Pieces of the Past von Riafya (Die Vergangenheit stirbt nicht) ================================================================================ Kapitel 2: Die Angriff der Fangemeinde -------------------------------------- Danke für die lieben Kommis!! ^^ Das spornt ja richtig zum Weiterschreiben an. Auf das nächste Kapitel werdet ihr aber noch etwas warten müssen, weil ich jetzt erst einmal eine Woche in den Urlaub fahre, aber danach gibt es sofort ein Neues, versprochen. Bis dahin müsst ihr euch halt mit dem zweiten Kapitel zufrieden geben. Ach ja, über Kommis freue ich mich natürlich auch. ^^ Viel Spaß beim Lesen Ayako-Shiro -------------------------------------------------------------------------------- Der Angriff der Fangemeinde Ihr Vater erwartete sie bereits. Er saß im Wohnzimmer der großen Villa auf den Sofa und trank ein Glas Irisch Whiskey. Kaede und Kuon, betraten zu Zweit, Seite an Seite den Raum und setzten sich auf die Sessel ihm gegenüber. Kuu Hizuri betrachtete die Beiden mit einem kritischen Blick, dann seufzte er. “Ich habe gerade eure Zeugnisse gesehen”, erklärte er ihnen und deutete auf den kleinen Couchtisch vor sich auf dem zwei Papiere lagen. “Deines war wirklich sehr gut, Kuon, auch wenn ich hoffe, dass du das B [entspricht einer 2] in Musik verbesserst.” Sein Sohn nickte. “Und nun zu dir, junges Fräulein”, fuhr Kuu fort und wandte sich an Kaede. “Deine Noten in Mathematik und Biologie sind ja mehr als katastrophal und was die Bemerkung angeht, dass du mehrere Male die Schule geschwänzt hast, hoffe ich, dass du mir einen sehr guten Grund nennen kannst, warum du dich unerlaubterweise vom Schulgelände entfernt hast.” Kaede lehnt sich lässig in ihrem Sessel zurück, verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper und sah ihren Vater hochmütig an. “Ich habe nicht vor Mathematikerin zu werden, Dad. Und Bio kann ich nicht leiden. Deshalb bin ich eben nicht immer zu diesen Stunden erschienen. Außerdem verstehe ich nicht, warum du dich so aufregst. Ich habe in beiden Fächern ein C [entspricht einer 3]. Dir war es doch sonst auch immer egal, was ich hatte.” “Selbstverständlich interessiert es mich”, entgegnete er mit einer fast schon unheimlichen Gelassenheit. “Ich schicke euch beide auf eine sehr teure Privatschule und ich erwarte, dass eure Leistungen dementsprechend gut sind, damit ich weiß, dass es keine Geldverschwendung ist.” “Geldverschwendung?”, wiederholte Kaede ungläubig. “Du wolltest doch, dass wir auf diese Schule gehen. Du wolltest, dass wir zu all den reichen und verwöhnten Zicken kommen, die nichts anderes im Kopf haben, als ihr Aussehen und ihr ach so tolles Vermögen. Wir haben dich nicht darum gebeten.” Sie war mit jedem Wort lauter geworden. “Kaede”, murmelte Kuon. “Beruhige dich.” “Ich will mich aber nicht beruhigen!”, schrie sie. “Genauso wenig wie ich Professorin für was auch immer werden will, was du dir ja so sehr wünscht. Ich will endlich mal selbst entscheiden, was ich tun will.” Kuu hatte sich den Gefühlsausbruch seiner Tochter ohne jegliche Gefühlsregung angesehen, doch jetzt lächelte er amüsiert. “Und? Was willst du tun?” “So weit wie möglich von dir und deinem Namen wegkommen”, antwortete sie wütend. “Und dann?” Ihre Augen verengten sich. Er nahm sie nicht ernst. “Das wirst du schon sehen, Dad”, flüsterte sie. Kuu gluckste belustigt. “Na dann wünsche ich dir viel Glück. Ach, das mit dem wegkommen, kann ich übrigens einrichten. Du kannst gerne deine Tante in Kyoto besuchen gehen und dort zur Schule gehen, wenn du willst. Sie würde sich sehr freuen.” Kuon und Kaede sahen ihn verdutzt an. “Wie bitte?” “Dein Flug geht morgen um 1.00 Uhr. Ich kann dich zum Flughafen bringen, wenn du es möchtest.” Kaede war verwirrt. “Warum...” “Ich bin dein Vater, Kaede”, erinnerte er sie. “Denkst du, ich habe nicht mitbekommen wie sehr du Amerika und mich hasst? Ich will genauso wenig wie du, dass du an einen Ort bleibst, den du verabscheust. Gehe nach Japan und mach dort, was immer du willst. Die Türen dieses Hauses werden immer für dich offen sein, falls du jemals zurückkehren willst.” Sie sah ihn sprachlos an. “Na los, du musst noch deine Koffer packen, wenn du irgendetwas vergessen solltest, kann ich dir natürlich auch nachschicken.” Kaede erhob sich und ging schnell zu ihrem Zimmer. Um 1.00 Uhr sollte sie in einem Flugzeug in ihre Heimat sitzen, wobei sie nicht bemerken würde, dass sie jemanden zurückließ, der sie brauchte. //Warum hat er mir nie erzählt, dass er eine Schwester hat?//, fragte sich Kyoko niedergeschlagen und setzte sich den Hahnenkopf auf, den sie für ihre Rolle als Bou brauchte. //Aber warum sollte er es mir auch sagen? Ich bin doch nur seine Kohai. Es gibt keinen Grund, warum er mit mir über seine Familienverhältnisse sprechen sollte. Aber, wenn er eine Schwester hat, warum weiß niemand etwas davon. Auch Yashiro-san schien ziemlich überrascht gewesen zu sein. Eigentlich hatte wohl nur Takarada-san davon gewusst. Das ist auch kein Wunder, immerhin mussten sie ihre Namen und Adressen angeben, da fällt es natürlich auf, wenn die Daten sich gleichen. Wieso haben sie dann eigentlich verschiedene Namen? Na ja, wahrscheinlich sind das nur Künstlernamen, aber sie hätten doch trotzdem die selben Nachnamen wählen können. Das ist doch sicher gut für die Publicity, Ren Tsuruga hat eine Schwester, die genau so talentiert ist wie er. Das wäre eine Riesenschlagzeile. So etwas hätte der Präsident sich doch niemals entgehen lassen... Was denke ich da eigentlich? Es geht doch nicht darum mit solchen Dingen Schlagzeilen zu machen, sondern mit seiner Schauspielerei. Wahrscheinlich haben sie es auch deshalb nicht öffentlich gemacht, denn sie wollten durch ihr Talent berühmt werden und nicht durch einen talentierten Bruder bzw. eine talentierte Schwester. Ja genau, das muss es sein.// Zufrieden watschelte sie in ihrem Kostüm zu der Bühne von Rock Bizzar, um ihre Arbeit zu erledigen. Mit der Zeit war ihr ihre Rolle als Bou richtig ans Herz gewachsen und es machte ihr jede menge Spaß den Hahn zu spielen. Natürlich war das nichts gegen ihre Rolle als Mio, aber dennoch wollte sie sie nicht missen. Im Hauptgebäude von LME war die Hölle los. Eine Gruppe fanatischer Ren-Tsuruga-Fans hatte es irgendwie geschafft, das Gebäude zu stürmen und rannte jetzt das Treppenhaus hinauf, da sie ihren großen Helden in einen Fahrstuhl hatten steigen sehen. Bisher hatte noch niemand die Verfolgung aufgenommen, da die Sicherheitsbeamten sich erst einmal die Aussagen der völlig fertigen Empfangsdamen anhörten. So konnten die jungen Damen ungehindert den fünften Stock erstürmen, wo gerade der Grund ihrer Begierde aus dem Aufzug stieg, zusammen mit seinem Manager, der hastig auf ihn einredete. “Warum hast du mir nie erzählt, dass du eine Schwester hast?” “Du hast nie geragt.” “Gefragt? Natürlich habe ich nie gefragt. Das einzige Mal, als ich versucht hatte, dich auf deine Familie anzusprechen, hast du mich eine Woche lang ignoriert. Das war schlimmer, als wenn du mich angeschrieen hättest.” Yashiro schauderte bei der Erinnerung an diese Woche. “Ich rede nun mal nicht gerne über meine Familie”, verteidigte sich der Schauspieler. “Ren, ich bin dein Manager. Ich muss solche Sachen wissen. Überhaupt...” *kreisch* “Da ist er! Auf ihn Mädels!” Ren und Yashiro wandten sich um und sahen die bereits erwähnte fanatischen Fans auf sich zukommen. Für einen kurzen Moment waren sie zu verdutzt, um irgendetwas zu tun, dann packte Yashiro kurzer Hand seinen Schützling und schob ihn in den sich gerade schließen wollenden Fahrstuhl. Die Fans kamen schlitternd vor den geschlossenen Türen zum Stillstand, drehten sich in einer synchronen und überaus eleganten Drehung um und rannte wieder nach unten um ihre “Beute” nicht entkommen zu lassen. Ren und Yashiro fuhren währenddessen weiter nach oben. “Was tun die hier”, fragte Ren entgeistert. “Seit wann kommen Fans in LME rein? Ist man heutzutage eigentlich nirgends mehr sicher?” “Ich weiß nicht, wie das passieren konnte”, murmelte der Manager aufgeregt. “Wo sind die Sicherheitsleute?” Auf einmal wurde er sehr blass. Ren bemerkte es natürlich sofort. “Alles in Ordnung? Yashiro?” “Was ist, wenn sie die Sicherheitsleute zusammengeschlagen haben? Wenn sie gerade unten im Haupteingang verbluten?” Ren prustete los. “Yashiro, du siehst wirklich zu viele Thriller. Hätten sie das wirklich getan, wären sie außerdem blutüberströmt gewesen und ich persönlich habe keine Blut gesehen.” “Ja, wahrscheinlich hast du Recht.” Er atmete noch einmal tief durch. Das war einer der größten Nachteile, wenn man Ren Tsurugas Manager war, man war vor wild gewordenen Fans nicht sicher. “Also. Zurück zu deiner Schwester. Sie ist auch Schauspielerin?” Ren seufzte. Yashiro würde nicht aufgeben, also lieber mit ein paar Informationen rausrücken, dann würde er wieder Ruhe geben. “Ja, sie ist eine ganz passable Schauspielerin. Zumindest, als ich sie das letzte Mal gesehen habe. Kann natürlich gut sein, dass sie sich in der Zwischenzeit verbessert hat.” //Würde mich nicht überraschen, immerhin war es bei mir auch so.// “Als du sie das letzte Mal gesehen hast?”, wiederholte der Blondhaarige. “Wann hast du sie denn das letzte Mal gesehen?” “Vor eineinhalb Jahren, als sie mir mitteilte, dass sie eine Rolle in einer amerikanischen Soap bekommen hat.” “Seitdem hast du nicht mehr mit ihr gesprochen?” “Doch. Einmal im Monat ruft sie mich an und fragt mich, ob ich endlich eine Freundin habe.” Sein Gesicht verdunkelte sich. “Ihr Beide werdet euch gut verstehen.” “Du hast sie nicht angerufen?”, fragte Yashiro. “Warum nicht?” “Wir... verstehen uns nicht besonders.” //Außer, wenn es um Kuu geht.// “Ach nein?” “Wir haben uns vor ein paar Jahren zerstritten”, beantwortete der Braunhaarige die unausgesprochene Frage. “Seitdem hat sich unsere Beziehung stetig verschlechtert.” //Trotzdem freue ich mich darauf, sie wiederzusehen. Vielleicht vertragen wir uns auch wieder. Obwohl... Wir sind beide solche Sturköpfe. Wir werden uns höchstens noch mehr streiten.// Inzwischen hatte der Sicherheitsdienst seine Arbeit wieder aufgenommen und schmiss gerade den letzten schreienden Fan raus. “Tsuruga-san, ich liebe dich!”, schrie sie noch, dann wurde die Tür zugeschmissen. Doch bevor sie ganz zu war, schlüpfte noch schnell die Love-Me-Praktikantin Nummer 2, Kanae Kotonami herein. “Was ist denn hier passiert?”, fragte sie einen der herumstehenden Sicherheitsbeamten. “Sie haben das Gebäude umzingelt, bevor wir etwas unternehmen konnten, dann erstürmten sie es und kämpften sich bis in den fünften Stock durch. Wir hatten keine Chance. Doch zum Schluss lockten wir sie in einen Hinterhalt und konnten sie überwältigen.” “Aha. Waren Sie bei der Armee?” “Ja, Madam. Warum fragen Sie?” “Ach, nur so.” Kopfschüttelnd ging Kanae weiter. Kaum war man ein paar Tage weg, wurden alle wahnsinnig. “Du bist früher zurück, als ich gedacht hatte”, sagte Rory und musterte die junge Frau vor sich. “Ja, ich weiß. Ich habe es in Amerika nicht mehr ausgehalten.” “Ich dachte, du wolltest mit deinen Vater zurückkommen, Sakura-chan.” Sakura rümpfte die Nase. “Ich musste ihn eineinhalb Jahre ertragen. Das hat mir gereicht.” Rory seufzte. “Du bist genauso wie dein Bruder. Er möchte auch nichts mehr von ihm wissen.” Sie lächelte. “Natürlich nicht. An seiner Stelle würde ich auch kein einziges Wort mehr mit dieser Person sprechen wollen.” “Was genau ist damals passiert?”, fragte er neugierig. “Sowohl Kuu als auch Ren schweigen zu dem Thema.” “Das kann ich mir vorstellen”, entgegnete sie mit einem ironischen Unterton. “Kannst du das? Och, Sakura-chan, mach es nicht so spannend. Was ist passiert?” “Tut mir Leid, Präsident, aber das müssen Sie die Beiden selber fragen.” “Aber...” “Wollen Sie, dass ich die Wut von Kuu Hizuri und Ren Tsuruga auf mich ziehe?” “Natürlich nicht. Das würde ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünschen.” “Gut. Dann hätten wir das Thema ja erledigt.” Sie erhob sich. “Ich gehe dann besser nach Hause. Ich muss noch meine Sachen auspacken und meinen Freunden mitteilen, dass ich wieder da bin. Wenn Sie mich brauchen, habe Sie meine Handynummer." Sie ging zur Tür und öffnete sie. “Einen schönen Tag noch, Takarada-san.” “Dir auch Sakura-chan.” Sakura seufzte erleichtert, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Sie hatte erwartet, dass er schon wieder tausend neue Angebote für sie hätte, doch zu ihrer außerordentlichen Überraschung, hatte er nur eins für Mönche auf Abwegen und einer neuen Soap für sie gehabt. Es war nicht so, dass sie sich nicht darüber gefreut hätte, neue Angebote zu bekommen. Sie liebte das Schauspielern genauso wie ihr Bruder und nahm die Arbeit auch genauso ernst, aber sie wollte nicht wie Ren werden. Natürlich vom Talent her wollte sie es schon, aber sie wollte auch ein Privatleben haben. Sie wollte nicht von einen Termin zum Anderen rennen müssen und dabei alles andere vergessen. Sie war Schauspielerin geworden, weil sie diesen Beruf liebte und ihr war klar, dass sie anfangen könnte, ihn zu hassen, sobald sie genauso wurde wie ihr Bruder. Sakura stand vor den Aufzugtüren und wartete darauf, dass endlich ein Fahrstuhl ankam.//Ob Ren sich darüber freuen wird, mich wiederzusehen? Nein, wahrscheinlich nicht. Dafür haben wir uns zu sehr gestritten. Schade eigentlich. Wir hatten uns früher so gut verstanden und jetzt...// Sie seufzte. In diesem Augenblick öffnete sich die Fahrstuhltür und gab den Blick auf zwei junge Männer frei. “Ren?”, sagte Sakura überrascht und sah den größeren der Beiden verblüfft an. Dieser starrte fassungslos zurück. “Sakura? Was machst du hier?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)