichte ihr eine Flasche mit einer Flüssigkeit, die sie in einen tiefen Schlaf stürzen würde. Wenn sie wieder aufwachen würde, wären ihre Erinnerungen gelöscht. Ich liebte Hexen. Sie hatten immer das auf Lager, was man in diesem Gewerbe brauchte. Das Mädchen gehorchte mir und wurde ohnmächtig. Ich nahm sie vorsichtig auf den Arm und trug sie zu dem Wagen. Dort legte ich sie hinein und deckte sie zu. Dann wandte ich mich der Kutsche zu. Eine letzte Sache war noch zu vollbringen. Ich zündete das Gefährt und die Leichen an. “Gott möge euren Seelen gnädig sein”, murmelte ich. Dann drehte ich mich um und ging summend weiter meinen Weg, den Wagen hinter mir herziehend. Die Mönche würden wissen, was ich mit der Kleinen anfangen sollte.< //Das stand überhaupt nicht im Drehbuch drin.// Kyoko runzelte die Stirn und holte es hervor. //Nein, diese Szene ist nirgends zu finden. Ob sie diese Stelle weggelassen haben?// Sie blickte unentschlossen auf die beiden Bücher, dann zuckte sie mit den Schultern und legte beide beiseite. Jetzt würde sie schlafen, um am nächsten Morgen fit zu sein, denn es war der Abend vor Beginn der Dreharbeiten von Mönche auf Abwegen. Sie freute sich schon darauf, denn endlich würde sie Tsuruga-san wiedersehen. Natürlich war sie ihm auch ab und zu am Set von Dark Moon und in LME begegnet, aber jedes Mal hatten sie sich nur auf die Arbeit konzentriert und sonst nichts. //Er hat sicher wieder nichts gegessen, während der letzten Woche. Ich muss ihn zum Essen bewegen, solange er in meiner Reichweite ist, sonst wird er wieder krank.// Sie nickte eifrig zur Bekräftigung ihrer Gedanken und zog sich ihren Pyjama an. Morgen würde sie sofort damit anfangen. “Du willst was?”, fragte Sakura entsetzt. “Du hast richtig gehört. Ich werde bei Mönche auf Abwegen mitspielen. Ich möchte Ren spielen sehen und so wird er nichts dagegen tun können.” (Kuu) “Du bist sadistisch, weißt du das? Ren ist dir all die Jahre nicht ohne Grund aus dem Weg gegangen.” (Sakura) “Das bist du auch, meine Liebe.” (Kuu) “Du solltest dir überlegen, warum das so ist, Dad.” (Sakura) “Also wirklich, Sakura-chan, rege dich nicht auf. Du brauchst deine Nerven sicher noch.” (Rory) “Hör auf, dich gegen O-nee-sama zu richten! Sie kann nichts dafür.” (Maria) Rens Schwester, ihr Vater, der Präsident und seine Enkelin waren in Rorys Büro. Heute war es orientalisch eingerichtet, mit roten Kissen und Tüchern. Eine Wasserpfeife stand in der Mitte des Raumes, um der sich die Vier versammelt hatten, wobei nur der Präsident und Kuu rauchten. Maria war, Rorys Meinung nach, noch zu jung und Sakura rauchte prinzipiell nicht, außer, sie musste es auf Grund ihrer Arbeit. Eigentlich gehörte Maria schon längst ins Bett (es war schon 22.00 Uhr), aber sie hatte sich geweigert nach Hause zu fahren, weil sie sich noch bei ihrer zweiten O-nee-sama entschuldigen wollte. Nachdem sie erfahren hatte, dass Sakura Rens Schwester war, hatte sie beschlossen, sich gut mit ihr zu verstehen, immerhin würde sie ihre zukünftige Schwägerin sein. [Da hat Ren aber auch noch ein Wörtchen mitzureden, obwohl... wer weiß. :P] “Es ist schon schlimm genug, dass wir dich in der Öffentlichkeit und all den Interviews ertragen müssen, verschone uns wenigstens bei den Dreharbeiten.” “Tut mir leid, Sakura, aber diesen Gefallen werde ich euch nicht tun. Ich habe so lange nicht mehr mit euch sprechen können und gesehen habe ich euch auch nur im Fernsehen oder im Internet. Weißt du wie schrecklich das für mich war? Wenn ich wissen wollte, wie es euch geht, musste ich mich an die Medien oder Takarada-san hier wenden. Ich, euer Vater. Dabei sollte ich alles von euch persönlich erfahren können. Ich hatte keinen Kontakt zu euch. Ich habe mir so viele Sorgen gemacht. Aber ihr habt alle meine Versuche ignoriert, mich mit euch zu versöhnen.” “Willst du uns etwa die Schuld dafür geben? Du hast uns zuerst verstoßen und verleugnet.” “Und das habe ich bereut. Sehr sogar. Glaub mir, Kaede.” Sie schüttelte den Kopf und sprang auf. “Mir reichst. Ich gehe.” Maria sah sie entsetzt an. “Aber O-nee-sama. Du wolltest dir doch meine Voodoo-Sammlung ansehen.” Sakura lächelte freundlich. “Ein anderes Mal, Maria-chan, in Ordnung? Ich lade dich als Entschädigung danach zum Eisessen ein und danach gehen wir shoppen, damit deine Sammlung noch größer wird. Na, was meinst du?” Das Mädchen strahlte sie an. “Au ja. Ich freue mich drauf.” Die Blondhaarige lächelte. “Einen schönen Abend noch, Takarada-san, Dad. Bis bald, Maria-chan.” Ohne auf eine Erwiderung abzuwarten, verließ sie den Raum. “Temperamentvoll, deine Tochter.” Kuu lächelte liebevoll. “Ja, das ist sie.” “Sie erinnert mich sehr an dich in dem Alter. Warum sind sie und Ren eigentlich so wütend auf dich?” Kuu seufzte. “Das ist eine lange Geschichte.” Rory nahm einen Zug aus der Pfeife und stieß den Rauch aus. “Ich habe Zeit.” Ren und Yashiro gingen gemeinsam durch das Hauptgebäude von LME. Es war schon sehr spät und beide wünschten sich nichts sehnlicher, als endlich nach Hause zu kommen. Das heißt, Ren wünschte sich nichts sehnlicher. “Wann hat sie Geburtstag?”, fragte Yashiro neugierig. Ren stöhnte. “Yashiro, könnten wir aufhören über meine Schwester zu reden?” “Aber...” “Ich weiß, sie ist sehr attraktiv und hat einen sehr liebenswerten Charakter. Du bist nicht der erste, der sich in sie verliebt...” “Ich bin nicht in sie verliebt”, entgegnete Yashiro aufgebracht. “Na gut, aber du bist kurz davor und als der Bruder meiner Schwester muss ich dich warnen. Wenn du sie unglücklich machst, kriegst du es mit mir zu tun.” Yashiro schluckte. Rens Augen lachten nicht. Er meinte es ernst. “Sie hat vor kurzem jemanden verloren, den sie sehr geliebt hat”, fuhr Ren fort. “Sie ist noch nicht darüber hinweg. Wenn du es ernst meinst, kannst du sie von mir aus haben [ach, wie großzügig von dir, Ren], aber wenn du sie verletzt...” Er machte sich nicht die Mühe, die Drohung auszusprechen. Yashiro war erstarrt. Das war noch unheimlicher, als Kyokos Mio. “Ich hoffe, du hast mich verstanden”, sagte Ren etwas freundlicher. “Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Glück. Sakura ist nicht besonders leicht zu haben. Sie hat schon viele abblitzten lassen. Aber du wirst genug Zeit haben, dein Glück zu versuchen. Wir spielen ab morgen immerhin im selben Film mit.” “Du meinst also, ich hätte eine Chance?”, fragte Yashiro hoffnungsvoll. Ren kicherte amüsiert. “Ich dachte, du bist nicht in sie verliebt. Also, warum möchtest du das wissen?” “Ren! Bitte!” “Na gut. Doch, ich denke schon, dass du eine Chance hast, aber sie ist ein harter Brocken. Wenn du das schaffst, hast du meinen Respekt und ich werde deine Ratschläge in Sachen Beziehungen nie wieder in Frage stellen.” “Du bist auf meiner Seite?” “Solange du sie nicht unglücklich machst, ja.” Yashiro strahlte. “Danke Ren.” Er lächelte nur und ließ seinen Blick auf etwas hinter ihm gleiten. Plötzlich fing er an zu grinsen. “Nun, da kommt deine Chance, dein Glück schon heute zu versuchen.” “Bitte?” Er drehte sich um und sah Sakura aus dem Treppenhaus kommen. Sie schien verärgert zu sein. “Hey, Sakura-nee-chan, was ist denn los? Du siehst so niedergeschlagen aus.” Sie blickte auf und lächelte. “Ren, Yashiro-san. Ihr seid noch hier?” “Ja”, sagte Ren und warf Yashiro einen vielsagenden Blick zu. “Und ich muss jetzt wirklich gehen. Bis morgen.” Er machte auf den Absatz kehrt und rauschte grinsend davon. Yashiro blickte ihm flehend hinterher. //Ren, du kannst mich doch nicht allein lassen!// [Tja, er hat nun mal von dir gelernt, mein Lieber. ^_^] Ein betretendes Schweigen trat ein, während dem Yashiro verzweifelt nach Worten suchte, um es zu brechen und Sakura ihn neugierig musterte. Sie merkte, dass er irgendetwas sagen wollte, aber nicht wusste wie. Nach einer Weile beschloss sie, ihm aus der Misere heraus zu helfen. “Hätten Sie vielleicht Lust mit mir noch etwas trinken zu gehen?” Yashiro sah sie verblüfft an, doch dann breitete sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. “Oh ja, sehr gerne sogar.” Sie erwiderte sein Lächeln und gemeinsam verließen sie das Gebäude. Sie wollten gerade zu Yashiros Auto laufen, als eine Stimme ihren Namen rief. Beide drehten sich um und sahen einen grinsenden Reino auf sich zu kommen. “Mann, da habe ich wohl Glück gehabt”, sagte er, als er bei ihnen angekommen war. “Ich dachte, ich schaue einfach mal bei LME vorbei, vielleicht laufe ich ja dir über den Weg und da bist du.” Sakura strahlte ihn an. “Reino, schön dich zu sehen. Wie geht’s? Sind die Aufnahmen gut gelaufen?” “Ja, sind sie. Ich hab auch unsere neue Single dabei, wenn du sie immer noch haben willst. Hast du jetzt noch Zeit?”, fragte er mit einem unsicheren Blick auf Yashiro. “Wir könnten doch essen gehen, Sakura. Ich lade dich ein.” Yashiro starrte den Sänger von Vie Gouhl sprachlos an. Das war doch der Stalker, der Kyoko-chan verfolgt und belästigt hatte. Was hatte er mit Sakura zu schaffen? “Also, eigentlich, wollte ich mit Yashiro-san etwas trinken gehen”, begann Sakura. “Ach, ihr kennt euch ja überhaupt nicht. Reino, das hier ist Yashiro-san, der Manager meines Bruders. Yashiro-san, das ist Reino, der Sänger von Vie Gouhl und mein bester Freund.” //Bester Freund? Sakura-chan ist mit einem Stalker befreundet?// “Schön, Sie kennen zu lernen, Yashiro-san”, sagte Reino freundlich und spürte zufrieden, wie eine unheimliche Aura sich in dem Manager ausbreitete. War es Eifersucht? //Das wird ja noch lustiger, als ich gedacht habe.// “Wie wäre es denn, wenn wir alle zusammen etwas trinken gehen”, schlug er gut gelaunt vor. Sakura warf Yashiro einen unsicheren Blick zu. “Wäre das in Ordnung für Sie?” Der Manager rang sich zu einem Lächeln durch. “Eigentlich müsste ich auch langsam nach Hause. Ren hat morgen schon sehr früh Dreharbeiten und es wäre ganz gut, wenn ich davor noch etwas Schlaf bekomme.” “Oh, das ist aber schade”, sagte Sakura enttäuscht. “Dann vielleicht ein anderes Mal?” Er lächelte gequält. “Ja, sehr gerne. Wir sehen uns morgen.” Er wandte sich um und ging alleine zu seinem Auto. Sakura blickte ihm hinterher. “Bis morgen, Yashiro-san”, murmelte sie, bevor sie sich von Reino in eine gemütliche Bar führen ließ. Ren saß auf seinem Sofa und trank ein Glas Whiskey, als es an der Tür klingelte. Verwirrt sah er auf seine Uhr, dann stand er auf und ging zur Tür. Er grinste, als er Yashiro herein kommen sah. “Na, wie ist es gelaufen?” Yashiro sah auf das Glas, das sein Schützling in der Hand hielt. “Kann ich auch eins von der Sorte haben?”, fragte er niedergeschlagen. Rens Grinsen schwand. “Sie hat dich abblitzen lassen.” Yashiro seufzte. “Ich wünschte, sie hätte es getan.” Ren runzelte die Stirn. “Setzt dich am Besten aufs Sofa und erzähle mir, was passiert ist.” Genau das tat der Manager. Ren hörte ihm aufmerksam zu, während er ihm ein Glas Whiskey einschüttete und sich neben ihm setzte. Yashiro nahm das Glas dankbar an und leerte es, nachdem er fertig erzählt hatte, in einem Zug. “Ich bin so ein Idiot”, sagte er. “Ich hätte darauf bestehen sollen, alleine mit ihr etwas trinken zu gehen oder sie wenigstens begleiten sollen, aber nein, ich laufe weg und lasse sie mit diesem Stalker alleine.” “Du glaubst, dass sie in ihn verliebt ist?”, fragte Ren. “Auf jeden Fall verbindet die beiden mehr als nur Freundschaft. Er hat sie Sakura genannt.” “Sie hat ihn als ihren besten Freund vorgestellt, nicht wahr?”, hakte Ren nach. Yashiro nickte. “Dann ist er das auch für sie, nicht mehr und nicht weniger. Sie ist in dieser Hinsicht sehr ehrlich. Und wegen dem Namen musst du dir keine Sorgen machen. Dich hat sie auch sofort darum gebeten, dass du sie Sakura-chan nennst, obwohl sie gerade mal fünf Minuten kannte.” “Das stimmt, aber...” “Meine und Sakuras Muttersprache ist Englisch. Dort gibt es diese Namensanhängsel nicht. Dort nennt man dich entweder beim Vornamen oder man sagt Mr. Yashiro. Es gibt kein -san, -kun oder -chan. Es ist nur natürlich, dass sie einen Freund darum bittet diese Dinger wegzulassen. Dich habe ich doch auch sofort darum gebeten.” “Ja, das stimmt”, sagte er langsam. “Aber warum hat sie mich darum gebeten sie Sakura-chan zu nennen und nicht nur Sakura?” “Weil sie weiß, dass das für eine intime Beziehung steht und wie schon gesagt, sie kannte dich noch keine fünf Minuten.” Yashiro nickte. Das klang logisch. “Sag mal, ist es dir vollkommen egal, dass deine Schwester sich mit diesem Stalker trifft?” “Sakura weiß, wie man sich verteidigt. Außerdem hatte sie schon schrägere Freunde. Solange er ihr nichts antut, mache ich mir keine Sorgen.” “Ja, aber solange könnte er...” “Wenn er ihr etwas antun wollte, hätte er es sicher schon längst getan. Wenn Sakura meint, dass er ein Freund ist, dann ist er das auch. Sie hat eine gute Menschenkenntnis.” Yashiro war zwar noch nicht ganz überzeugt, beschloss aber, ihm zu vertrauen. Er kannte seine Schwester immerhin am Besten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)