Der Wille zu Leben von Calysto (Kapitel 34 ist oben) ================================================================================ Kapitel 29: Tage wie dieser --------------------------- Leise fiel der Schnee zu Boden. Es war ziemlich ungewöhnlich, dass es im Januar noch schneite, doch heute war einer dieser Tage. Umso mehr stachen die wenigen Personen auf dem Friedhof heraus, komplett in schwarz gekleidet wie sie waren. Kleine weiße Schneeflocken landeten in Haos Haaren, was diesen allerdings nicht wirklich kümmerte. Er lies seine braunen Augen durch die Menge schweifen. Erblickte einige Arbeitskollegen seines Vaters, Freunde der Familie, sogar die Kyoyamas waren anwesend auch wenn man diese normal selten bis gar nicht zu Gesicht bekam. Ihm war Annas und Tamaos Nachname von Anfang an bekannt vorgekommen, doch nun wusste er auch wieder woher. Und er wusste nun auch woher Anna ihr Temperament her hatte. Seine Mutter stand neben dem Pater und lies ihre Tränen aus Wimperntusche in den Anzug ihres Anwaltes trocknen. Was der hier verloren hatte war Hao eh nicht ganz klar. Die Kälte des eisigen Windes kroch in seine Kleidung, während ein paar Männer den Sarg, mitsamt seinem Vater, zwei Meter fünfzig in die Erde herab ließen. Er atmete tief ein und aus, betrachtete wie sich die kleinen weißen Wölkchen bildete und in den Himmel verschwanden. Er hatte nicht geweint. Nicht einmal. Hao konnte es sich auch nicht erklären wieso nicht, er war traurig und wenn man traurig war weinte man, oder nicht? Doch in ihm fühlte sich alles merkwürdig taub an. Sein Kopf sagte ihm, er solle trauern und sein Körper sagte ihm einfach gar nichts. Der Braunhaarige spürte eine Hand auf seinem Rücken und drehte seinen Kopf zur Seite. Neben ihm stand seine Großmutter. Sie trug wie immer ihre Brille, so konnte er ihre Augen nicht sehen. Doch selbst wenn, hätte es wohl keinen großen Unterschied gemacht, denn seine Großmutter war blind seit ihrer Geburt. Während ihre linke Hand in beruhigenden Kreisen über seinen Rücken strich, hielt die Rechte einen Spazierstock, der im tiefen Schnee versank. So standen sie in Stille, nur begleitet vom leisen fallen der Schneeflocken und den angeblich Trost spendenden Worten des Paters. „Was? Sie lässt dich nicht mal auf die Beerdigung gehen? Jetzt hat die doch völlig einen an der Klatsche oder?“, fluchte der Blauhaarige nur als er mit Yoh, Ren, Kyle, Lyserg und Chocolove am Frühstück saß. Der Braunhaarige sagte nichts dazu, sondern seufzte nur in sein Getränk hinein. „Also ich finde das auch nicht richtig. Wenn sie dich schon nicht dabei haben möchte, hätte sie dich wenigstens für Hao einladen können, ich bin sicher er könnte Unterstützung gebrauchen.“, merkte der Engländer an. „Ich glaube nicht das Yoh die Unterstützung ist die Hao im Moment bevorzugt.“ „Ren.“, kam es von Lyserg nach der Aussage des Chinesen. „Es ist doch die Wahrheit.“, rollte dieser nur mit den Augen. „Guten Morgen!“, rief Kyle von der Eingangstür der Speisehalle und winkte freudestrahlend. „Na super.“ Horo stöhnte genervt auf, als sich der Schwarzhaarige auf sie zu bewegte. Er lies sich zwischen Horo und Ren auf der Bank nieder und grinste fröhlich in die Runde. „Was guckt ihr denn alle so? Es ist doch ein wunderbarer Tag!“ „Was immer du nimmst, du musst weniger nehmen.“, kam es nur von Ren der sich wieder seiner Milch widmete. Sich allerdings verschluckte als Kyle ihm auf den Rücken schlug. „Jetzt sei doch nicht so mies gelaunt. Ah ganz vergessen. Horo ich muss dich mal kurz entführen okay?“ „Wa..-“ Damit zog der Schwarzhaarige den Anderen auch schon mit sich und verschwand hinter der nächsten Ecke. „Okay, das war mal mehr als schräg.“, gab Choco nur zum besten. Während Ren noch immer versuchte die Milch aus seiner Luge zu husten, erhob sich Lyserg. „Ich werd dann mal gehen. Wir sehen uns nachher okay?“, sagte er und klopfte Yoh ermutigend auf die Schulter. Dieser winkte nur leicht als sich auch Choco entschuldigte und den Tisch verließ. „Ich bring ihn sowas von um.“, gab Ren noch von sich, nachdem er endlich wieder Luft bekam. „Solltest du ihn nicht langsam gewohnt sein?“ Yoh grinste leicht. Ren räusperte sich. „Hey Yoh. Wegen gestern. Nun ja..-“ Gott war ihm das peinlich. Ein leichter Rotschimmer fand sich auf Rens Gesicht. (OMG Ren OoC >-