Liebe kann schwierig sein von JennyRiddle (Joey Wheeler/Seto Kaiba) ================================================================================ Kapitel 1: Verliebt ------------------- Dies ist meine erste Yu-Gi-Oh FF würde mich über eure Meinungen freuen *lieb guck* Kapitel 1 Mit dem versprechen, dass er vorsichtig fuhr, verabschiedete er sich noch, setzte sich seinen Helm auf und setzte sich auf seinen neuen Roller. Er ließ den Motor starrten und fuhr los. Es war ein schöner Wintertag. Die Sonne schien auf die Stadt herab und der Schnee bedeckte Häuserdächer, Mülltonnen oder Lampen. Auf den Straßen und Bürgersteigen war der Schnee bereits weg- Die Straßen waren wie immer voll, da viele schon morgens zur Arbeit fahren mussten. Eine Abkürzung nehmend bog der Rollerfahrer eine Straße nach rechts ab. Diese war nicht so befahren und dementsprechend Schneebedeckt. In seinen Gedanken verfluchte er diese Nichtsnutze, die eigentlich die Aufgabe hatten, die Geh- und Fahrwege zu streuen. Er war ein wirklich zuverlässiger Fahrer, hatte auch noch gar nicht so lange seinen Rollerführerschein. Er fuhr langsam, sodass die Autofahrerin des silbernen Toyotas genervt auf die Hupe drückte. //Reg dich ab, die Straße ist glatt.//, dachte er und kämpfte darum, die Nerven zu bewahren. Ihm kam ein großer Laster entgegen, der, während er über die Straße fuhr, rechts und links von seinen Reifen Schnee spritzen ließ. Doch plötzlich spürte der Rollerfahrer ein komisches Ziehen in der Magengegend. Er riss sein Lenkrad rum, doch zu spät. Er schlitterte über eine eingefrorene Pfütze, sein Roller machte eine 90 Grad Drehung nach links und er lag am Boden. Das nächste, was er mitbekam, war das Quietschen der Reifen des Toyotas, welcher hinter ihm gefahren war. Die Fahrerin des Autos wich knapp vor ihm nach links aus, direkt auf die Fahrbahn des LKWs, wobei der Fahrer nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte und nur noch die quietschenden Reifen zu hören waren, als der LKW bremste und dann mit einen lauten Knall, wobei er sowieso noch viel zu schnell fuhr, gegen den Toyota fuhr, ihn noch ein paar Meter mitnahm und dann erst zum Stehen kam, wobei der Anhänger des LKWs bedenklich schwankte. Danach war es still. Eine erdrückende Stille. Der Rollerfahrer richtete sich auf, obwohl er ein wenig Schmerzen verspürte und sprintete zum Toyota. Ihm stockte der Atem. Die Frau des Fahrers war beim Aufprall gegen die Scheibe geflogen, die zersplittert war und Blut rann nun über ihr ganzes Gesicht. Sie regte sich nicht mehr. ~~~ *1 Jahr später* Graue Wolken standen am Himmel und es regnete in Strömen. Autos fuhren über die nassen Straßen, dass das Wasser nur so unter den Reifen der Fahrzeuge spritzte. Die Fußgänger der belebten Stadt waren wie immer voller Passanten, nur mit dem Unterschied, dass es aus der Vogelperspektive ein einzelnes Meer aus Regenschirmen zu sein schien. Doch zwischen dem bunten Chaos viel ein junger Mann, für den sich trotzdem keiner interessiert, besonders auf. Sein sonst so schönes, blondes Haar war verfilzt und ungekämmt und klebte an seiner Stirn. Seine eigentlich schönen Augen hatten allen Glanz verloren und sein Linkes war nebenbei auch dick angeschwollen und glänzte in einem frischen Lila. Über seiner einen Augenbraue war eine Platzwunde, aus der Blut floss, was sich über sein Auge und seine Wange verteilte und teilweise auch vom Regen verwischt oder weg gespült wurde. Seine Kleidung war bis auf die Haut durchnässt, als hätte er mit ihnen eine Dusche genommen und sie klebten an seinem ganzen Körper. Das dunkelblaue Shirt wies einige größere und kleinere dunkle Flecken auf, die von dem Blut seiner Wunden auf Rücken und Brust kamen. Seine Hose war zerrissen und zerfetzt und hing nur so an seinen schmerzenden Beinen. Doch am schlimmsten tat ihm sein rechtes Handgelenk weh. Es war sehr dick angeschwollen und schimmerte in allen Farben. Ein stechender Schmerz, der ihn kaum atmen ließ, war darin zu spüren. Höchst wahrscheinlich war es gebrochen. Außerdem glaubte er auch, dass einige Rippen gebrochen waren. Er war jetzt gerade Mal fünf Minuten gegangen und konnte nicht mehr. Seine Beine knickten langsam ein und konnten die schwere Last nicht mehr tragen. Doch er musste weg. Weit weg von diesen drei Typen, die ihn zusammengeschlagen hatten. Er kannte die Drei nur zu gut. Nach schwerer Körperverletzung, wobei sie ein junges Mädchen fast getötet hätten, kamen sie in das Gefängnis. Doch vor einer Woche waren sie nach gerade mal zwei Wochen Aufenthalt wieder ausgebrochen. Doch das war nicht der Grund, warum er die drei kannte. Das junge Mädchen, die sie so schwer verletzt hatten, dass sie beinahe an ihren Verletzungen gestorben wäre und nun im Koma lag, war niemand anderes als Serenity Wheeler. Joey Wheelers Schwester und eben dieser war auch der, der vor zehn Minuten noch von den Dreien zusammengeschlagen wurde. Der Grund, warum die drei es gerade auf Joey abgesehen hatten, war der, dass sie erst durch ihn in das Gefängnis kamen. Außerdem hatte Joey es persönlich mit ihrem Anführer aufgenommen, als der auf Serenity losgegangen war und ihn ebenfalls Krankenhausreif geschlagen. Jetzt aber schien Joeys Kopf kurz davor zu sein, zu platzen, wie der schmerzte. Ihm wurde immer wieder schwarz vor Augen und langsam konnte er sich wirklich nicht mehr auf den Beinen halten. Leises Stöhnen entfuhr seinen Lippen. Er war froh, dass er den Typen entkommen konnte. Er wusste nicht mal mehr, wie er es geschafft hatte. Er war vor Schmerzen so benebelt gewesen, dass es ihn überhaupt überraschte, dass er entkommen konnte. Mit einer Hand fuhr er über seine Stirn und zuckte zusammen, als er an seine blutende Wunde kam. Er wischte sich nun das Blut weg, das nun an seinem Auge und seiner Wange klebte und kniff noch mal die Augen zusammen als ihm leicht schwindelig wurde. Er lief, soweit seine Beine es zuließen, weiter und als ihm wieder schwarz vor Augen war, stieß er gegen etwas. Er stolperte leicht zurück und wurde auch sogleich von einer kalten und nur zu bekannten Stimme angefahren: „Pass doch auf.“ Oh nein… von allen, die es hätten sein können, von allem in das er in der großen Stadt hätte rein laufen können, war es ein Mensch oder irgendeine Wand, musste es da ausgerechnet er sein? Der arroganteste und hochnäsigste Eisklotz Japans? Asiens? Der ganzen Welt? Seto Kaiba! Etwas hatte sich eindeutig gegen Joey gerichtet. Es dauerte auch eine Weile, bis der Firmenleiter – Ich – kann – alles – weiß – alles – und – bin – besser – schöner – und – klüger – als – ihr den sonst ganz schönen Blondschopf erkannte. „Wheeler?“, fragte er leicht geschockt und fragte sich, was wohl passiert war, „Was ist denn mit dir los?“ „Was geht dich das an?“, fragte Joey und tastete in der Luft rum, als hoffte er, dass er sich irgendwo abstützen konnte, doch da war nichts. „Du siehst schrecklich aus.“, sagte der Braunhaarige noch mal nach genauerem Hinsehen. „Danke, das war das netteste, was du je zu mir gesagt hast.“, murmelte Joey, was im Prinzip auch stimmte und kämpfte gegen die ankommende Schwärze. Kaiba achtete nicht auf Joeys Kommentar. Stattdessen machte er einen Schritt auf ihn zu und das keine Sekunde zu spät, denn in diesem Moment kippte Joey nach hinten und bevor er auf den Asphalt aufschlug, fing Seto den nun bewusstlosen jungen Mann auf und hob ihn auf seine Arme. Joeys Kleidung war sehr durchnässt, aber das war es nicht, was den Braunhaarigen störte, denn kaum, dass er das Shirt des Kleineren berührt hatte, waren seine Hände blutig. Eigentlich kümmerte er sich nicht so um den Köter, da er ihn hasste. Aber stehen lassen konnte er ihn auch schlecht, so war Kaiba dann auch wieder nicht. Wenn es um Konkurrenten ging, die wirklich versuchten, ihn auszulöschen, wäre es ihm höchstwahrscheinlich egal gewesen. In letzter Zeit hatte der Firmenleiter sich sowieso in Sachen, den Köter fertig machen, zurück gehalten. Grund dafür war, dass Mokuba ihn darum gebeten hatte, da sein Bruder Joey mochte und da es Joey momentan eh so schlecht ging, da seine Schwester noch im Koma lag. Also hatte Seto seinem Bruder versprochen, Joey in Ruhe zu lassen. Er konnte nur selten nein sagen, wenn sein Bruder ihn um etwas bat, was ein absoluter Ausnahmezustand war. ~~~ Als Joey wieder aufwachte, vernahm er erst einmal starke Kopfschmerzen. Als nächstes spürte er, dass er auf etwas weichem lag und in eine Decke eingewickelt war. Also konnte es nur ein Bett sein. Er blinzelte, schloss dann aber sofort wieder die Augen. Es war hell, zu hell, wie er fand und das Licht blendete ihn. Dann kamen ihm die Erinnerungen wieder. Zuerst diese drei Personen, die ihn zusammengeschlagen hatten, bis hin, dass er entkommen konnte, auch wenn er nicht mehr so Recht wusste, wie er entkommen war. Dann erinnerte er sich daran, dass er Kaiba begegnet war, aber was war danach? Er öffnete erneut die Augen, dieses Mal einen Spalt und nach einer Zeit hatte er sich an die Helligkeit des Raumes in dem er auf einem Bett lag gewöhnt. Er sah sich um. Alles war steril in Weiß gehalten. In dem Raum befanden sich vier Betten, von dem nur sein eigenes belegt war. Sofort war ihm klar, dass er sich hier im Krankenhaus befand. Aber wie kam er hier her? Konnte es möglich sein, dass Kaiba ihn hier her gebracht hatte oder zumindest seine Finger im Spiel hatte, dass er hier war? Joey stöhnte und richtete sich leicht auf. Sein gebrochenes Handgelenk war eingegipst und anscheinend, so wie es sich anfühlte, hatte man sich auch um gebrochene Rippen gekümmert. Er fasste sich an den Kopf. Er tat stark weh, denn auch dort hatte er einige Tritte und Fäuste spüren dürfen. Über seiner Augenbraue, auf seiner Platzwunde, war ein Pflaster geklebt. Auch seine Wunden am Oberkörper waren nun versorgt worden. „Verdammte Scheiße.“, fluchte der Blonde leise und legte sich zurück in die Kissen. Nicht nur, dass er Probleme mit drei Flüchtlingen hatten, jetzt lag er auch noch im Krankenhaus. Hoffentlich durfte er bald wieder raus. In dem Moment wurde die Tür zum Zimmer geöffnet und eine Krankenschwester trat mit einem Tablett ein und schloss die Tür wieder hinter sich. „Ah, Sie sind wach, sehr gut, wie geht es Ihnen?“, fragte die junge Schwester freundlich und stellte das Tablett mit Essen auf Joeys Tisch ab. „Es geht. Wie bin ich hier her gekommen? Muss ich lange bleiben?“, fragte der Braunäugige gleich drauf los und verfolgte die Schwester mit seinem Blick, die ihm Medizin reichte, die er schlucken sollte. „Ein Mann hat sie her gebracht, er sagte, er wurde von Seto Kaiba beauftragt. Du wirst wohl morgen wieder entlassen, du hast einige Verletzungen und solltest erst Mal unter Beobachtung bleiben.“, antwortete die Schwester auf seine Fragen. Irgendwie störte es den jungen Mann, dass Kaiba sich wieder zu fein war, Joey persönlich zu bringen. Er wusste, warum ihn das aufregte. Er hasste Kaiba nicht mehr, schon lange nicht mehr, obwohl ihm der junge Firmenleiter nach einer besonders peinlichen Angelegenheit, wo der Braunhaarige mit den schönen blonden Augen ihn wieder ziemlich runter gemacht hatte, allen Grund dazu gab, ihn zu hassen. *Flashback* Joey konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Wieso musste es ausgerechnet ihm passieren und dann auch noch in IHN? Wieso musste er sich ausgerechnet in Seto Kaiba verlieben? Grund dafür war der Tag zuvor. Mokuba hatte ihn zu Duell Monsters herausgefordert und so traf er sich mit ihm in der Kaibavilla und wurde doch tatsächlich von dem Jüngeren platt gemacht. Zu allem Überfluss hatte Kaiba die Hälfte ihres Duells miterlebt und sich dann noch drüber lustig gemacht, dass Joey wirklich immer ein zweitklassiger Duellant blieb und wurde doch tatsächlich von dem Jüngeren platt gemacht. Zu allem Überfluss hatte Kaiba die Hälfte ihres Duells miterlebt und sich dann noch drüber lustig gemacht, dass Joey wirklich immer ein zweitklassiger Duellant blieb. Mokuba war so nett und bot Joey noch an, zum Essen zu bleiben, der nach langem Betteln zugestimmt hatte. So genau erinnerte er sich nicht mehr an mehr, nur dass Kaiba ihm ausnahmsweise was von dem Wein anbot und die beiden 17-jährigen wohl irgendwann leicht betrunken waren. Auf jeden Fall wachte Joey am nächsten Morgen auf und musste geschockt feststellen, dass er komplett nackt in Kaibas Bett lag und was das schlimmste war, dass er auch noch an diesen gekuschelt war und der nicht viel mehr Kleidung an hatte als er. Er wurde bleich, doch irgendwie war es doch auch gar nicht so ein abwegiger Gedanke, dass er hier neben Kaiba lag. Auch, dass er nackt neben ihm lag, beschäftigte ihn gar nicht so sehr, wie es hätte sein müssen. Doch in der Zeit, wo Joey Kaiba einfach nur anstarrte, wachte der auch schon auf und riss sofort erschrocken die Augen auf, als er sah, wer neben ihm lag. „WHEELER.“, schrie er empört auf, „Was… was… was… wieso zum Teufel liegst du in meinem Bett?“, er rutschte weit von dem Blonden weg und musste dann erschrocken feststellen, dass sie beide nackt waren. „Was zum…“, er riss erschrocken die Augen auf und ihm kamen wieder die Erinnerungen daran, dass er und Wheeler am Tag zuvor noch ein paar Schlückchen mehr getrunken haben. Der starrte den Größeren weiterhin nur leicht geschockt an. „Raus hier…“, knurrte Kaiba und dann schrie er, „RAUS…“ Joey machte, dass er schnell in seine Sachen schlüpfte, mehr schlecht als Recht und dann rannte er in Windeseile aus dem Schlafzimmer und aus der Villa. Nun stand er vor der Schule und sollte nach dem Erlebnis Kaiba wieder begegnen. Sein Herz raste. Er konnte seitdem an nichts anderes als an diese wunderschönen blauen Augen denken. Unsicher betrat er das Klassenzimmer. Die meisten saßen schon auf ihren Plätzen und seine Freunde begrüßten ihn. Joeys Blick viel auf Kaiba, der sein Gesicht hinter seinem Laptop verbarg und etwas mit geübten Fingern in die Tastatur tippte. Doch er sah nicht auf oder so. Joey setzte sich auf seinen Platz, in dem Moment, wo die Lehrerin eintrat. Zur Pause machten sich alle Schüler auf den Weg zur Pause, nur Joey trödelte etwas und Kaiba machte gar nicht erst die Anstallten, den Raum zu verlassen. Der Blonde wusste, dass der Firmenchef oft drinnen blieb und das kam ihm wie gerufen, denn er wollte mit ihm reden, wegen dem Vorfall am Tag zuvor, den ihm war klar, dass es nicht bei ‚nur in einem Bett schlafen’ geblieben war, was man auch daran erkennen konnte, dass sie beide nackt waren. „Was willst du Wheeler?“, fragte Kaiba genervt, als Angesprochener an seinen Tisch kam und sah dabei nicht mehr auf. „Mit dir reden, wegen gestern.“, antwortete Joey und stützte seine Handflächen auf Kaibas Tisch ab. „Ich wüsste nicht worüber.“, sagte der Braunhaarige, ohne seinen Blick von dem Bildschirm zu nehmen. „Nicht?“, fragte Joey und klappte den Laptop einfach zu. „Man, was soll das?“, schrie Seto empört auf und sah nun doch auf, direkt in zwei braune Augen. „Wir können nicht einfach so tun, als wäre da letztens nichts gewesen, Kaiba, auch wenn wir das nicht wahr haben wollen.“, sagte Joey nur und handelte sich einen eiskalten Blick des anderen ein. „Geh mir einfach aus den Weg, dann kann ich die Sache schneller vergessen.“, knurrte Kaiba. „Ich kann sie aber nicht vergessen.“, widersprach Joey und bekam bei den blauen Augen des Größeren eine Gänsehaut. „Hau ab Köter, du nervst.“, sagte Kaiba und wandte sich wieder seinem Laptop zu. Doch Joey machte ihm da einen Strich durch die Rechnung und legte nun seine Hände auf den Laptop, dass er ihn nicht aufklappen konnte. Kaiba sprang genervt auf. „Was soll das Wheeler?“, fragte er gereizt und funkelte ihn wütend an. Joey musste schlucken und beugte sich vor, wobei er einen Kuss von den unwiderstehlichen Lippen stahl. Der Firmenleiter riss geschockt die Augen auf, doch irgendwann erwiderte er sogar und legte seine Hände auf Joeys Oberarme. Der Kuss vertiefte sich, bis… plötzlich schubste Kaiba den Blonden von sich weg. „Perverse Schwuchtel. Lass mich in Ruhe und ich warne dich, wenn du dich noch mal an mich ran machst, gnade dir Gott. Ich werde es nicht tun.“ Damit nahm er seinen Laptop und stürmte aus dem Raum, an der ganzen Klasse vorbei, die überrascht und geschockt in der Tür stand. *Flashback End* Nun lag er hier im Krankenhaus, wissend, dass alle sich über ihn lustig machten und es sogar so gut wie die ganze Schule wusste. Nur seine Freunde machten sich nicht darüber lustig. Sie unterstützten ihn, wo sie konnten, gerade, da es ihm wegen seiner Schwester momentan auch nicht so gut ging. --- So, das war schon mal eine Einleitung. Würde mich sehr über Kommis freuen. Bye Shadè Kapitel 2: Gespräch?! mit Kaiba ------------------------------- So, erst mal danke an meine Kommischreiber ^^ Hier dann schon das zweiter Kapitel Viel Spaß damit. Kapitel 2 Joey wurde am nächsten Tag von einem Arzt noch mal richtig durchgecheckt und durfte dann mit dem Versprechen gehen, dass er sich die nächsten Tage erst einmal schonte. Doch anstatt das Krankenhaus gleich zu verlassen, ging er zur Intensivstation, um seine Schwester zu besuchen. Er begrüßte die Ärzte und Krankenschwestern, die hier rum liefen und die er bereits kannte. In einem blauen Kittel eingehüllt durfte er auch das Zimmer seiner Schwester betreten. Er setzte sich auf einen Stuhl und nahm ihre Hand in seine. Ein Seufzen floh über seine Lippen. „Wie geht es dir?“, fragte er, ohne, dass er wirklich eine Antwort erwartete. Serenity war mit vielen Geräten über Schläuche und Kabeln verbunden. Sie hatte ihre Augen geschlossen, gab keine Reaktion von sich und doch glaubte oder hoffte Joey, dass sie ihn verstand. Er schwieg wieder eine Weile und dachte an Kaiba und an seine Klassenkameraden, wie sie ihn ausgelacht hatten, nachdem er Kaiba geküsst hatte und der ihn irgendwann weg geschubst hatte. Als er dann bemerkte, dass die ganze Klasse sie beobachtet hatte, wäre Joey am liebsten im Erdboden versunken. Aber da das nicht ging und das wirklich sein peinlichster Moment im ganzen, beschissenen Leben war, drängelte er sich einfach an die ganze Klasse vorbei und schloss sich in einer Toilettenkabine ein, wo er sich an einer Wand runter sinken ließ und einfach nur heulen konnte. Er hatte auch für den restlichen Tag den Unterricht ausfallen lassen. Von Yugi erfuhr er später, dass auch Kaiba nicht mehr wieder kam. Doch seine Freunde hatten den Vorfall mit dem Kuss nicht mehr erwähnt. Doch dafür zog der Rest der Schule ihn damit noch viel mehr auf. Von diesem Tag an war Kaiba ihm auch ziemlich aus dem Weg gegangen. Joey war immer noch der Meinung, dass er mit ihm über den Vorfall, als sie plötzlich zusammen in Kaibas Bett lagen und was am wichtigsten war, auch noch nackt und sie wussten beide, dass die niemals nichts gelaufen war, sondern sehr wohl was passiert war, reden sollte. Doch wie konnte man mit einem Seto „Ich – bin – besser – als – ihr – alle - zusammen“ Kaiba, Eisfach und Arsch der Nation reden, wenn ausgerechnet der einem aus dem Weg ging? /Feigling./, dachte Joey sich nur und versuchte die Gedanken an Kaiba auszulöschen. Doch woran er auch immer dachte, es führte ihn doch wieder dazu, an Kaiba zu denken. Das ging einfach nicht weiter so, er musste einfach mit Kaiba reden und wenn es das letzte war, was er tat. Notfalls stürmte Joey seine Firma, lauerte hinter einem Busch und fing ihn dann ab, um ihn zu kidnappen, nahm Mokuba als Druckmittel, okay, letzteres Streichen, soweit ging Joey nicht. Er mochte Mokuba sehr gerne. Aber irgendwas musste doch gehen. War es sinnvoll, Kaiba mit einem Revolver zu bedrohen, bis der einem endlich zuhörte? Konnte man seine heiß geliebten blauäugigen Drachen zerstören. Vermutlich auch nicht. Man bekam dann zwar Kaibas Aufmerksamkeit wieder auf sich, aber nicht zum selbst reden, eher fand man sich mit einer Schlinge um den Hals am nächst besten Baum wieder. Joey dachte sich noch die diversesten Versuche aus, Kaibas Aufmerksamkeit zu erlangen, damit man mal mit ihm reden konnte und eine war absurder als die andere. Dann kam ihm noch eine Idee. Irgendwie war sie auch absurd, doch er machte nichts kaputt, begann keine Straftat und vorausgesetzt, Kaiba war da, konnte er ihm auch nicht aus dem Weg gehen. Er klingelte einfach mal bei dem Eisklotz zu Hause. Mokuba öffnete ihm mit Sicherheit. Also verließ er letztendlich das Krankenhaus, ging nach Hause, wo er sich frische Kleidung anzog und sah dann auf die Uhr. Wenn er Glück hatte und er musste sehr, sehr viel Glück haben, war Kaiba jetzt zu Hause. Es sei denn, er glotzte weiterhin wie blöd die Uhr an, sonst sollte er den Braunhaarigen noch verpassen. Er schwang sich auf sein Fahrrad und trat in die Pedalen. Zielort Viertel der Reichen, wo er eigentlich überhaupt nicht hinpasste. Doch da musste er jetzt durch. Da wollte er jetzt durch und da ging er jetzt auch durch. Oder eher er fuhr dadurch. Mit einer Vollbremsung, dass er noch ein paar Meter weiterschleifte, blieb er vor dem Eingang der Kaibavilla stehen, lehnte sein Rad gegen die hohe Mauer, wobei er nicht an das Anschließen dachte und ging zum Tor. Seine Augen richteten sich auf den Klingelknopf. Seine Hand hob sich. Nun kam ihm aber langsam das Bedenken. Hatte er überhaupt einen wirklich ernsten Grund, wieso er so dringend Kaiba aufsuchte? Lohnte es sich überhaupt, über ihre nächtlichen Spielchen im Bett zu reden, woran sie sich nicht mal mehr erinnern konnten. Bis auf ihnen wusste es eh keiner, also warum der Aufstand. Kaiba hatte es nicht vor weiter zu erzählen und Joey hatte es erst recht nicht vor, weiter zu erzählen. Er dachte schon an die Drohbriefe, der Mädchen aus dem Kaibafanclub, die alleine dadurch in seinem Briefkasten lagen, da er den jungen Firmenchef mal geküsst hatte. Wie sollte man ihm erst die Drohbriefe schicken, wenn man erfuhr, dass er mit Kaiba geschlafen hatte? Würde ein persönlicher Lastwagen mit zwei Anhängern hinten dran kommen, um seine Post zu liefern? Eine reinste Katastrophe. Joey grummelte und betätigte schließlich doch den Klingelknopf. Wenn er sich schon mal die Mühe gemacht hatte, seinen Erzfeind aufzusuchen, sollte er auch nicht so feige sein und tun, was er tun wollte. Es gab ein rauschendes Geräusch, Kameras richteten sich genau vor seinen Blick, dass Joey erst leicht erschrak und zurückwich, dann aber über sich selbst nur die Augen verdrehen konnte und aus der Sprechanlage kam eine Frauenstimme: „Willkommen auf dem Anwesen der Kaibas. Was kann ich für Sie tun?“ „Hier ist Joseph Wheeler, ich müsste mal mit ihrem Boss reden.“, sagte Joey deutlich und verschränkte die Arme, während er kühl in die Kamera starrte. „Mr. Kaiba ist zurzeit beschäftigt, soll ich ihm etwas ausrichten?“, kam die Frauenstimme wieder. „Ja, dass der Feigling sich nicht immer verstecken soll. Er soll endlich seinen Faulen Arsch herbewegen, klar? Ich muss mit ihm reden, sofort.“, knurrte Joey gereizt. Einen Moment herrschte Stille. Dann gab es ein weiteres Rauschen in der Sprechanlage und eine genervte, kalte Stimme ertönte: „Wheeler, was willst du hier?“ „Kaiba, du Arsch…“, schrie Joey, „jetzt mach mir gefälligst die Tür auf und sei nicht so ein Feigling, klar.“ „Was willst du hier?“, wiederholte Kaiba seine Frage. „Mit dir reden?“, schlug Joey vor und warf die Arme in den Himmel. „Worüber.“, kam die gelangweilte Frage. „Kaiba, lass mich rein und dann sage ich dir schon, worüber ich reden will.“ Joey ballte die Hände zu Fäusten und versuchte ruhig zu bleiben und nicht mitten auf der Straße auszurasten. Früher hatte Kaiba ihn immer nur mit seiner Arroganz und Hochnäsigkeit aufgeregt. Heute verletzte es ihn irgendwie, dass Kaiba so mit ihm umging. „Wheeler, ich bin beschäftigt und habe wirklich keine Zeit für so einen Babykram.“ Joey schnaubte. „Ich zeig dir gleich Babykram. Joey überlegte, ob er doch lieber die Möglichkeit, Kaiba kidnappen, wählen sollte. „Kaiba, ich lass dich nicht mehr in Ruhe bis du mich endlich rein gelassen hast.“, knurrte Joey. Stille. Selbst das Knistern aus der Sprechanlage war nicht mehr zu hören. „KAIBA.“, schrie Joey wütend und haute gegen den Klingelknopf. Ein Mal, zwei Mal, drei Mal, sodass er gar nicht merkte, dass es um ihn herum summte, als Zeichen, dass die Tür auf war. Dann ertönte das Geräusch in der Sprechanlage wieder. „Man, Köter, lass das dämliche Geklingel und komm endlich rein.“ „Dann mach mir die Tür auf.“, zischte Joey. „Sie ist auf, leider hast du das in deiner Tobsucht, wo du die Klingel eingeschlagen hast, wohl nicht mitbekommen.“, knurrte Kaibas Stimme. Joey sah etwas verdutzt auf die Tür und drückte sie dann auf. Tatsächlich, es klappte. Er schloss sie wieder hinter sich und ging den langen Vorgarten entlang, hoch zur Villa. Die große Eingangstür wurde ihm geöffnet, kaum dass er eintrat und ein Dienstmädchen, mit der Stimme, der Frau, die am Anfang an die Sprechanlage ran gegangen war, nahm ihm seine Jacke ab, hing sie auf einen Harken und führte ihn dann zu Kaibas Büro. Joey sah sich neugierig um. Die Villa war wirklich stilvoll eingerichtet. Er konnte sich schon vorstellen, hier zu wohnen. Gab es hier vielleicht auch so einen hauseigenen Wellnessbereich? So richtig mit Massage, Sauna, Whirlpool und allem? Das wäre genau das richtige für ihn. Aber leider war er wegen was anderem hier, als wegen dem Luxus, welches dieses Haus bietet. Einen Moment lang dachte er an eine Zehne mit einem großen Himmelbett mit seidener Bettwäsche, auf einem Tischchen nebenan eine Schale voll Obst und zwei alkoholische Getränke. Mittendrin auf dem Bett Joey Wheeler und Seto Kaiba aneinandergekuschelt und bis auf die Decke komplett nackt, während Kaiba den Blonden mit Weintrauben fütterte und dessen Oberkörper mit seinen Lippen liebkoste. Der Gedanke daran ließ ihn seufzen und er biss sich auf die Unterlippe, als auch Klein Joey die Bilder nicht kalt ließen. Okay, aber was waren das schon für Gedanken? Wunschträume, wie Joey leider feststellen musste, als er nun in Kaibas Büro stand, der hinter seinem Schreibtisch saß und über ein paar Zettel brütete. Er trug eine Brille. Seit wann trug Kaiba eine Brille? Aber okay, Joey fand, dass Kaiba damit unglaublich gut aussah. „Mishizu, biete dem Besucher etwas zu trinken an.“, sagte der Braunhaarige zu seiner Bediensteten, ohne einmal aufzusehen.“ „Wollen Sie etwas trinken?“, wurde Joey gleich von der Schwarzhaarigen gefragt. „Nein, danke.“, sagte Joey nur und die Frau verschwand aus dem Büro. Joey sah nun zu Kaiba, der noch immer nicht aufgesehen hatte und erst nach zehn Minuten endlich seine Brille abnahm und aufsah. „Also Wheeler, was willst du?“, fragte er kühl und ohne, dass er den Braunäugigen aufforderte, sich zu setzten. Joey suchte nun doch nach den richtigen Worten. „Also ich wollte… mich erstmal bedanken.“, murmelte er nach einer Zeit. „Wofür bedankst DU dich bei MIR?“, der junge Firmenleiter klang wirklich überrascht. „Dass du mich in das Krankenhaus gebracht hast oder es zumindest angeordnet hast.“ Joey fand seine alten Turnschuhe, wovon eines offen war, auf einmal unglaublich interessant. „Ach ja?“, der Braunhaarige klang eher desinteressiert, „Und wieso bist du eigentlich hier?“ „Um mit dir über das Geschehene letzte Woche zu reden.“, Joey setzte sich nun unaufgefordert, damit Kaiba nicht auf die Idee kam, er wurde den Blonden schnell wieder los. „Ach ja, ich weiß nicht, was du meinst.“, Kaiba wandte sich wieder seinen Dokumenten zu. „Das weißt du sehr wohl.“, knurrte Joey und legte seine Hände auf die Zettelwirtschaft, damit Kaiba sich endlich ihm zuwandte. Kaiba schickte ihm wieder eines seiner mordlustigen Blicke. Joey ließ sich davon nicht beirren. „Kaiba, ich will mit dir reden und ich bleibe so lange, bis ich mit dir geredet habe.“, sagte er ruhig. „Okay… okay…“, Kaiba sah auf die Uhr, „Ich gebe dir 10 Minuten. Nicht mehr. Zehn Minuten, ist das in deinem Erbsenhirn angekommen?“ Joey achtete nicht auf Kaibas letzten Kommentar und lehnte sich in seinem Stuhl ein wenig vor. „Okay, Kaiba. Du und ich, wir wissen beide und ich weiß, dass du es weißt und du weißt, dass ich weiß, dass du es weißt und ich weiß, dass du weißt, dass ich es weiß…“ „Komm zur Sache Köter, ich habe gesagt zehn Minuten.“, sagte Kaiba genervt. Joey seufzte. Er wollte eigentlich noch mehr Zeit. Er musste erst mal genau überlegen, was er eigentlich sagen wollte. „Okay… gut… Kaiba, ich weiß, dass du weißt, dass diese eine Nacht was zwischen uns vorgefallen ist, okay? Und wir können nicht so tun, als wäre da nichts gewesen.“, sagte er letztendlich. „Wieso, ich sag es niemandem, du sagst es niemanden. Niemand weiß es, du weißt es nicht, ich weiß es nicht. Wir waren betrunken. Zwischen uns ist nie was gelaufen, läuft nichts und wird nie was laufen, alles klar?“, Kaiba lehnte sich in seinem bequemen Lederstuhl zurück und verschränkte die Arme. „Nein, nicht alles klar.“, knurrte Joey. Er stand auf, stützte seine Handflächen auf den Tisch und beugte sich noch weiter vor. „Wir beide hatten Sex, klar, wir beide, Joey Wheeler und Seto Kaiba. Weißt du eigentlich, was das heißt? Bei so etwas können wir nicht einfach so tun, als wäre nichts gelaufen… ich meine… oh man, verdammt, Kaiba…“ Wieso war dieser Kerl eigentlich so schwierig? Wieso war es so schwierig für Joey, mit ihm zu reden? Wieso wich Kaiba ihm aus? Und warum zum Teufel hatte er schon wieder dieses seltsame Kribbeln, wenn er in diese verblüffend eisblauen Augen starrte, die ihn nur gleichgültig anstarrten. Doch er wusste nicht, dass Kaiba das alles überhaupt nicht so gleichgültig war, wie es von außen den Anschein hatte. Joey seufzte und ließ sich auf seinen Stuhl zurücksinken. „Pass auf Wheeler, ich muss in diesem Fall wirklich zugeben, dass ich es nicht gleichgültig finde, dass wir zusammen geschlafen haben.“ In Joey flammte tatsächlich ein wenig Hoffnung auf, aber vielleicht hatte er auch vergessen, dass er hier Seto Kaiba gegenübersaß. Natürlich, denn schon fuhr Kaiba fort: „Ich habe heute noch Alpträume. Das war wohl das grausamste, was ich je getan habe. Und dabei ist der Gedanke, dass du auch noch Gleichgeschlechtlich bist, nicht mal so schlimm, wenn auch noch sehr schlimm, als der Gedanke, dass du ausgerechnet Joey Wheeler heißt.“ Joey ballte die Hände zu Fäusten und sah rechts neben sich auf den Boden. Irgendwann fragte er: „Und das in der Schule?“ „Was meinst du?“ „Der Kuss.“, der Blonde sah wieder auf und direkt in die blauen Augen, die ihn so beeindruckten. „Pff, du hast mich geküsst, ich wollte das nicht.“, der Braunhaarige sah noch mal auf die Uhr. „Du hast ihn erwidert.“, Joey sah ihn eindringlich an. „Vielleicht in deinen Träumen.“, spottete Kaiba. Joey knurrte nur. Nach einer Zeit sagte Kaiba: „Deine 10 Minuten sind um. Und jetzt lass mich in Ruhe, ich hab schon genug meiner kostbaren Zeit für so einen Köter wie dich verplempert.“ Joey schnaubte nur, sprang auf und verließ das Büro. Okay. Super. Ganz ruhig. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Er hatte sich das zwar anders vorgestellt, aber immerhin haben sie zusammen geredet. Trotzdem war er irgendwie enttäuscht. Aber was hatte er erwartet? Das Kaiba ihn mit offenen Armen empfing und ihn gleich mit in sein Bett nahm. Nein, wohl eher nicht. Okay, wo war der Ausgang? Ihn umgaben nur Türen. Hätte er bloß aufgepasst, als Kaibas Bedienstete ihn hergebracht hatte. Also gut, musste er also hoffen, zurückzufinden. --- Also, wie fandet ihr es? Ich würde mich sehr über ein Review von euch freuen. Bis zum nächsten Kapitel Bye Shadè Kapitel 3: Romeos Julia ----------------------- Hey Leute Hier ist ein neues Kapitel für euch. Danke an alle Kommischreiber. Ich habe mir extra viel Mühe gegeben und das Kapitel ist auch länger als bei meinen andern Geschichten, die ich immer so durchschnittlich schreibe ^^ Nächste Woche bin ich nicht da, also dauert es bis zum nächsten Kapitel mindestens eine Woche, aber dann bin ich wieder für euch da ^^ Kapitel 3 //Na also.//, dachte Joey sich, als er schon beim ersten Versuch die erste, richtige Tür fand, hinter der eine Treppe war. Warum er nicht einfach noch mal zurück in Kaibas Büro gegangen war, wusste er selbst nicht so genau. Er wollte dem Kerl nicht einfach noch mal über den Weg laufen. Das hatte ihm gereicht und wenn er wieder in diese wunderschönen eisblauen Augen sah, die ihn doch nur kalt anfunkelten… nein, Joey wollte gar nicht erst dran denken. Nun lief er die Treppe runter. Er nahm gleich zwei Stufen auf einmal. Er wollte nur schnell weg von hier, vorausgesetzt, er fand je den Ausgang in dieser riesigen Villa wieder. Nun öffnete er erst Mal die erste Tür, von der er hoffte, dass dahinter die Treppe war, doch da wurde er erstmal enttäuscht. Stattdessen fand er sich in einem riesigen Schlafzimmer wieder. Er erkannte das Schlafzimmer wieder als das, wo er einmal aufgewacht war, doch da hatte er keine Zeit gehabt, sich richtig umzusehen. Es war mindestens zehn Mal s groß wie sein eigenes. Es war wirklich sehr geschmackvoll eingerichtet. Unter dem großen Fenster war ein großer Schreibtisch, welcher durch die vielen Ordner und losen Blätter etwas unordentlich wirkte. In einem Regal standen viele Bücher und auch Fotos, die hauptsächlich Kaiba und Mokuba, aber meistens nur Mokuba alleine zeigten. Bei einem Glastisch stand eine weiße Couchgarnitur und daneben stand eine Palme, die schon über zwei Meter hoch gewachsen war. Am besten gefiel ihm das große Himmelbett, das mit dem Kopf an einer Wand stand. In diesem hatten mindestens vier Personen Platz, ohne, dass sie sich in die Quere kamen und das Bett war ausgerüstet mit vielen Kissen und zwei Decken, die halle mit blauer, seidener Bettwäsche bezogen waren. Doch was ihm wirklich daran gefiel, war der Gedanke, dass er da schon drin geschlafen und sogar ein kleines Techtelmechtel hatte. Mit Kaiba. Neben einem großen Schrank, der ein wenig von der Wand weg stand, war ein Vorhang. Neugierig, wie Joey war, zog er ihn zur Seite und fand sich in einem begebaren Kleiderschrank wieder. Hier war der sogar mindestens drei Meter breit. Die meisten Kleidungsstücke sahen schon sehr teuer aus und sahen sehr geschmackvoll aus. Wie es wohl aussah, wenn Kaiba diese Sachen trug, er sah ja schon in seiner Schuluniform oder in seinen üblichen Kleidungssachen einfach nur heiß aus. Die Mäntel und Jacken, die hier zu finden waren, hatten alle ein KC auf dem Kragen. Irgendwann viel Joey wieder ein, dass er ja eigentlich nur den Ausgang finden wollte und sich hier gar nicht aufhalten sollte. Obwohl er hier schon war, wusste er trotzdem nicht mehr, wo der Ausgang war. Als er das letzte Mal hier rausgeworfen war, war er einfach so durcheinander, dass er davonlief und gar nicht mehr richtig wusste, wie er raus gekommen war. Trotzdem, wenn Kaiba ihn in seinem Schlafsaal erwischte, war die Hölle los und Joeys Freunde konnten seine Einzelteile wieder zusammenpuzzeln. Also machte er sich wieder auf dem weg zum Ausgang, bis ihm an der Wand, wo die Tür war, noch was auffiel. Kaibas Lieblingsmonster, der blauäugige weiße Drache war dort über die ganze Wand gezeichnet und selbst noch über die Tür rüber. Das sah einfach nur beeindruckend aus und Joey sah das Bild bewundernd an, dass er erneut vergas, dass er ja eigentlich gehen wollte. Das musste wirklich sehr große Arbeit gewesen sein, mit doppelt so vielem Erfolg. Wer den wohl gezeichnet hatte? Kaiba hatte zwar eine 1 in Kunst, wie in fast jedem Fach, aber dass der den Drachen gezeichnet hatte, konnte er sich fast nicht vorstellen. Plötzlich zuckte er zusammen, als die Tür mit einem Ruck geöffnet wurde und jemand eintrat. Er sah geschockt in zwei blaue Augen, doch er musste schnell feststellen, dass diese beiden Augen nicht seinem Schwarm Kaiba gehörten, was ihn dennoch nicht beruhigte. Vor ihm stand eine junge Dame, nicht älter als er selbst. Sie hatte blondes Haar, durch die teilweise dunkle Strähnen gingen, war schlank und ging Joey gerade mal bis zur Schulter. Ihre Figur war nicht von schlechten Eltern und das braune Top mit dem weiten Ausschnitt zeigten ihre wohlgeformten Busen. Sie hatte einen kurzen Rock an und schwarze Schuhe mit 10 Meter Absätzen. Joey hob nur eine Augenbraue und fragte sich, wer das war. Ihn beeindruckte das Aussehen nicht sonderlich, er stand ja schon seit einiger Zeit nicht mehr auf das weibliche Geschlecht. „Wer bist du? Was machst du hier?“, fragte die Fremde nun überrascht und blieb in der Tür stehen, die Hand mit ihren bunten Fingernägeln noch an der Türklinke. „Ich ähm… habe mich verirrt?“, kam es leicht unglaubwürdig von Joey. Die Blonde hob eine Augenbraue. „Also ich ähm… war eben bei Kaiba im Büro und fand den Weg nicht alleine zurück nach draußen.“, erklärte Joey genauer und nun mit fester Stimme. Was ging der das eigentlich was an? Wer war das? Was machte die hier und was wollte sie hier in dem Schlafzimmer von ‚seinem’ Seto. „Ach?“, sagte die junge Frau jetzt und stemmte die Hände in die Hüften. „Und daher irrst du jetzt hier in Setos Schlafzimmer rum? Obwohl du den Ausgang suchst?“ „Ähm… ja…“, sagte Joey nach einer Zeit. „Und wer bist du?“, harkte sie nach. „Joseph Wheeler, und du?“, Joey verschränkte nun die Arme und sah sie kühl an. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, dass eine fremde, für heterosexuelle Männer, ziemlich attraktive junge Frau, in Kaibas Schlafzimmer war. „Ich bin Julia und die Freundin von Seto.“, sagte sie zickig, „und er hat mir schon oft von dir erzählt und was du für ein…“ „Was ist denn hier los?“, hörten sie nun eine Stimme hinter sich. Sie sahen beide zur Tür, wo Mokuba aufgetaucht war. „Joey? Was machst du denn hier?“ „Hey Mokuba, ich habe mich verirrt. Kannst du mir zeigen, wo der Ausgang ist?“, fragte Joey, der irgendwie ein unangenehmes Stechen spürte, nachdem diese Julia gesagt hatte, sie sei Setos Freundin. „Klar, komm mit.“, Mokuba winkte ihn zu sich. Joey ging also zu dem schwarzhaarigen Jungen und ließ sich raus führen. „Hast du Julia also auch jetzt kennen gelernt?“, fragte Mokuba und verdrehte die Augen. „Was ist los Mokuba, du klingst so angekotzt.“, Joey sah ihn Stirn runzelnd an. „Boa, sie ist eine nervige, olle Zicke.“, regte der junge Kaiba sich auf, „Ich weiß gar nicht, was Seto an der findet. Große Klappe und nichts dahinter.“, grummelte er. „Wie lange sind die denn schon zusammen?“, fragte Joey neugierig. „Seit über drei Wochen.“, antwortete Mokuba, „Seit sie da ist, ist Seto auch noch unerträglicher geworden. Selbst ich halte es in seiner Nähe kaum noch aus. Sie ist ein richtiges Monstrum.“ //Seit über drei Wochen? Und vor zwei Wochen habe ich mit Kaiba geschlafen… oh nah warte…// Joey grinste kalt. Er wollte Kaiba für sich gewinnen, das war klar. Aber dafür musste er wohl diese Julia loswerden und gab es was besseres, als wenn er ihr sagte, dass Kaiba fremdgegangen war? Obwohl… damit riskierte er nur wieder sein Leben. Er sah es schon vor sich, wie Kaiba wie ein wild gewordener Irrer mit einem Messer hinter ihm her lief. Okay, keine so gute Idee. „Sie ist schrecklich und Seto meint, sobald sie 18 ist, zieht sie zu uns ein und das ist schon in einem Monat.“, Mokuba seufzte traurig, „Joey, eine Idee, wie ich diese Kuh loswerden kann?“ Joey sah nun wieder zu Mokuba runter. „Hm… Hey, ich denke mal, dass dein Bruder dich doch sicher liebt. Er hat schon ziemlich viel für dich getan und würde sicher nicht riskieren, dich zu verlieren. Was wenn du ihm sagst, dass du sie nicht leiden kannst und nicht mit ihr zusammen wohnen willst oder so?“, schlug Joey vor. Was anderes viel ihm auf die Schnelle nicht ein. „Das könnte man irgendwie ja machen, daran habe ich auch schon gedacht. Aber ich weiß nicht. Ganz wohl ist mir bei der Sache nicht.“, Mokuba seufzte, „Hier ist der Ausgang.“, sagte er, als sie eine große Eingangshalle erreicht hatten und neben der Tür nach draußen standen. „Danke, Mokuba.“ „Sag mal Joey?“, Mokuba sah ihn nun leicht eindringlich an. „Ja?“, Joey drehte sich noch mal zu ihm um. „Nun, ich habe von der Sache mit dem Kuss gehört, dass Seto und du euch im Klassenraum geküsst haben. Seto meint ja, dass du ihn blöd angemacht hast und er das alles gar nicht wollte, aber ich kann mir das wirklich nicht vorstellen, dass du ihn geküsst hast.“, erklärte er. Joey sah ihn eine Weile lang schweigend an. Dann sagte er. „Das war eine Wette mit Tristan, wo es darum ging, ob ich mich traue oder nicht, Kaiba zu küssen.“, log er schließlich, aber Mokuba schien ihm zu glauben. „Ach so, verstehe.“, er kicherte leicht, „Na wenn das so ist.“ „Und äh… Mokuba? Wegen dieser Julia, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Kaiba auf so eine billige Blondine steht… bist du sicher, dass er wirklich was für sie empfindet?“, Joey versuchte so zu klingen, als interessierte es ihn gar nicht so richtig, dass Kaiba überhaupt eine Freundin hatte. Mokuba sah ihn nun doch eine Weile lang mit einem verdutzten Blick an, schüttelte dann aber dem Kopf. „Ich glaub nicht… ich befürchte fast, sie ist dafür da, dass er ein wenig angeben kann.“ Joey schnaubte. „Und sie ist wohl nur hinter seinem Geld her.“, stellte er seine Vermutungen auf. „Genau das denke ich auch.“, Mokuba nickte eifrig. Joey schüttelte nur Augen verdrehend den Kopf, doch bei dem Gedanken, dass Kaiba dach nicht auf die Barbiepuppe stand, viel ihm doch ein ziemlich großer Stein vom Herzen. Plötzlich hörten sie von der Treppe aus Stimmen und sahen beide auf. Dort waren Kaiba und Julia. Julia war bei Kaiba eingeharkt und hatte ihren Kopf auf seiner Schulter. Als sie runter sah und Joey und Mokuba entdeckte, blieb sie stehen und küsste Kaiba leidenschaftlich, wobei sie zu den beiden rüberblitzte. Joey musste schlucken und Mokuba drehte ihnen den Rücken zu und tat so, als musste er sich übergeben, doch das bekam nur der Wheeler mit, der dazu nur leicht schmunzeln konnte. Als die beiden anderen den Kuss wieder gelöst hatten, gingen sie auch die restlichen Stufen runter. Kaiba warf Joey natürlich einen mordlustigen und irgendwie auch wütenden Blick zu. Hatte er etwa schon erfahren, dass Joey in seinem Zimmer herumwanderte? Doch nichts konnte den Blick von Julia übertreffen, die ihn wütend, abneigend und warnend ansah und irgendeinen Ausdruck drauf hatte, der ihm deutlich sagte: /Wenn du ihm auch nur einen Schritt zu Nahe kommst, erleidest du einen qualvollen Tot./ Kaiba ließ Julia los und baute sich vor Joey auf. Er war fast einen Kopf größer und sah bedrohlich zu dem Blonden herab. „Wheeler, was hast du in meinem Schlafzimmer gemacht?“, fragte er und klang sehr ruhig. Doch aus irgendeinem Grund hätte Joey es mehr begrüßt, wenn er ihn anschrie. „Ich habe mich verirrt, okay? Wenn du zu doof bist, deine Angestellte zu rufen, die mich zurück bringt, selber Schuld. Es wundert mich sowieso, dass DU MICH in DEINER Villa herumlaufen lässt und keine Angst hast, dass das ganze Haus verbrennt.“, knurrte Joey irgendwann, als er wieder seinen Mut zurückgefunden hatte. „Tz, Idiot.“, Kaiba richtete sich wieder auf und Joey musste noch mal hart schlucken, als er in diese wundervollen blauen Augen sah. „Du weißt ja jetzt, wo der Ausgang ist… Mokuba, es gibt Abendbrot, kommst du?“, Seto sah nun zu seinem Bruder. „Ja, ja…“, Mokuba seufzte und wandte sich dann noch mal an Joey. Plötzlich hatte er ein breites Grinsen aufgesetzt, bevor er fragte: „Joey, ich lade dich zum Abendbrot essen ein.“ Nun wurde der Schwarzhaarige von drei Augenpaaren angestarrt. Er lächelte nur unschuldig. Er hatte schon einen kleinen Hintergedanken. Ihm kam es fast so vor, als war Joey leicht eifersüchtig darauf, dass sein Bruder schon eine Freundin hatte. Und als er dann noch den Kuss angesprochen hatte und Joey direkt danach so ganz Beiläufig gefragt hatte, ob Seto wirklich Gefühle für Julia hatte, war doch ziemlich verdächtig. Vor allem, weil er so erleichtert gewirkt hatte, als Mokuba geantwortet hatte, dass er das bezweifelte. Und von seinem Bruder wusste er, dass er dem eigenen Geschlecht auch gar nicht so abgeneigt war. Joey war im allemal lieber als Julia. „Ähm… also…“, sagte Joey und sah von Mokuba auf zu Kaiba. „Weißt du…“ „Ich denke, Wheeler hat andere Sachen zu tun.“, knurrte Kaiba. Das regte Joey wieder auf, da Kaiba einen Ton drauf hatte, der ihm sagte, dass er nicht erwünscht war und ihn rausschmeißen wollte. Das ließ er sich nicht gefallen. „Klar habe ich Zeit. Ich bleib auch gerne zum Essen.“, sagte er zu Mokuba, der ihn nun wieder angrinste. Kaiba und Julia sahen nicht so glücklich darüber aus. Joey ignorierte sie nur, als er an ihnen vorbeiging und mit Mokuba zum Essraum ging. Eine Stunde später war Joey wieder draußen. Er schwang sich auf sein Rad und trat in die Pedale. Er hatte darin fast eine Krise bekommen. Das war fast schon widerlich, wie diese Julia sich an ‚SEINEN’ Seto rangemacht hatte. Da bekam er doch nichts zu Abendbrot runter, ohne dass alles wieder hochkam. Doch scheinbar ging es auch Mokuba nicht besser, da auch er immer wieder unter dem Tisch so tat, als musste er sich übergeben. Jetzt, wo er auf seinem Rad fuhr und der Wind in sein Gesicht blies, fühlte er sich schon wieder ein wenig besser. Wieso hatte er sich auch ausgerechnet in Kaiba verliebt? Wieso war eigentlich alle Welt gegen ihn? Wieso konnte man Gefühle nicht steuern und warum zum Teufel war Kaiba nur so ein elendes Arschloch? Er hatte ihn immer nur fertig gemacht und ihn immer wieder blamiert und trotzdem, trotz allem hatte Joey sich ausgerechnet in ihn verliebt. Er hörte ein Hupen und bremste scharf ab. Er wäre beinahe über eine rote Ampel gefahren und hätte dem Wagen, der eben gehupt hat, die Vorfahrt genommen. Joey seufzte und wartete, dass es wieder grün wurde. Zum Glück hatte er noch rechtzeitig reagiert. Schon vor einem Jahr war hier mal ein Unfall, wo ein Rollerfahrer die Kontrolle auf der glatten Straße verlor und eine Toyotafahrerin hinter ihm deshalb vor einen Laster fuhr und sofort tot war. Nur der Rollerfahrer war anonym geblieben. Er seufzte. Die Ampel ließ sich wirklich Zeit, dabei war er nur noch der einzige, der überhaupt hier stand. Als es wieder grün war, trat er wieder kräftig in die Pedale und war in fünf Minuten zu Hause. Er pfefferte sein Rad in eine Ecke und stürmte rein. Er ging in sein Zimmer. Er brauchte jetzt Ablenkung. Er wollte nicht die ganze Zeit an Kaiba denken. Ihm viel ein, dass er ja noch, oder mal wieder längst überfällige Strafarbeiten aufhatte. Also setzte er sich an seinen Schreibtisch und versuchte die zu erledigen, aber sie waren schwerer als er dachte. Irgendwann hatte er keine Lust mehr und ging schlafen. Es war schon nach Mitternacht und er hatte morgen früh wieder Schule. Aber jetzt hatte er echt die Schnauze voll. Von allem. Wie es so üblich war, überhörte er am nächsten Morgen seinen Wecker wieder und schreckte erst aus dem Schlaf, als es bereits viertel nach Sieben war und wenn er pünktlich ankommen wollte, musste er spätestens um halb Acht los. Also machte er sich schnell fertig, schmierte sich noch schnell ein Brot und mit dem Rucksack auf der Schulter und dem Brot im Mund stürmte er nach draußen. Es war bereits viertel vor Acht und natürlich kam er zu spät. Um Punkt Acht war er außer Puste und stellte sein Rad ab. Er lief zum Schuleingang und hob dann überrascht eine Augenbraue. Kaibas Limousine war gerade erst angekommen. Das sah Kaiba gar nicht ähnlich, dass der zu spät kam. Er verlangsamte seine Schritte und ging den Eingang rein. Kaiba war gerade ausgestiegen. „Ach Wheeler, was für eine Überraschung. Dass du wieder zu spät kommst, war klar.“, spottete der Braunhaarige. Joey versuchte nicht in seine Richtung zu sehen, damit er sich nicht wieder in diesen Augen verfing. „Halt die Klappe Kaiba, du bist doch selbst zu spät.“, knurrte er etwas gereizt. „Dafür habe ich nicht die blöde Ausrede, dass ich verschlafen hätte. Und soweit ich weiß, verschläfst du jeden Tag.“ „Ach und du warst also noch mit deiner ach so tollen Freundin beschäftigt?“, fragte Joey genervt. „Was denn? Eifersüchtig Wheeler? Bist du traurig, weil ich bei den Frauen besser ankomme als du?“, fragte Kaiba und grinste kalt. „Pff… wohl kaum. Ich kann auf diese gehirnlosen Weiber verzichten.“, sagte Joey. „Man muss gehirnlos sein, um sich auf dich einzulassen.“, erklärte Kaiba. „Zu komisch, dass hinter dir auch nur die Gehirnlosen her sind, Kaiba.“ „Wie du meinst du? Nur zu schade, dass ich nichts für dich übrig habe.“, Kaibas kaltes Grinsen wurde breiter. „Ich…“ Joey wollte eigentlich sagen: //Ich will nichts von dir.// Aber eigentlich stimmte das ja nicht und er wollte Kaiba für sich gewinnen. Stattdessen sagte er nun etwas, was ihm später doch etwas albern und peinlich vorkam: „Kaiba, du bist zwar ein arrogantes Arschloch, aber ich kriege dich noch.“, mit diesen Worten lief Joey zum Schulgebäude, versteckte sich in einer Ecke und hätte sich am liebsten den Kopf gegen der nächsten Wand eingeschlagen. --- So, das war das dritte Kapitel Würde mich sehr über eure Meinung freuen. Bis zum nächsten Mal Bye Jenny Kapitel 4: Seine blauen Augen ----------------------------- Hey Leute Bin zurück aus dem Urlaub und habe auch gleich ein neues Kapitel für euch. Ich danke an alle Reviewer sowohl bei Animexx als auch bei Fanfiktion ^^ Und nun zum Kapitel. Kapitel 4 Seine Finger glitten schnell über die Tastatur seines Laptops und schrieben eine E-Mail an eine weitere Firma, die Spiele herstellte. Seine Augen huschten immer wieder über den Bildschirm, sodass er noch mal kontrollieren konnte, was er geschrieben hatte. Eine dampfende Tasse Kaffee stand vor ihm auf seinem Schreibtisch. Doch Seto Kaiba konnte sich einfach nicht auf seine Arbeit konzentrieren. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu einem gewissen Blondschopf ab, was ihn doch ziemlich aufregte. Wieso dachte er über den Köter überhaupt so viel nach? Was interessierte er ihn schon, ihm war der drittklassige Duellant, wenn man das überhaupt Duellant nennen konnte, doch scheißegal. Er sollte nicht so viel über den hirnlosen Volltrottel nachdenken. Aber trotzdem… auch er konnte nicht einfach vergessen, was da zwischen ihnen gewesen war. Sie hatten Sex zusammen und dann erst dieser Kuss, den sie in ihrem Klassenraum ausgetauscht hatten. Das war so… nein, das war bestimmt nicht schön. Ein Seto Kaiba fand nichts schön, was mit Joey Wheeler zu tun hatte. „Verdammter Idiot.“, fluchte er laut und klappte seinen Laptop zu. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Er stützte seine Ellenbogen auf dem Tisch ab und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er knurrte leise und raufte sich die Haare. Wieso ging ihm dieser blonde Möchtegernschönling nicht aus dem Kopf? Er bekam noch eine Krise. Er hasste Joey. Er hasste ihn einfach. Zumindest wollte er sich einreden, ihn zu hassen. Es klopfte an der Tür. „Setoooo.“, kam eine honigsüße Stimme durch die Tür. Seto seufzte. Warum musste die jetzt eigentlich auftauchen. Was hatte ihn nur geritten, als er eine Beziehung mit Julia eingegangen war. „Bin nicht da.“, rief er nur und rieb sich seine Schläfen. Er hörte ein dämliches Kichern und die Tür wurde geöffnet. „Seto, du bist ja schon zu Hause, wie war die Schule?“, fragte sie und setzte sich auf seinen Schreibtisch, einen Minirock an und überschlug die Beine. „Nervig.“, murmelte Seto nur und beachtete sie nicht weiter. Julia kicherte erneut ihr albernes Kíchern. „Mein armer Seto. Kommst du auch Mittagessen?“, sie strich ihm durch sein Braunes Haar. „Hm.“, bestätigte Seto und stand auf. Unterwegs nach unten laberte Julia ihn mit dem neuesten und langweiligsten Quatsch aus ihrer Schule voll und Seto hörte nicht wirklich zu und ließ sie einfach reden. Im Esszimmer war auch Mokuba schon anwesend. Er war nicht wirklich glücklich als die beiden eintraten. Vor allem die Blonde funkelte er böse an. „Hallo Moki.“, sagte Julia und lächelte ihn mit ihrem Barbiepuppenlächeln an. „Ich heiße Mokuba.“, sagte der Schwarzhaarige kühl und machte mit seiner Tonlage und seinem Blick seinem großen Bruder ziemliche Konkurrenz. Julias Lächeln verblasste. „Du lässt dich doch sonst auch so nennen.“, sagte sie dann. „Ja, aber nur von denen, die ich mag.“ Mokuba funkelte sie an. „Mokuba, es reicht.“, sagte Seto. „Wow, Seto. Weißt du, dass das das erste ist, was du heute zu mir gesagt hast?“, fragte Mokuba kühl, „Heute Morgen hattest du ja nicht Mal Zeit mir Guten Morgen zu sagen. Hast du mich überhaupt wahrgenommen, als du in die Küche kamst und ich auch da war? Bevor diese Schlampe da war, hattest du wenigstens noch Zeit für mich.“, sagte er wütend. „Wie hast du mich gerade genannt?“, schrie Julia auf, während Seto leicht schluckte. Mokuba hatte wohl Recht, er hatte tatsächlich seinen kleinen Bruder vernachlässigt und sonst hatte er ja immer trotz der Firma Zeit für ihn genommen. Mokuba stürmte nun aus der Küche. „Wo willst du hin?“, rief Seto ihm nach. „Weg.“, rief Mokuba nur, „ich krieg ein Würgreiz, wenn ich Julia sehe.“ Damit verschwand er. Seto starrte ihm nur geschockt nach und Julia regte sich wütend auf: „Was erlaubt dieser dämliche, kleine Bengel sich eigentlich?“, fragte sie, „Hat er sie noch alle? Seto das kannst du doch nicht durchgehen lassen. Der Bengel gehört in eine Erziehungsan-…“ „Red nicht so über meinen Bruder.“, schnitt Seto ihr das Wort ab. „Heißt das etwa, du stehst auf seiner Seite? Obwohl, er so etwas Gemeines zu mir gesagt hat?“, Julia sah ihn fassungslos an und stemmte ihre Hände in ihre Hüften. Seto drehte sich zu ihr um und sah sie mit seinem eiskalten Blick an. „Mokuba hat Recht, was er gesagt hat. Weißt du, ich bekomme mittlerweile auch ein Brechreiz, wenn ich dich sehe.“, sagte er dann kalt. „Was? WAS?“, schrie sie so laut, dass Seto befürchtete, taub zu werden und sie schrie weiter: „DAS HAST DU NICHT UM SONST GESAGT, SETO KAIBA, ICH MACHE SCHLUSS.“ Sie verpasste ihm noch eine kräftige Ohrfeige und verschwand. Seto rieb sich die Wange und sah ihr grummelnd nach. Aber wenigstens war er sie jetzt los. Hoffentlich. ~~~ „Was habe ich mir dabei nur gedacht?“, fragte Joey nun zum x- tausendsten Mal und raufte sich die Haare. „Das war doof, dumm… verdammt ja, ich habe mit diesem Idioten geschlafen, wir waren betrunken… aber musste ich mich noch in ihn verlieben? Muss er eine Freundin haben? Soll die Julia sich doch einen anderen Romeo suchen… grr… ich könnte ihr jedes Haar einzeln rausreißen.“, regte der 17- jährige sich auf und zog sich selber ein blondes Haar raus, „Und dann sage ich ihm noch, dass ich ihn schon kriegen würde, ich bin so doof.“ Mit einer Faust knallte er auf den Tisch, dass die beiden Becher Cola die noch voll waren, leicht überschwappten. Yugi seufzte und sah ihn mitleidig an. Joey hatte ihm alles erzählt, was vorgefallen war. Er hatte nach dem Kuss im Klassenzimmer sowieso schon einen Verdacht gehabt. „Kaiba steht doch gar nicht auf diese Barbiepuppe. Die ist echt eine Schlampe. Boah ich könnte sie… und sie ist doch auch nur hinter seinem Geld her.“ Joey nahm einen großen Schluck seiner Cola und verschluckte sich gleich. Yugi klopfte ihm sachte auf den Rücken. „Beruhig dich erst Mal Joey…“, sagte er dann und seufzte. Das Joey sich auch ausgerechnet in den Jungmillionär verlieben musste, Eisklotz der Nation. Natürlich hatte er nichts dagegen, dass Joey sich in ihn verliebt hatte. Wo die Liebe hin fällt, wie es so schön hieß. Und zu seiner Vorliebe zu männlichen Personen hatte er auch nichts auszusetzen. Er selbst war ja auch in einer glücklichen, homosexuellen Beziehung. „Und das schlimmste ist ja noch, dass dieser… dieser… dieser…“, Joey viel keine richtige Beleidigung für Kaiba ein, also sagte er weiter, „Noch immer so tut, als wäre nie was gewesen. Er will so tun, als hätten wir nie zusammen geschlafen, will es einfach vergessen. So was vergisst man nicht einfach. Damals war es mir ja irgendwie scheißegal, wenn er mich so kalt angefahren hatte, so kalt angesehen hatte… jetzt… es tut irgendwie weh… hach… hast du schon mal diese blonden Augen gesehen?“ Joey ließ einen tiefen Seufzer hören. „Fuck…“, fluchte er dann lautstark, sodass sich einige zu ihnen umwandten. „Joey, jetzt komm erst mal wieder runter…“, versuchte der Kleinere der beiden erneut, Joey erst Mal zu beruhigen. Joey grummelte nur leicht und spülte noch ein wenig Cola zu seinem Frust nach. „Und hey, sieh es mal so…“, fuhr Yugi dann fort, „dass Kaiba dich so anfährt heißt wenigstens, dass er dir Aufmerksamkeit schenkt. Tea, Tristan, mich oder sonst wen ignoriert er. Und es heißt doch immer so schön: Was sich neckt liebt sich.“ Joey schnaubte nur. „Wenn du versuchst mich damit aufzumuntern, dann war das ein schlechter Aufmunterungsversuch.“ Er blies sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. „Was find ich an diesen dämlichen Idioten nur so gut… verdammt, ich hätte mich doch in jeden verlieben können… Was hat Kaiba schon an sich. Verdammt ich habe ihn immer nur kühl, herzlos und humorlos erlebt. Der kennt so was wie Liebe und Freundschaft doch gar nicht. Na gut, vielleicht bei Mokuba aber sonst… das ist echt zum Verzweifeln.“, knirschte der Blonde zwischen den Zähnen hervor. „Joey, du weißt doch, dass die beiden Kaibabrüder adoptiert wurden und ihr Stiefvater hat es Kaiba nicht wirklich einfach gemacht. Er hat ihn zu so einem kalten jungen Mann aufgezogen… weißt du was ich denke? Dass das nur eine Mauer ist, die er um sich rum baut und niemanden somit an sich ranlässt, aus Schutz für sich selbst. Aber irgendwo im tiefen Inneren ist ein Seto Kaiba, der ganz nett ist.“, erklärte Yugi. „Das ist so…“, Joey brachte seinen Satz nicht zu Ende, auch wenn das alles ziemlich bescheuert klang, irgendwie konnte Yugi ja auch Recht haben. Vielleicht durfte Kaiba wirklich nie eine schöne Kindheit haben. Joey überlegte kurz. War es wirklich nur eine Mauer, die Kaiba umgab, um sich selbst zu schützen? Er wurde so kalt erzogen. Er durfte nie spüren, was Liebe und Freundschaft bedeutete… Joey seufzte traurig. Irgendwie konnte er sich das kaum vorstellen. „Es sind seine Augen…“, murmelte er dann. „Was meinst du?“, fragte Yugi verwirrt. „Seine Augen… die mich so faszinieren, der Grund, warum ich mich in ihn verliebt habe, zumindest Größtenteils. Hast du schon mal so richtig tief in diese Augen gesehen? Es ist als wenn du durch sie durch diese Mauer siehst, die Mauer die er aufgebaut hat. Na ja, meistens wirken sie kühl und abweisend, aber wenn man genau hinsieht, sieht man auch seine menschliche Seite. Sie spiegelt eine Art Trauer wieder. Sie zeigt, dass auch Kaiba verletzlich ist, dass auch er Gefühle hat.“ Joey schüttelte leicht den Kopf. „Oh Gott, was rede ich eigentlich für ein Scheiß… ich meine ich… dass ist doch total schnulzig… aber…“ „Ich versteh dich aber Joey, ich verstehe was du meinst. Die Augen können manchmal mehr ausdrücken, als man preisgeben möchte.“, Yugi seufzte und hatte nun einen verträumten Blick drauf. Joey musste leicht schmunzeln. „Wie läufst mit dir und Bakura?“ „Gut…“, Yugi seufzte leicht und lächelte. Joey schüttelte nur seufzend den Kopf. „Du hast Sogar Glück im Spiel und in der Liebe…“, stellte er fest und bestellte sich eine weitere Cola. „Na ja, am Anfang haben wir uns auch ziemlich blöd angestellt. Ich bin erst auf ihn zugegangen, als du mir einen Anstoß gegeben hast.“, erklärte der Bunthaarige. „Wenigstens hattest du dann Erfolg und deine Gefühle wurden auch erwidert.“, grummelte der Blonde, „Ich bin ja auch zu Kaiba gegangen und trotzdem hat er mich eiskalt angefahren.“ „Hast du ihm gesagt, was du für ihn fühlst?“, fragte Yugi neugierig. Joey schüttelte den Kopf. „Nicht direkt.“ Joey seufzte noch mal tief und trank seine Cola aus. Nach einer Weile verließen sie das Fast Food Restaurant und wurden von dem Blick eines schwarzhaarigen Jungen, der ihr Gespräch die ganze Zeit belauscht hatte, verfolgt. Mokuba Kaiba grinste zufrieden. ~~~ Spät Abends wälzte Joey sich unruhig in seinem Bett herum. Es war noch früh und schon deswegen konnte er nicht schlafen, doch der eigentliche Grund, warum er keine Ruhe fand, war Seto Kaiba. Er dachte wirklich an nichts anderes mehr, als an diesen braunhaarigen Schönling mit diesen unglaublich blauen Augen. Da er auch nach weiteren zwei Stunden keine Ruhe fand und irgendwo in dem Mehrfamilienhaus nun lauthals irgendwelche Musik gehört wurde, stand er auf, zog sich seine Jacke über und verschwand aus der Wohnung. Er spazierte über die beleuchtete und menschenleere Straße. Kaum einer traute sich gegen Mitternacht noch in dieses Wohnviertel. Er ging um eine Ecke und blieb plötzlich geschockt stehen. Vor ihm standen drei Jungs, höchstens ein paar Jahre älter als er, aber mindestens doppelt so groß und fünf Mal so breit. Er riss erschrocken die Augen auf. Er erkannte die drei Typen. Sie waren es, die ihn zusammengeprügelt hatten und aus dem Gefängnis entflohen sind. „Ah, Wheeler. So sieht man sich wieder.“, sagte der Brünette und klopfte mit einer Eisenstange in der einen Hand auf seine andere Hand. Joey schluckte und ohne weiter zu überlegen drehte er sich um und rannte davon. Er hatte keine große Lust, sich mit den Dreien anzulegen. Er rannte schnell und sah sich nicht um. Doch er hörte, dass die Typen ihn verfolgten. Er kam nun auf einer Straße an und hoffte, dass die Drei ihn nicht noch weiter verfolgten, wegen der Gefahr, dass sie eventuell erwischt wurden. Außerdem schmerzten ihm seine Rippen, die die drei ihm ja gebrochen hatten. Plötzlich hörte er quietschende Reifen und Scheinwerfer die ihn blendeten und direkt auf ihn zukamen. Reflexartig hielt er sich die Hände vor das Gesicht. Er wartete auf einen Aufprall doch der Wagen kam kurz vor ihm zum Stehen. Er atmete geschockt ein und aus und versuchte sich zu beruhigen. Er hörte wie eine Tür des Ferraris, was ihn beinahe überfahren hatte, geöffnet und wieder zugeschlagen wurde. „Sagen Sie mal, geht es Ihnen noch gut? Laufen Sie einfach vor mein Auto, sind Sie Lebensmü-… Wheeler?“ Joey hatte aufgesehen, als ihn der Fremde so angefahren hatte, da er die Stimme erkannte. „Hallo Kaiba.“, nuschelte er und sein Magen zog sich irgendwie zusammen. So etwas konnte natürlich wieder nur ihm passieren. Erst wurde er von drei Typen verfolgt, die ihn erneut krankenhausreif schlagen wollten und dann lief er auch noch vor ein Auto, das teuerer war, als er je in seinem Leben ausgab. Doch es kam natürlich noch schlimmer, denn der Fahrer des Autos war niemand anderes als Kaiba, Seto Kaiba. Der Grund warum er überhaupt erst hier war. Er wollte einfach eine Runde an die Frische Luft, in der Hoffnung, dass er seine Gedanken an Kaiba verlor. Das ging auch ganz gut, in seiner Aufkommenden Angst, dass ihn die Typen wieder schlagen wollten, doch musste er dann auch noch Kaiba über den Weg laufen. „Sag mal, geht es dir gut, Köter? Sollte das ein Selbstmordversuch werden?“, schrie Kaiba ihn nun wütend an. Im Schein der Straßenlaterne sah er doch leicht blass aus und in seinen Augen, Joey seufzte, da waren sie wieder, diese wunderschönen blauen Augen, schimmerte eine Mischung aus Schock und Erleichterung. Vielleicht auch verständlich. Niemand wollte gerne jemanden umfahren. „Ich… also… nein… ich habe das Auto nicht gesehen.“, sagte er und überraschend für ihn selbst sagte er noch: „Tut mir leid.“ Während Kaiba ihn nur verdutzt ansah, sah er zu der Seitenstraße, wo die drei Typen eben noch waren. Doch die waren nun zum Glück weg. „Tz.“, sagte Kaiba nur und ging wieder zu seinem Auto. Das passte Joey so gar nicht. Er wollte nicht wirklich alleine hier bleiben. Die Drei waren sicher noch in der Nähe. „Wo willst du hin Kaiba?“, fragte er. „Nach Hause, was dagegen?“, giftete der Firmenleiter ihn an. „Ähm… ich wurde eben verfolgt von solchen Typen…“, murmelte Joey. Kaiba grinste kalt. „Hat der Köter etwa Angst?“, spottete er. „Ich mein das ernst, Kaiba. Die Typen haben meine Schwester schon bis in den Koma geschlagen. Ich habe keinen Bock auf eine weitere Begegnung mit ihnen.“ Kaiba sah ihn eine Weile Schweigend an. Dann verdrehte er genervt die Augen. „Dann steig verdammt noch mal ein. Ich bring dich nach Hause.“, sagte er gezwungener Maßen, auch wenn er ziemlich mit sich kämpfte. Joey sah ihn doch etwas überrascht an. „Was? Erwartest du noch, dass ich dir die Tür öffne? Vom Rumstehen kommst du auch nicht ins Auto.“, knurrte er. Joey sah ihn noch mal kurz an und stieg dann auf den Beifahrersitz ein. Auch Kaiba stieg ein. „Also. Halt deine Hände bei dir. Nichts anfassen. Es reicht, wenn der Beifahrersitz jetzt von deinen Flöhen besiedelt wird.“ Joey erwiderte nichts. Er biss sich einfach auf die Unterlippe und sah aus dem Fenster. Er musste sich noch immer von seinem Schock erholen. Kaiba startete den Motor und fuhr los. „Adresse?“ Joey nannte sie ihm und so fuhr er den Weg zu Joeys Wohnort. Es herrschte eine bedrückende Stimme zwischen ihnen. Doch Kaiba war der erste, der die Stille bei einer roten Ampel unterbrach. „Was hattest du überhaupt da zu suchen, Köter?“ „Ich… musste einfach mal raus, über was nachdenken.“, murmelte der Blonde und wusste nicht mal, warum er überhaupt darauf antwortete und was Kaiba das überhaupt anging. Dann sah er auf. „Und du?“, fragte er dann. Kaiba schwieg eine Weile. Es dauerte lange, irgendwann sagte er: „Ich habe Mokuba gesucht. Er ist vorhin abgehauen.“ „Abgehauen? Wieso?“, Joey wurde nun doch neugierig. „Weil…“, Kaiba schüttelte leicht den Kopf und sagte nun wieder kühl, „Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Und jetzt raus.“ Er hielt an. „Du schmeißt mich raus?“, fragte Joey entsetzt. „Wir sind da du Idiot.“, knurrte Kaiba zwischen den Zähnen. Joey sah aus dem Fenster. „Oh… ähm… tja… dann… danke.“, murmelte er dann. Er sah kurz zu Kaiba. In diese wundervollen blauen Augen. Der erwiderte den Blick kühl, sagte aber nichts mehr. Also öffnete Joey die Autotür und stieg aus. Dann sagte Kaiba aber doch noch: „Kein Problem, und pass das nächste Mal besser auf.“ Joeys Herz machte einen großen Hüpfer. Kaiba hatte wirklich mit einer für ihn ziemlich netten Stimme geredet. Er lächelte überrascht, machte die Tür zu und ging zum Eingang seiner Wohnung. Kaiba startete den Motor wieder und brauste davon. Joey sah ihm noch nach, bis der Ferrari in der Dunkelheit verschwunden war. „Ach Seto…“, seufzte er dann und schloss die Tür auf. --- Also, wie fandet ihr das Kapitel? Ich würde mich sehr über Reviews/Kommis freuen. Bis zum nächsten Mal Bye Jenny Kapitel 5: Mokubas Sicht ------------------------ Hey neues Kapitel Danke an alle Reviewer Kapitel 5 <„Ach Seto“, seufzte Joey dann und schloss die Tür auf.> Er ging die Treppe hoch zu seiner Wohnung. Er wohnte seit knapp einem Jahr alleine. Er hatte nachdem Yugi ihn überredet hatte, seinen Vater angezeigt. Durch sein Alkoholproblem wurde er oft gewalttätig gegenüber seinem Sohn und nun saß er hinter Gittern. Er ging die schon morsche und knarrende Treppe rauf. Das Treppenhaus an sich war ziemlich schmutzig und es müffelte leicht, aber mehr konnte man von so einem Wohnviertel nicht erwarten. „Hallo Herr Yomito.“, grüßte er den Hausmeister, der gerade die Treppe runter kam. Der alte Mann war ein ziemlich komischer Kauz. „Ah Hallo… ähm…“ „Joey Wheeler.“, sagte Joey wie jeden Tag, da der alte Mann immer seinen Namen vergas. „Ach ja… Ihr Bruder war vorhin hier. Süßer Junge.“ Joey sah ihn verdutzt an, beließ es aber dabei, da Herr Yomito öfters so wirres Zeug vor sich hinredete. Er ging noch ein paar Stockwerke höher. Von seinen Nachbarn hörte man wieder ein lautes Streitgespräch, doch das war schon normal und Joey fragte sich, wann die beiden sich trennten. Er schloss seine Wohnungstür auf und trat ein. Kaum, dass er die Tür wieder hinter sich zugeschlagen hatte, verstummten die Streitgespräche. Schon der Flur zeugte für eine angenehmere Atmosphäre als draußen auf dem Treppenhaus. Mit seinem letzten Geld hatte Joey es geschafft, seine kleine Einzimmerwohnung gemütlich einzurichten. Plötzlich schreckte er auf. Hatte er nicht eben etwas aus der Küche gehört? Es klang fast wie… das Rücken eines Stuhles. Er blieb eine Weile im Flur stehen und schluckte leicht. Dann griff er nach einem Regenschirm, der einzige Gegenstand, der ihn in am schnellsten in die Finger kam, um auf den Eindringling in seiner Küche notfalls einzuschlagen. Wenn da überhaupt jemand war. Wahrscheinlich reimte er sich jetzt wieder nur irgendwelche Hirngespinste zusammen und dann war da gar nichts. Leise schlich er sich in die Küche. Die Hand, die den Regenschirm festigte ihren Griff noch ein wenig und dann spähte er durch die halb offene Tür in die Küche. Als er nichts sah, ging er vorsichtig rein und sah sich um. Seufzend schmiss er den Regenschirm in eine Ecke. Er hatte es sich wohl doch nur eingebildet. /Du bist ein Idiot./, hörte er eine Stimme im Kopf, die auch noch verdächtig nach Kaiba klang und der Gedanke an den Jungmillionär löste aus, dass sich sein Magen wieder leicht verkrampfte. Er ging zum Arbeitsplatz der Küche und musste feststellen, dass neben dem Wasserkocher eine Tasse Tee stand. Joey konnte sich ja vorstellen, dass er die Tasse da stehen gelassen hatte, aber sie dampfte noch und war somit heiß, also musste der Tee erst gemacht worden sein. Er hob eine Augenbraue und war nun doch ein wenig nervös. Wenn hier wirklich jemand in seinem Haus war, hatte dieser jemand drei Möglichkeiten gehabt. Erstens, er ist durch den Flur geflohen. Unwahrscheinlich, denn dann hätte Joey ihn gesehen. Zweitens, er war aus dem Fenster geflohen. Auch unwahrscheinlich. Das Fenster war geschlossen und den Sprung in die Tiefe hätte dieser jemand nicht überlebt. Dritte Möglichkeit, er hatte sich auf der Toilette versteckt, denn die Tür zur Toilette grenzte direkt an der Küche. Joey drehte sich zu der Tür, in dem Moment, als gerade jemand herauskam. Er erschrak leicht und als sein Gegenüber aufsah, erschrak auch dieser leicht, weil er nicht erwartet hatte, dass jemand in der Küche war, in der kurzen Zeit, wo er eben auf Klo war. „Was machst du denn hier?“, fragte Joey überrascht und beruhigte sich langsam wieder, sein Herz raste und sein Atem war schnell, „Wie kommst du hier rein?“ ~~~ Nachdem Mokuba aus der Kaibavilla abgehauen war und eine Weile durch Domino City gegangen war, bekam er erst Mal Hunger. Er hatte nur wenig Geld bei sich und da er gerade in der Nähe war, ging er zum Fastfood Restaurant auf der anderen Straßenseite. Gerade, als er von seinem Hamburger abbiss, sah er Joey und Yugi eintreten. Die beiden bemerkten den jüngeren der Kaibabrüder nicht und setzten sich auf den Tisch hinter ihm. Die Sitzrücklehnen waren so hoch, dass sie den jungen, Schwarzhaarigen nicht sehen konnten. So konnte Mokuba ihr ganzes Gespräch belauschen. Wie Joey Yugi erzählte, dass er und Kaiba da eine kleine Bettgeschichte hatten, was Mokuba selbst nicht wusste und erzählte ihm für seine Gefühle zu seinem größeren Bruder, Und er erzählte Yugi auch von Julia, die ja nun zum Glück nicht mehr mit Seto zusammen war, was Mokuba noch mitbekommen hatte, bevor er ganz verschwunden war. Julia war auch in der ganzen Villa nicht zu überhören, als sie Schluss gemacht hatte. Das brachte den 12 – jährigen schon zum breiten und freudigen Grinsen. Auch dem Rest des Gespräches lauschte er. Yugis Theorie, dass Seto nur so war, da ihr Stiefvater Gozaburo ihn so kalt erzogen hatte und er eine kalte Mauer um sich gebaut hatte, durch die nur noch sein kleiner Bruder selbst durch kam, war richtig. Ein Schmunzeln konnte er sich auch nicht mehr verkneifen, als Joey so verträumt von den blauen Augen des Braunhaarigen sprach. Eine Weile waren die beiden Freunde dann stumm, bis sie beschlossen zu gehen. Mokuba sah ihnen grinsend nach. Seinen restlichen Tag hatte er damit verbracht, herauszufinden, wo Joey wohnte. Auch wenn er schon zugeben musste, dass der Blondschopf sich manchmal ein wenig blöd anstellte, mochte er ihn doch und vielleicht schaffte er es ja, seinen Bruder und Joey zusammenzubringen. Daher wollte er erst Mal mit dem Klassenkameraden seines Bruders reden und ihm auch beichten, dass er Yugis und sein Gespräch belauscht hatte. Wie Mokuba es anstellen wollte, die beiden zusammenzubringen, wusste er eigentlich selbst nicht so genau und warum er jetzt auch noch Joey aufsuchte, wusste er auch nicht wirklich. Was wollte er eigentlich mit dem Blondschopf bereden? Und wenn er ihn reden wollte, er sah ihn doch eh oft genug. Na gut, wann bekam er schon mal die Gelegenheit, Joey alleine zu treffen. Irgendjemand, der von so einem Gespräch nichts mitbekommen sollte, war immer da. Eigentlich wusste Mokuba, dass Seto den ‚Köter’, wie er ihn immer nannte, gar nicht mal so hasste, wie er immer vorgab. Er hatte Seto schon öfters beobachtet, wie Dieser dem Blonden mit seinen Blicken folgte. Doch sie schienen nicht abwesend und wenn Mokuba ihn ansprach, wurde Seto sogar rot und schnauzte ihn an, dass er das ganz bestimmt nicht tat. Und kurz nachdem Mokuba das aufgefallen war, tauchte Seto plötzlich mit dieser schrecklich zickigen Kopie einer Barbiepuppe auf, auch genannt Julia. Aber diese Blicke, die sein Bruder Joey zugeworfen hatte, kamen ihm schon mehr als verdächtig vor. Und Seto sprach ziemlich oft von ihm. „Wheeler ist so ein Idiot.“ „Dämlicher Köter.“ „Wie kann man nur so dämlich sein.“ „Der hat weniger Grips als ein Goldfisch.“ Und noch mehr davon. Aber immerhin, er sprach von Joey. Und so jemanden wie Tristan Taylor konnte er ja genauso wenig leiden, aber über den sprach er nie und selbst über Yugi selten, den er wenigstens als einen würdigen Gegner in Duell Monsters akzeptierte. Das hieß auch immerhin, dass er Joey schon ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenkte als den anderen und diese Theorien, die er hatte, konnte er Joey auch mitteilen. Es dämmerte schon, als Mokuba das Viertel der Stadt betrat, was er nie hatte betreten wollen. Er hatte schon viel von der Ecke gehört. Häufig lauerten hier nur die ganzen Cliquen, um den nächst besten zusammenzuprügeln und ihnen ihre Wertsachen abzunehmen und Mokuba, der nun mal aus reichen Verhältnissen kam, war natürlich besonders gefährdet in solchen Ecken. Doch er schaffte es schnell und unversehrt zu der Wohnung von Joey. Erst mal musste er bei den unzähligen Klingelknöpfen nach Joeys nahmen Suchen und dann betätigte er den Klingelknopf mit der Aufschrift. J. Wheeler. Er wartete einen Augenblick. Da ihm scheinbar aber niemand öffnete, klingelte er noch einmal und noch einmal. Irgendwann gab er es auf. Er wollte gerade gehen, als von innen jemand die Haustür öffnete. Ein alter Mann mit wenig Haar stand vor ihm. „Hallo.“, sagte Mokuba. „Hallo junger Mann.“, sagte der alte Mann und kam mit kümmerte sich darum, das alte Schloss der Eingangstür zu reparieren. „Sie sind doch der Hausmeister, wenn ich mich recht erinnere.“, sagte Mokuba, dem eine Idee kam, denn er hatte keine Lust, so lange hier draußen auf Joey zu warten oder woanders hinzugehen, wenn er sich schon die Mühe gemacht hatte, hier her zu kommen. „Ja genau der bin ich.“, bestätigte der Mann, „Du wohnst hier?“ „Ja genau. Ich bin Mokuba K- Wheeler von oben, wissen Sie nicht mehr?“, log der Schwarzhaarige. Der Mann schien eine Weile zu überlegen und sagte dann: „Oh ja, natürlich, ich erinnere mich.“ Mokuba musste sich ein Schmunzeln verkneifen. „Gut, wissen Sie, ich habe meinen Schlüssel vergessen und mein großer Bruder scheint auch nicht da zu sein. Sie haben doch sicherlich ein Ersatzschlüssel?“ Mokuba sah ihn mit seinem Schmollmund und seinem Hundeblick an, von dem er wusste, dass nicht mal Seto dem widerstehen konnte. „Natürlich habe ich denn.“, sagte der Mann, „Warte hier.“ Mokuba jubelte innerlich auf und lächelte ihn dankbar an, während der Mann seine Wohnungstür aufschloss, die im Erdgeschoss war und nach fünf Minuten mit einem Schlüssel wieder kam. „Hier, wäre dir dankbar, wenn du ihn mir spätestens morgen wieder bringst.“ „Natürlich. Vielen Dank.“ Damit stürmte Mokuba die vielen Treppen hoch und erst im 7. Stock fand er endlich die Wohnungstür von Joey. Er schloss auf und trat ein. Er war doch leicht überrascht. Das Treppenhaus und auch das Haus sahen schon ziemlich schäbig aus, doch Joey hatte einen guten Geschmack für Inneneinrichtung. Hier sah er, dass man es sich auch mit wenig Geld gemütlich machen konnte. Er sah sich um. Das Schlafzimmer und gleichzeitig auch Wohnzimmer war gerade mal halb so groß wie seines. Eine kleine Couch und das breite Bett standen so, das man von beiden Orten aus gut zum Fernseher sehen konnte. Eine Stereoanlage stand neben dem Bett und Nachtisch auf dem Boden und sonst war hier nur noch ein Kleiderschrank und ein Regal mit Büchern und ein paar kleineren Gegenständen. Über dem Bett an der Wand war ein rotäugiger schwarzer Drache gezeichnet. Er war ziemlich schön, wenn auch nicht so beeindruckend, wie der blauäugige Weiße Drache, der sich über die ganze Wand von Setos Zimmer streckte. Mokuba beschloss, dass er in der Küche auf Joey wartete. Dass nun andauernd sein Handy klingelte, weil Seto versuchte ihn zu erreichen, ignorierte er. Er war noch immer sauer auf seinen Bruder. Er fand eine Tasse und auch Tee. Also setzte er Wasser auf, was er warm kochte und füllte seine Tasse mit dem Wasser voll. Nachdem er auch ein wenig Zucker zu seinem Tee zugefügt hatte, setzte er sich an den Tisch und wartete, dass sein Tee abgekühlt war. Plötzlich hörte er auf. Kam ihm das nur so vor oder hatte er eben eine Tür gehört, die scheinbar zugeschlagen wurde. Dann schüttelte er den Kopf. War wahrscheinlich nur in der Nachbarschaft, da er sonst nichts weiter hörte. Er stand auf und ging auf die Tür zu, wo er das Klo vermutete, um seine Blase ein wenig zu erleichtern. Als er die Toilette wieder verließ erschrak er doch ein wenig. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Joey plötzlich vor ihm stand. „Was machst du denn hier?“, fragte Joey ihn, der wahrscheinlich noch überraschter war, als er, „Wie bist du hier rein gekommen?“ „Oh hey Joey.“, grüßte Mokuba und grinste ihn leicht an. „Was machst du hier?“, wiederholte Joey nur seine Frage und musterte den Schwarzhaarigen, ganz so, als wollte er prüfen, dass der Kleinere wirklich vor ihm stand. „Nun weißt du… ich wollte mal mit dir reden.“, erklärte Mokuba ihm. Joey hob eine Augenbraue. „Worüber?“ „Ich war vorhin zufällig was essen, als Yugi und du auch auftauchten und ihr euch über eine gewisse Sache unterhielten und ich konnte euch die ganze Zeit dabei zuhören.“ Joey sah ihn eine Weile lang nachdenklich und verdutzt an, bevor sein Gesicht sich leicht rot verfärbte. „Du hast uns gehört?“, fragte er dann, „Hey, aber du sagst Kaiba nichts davon oder? Bist du deshalb hier? Willst du mich erpressen?“ Mokuba grinste breit. „Nein, ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich voll und ganz hinter dir stehe und dass ich gar nicht mal glaube, dass Seto so abgeneigt von dir ist.“ „Wie kommst du darauf?“ „Na ja, ich weiß von meinem Bruder, dass er schwul ist, deshalb hat mich das auch sehr mit Julia gewundert. Die beiden haben sich heute übrigens wieder getrennt und ich nehme mal ganz stark an, dass ich Schuld bin. Also warum ich darauf komme ist, weil ich schon mal beobachtet habe, wie Seto dich beobachtet hat, aber halb nicht mit seinem kühlen, abweisenden Blick. Und er redet ziemlich oft von dir. Zwar nicht, wie toll er dich findet, aber immerhin redet er über dich. Andere die er ‚angeblich’ hasst, behandelt er wie Luft und über die redet er auch nie. Und es heißt doch immer so schön, was sich liebt, neckt sich.“, Mokuba setzte sich wieder. „Hm… ach wirklich?“, Joey schien eine Weile über etwas nachzudenken, „Wieso sagst du mir das eigentlich alles? Bist du extra deshalb hier her gekommen?“ „Jup, bin ich. Und ich sage dir das, weil du mir alle Mal lieber bis, als Julia. Außerdem finde ich, dass Seto auch mal wieder glücklich sein kann.“ --- So das war es erst mal wieder Wie hat es euch gefallen? Lg Shadè Kapitel 6: Allein mit Kaiba --------------------------- Also erst mal, ich denke ihr habt gemerkt, dass ich den Titel verändert habe. Ich habe auch die Kurzbeschreibung verändert, weil ich die Ideen auch umgeändert habe und dann würde das alles nicht mehr passen ^^ Sonst noch Danke an meine Reviewer und nun zu Kapitel 6. Kapitel 6 Kaiba kann wirklich stolz auf seinen kleinen Bruder sein. Er ist ein guter Junge, auch wenn er sich für seine zwölf Jahre ziemlich vernünftig benimmt. „Es ist spät.“, teilte Joey Mokuba mit, „soll ich dich noch nach Hause bringen? Es ist nicht ratsam, alleine im Dunkeln hier herumzuwandern. Ich denke mal, dein Bruder macht sich schon Sorgen um dich.“ Mokuba seufzte kurz. „Okay, danke.“ Zusammen verließen sie die Wohnung des Blonden und machten sich auf den Weg. Zu Fuß waren es ungefähr 20 Minuten bis zur Kaibavilla. Die meiste Zeit über hatten Mokuba und Joey nur geschwiegen und über das nachgedacht, über was sie sich unterhalten hatten. Joey war überrascht. Er mochte Mokuba, aber dass der selbst versuchte auch noch ihn mit dessen Bruder zu verkuppeln war schon was. „Wir sind da.“, holte der kleine, Schwarzhaarige den Älteren aus seinen Gedanken, als der schon an dem Eingang des Kaibaanwesens vorbeigehe wollte. Er blieb etwas verwirrt stehen und sah über die Schulter zurück zu Mokuba, der grinsend zum Eingang ging und den Klingelknopf betätigte. „Kommst du noch mal mit rein? Ja, natürlich kommst du noch mal mit rein.“, beschloss der junge Kaiba und im nächsten Moment rauschte in der Sprechanlage, aus der eine ihnen nur zu vertraute, kalte Stimme kam: „Ja?“ „Seto, ich bin es.“, sagte Mokuba ruhig. „Mokuba? Verdammt wo warst du? Weißt du eigentlich, dass ich mir Sorgen gemacht habe?“, regte die Stimme Kaibas sich auf. Mokuba achtete nicht auf die Strafpredigt des Älteren und fragte gelassen: „Lässt du uns rein?“ „Uns? Wer ist noch da?“ „Joey, er hat mich nach Hause gebracht.“, erklärte der Kleine. Eine Weile herrschte Schweigen in der Sprechanlage. Zwar konnte er ihn nicht sehen und doch dachte Joey sich fast schon, dass Kaiba gerade nach Selbstbeherrschung suchte, um nicht laut los zu schreien. Irgendwann war einfach nur ein genervtes Stöhnen zu hören und ein darauf folgendes, gleichmäßiges Summen. Mokuba drückte das Tor auf und Joey folgte ihm mehr oder weniger zögernd. Kaiba wartete bereits am Eingang, doch er beachtete Joey erst mal nicht weiter. „Mokuba, weißt du eigentlich, dass ich mir Sorgen gemacht habe?“, fragte er grimmig, „Wo warst du?“ „Unterwegs und ich war noch mal bei Joey.“, antwortete der Jüngere ruhig. „Wie kommst du dazu, zu Wheeler zu fahren?“, fragte der Brünette etwas überrascht. „Wir haben uns unterwegs getroffen. Er hat mir gesagt, dass ich abends nicht so durch Domino laufen sollte, hat mich noch zu einem Tee eingeladen und dann hier her gebracht.“, log Mokuba gelassen. „Ach ja?“, Kaiba funkelte kurz zu Joey und Joey konnte sich denken, woran er gerade dachte. „Wann habt ihr euch denn getroffen?“ „Hm, so gegen 7 Uhr abends.“, antwortete Mokuba gelassen. Joey biss sich auf die Unterlippe. Das war nicht gut. „Nur zu seltsam, dass ich Wheeler auch zufällig gegen 7 Uhr begegnet bin und ihn dann nach Hause gefahren habe. Nachdem ich ihn beinahe überfahren habe, weil er mir vor das Auto gelaufen ist. Aber soweit ich mich erinnere, warst du nicht dabei.“, kam es kühl von dem Leiter der Kaiba Corporation. Mokuba seufzte tief. „Na gut, ich bin so zu Joey gegangen. Ich wollte einfach mit jemanden reden und da Joey Julia ja schon kennen gelernt hat, konnte ich auch mit ihm über sie lästern.“, sagte er nun genervt. Der Größere sah seinen Bruder eine Weile Stirn runzelnd an. „Ich habe mich übrigens wieder von ihr getrennt.“, sagte er dann gleichgültig klingelnd. „Habe ich noch mitbekommen.“, erklärte der Schwarzhaarige darauf nur. „Warum bist du dann noch weggelaufen?“ „Weil ich sauer auf dich war und immer noch bin. Früher hattest du wenigstens noch ein wenig Zeit für mich und nun sagst du mir nicht mal mehr guten Morgen oder wünschst mir eine gute Nacht.“ Joey fühlte sich gerade irgendwie fehl am Platz. Nicht nur, dass er gar nicht beachtet wurde, das war wohl eher ein Thema, was Mokuba und Seto unter vier Augen klären sollten. Ihn ging das alles nichts an. Er räusperte sich leicht und meinte dann: „Ähm… ich glaube ich gehe dann mal wieder.“ Nun richteten sich zwei Augenpaare auf ihn. Die beiden Kaibabrüder schienen etwas verdutzt zu sein, als hätten sie gar nicht mehr dran gedacht, dass Joey noch da war. „Nichts da.“, sagte Mokuba, „Ich habe dich eingeladen und außerdem hast du selber gesagt, dass man Nachts nicht mehr draußen sein soll. Du kannst heute hier übernachten.“ „Was?“, fragte Seto giftig. „Ich habe gesagt…“ „Ich weiß, was du gesagt hast, aber Wheeler übernachtet bestimmt nicht hier.“, knurrte der Brünette. „Ach Seto, jetzt sei mal nicht so.“, Mokuba nahm eine Hand seines Bruders und eine von Joey und zog beide hinter sich her. „Wir können ja noch einen Film sehen, bevor es ins Bett geht. Joey du hast ja jetzt keine Sachen für dich mit, aber ich denke mal, dass Seto dir welche von sich leiht. Sind vielleicht ein wenig groß für dich aber für die Nacht geht das schon…“, der Kleinste in der Runde redete und redete und ließ niemanden zu Wort kommen und das mit voller Absicht. Damit niemand etwas gegen seinen Plan sagen konnte, Joey über die Nacht zu behalten, „und deine Schulsachen kannst du ja morgen vor der Schule kurz abholen. Seto kann dich dann ja schnell zu dir nach Hause fahren.“ Sie erreichten das Wohnzimmer und Mokuba öffnete eine Schranktür. Der Schrank war voll mit DVDs, auch Videos waren vereinzelt vorzufinden. Er legte eine DVD in den dazugehörigen Rekorder und drehte sich wieder zu den beiden jungen Männern, die einfach nur da standen und ihn verdutzt anguckten. „Setzt euch doch.“, forderte er sie auf und zu seiner Überraschung gehorchten die beiden ihm sogar. Er selbst setzte sich neben Seto, sodass der noch neben Joey saß und drückte auf Play. Er hatte Fluch der Karibik angemacht, von dem Seto nicht mal wusste, dass sie das überhaupt in dem DVD- Schrank hatten. Mokuba verfolgte den Film gespannt. Doch Joey und Kaiba konnten sich nicht wirklich drauf konzentrieren. Joey, weil er erstens den Film schon kannte und zweitens machte ihn die Anwesenheit des Blauäugigen neben ihm irgendwie nervös. Kaiba interessierte sich nicht wirklich für den Film und er war verärgert. Trotzdem, irgendwie störte es ihn gar nicht, dass Wheeler neben ihm saß, doch das wollte er für sich behalten. Er schielte leicht nach Rechts, wo der Blonde saß und mit glasigen Augen auf den Bildschirm starrte. Irgendwie sah er ja ganz süß aus, wenn er nicht gerade den kläffenden Köter spielte. Auch Joey blickte kurz auf und ihre Augen trafen sich kurz. Tatsächlich erschien ein leichter roter Schimmer auf den Wangen des Kleineren und als er bemerkte, dass der Blick erwidert wurde, sah er schnell wieder weg. Kaiba hob automatisch eine Augenbraue und sah wieder auf einen Punkt etwas über dem Fernsehapparat. Es verging noch eine Zeit, als der Film endlich zu Ende war. Mokuba streckte sich leicht und stand auf. „Also ich gehe ins Bett.“, murmelte er, „Gute Nacht.“ Er machte sich auf den Weg zur Tür, aber: „Mokuba.“, hielt ihn Kaibas Stimme auf und er drehte sich zu seinem Bruder, der aufgestanden war und nun zu seinem kleinen Bruder runter sah. Seto sah kurz zu Joey. Es sträubte, es zu tun, während dieser zusah, da er nie in der Öffentlichkeit Gefühle zeigte. Doch letztendlich ging er zu dem Schwarzhaarigen und umarmte ihn. „Tut mir Leid, okay? Ich werde mich bemühen wieder mehr für dich da zu sein. Schlaf gut.“ Joey fielen fast die Augen aus. Er hatte Kaiba noch nie mit so einer sanften Stimme reden hören. Das passte nicht zu ihm und trotzdem, es klang so richtig… so schön… angenehm. Ein flüchtiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Auch er wünschte Mokuba noch eine gute Nacht und wenig später war er auch schon mit Kaiba alleine in dem Zimmer. „Komm Wheeler.“, sagte dieser nun wieder in seiner gewohnten, kalten Art und verließ das Wohnzimmer ebenfalls. Joey zögerte, folgte ihm dann aber. „Du kannst im Gästezimmer schlafen. Sei froh, dass Mokuba dich mag, sonst würde ich dir nämlich keine Sachen von mir ausleihen.“, fuhr der Brünette fort und führte ihn in sein Schlafzimmer. Joey sah sich noch mal um. Er mochte das Zimmer. Vor allem die Zeichnung des weißen Drachen, die sich über die ganze Wand hinweg zog. Dann viel sein Blick auf das mit nachtblauer, seidener Bettwäsche überzogenem Bett. Ein leichter Rotschimmer legte sich erneut auf seine Wangen, als er daran dachte, was er vor gar nicht allzu langer Zeit dort mit Kaiba getan hatte. Besagter war gerade in seinem begebaren Kleiderschrank verschwunden, wo er ein paar Sachen für die Nacht für Joey raussuchte. Als er wieder raus kam, bekam er noch mit, wie Wheeler das Bett musterte und dabei einen leichten Rotton angenommen hatte. Er konnte sich denken, woran der Köter da dachte. Er drückte ihm die Kleidung in die Hand. „Hier, kannst du behalten, wenn sie erst mal mit deinen Flöhen beschmutzt sind, will ich die sowieso nicht mehr anziehen.“, giftete er auch schon wieder. Joey funkelte ihn wütend an. „Verdammt Kaiba, ich bin kein Hund.“, knurrte er. „Knurrst aber gerade wie einer.“, erwiderte der Größere nur. „Ach, leck mich doch.“, grummelte Joey. Kaiba verzog daraufhin nur das Gesicht. „Danke, ich kann drauf verzichten.“ Der Blonde verdrehte die Augen. „Heute besonders gereizt, was? Was denn? Hat die Julia mit dem armen, armen Romeo Schluss gemacht?“, den letzten Satz sprach er aus, als wenn er mit einem Baby sprach. „Klappe, Köter. Ich habe mit ihr Schluss gemacht.“, sagte Seto, obwohl das nur halb stimmte. Er wollte ja Schluss machen, aber davor hatte Julia die Worte, dass sie Schluss machen wollte schon ausgeschrieen. „Hm, dabei habt ihr so gut zusammen gepasst. Die Schlampe und der dämlichste Idiot der Welt.“, fuhr Joey gelassen fort. „Tz, du bist doch nur eifersüchtig, weil du niemanden abbekommst.“ „Eifersüchtig auf dich? Oh nein, ich bemitleide dich eher Kaiba. Die sind doch nicht auf dich, sondern nur auf dein Geld scharf. Und der Grund, warum ich noch Single bin, ist einfach der, dass ich nicht jeden Zweitbesten heraussuche und gleich mit in die Kiste springe, sondern noch auf die Große Liebe warte.“ „Ach ja, natürlich. Du springst nicht gleich mit jedem in die Kiste. Nur mit der großen Liebe. Das ich nicht lache. Wahrscheinlich warst du auch nur hinter meinem Geld her.“, spottete Kaiba. Joey blinzelte erst eine Weile verwirrt, bis ihm wieder einfiel, dass er ja so gesehen mit Kaiba in „die Kiste gesprungen“ war. Aber irgendwie. Er war doch verliebt in Kaiba. Leider, konnte man sagen. Aber besser wäre es gewesen, wenn die Gefühle erwidert wurden, doch das wurden sie wohl nie. Es herrschte eine Weile Schweigen zwischen ihnen. „Ich bin bestimmt nicht hinter deinem Geld her, Kaiba. Außerdem waren wir beide betrunken.“, unterbrach Joey irgendwann die Stille. Kaiba seufzte tief. „Wie konnte ich nur so blöd sein und mit so was erbärmlichen wie dir schlafen. Alleine der Gedanke daran ekelt mich.“ Etwas versetzte in Joeys Brust einen tiefen Stich. Kaiba hatte ihn mit den Worten ziemlich verletzt. Er wurde wütend und biss sich hart auf die Unterlippe. Bevor er sich selbst davon abhalten konnte, holte er mit der Faust aus und schlug Kaiba hart in den Magen. Der keucht erschrocken auf und taumelte ein paar Schritte zurück. Doch nur wenige Sekunden später stand er direkt vor Joey und drückte ihn hart gegen die Wand. „Wheeler, du dämlicher Idiot.“, knurrte er ihn bedrohlich an und drückte seine Hände fest zusammen, dass Joeys Arme schmerzten, die er festhielt. Im nächsten Moment spürte auch er einen starken Schmerz auf seiner Wange. Kaiba hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. Sein Kopf an der Seite und seine nun freie Hand auf die Wange gelegt atmete er erst einmal tief durch, bevor er mit aller Kraft den Größeren von sich wegschubste. Sie funkelten sich mit ihren kältesten und wütenden Blicken an, die sie drauf hatten. Sie standen kaum zehn Zentimeter voneinander entfernt. Joey musste leicht aufgucken, um in diese eiskalten, blauen Augen zu sehen, die ihn immer so faszinierten. Jeder versuchte den anderen mit seinen Blicken aufzuspießen, doch beide ließ es genauso kalt. „Wheeler…“, begann Kaiba drohend zu sagen. Joey hob nur ruhig eine Augenbraue. Irgendwie wurde ihm nun bewusst, wie nahe er eigentlich bei Kaiba stand. Sein Herz klopfte nun ein wenig schneller und sein Atem beschleunigte sich. Er atmete den Duft des Jungmillionärs ein, welcher ihm so gefiel. Seine ganze Wut war vergessen, als er sich leicht auf Zehenspitzen stellte und seine Lippen vorsichtig auf Kaibas legte. Der riss erst erschrocken die Augen auf, doch genauso schnell verschwand seine Erschrockenheit auch wieder und er erwiderte den Kuss. Joey legte seine Arme um den Größeren, während der Ältere seine Hände auf Joeys Hüften legte und mit seiner Zunge über die weichen, süßen Lippen des Blonden strich. Joey öffnete einladend den Mund und ließ es zu, dass der Brünette mit seiner Zunge seine Mundhöhle erforschte, bis er seine eigene Zunge ins Spiel brachte und die von Kaiba neckend anstupste. Sie leisteten sich ein kleines Zungenduell ohne Gewinner oder Verlierer und mussten sich letztendlich wegen zu wenig Luft trennen. Sie sahen sich tief in die Augen. Nichts war mehr von der Wut von vor zwei Minuten zu sehen. Ihre Lippen waren leicht gerötet und geschwollen. Sie sahen sich eine Weile so an und schon trafen sich ihre Lippen zu einem erneuten, leidenschaftlichen Kuss. Kaiba ging dabei ein paar Schritte vorwärts, sodass Joey automatisch rückwärts ging, bis der mit den Beinen gegen das Bett stieß und sich drauf fallen ließ, wobei er Kaiba gleich, ohne ihren Kuss zu trennen, mit sich zog. Sie lagen nun schon gut zwei Stunden im Bett, hatten kein einziges Wort gesagt. Sie waren bis auf ihre Boxershorts ausgezogen und verteilten immer wieder Küsse auf die nackte Haut des anderen oder streichelten mit ihren Händen über diverse Körperstellen. Nun lagen sie einfach nur noch nebeneinander. Kaiba auf dem Rücken und starrte auf die Decke und Joey hatte seinen Kopf auf Kaibas Brust gelegt und lauschte dem sanften Herzschlag des jungen Mannes, der noch einen Arm um ihn gelegt hatte. Da es doch schon ziemlich spät geworden war, nämlich nach Mitternacht, schliefen sie schnell aneinandergekuschelt ein. --- So das war das Kapitel. Aber nicht glauben, dass es das schon war und sie jetzt zusammen sind Nein, so leicht mache ich das nun auch wieder nicht. Also, ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen. Bye Jenny Kapitel 7: Danke, Kaiba ----------------------- Hey zusammen Wie immer danke an alle Kommischreiber Hier also schon wieder ein neues Kapitel Kapitel 7 Es war erst 6 Uhr Morgens, als Joey wieder aufwacht. Grummelnd drehte er sich auf die andere Seite und sah sich um. Es dauerte eine Weile, bis ihm wieder einfiel, wo er war. Zögernd sah er auf die andere Seite des Bettes, doch es war sonst leer. Kaiba war nicht da. Irgendwie störte es Joey, denn er hatte heute Nacht wirklich gut schlafen können. Er blieb noch eine Weile in dem schönen, großen Bett liegen und atmete tief an der Bettdecke, die leicht nach Kaiba roch. Doch irgendwann fühlte er sich einsam und es war ihm ziemlich klar, dass er wohl noch mal mit Kaiba über den Abend reden sollte, denn sie, bzw. der Jungmillionär konnte ja nicht schon wieder verdrängen, dass da was zwischen ihnen gewesen war. Seine Kleidung, die jemand ordentlich über einen Stuhl gelegt hatte, war schnell angezogen und Joey verschwand aus dem Raum. Er beschloss erst einmal unten im Essraum zu gucken, vielleicht frühstückte Kaiba ja gerade. Und ohne, dass er sich dieses Mal verlief, fand er den Weg nach unten und nach kurzem Zögern betrat er das Esszimmer. Tatsächlich war schon jemand anwesend und stopfte sich mit Müsli und Brötchen voll. Mokuba. „Morgen Schoey.“, sagte er mit vollem Mund, als er sah, dass der Blonde rein kam, „Gut geschlafen?“, er schluckte schnell runter und lächelte ihm entgegen. Daraufhin nickte Angesprochener. „Super. Seto ist übrigens noch mal in die Firma gefahren. Du sollst um 7 Uhr startklar sein, er holt dich mit seinem Auto ab und bringt dich noch mal zu deiner Wohnung, dass du noch deine Schulsachen holen kannst.“, plapperte der Kleine gleich drauf los. „Hast du ihn dazu überredet?“, fragte Joey und setzte sich dem Schwarzhaarigen gegenüber. „Ich habe es vorgeschlagen und er hat es ohne herumzunörgeln eingewilligt. Was ist denn gestern Abend, nachdem ich schlafen gegangen bin noch so passiert?“, Mokuba grinste ihn wissend an. „Nichts.“, Joey zuckte mit den Schultern. „Ach komm schon Joey. Sag es mir. Habt ihr euch geküsst?“, der Kleine stützte seinen Kopf in seinen Händen ab. „Hm.“, Joey nickte. „Und?“, drängelte Mokuba weiter. „Du bist ganz schön neugierig. Was meinst du mit und?“, fragte Joey. „Na, seid ihr jetzt zusammen oder so?“ Joey seufzte tief. Das war natürlich eine Frage, die er sich auch stellen konnte. Doch er wusste nicht, was Seto für ihn fühlte und er glaubte auch nicht, dass der dieses Mal zugeben würde, dass sie sich geküsst hatten. Doch dieses Mal hatte der junge Firmenchef es doch sicher bewusst getan, denn das letzte Mal standen sie ja auch unter dem Einfluss von Alkohol und da wurde es noch intimer als nur einfache Küsse. Während Mokuba ihn noch immer neugierig ansah, zuckte er die Schulter. „Wohl nicht. Wir haben seitdem ja nicht miteinander geredet…“ Mokuba seufzte deprimiert auf. Er hätte sich sehr für seinen Bruder gewünscht, dass er endlich jemanden hatte und wieder richtig glücklich werden konnte. „Dann rede doch mit ihm, am besten während der Autofahrt, dann seid ihr unter euch.“, schlug der jüngere Kaiba vor. Joey schmunzelte und fragte sich innerlich, wie alt Mokuba gleich war. Mokuba reichte ihm nun den Korb mit den aufgeschnittenen Brötchen verschiedenster Sorten. Also nahm der Ältere sich eines und schmierte sich Nuss-Nugat-Creme rauf. Er liebte Nuss-Nugat-Creme. Und da war er wohl nicht der einzige, denn Mokuba hatte selbst drei Brötchen damit vor sich liegen und so nebenbei erklärte der Kleine ihm auch, dass Seto nur zu Frühstück aß, wenn sie Nuss-Nugat-Creme hatten. Um Punkt Sieben verabschiedete sich Joey von Mokuba, der wirklich sehr viel reden konnte, während die anderen nur zuhörten, da man einfach nicht zu Wort kam. Er ging raus und kaum, dass er das Kaibaanwesen verlassen und den Bürgersteig betreten hatte, fuhr auch schon Setos Ferrari die Straße runter und hielt direkt vor ihm. Mit einem letzten Seufzen öffnete Joey die Wagentür und stieg ein. Blaue Augen musterten ihn kurz kühl, bevor sie sich wieder nach vorne richteten. Doch dieser eine, kühle Blick hatte Joey gereicht, dass seine Laune sich wieder stark verschlechterte. Scheinbar war Kaiba wieder ganz der Alte und der Abend zuvor war schon ganz vergessen. „Hi.“, grüßte Joey leise, als er eingestiegen war. „Schnall dich an.“, kam die barsche Antwort des Brünetten, bevor er den Wagen wieder startete. Joey blies sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schnallte sich erst einmal an. Während Seto den Wagen aus dem Reichenviertel fuhr, schwiegen sie sich erst einmal eine ganze Weile an, bis Joey irgendwann aufsah und den Älteren eine Weile musterte. „Was ist?“, fragte dieser irgendwann gereizt, als er Joeys Blick bemerkt hatte. „Also Kaiba… wegen gestern… also… was da passiert ist… du weißt schon…“ „Was soll da gewesen sein?“, unterbrach der Ältere ihn sofort. Joey funkelte ihn wütend an. „Was soll das jetzt heißen?“, giftete Joey. „Soll heißen dass ich nicht weiß, was du meinst.“, sagte der Brünette ruhig. „Ach ja, und das wir uns geküsst haben und das fast die halbe Nacht lang war natürlich nichts?“, Joey ballte die Hände zu Fäusten. Warum war Kaiba eigentlich so ein Idiot und warum musste er sich in ihn verlieben. Das war einfach. /Grr…/, dachte Joey sich nur. „Letzte Nacht ist nichts passiert. Genauso wenig, wie in der Nacht, wo du behauptet hättest, dass wir Sex miteinander hatten.“, antwortete Kaiba. „Was ist so schlimm daran Kaiba? Wieso bestreitest du es? Nenne mir einen Grund.“, bat Joey jetzt leiser. Kaiba schnaubte leicht. „Du bist der Grund, Wheeler. Als wenn ich mich mit so einem drittklassigen Möchtegernduellant und Köter abgebe, mit einer großen Klappe und nichts dahinter.“ Joey verengte leicht die Augen. Er musste sich so was ja oft von Kaiba anhören, doch irgendwie schmerzte es ihn nun. „Ach, als wenn du perfekt wärst.“ „Ich habe auf jeden Fall mehr drauf als du und deine Kindergartentruppe.“, meinte Kaiba. „Lass meine Freunde aus dem Spiel, Kaiba.“ „Was denn, ist das Hündchen gereizt?“ „Ich bin kein Hündchen, klar.“, Joey erhob mit jedem Satz seine Stimmlautstärke. „Kläffst aber wie einer.“, Kaiba hielt den Wagen an und Joey musste feststellen, dass sie nun vor seiner Wohnung angekommen waren. „Wir sind da.“, teilte der Firmenleiter nun überflüssiger Weise mit und blieb sitzen, während Joey ausstieg. Der Blonde ging also zu seiner Wohnung, drehte den Schlüssel im Schloss um und sprintete die paar Treppen hoch, bis er vor seiner Haustür stand. Er öffnete sie und in der Wohnung packte er schnell seine Schulsachen zusammen. Schnell erledigte er noch seine Geschäfte auf der Toilette und er hatte nicht mal zehn Minuten gebraucht, als er auch schon wieder das Mehrfamilienhaus verließ. „Was…“, regte er sich auf. „Kaiba.“, rief er aufgebracht. Dieser Idiot. Wegen diesem aufgeblasenen… diesem Idiotischen… diesem elenden Mistkerl kam er nun wieder zu Spät zum Unterricht. War der einfach mit seinem teuren Auto weiter gefahren und zu Fuß brauchte Joey eine dreiviertel Stunde zur Schule. Dann wäre es kurz nach 8 und er war wieder zu spät. Wenn er Kaiba in die Finger bekam… dann… dann… Fluchend machte Joey sich auf den Weg. Mit seinem Rad konnte er auch nicht fahren. Er hatte immer noch das eingegipste Handgelenk. Auch wenn er es vorgestern erst getan hatte, war es doch etwas leichtsinnig und er wollte es lieber lassen. Wütend vor sich hinschimpfend und sich über Kaiba aufregend ging Joey weiter die Straßen Dominos lang und nahm eine Abkürzung durch eine Gasse, die nicht für Autos bestimmt war. Das es ein Fehler war, diese Abkürzung zu nehmen, sollte sich erst später rausstellen, denn in der verlassenen und düsteren Gasse gab es viele gute Verstecke für Obdachlose und andere Leute. Der Blonde hatte schon längst die drei Typen vergessen, die noch immer hinter ihm her waren, nachdem sie aus dem Gefängnis geflohen waren und dank denen er sein gebrochenes Handgelenk erhielt. Doch es viel ihm wieder ein, als eben diese drei riesigen Typen direkt vor ihm standen. „Guck mal einer an, wen wir da haben.“, sagte die höhnische Stimme des Kleinsten und doch noch riesigen unter ihnen. „Das der sich überhaupt noch auf die Straße traut.“, sagte der Zweite und spielte mit dem Eisenrohr in seiner Hand. Joey riss die Augen auf und wich ein paar Schritte zurück. /Alle, alle nur nicht die./, dachte er sich, /Kaiba, wenn ich heute abkratze, ist das alles deine Schuld./, fluchte er innerlich und wich noch ein paar Schritte rückwärts, als die Typen näher kamen. Doch irgendwann stieß er mit seinem Rücken gegen eine Wand und da sie nun von allen anderen Seiten vor ihm standen, hatte er kaum noch Fluchmöglichkeiten. „Was wollt ihr eigentlich von mir?“, fragte er mit zitternder Stimme. „Hast du es noch immer nicht geschnallt, Kleiner? Deinetwegen liegt unser Boss noch immer im Krankenhaus.“ „Na und? Wegen eurem Boss liegt meine Schwester im Krankenhaus.“, knurrte Joey und die Angst spiegelte sich in seinen Augen wieder. Im nächsten Moment spürte er einen harten Schlag in seinem Magen, dass er für kurze Zeit keine Luft bekam und in die Knie sank. Keuchend sah er zu den riesenhaften Gestalten auf. Ihm war schlecht, er hatte wohl ein wenig viel gefrühstückt und dann so ein Schlag auf dem Magen tat nicht gut. Erneut sah er mehrere gehobene Hände, alle hatten ein Messer in der Hand und schloss bereits die Augen, doch bevor er einen Schmerz spürte, hörte er eine ihm vertraute, eisige Stimme. „An eurer Stelle würde ich ihn nicht umbringen.“ Gleichzeitig drehten die drei sich um und auch Joey lugte zwischen zwei der riesen Körper zu dem jungen Mann, der lässig an einer der Hauswände lehnte und eine Knarre in der Hand hielt. „Was geht dich das an, Junge? Glaubst du, du kannst uns mit einer ungeladenen Pistole Angst machen?“, fragte der Größte und trat auf Seto Kaiba zu. „Ungeladen?“, fragte der Brünette und tat, als sei er überrascht, „Seltsam, ich dachte, sie wäre geladen.“ Er zielte mit der Knarre auf den Mann, der auf ihn zutrat, „Soll ich es ausprobieren?“ Sein Gegenüber zeigte keine Angst, trotzdem blieb er vorsichtshalber stehen. „Das traust du dich doch eh nicht.“, sagte er dann kalt. „Nicht? Es wäre nicht das erste Mal.“, Kaiba zuckte mit den Schultern, „Außerdem… wenn du oder deine Freunde mich oder ihn umbringen wollt und ich euch dann abknalle, habe ich rechtlich gesehen auch nichts falsches getan, sondern nur unsere Leben geschützt.“ „Du hältst dich wohl für ein ganz großen, was?“, fragte nun der, der noch neben Joey stand, das Messer nun an dessen Kehle gerichtet und den Blonden im Klammergriff haltend. Kaiba blieb ruhig. „Wieso sollte ich mich nur dafür halten? Ich bin auf jeden Fall mächtiger, intelligenter und besser als ihr drei zusammen… na gut ich verbessere mich“, fügte er mit einem Blick auf Joey zu, „Als ihr vier zusammen.“ /Was soll das? Kaiba du redest zu viel./, dachte Joey und schluckte leicht. Dieses scharfe Metal an der Kehle zu spüren, war nicht gerade angenehm. Kaiba spielte ein wenig mit der Pistole in seiner Hand und sah sich um. „Kein gutes Versteck, wenn ihr mich fragt.“, teilte er so nebenbei mit. „Dich fragt aber niemand.“, knurrte der, der Kaiba noch immer am nächsten stand und er ballte die Hände zu Fäusten. Plötzlich grinste Kaiba kalt auf und im nächsten Moment stürmten um die zehn bewaffneten Polizisten auf sie zu und hatten die drei Flüchtlinge schon nach wenigen Augenblicken unter Kontrolle. So schnell, dass Joey gar nicht richtig mitbekam, was hier passierte. Er atmete tief durch, damit er sich wieder beruhigte und blieb an der Wand gelehnt am Boden sitzen. Sein Magen tat ihm noch immer weh und sein Essen drohte immer wieder, hochzukommen. „Du hast Glück gehabt Wheeler, ohne mich wärst du jetzt tot.“, hörte er dann die ihm vertraute, kalte Stimme und er funkelte hoch zu Kaiba. „Wenn du Idiot einfach auf mich gewartet hättest, bis ich wieder raus kam und nicht einfach schon davon gefahren wärst, wäre das erst gar nicht passiert.“, knurrte er vom Boden aus. „Ich habe gewartet. Ich habe meinen Wagen nur etwas abseits geparkt. Dein Pech wenn du, während du laut vor dir herumfluchst einfach an dem Wagen vorbei rennst.“ „Pff.“, machte Joey nur und ignorierte seine Übelkeit. „Alles okay mit dir?“, fragte Kaiba, nachdem der ein wenig gezögert hatte und streckte Joey seine Hand entgegen, damit er ihm aufhalf. Joey musterte die Hand eine Weile verdutzt. „Ja.“, log er und ließ sich aufhelfen. Als er stand, schwankte er leicht und musste sich an Kaibas Schultern festhalten. „Komm, Wheeler. Ich fahr dich nach Hause. Vielleicht solltest du heute nicht mehr zur Schule.“, sagte Kaiba dann und ließ Joey los, um selbst los zu gehen. Joey schwankte ihm hinterher, doch irgendwie gelang es ihm nicht so richtig. Ihm wurde schwindelig und er musste sich an der Hauswand abstützen. Kaiba blickte kurz auf die Schulter, seufzte und stützte Joey dann. Beim Auto half er ihm auf den Beifahrersitz und stieg selber ein. Dann startete er den Wagen und brachte Joey zurück nach Hause. Joey stieg aus, doch schon auf dem Bürgersteig angelangt schwankte er wieder und sank auf die Knie. Erneut seufzte der Brünette, ging zu Joey, wobei er seinen Wagen abschloss und half ihm wieder auf die Beine. „Ich habe zwar alle Mal was Besseres zu tun, aber ich will mal nicht so sein, komm, ich helfe dir.“ So schafften sie es bis zur Haustür und gerade Mal drei Stockwerke hoch, bis vor Joeys Augen wieder alles schwarz wurde und er drohte, auf die Knie zu sinken. Wieder Zögern seitens Kaiba, bis er den Blonden schließlich auf die Arme hob, in der Hoffnung, dass ihn niemand sah, der ihn kannte oder zumindest erkannte und trug Joey bis vor dessen Wohnung. Er nahm ihm den Schlüssel aus der Hand und schloss auf. Als er eintrat, war er doch leicht überrascht. Wenn das Treppenhaus auch etwas schäbig wirkte, doch die Wohnung war wirklich recht hübsch und wenn sie nicht so klein war, wobei ein normales Einfamilienhaus für Kaiba schon klein war, ließ es sich gut leben. Er brachte Joey in das Wohnzimmer und legte ihn dort auf das Sofa. „Kaiba?“, fragte Joey noch mal schwach. „Ja?“, kam es etwas genervt von dem Brünetten. „Danke.“, murmelte er dann. „Man konnte ja nicht mit ansehen, dass ein armseliger Straßenköter so fertig gemacht wird.“, sagte Kaiba, nicht ganz so kühl wie sonst und Joey hatte fast das Gefühl, dass es ein Versuch des jungen Firmenchefs war, mal nett zu ihm zu sein. --- Und das war es auch schon wieder Und was meint ihr? Ich würde mich sehr über eure Meinung freuen Bye Shadè Kapitel 8: Entspannen --------------------- *wink* Und wieder habe ich ein neues Kapitel für euch. Wie immer ein herzliches Dankeschön an alle Reviewer =) Kapitel 8 Vorsichtig richtete Joey sich auf und wieder spürte er das Versagen seines Kreislaufes. „Bleib ruhig liegen.“, sagte Kaiba noch immer ungewohnt freundlich. Zwar noch kühl, doch es kam besser herüber, als wenn er es nett meinte. „Kann… kann ich dir vielleicht noch schnell was zu trinken anbieten, bevor du gehst?“, kam es fast schon etwas schüchtern von dem Blonden. „Vielleicht ist es dir ja entgangen, aber ich habe jetzt Schule Wheeler und du eigentlich auch, aber du bist ja sowieso selten da.“, sagte Kaiba und war wieder ganz der Alte. Dass er eben für seine Verhältnisse doch ganz nett war, war nicht mehr zu erkennen. „Du bist doch eh schon zu spät dran, Kaiba, da kommt es auf fünf Minuten auch nicht mehr an.“, sagte Joey ruhig. Er wollte irgendwie nicht, dass Kaiba ging. Er wollte nicht allein sein. Er mochte und liebte die Nähe dieses Eisklotzes, egal wie gemein der gerade zu ihm war. „Wheeler, nerv nicht. Ich habe keine Zeit mehr.“, sagte Kaiba leicht verärgert und genervt. „Tz… du hast nie Zeit, Kaiba. Weißt du was ich meine? Du arbeitest zu viel.“, teilte der Jüngere mit. „Weißt du was Wheeler? Dich hat keiner nach deiner Meinung gefragt und sie ist mir egal.“, Kaiba sah ihn mit seinem üblichen kalten Blick an. „Mensch Kaiba, ich meine das ernst. Du bist erst 17 Jahre alt. Noch ein Teenager. Hast du je eigentlich schon mal etwas getan, was ein normaler Teenager tut? Kein normaler Mensch in diesem Alter ist schon so~ erwachsen wie du und auch nicht so unglaublich eingefrostet und eingebildet. Hast du dich überhaupt schon einmal deines Alters entsprechend benommen?“, fragte der Kleinere nun neugierig und sah hoch zu Kaiba. „Ich würde eher sagen, ich benehme mich mehr meinem Alter entsprechend. Oder glaubst du etwa ich steige auf das Niveau eines Kindergartens ab?“, knurrte Seto. Joey seufzte tief und schüttelte den Kopf. „Man, Kaiba, erstens sind wir kein Kindergarten und zweitens meine ich eher die Tatsache, dass du für einen 17-jährigen zu viel arbeitest. Hast du dich überhaupt schon mal so richtig entspannt und einfach mal Firma, Firma oder Schule, Schule sein lassen? Und einfach mal etwas gemacht, was normale 17-jährige auch tun, wie zum Beispiel Ausgehen, shoppen oder sonst solche Aktivitäten?“ „Um dann anderen solcher in der Entwicklung zurückgebliebenen Leuten zu begegnen? Meine Firma und die Schule sind viel wichtiger als Entspannen. Das kann man auch, wenn man schläft. Reicht doch.“, knurrte Kaiba. „Kein Wunder, dass du immer so Verspannt bist, Kaiba. Ich habe da gerade so eine Idee.“, Joey sah ziemlich nachdenklich aus. „Ich will sie nicht wissen.“, meinte Kaiba kalt und verschränkte die Arme. Als wenn Joey den Brünetten nicht gehört hatte, fuhr er fort: „Du gehst heute mal weder in die Schule noch in die Firma und dafür zeige ich dir mal so richtig, wie es geht, einfach mal ein wenig zu entspannen.“ „Bitte was?“, fragte Kaiba schnaubend, „Natürlich Wheeler. Du willst mir was zeigen, klar. Und ich werde sicherlich nicht einfach die Schule oder die Firma für heute vergessen.“ „Kaiba, wann hast du das letzte Mal Urlaub gemacht?“, fragte Joey nun wieder. „Ich mache keinen Urlaub. Wenn ich auch nur eine Woche nicht in der Firma wäre, würde die zu Grund und Boden gehen.“, Kaiba verengte leicht die Augen. „Das ist ja ein toller Chef, der seinen Angestellten soviel zutraut. Jetzt mal ganz ehrlich, Kaiba. Wie ich dich kenne, stellst du nicht einfach mir nichts dir nichts den Erstbesten, der dir in die Finger kommt ein, sondern nur die Besten der Besten. Und trotzdem traust du denen nicht zu, mal eine Woche ohne ihren Boss die Firma weiterhin im Gang zu behalten?“, Joey verdrehte die Augen, als er das sagte. „Man weiß ja nie.“ Joey sah ihn kurz mit einem komischen, schmunzelnden Gesichtsausdruck an, bevor er in lautes Lachen ausbrach. „Was ist daran jetzt so lustig Wheeler?“, keifte Kaiba. „Oh man…“, sagte Joey und hielt sich den Bauch, der durch das laute Lachen noch doller schmerzte, „Also das aus deinem Mund zu hören, genial.“, langsam beruhigte der Blonde sich wieder. Sein Magen krampfte immer noch und schmerzte stark. „Was meinst du?“, Kaiba war nun doch etwas verwirrt. „Na ja, der ach so tolle Ich – weiß – alles – besser – als – ihr Kaiba hat tatsächlich gesagt: Man weiß ja nie. Und somit hast du indirekt zugegeben, dass auch du nicht Allwissend bist.“ Wieder musste Joey sich ein Kichern verkneifen. Kaiba hob einfach nur eine feine Augenbraue nach oben. „Du spinnst Wheeler. Was soll denn bitte daran lustig sein. Das ist ein ganz normaler, bedeutungsloser Satz.“, meinte der Brünette. „Vielleicht ist er das ja. Aber nicht, wenn er aus deinem Mund kommt.“, Joey lächelte jetzt einfach nur noch breit. Der Brünette verdrehte einfach nur noch die Augen. „Du lachst auch über jeden Scheiß, oder?“ „Daran erkennt man, dass ich wenigstens noch Humor habe, im Gegensatz zu dir. Wenn ich es mir recht überlege, habe ich dich noch nie wirklich lachen sehen. Nicht mal mehr ein wenig lächeln. Weißt du überhaupt was das ist? Weißt du Kaiba, du siehst eigentlich ganz gut aus. Aber mit deinem ernsten und kalten Gesichtsausdruck, den du ausnahmslos immer drauf hast, verschreckst du die Leute.“, sagte der Blonde jetzt wieder ernst. „Als Geschäftsmann muss man eben wissen, wie man mit Leuten umzugehen hat. Man darf einfach niemandem mehr trauen. Wozu sollte ich die dann anlächeln. Das ist doch was für Weicheier. Wie sieht das denn aus?“ „Auf jeden Fall besser als so.“, murmelte Joey leise. „Wenn du das meinst. Mir soll es egal sein. Ich gehe.“, sagte Kaiba kühl, drehte sich um und ging zur Tür. „Nix da.“, protestierte Joey. Er rappelte sich auf, was schwierig war, denn sein Kreislauf ließ wieder nach, ihm wurde wieder schwindelig und noch immer tat ihm der Magen stark weh. Zusätzlich bekam er auch noch Kopfschmerzen und ihm wurde erneut übel. „Meine Güte Wheeler. Was hast du vorhin an meiner Aussage: ‚Bleib ruhig liegen’ nicht verstanden?“ „Und was hast du an der Aussage: ‚Heute keine Schule und keine Firma, sondern entspannen’ nicht verstanden?“, fragte Joey und verzog kurz das Gesicht und kniff die Augen zusammen. Dann merkte er, wie er an den Schultern wieder in die weichen Polster des Sofas gedrückt wurde. „Sitz, Hündchen.“ Nur langsam drangen die Worte in Joeys Gehirn, doch als er sie richtig begriffen hatte, riss er überrascht die Augen auf, um in zwei Saphirblaue zu blicken, die keinen halben Meter über ihn schwebten. /Hündchen? Ich bin ja vieles gewohnt. Köter und Töle. Aber Hündchen? Das klingt so… so… so… nett?/, dachte Joey sich überrascht. Dann merkte er, wie die Hände mit den schmalen Fingern noch immer auf seinen Schultern lagen und einen leichten Druck auf diesen ausübten, damit Joey auch ja sitzen blieb und auch der Abstand, der zwischen ihm und Kaiba nur noch war, wurde ihm langsam bewusst. Er schluckte leicht und sein Herz klopfte ihm hart gegen den Brustkorb. Er konnte es fast schon spüren, dass er rot anlief, was man auch an dem leichten, kühlen Schmunzeln in Kaibas Gesicht gut erkennen konnte, als dieser Joey ansah. Sie sahen sich noch eine Weile in die Augen, bis Kaiba sich räusperte und den Blonden wieder los ließ. Seine Maske war wieder kalt und undurchdringlich. Nur seine Augen, die Joey so liebte und die einen Einblick in das Innere Kaibas gaben, zeigten einen kleinen Hauch von Verlegenheit. Das war schon sehr verwunderlich, denn Joey hätte nie gedacht, dass Kaiba so ein Gefühl kannte. Oder vielleicht hatte er sich auch einfach nur in diesen wunderschönen, blauen Augen getäuscht, was der Jüngere jedoch nicht glaubte. Kaiba schien eine ganze Weile lang stark über etwas nachzudenken, bis er schließlich den Mund öffnete, noch mal kurz zögerte und dann sagte: „Wheeler, nur heute, kapiert?“ „Was nur heute?“, Joey war noch immer leicht abwesend und gefesselt von diesen Augen. „Keine Schule, keine Firma. Du wollst mir doch zeigen, wie man sich entspannt, obwohl ich kaum glauben werde, dass ich mich bei dir entspannen kann.“, sagte der Brünette mit einem leicht spöttischen Unterton. Joey setzte nun ein leichtes Lächeln auf. „Fantastisch. Dann häng doch schon mal deinen Mantel in die Flurgarderobe und komm dann wieder.“, bat er. Kaiba hob eine Augenbraue, seufzte dann aber geschlagen und brachte seinen Mantel weg. Er hatte darunter ein eng anliegendes, schwarzes Shirt. „Ziehst du das auch aus?“, fragte Joey und zupfte kurz an dem Shirt, als Kaiba sich mit einem grimmigen Gesichtsausdruck neben ihm auf das Sofa setzte. „Bitte was? Spinnst du Köter?“ Joey verdrehte nur die Augen. „Dann behalt es eben an. Leg dich hin.“ Joey stand auf und zog sich den Drehstuhl vom Schreibtisch, der im Wohnzimmer stand, heran. Kaiba sah ihn eine Weile zweifelnd an und nach kurzen genervten Murmeln legte er die Beine hoch und machte sich auf dem Sofa lang. „Auf den Bauch legen.“, sagte Joey dann. Daraufhin wurde der Braunäugige böse angefunkelt. „Kannst du das nicht gleich sagen?“, fragte der Brünette und legte sich schließlich auf den Bauch. Dabei fragte er sich selber, wieso er überhaupt zugestimmt hatte und das nun alles mit sich machen ließ und ärgerte sich doch ein wenig darüber. Joey wartete eine Weile, bis Kaiba aufgehört hatte, irgendwelche grimmigen Sachen vor sich hinzumurmeln und begann dann, ihn zu massieren. Zuerst verspannte Kaiba sich leicht, doch schnell entspannte er sich wieder. Das hieß, er entspannte sich so, dass es wieder seine normale Körperhaltung war. „Alter, so was verspanntes wie dich habe ich echt noch nie massiert.“, stellte Joey fest und massierte ihn weiter. Nach einer Weile, wo sie sich die ganze Zeit nur angeschwiegen hatten und Joey den Größeren massierte, lockerten sich Kaibas Muskeln ein wenig und Joey lächelte leicht. Nun entspannte der Brünette sich doch ein wenig. Irgendwann hörte er auf, ihn zu massieren, was ihm ein verärgertes Brummen des anderen gab. Der Blonde griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernsehapparat an. „Meine Lieblingssendung kommt jetzt.“, teilte er Kaiba mit, bevor er sich auf dem Sofa sinken ließ. Kaiba hatte sich bereit aufgerichtet und saß ebenfalls wieder. Nachdem er den Apparat angeschaltet hatte und sein Programm anmachte, wo noch Werbung lief, sprang er noch mal kurz auf, holte Chips und zwei Gläser, sowie eine Flasche Cola. Sosehr es ihm auch gefallen hatte, dass er Kaiba massierte, seine Lieblingssendung ging vor. Außerdem war das irgendwie auch ein passendes Thema. Mit den Sachen ließ er sich wieder aufs Sofa fallen, füllte ihre Gläser voll und stellte die Schale mit den Chips auf den Tisch. Auf dem Sofa ließ Joey sich zurücksinken und setzte sich im Schneidersitz hin. Dann warf er einen Seitenblick zu Kaiba. Der hatte seinen Blick auch gerade auf den Blonden gerichtet und sah muffig wie immer aus. Joey schmunzelte leicht, beugte sich vor, um sein Glas zu nehmen und drückte Kaiba seines auch gleich in dessen Hand. Fast schon beiläufig erklärte er: „Also in der Serie geht es um zwei schwule, junge Männer, die sich abgrundtief hassen bzw. hassten. Der eine von den beiden hat sich langsam in den anderen verliebt und jetzt kommen sie sich langsam näher. Es sieht schon ziemlich gut aus für die beiden.“ Kaiba, der gerade einen etwas großen Schluck seiner Cola genommen hatte, verschluckte sich und fing stark an zu husten. Joey musste leicht schmunzeln und klopfte ihm auf den Rücken. Irgendwann hustete Kaiba nur noch leicht, bekam aber wieder ausreichend Luft. „Alles klar, Alter?“, fragte Joey ihn freundlich. „Ein Wort an irgendjemanden Wheeler, dass ich mich so dermaßen verschluckt habe und ich mach dich kalt.“, sagte Kaiba, dem die Situation leicht unangenehm und peinlich war. Joey grinste einfach weiter und sah nun zum Fernseher, wo seine Lieblingsserie gerade angefangen hatte. Er stand auf, damit er sich die Schale Chips nehmen konnte und setzte sich danach einfach direkt neben Kaiba, dass sich ihre Körper berührten, obwohl das Sofa eigentlich groß genug war, dass das nicht nötig war. Aber eigentlich, so fand Joey, war es ja nötig. Er nahm ein paar Chips und schob sie sich in den Mund. Seine Aufmerksamkeit galt für die nächste Stunde nur noch den Chips essen und seiner Serie. „Also… ich…“, stotterte gerade einer der beiden Hauptpersonen der Serie, „Ach verdammt, ich liebe dich.“ Auf halben Weg in den Mund blieb Joeys Hand mit den Chips stehen und er war so gerührt dass ihm eine kleine Träne kam, die er sich verstohlen wegwischen musste. Im nächsten Moment dachte er daran, wie es wohl war, wenn er Kaiba seine Liebe gestand. Ein leichter Rotschimmer legte sich wieder auf seine Wangen und er sah hoch zu dem Brünetten, nur um dann überrascht festzustellen, dass dieser der Serie ebenfalls gebannt folgte. Dabei musste er wieder schmunzeln. Gott, das sah auch zu niedlich aus. Irgendwann wandte Kaiba seinen Kopf zu Joey und ihre Blicke trafen sich wieder. Beide sahen sich tief in die Augen und schluckten fast zeitgleich. Ihre Gesichter näherten sich und schon im nächsten Moment streiften sich ihre Lippen, bevor sie sich sanft küssten. Doch bevor der Kuss sich noch vertiefte, zuckte Kaiba zurück und stand auf. „Ich fahre nach Hause, da kann ich mich am besten entspannen.“, sagte er kühl und stürmte schon fast aus dem Raum. Der Blonde hörte, wie die Haustür aufgemacht wurde und wieder ins Schloss viel. Er sah dem Größeren, unfähig etwas zu tun, nach und schluckte leicht. Deprimiert sah er auf seinen Schoß. Nach einer viertel Stunde Stand er auf, nahm die schon leere Chipschale und die beiden Gläser und brachte sie in die Küche. Mit den Gedanken wieder bei Kaiba und dass sie sich wieder geküsst hatten. Es machte ihn fertig, dass Kaiba wieder so kalt und abweisend wurde und dann auch einfach abgehauen war, obwohl er doch geplant hatte, dem Brünetten zuzeigen, was es hieß, zu entspannen. --- Und wieder wäre ein Kapitel geschafft =) Und was sagt ihr? Bis zum nächsten Mal Bye Jenny Kapitel 9: Partnerarbeit ------------------------ Hey zusammen Hier ist wieder ein neues Kapitel Danke an alle Reviewer =) Kapitel 9 Nun stand Joey hier. Vor dem großen Gebäude, dass sich Schule schimpfte und er hatte einfach nur schlechte Laune. Nicht nur, dass er seine Hausaufgaben wieder nicht hatte, schon wieder zu spät war und auf den Weg hierher auch noch vom Rad gefallen war, weil so eine dämliche Katze scheinbar keine Augen im Kopf hatte, nein… schon als er an den Parkplätzen vorbeigefahren war, hatte er schon Kaibas einfach geilen Ferrari gesehen, mit dem der junge Firmenchef ihn auch schon mal fast umgefahren hatte und das hatte seine Gedanken auch schon wieder auf den Brünetten gelenkt, obwohl er es gerade geschafft hatte, mal für fünf Minuten nicht an dieses Eisfach in Person zu denken. Und nun, wenn er gleich wieder in der Klasse war, musste er dem Brünetten wieder gegenüberstehen, und irgendwie machte ihn das fertig. Seufzend machte er sich also über den Schulhof auf den Weg zum Schulgebäude. Auch dort drinnen war es leer. Seine Schritte hallten von den Wänden wieder, als er durch den langen Gang ging und schließlich die Treppen zwei Stockwerke höher marschierte. Er ging langsam. Er wollte den Ärger, den er von dem Lehrer bekam und auch, dass er Kaiba wieder gegenüber stehen musste, so gut es ging hinauszögern. Zum anderen wollte er den Brünetten ja auch wieder sehen, wenn er es sich recht überlegte, aber nicht, wenn er sich im Gewissen war, dass er diesen wundeschönen jungen Mann, in den er allen Übels auch noch verliebt war, nie bekommen konnte. Ein Seufzen entfuhr seinen Lippen, als er nun vor der Klassenzimmertür stand und sie mit seinen Blicken aufspießte, bis er schließlich anklopfte und auf das ‚Herein’ wartete, was dann auch bald kam. Der Blonde öffnete die Tür und trat ein. „Wheeler. Natürlich mal wieder zu spät.“, sagte der Lehrer, der gar nicht erst aufgesehen hatte, „das gibt dann noch mal eine Strafarbeit, ich sag dir nach der Stunde, was für eine. Zeig mir deine Hausaufgaben.“ „Hab ich nicht.“, nuschelte Joey nur. Schon bevor Joey richtig geantwortet hatte, hatte der Lehrer schon einen Strich in seine Hausaufgabenliste gemacht, das war schon der übliche Ablauf dieses Tages. Der Braunäugige ging nun deprimiert auf seinen Platz. Dabei viel sein Blick auf Kaiba, der in sein Buch starrte. Joey seufzte noch mal auf und dachte an den Tag zuvor, der nachdem ihn diese Kerle angegriffen hatten, ganz nett war, bis der Firmenleiter und Meisterduellant dann abgehauen war. Irgendwie, so fand Joey, sah Kaiba ziemlich verärgert aus. Den Grund dafür erfuhr er auch, als er an die Tafel sah. Da stand in großen Buchstaben: Partnerarbeit zum Thema Das Berufsleben in einer bestimmten Firma/Einrichtung Unter diesem Satz stand die Einteilung, wer diese Partnerarbeit mit wem machte. Joey ließ seinen Blick über die Tafel wandern, bis er seinen Namen sah. Geschockt, überrascht und irgendwie auch erfreut starrte er auf diese Tafel. Er und Kaiba? Er musste die Gruppenarbeit wirklich mit Kaiba machen? Das konnte doch nicht gut gehen. Aber zum anderen, wenn sie diese Arbeit auch zu Hause und nicht nur in der Schule taten, konnte er wieder alleine mit Kaiba sein. „Nun, gebe ich euch noch das Thema, dass ihr bearbeiten sollt.“, holte der Lehrer Joey aus seinen Gedanken zurück. „Also…“, der Lehrer nannte den Schülern das Thema, wo allgemeines Stöhnen oder auch fröhliches Grinsen auftrat, je nachdem, ob ihnen das Thema gefiel, was ihnen zugeteilt war oder nicht. Dann kamen Seto und Joey dran. „Nun, Ihnen würde ich vorschlagen, dass sie etwas über die Arbeit in der Kaiba Corporation vorstellen.“ Seto grummelte nur ein genervtes: „Hm.“, während Joey einfach nur mit den Schultern zuckte und erneut kurz zu dem Brünetten schielte. Dieser schielte noch immer gelangweilt und genervt in sein Buch. Joey seufzte noch mal tief und hörte dann dem Lehrer zu, während der wieder redete. Am Ende der Stunde ging der Blonde zum Lehrertisch. „Nun, Wheeler…“, der Lehrer gab ihm ein Blatt, auf dem einige Aufgaben standen, die er zu erledigen hatte. „Und heute, nachdem Sie Schluss haben, sitzen Sie nach. Sie werden den Klassenraum säubern.“ „Schon wieder?“, rutschte es Joey heraus und wurde dafür vom Lehrer böse angefunkelt. „Wenn Ihnen das noch nicht genug ist, kann ich Ihnen gern noch mehr aufgeben.“ „Nein, nein… ist ja schon gut, ich mach es ja.“, Joey drehte sich mit dem Zettel in der Hand vom Lehrer weg und ging wieder zu seinem Platz. Dort lag ein ordentlich zusammengefalteter, kleiner Zettel. Joey sah sich Stirn runzelnd im Klassenraum um, ob ihn jemand irgendwie auffällig anblickte, doch dem war nicht so. Also zuckte er erst einmal mit den Achseln und entfaltete den Zettel. Mit ordentlicher Schrift stand dort geschrieben: Ich erwarte dich nach deinem Nachsitzen in meiner Villa, dass wir die Partnerarbeit so schnell wie möglich hinter uns bringen. Kaiba Joey hob eine Augenbraue und sah auf den Platz, wo der Brünette normalerweise saß, doch wo er den jungen Firmenchef eigentlich erwartet hatte, war niemand. Auch dessen Tasche war weg. Joey seufzte, wahrscheinlich war der wieder in seine dämliche Firma gefahren, was den sonst. Denn ein Kaiba schwänzte NIE die Schule, wenn nicht was Wichtiges dazwischen kam. Joey grummelte wieder. Wieso sollte er eigentlich nach der Schule zu Kaiba kommen? Hätten sie nicht zusammen einen Termin ausmachen können? Joey seufzte deprimiert. Nach Schule hatte er eigentlich anderes zu tun, als wieder etwas für die Schule zu tun. Aber wenn er es sich so Recht überlegte, da war wieder diese Möglichkeit, dass er dann mit Kaiba alleine war. Nachdem Joey endlich den gesamten Klassenraum gesäubert hatte, was wirklich viel Zeit in Anspruch genommen hatte, ging er schlecht gelaunt zu seinem Fahrrad und grummelte dabei leicht vor sich hin. Schnell fuhr er zum Anwesen der Kaibas. Sein Magen knurrte laut. Er hatte heute noch gar nichts gegessen. Da er verschlafen hatte, musste er schnell in die Schule und dabei hatte er vergessen, sich ein Pausenbrot zu machen oder Geld für was zu Essen mitzunehmen. Bald war er endlich vor der Villa. Er lehnte sein Rad gegen die Mauer und klingelte dann. Kaum dass es in der Sprechanlage rauschte, sagte er ungeduldig: „Ja, hier ist Joey Wheeler, ich wollte zu Kaiba.“ „Haben Sie einen Termin mit Mr. Kaiba?“, kam ihm eine fremde Frauenstimme entgegen, eine andere, als die, die letztes Mal an der Sprechanlage war. „Äh ja.“ Joey überlegte. Wenn Kaiba ihn zu sich bestellt hatte, hatten sie doch sicherlich einen Termin. „Mr. Kaiba ist noch in der Firma, aber er müsste in einer viertel Stunde da sein. Vorher kann ich Sie nicht rein lassen.“ Joey verdrehte die Augen. Das war ja wieder typisch. „Ähm… ist Mokuba da?“, fragte er dann. Vielleicht konnte er sich dann auch noch mal mit dem unterhalten. Mokuba wusste schließlich, was Joey für Seto empfand und er wollte ihm ja helfen. „Ja, der junge Kaiba ist da.“, bestätigte die Frau. „Können Sie ihm wohl ausrichten, dass Joey Wheeler hier draußen steht und wenn es geht, dass er mich rein lässt?“, Joey wurde langsam verärgert, wenn er noch länger hier draußen stand, starb er vor Hunger. Nun war wieder Stille und keine zwei Minuten später hörte er ein Summen und die Tore wurden automatisch geöffnet. „Na also.“, sagte der Blonde und ging schnellen Schrittes den langen Weg hoch bis zur Villa und die Stufen hoch bis zur Tür, wo schon eine junge Dame stand. „Guten Tag, Mr. Wheeler. Mokuba Kaiba erwartet Sie. Bitte folgen Sie mir.“ Also brachte die Frau ihn in Mokubas Zimmer. Joey sah sich neugierig um. Am Schreibtisch saß Mokuba und grinste ihn schon breit an. „Hi Joey. Du hast also einen Termin mit meinem Bruder, hm?“, fragte er und deutete auf einen Stuhl. „Ja, so kann man es ausdrücken. Wir müssen für die Schule zusammen so eine Partnerarbeit machen.“, erklärte Joey und nahm die Aufforderung, sich zu setzen, an. „Willst du was Essen oder Trinken? Scheinst ja gerade direkt von der Schule nach Hause gekommen zu sein.“, fragte Mokuba noch und ohne, dass Joey überhaupt antwortete, sagte Mokuba der Angestellten noch, dass sie ihnen beiden was zu Essen und zu Trinken bringen sollte, bevor diese wieder den Raum verließ. „Seto war gestern übrigens ziemlich seltsam drauf, als er wieder nach Hause gekommen war. Er hat aber nicht gesagt, was los war. Was war denn los?“, fragte der Kleine nun neugierig, der so viel wie möglich herausfinden wollte, was seinen Bruder und Joey betraf. Joey schmunzelte leicht. „Neugierig bist du ja gar nicht, oder?“ „Das hatten wir schon.“, sagte Mokuba hibbelig, der unbedingt mehr erfahren wollte. Joey seufzte: „Also… Wie du weißt, hat dein Bruder mich nach Hause gefahren, dass ich meine Schulsachen holen konnte. Als ich dann aber wieder raus kam, war sein dämliches Auto verschwunden, natürlich hat er es, wie sich später noch herausstellte, ja NUR woanders geparkt.“, Joey verdrehte die Augen und fuhr dann fort, „na ja, auf jeden Fall bin ich dann zu Fuß gegangen und in so einer Seitengasse bin ich ein paar üblen Typen begegnet, die mich zusammenschlagen wollten. Tja, Kaiba hat mich gerettet und mich nach Hause zurückgefahren. Ich habe ihn überredet, noch zu bleiben und nicht in die Schule zu fahren. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass ich ihm zeige, wie man mal so richtig entspannt. Hat auch erst ganz gut geklappt. Ich habe ihn massiert und dann haben wir eine Sendung geguckt. Dann kam es zum Küssen.“, wieder seufzte Joey. „Und?“, hakte Mokuba ungeduldig nach. „Nichts und, er ist dann gegangen.“ „Oh man.“, auch der Jüngere seufzte tief, „Seto ist doch hohl, ich bin mir total sicher, dass er auch was für dich empfindet.“ Joey seufzte nur. „Wenn du meinst.“ Nun kam die Frau mit dem Essen und Trinken für die beiden wieder. Joey fiel sofort über die Spagetti her, denn noch ein paar Minuten länger und er wäre wohl wirklich gestorben vor Hunger. Sie unterhielten sich noch so ein wenig über dies und das, bis wieder die Angestellte rein kam. „Mr. Kaiba ist wieder da.“, sagte sie. „Oh Super.“, Mokuba sprang auf, zog Joey am Arm hoch, zog ihn mit aus dem Zimmer und im Flur sprintete er die Treppen runter und viel seinem Bruder gleich in dessen Arme. Joey beobachtete das von oben und musste lächeln. Das war ein schönes Bild und das war eine der wenigen Momente, wo man auch sehen konnte, dass Kaiba auch Gefühle zeigte, denn ein Lächeln von dem Brünetten konnte man selten sehen und eben hatte er tatsächlich gelächelt. Doch sobald ein Angestellter kam und ihm die Jacke abnahm, verblasste es wieder. Dieses Lächeln, das Kaiba wirklich gut stand, galt wohl wirklich ausnahmslos nur Mokuba. Dann sah Kaiba hoch zur Treppe. „Ach, Wheeler, mal pünktlich?“, fragte er spöttisch. „Ich wüsste nicht, dass wir eine Zeit ausgemacht haben.“, antwortete Joey nach einem kurzem Seufzen. „Es ist überhaupt ein Wunder, dass du gekommen bist.“, Kaiba ging nun die Treppe hoch und an ihm vorbei. „Tz, ich habe auch überlegt wegzubleiben, schließlich tanze ich nicht nach deiner Nase, Kaiba.“, knurrte Joey jetzt verärgert. „Wirklich nicht, Hündchen? Bei Fuß.“ Kaiba ging weiter. Joey starrte ihm nach. Hündchen? Wieder dieses Hündchen? Und wieder klang es nicht wie eine Beleidigung, als wenn Kaiba Köter oder Töle sagte. Es klang einfach nett gemeint. Waren das wirklich Versuche von dem Jungmillionär, nett zu sein? Und dann zu ihm? Oder reimte er sich da einfach etwas zusammen, wo er sich so sehr wünschte, dass Kaiba nur einmal nett zu ihm war? „Was ist jetzt?“, fragte Kaiba wieder kalt, „Kommst du jetzt? Ich will so schnell wie möglich mit dieser Arbeit fertig werden.“ Ja, da war er wieder. Der normale Kaiba mit seiner unfreundlichen Art. Joey seufzte, war wohl doch nur Einbildung und folgte Kaiba der nach draußen ging. „Wo willst du hin, Kaiba?“, fragte Joey, als sie an dem großen Pool vorbeigingen. Angesprochener deutete nur auf einen Tisch, nahe am Pool, auf dem schon ein paar Unterlagen lagen und zwei Gläser und Wasserflaschen standen. Sie setzten sich. „Und was hast du dir vorgestellt, wie wir das mit dieser Präsentation machen?“, fragte Joey neugierig und sah zu, wie Kaiba sich elegant setzte und die Beine übereinander schlug. Dann goss er sich was zu trinken ein und drehte die Wasserflasche zu, ohne dass er Joey etwas anbot. Dann nahm er erst einmal ein paar Schlucke und seufzte kurz. Joey wartete noch immer auf eine Antwort und nach einer Weile sagte er ungeduldig: „Hallo, Erde an Kaiba. Ich habe dich gefragt, wie du dir das mit der Präsentation jetzt vorgestellt hast.“ Nun endlich beantwortete Kaiba ihm die Frage auch und sie waren jetzt schon eine Stunde dabei, an der Präsentation zu arbeiten und es klappte soweit ziemlich gut, bis auf die paar Male, die sie sich in den Haaren hatten und das war sehr wenig für ihre Verhältnisse, denn in der Stunde hatten sie sich höchsten sieben oder acht Mal in den Haaren. „Gut und wie stellen wir das dann vor? Sagst du zum Beispiel, was die Kaiba Corporation überhaupt ist und ich sage, was da gearbeitet wird oder so? Wir könnten doch auch noch was zu den einzelnen Bereichen der Firma schreiben, wo was gearbeitet wird oder so.“, schlug Joey vor. Kaiba funkelte ihn dafür böse an. „Wheeler, mich kotzt es schon an, überhaupt etwas über meine Firma sagen zu müssen, obwohl ich es lieber geheim halten würde. Also, nein.“, knurrte er. Joey hob eine Augenbraue. „Wenn du nicht willst, dass irgendjemand etwas über deine Firma erfährt, warum hast du zum Lehrer dann nicht gesagt, dass du das Thema nicht bearbeiten willst?“ „Weil ich bestimmt keine Firma der Konkurrenz oder so vorstellen werde.“, sagte der Brünette und trank noch ein Schluck Wasser. Joey sah auf die Uhr. „Schon so spät, also Kaiba, ich gehe nach Hause.“, sagte er seufzend. Eigentlich wollte er noch nicht nach Hause, aber er hatte Yugi versprochen, dass er noch mal bei ihm vorbeischaute. „Tust du nicht, Wheeler, wir machen das hier noch zu Ende, ich habe keine Lust darauf, dass du dann schon wieder hier her kommst.“, sagte Kaiba und stand ebenfalls auf, um Joey den Weg zu versperren. Nun standen sie sich gegenüber. Links der Tisch, rechts der Pool, hinter Joey ein Sprungbrett für den Pool und vor ihm stand Kaiba. „Man, Kaiba, lass mich durch. Dann machen wir das halt morgen oder so weiter. Ich habe wirklich keine Zeit mehr.“, sagte Joey nun doch leicht genervt. Er versuchte sich an Kaiba vorbeizudrängen, doch der packte ihn und schubste ihn zurück. Natürlich passierte, was passieren musste. Kaiba schubste ihn mit zu viel Kraft zurück und er klammerte sich an den Brünetten fest. Sie taumelten beide ein paar Schritte an die Seite und mit einem lauten Platschen landeten sie im Pool. Prustend und schnaubend kamen sie gleichzeitig wieder an die Oberfläche. Joey hatte sich noch immer an Kaiba geklammert. „Man, Kaiba, sonst geht es dir gut?“, fragte er nach Luft ringend, da er ein wenig Wasser verschluckt hatte und hustete immer wieder leicht. „Sieh an, was du angerichtet hast, Wheeler, wegen dir bin ich total nass.“, knurrte Kaiba. „Oh ja, jetzt bin ich natürlich wieder schuld. Wer hat mich denn geschubst?“, regte der Blonde sich auf. „Pff, wenn du nicht hören kannst.“, Kaiba funkelte ihn wütend an. Joey schluckte leicht. Diese Augen. Diese wunderschönen, blauen Augen. Immer wenn er sie sah, wurde er weich. Er liebte diese Augen einfach. „Was starrst du mich so an, Wheeler?“, Kaiba hob eine Augenbraue. „Ich… ähm…“, stotterte Joey auf einmal. Er hob eine Hand aus dem Wasser und strich dem Größeren damit über die Wange. Kaiba sah ihn nun überrascht an, doch er machte auch keine Anstallten, die Hand wieder weg zuschlagen. Joey legte seine Hand nun in Kaibas Nacken und zog ihn ein wenig runter. Der ließ es tatsächlich mit sich machen. Joey stellte sich nun auch ein wenig auf Zehenspitzen, bis sich ihre Lippen trafen. Doch bevor sie noch weiter gehen konnte, schubste Seto Joey wieder weg, dass der zurück ins Wasser plumpste und stieg aus dem Wasser. Joey tauchte erneut auf und starrte dem Brünetten nach, wie der, nass wie er war, zur Villa stürmte. Dann stieg er selber wieder aus dem Pool und da Kaiba die Tür abschloss, blieb ihm nichts anderes übrig als das er ging. Er hörte von irgendwoher dumpfes Klopfen und als er bei der Villa aufblickte, sah er Mokuba an einem Fenster stehen, dass scheinbar zu seinem Zimmer gehörte und der schlug mit einem enttäuschten und verärgertem Gesichtsausdruck seinen Kopf gegen die Scheiben. Scheinbar hatte er sie die ganze Zeit beobachtet und war nun enttäuscht, dass sein Bruder wieder einfach abgehauen war. Mit einem letzten Seufzer ging Joey zum Ausgang. „Scheiße, wo ist mein Rad?“, und musste allen Übels noch feststellen, dass sein Fahrrad nicht mehr da war. Für ihn war der Tag gelaufen. --- Und wieder wäre ein Kapitel geschafft Und, was sagt ihr dazu? Lg Shadè Kapitel 10: Kostümfest ---------------------- Hey zusammen Ein neues Kapitel ist da Das nächste kommt erst in ca. 2 Wochen, weil ich jetzt erst Mal im Urlaub bin Danke noch mal für die Kommis Kapitel 10 Wie jeden Morgen um fünf Uhr klingelte Kaibas Wecker. Genervt schaltete der Firmenchef der Kaiba Corporation das teure Gerät aus und stand auf. Er verschwand für eine Stunde im Badezimmer, wo er sich fertig machte. Dann führte ihn sein Weg runter in die Küche, wo bereits ein dampfender schwarzer, ungesüßter Kaffee darauf wartete, von ihm getrunken zu werden. Also setzte sich der Brünette auf seinen Platz und las nebenbei die Morgenzeitung. Alles in Allem verlief der Frühe Morgen im Hause Kaiba wie jeder andere Morgen auch. Auch dass Mokuba morgens um Sieben völlig verschlafen in der Tür stand und nur ein müdes: „Morgen.“, nuschelte, war wie immer. Nur Kaibas Gedanken hingen diesmal nicht schon am frühen Morgen in der Firma oder Schule, sondern er dachte die ganze Zeit an einen gewissen blonden jungen Mann, der ihm nicht mal nachts aus seinen Träumen aus dem Kopf gehen konnte. Kaiba machte das wütend. Er hasste Wheeler. Und wie er ihn hasste. Zumindest versuchte er sich einzureden, dass er den zweitklassigen, tollpatschigen, idiotischen Straßenköter… Hündchen hasste. Doch das konnte er sich nach den Träumen heute Nacht und seiner Morgenlatte heute Morgen auch nicht mehr einreden. Doch es regte ihn auf, dass er den Blonden nicht mehr aus dem Kopf bekam. Er wollte nichts mit ihm zu tun haben und trotzdem fand er es irgendwie gut, wenn er in Wheelers Nähe war. Schon fast automatisch machte er den Blonden nur an, damit dieser zurückgiftete und es somit zum Streit kam. Und auch wenn sie mal, was wirklich sehr selten vorkam, normal redeten, nutzte er die Gelegenheit, um in der Nähe seines Klassenkameraden sein zu können. Kaiba versuchte sich einzureden, dass er sich immer nur mit Joey stritt, damit er diesen ärgern konnte, doch er wusste selber schon viel besser, dass das schon gar nicht mehr stimmte und das regte ihn einfach auf. Seufzend trank der brünette Jungmillionär seinen Kaffee aus und faltete die Zeitung zu. „Mokuba, ich fahre heute nach der Schule in die Firma, also warte nicht auf mich.“, sagte er dann zu seinem Bruder. „Okay.“, sagte Mokuba, dem schon klar war, dass Seto lieber in die Firma wollte. Aber dieses Mal hatte Seto noch einen anderen Grund, wieso er heute unbedingt in die Firma musste. Und zwar musste er sich ablenken. Ablenken von seinen Gedanken, die nur an Wheeler hingen. Und wenn er ihn jetzt wieder den ganzen Tag in der Schule sah, war ihm schon fast klar, dass wieder irgendwas vorfiel und ihn, wenn er nicht beschäftigt war, wieder für den Rest des Tages an den blonden Möchtegernduellanten erinnerte. Eine viertel Stunde später stieg Seto in seinen Wagen ein, brachte erst seinen Bruder zur Schule und fuhr dann selbst zur Schule. Auf dem Schulhof war wie jeden Morgen viel los. Schnatternde Mädchen, die sich soviel zu erzählen hatten, als hätten sie sich seit Jahren nicht gesehen, Jungs, die in ihren Cliquen zusammenhingen und sich entweder über Fußball, über irgendwelche Spiele oder sonst was unterhielten und eine gewisse blonde Barbiepuppe, welche mit großen, wütend stampfenden Schritten auf ihm zu kam. /Oh nein./, dachte er sich nur, bevor er auch schon eine Ohrfeige verpasst bekam, die er zu spät bemerkte und somit nicht mehr aufhalten konnte. Obwohl Julia viel kleiner vor ihm war, baute sie sich vor ihm auf und funkelte ihn wütend an. „Du hast meine Gefühle verletzt, Seto Kaiba, ich hasse dich.“, schrie sie ihn an, dass der ganze Schulhof nun aufmerksam auf die beiden wurde. Seto kam sich schon ein wenig unwohl vor, ließ sich allerdings nichts anmerken und hielt Julias Arm fest, da sie ihm schon wieder eine Ohrfeige verpassen wollte. /Pech, auf einen mehr oder weniger, der mich hasst kommt es auch nicht mehr drauf an./, dachte er sich und sagte dann ruhig: „Damit habe ich kein Problem. Weder, dass ich deine Gefühle verletzt habe, noch dass ich deine Gefühle verletzt habe. Niemand beleidigt Mokuba und außerdem hast du doch Schluss gemacht, wo liegt dein Problem?“ Da Seto Julias Arm noch immer festgehalten hatte, stieß er sie nun von sich weg und ohne weiter auf sie oder sonst wen zu achten, betrat er das Schulgebäude. Genau pünktlich, denn gerade klingelte es zum Anfang eines neuen, langweiligen Unterrichtstages. Er kam als erstes im Klassenraum an und setzte sich auf seinen Platz. Langsam füllte sich die Klasse allerdings und von den paar wenigen Sekunden Ruhe, die Kaiba genießen konnte war nichts mehr über. Es wunderte ihn auch gar nicht, dass er Wheeler nicht sehen konnte, der verschlief wahrscheinlich wieder. So wie jedes Mal… und wieder erwischte Kaiba sich dabei, dass er an den Blonden dachte. Aber wenn er es sich genau überlegte, was ihm vorher noch nicht so bewusst war, dachte er doch ziemlich oft an ihn. Meist war es nur. /Wheeler kommt wieder zu spät./ Oder er verglich etwas mit /diesem Volltrottel./ Aber es war immer nur Wheeler, mit dem er etwas verglich oder an den er dachte, vor allem, wenn er sich aufregte. Nie war es ein anderer aus dem Kindergarten oder sonst wer, den Seto einfach nicht ausstehen konnte. Seufzend rieb er sich die Schmerzen. Er bekam Kopfschmerzen. Es war total stickig hier drin. Er sah auf. Er saß direkt am Fenster. Nachdem er sich umgesehen hatte, dass niemand gerade zu ihm sah, denn es war ihm seltsamer Weise unangenehm, vor aller Augen ein Fenster zu öffnen, öffnete er dieses. Sofort lehnte er sich zufrieden zurück und atmete die frische Luft ein, die ihm entgegen kam. Dabei überhörte er einige Rufe der jammernden Mädchen, denen zu kalt war und die das Fenster wieder zu haben wollten. Die sollten sich nicht so anstellen. Immerhin war es schon jetzt am frühen Morgen mindesten 15 Grad warm. Die Tür ging wieder auf. In Erwartung, dass ihr Lehrer eintrat, sah Seto auf, doch zu seiner Überraschung hatte Wheeler es noch vor dem Lehrer geschafft. Der Blonde sah ziemlich entnervt aus. „Wieder verschlafen?“, hörte er Taylor den Blonden fragen. „Nein.“, antwortete Joey, warf Kaiba einen flüchtigen Blick zu und setzte sich auf seinen Platz direkt neben diesem, bevor er noch sagte, „Mein Rad wurde gestern geklaut und ich musste zu Fuß kommen.“ „Das ist nicht gut, Alter. Du hast für das Rad doch total lange gespart.“, Tristan sah ihn mitleidig an. „Ja, weiß ich auch.“, fauchte Joey. Der war wohl wirklich ziemlich genervt. Auf jeden Fall legte der Blonde seine Arme nun auf dem Tisch ab und vergrub seinen Kopf darin und just in diesem Moment kam auch schon der Lehrer. „Guten Morgen. Ich habe euch eine Mitteilung zu machen. Übernächstes Wochenende wird die Schule genau 50 Jahre alt und das wollen wir bei einem Kostümfest feiern.“, teilte dieser den Schülern gleich mit. Aufgeregtes Gemurmel ging umher. Nur wenige stöhnten auf, weil sie keine Lust darauf hatten. Kaibas Miene blieb unverändert, doch er hatte wohl am wenigsten Lust auf dieses komische Kostümfest. Ihr Lehrer teilte ihnen außerdem noch mit, dass sie alle bei den Vorbereitungen zu helfen hatten. Doch das ließ Seto sich nicht gefallen. Er half ganz bestimmt nicht. Er war ein Kaiba. Er ließ sich lieber helfen anstatt anderen zu helfen. Da machte er auf keinen Fall mit. Auf das Fest ging er wohl oder übel, aber er half bestimmt nicht bei den Vorbereitungen. Andere unterhielten sich schon über ihre Ideen, die sie für das Fest hatten und die Mädchen unterhielten sich hauptsächlich darüber, wie sie sich verkleideten. Darüber konnte der junge Firmenchef nur die Augen verdrehen. Doch Joey freute sich auf das Fest. Das war mal wieder eine Abwechslung, schließlich arbeitete er als Aushilfe in einem Restaurant, da er alleine wohnte und sein immer betrunkener Vater im Gefängnis saß und ihm somit kein Unterhalt zahlte. Doch das hätte er so oder so nicht gekonnt. Das Geld reichte gerade mal für immer wieder neuem Nachschub an alkoholhaltigen Getränken. Er wusste auch schon, was er anziehen würde. Er liebte das Kostüm. Er hatte es schon oft auf Kostümfeiern angehabt und es passte einfach zu ihm. Er freute sich schon darauf, dass er das wieder anziehen konnte. Aber bis dahin war ja noch Zeit. Dafür ließ er sich freiwillig eintragen, dass er bei den Vorbereitungen half. Es war für niemanden ein Wunder, dass Kaiba der einzige war, der sich für die Vorbereitung nicht meldete, aber den meisten war es egal. Nur Joey musste sich eingestehen, dass er das schade fand. So kam es also, dass die Tage vergingen und es der Morgen vor dem Fest war. Schon früh war Joey aufgestanden, hatte sich geduscht und sich schließlich angezogen. Von allen Seiten betrachtete er sein Spiegelbild. Er liebte das Kostüm und er sah einfach gut aus darin. Er hatte es damals von Serenity geschenkt bekommen. Er seufzte. Noch immer lag Serenity im Koma. Er hoffte sehr, dass sie bald wieder aufwachte. Nun jedoch zufrieden mit seinem Aussehen strich er über den schwarzen Stoff, auf dem ein Muster aus einem roten Drachen drauf gezeichnet war. Das Kostüm erinnerte ihn immer an seine Lieblingskarte. Den rotäugigen schwarzen Drachen. ~~~ Im Hause Kaiba ging es auch ziemlich ruhig zu. Kaiba hatte bis zum Mittag gearbeitet und hatte sich nicht wirklich Gedanken gemacht, was er anzog. Allerdings hätte er sich vielleicht doch schon ein paar Gedanken machen sollen, denn nun waren nur noch zwei Stunden Zeit und er wusste nicht, was er anziehen sollte. Er hatte sowieso keine Lust auf dieses Fest, also überlegte er sich, dass er vielleicht doch zuhause blieb und lieber ein wenig für seine Firma arbeitete. Irgendwann klopfte es an der Tür. „Herein.“, sagte er kühl und sah nicht auf, als Mokuba eintrat. „Hey Seto. Noch am Arbeiten? Du musst doch gleich auf das Schulfest.“ „Ich habe keine Lust, ich gehe nicht.“, brummte der Brünette nur. „Schade, weißt du, ich habe mir nämlich gedacht, dass du vielleicht noch kein Kostüm hast und habe dir mal eines besorgt, ich finde es passt zu dir.“ Nun sah der Ältere der Brüder doch auf und betrachtete Stirn runzelnd das Kostüm, das in Mokubas Armen lag. ~~~ Pünktlich zum Beginn des Festes traf Joey sich mit seinen Freunden vor der Sporthalle der Schule, in der das Fest stattfinden sollte. „Hammer Kostüm, Joey.“, lobte Ryou, der sich für den Satz tatsächlich kur von Yugis Lippen getrennt hatte, bevor er ihn wieder küsste. „Danke.“, Joey grinste leicht und während sie die Halle betraten, betrachteten sie die Kostüme der anderen, die wirklich alle sehr geschmackvoll waren. In der Halle sah Joey sich sofort nach Kaiba um, doch der war nirgends zu sehen. Er seufzte leicht. Entweder kam Kaiba untypisch für ihn zu spät oder gar nicht. Joey glaubte eher an die zweite Variante, was er doch schade fand. Mit seinen Freunden ging er zum Getränkestand. Er sah abwartend zur Tür. Auch wenn er wahrscheinlich heute so gut wie gar nicht mit Kaiba reden sollte, sah er ihn doch zumindest. Er hatte ihn ja schon die letzten Tage so gut wie gar nicht gesehen. Irgendwann war es so voll und Tristan verwickelte ihn in ein Gespräch, dass er nicht mehr auf den Eingang achten konnte. Aber auch so hatte er doch viel Spaß. Er unterhielt sich hier und da mit den Leuten und tanzte ein wenig. Sogar ein paar Mädchen aus dem Kaiba - Fanclub quatschten ihn an und wollten mit ihm etwas trinken oder mit ihm tanzen, obwohl sie ihn sonst immer so hassten, weil er immer so gemein zu „ihrem“ Seto war, wie sie immer sagten. Und dabei merkten sie gar nicht, dass sie Kaiba auch nur auf die Nerven gingen und der immer unfreundlich zu ihnen war. Sie schwärmten trotzdem nur für ihn und sammelten allen möglichen Scheiß, was sie von dem Brünetten finden konnten. Joey konnte darüber immer nur die Augen verdrehen. Kaiba wäre nie halb so beliebt, wenn er nicht so reich war. Er sah zwar gut aus, aber es gab eine Menge männliche Schüler an der Schule, die mindestens genauso gut aussahen und auf die achtete niemand. Den gackernden Fanclub wimmelte der Blonde schnell ab und zwar mit der Absicht, dass er mal auf die Toilette musste. Also führte ihn sein Weg auch dahin. Er öffnete die Tür und sah zum Waschbecken. Dort stand ein gewisser brünetter junger Mann, der sich gerade die Hände wusch und durch den Spiegel sah, wer gerade eintrat. „Wheeler.“, sagte er kühl, doch Kaiba fühlte auch ein seltsames, aber schönes Gefühl, was ihn doch verwirrte. „Kaiba.“, grüßte Joey und war erfreut, dass der Brünette doch noch gekommen war, stutzte jedoch, als der Brünette sich zu ihm umdrehte, genauso wie Kaiba stutzte und Joeys Kostüm betrachtete. Kaiba hatte etwas Ähnliches wie Joey an, nur dass sein Kostüm einen weißen Untergrund hatte und das Muster vom Drachen in Blau war. --- Und wieder ein Kapitel geschafft. Na was sagt ihr. Bei Animexx habe ich zu diesem Kapitel ein Bild zu den Charakterbeschreibungen hoch geladen, da könnt ihr die Kostüme von Seto und Joey sehen, wenn ihr es erkennt, ist nämlich etwas klein Lg Kapitel 11: Deja-vu ------------------- Hey zusammen Sorry für die lange Wartezeit, habe momentan viel Stress mit Schule und Co. Danke noch mal an alle Reviewer. Kapitel 11 „Was soll das Wheeler?“, fragte Kaiba aufgebracht. Wie konnte Wheeler nur so ähnlich rumlaufen wie… er selbst. Das war absolut unter seiner Würde. „Was soll was Kaiba? Dass ich das anhabe? Alter reg dich ab, ich konnte doch auch nicht ahnen, dass du was Ähnliches auf dem Kostümfest trägst.“, sagte Joey Augen verdrehend. Kaiba schnaubte wütend. „Na super. Wie viele haben jetzt schon gesehen, dass ich das trage wie der Vollidiot der Schule.“ Joey ballte die Hände zu Fäusten und knurrte leicht. „Ich bin kein Vollidiot. Außerdem stellst du dich grad wirklich an, Kaiba. Wir tragen ja von den Farben her nicht dasselbe und trotzdem heißt es nicht, dass dir dein Kostüm nicht steht oder so.“ „Glaubst du wirklich ICH, Seto Kaiba, laufe so rum wie so ein Straßenköter? Nein danke.“ Joey verdrehte erneut die Augen und wollte sich an Kaiba raus aus der Toilette drängen. Doch der legte eine Hand auf dessen Brust und schubste ihn zurück. „Du gehst hier nicht raus, bevor ich nicht wieder in meinem Auto sitze. Oder glaubst du wirklich ich will, dass wir beide da noch gleichzeitig draußen stehen und uns jeder sehen kann? Das es dann noch mehr auffällt, dass wir das gleiche anhaben?“ Joey sah ihn eine Weile fassungslos und mit verschränkten Armen an. „Sag mal Kaiba, übertreibst du es jetzt nicht etwas?“, fragte er dann und versuchte ruhig zu bleiben. Er hatte wieder mit seinen Gefühlen zu dem Firmenleiter zu kämpfen, außerdem fand er das Benehmen des Größeren gerade ein wenig schwachsinnig. Dabei sagte dieser immer selber, dass er Schwachsinniges hasste. „Nein, tue ich nicht.“, giftete Kaiba nur. Er war ziemlich genervt und fragte sich, warum er sich von seinem Bruder überhaupt überreden gelassen hatte, herzukommen. Im Stillen wusste er aber auch, auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, dass ein Grund, warum er doch hierher gekommen war, ihm gerade gegenüber stand und ihn fassungslos anstarrte. Wenn er jetzt so an Mokuba dachte, hatte er ihm nicht das Kostüm gegeben, um es anzuziehen? Hatte er das vielleicht mit dem Blonden abgesprochen? Kaiba wusste, dass Wheeler und Mokuba sehr gut miteinander klar kamen und außerdem hatte der junge Millionär den starken Verdacht, dass der Kleine sie verkuppeln wollte, da er erst am Tag zuvor mit ihm am Frühstückstisch geredet hatte. *Flashback* Seto war bereits wach und er aß in der Küche am Tisch, die Zeitung in der Hand und den Wirtschaftsteil überfliegend. Ab und zu trank er einen Schluck seines geliebten schwarzen Kaffees oder biss abwesend von seinen mit Nutella beschmierten Brötchen ab. „Guten Morgen.“, kam Mokubas an diesem Tag besonders fröhliche Stimme von der Tür. „Morgen.“, sagte der Brünette und sah nur kurz von seiner Zeitung auf. „Gute Laune?“, fragte er dann, als er sah, dass Mokuba über beide Ohren strahlte. „Ja, irgendwie schon.“, sagte der Kleine und setzte sich ebenfalls an den Tisch, wo er sich auch ein Nutellabrötchen machte. „Und sagst du auch wieso?“, fragte der Ältere der Kaibabrüder nach. „Nö.“, antwortete der Schwarzhaarige schlicht. „Dann nicht.“, Kaibas Aufmerksamkeit widmete sich nun wieder ganz der Zeitung. „Ich habe gehört, ihr macht von der Schule aus bald ein Kostümfest.“, sagte Mokuba irgendwann. Daraufhin nickte der Chef der Kaiba Corporation nur. „Weißt du schon, was du anziehst?“, Mokuba schien wirklich neugierig. „Ich werde nicht hingehen, ich habe keine Lust.“, erklärte Kaiba kühl. „Warum nicht, wird doch sicherlich lustig. Ich würde gerne hingehen, wenn ich auch auf die Schule gehen würde.“, teilte Mokuba mit. „Tja, du hast halt andere Interessen als ich.“, Kaiba überflog einen Artikel über eine weitere Firma, die pleite gemacht hatte und faltete die Zeitung schließlich ganz zusammen. „Ach gib es doch zu Seto. Dir würde es doch sicherlich auch Spaß machen, dahin zu gehen. Du denkst bloß immer nur an die blöde Firma.“, sagte Mokuba. Kaiba antwortete nicht, stattdessen sagte er: „Mokuba, die Firma ist nicht blöd, sie ist wichtig. Ich kann nicht auf solche ätzenden, zeitverschwenderischen Kindergartenpartys gehen und selbst wenn ich nichts zu tun habe, ich habe – keine – Lust.“ Die letzten drei Worte betonte er extradeutlich. Mokuba seufzte leicht, schwieg aber erst Mal und schien etwas zu überlegen. Plötzlich fragte er direkt: „Liebst du Joey?“ Kaiba, der gerade einen großen Schluck Kaffee genommen hatte, verschluckte sich stark und hustete nach Luft ringend bevor er aufgebracht hervorbrachte: „WAS?“ „Na ja, ihr seid ja in letzter Zeit öfters zusammen zu sehen.“, erklärte Mokuba und klopfte seinem Bruder auf den Rücken, „Außerdem bist du gar nicht mehr ganz so unfreundlich zu ihm und wenn er nicht da ist, dann redest du ziemlich oft von ihm und wenn du dann mal über ihn meckerst, heißt es nicht mehr der „Straßenköter“ sonder das „Hündchen“.“, schloss er seine Erzählung. „Das ist doch Unsinn Mokuba.“, sagte Kaiba, der nun wieder relativ gut Luft bekam, „Ich rede mehr über Wheeler, weil er mich mehr aufregt und ich mich abreagieren muss, indem ich über ihn rede. Und ich bin IMMER unfreundlich zu ihm. Ich hasse ihn. Und dass wir sooft zusammen sind, ist auch nicht beabsichtigt. Das letzte Mal zum Beispiel mussten wir zusammen ein Schulreferat erstellen.“ „Und wieso nennst du ihn jetzt immer Hündchen? Für mich klingt das viel netter als Straßenköter.“, Mokuba sah ihn neugierig an und grinste frech. „Mokuba es reicht.“, wich Kaiba ihm aus, „Ich möchte nichts mit Wheeler zu tun haben, okay, ich hasse ihn.“ Doch das Grinsen der Kleineren wurde nur noch breiter. „Schon klar. Also los, Seto, Schule beginnt bald und du willst doch sicher wieder irgendetwas finden, um dich über Joey aufregen zu können um dann über dein ‚Hündchen’ reden zu können.“ „MOKUBA.“, rief der Brünette aufgebracht und sprang von seinem Stuhl auf. Der lachte nur und lief schnell aus der Küche, wobei er noch über die Schulter rief: „Wir sehen uns heute Mittag, grüß Joey von mir.“ *Flashback End* Auch Joey kam auf einmal ein Einfall, als er sah, dass Kaiba das selbe wie er anhatte und auch seine Gedanken führten ihn zu Mokuba. Gestern nachdem er Schulschluss hatte, hatte der junge Kaiba ihn angerufen und ihn wegen dem Kostümfest ausgefragt. *Flashback* „Joseph Wheeler.“, meldete Joey sich zu Worte, als er den ankommenden Anruf angenommen hatte. „Hi Joey, hier ist Mokuba.“, kam es vom anderen Ende der Leitung. „Mokuba? Was gibt’s? Ist irgendwas passiert?“, Joey war doch etwas überrascht über den Anruf. „Nö. Ich habe nur gehört, dass ihr von der Schule aus morgen ein Kostümfest habt. Bin nur ein wenig neugierig. Weißt du schon, was du anziehst?“, kam Mokuba gleich mit seiner Frage raus. „Was ich anziehe? Klar, wieso?“, Joey interessierte es wirklich, warum Mokuba das wissen wollte. Doch der Kleinere antwortete nicht auf die Frage, sondern stellte selber eine neue: „Was denn?“ Joey erklärte es ihm. „Aber jetzt sag mal, wieso willst du das wissen?“, fragte er dann noch „Ich habe dir doch gesagt, ich werde alles dafür tun bzw. dir helfen, dass Seto endlich seine Gefühle zu dir eingesteht.“, sagte er nur noch und legte ohne ein weiteres Wort auf. *Flashback End* „Sag mal Kaiba, woher hast du das Kostüm eigentlich.“, fragte er dann doch etwas neugierig. „Weiß ich nicht.“, knurrte der nur genervt, „Mokuba hat es mir gegeben.“ Joey musste nun doch schmunzeln und das verwandelte sich bald zu einem breiten Grinsen. „Was grinst du so blöd?“, fuhr Kaiba ihn an. „Nur so.“, Joey zuckte mit den Schultern. Kaiba sah den Blonden durchdringend an. Natürlich konnte er eins und eins zusammenzählen und seine Gedanken waren ja auch schon, dass Mokuba ihm bewusst dieses Kostüm gegeben hatte und nicht nur, weil es so gut zu ihm passte. „Wheeler, gibt es da etwas, was du weißt, was ich nicht weiß, aber ich mir denken kann?“ Joey zuckte nur mit den Schultern. „Wer weiß.“ „Hast du mit Mokuba geredet?“, hakte der Größere nach. „Kann sein.“, Joey schien nicht bereit ihm genaue Auskunft zu geben. „Wusste er, was du anziehst und er hat mir deshalb dieses Kostüm gegeben?“ „Und wenn es so wäre?“, fragte Joey neugierig. „Da ich meinem Bruder nichts antun werde, lasse ich meine Wut an dir aus. Schließlich bist du mit schuld, wenn du ihm schon sagst, was du trägst. Wahrscheinlich wusstest du auch schon vorher, was ich auf dem Kostümfest anhaben werde.“, sagte Kaiba kühl. Joey zog nur eine Schnute. „Ich gebe ja zu, ich habe Mokuba gesagt, was ich anziehe, doch ich hätte nicht gedacht, dass er mich das gefragt hat, um dir etwas ähnliches zu geben und warum er das getan hat, welchen Zweck das also bewirken soll, weiß ich auch nicht.“, na ja, zumindest hatte er am Anfang nicht gelogen. Aber Joey war klar, welchen Zweck Mokuba damit bewirken wollte. Kaiba schnaubte nur noch einmal. „Auch egal. Ich fahre jetzt nach Hause und wenn du nicht einen Kopf kürzer werden möchtest, solltest du fünf Minuten hier warten, bis ich ganz draußen bin und keine Gefahr mehr droht, dass wir in den selben Kostümen gesehen werden.“ „Glaubst du wirklich, ich lasse mir was von dir sagen?“, fragte Joey nun wieder eingeschnappt. Kaiba drehte sich nur zur Tür, öffnete sie und ging wieder raus unter die Menschenmenge. Joey seufzte frustriert. Kaum, dass Kaiba gegangen war, sank auch seine Stimmung. Er wartete nur zwei Minuten, bis er selber wieder aus der Toilette ging. Seine Freunde winkten ihn, sobald sie ihn sahen, zu sich rüber. Er überlegte kurz, ging dann aber zu Tristan, Yugi und Bakura. Der Rest war höchstwahrscheinlich woanders in der ganzen Menschenmenge. Während er ging, sah Joey sich fast schon hoffnungsvoll um, war dann aber trotzdem enttäuscht, wenn auch nicht überrascht, als Kaiba nicht zu sehen war. „Hey. Ich glaube ich geh nach Hause, ich fühl mich nicht wohl.“, sagte Joey zu seinen Freunden. Es war zwar gelogen, aber er hatte auch keine Lust mehr zu bleiben. „Das ist blöd, Alter. Dann gute Besserung.“, sagte Tristan mitleidig. „Was hast du denn?“, fragte Yugi besorgt. „Nichts ernstes, wahrscheinlich habe ich nur zu wenig geschlafen, ich leg mich zu Hause einfach hin.“, sagte Joey und winkte ihnen noch mal zu, bevor er ging. Er fuhr mit seinem Rad nach Hause und gerade einen Weg rein, den er nur sehr ungern lang fuhr. Vor einem Jahr hatte sich hier ein Unfall abgetragen. Der Auslöser dafür war ein junger Rollerfahrer, der zwar ziemlich vorsichtig fuhr, doch es war Winter gewesen und daher auf dieser weniger befahrenen Straße ziemlich glatt. Daher war der Rollerfahrer ausgerutscht und die Toyotafahrerin konnte ihm gerade noch so ausweichen, fuhr dafür aber in einen LKW. Die Frau war sofort tot. Joey sah deprimiert auf die Stelle, wo es passiert war. Nachdem sein Vater in den Knast gekommen war, war er wieder zu seiner Mutter und seiner Schwester Serenity gezogen. Doch es war seine Mutter, die als Toyotafahrerin ums Leben gekommen war und seitdem wohnte er mit seiner Schwester alleine. Und nun war seine Schwester auch im Koma im Krankenhaus. Joey blieb noch eine Weile hier stehen und sah nachdenklich auf die Fahrbahn. Von einer Richtung kam ein LKW, sonst war die Straße leer. ~~~ Mit seinem Motorrad fuhr Kaiba nun nach Hause. Er hatte noch vor dem Eingang des Festes eine geraucht und war daher nicht sofort losgefahren. So hatte er auch noch mitbekommen, wie Wheeler auf seinem Fahrrad nach Hause fuhr, ihn aber nicht bemerkt hatte. Kaiba wollte so schnell wie möglich nach Hause und beschloss daher eine Abkürzung zu nehmen. Mit seinem Motorrad fuhr er nach rechts ab. Eigentlich fuhr er nicht gerne hier lang. Es war vor einem Jahr, als hier eine Toyotafahrerin ums Leben kam, weil ein Rollerfahrer seine Maschine auf der glatten Straße nicht unter Kontrolle hatte. Und der genaue Grund, warum er ungern hier lang fuhr war, dass er der Rollerfahrer gewesen war. Doch er wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Er sah durch den Spiegel und erkannte, dass hinter ihm auch ein silbernes Auto in die Straße bog. Ein Toyota. Er schüttelte den Kopf und versuchte die Erinnerungen damit zu vertreiben. Es war kein schöner Anblick gewesen damals, als er zu dem Auto der Frau gelaufen war, die im Gesicht blutüberströmt, tot dagesessen hatte. Er sah wieder nach vorne und sein Herz schlug ihm schmerzlich gegen den Brustkorb. Er hatte einen riesigen Schock bekommen, als er höchstens noch 200 Meter entfernt einen LKW kommen sah. //Okay, bleib ruhig.//, sagte er sich nun selber, //Du bist jetzt viel verkehrssicherer, das ist nur ein blöder Zufall.// Sein Blick schweifte kurz zum Bürgersteig. Dort stand ein junger Mann mit seinem Rad. Sein blondes Haar wehte leicht in dem kühlen Wind der Nachtluft. //Wheeler.//, stellte er mehr oder weniger überrascht fest. Als hätte sein Klassenkamerad seine Gedanken gehört, sah er in dem Moment von dem Lastwagen rüber zu ihm und seine Augen weiteten sich leicht geschockt. Er stand genau dort, wo der Unfall passiert war, wo Kaiba mit seinem Roller ausgerutscht war. Wusste der junge Mann, wie der Unfall damals abgelaufen war und sah jetzt daher so geschockt aus, wie Seto sich durch den LKW und dem Toyota fühlte? Bei den ganzen Erinnerungen achtete der Brünette gar nicht mehr richtig auf die Straße, sondern starrte die ganze Zeit zu Joey. Der, der Kaiba schon an seinen Kleidern erkannt hatte, merkte scheinbar bald, dass Seto sich nicht richtig auf die Straße konzentrierte. Er gestikulierte wie wild mit den Armen und deutete mit der Hand auf die Straße um auf etwas aufmerksam zu machen. Schließlich sah der Firmenchef doch nach vorne und konnte gerade noch so ausweichen, als er vor ihm ein Schlagloch sah, über das er wahrscheinlich mit vollem Tempo drüber gefahren wäre, hätte Joey ihn nicht drauf aufmerksam gemacht. Dann wäre er hingefallen, die Toyotafahrerin hätte ausweichen und vorm LKW fahren müssen und… die ganze Sache vor einem Jahr hätte sich mit demselben Auslöser in Person erneut wiederholt. Im letzten Moment riss er sein Lenkrad in Richtung Bürgersteig, da ihm sonst keine andere Wahl blieb, rutschte aus und fand sich schließlich auf dem Boden wieder. Toyotafahrerin und LKW-Fahrer konnten ohne Probleme dran vorbeifahren und kümmerten sich nicht darum, mal anzuhalten und den jungen Mann, der ja eben einen Unfall gebaut hatte, zu fragen, ob alles in Ordnung mit ihm war. Stattdessen kam Joey auf ihn zugesprintet und hockte sich vor ihm hin. „Hey, Seto alles klar?“, fragte er ihn besorgt, als Kaiba sich den Helm abnahm. Der stand gerade so unter Schock, dass er nicht mal merkte, dass Joey ihn beim Vornamen angesprochen hatte und nickte nur matt. „Geht.“, brachte er schließlich heraus. „Hast du irgendwelche Schmerzen, beweg dich nicht.“, Joey drückte Seto sanft an den Schultern runter, dass der sich nicht aufsetzte, „Ich guck erst, ob du nicht doch irgendwelche Verletzungen hast.“ „Mir geht es gut.“, meinte der Ältere und schlug Joeys Hand weg. Er wollte nicht mitten in der Öffentlichkeit auf der Straße liegen, wo es alle sehen konnten. Er richtete sich nun auf und sagte nun: „Schon gut, habe keine Schmerzen, nimm deine Pfoten weg.“ „Dein Knie ist aufgeschürft.“, stellte Joey fest und deutete darauf. Auch ihm war ein Schock anzusehen. „Lass mich einfach in Ruhe.“, Kaiba richtete sich nun auf. Ihm war übel und schwindelig. Es war nicht mal mehr, weil er sich verletzt hatte, sondern ihn ging es so beschissen durch die ganzen Erinnerungen, die wieder in ihm aufgekommen waren, dass durch ihn ein Mensch gestorben war. „Seto, bitte setz dich wieder. Du siehst echt blass aus.“, bat Joey und richtete sich auch auf. Er sah, wie Kaiba am ganzen Leib zitterte. „Wirklich alles in Ordnung?“, fragte er erneut besorgt. Kaiba schüttelte nur den Kopf und ließ sich auf die Knie sinken. Joey hatte ihn noch nie so fertig gesehen, sonst kannte er immer nur einen gefassten, arroganten Kaiba. Der kämpfte mit einem Würgereiz und hatte das Gefühl, dass er darüber sprechen wollte, warum es jetzt ein besonderer Schock für ihn war. „Ich hab das alles schon einmal durchgemacht.“, murmelte er und Joey hockte sich zu ihm runter, dass er ihn besser verstehen konnte und Kaiba sprach weiter, „Vor einem Jahr genau hier. Da war der Rollerfahrer, die im Toyota und der LKW-Fahrer. „Ja, stand ganz groß in der Zeitung.“, bestätigte Joey bis ihm einfiel, was Seto genau gesagt hatte, „Was heißt ‚schon mal durchgemacht’?“ „Ich war der Rollerfahrer.“, Seto sah auf und seine blauen Augen trafen direkt auf die geschockt geweiteten braunen Augen seines Gegenübers. Der konnte es nicht fassen. Seto Kaiba war der Auslöser dafür, dass seine, Joeys Mutter tot war? --- INFO: Falls sich nicht mehr alle dran erinnern, im 1. Kapitel wurde der Verkehrsunfall auch geschildert. Also wie hat es euch gefallen? Würde mich über eure Meinungen freuen. Bye Shadè Kapitel 12: Das Geständnis -------------------------- Hey zusammen Mein Dank geht wieder an alle Reviewer und schon ist auch ein neues Kapitel on ^^ Kapitel 12 „Du… du warst der Rollerfahrer?“, stotterte Joey überrascht und wich sogleich ein paar Schritte zurück, um schnell wieder ein wenig Abstand zwischen sich und Kaiba zu gewinnen. Von dem Brünetten, der noch immer am ganzen Leib zitterte kam nur ein schwaches Nicken. „Ich war es. Ich habe einen unschuldigen Menschen auf dem Gewissen.“, flüsterte er bestätigend und sah nun auf. Seine blauen Saphire trafen auf die haselnussbraunen Augen Joeys, in denen großes Entsetzten geschrieben war. Der Blonde schluckte einen großen Kloß runter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Er musterte den Brünetten, in dem er nun schon eine ganze Weile verliebt war. Er hatte den sonst so gefassten Firmenchef noch nie so aufgelöst erlebt. Er hatte eben wirklich für einen Bruchteil einer Sekunde überlegt, dass er den Menschen ihm gegenüber… ja was eigentlich? Hatte er sich überlegt, dass er Kaiba dafür hassen musste, dass dieser seine Mutter ‚ermordet’ hatte? Aber dem war ja nicht so, denn es war kein Mord. Es war ein Unfall. Joey hatte selbst erfahren, dass der Rollefahrer damals vor einem Jahr wirklich sehr verkehrssicher gefahren war und da es glatt war blöderweise ausgerutscht war. Konnte er Kaiba wirklich einen Vorwurf machen? Er hatte dem Verursacher des Unfalls ein ganzes Jahr lang Vorwürfe gemacht, doch nun kam er sich dumm dafür vor, dass er dies getan hatte. Lag es daran, dass es Kaiba war und er nicht einsehen wollte, dass gerade der seine Mutter… Joey wollte gar nicht mehr dran denken. Er beobachtete Kaiba noch einmal. Bemerkte wieder das unkontrollierte Zittern. Bildete er sich das ein oder schluchzte Kaiba, auch wenn keine Tränen seine Augen verließen? „Seto, vielleicht solltest du am besten nach Hause, komm ich bring dich.“, sprach Joey den jungen Millionär nun vorsichtig an und legte ihm eine Hand auf die Schulter, die gleich wieder weg geschlagen wurde. „Ich gehe alleine. Ich brauche keinen Aufpasser.“, fauchte der Brünette nun wieder wie üblich, erhob sich wieder und trotz des erneuten Schwindelgefühls versuchte er aufrecht zu bleiben und schleppte sich zu seinem Motorrad, das er wieder aufheben wollte, doch irgendwie fehlte ihm einfach die Kraft dazu und noch immer hatte er das Zittern nicht richtig unter Kontrolle. Joey seufzte leicht und ging wieder zu ihm, wobei er ihm nun beide Hände auf die Schulter legte. „Mir scheint eher, dass du jetzt nicht noch mal auf die Kiste steigen solltest. In deinem Zustand sollte jetzt lieber jemand bei dir bleiben.“, sagte der Kleinere sanft, aber bestimmt. Kaiba funkelte ihn nur kalt an, zumindest glaubte er, dass er Joey anfunkelte, da ihm ziemlich schwarz vor Augen war und er nicht genau sagen konnte, wo er überhaupt hinsah. Letztendlich sah er aber ein, dass er in seinem Zustand unmöglich Motorrad fahren konnte, doch war er immer noch der alte sture Eisblock und so fauchte er schwach: „Ist ja gut. Ich rufe meinen Chauffeur an, der soll mich abholen und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe.“ Kaiba suchte nach seinem Handy, doch fand er es nicht. „Dein Handy ist dir beim Sturz aus der Tasche gefallen, wenn du das suchst. Tut mir leid, aber das ist schrott.“ Kaiba grummelte wütend und riss Joey die Überreste seines teuren Handys aus der Hand, nur um festzustellen, dass er damit wirklich nichts mehr anfangen konnte. „Gib mir dein Handy Wheeler.“, sagte er nun befehlerisch. „Hab ich nicht mit.“, sagte Joey stur und verschränkte die Arme. „Das glaub ich dir nicht.“, keifte der Brünette und musste sich an einer Mülltonne abstützen, um nicht wieder umzukippen. „Na und? Ich gebe es dir trotzdem nicht und nun komm, ich bring dich nach Hause.“ „Warum, Wheeler?“, fragte Seto nun ruhig und er kniff die Augen zusammen, den alles drehte sich und er hoffte es so ein wenig zurückzuhalten. „Warum was?“, fragte Joey verwirrt. „Wieso tust du das alles? Nicht nur jetzt, dass du so unbedingt darauf bestehst mich nach Hause zu bringen, nein auch all diese anderen Sachen in letzter Zeit. Warum bist du so freundlich? Warum willst du mir so unbedingt zeigen, wie es ist zu relaxen? Und warum verdammt bist du so hartnäckig und willst einfach nicht vergessen, dass wir Weise zusammen geschlafen haben? Warum vergisst du das nicht einfach. Ich hätte das auch schon längst vergessen, wenn du mich nicht die ganze Zeit damit nerven würdest. Das war total unbedeutend und wir standen unter dem Einfluss von zu viel Alkohol.“ Kaiba sah nun wieder auf. Sein Blick war klarer und er konnte jetzt zumindest die Umrisse von dem Blonden sehen. Joey sah kurz zu Boden und versuchte gefasst zu bleiben, dann sah er wieder auf und er schaffte es mit wirklich fester Stimme zu sagen: „Ganz einfach, Seto. Vielleicht ist es für mich ja gar nicht mal so unbedeutend.“ Eine fein geschwungene Augenbraue Kaibas schoss in die Höhe und er fragte: „Wie meinst du das?“ Joey schnaubte. „Und diese Frage aus deinem Mund, wo du doch alles weißt und kannst.“, spottete er leicht, antwortete dann aber, „Ich meine es so, wie ich es sage. Für dich mag es ja keine Bedeutung haben, dass wir Sex miteinander hatten. Halt nur ein Ausrutscher mit dem Einfluss von Alkohol und du kannst das alles wieder schnell vergessen. Aber für mich hat es eine Bedeutung. Verdammt noch mal ich weiß doch auch nicht, der Gedanke, dass wir zusammen geschlafen haben ist nicht mal… also, wie soll ich das ausdrücken? Ich kann das einfach nicht vergessen und ich denke sehr oft daran und umso mehr ich darüber nachdenke, umso mehr möchte ich dich näher kennen lernen, denn ich weiß jetzt auch, dass dieses kalte Eisfach nur eine Tarnung ist, dass in dir drin eine nette Person sein kann, die schon Jahre lang versteckt ist und höchstens Mal Mokuba kennen gelernt hatte. Und umso mehr ich daran dachte, umso mehr ich über dich nachgedacht habe, umso entschlossener war ich, dass ich diesen Seto mal kennen lernen wollte.“ Kaiba hatte ihm die ganze Zeit schweigend gelauscht und sah ihn jetzt doch ziemlich überrascht an. Er hatte vieles erwartet, nur das nicht und dann sprach Joey noch weiter: „Und ich hasse dich nicht mehr. Vielleicht habe ich dich mal gehasst, aber nun tue ich es nicht mehr. Selbst jetzt nicht, wo ich erfahren habe, dass du der Rollerfahrer warst…“ „Was hat der Unfall damals mit der Sache jetzt zu tun?“, fuhr Seto dazwischen, da Joey schon ohne weitere Erklärung weitererzählen wollte. Der blinzelte ihn kurz verwirrt an, bis er begriff, dass Seto wohl noch nicht wusste, wer die Toyotafahrerin damals war. „Ich habe dem Rollerfahrer das ganze letzte Jahr über Vorwürfe gemacht, ich habe ihn gehasst, ihn verflucht. Und dabei wusste ich nicht mal, wer er war, wie er hieß. Jetzt weiß ich es und jetzt, da ich weiß, dass du es warst, kann ich dir verzeihen.“ „Okay, aber, wieso? Was hast du mit ‚dem’ Rollerfahrer zu tun gehabt?“, Kaiba war noch immer verwirrt. „Weißt du wie die Autofahrerin, die nun tot ist hieß?“, fragte Joey stattdessen. „Keine Ahnung mehr, ich glaube Maggie Wh-… Wheeler…“, Kaiba traf es wie ein Schlag, „Du warst mit ihr verwandt?“ „Mein Mutter.“, bestätigte der Blonde Kopf nickend, „Ja verdammt, du dämlicher Arsch hast meine Mutter auf dem Gewissen und ich hasse dich trotzdem nicht. Nein, ganz im Gegenteil.“, brach es dann plötzlich aus ihm heraus und Tränen verließen nun seine Augen und bahnten sich ihren Weg über seine Wangen. Kaiba sagte nichts, er biss sich nur auf die Unterlippe und mied es zu Joey zu sehen. Als er damals den Namen der verunglückten Frau gehört hatte, war er nicht mal auf die Idee gekommen, dass diese vielleicht in irgendeiner Hinsicht mit Joey verwandt gewesen war und jetzt schien es so klar zu sein. Er erinnerte sich, dass Joey letztes Jahr mehrere Wochen im Unterricht gefehlt hatte, da seine Mutter gestorben war und trotzdem war er nicht auf die Idee gekommen, hatte keinen Verdacht geschöpft. Seine Beine gaben nun wieder nach. Er sank auf die Knie und lehnte sich schwer atmend gegen die Mülltonne. Joey faste sich schnell wieder und wischte sich mit seinem Ärmel die Tränen weg. Dann ging er zu Kaiba und hockte sich zu ihm. „Komm, Seto. Lass mich dich nach hause bringen.“, sprach er wieder sanft und dieses Mal ließ sich der Brünette widerstandslos auf die Beine helfen und er stützte sich an dem Blonden ab. Zum Glück war die Villa nicht mehr weit. Fahrrad und Motorrad hatten sie beides auf Parkplatz und Fahrradständer geparkt und so waren sie nach wenigen Minuten vor dem großen Eingang. Seto gab irgendeinen Code ein und die Tür öffnete sich automatisch. Noch immer den Größeren stützend betrat Joey mit ihm das große Haus. „Seto?“, rief sogleich Mokubas Stimme von oben her, „Du bist früh zurück, was ist los, hattest du keine Lust mehr?“ Der kleine Schwarzhaarige erschien auf der Treppe und sah die beiden Ankömmlinge Stirn runzelnd an. „Was ist passiert?“, fragte er dann verwundert, als er sah, dass Seto ziemlich fertig aussah und eine große Schürfwunde am Knie hatte. Joey brachte den Brünetten erst mal in das Wohnzimmer und ließ ihn auf einen Sessel sinken. Dann machte er einen Tee in der Küche und aus einem Medizinschrank holte er eine Salbe extra für Schürfwunden. Mokuba stand auch in dem Wohnzimmer und sah beide noch immer fragend an, bis Joey schließlich ins Wohnzimmer zurückkam und seufzend zu ihm sah und ihm alles erklärte und nach Mokubas Reaktion hin schien der jüngere Kaibabrüder zu wissen, was damals vor einem Jahr passiert war. Er setzte sich zu seinem großen Bruder und umarmte ihn einfach. Als Joey allen eine Tasse Tee eingegossen hatte, setzte auch der Blonde sich hin und musterte die beiden leicht traurig. Es war doch irgendwie verwunderlich. Die beiden ähnelten sich gar nicht. Weder vom Aussehen, noch vom Charakter her und doch standen sie sich so nahe. Traurig dachte er an seine Schwester und hoffte stark, dass es bei dieser bald eine Besserung gab und sie aus dem Koma erwachte. Er verfiel in seinen Gedanken und sah mit leerem Blick in seine voll gefüllte Teetasse. Kaiba sah irgendwann auf, wobei er die Umarmung von seinem Bruder jedoch nicht trennte und sah zu Joey. Jetzt, wo er wusste, dass es Joeys Mutter war, hatte er Schulgefühle dem Blonden gegenüber. „Whe-… Joey?“, fragte er vorsichtig und es kostete ihn viel Mühe, den Braunäugigen beim Vornahmen anzusprechen. Aus seinen Gedanken geschreckt sah der Angesprochene auf, nur um in zwei wunderschöne, blaue Augen zu sehen, in die er sich so verliebt hatte. Ja, genau das war es doch gewesen. Es waren die Augen, der Einblick zu Kaibas wahren Ich zu seiner Seele, sie waren es gewesen, in die er sich so verliebt hatte. Durch sie hatte er einen anderen, Seto Kaiba kennen gelernt, den waren Seto, der von einer kalten Hülle umschlossen war und den er so sehr kennen lernen wollte. „Joey, es tut mir wirklich leid, wegen deiner Mutter… ich hatte ja keine Ahnung.“, schaffte es Seto zum ersten Mal in seinem Leben, sich bei jemanden für irgendetwas zu entschuldigen. Joey nickte nur. „Du konntest da nichts für. Es war glatt und ich habe gehört, dass du ja im Grunde ganz ordentlich gefahren bist.“ Mokuba sah sie Fragend an. „Wovon sprecht ihr? Was soll mit deiner Mutter sein, Joey?“ Kaiba und Joey warfen sich kurze Blicke zu, bis Joey ruhig erklärte: „Die Frau, die damals in dem Unfall verwickelt und gestorben war, war meine Mutter.“ „Was? Oh, Joey, das tut mir echt leid.“, sagte Mokuba mitleidig. „Danke. Langsam habe ich mich damit abgefunden.“, er lächelte ihn leicht an. „Jetzt aber Mal ein anderes Thema.“, beschloss Seto, dem die Sache eh die ganze Zeit ziemlich unangenehm war, „Also Mokuba, wie kommt es, dass du mir zufälliger Weise das fast identische Kostüm gegeben hast, das auch Wheeler hat, wenn auch die Farben ein wenig anders sind.“ „Äh, habe ich das?“, fragte Mokuba unschuldig und konnte sich nur mühsam ein Grinsen verkneifen, als er zu Joey sah und dem zuzwinkerte, der nur amüsiert den Kopf schüttelte. „Ja, ‚ganz zufälliger Weise’ schon.“, bestätigte Kaiba. „Tja, wie du schon sagtest, Zufall.“, sagte Mokuba wieder übertrieben unschuldig. „Lüg doch nicht. Das war doch deine volle Absicht.“, knurrte der Brünette. „Und woher sollte ich wissen, was Joey anzieht?“, fragte Mokuba und sah ihn aus seinen unschuldig dreinblickenden Augen an. „Weil er es dir gesagt hat.“, sagte Kaiba schlicht. „Woher willst du wissen, dass er es mir gesagt hat?“, war dann die nächste Frage. „Weil er es mir gesagt hat, dass er es dir gesagt hat.“ Kaiba sah seinen Bruder nun durchdringend an. „Und warum hat er es dir gesagt?“, fragte Mokuba nun, sah dann aber eher schmollend zu Joey. „ ‚Er’ hat es nicht direkt gesagt, sondern nur unschuldige Andeutungen gemacht, als Mr. Kaiba ihn bezüglich seines Bruders ausgequetscht hatte, da er bereits einen Verdacht hatte.“, antwortete der Blonde und sprach bewusst von sich selber in der dritten Person. „Gut, und warum kamst du auf die Idee, dass Wheeler und ich doch dieselben Kostüme tragen könnten?“, fragte Kaiba nun seinen Bruder. Mokuba sprang von seinem Schoß und gewann vorsichtshalber schon mal Abstand von seinem Bruder, bis er direkt vor der Tür stand. „Na ja.“, sagte er dann und grinste leicht, „Weil ich echt finde, dass ihr ein süßes paar abgibt.“, damit verschwand der Schwarzhaarige schnell aus dem Zimmer und den beiden Übriggebliebenen schoss es die Röte in den Kopf. „Dieser kleine Idiot.“, schimpfte Kaiba und mied es zu Joey zu sehen, damit dieser nicht bemerkte, dass er rot geworden war. Aber auch der Blonde hatte eine rote Hautfarbe angenommen und sah verlegen auf einen Punkt an der Wand rechts von ihm. Dann fragte er vorsichtig: „Wie geht’s dir jetzt?“ „Besser.“, murmelte Kaiba und wie üblich für ihn bemühte er sich nicht, ein einfaches ‚Danke’ hervorzubringen. „Dann ist ja gut.“ Joey lehnte sich leicht in seinem Sessel zurück und musterte Kaiba unsicher, der nun aufstand und das Wohnzimmer beabsichtigte zu verlassen. „Ich gehe ins Bett. Mach was du willst.“ „Kaiba?“, fragte Joey vorsichtig. „Hm?“, Kaiba blieb an der Tür stehen, eine Hand hatte er schon auf der Türklinge. „Na ja, ich habe dir ja vorhin erzählt, warum ich jetzt so nett zu dir bin und so. Na ja, ich habe ja auch gesagt, dass ich dich nicht mehr hasse, weil ich weiß, dass du eine andere Seite hast und weißt du, irgendwie ist mir diese andere Seite schon so vertraut und ich will diese Seite noch näher kennen, weil ich mich in sie, weil ich mich in dich… Seto, ich habe mich in dich verliebt.“ --- Tja, jetzt ist es raus. Hat euch das Kapitel gefallen? Was meint ihr, wie Seto reagiert? Bis zum nächsten Kapitel Bye Shadè Kapitel 13: Kaibas Vergangenheit -------------------------------- So Da bin ich mal wieder ^^ Weihnachten steht vor der Tür und in dem ganzen Stress habe ich es trotzdem noch geschafft, ein Kapitel zu schreiben. Das nächste kommt dann auch etwas schneller, da ich schon ein wenig vorgeschrieben habe. Danke noch mal an alle Reviewer. Kapitel 13 Eine Weile lang geschah gar nichts. Kaiba stand noch immer an der Tür, die Hand auf der Klinke abgelegt. Er regte sich auch nicht und hatte Joey den Rücken zugewandt, sodass der nicht erkennen konnte, was gerade in Kaibas Gesicht vorging. Der war erst einmal ziemlich erstaunt von diesem überraschenden Geständnis. War es nicht das, wovon er letzte Nacht erst geträumt hatte und was er eigentlich als erbärmlich abgestempelt hatte, wobei ihm seine Morgenlatte etwas anderes gesagt hatte? Nicht wirklich wissend, was er machen konnte, schmunzelte Kaiba, er fing leise an zu Lachen. Es war kein fröhliches oder gar nettes Lachen, sondern eher ein kaltes Lachen, als wenn er Joey auslachte. Diesem versetzte dieses nun ansteigende Lachen einen Stich und dann meinte der Firmenchef kalt: „Mach dich doch nicht lächerlich Wheeler.“, hatte sich aber kein einziges Mal zu ihm umgedreht und verließ nun ohne ein weiteres Wort das Wohnzimmer. Deprimiert seufzte Joey auf und sah zu Boden. Es war klar, dass Kaiba ihn nicht stürmisch in die Arme sprang und ihm ebenfalls seine Liebe gestand. Damit hatte der Blonde noch mit am Wenigsten gerechnet. Trotzdem tat es weh, wie der brünette Jungmillionär reagiert hatte. Eigentlich wollte Joey damit auch noch gar nicht rausrücken, aber es war ihm einfach so rausgerutscht und genau sagen, wieso, konnte er selber nicht. Vielleicht hatte er wirklich darauf gehofft, dass Seto nicht ging, sondern bei ihm blieb, dass sie kuschelten und ein wenig schmusten. Aber das war nicht Kaiba und wahrscheinlich sollte das auch nie so werden. Und das alles nur, weil sie einmal miteinander geschlafen hatten und das unter dem Einfluss von Alkohol. Wäre das nie passiert, vielleicht hätte sich der Blonde dann nicht in das Eisfach verliebt. Seufzend sah Joey zur Uhr, nur um festzustellen, dass es schon recht spät war. Wenn Kaiba ihm vorhin nicht die Laune vermiest hätte, säße er jetzt wahrscheinlich noch beim Schulfest mit seinen Freunden. Joey grummelte leicht. Egal woran er dachte, seine Gedanken hatten doch immer mit Kaiba zu tun. Irgendwann richtete er sich deprimiert auf und verließ das Wohnzimmer. Unten in der Eingangshalle kam Mokuba ihm entgegen. „Geht’s du schon?“, fragte er ihn. „Ja, ich habe nicht den Nerv noch länger hier zu bleiben.“, Joey seufzte. „Warum nicht ist irgendwas passiert?“ Der Blonde sah nachdenklich zu dem Jüngeren und musste leicht schmunzeln. Wie unähnlich Mokuba seinem älteren Bruder doch war. Woher der Gedanke jetzt kam, wusste er selber nicht so genau und eigentlich war ihm auch gar nicht zum Schmunzeln zu Mute. Aber jetzt eben konnte er sich einfach nicht zurückhalten. „Ach, ich habe ihm da was gesagt, eigentlich wollte ich es gar nicht sagen. Es kam so über mich, es zu sagen.“, erklärte er dann. „Du hast ihm was gesagt?“, hakte Mokuba neugierig nach. „Na ja, dass ich ihn liebe.“, gestand der Blonde. „Du hast es echt gesagt? Und wie hat Seto reagiert?“, der Schwarzhaarige sah ihn aufgeregt an. Joey sah eine Weile deprimiert seufzend an die Seite. „Na ja, wie dein Bruder halt reagieren würde. Er hat erst zynisch gelacht und meinte dann, dass ich mich nicht lächerlich machen sollte. Danach hat er den Raum verlassen.“ „Oh man.“, auch der Kleinere seufzte. „Kann ja nicht wahr sein. Wieso ist Seto nur so ein Sturkopf? Ich weiß doch, dass er irgendetwas für dich empfindet. Er sollte wirklich mal drüber nachdenken und sich seiner Gefühle bewusst werden. Vermutlich wissen wir beide noch besser als er, dass er dich schon mag, wenn nicht noch mehr.“ Joey lächelte nur, während Mokuba in der Halle hin und her latschte und sich so aufregte. Vielleicht hatte Mokuba sogar Recht. Konnte es wirklich sein, dass Kaiba sich seiner Gefühle selbst nicht bewusst war und sie vielleicht nicht wahrhaben wollte? Joey hatte ja schon von Kaibas Vergangenheit mitbekommen und das er sehr streng erzogen wurde in seiner Kindheit. Sicherlich hatte seine jetzige Art viel damit zu tun. Joey wollte am liebsten mehr über Kaibas Vergangenheit erfahren. Irgendwann fragte er: „Du Mokuba?“ „Hm?“, der Schwarzhaarige hielt inne und sah zu Joey. „Kannst du mir vielleicht ein wenig über eure Vergangenheit erzählen? Als ihr noch bei eurem Stiefvater aufgewachsen wart?“, der Blonde stellte die Frage vorsichtig. Mokuba sah ihn eine Weile unsicher an und schüttelte dann den Kopf. „Nein, tut mir leid. Ich rede nicht gerne darüber. Außerdem ist es eher Setos Sache davon weiterzuerzählen.“ „Ach so, dann ist nicht schlimm. Tut mir leid.“ Keiner der beiden bemerkte, dass ihr Gesprächsthema namens Seto Kaiba zu Beginn ihres Gespräches zufällig oben an der Treppe vorbeigegangen war und von da aus dann das ganze Gespräch mithörte. Nun stand er etwas verdattert oben am Treppenabsatz. Das redeten die beiden da eigentlich? Er wollte doch nichts von Wheeler, das hätte er gewusst. Oder stimmte das, was Mokuba da gesagt hatte und er redete sich selber nur ein, etwas für den Blonden zu empfinden? Schwachsinn, wie Seto fand, als er länger darüber nachdachte, einfach nur Schwachsinn. Er war sicherlich der letzte, der was von Wheeler wollte. Selbst wenn der Blonde der letzte Mensch der Welt mit ihm war, würde er sich nicht auf ihn einlassen? Oder doch? Nun schließlich hatte er sich bereits auf den Blonden eingelassen, oder etwa nicht? Frustriert seufzte Kaiba und fluchte still vor sich hin und dann kam die nächste Frage Joeys, was ihn wieder aufhorchen ließ. „Kannst du mir vielleicht ein wenig über eure Vergangenheit erzählen? Als ihr noch bei eurem Stiefvater aufgewachsen wart?“ In Kaiba verkrampfte sich etwas und alleine der Gedanke an die Vergangenheit versetzte ihm einen Stich. Er wollte nicht, dass Wheeler von dieser Vergangenheit erfuhr. Der Blonde würde ihn sein Leben lang nur noch verabscheuen und damit aufziehen. Irgendwann sollte es dann noch ganz Japan und Asien wissen. Das durfte der Firmenchef nicht zulassen. Er wollte gerade runter gehen und Mokuba aufhalten zu antworten, doch da sprach sein kleiner Bruder auch schon: „Nein, tut mir leid. Ich rede nicht gerne darüber. Außerdem ist es eher Setos Sache davon weiterzuerzählen.“ Erleichtert seufzte der Brünette aus und schloss die Augen dankbar. Mokuba war schon ein super Bruder, obwohl Seto ihn manchmal nicht richtig verstand. Wenn er so zurückdachte, war er zwar immer der Ältere gewesen, doch war es eher immer Mokuba, der für seinen Bruder da war, wenn er ihn brauchte, der ihn verteidigt hatte, wenn jemand Seto beleidigte und der immer an der Seite Setos stand und nicht umgekehrt wie es eigentlich sein sollte. Wann war Seto schon so richtig für seinen Bruder da gewesen? Hatte er ihn eigentlich je in Arm genommen, um ihn zu trösten, wenn Mokuba traurig war? Mokuba musste schon einiges wegstecken. Oft machte Seto seinen eigenen kleinen Bruder fertig oder nutzte ihn aus, hatte ihm auch nie wirklich gezeigt, wie lieb er Mokuba hatte und trotz all dem, was Seto dem Kleinen da eigentlich antat, steckte der das einfach weg und war weiterhin für Seto da und erwartete nicht mal mehr ein kleines Danke, was eh nie kam. Wenn der Brünette jetzt so drüber nachdachte, viel ihm doch auf, was für ein mieser Idiot er vor allem seinem Bruder gegenüber war. Natürlich liebte er Mokuba und durch seine Gedankengänge eben beschloss er, dass es so nicht weitergehen konnte. Er wollte mehr für seinen Bruder da sein. Jetzt hörte er aber, wie Joey sich von Mokuba verabschiedete und die Villa verließ. Der Schwarzhaarige nahm eine andere Treppe nach oben und verschwand in sein Zimmer. Seto sah ihm eine Weile nach, auch als er schon längst in seinem Zimmer war und hatte dann einen Entschluss gefasst. Er ging mit langsamen Schritten zu dem Raum seines kleinen Bruders und klopfte an die Tür. „Ja.“, rief Mokuba, sodass der Brünette die Tür öffnete und eintrat. „Hey.“, sagte er, als er in der leichten Dunkelheit seinen Bruder im Bett liegen sah. „Hey Seto, was gibt’s?“, Mokuba drehte sich leicht zu ihm und sah ihn fragend an. „Ich wollte dir noch eine gute Nacht wünschen.“, erklärte Seto und setzte sich auf die Bettkante. „Und was noch?“, Mokuba sah ihn verdutzt an, denn sonst kam Seto nie abends noch mal in sein Zimmer um ihm eine gute Nacht zu wünschen. „Ja nichts mehr.“, Seto zuckte mit den Schultern, „Ich kann dir doch noch mal gute Nacht wünschen.“ „Ja schon.“, der Kleine hob eine Augenbraue, „Es ist nur so ungewöhnlich, mehr nicht.“ „Ich weiß.“, Seto strich ihm kurz durchs Haar, eine seiner wenigen Arten die er besaß, um Mokuba zu zeigen, dass er ihn gern hatte. „Okay… dann gute Nacht, Seto.“, sagte der dann irgendwann. „Ja, Schlaf gut… ich… hab dich lieb.“, schaffte es Seto zum ersten Mal in seinem Leben zu Mokuba zu sagen. Dessen Augen glitzerten auf einmal in Tränen, als Seto schon wieder aufgestanden war und zur Tür ging. „Seto…“, flüsterte er und der Brünette hielt inne. „Ich hab dich auch lieb.“ Der Leiter der Kaibacorporation drehte sich noch einmal um und schenkte seinem Bruder ein leichtes Lächeln bevor er endgültig den Raum verließ, die Tür hinter sich schloss und sein eigenes Zimmer aufsuchte. Als er sich endlich von seinem Kostüm befreit hatte und in die Badewanne glitt, schloss er die Augen und dachte noch mal über alles nach. Er hätte nicht gedacht, dass es für ihn wirklich so schwer gewesen war, seinem Bruder nur: ‚Ich hab dich lieb’ zu sagen, dennoch hatte er es ihm gesagt und darüber war er sehr glücklich, auch als er die glücklichen Tränen in den Augen Mokubas gesehen hatte. Dann dachte er wieder an Joey und was er ihm vor gerade Mal einer knappen Stunde gebeichtet hatte. Er liebte ihn also? Seto wusste nicht damit umzugehen, er hatte nie wirkliche Liebe gespürt, wenn er es sich recht überlegte und er hat auch nie so was wie Liebe bekommen. Als er noch von seinem Stiefvater ‚erzogen’ worden war, hatte er immer gedacht, Liebe sei nichts schönes, sondern tat weh, verletzte, sowohl psychisch, als auch physisch. Er konnte sich nicht vorstellen, wie jeder Mensch liebte und es schön fand. Vielleicht dachte er heut zu tage noch immer so, dass Liebe verletzte. Vielleicht hatte er deshalb angst davor jemanden zu lieben. Egal ob Mokuba oder Joey, er wollte niemanden verletzen. Aber konnte das tatsächlich der Grund sein. Er konnte sagen, dass er Wheeler nicht mehr hasste, vielleicht hatte er ihn auch nie richtig gehasst, nur hatte er immer alles um sich rum verabscheut. Wheeler war jedoch anders als manch andere. Die meisten machten einfach nur einen großen Bogen, wenn sie ihn sahen. Wheeler, kam auf ihn zu, redete ihn immer an und zuckte nicht wie andere zurück, wenn Kaiba ihn mal anschnauzte. Doch was genau er für den blonden Schönling empfand, konnte der Jungmillionär auch nicht genau sagen. Vielleicht sollte er es einfach herausfinden, seinen Gefühlen auf den Grund gehen und vielleicht endlich mal die Vergangenheit verarbeiten. Nun nahm er sich erst einmal einen Waschlappen und strich damit über seinen blassen, dünnen Körper, seine Gedanken kreisten immer wieder um die eine Person. Vorsichtig betrachtete er sein aufgeschürftes Knie, doch so schlimm war die Verletzung nicht, wie er fand. Als er aus der Wanne stieg und nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet in sein Zimmer zurückging, war es bereits nach Mitternacht. Doch er konnte weder an Schlaf denken, noch hatte er große Lust, in seinem Zimmer zu bleiben. Er überlegte kurz, nahm sich dann seine Jeans und ein Hemd, was er sich überzog, warf sich eine Jacke über und verließ leise die Villa. Er stieg in seinen Ferrari und fuhr das Grundstück raus und die Straße hoch, raus aus der reichen Gesellschaft, rein in ein ärmeres Viertel Domino-Citys. Es war schon kurz vor Mitternacht, als Joey endlich heimkam. Da er sein Rad noch mit Kaibas Motorrad auf dem Bürgersteig der einen Straße liegen gelassen hatte, musste er zu Fuß gehen. Er hasste es zu Fuß durch das Viertel, in dem er lebte zu gehen, denn hier war schon so vieles passiert. Er stieg unter die Dusche und die ganze Zeit über dachte er nur an Kaiba. Außerdem ließ ihn nicht los, was wohl in dessen Vergangenheit geschehen war. Er wollte gerne wissen, was da gewesen war, vielleicht konnte er den Brünetten dann besser verstehen und was in dessen Kopf vorging oder auch verstehen, warum Kaiba wann wie reagierte. Seufzend stellte er das Wasser ab, trocknete sich schnell ab, zog sich ein T-Shirt und Boxershorts an und schlüpfte ins Bett. Er war total müde, doch trotzdem konnte er nicht einschlafen. Seine Augen flogen zu seinem Leuchtwecker, der nun schon auf 1.24 Uhr stand. Joey drehte sich seufzend auf die andere Seite, er hasste es, wenn er nicht einschlafen konnte. Plötzlich schreckte er hoch. Es war gerade mal 1.40 Uhr, aber er schien doch eingeschlafen zu sein. Hatte er das eben nur geträumt oder klingelte es da wirklich an seiner Tür? Aber wer kam schon nachts um diese Uhrzeit vorbei? Vielleicht Einbrecher oder so? Aber die würden niemals klingeln, wenn er es sich recht überlegte. Erneut kam das schallende Geräusch der Hausklingel zu ihm. Ohne das Licht anzumachen schleifte Joey in den Flur und griff nach einem Regenschirm, denn er notfalls zum Zuschlagen einsetzen wollte. Nach kurzem Zögern drückte er auf den Summer, dass die Tür unten aufsprang und wartete, dass der Fremde oben ankam. Wenn er es sich recht überlegte, was es ganz schön dumm von ihm gewesen, dass er überhaupt die Tür aufgemacht hatte und nicht einfach so getan hatte, als wäre er nicht da. Dann hörte er Schritte und jemand klopfte nun an die Tür. Mit zitternder Hand umklammerte er den Regenschirm fester und hob ihn, bevor er die Tür öffnete und dann stutzte. „Du?“ „Was machst du mit dem Regenschirm?“, fragte Kaiba nur kühl, seine Bemerkung nicht weiter beachtend. Verdutzt ließ Joey den Schirm wieder sinken und Kaiba trat ungefragt ein und ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo sie schon einmal zusammen auf der Couch gesessen hatten und sich wieder geküsst hatten. Es war der Tag, wo Joey Seto einfach mal das Relaxen beibringen wollte, der dann aber abgehauen war, sobald sie sich küssten. Noch immer leicht verwundert sah Joey Seto nach, bis er die Tür wieder schloss, den Regenschirm wegsteckte und ebenfalls ins Wohnzimmer ging. „Was machst du hier?“, fragte er dann verdutzt. „Mit dir reden.“, erklärte Kaiba. „Hast du mal auf die Uhr geguckt?“, Joey setzte sich ihm gegenüber. Kaiba hob nur eine Augenbraue. „Ich habe vorhin das Gespräch von dir und Mokuba mitgehört. Du willst also erfahren, wie es in meiner Vergangenheit war? Gut, dann frag mich, was du wissen willst. Ich garantiere nicht, auf alles antworten zu können, aber ich sage so viel, wie ich denke, dass du das auch wissen kannst.“ Joey sah ihn verwundert an. „Du willst es mir wirklich erzählen?“ „Wäre ich sonst hier?“, fragte Kaiba und verschränkte die Arme. „O-… kay.“ Joey war noch immer leicht verdattert und wusste nicht genau, was er sagen sollte. „Und ähm… kannst du mir dann einfach erzählen, wie du aufgewachsen bist?“ Kaiba seufzte tief. „Lange Geschichte. Genau fing es an, als Mokuba drei war und ich acht. Unsere Eltern starben und wir kamen ins Waisenhaus. Ich war damals ein ganz normales Kind, doch ab dem Zeitpunkt im Waisenhaus begann ich mich vor anderen zu verschließen. Nur für Mokuba war ich immer da. In der Zeit im Waisenhaus habe ich meine meiste Zeit mit lernen verbracht, ich war sogar soweit, dass ich Bücher las, die für höhere Klassen gedacht waren. Dann kam Gozaburo Kaiba und ich machte ihm den Vorschlag, wenn ich ihn im Schach besiegen würde, dass er mich und Mokuba adoptiere. Er willigte ein und ich gewann. Ich kann dir nicht sagen, ob ich es jetzt bereue. Vielleicht ja, vielleicht nein. Auf jeden Fall zogen Mokuba und ich zu ihm in die Villa. Mokuba bekam ein Kindermädchen zugestellt, ich bin sehr glücklich darüber, dass sie all die Jahre gut für ihn da war.“ Kaiba machte eine Pause und Joey wartete einfach ab, dass er weiter redete. „Na ja, ich war damals acht und ich lernte gerne, aber Gozaburo wollte mich zu einen Firmenleiter ausbilden. Dafür hat er mich Tag und Nacht schuften lassen. Am Anfang, hat er mir immer nur kleine Strafen erteilt, wenn ich nicht so arbeitete, wie er wollte. Er fand, dass ich auf dumme Ideen komme und hat mir irgendwann all meine Spielsachen weggenommen. Mein Leben bestand aus Lernen. Später wenn er unzufrieden war, hat er mir für ein paar Tage verboten, Mokuba zu sehen. Ich glaube ich war zwölf, als er das erste Mal zu noch schlimmeren Mitteln gegriffen hatte und da war er von meiner guten Leistung, die keinem zwölfjährigen zuzumuten sind, vor allem, da ich immer übermüdet war, immer unzufrieden. Und wenn er das war, dann hat er mich in den Keller geschleift, dort in einen engen Raum eingesperrt, dass ich fast Panik bekam, darum habe ich heut zu Tage auch Platzangst oder er hat mich auf eine art Foltertisch nackt angekettet und mich ausgepeitscht. Eines Tages schien ihm das nicht Strafe genug.“, wieder stoppte Kaiba. All diese Worte kamen so aus ihm raus. Es tat ihm wirklich gut, dass er mal darüber redete und Joey war ein wirklich guter Zuhörer, doch nun hatte er einen großen Kloß im Hals und schluckte leicht. „Und dann?“, fragte Joey irgendwann vorsichtig, als Kaiba nicht weiterreden zu schien. „Er hat mich wieder nackt auf den Foltertisch gekettet und dann… all den Schmerz, den er mir zugefügt hatte, war nichts zu dem Schmerz, den ich an jenem Tag erlebt hatte, weder psychisch, noch physisch, als er mich vergewaltigte.“ Joey liefen nun Tränen die Wange runter. Er wusste, das Kaiba eine schwere Kindheit hatte, aber dass man ihm so was angetan hatte, hätte er nie gedacht. Kaiba sah nur emotionslos zum Tisch, keine Mine hatte er verzogen. Nur an seiner Stimmlage merkte man, wie sehr es ihn belastete. Joey setzte sich nun neben ihn und legte seine Arme um ihn. Kaiba verkrampfte sich erst, ließ sich dann aber umarmen und legte sogar seinen Kopf auf Joeys Schulter ab. Sanft strich eine Hand des Blonden durch das brünette Haar, während weitere Tränen Joeys Augen verließen. Irgendwann setzte Kaiba wieder zum Reden an. „Er hat es fast täglich getan.“, flüsterte er fast, „Mokuba habe ich einmal im Monat gesehen, oh Gott, er war damals 7 Jahre alt, doch er hatte gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmte. Ich zog mich immer mehr zurück, selbst von ihm und er hatte sich dennoch bis heute nie von mich abgewandt. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn, denn dann könnte er jetzt ein besseres Leben führen… ich habe wieder viel gelesen und auch gehört, dass Eltern ihre Kinder liebten und dass es auch umgekehrt so war. Ich habe gedacht, wenn das Liebe ist, dann ist Liebe nicht gut. Liebe ist was schlechtes, verbunden mit Schmerz. Das habe ich immer gedacht, denn so kam es mir vor und vielleicht glaube ich heute immer noch, dass Liebe etwas Schlechtes ist… ich weiß nicht, warum ich hierher gekommen bin… vielleicht ist es ein Grund, dass ich Liebe kennen lernen will. Ich brauchte wohl auch mal jemanden zum Reden. Ich habe noch nie mit jemanden darüber geredet bis jetzt. Nicht mal Mokuba weiß die ganze Wahrheit.“ Kaiba sah auf, merkte erst jetzt die Tränen, die Joeys Wange runter liefen. Vorsichtig hob er eine Hand und strich die Tränen mit dem Daumen weg. Joey konnte das einfach alles nicht glauben, was Kaiba ihm da erzählte. Auch er hatte keine einfache Kindheit gehabt, sein Vater hatte ihn sehr oft geschlagen und zumindest einmal versucht ihn zu vergewaltigen, doch das alles war nichts im Gegensatz zu Setos Vergangenheit. Das tat ihm alles so leid. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Wange und ein Daumen, der seine Tränen wegwischte. Er sah runter zu Seto, der ihn ruhig ansah und sein Gesichtsausdruck zeigte nichts von seinen Gefühlen, die er momentan hatte. Aber er hatte noch immer einen dicken Kloß im hals und die ganzen Erinnerungen an die Vergangenheit machten ihn fertig. Joey nahm die Hand an seiner Wange in seine und zog Kaiba noch fester in eine Umarmung. Er wusste nicht, was er sagen sollte, aber er wollte einfach für Kaiba da sein, das schien ihm jetzt wichtig. Kaibas Hand löste sich wieder von Joeys und legte sich auf dessen Wange und Seto übte leichten Druck aus, um den Blonden zu zwingen, ihn anzusehen. „Danke Joey.“, flüsterte er und sanfte Lippen legten sich auf Joeys. --- Also ich mach die Leute ja gern ein wenig OOC, aber für meinen Geschmack ist Kaiba hier zu sehr OOC >.< Na ja, was sagt ihr zu dem Kapitel? Würde mich sehr über eure Meinung freuen Bye Shadè Kapitel 14: Heiße Nacht ----------------------- Hey zusammen Hier ist dann mal mein erster Lemonteil, ich hoffe er wird euch gefallen ^^ Danke noch mal an alle Reviewer Kapitel 14 Etwas überrascht von dieser Berührung, die dieses Mal von Seto ausging erwiderte Joey den Kuss. Er war der bisher schönste, den sie je zusammen hatten, denn dieses Mal wurde er nicht so einfach unterbrochen und danach kalt abgewiesen. Ganz im Gegenteil. Eine feuchte Zunge strich über Joeys Lippen und stupste diese an, sodass der Blonde freiwillig den Mund öffnete und ihm Einlass gewährte. Sofort drang der Brünette mit seiner Zunge in die Mundhöhle des Kleineren und erkundete diese, bis er auch schon die Bewohnerin fand und diese leicht anstupste. Sie leisteten sich ein kleines Zungenduell und mussten sich anschließend wegen Luftmangel trennen. Mit leicht angeschwollenen Lippen und einem Lächeln sahen sie sich an und schienen gefesselt von den Augen des anderen. „Schon gut.“, antwortete Joey auf den Dank von Seto, „Ich höre gerne zu und es tat dir doch sicherlich auch gut mal darüber zu reden.“ Der Größere nickte nur und legte erneut sanft seine Lippen auf die des Kleineren. Joey ließ sich auf dem Sofa nach hinten fallen und zog den Leiter der Kaiba Corporation gleich mit sich, dass dieser über ihm lag. Wieder trafen sie sich zu einem sanften Kuss. „Ich liebe dich Seto.“, nuschelte Joey in diesen, worauf hin Seto ihn etwas unsicher ansah da er nicht genau wusste, was seine Antwort war, denn schließlich hatte er Liebe nie kennen gelernt. Doch Joey lächelte ihm nur zu und gab ihm noch einen Kuss. „Weißt du…“, sagte Seto dann, „durch die ganze Sache mit meinem Vater hatte ich auch furchtbare Berührungsängste, aber dann war diese eine Nacht und wir beide zusammen und die Gewissheit, dass wir Sex miteinander hatten, hat mich dir gegenüber zumindest aufgelockert.“ „Hm, stimmt, mir viel auch auf, dass du mich seitdem viel mehr zu dir durchdringen ließt, wenn auch nicht ganz so viel, wie eben.“, Joey lächelte ihn erfreut an. Tatsächlich wurde das Lächeln sogar leicht erwidert. „Weißt du, jetzt wo ich drüber geredet habe, fühle ich mich wirklich besser.“, Seto legte seinen Kopf wieder auf Joeys Schulter, vergrub das Gesicht in dessen Halsbeuge und saugte sich leicht an der Haut des Halses fest. Joey seufzte wohlig auf und drückte den Größeren noch ein wenig kräftiger an sich. Doch auch er blieb nicht untätig und seine Hände streichelten leicht über Setos ganzen Körper und berührten dort die noch von Stoff bedeckte Haut. Dann spürte er auch schon wieder schmale sanfte Lippen auf seinen und Setos Hände begaben sich ebenfalls auf Wanderschaft. Nachdem sie sich küssten, schmusten und sich Berührten, wanderten Joeys Hände unter den Pullover, den Seto trug und seine kalten Hände berührten dort die nackte weiße Haut, dass es dem Brünetten eine Gänsehaut verpasste. „Deine Hände sind kalt.“, teilte er überflüssiger Weise mit und Joey kicherte leicht. In seiner Hose hatte sich bereits etwas geregt und selbst Seto konnte bei den ganzen Zärtlichkeiten seine Erregung nicht zurückhalten. Seto lag noch immer mit seinem ganzen Gewicht auf dem Kleineren, doch als er sich ein wenig aufrichtete, nutzte der Blonde die Gelegenheit und zog ihm T-Shirt und Pullover über den Kopf. Der Firmenleiter ließ dies alles geschehen und half ihm leicht dabei. Sobald sein Oberkörper frei war, küsste und streichelte Joey seine Brust und spielte leicht mit den Brustwarzen, leckte darüber und biss rein, bis diese hart wurden. Von dem Älteren kam auch schon ein erstes, leichtes Stöhnen und er genoss es sichtlich, bis auch er nun begann, zumindest schon mal Joeys Oberkörper zu entkleiden. Da Joey nur ein T-Shirt zum Schlafen angehabt hatte, lag er auch schnell nur noch in Boxershorts unter ihm und sah ihn schon mit erregtem Funkeln in den Augen an. Nun verteilte Seto Küsse auf dem Oberkörper und seine Hände streichelten sanft über die Seiten von Joeys Bauch bis zu den Oberschenkeln und wieder zurück. Plötzlich stoppte er in seinen Bewegungen. Joey, der die Augen geschlossen hatte, öffnete diese wieder und sah ihn fragend an. „Seto?“, fragte er vorsichtig. Der Ältere sah mit seinen blauen Augen unsicher nach irgendeinem Punkt, wo er hingucken konnte, solange er nicht zu Joey sehen musste. „Vielleicht sollten wir es nicht tun.“, murmelte er schließlich. Der Jünger sah ihn blinzelnd an, bis er fragte: „Hast du Angst?“ „Nein.“, gestand der Älter und sah nun doch zu Joey, „Und ich bin mir auch sicher, dass ich es hinterher nicht bereuen würde, wie gesagt, meine Angst davor habe ich zumindest dir gegenüber abgeworfen, aber… jetzt wo du all das über meine Vergangenheit weißt, was mein Vater mir angetan hat… findest du… findest du mich nicht schmutzig?“ Er senkte wieder den Blick. Er schaffte es nicht, Joey anzusehen, er schämte sich einfach. Joey legte seine Finger an Setos Kinn und zwang ihn so ihn anzusehen. Sanft küsste er ihn. „Red keinen Scheiß, Seto. Du bist bestimmt nicht schmutzig und ich wäre der letzte, der es bereuen würde.“ Der Ältere schluckte noch mal, küsste Joey dann aber wieder und ihre kleine Unterbrechung schon längst wieder vergessen, machten sie weiter mit ihren Zärtlichkeiten. Seto ließ seine Lippen wieder über Joeys Körper streifen und leckte auch mal mit der Zunge über einige Stellen. Ein Blick nach unten reichte schon und er konnte feststellen, dass Joeys Geschlecht bereits aufgerichtet war. Er grinste leicht und seine Küsse wanderten von der Brust weiter zum Bauchnabel und er ließ seine Zunge darin versinken, was bei Joey nun zum ersten Mal ein Stöhnen entlockte. Eine Hand des Größeren griff nach dem Hintern seines Kleinen und dieser schauderte erregt und schloss die Augen, als Seto mit seinen Küssen noch südlicher wanderte und nun zu den Boxershorts gelangte, was Joey als einziges noch anhatte und welche schon mehr oder weniger „zufällig“ leicht runtergerutscht war. Nun jedoch verschwanden auch die Boxershorts und eine Zunge glitt über das Geschlecht des Jüngeren, dem dabei fast der Atem stockte und er verkrallte sich in das brünette Haar. Erst leicht nahm Seto nun das harte Geschlecht in den Mund und umspielte mit der Zunge vorsichtig die Eichel, bevor er es tiefer in seinen Mund gleiten ließ. Genüsslich warf Joey seinen Kopf in den Nacken und ein kehliges Stöhnen war von ihm zu hören. Doch dann ließ der Ältere plötzlich von Joey ab, auch dessen Atem ging schneller. „Am besten wir gehen ins Bett.“, schlug er schon heiser vor. Erhitzt sah Joey zu ihm auf. Ihm wurde bewusst, dass er der einzige ganz nackte und derart erregte war. Natürlich war auch Seto erregt, doch er, Joey, war bereits kurz davor gewesen zu kommen. „Okay.“, kam also seine fast nur gehauchte Antwort und Seto stand vom Sofa auf, sodass auch er aufstehen konnte. Seto schien sich bereits in Joeys Wohnung auszukennen, da er sofort das Schlafzimmer fand. Dort angelangt nahm er Joey in Arm und küsste ihn innig und lange und beide schienen nicht genug bekommen zu können. Joey schmunzelte frech und glitt mit einer Hand zu Setos Schritt, nur um festzustellen, dass der Ältere ebenso erregt war wie er auch. Seto stöhnte küsste ihn wieder und führte Joey so, dass dieser rückwärts gehen musste, bis er gegen die Bettkante stieß, mit den Knien einknickte und nun auf das Bett viel, wobei Seto wieder über ihm landete. Joey zog ihn zu sich runter und wieder entfachte ein heißer Kuss mit einem ebenso heißen Zungenduell. Setos Hände gingen wieder auf Wanderschaft und streichelten alles, was er von Joeys nackter Haut erreichen konnte. Dann spielten seine Lippen auch schon wieder mit Joeys Brustwarzen und er biss neckend in sie hinein. Erneut stöhnte Joey berauscht und er hatte wirklich das Gefühl sich kaum noch zurückhalten zu können. Lustvoll sah er zu dem brünetten Kopf runter und erwiderte den Blick, als Seto einmal kurz hochsah, um zu sehen, was für einen Gesichtsausdruck Joey momentan hatte. Er lächelte ihn kurz an und fuhr dann fort, die weiche Haut zu schmecken und alleine von Joeys kehligem Aufstöhnen wurde ihm heiß. Dann jedoch löste Seto sich zum Ärger von dem anderen wieder von ihm und der Jungmillionär öffnete nun unter den neugierigen Blicken seinen Kleinen seine Hose. Sein Penis drückte bereits groß und hart gegen den Stoff, den er unter der Hose noch trug. Joey streckte eine Hand aus und strich darüber, was nun wiederum Seto zum Stöhnen brachte. Das war für Joey genug, dass er es nicht mehr aushalten konnte und Seto so sehr wollte. Er entfernte noch den letzten Stoff, welchen der Blauäugige noch anhatte. Eine Hand umschloss das Geschlecht des Mannes und entlockte ihm immer wieder kehliges Stöhnen. „Verdammt, Joey, du treibst mich noch in den Wahnsinn.“ Erregte, blaue Augen trafen auf glühende Blaue und kurz legte der Brünette noch mal seine Lippen auf Joeys, bevor er mit einem Finger sanft zu Joeys Öffnung glitt und in diese eindrang. Joey verspannte sich erst leicht, doch Seto hatte genau den Punkt in ihm getroffen und der anfängliche Schmerz war vergessen. Er nahm auch bald einen zweiten Finger und dehnte Joey leicht, bis er auch einen dritten Finger hinzufügte, sie aber schnell wieder zurückzog, sodass der Blonde protestierend aufsah. „Hast du Gleitgel oder so hier?“, fragte der Brünette mit ziemlich gefasster Stimme und Joey deutete nur zum Nachttisch. Seto öffnete die oberste Schublade und fand das Gesuchte sofort. Er öffnete die Tube und verteilte das Gel ein wenig. Automatisch spreizte Joey seine Beine nun noch ein wenig weiter und winkelte sie mehr an, wobei er Seto erwartungsvoll und erregt ansah. Er schien nicht länger warten zu können. Sein Atem ging schnell und flach, so heiß wie ihm war und sein Herz raste und pochte stark gegen seinen Brustkorb. Seto nahm nun die beste Position zwischen dessen gespreizten Beinen ein und drang vorsichtig mit seinem Geschlecht in ihm ein. Nur mühsam konnte er sich bei der Enge zurückhalten, die Sache nicht gleich mit einem einzigen Stoß zu beschleunigen. Doch dann war er auch schon ganz in Joey und beide konnten ein Stöhnen nicht mehr zurückhalten. „Joey.“, flüsterte Seto sehnsüchtig nahe an dessen Ohr und verpasste diesem somit einen wohligen Schauer. Lustvoll begann der Größere sich nun in ihm zu bewegen seinen Blick nicht von dem Gesicht des Kleineren wendend, der kehlig unter ihm stöhnte. Laut seufzte Joey auf, als Seto auch schon härter gegen seine innere Wand traf. Joey warf ihm einen heißen Blick zu, sodass Seto angetan nach Luft schnappen musste und aus seinen noch eher sanften Bewegungen wurden nun tiefe harte Stöße. „Ja…“, keuchte Joey auf und krallte seine Hände an Setos Rücken fest. Als sie beide ihren aufkommenden Höhepunkt spürten, wurden Setos Stöße schneller und fahriger. Durch sein angestrengtes Stöhnen merkte Joey, dass es ihm schwer viel sich zurückzuhalten. Eine heiße Welle durchströmte den Blonden und mit einem leisen Schrei ergoss er sich stöhnend. Von dem Größeren kam nur ein mattes Stöhnen, als er nun in Joey kam und sich schlaff auf dessen verschwitzte Brust fallen ließ. „Ich liebe dich.“, flüsterte Joey noch mal, als Seto sich von ihm losgemacht hatte und begann sie von den Überresten zu säubern. Der gab ihm zur Antwort nur noch einmal einen Kuss und legte sich nun neben ihn. Sie umarmten sich eng umschlungen und schmusten noch eine Weile miteinander. „Joey, ich weiß nicht, was es genau ist, aber… ich mag dich schon und… kann mir vorstellen mit dir eine Beziehung anzufangen. Ich weiß eben nicht, ob es Liebe ist, aber… wollen wir es einfach mal versuchen?“, fragte Seto irgendwann, nachdem beide ihren schnellen Atem wieder beruhigt hatten. „Du meinst eine Beziehung?“, Joey sah überrascht zu ihm auf. „Die Frage kann natürlich mal wieder nur von dir kommen, Wheeler.“, meinte Seto gespielt in seiner alten Form und Joey kicherte leicht, bevor er Seto küsste und meinte: „Ich würde es sehr gerne mit dir versuchen und mich sehr darüber freuen, dir nach und nach zu zeigen, was es heißt zu lieben.“ Seto lächelte ihn noch mal an, gab ihm noch einen Kuss und meinte dann: „Komm, lass uns schlafen, morgen ist Schule.“ Joey zog eine Schnute. „Muss das sein? Können wir nicht morgen einfach mal blau machen?“ „Nein, ich habe mich schon mal von dir überreden lassen, das war das erste und letzte Mal in meinem ganzen Leben, dass ich in der Schule fehle.“, protestierte der Größere gleich und zog die Decke über sie beide. „Ach Seto, das ist doch wirklich nicht dramatisch und deine ganzen Einsen im Zeugnis stehen doch sowieso schon fest.“ Der Blonde setzte seinen süßesten Hundeblick auf, den Seto, wie dieser fand, zum Glück bei dem wenigen Licht, dass durch das Fenster viel, nicht so gut erkennen konnte. „Nein, ich schwänze den Unterricht nicht.“, blieb der andere also stur. „Och man, jetzt komm sieh doch mal, ich kenne deinen Alltag schon ganz genau. Du stehst früh auf, frühstückst, liest Zeitung, arbeitest vielleicht noch ein wenig, fährst in die Schule, isst kurz zu Mittag, fährst danach meistens in die Firma, kommst spät abends nach Hause, arbeitest bis mitten in der Nacht, legst dich schlafen und stehst wieder früh auf. Am Wochenende bist du dann hauptsächlich nur in der Firma und nimmst dir höchstens mal ein wenig Zeit für Mokuba, aber wenn, dann nur sehr wenig. Wann bitte hast du dann mal Zeit für mich?“, Joey sah ihn immer noch mit seinem Hundeblick an. „Ach Joey. Lass uns ein anderes Mal drüber reden, okay? Wir sind jetzt erst fünf Minuten zusammen und da wir beide sture Esel sind, führt das nur zu Streit. Lass uns erstmal Schlafen, bitte. Wir gehen morgen auf jeden Fall zur Schule, zumindest ich gehe und natürlich habe ich auch mal Freizeit. Aber so ist das nun mal, wenn du mit mir zusammen bist. Ich habe eine große Firma zu leiten und da muss ich nun mal viel arbeiten.“ Der Blonde seufzte nur, schwieg aber, drehte Seto den Rücken zu und schloss die Augen. „Bist du sauer?“, fragte Seto. Joey verneinte nur, wenn es auch nicht wirklich glaubwürdig rüber kam, aber Seto beließ es trotzdem dabei. Er legte seine Arme um ihn und schloss auch die Augen. „Schlaf gut.“, flüsterte er dem Kleineren noch zu, von dem nur noch ein grummelndes: „Hm.“, kam und schnell waren beide eingeschlafen. Am nächsten Morgen wurde Joey von dem Klingeln eines Handys geweckt, doch er erkannte schnell, dass es nicht sein Handy war. „Seto.“, murmelte er verschlafen in sein Kopfkissen, „Dein Handy klingelt.“ Doch von dem Brünetten kam keine Regung. Joey hob den Kopf an und sah neben sich, nur um festzustellen, dass der Ältere gar nicht mehr neben ihm lag. Sein Blick wanderte weiter zum Wecker. Es war sechs Uhr morgens, wer zum Teufel rief sechs Uhr morgens bei Kaiba an? Er griff sich das Handy und sah auf den Display. „Mokuba.“, stellte er fest, grinste dann frech, klappte das Gerät auf und hielt es an sein Ohr. „Ja, Joey Wheeler an Seto Kaibas Handy?“, redete er schmunzelnd drauf los. „Joey? Was zum Teufel machst du an Setos Handy?“, kam es überrascht von dem jungen Kaiba. „Ja, dir wünsche ich auch einen guten Morgen, Mokuba.“, Joey legte sich nun auf den Rücken und legte seine freie Hand unter seinen Kopf, während er darauf wartete, dass Mokuba noch etwas sagte. „Okay, wo bist du? Wo ist Seto? Warum seid ihr zusammen so früh am Morgen?“, plapperte der Kleine dann gleich neugierig los, als seine Überraschung verschwunden war. Joey grinste leicht. „Wir sind bei mir. Ich liege im Bett, da ich gerade erst wach geworden bin und Seto noch nicht gesehen habe, aber seine ganzen Sachen noch hier herumliegen, vermute ich einfach mal, dass er im Bad ist oder so.“ „Wie? Du liegst im Bett? Er im Bad? Seine Sachen bei dir?“, natürlich konnte der Junge eins und eins zusammenzählen. „Habt ihr etwas…?“ „Jup haben wir und nicht nur das.“, wieder grinste Joey breit. „Was heißt?“ „Dass wir jetzt zusammen sind.“ „Nein.“ „Doch.“, Joey kicherte nun leicht. „NEIN.“ „Ja.“ „Neeeeeeeeee.“ Joey lachte nun und von Mokuba kam durch das Telefon ein aufgeregte: „Juhuuuuuuuuuuuuu.“ Noch immer fröhlich lachend sah Joey zur Tür. Seto war nur mit einem Handtuch bekleidet eingetreten und hatte sich, sobald er Mokubas lautes Jubeln gehört hatte schmunzelnd an den Rahmen gelehnt. Der Blonde funkelte ihn fröhlich und verliebt an und machte kurz einen Kussmund zum Gruß. --- So, wie findet ihr das? So, da ich dieses Jahr nicht mehr zum Schreiben komme wünsche ich euch einfach mal einen guten Rutsch ins neue Jahr Bye Kapitel 15: Heiße Nacht (ohne Adultteil) ---------------------------------------- Hey zusammen Hier ist dann mal mein erster Lemonteil, ich hoffe er wird euch gefallen ^^ Danke noch mal an alle Reviewer Kapitel 14 – Ohne Adultteil Etwas überrascht von dieser Berührung, die dieses Mal von Seto ausging erwiderte Joey den Kuss. Er war der bisher schönste, den sie je zusammen hatten, denn dieses Mal wurde er nicht so einfach unterbrochen und danach kalt abgewiesen. Ganz im Gegenteil. Eine feuchte Zunge strich über Joeys Lippen und stupste diese an, sodass der Blonde freiwillig den Mund öffnete und ihm Einlass gewährte. Sofort drang der Brünette mit seiner Zunge in die Mundhöhle des Kleineren und erkundete diese, bis er auch schon die Bewohnerin fand und diese leicht anstupste. Sie leisteten sich ein kleines Zungenduell und mussten sich anschließend wegen Luftmangel trennen. Mit leicht angeschwollenen Lippen und einem Lächeln sahen sie sich an und schienen gefesselt von den Augen des anderen. „Schon gut.“, antwortete Joey auf den Dank von Seto, „Ich höre gerne zu und es tat dir doch sicherlich auch gut mal darüber zu reden.“ Der Größere nickte nur und legte erneut sanft seine Lippen auf die des Kleineren. Joey ließ sich auf dem Sofa nach hinten fallen und zog den Leiter der Kaiba Corporation gleich mit sich, dass dieser über ihm lag. Wieder trafen sie sich zu einem sanften Kuss. „Ich liebe dich Seto.“, nuschelte Joey in diesen, worauf hin Seto ihn etwas unsicher ansah da er nicht genau wusste, was seine Antwort war, denn schließlich hatte er Liebe nie kennen gelernt. Doch Joey lächelte ihm nur zu und gab ihm noch einen Kuss. „Weißt du…“, sagte Seto dann, „durch die ganze Sache mit meinem Vater hatte ich auch furchtbare Berührungsängste, aber dann war diese eine Nacht und wir beide zusammen und die Gewissheit, dass wir Sex miteinander hatten, hat mich dir gegenüber zumindest aufgelockert.“ „Hm, stimmt, mir viel auch auf, dass du mich seitdem viel mehr zu dir durchdringen ließt, wenn auch nicht ganz so viel, wie eben.“, Joey lächelte ihn erfreut an. Tatsächlich wurde das Lächeln sogar leicht erwidert. „Weißt du, jetzt wo ich drüber geredet habe, fühle ich mich wirklich besser.“, Seto legte seinen Kopf wieder auf Joeys Schulter, vergrub das Gesicht in dessen Halsbeuge und saugte sich leicht an der Haut des Halses fest. Joey seufzte wohlig auf und drückte den Größeren noch ein wenig kräftiger an sich. Doch auch er blieb nicht untätig und seine Hände streichelten leicht über Setos ganzen Körper und berührten dort die noch von Stoff bedeckte Haut. Dann spürte er auch schon wieder schmale sanfte Lippen auf seinen und Setos Hände begaben sich ebenfalls auf Wanderschaft. Nachdem sie sich küssten, schmusten und sich Berührten, wanderten Joeys Hände unter den Pullover, den Seto trug und seine kalten Hände berührten dort die nackte weiße Haut, dass es dem Brünetten eine Gänsehaut verpasste. „Deine Hände sind kalt.“, teilte er überflüssiger Weise mit und Joey kicherte leicht. In seiner Hose hatte sich bereits etwas geregt und selbst Seto konnte bei den ganzen Zärtlichkeiten seine Erregung nicht zurückhalten. Seto lag noch immer mit seinem ganzen Gewicht auf dem Kleineren, doch als er sich ein wenig aufrichtete, nutzte der Blonde die Gelegenheit und zog ihm T-Shirt und Pullover über den Kopf. Der Firmenleiter ließ dies alles geschehen und half ihm leicht dabei. Sobald sein Oberkörper frei war, küsste und streichelte Joey seine Brust und spielte leicht mit den Brustwarzen, leckte darüber und biss rein, bis diese hart wurden. Von dem Älteren kam auch schon ein erstes, leichtes Stöhnen und er genoss es sichtlich, bis auch er nun begann, zumindest schon mal Joeys Oberkörper zu entkleiden. Da Joey nur ein T-Shirt zum Schlafen angehabt hatte, lag er auch schnell nur noch in Boxershorts unter ihm und sah ihn schon mit erregtem Funkeln in den Augen an. Nun verteilte Seto Küsse auf dem Oberkörper und seine Hände streichelten sanft über die Seiten von Joeys Bauch bis zu den Oberschenkeln und wieder zurück. Plötzlich stoppte er in seinen Bewegungen. Joey, der die Augen geschlossen hatte, öffnete diese wieder und sah ihn fragend an. „Seto?“, fragte er vorsichtig. Der Ältere sah mit seinen blauen Augen unsicher nach irgendeinem Punkt, wo er hingucken konnte, solange er nicht zu Joey sehen musste. „Vielleicht sollten wir es nicht tun.“, murmelte er schließlich. Der Jünger sah ihn blinzelnd an, bis er fragte: „Hast du Angst?“ „Nein.“, gestand der Älter und sah nun doch zu Joey, „Und ich bin mir auch sicher, dass ich es hinterher nicht bereuen würde, wie gesagt, meine Angst davor habe ich zumindest dir gegenüber abgeworfen, aber… jetzt wo du all das über meine Vergangenheit weißt, was mein Vater mir angetan hat… findest du… findest du mich nicht schmutzig?“ Er senkte wieder den Blick. Er schaffte es nicht, Joey anzusehen, er schämte sich einfach. Joey legte seine Finger an Setos Kinn und zwang ihn so ihn anzusehen. Sanft küsste er ihn. „Red keinen Scheiß, Seto. Du bist bestimmt nicht schmutzig und ich wäre der letzte, der es bereuen würde.“ Der Ältere schluckte noch mal, küsste Joey dann aber wieder und ihre kleine Unterbrechung schon längst wieder vergessen, machten sie weiter mit ihren Zärtlichkeiten. Seto ließ seine Lippen wieder über Joeys Körper streifen und leckte auch mal mit der Zunge über einige Stellen. Ein Blick nach unten reichte schon und er konnte feststellen, dass Joeys Geschlecht bereits aufgerichtet war. Er grinste leicht und seine Küsse wanderten von der Brust weiter zum Bauchnabel und er ließ seine Zunge darin versinken, was bei Joey nun zum ersten Mal ein Stöhnen entlockte. Eine Hand des Größeren griff nach dem Hintern seines Kleinen und dieser schauderte erregt und schloss die Augen, als Seto mit seinen Küssen noch südlicher wanderte und nun zu den Boxershorts gelangte, was Joey als einziges noch anhatte und welche schon mehr oder weniger „zufällig“ leicht runtergerutscht war. „Am besten wir gehen ins Bett.“, schlug Seto schon heiser vor. Erhitzt sah Joey zu ihm auf. Natürlich war auch Seto erregt, doch er, Joey, war bereits kurz davor gewesen zu kommen. „Okay.“, kam also seine fast nur gehauchte Antwort und Seto stand vom Sofa auf, sodass auch er aufstehen konnte. Seto schien sich bereits in Joeys Wohnung auszukennen, da er sofort das Schlafzimmer fand. Dort angelangt nahm er Joey in Arm und küsste ihn innig und lange und beide schienen nicht genug bekommen zu können. Joey schmunzelte frech und glitt mit einer Hand zu Setos Schritt, nur um festzustellen, dass der Ältere ebenso erregt war wie er auch. Seto stöhnte küsste ihn wieder und führte Joey so, dass dieser rückwärts gehen musste, bis er gegen die Bettkante stieß, mit den Knien einknickte und nun auf das Bett viel, wobei Seto wieder über ihm landete. Joey zog ihn zu sich runter und wieder entfachte ein heißer Kuss mit einem ebenso heißen Zungenduell. Setos Hände gingen wieder auf Wanderschaft und streichelten alles, was er von Joeys nackter Haut erreichen konnte. Dann spielten seine Lippen auch schon wieder mit Joeys Brustwarzen und er biss neckend in sie hinein. Erneut stöhnte Joey berauscht und er hatte wirklich das Gefühl sich kaum noch zurückhalten zu können. Lustvoll sah er zu dem brünetten Kopf runter und erwiderte den Blick, als Seto einmal kurz hochsah, um zu sehen, was für einen Gesichtsausdruck Joey momentan hatte. Er lächelte ihn kurz an und fuhr dann fort, die weiche Haut zu schmecken und alleine von Joeys kehligem Aufstöhnen wurde ihm heiß. ~~~Adultteil~~~ „Ich liebe dich.“, flüsterte Joey noch mal, als Seto sich von ihm losgemacht hatte und begann sie von den Überresten zu säubern. Der gab ihm zur Antwort nur noch einmal einen Kuss und legte sich nun neben ihn. Sie umarmten sich eng umschlungen und schmusten noch eine Weile miteinander. „Joey, ich weiß nicht, was es genau ist, aber… ich mag dich schon und… kann mir vorstellen mit dir eine Beziehung anzufangen. Ich weiß eben nicht, ob es Liebe ist, aber… wollen wir es einfach mal versuchen?“, fragte Seto irgendwann, nachdem beide ihren schnellen Atem wieder beruhigt hatten. „Du meinst eine Beziehung?“, Joey sah überrascht zu ihm auf. „Die Frage kann natürlich mal wieder nur von dir kommen, Wheeler.“, meinte Seto gespielt in seiner alten Form und Joey kicherte leicht, bevor er Seto küsste und meinte: „Ich würde es sehr gerne mit dir versuchen und mich sehr darüber freuen, dir nach und nach zu zeigen, was es heißt zu lieben.“ Seto lächelte ihn noch mal an, gab ihm noch einen Kuss und meinte dann: „Komm, lass uns schlafen, morgen ist Schule.“ Joey zog eine Schnute. „Muss das sein? Können wir nicht morgen einfach mal blau machen?“ „Nein, ich habe mich schon mal von dir überreden lassen, das war das erste und letzte Mal in meinem ganzen Leben, dass ich in der Schule fehle.“, protestierte der Größere gleich und zog die Decke über sie beide. „Ach Seto, das ist doch wirklich nicht dramatisch und deine ganzen Einsen im Zeugnis stehen doch sowieso schon fest.“ Der Blonde setzte seinen süßesten Hundeblick auf, den Seto, wie dieser fand, zum Glück bei dem wenigen Licht, dass durch das Fenster viel, nicht so gut erkennen konnte. „Nein, ich schwänze den Unterricht nicht.“, blieb der andere also stur. „Och man, jetzt komm sieh doch mal, ich kenne deinen Alltag schon ganz genau. Du stehst früh auf, frühstückst, liest Zeitung, arbeitest vielleicht noch ein wenig, fährst in die Schule, isst kurz zu Mittag, fährst danach meistens in die Firma, kommst spät abends nach Hause, arbeitest bis mitten in der Nacht, legst dich schlafen und stehst wieder früh auf. Am Wochenende bist du dann hauptsächlich nur in der Firma und nimmst dir höchstens mal ein wenig Zeit für Mokuba, aber wenn, dann nur sehr wenig. Wann bitte hast du dann mal Zeit für mich?“, Joey sah ihn immer noch mit seinem Hundeblick an. „Ach Joey. Lass uns ein anderes Mal drüber reden, okay? Wir sind jetzt erst fünf Minuten zusammen und da wir beide sture Esel sind, führt das nur zu Streit. Lass uns erstmal Schlafen, bitte. Wir gehen morgen auf jeden Fall zur Schule, zumindest ich gehe und natürlich habe ich auch mal Freizeit. Aber so ist das nun mal, wenn du mit mir zusammen bist. Ich habe eine große Firma zu leiten und da muss ich nun mal viel arbeiten.“ Der Blonde seufzte nur, schwieg aber, drehte Seto den Rücken zu und schloss die Augen. „Bist du sauer?“, fragte Seto. Joey verneinte nur, wenn es auch nicht wirklich glaubwürdig rüber kam, aber Seto beließ es trotzdem dabei. Er legte seine Arme um ihn und schloss auch die Augen. „Schlaf gut.“, flüsterte er dem Kleineren noch zu, von dem nur noch ein grummelndes: „Hm.“, kam und schnell waren beide eingeschlafen. Am nächsten Morgen wurde Joey von dem Klingeln eines Handys geweckt, doch er erkannte schnell, dass es nicht sein Handy war. „Seto.“, murmelte er verschlafen in sein Kopfkissen, „Dein Handy klingelt.“ Doch von dem Brünetten kam keine Regung. Joey hob den Kopf an und sah neben sich, nur um festzustellen, dass der Ältere gar nicht mehr neben ihm lag. Sein Blick wanderte weiter zum Wecker. Es war sechs Uhr morgens, wer zum Teufel rief sechs Uhr morgens bei Kaiba an? Er griff sich das Handy und sah auf den Display. „Mokuba.“, stellte er fest, grinste dann frech, klappte das Gerät auf und hielt es an sein Ohr. „Ja, Joey Wheeler an Seto Kaibas Handy?“, redete er schmunzelnd drauf los. „Joey? Was zum Teufel machst du an Setos Handy?“, kam es überrascht von dem jungen Kaiba. „Ja, dir wünsche ich auch einen guten Morgen, Mokuba.“, Joey legte sich nun auf den Rücken und legte seine freie Hand unter seinen Kopf, während er darauf wartete, dass Mokuba noch etwas sagte. „Okay, wo bist du? Wo ist Seto? Warum seid ihr zusammen so früh am Morgen?“, plapperte der Kleine dann gleich neugierig los, als seine Überraschung verschwunden war. Joey grinste leicht. „Wir sind bei mir. Ich liege im Bett, da ich gerade erst wach geworden bin und Seto noch nicht gesehen habe, aber seine ganzen Sachen noch hier herumliegen, vermute ich einfach mal, dass er im Bad ist oder so.“ „Wie? Du liegst im Bett? Er im Bad? Seine Sachen bei dir?“, natürlich konnte der Junge eins und eins zusammenzählen. „Habt ihr etwas…?“ „Jup haben wir und nicht nur das.“, wieder grinste Joey breit. „Was heißt?“ „Dass wir jetzt zusammen sind.“ „Nein.“ „Doch.“, Joey kicherte nun leicht. „NEIN.“ „Ja.“ „Neeeeeeeeee.“ Joey lachte nun und von Mokuba kam durch das Telefon ein aufgeregte: „Juhuuuuuuuuuuuuu.“ Noch immer fröhlich lachend sah Joey zur Tür. Seto war nur mit einem Handtuch bekleidet eingetreten und hatte sich, sobald er Mokubas lautes Jubeln gehört hatte schmunzelnd an den Rahmen gelehnt. Der Blonde funkelte ihn fröhlich und verliebt an und machte kurz einen Kussmund zum Gruß. --- So, wie findet ihr das? So, da ich dieses Jahr nicht mehr zum Schreiben komme wünsche ich euch einfach mal einen guten Rutsch ins neue Jahr Bye Shadè Kapitel 16: Zwänge ------------------ Hey alle miteinander Zuerst geht mein Dank natürlich an alle netten Kommentarschreiber ^^ Ja, noch nachträglich ein schönes neues Jahr ^^ Hier nun schon Kapitel 15 Kapitel 15 Sobald Joey sich von Mokuba verabschiedet und Setos Handy wieder zugeklappt hatte, wurden seine Lippen auch schon in Beschlag genommen. Seufzend lehnte Joey sich an Setos vom Duschen noch leicht feuchten Oberkörper und legte seine Arme um dessen Rücken, während er den Kuss erwiderte. „Guten morgen Hündchen.“, grüßte Seto ihn dann, als sie den Kuss wieder getrennt hatten. „Guten morgen? Mitten in der Nacht wünschst du mir einen guten Morgen? Hast du mal auf die Uhr geguckt? Es ist erst sechs.“, murmelte Joey und gähnte dabei. „Und? Ich bin bereits seit einer Stunde wach.“, der Brünette zuckte mit den Schultern. „Ja, du… Mr. Perfect, aber ich bin ja nicht mal um acht richtig wach.“, meckerte der Kleinere der beiden rum. „Das merkt man, du kommst jeden Tag zu spät zur Schule und holst deinen Schlaf im Unterricht auf. Komm steh auf.“ Seto löste nun auch die Umarmung auf und stand auf. Daraufhin zog der Blonde die Unterlippe vor. „Lass mir doch wenigstens noch eine halbe Stunde, allzu früh muss ich nun auch wieder nicht aufstehen, ich brauche nur eine halbe Stunde, allerhöchstens.“ „Gut… bleib eben noch liegen.“, grummelte Seto eingeschnappt, „ich mache mir einen Kaffee.“ Er machte sich wieder auf den Weg zur Tür. „Du Seto… ich habe eigentlich gehofft, dass du dich auch noch eine halbe Stunde mit mir hinlegst.“, murmelte Joey, der sich wieder unter seine Decke gekuschelt hatte und diese bis über seine Nase zog, sodass er noch zu Seto sehen konnte. Der drehte sich noch mal zu ihm um und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Bestimmt nicht.“, sagte er stur, „Das würde meinen ganzen Tagesplan durcheinander bringen.“ Joey verdrehte die Augen, „Toller Tagesplan, wieso musst du immer so streng nach Ordnung gehen? Du wirst es auch noch schaffen, wenn du dich noch eine halbe Stunde hinlegst.“, fand Joey. „Nein, werde ich nicht.“, wie in alten Zeiten wirkte der Ältere mal wieder richtig angriffslustig. Joey sah ihn enttäuscht und verletzt an, was Seto nicht sehen konnte, da das Gesicht des anderen mit der Decke verdeckt war. Seto ging weiter in die Küche. „Kaffee ist im Hängeschrank über der Spüle.“, murmelte Joey nur noch schlecht gelaunt und schloss wieder die Augen. Als Seto seinen Kaffee getrunken hatte und um halb sieben wieder in das Schlafzimmer ging, um nach Joey zu sehen, war dieser schon wieder eingeschlafen. Er schmunzelte leicht, stützte seine Hände links und rechts von dem Kopf des Blonden ab und legte seine Lippen erst sanft auf dessen Stirn, küsste die Nasenspitze, die Wange und dann schließlich den Mund. Der Brünette musste nicht lange warten, bis er Gegendruck spürte und der Kuss somit von dem gerade Geweckten erwidert wurde. Irgendwann schlug Joey auch noch leicht müde die Augen auf und Seto flüsterte ihm zu: „Zeit zum Aufstehen, Frühstück ist fertig. Bei mir werden die Brötchen ja immer geliefert und da ich nicht selber zum Becker gehe gibt es eben Brot.“ Bei der Aussage konnte Joey nur die Augen verdrehen, stand nun aber auf und schlurfte, sich dabei streckend, ins Bad. Der Größere ging mit weitaus eleganteren Schritten zurück in die Küche, setzte sich wieder an seinen Laptop, den er auf den Tisch gestellt hatte und prüfte seine E-Mails von denen er sich die meisten nicht einmal ansah. „Musst du schon wieder arbeiten?“, tadelte Joey, als er nur in Boxershorts bekleidet die Küche betrat und seine verstrubbelten Haare noch mehr zerzauste indem er seine Hand durch diese rieb. „Ja, ich schau mir jeden Morgen meine Mails an.“, sagte Seto und sein Blick blieb auf den Monitor gerichtet, während er etwas eintippte. „Und das kannst du nicht auf den Nachmittag verschieben?“ Joey setzte sich neben ihn und legte den Kopf schief. „Nein, kann ich nicht.“, Seto ließ sich nicht ablenken. Der Kleinere seufzte und schmierte sich nun ein Brot. Er hatte keinen allzu großen Hunger mehr und so legte er das Brot nach einer Hälfte auf seinen Teller und sah wieder zu Seto, der kein einziges Mal aufsah und selbst, wenn er seinen Kaffee schlürfte, seinen Blick nicht von dem Laptop nahm. Langsam war es Joey genug. Er stand auf und setzte sich breitbeinig auf Setos Schoß und verdeckte ihm dabei die Sicht. „Joey… runter.“, der Brünette wollte den Kleineren von sich runterschupsen, doch der legte einfach dreist seine Arme um Setos Hals und küsste ihn dann liebevoll, wobei er gleich mit seiner Zunge über diese verführerisch süßen Lippen strich. „Joseph.“, knurrte Seto absichtlich den richtigen Namen von Joey sagend, „Ich habe zu tun, verstehst du das nicht?“ Mit all seiner Kraft, was, wie Joey schon öfters feststellen musste nicht wenig war, stieß Seto den Blonden von sich weg, der schmollend von seinem Schoß glitt und sich wieder auf seinen Platz setzte. Seto arbeitete nun weiter, als wäre nichts gewesen und achtete wieder nicht auf Joey. Selbst als der begann mit ihm zu füßeln, ignorierte er ihn einfach, doch als Joeys Fuß weiter hoch wanderte und an Setos Schritt zu Stehen kam, wurde es diesem zu viel. „So kann ich nicht arbeiten.“, knurrte er, klappte seinen Laptop zusammen und verließ damit den Raum. Wenig später konnte Joey die Haustür zuknallen hören. Er verengte wütend und enttäuscht die Augen. Das war ja mal ein guter Start für eine Beziehung, er hatte ja gehofft, dass Seto nicht mehr ganz so in seine arrogante und abweisende Art zurück viel, wenn sie zusammen waren. Natürlich dachte Joey auch daran, was der Ältere ihm über seine Vergangenheit erzählt hatte und mit Sicherheit hatte sein Verhalten auch viel mit dieser zu tun. aber konnte er sich wirklich nicht wenigstens ein wenig Mühe Joey gegenüber geben, dass er auch mal auf den Blonden einging? Denn so was gehörte schließlich auch zu einer Beziehung dazu und nicht einfach, dass Joey ihn küssen oder ansprechen durfte, wie es Seto passte und wenn er Joey ansprach, dass dieser gleich springen musste. Während der Blonde das fast unberührte Frühstück wieder wegräumte, dachte er über Setos Benehmen nach. Er kannte sich nicht wirklich mit Psychologie aus und wusste daher nicht genau, was in Setos Kopf abging. Er konnte sich vorstellen, dass die Aggressivität des Älteren eine Art Abwehrmechanismus war, mit welchem er sich die Leute vom Leib hielt, was auf die Angst vor seinem Stiefvater zurückwies, denn dadurch, was ihm angetan wurde und durch Setos eigener Definition von Liebe hatte er sicherlich Ängste davor, sich auf andere Menschen einzulassen, weshalb er wiederum so kalt und abweisend Leuten gegenüber war, die ihm nichts bedeuteten, bzw. die ihm nichts bedeuten sollten. Aber warum Seto unbedingt darauf bestand, seinen Tagesplan immer korrekt einzuhalten und wenn ihn auch nur einmal jemand dazwischen ging, dass er gleich ausrastete, war Joey ein Rätsel. Vielleicht sollte er wirklich einmal versuchen, mit dem Brünetten darüber zu reden. So in seinen Gedanken vertieft merkte Joey gar nicht mehr, wie die Zeit verging und als er auf die Uhr sah, musste er erschrocken feststellen, dass es bereits viertel vor acht war. In fünf Minuten begann der Unterricht und mit Rad brauchte er zwanzig Minuten zur Schule. „Shit.“, rief er, sprang von seinem Stuhl auf, lief in den Flur, zog sich schnell eine Jeansjacke über und rannte die Treppen runter nach draußen, wobei er selbst das Abschließen vergaß. Nachdem er bereits fünf Minuten unterwegs war, viel ihm ein, dass er seine Schultasche noch zu Hause vergessen hatte. Wütend machte er kehrt und mit aller Kraft trat er in die Pedalen, obwohl es eh schon viel zu spät war. Schnell flitzte er noch einmal in seine Wohnung, nahm schnell seinen gepackten Rucksack und stürmte wieder, die Tür hinter sich zuknallend nach draußen. Es war bereits halb neun, als er völlig außer Atem auf den Schulhof zusteuerte. Bei den Fahrradständern ließ er sein neues Rad, was er sich kaufen musste, nachdem sein altes bei Kaibas Villa geklaut wurde, achtlos zu Boden fallen und stürmte in das große Gebäude. In seinem Kopf ließ er sich schnell den Stundenplan durchgehen und musste dann feststellen, dass sie auch noch Mathe hatten und mit dem Mathelehrer konnte speziell Joey sowieso nicht so gut Kirschen essen. Schlitternd kam er vor der Klassenzimmertür zu seiner Klasse stehen, klopfte einmal kurz und kräftig gegen die Tür und trat dann ein. Für die Lehrer war es schon zur Gewohnheit geworden, dass der Blonde zu spät kam und so sah auch Joeys Mathelehrer nicht auf, als er eintrat und sah stattdessen auf die Uhr. „45 Minuten zu spät Wheeler, das ist dein persönlicher neuer Rekord, ich denke eine Doppelstunde Nachsitzen heute Nachmittag ist angebracht.“ „Was? Eine Doppelstunde?“, fragte Joey geschockt und sah den Lehrer fassungslos an. „Ja, eine Doppelstunde und wenn es dabei bleiben soll, setz dich gefälligst hin und hole deine Hausaufgaben raus.“ „Äääääähm…“, kam es nur ungeschickt von dem Blonden und der alte Mann wusste sofort, was Sache war. „Wieder keine Hausaufgaben, Wheeler, dass ist mal wieder ein dritter Strich, also morgen gleich noch einmal eine Doppelstunde nachsitzen.“ Joey verzog deprimiert das Gesicht und setzte sich dann an seinen Platz, wobei er an den ganzen Tischen vorbeiging. Seine Freunde warfen ihm mitleidige Blicke zu und Seto sah nur einmal kurz von seinem Platz auf und warf ihm seinen typischen. „Das hast du nun davon.“, Blick zu. Auch der Blonde erwiderte den Blick nur kurz, denn es verletzte ihn irgendwie, wenn Seto ihm gegenüber wieder in sein altes Verhaltensmuster fiel. Der restliche Unterricht lief normal ab und Joey war mehr als glücklich, als es endlich zur Pause klingelte. Da er wusste, dass Seto meistens im Klassenraum blieb, wollte er eigentlich auch hier bleiben, in der Hoffnung, dass er mit ihm reden konnte, aber schon wurde er von Tristan, Ryou, Tea und Yugi umringt und war mehr oder weniger gezwungen, diese zur Cafeteria zu begleiten. „Oh man Joey, wenn du so weiter machst, dann kannst du bald jeden Tag nach der Schule nachsitzen.“ „Danke für die überflüssige Information, Tris.“, kam es schlechtgelaunt von Joey und er ließ sich seufzend auf einen freien Stuhl sinken, während seine Freunde neben ihm Platz nahmen. „Tristan hat aber recht.“, fand Tea, „Das macht sich auch schlecht auf deine Noten aus.“ „Und?“, Joey sah sie wütend an, „Ich fall eh schon in den meisten Fächern durch.“ „So ein Unsinn, Joey, du musst dich nur ein wenig anstrengen.“, Ryou lächelte ihn freundlich und aufmunternd an, trotzdem bekam er nur einen wütenden Blick des Blonden. „Was hat dir heute wieder die Stimmung vermiest, Joey?“, fragte Yugi, der scheinbar als einziger bemerkte, dass Joey nicht wegen dem Nachsitzen so schlecht gelaunt war. „Kaiba.“, sagte Joey viel sagend, da er den Bunthaarigen als einzigen über seine Gefühle zu dem Firmenchef aufgeklärt hatte, „Erklär ich dir später.“, murmelte er seinem besten Freund dann noch leise zu. Da es kein ungewöhnliches Thema mehr zwischen den Freunden war, dass Joey Stress mit dem Jungmillionär hatten, machten sie sich nichts weiter draus und redeten nun über andere Sachen. Joey machte sich nicht einmal die Mühe, ihnen zuzuhören. Er war mit seinen Gedanken wieder bei seinem neuen Partner, mit wem der Beziehungsstart nicht gerade traumhaft war. Klar, die Nacht war einfach himmlisch und Joey konnte sich nicht erinnern, den Sex schon einmal so genossen zu haben. Er dachte weiter an dieses schöne Erlebnis und irgendwann sprach Tristan ihn frech grinsend an: „Na Joey, von welchem Mädel träumst du denn grade?“ Joey schreckt auf und sah ihn verwirrt an. „Hä?“, fragte er ungeniert. Tristan grinste nur noch breiter und nickte zu Joeys Schritt. Der Blonde sah an sich runter und als er die Beule in seiner Hose erkannte, wurde er knallrot, zog sich schnell seine Jacke über, die die Beule verdeckte und rannte schnell aus der Cafeteria in Richtung der Toiletten. Als er ankam, riss er schnell die Tür auf und trat ein. Zu seinem Glück war die Toilette leer, nein, er korrigierte sich, als er zu den Waschbecken sah, die Toilette war fast leer. „Hi.“, nuschelte er. Super, da kam er extra hierher, damit er auf andere Gedanken kam und seine Erregung nachließ und wen traf er hier? Den Verursacher für die Beule in seiner Hose und anstatt es besser zu machen, machte es das nur noch schlimmer. Seto musterte ihn kurz mit einem undefinierbaren Blick und wusch seine Hände dann zu Ende. „Hallo.“, sagte er leicht abweisend und war schon wieder auf dem Weg zum Ausgang. Joey machte das wieder sauer: „Man Seto, bist du echt so nachtragend? Du übertreibst es aber auch ziemlich. Deine einzigen Gedanken sind Schule und Arbeit und deine dämliche Tagesordnung.“ Die Toilettentür ging auf und ein Junge aus der unteren Stufe trat ein. „Ich weiß nicht was du meinst, Wheeler.“, sagte der Leiter der Kaiba Corporation nun verächtlich und mit seinem arroganten Blick und seiner stolzen Haltung ging er an dem um drei Köpfe kleineren Jungen vorbei zurück in das Klassenzimmer. Im Laufe der restlichen Unterrichtszeit hatte Joey gar keine Gelegenheit mehr, mal auch nur fünf Minuten alleine mit dem Brünetten zu sein und als die Klasse aus hatte und Joey noch nachsitzen musste, war Seto untypisch für ihn einer der ersten, die das Klassenzimmer verließen. Deprimiert blieb Joey also auf seinem Platz sitzen und wartete auf seinen Mathelehrer. Was hatte der sich wohl dieses Mal für eine Strafarbeit ausgedacht? Fünf Minuten später war Joey mit Wischmopp und Eimer bewaffnet in den Gängen der Schule. „Gänge wischen.“, fluchte er, „Wozu haben die Putzfrauen? Weiß der Kerl eigentlich wie viele Gänge die Schule hat? Das schaff ich nie in einer Doppelstunde.“ So redete Joey sich weiter in rage. Nachdem er mit seinen Aufgaben fertig war verließ er mit äußerst schlechter Laune die menschenleere Schule und fuhr wenig später mit seinem Rad los. Er beschloss nach Hause zu fahren, doch auf halbem Wege entschied er sich um. Er musste jetzt einfach mit Seto reden und diese Auseinandersetzung klären. Statt rechts abzubiegen, was zu ihm nach Hause führte, fuhr er links rum, denn der Weg führte in die Innenstadt und somit zur Kaiba Corporation. Er war sich ziemlich sicher, dass Seto wahrscheinlich jetzt arbeitete. Es dauerte nicht lange und er stellte sein Fahrrad wieder ab. Er lief die Treppen hoch zu den automatischen Türen, die sich sofort öffneten, als er vorstand. „Guten Tag, Willkommen in der Kaiba Corporation.“, grüßte ihn die Dame am Empfang, „würden sie sich hier bei mir anmelden und ihr Anliegen mitteilen?“ „Privatangelegenheit.“, sagte Joey ohne auf sie zu achten und ging weiter zu den Fahrstühlen. Er war noch nie in der Firma von Seto, aber er wusste, dass dessen Büro im letzten Stock war. So betrat er einen gerade angekommenen Fahrstuhl, der schon bald überfüllt war und drückte auf den obersten Knopf. Der Fahrstuhl hielt fast in jedem Stock und das war wirklich sehr nervig. Im Vorletzten Stock stiegen auch die letzten aus und so war Joey alleine, als es noch einen Stock weiter hoch ging. Doch mit Mal kamen ihm Bedenken. War das das Richtige, was er hier tat? Das er Seto einfach so überfiel, weil er mit ihm reden wollte? Konnte es nicht sein, dass der junge Mann dann nicht noch wütender auf ihn war? Nun ging jedoch die Fahrstuhltür erneut auf und eine Stimme ertönte, die Joey vorher gar nicht bemerkt hatte. „34 Stockwerk, Chefetage.“ „Let’s go.“ Joey atmete noch einmal tief durch und war froh, als er den Fahrstuhl endlich wieder verlassen konnte. Er wandte sich kurz nach links und rechts um, bis er eine Ausschilderung sah, dass es nach links zu „Seto Kaibas Büro“ ging und machte sich auch gleich auf den Weg dahin. Vor der Tür stand ein Schreibtisch an der Setos persönliche Sekretärin saß und etwas in einen Computer eintippte. Als der Blonde näher trat, sah die junge Frau erst auf. Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß, natürlich, so viel Joey jetzt auf, war es ungewöhnlich, wenn jemand in normalen Alltagskleidern zum Chef wollte. „Hallo.“, grüßte Joey, „Ist Mr. Kaiba da?“ „Hm, Sie wünschen?“, fragte sie höflich, auch wenn ihr der Auftritt von Joey wohl nicht ganz so gut in den Kram passte. „Na mit ihm reden, ist er da?“, wiederholte der seine Frage. „Mr. Kaiba ist beschäftigt, er hat keine Zeit.“, sagte die Frau. „Aber er ist da?“ Warum konnte die nicht einfach Ja oder Nein sagen? „Wie gesagt, er ist beschäftigt und möchte nicht gestört werden.“, sagte sie nun mit einer Spur Ungeduld. „Ach das geht schon in Ordnung.“, tat Joey dies mit einer Handbewegung ab, „Ich bin ein Freund von ihm.“ Damit ging er um den Schreibtisch rum, doch die Sekretärin sprang auf und versperrte ihm den Weg. „Sie dürfen da nicht rein.“, sagte sie nun streng. Joey seufzte noch mal tief. „Dann fragen Sie doch einfach Ihren Chef.“ „Er hat mir bereits ausdrücklich Befohlen, absolut nicht gestört werden zu wollen, wenn etwas sein sollte, dann können Sie es auch mit mir klären.“, die Sekretärin machte auch keinen Platz, als Joey einen Schritt vorging. „Ich bin allerdings wegen etwas privatem hier.“, erklärte Joey ihr. Er hörte eine Tür aufgehen und eine ihm vertraute, kühle Stimme fragte: „Was ist hier los? Ich versuche zu Arbeiten und Sie machen einen Lärm auf dem Flur.“ „Tut mir Leid, Mr. Kaiba, aber dieser junge Mann hier…“, sie deutete auf Joey, „möchte unbedingt zu Ihnen ins Büro, um mit Ihnen zu reden, ich habe ihm bereits erklärt, dass sie zu tun haben.“ Setos Blick viel auf Joey und er hob eine Augenbraue an. Dann sah er wieder zu seiner Sekretärin: „Das geht in Ordnung.“, und an Joey gewannt fügte er hinzu, „Komm rein, du hast fünf Minuten, dann muss ich weiterarbeiten.“ Joey sah ihn kurz traurig an, denn wieder hatte Seto ihn so kalt und abweisend behandelnd, doch schließlich folgte er ihm in sein Büro. Dort drin sah er sich neugierig um. Setos Büro war sehr geschmackvoll eingerichtet, doch viel ihm auf, dass nicht persönliches wie ein Foto oder auch eine Blume irgendwo stand. Wenn man aus den großen von außen verspiegelten Fenstern sah, konnte man über ganz Domino City sehen. „Also, was willst du hier?“, fragte der Firmenleiter nun der vor ihm stand und ihn leicht genervt ansah. Joey sah zu ihm auf und meinte dann: „Mit dir reden, ich denke, wir müssen da noch etwas klären und wenn du dir nie Zeit nimmst, dann nehme ich mir eben deine Zeit.“ „Und was sollten wir deiner Meinung nach klären?“ Noch immer war Seto so abweisend und dass er Joey nicht mal einen Stuhl anbot wies daraufhin, dass er den Blonden schnell wieder loswerden wollte. „Seto, du wolltest eine Chance für eine Beziehung. Zu einer Beziehung gehört allerdings auch, dass man sich Zeit für seinen Partner nimmt und dass man sie weder zu Hause, in der Schule noch bei der Arbeit so kalt abweist. Und du kannst dir ruhig auch mal ein wenig Zeit nehmen, stell halt jemanden ein, der noch ein wenig deine Arbeit mitmacht, dann hast du mehr Zeit und kannst dich sowohl mit Mokuba und auch mit mir mehr beschäftigen, oder willst du das alles einfach so beim Alten lassen?“, Joey sah ihn nun abwartend an und die Antwort von Seto, die kaum eine Sekunde später kam, traf ihn wie ein harter Schlag: „Ja, möchte ich.“ Ein paar Mal öffnete der Blonde den Mund und schloss ihn immer wieder, bis er endlich etwas zustande brachte zu sagen: „Das ist also deine Einstellung? Schön, wenn du dir keine Zeit für mich nimmst und ständig so abweisend zu mir bist, sehe ich keinen Sinn für eine Beziehung. Tja, ich habe unserer Beziehung gerne eine Chance gegeben, aber dank dir ist sie schon nach weniger als 24 Stunden vorbei. Wir sehen uns in der Schule, Kaiba.“ Joey drehte sich um. Sein Herz raste schmerzhaft und er fühlte sich unwohl. Es viel ihm nicht leicht, das zu sagen, doch ihm war klar, dass es so wirklich nicht weiter gehen konnte. Tränen schossen in seinen Augen und er versuchte sie zurückzuhalten, als er an der Tür stand und sie schon wieder öffnen wollte. „Joey, warte…“, rief Seto ihm nach und fügte dann noch mit leichter Mühe hinzu, „Bitte.“ Also blieb der Blonde stehen drehte sich aber nicht zu seinem Drachen um. „Ich denke, wir sollten da wirklich etwas klären.“, fand Seto nun auch und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch, „na ja, dass ich meist so abweisend bin liegt daran dass ich Angst habe, du weißt schließlich, was mein Stiefvater mir angetan hat und seitdem habe ich Angst, mich auf andere Menschen einzulassen, deshalb bin ich immer so abweisend und kühl anderen gegenüber, dass die gar nicht auf die Idee kommen, sich auf mich einlassen zu wollen.“ Genauso, wie Joey es sich gedacht hatte und er drehte sich nun doch zu Seto um, der ihn leicht traurig und unsicher ansah, bevor er fort fuhr. „Na ja und die Sache, dass ich ständig nach Tagesordnung gehe ist bei mir, weil ich Zwangsneurotiker bin…“, Seto senkte den Blick und fragte noch: „Sagt dir das etwas?“ „Nicht wirklich.“, antwortete Joey wahrheitsgemäß. „Na ja, ein Zwangsneurotiker geht immer nach Tagesplan und die Handlungen sind auch oft gleich… wenn etwas meinen Tagesplan aus dem Gleichgewicht bringt, fühle ich mich unwohl, weißt du… Zwangsneurotiker haben meist vor etwas Angst und durch diese Zwänge kann ich eben diese Angst verdrängen…“, erklärte Seto und seufzte tief. Joey sah ihn unsicher an. „Verstehe…“, murmelte er, „tut mir Leid, Seto, ich hatte ja keine Ahnung.“, er ging zu ihm und umarmte ihn, „und natürlich machen wir nicht Schluss… aber… kann man etwas dagegen tun?“ „Nur eine Therapie.“, antwortete Seto und erwiderte die Umarmung, „Professionelle Hilfe halt. Im schlimmsten Fall könnte ich sogar in eine spezielle Klinik eingewiesen werden, aber bei mir persönlich ist es jetzt nicht ganz so schlimm…“ „Machst du denn so eine Therapie?“, fragte Joey und sah zu ihm hoch. „Nein.“, Seto erwiderte den Blick kurz. „Warum nicht?“ „Weil ich mir bisher nicht eingestanden habe, dass ich wirklich Zwangsneurotiker bin, obwohl es bei meiner Vergangenheit offensichtlich ist…“ --- Tja, was sagt ihr dazu? Würde mich sehr über eure Meinung freuen Lg Shadè Kapitel 17: Drei Wörter ----------------------- Hey zusammen Erst einmal danke an alle Reviewer Und hier habe ich auch schon das letzte Kapitel, ich hoffe es gefällt euch und die Story hat euch allgemein gefallen. Würde mich also sehr über eure Meinung freuen Kapitel 16 Joey sah seinen Drachen eine Weile lang schweigend an, bis er ihm kurz einen sanften Kuss gab. „Vielleicht solltest du aber professionelle Hilfe annehmen, meinst du nicht?“, fragte er dann und sah hoch zu Seto. Der zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht… vielleicht…“ „So eine Therapie könnte dir helfen, also wenn du mal über deine Probleme redest und so… die würden dir helfen, die ganzen Sachen zu verarbeiten und du kannst lernen, dass nicht immer alles nach Plan gehen muss und ich bin auch die ganze Zeit für dich da.“ Joey sah ihn nun erwartungsvoll an. „Lass mich einfach noch einmal eine Nacht drüber schlafen, okay?“, bat der Brünette und setzte sich wieder auf seinen Stuhl und da Joey ihn nicht losließ, viel er gleich mit auf dessen Schoß. „Okay…“, murmelte er dann und lehnte seinen Kopf an Setos Schulter. Der Firmenleiter sah ihn eine Weile lang schweigend an, zuckte dann aber mit den Schultern und mit seinem Hündchen auf dem Schoß begann er wieder, an seinem Laptop zu arbeiten. Joey ließ das eine Weile geschehen, aber irgendwann fragte er: „Weiß Mokuba von der Sache, dass du Zwangsneurotiker bist?“ „Ja, nachdem er einmal so wütend auf mich war, weil ich so selten Zeit habe, habe ich ihm die Situation erklärt. Eigentlich wollte ich nicht, dass mein kleiner Bruder weiß, dass ich psychisch krank bin.“ Seto tippte etwas in seinen Laptop und stoppte dann kurz um zu Joey zu sehen, der nun meinte: „Aber du hast doch gesagt, Mokuba wüsste ein wenig von dem, was dein Stiefvater getan hat.“ „Ja, seit diesem Tag. Mokuba wusste eben, was meine Krankheit bedeutet und dann hat er mich auch gleich gefragt, wovor genau ich Angst hätte, dann habe ich ihm doch erzählt, wie Gozaburo mich aufgezogen hatte, welche Methoden er benutzt hatte und so… ich habe Mokuba noch nie so wütend erlebt… und er war wütend auf sich selbst. Er hat sich Vorwürfe gemacht, dass er nie etwas bemerkt hatte. Natürlich wusste er, dass meine Kindheit nicht einfach war, seine war es ja auch nicht, aber um ihn hatte sich ja nur das Kindermädchen gekümmert, aber dann hat er sich doch ziemliche Vorwürfe gemacht… ich habe es dann aber irgendwann geschafft, ihm beizubringen, dass er doch ziemlich jung war und ich ja auch gut vor ihm verborgen habe, dass es mir beschissen ging.“ /Und so eine Wortwahl von Seto./, dachte Joey, seufzte dann und gab dem Größeren noch einmal einen Kuss und Seto fuhr fort zu erzählen: „Er hat gemeint, dass er das wieder gut machen will und mich wieder glücklich machen möchte. Ich denke, dass ist auch ein Grund, warum er die ganze Zeit versucht hat uns beide zu verkuppeln.“ Joey musste leicht schmunzeln. Es war doch zu süß gewesen, wie Mokuba in den letzten Wochen versucht hatte, sie beide zusammen zu bringen und letztendlich musste Joey zugeben, dass er und Seto ohne den Jungen wohl jetzt noch Katze und Maus spielen würden. Er war dem schwarzhaarigen ziemlich dankbar, denn Joey war wirklich sehr verliebt in Seto, auch wenn sie noch immer ein paar Schwierigkeiten hatten, die, solange Seto nicht wirklich mal psychologische Behandlung bekam, nie weggehen sollten. Dann kam Joey ein neuer Gedanke in den Sinn. „Du Seto… wenn du wirklich jeden Tag immer den selben Ablauf hast, wie kommt es dann, dass ich, wenn ich dir in die ‚Quere’ komme deinen Plan nicht durcheinander bringe?“ „Na ja, also früher hast du meinen Tagesplan nur durcheinander gebracht und das hat somit auch mich durcheinander gebracht. Jetzt komme ich durcheinander, wenn du mir nicht in die ‚Quere’ kommst.“, Der Brünette lächelte ihn leicht an und Joey überlegte kurz, bevor er fragte: „Also gehöre ich jetzt so gesagt auch zu deinem Tagesplan?“ „Korrekt.“ „Hm…“, Joey schwieg nun und dachte über alles nach. Zwangsneurotiker also, das erklärte einiges. So sehr Joey den jungen Mann auch liebte, hatte er doch Angst davor, dass er vielleicht mit dieser Situation nicht klar kam und es letztendlich ihre frische Beziehung eines Tages doch noch kaputt machte. Die beste Möglichkeit war wohl wirklich, wenn Seto sich behandeln ließ. Aber Joey konnte das immerhin nicht beeinflussen, dass musste schon von Seto selbst ausgehen, wenn er die Behandlung machen lassen wollte. Ein großer Fortschritt, dass ihre Beziehung doch hielt war alleine schon, wenn Seto ihn auch in der Schule zumindest wie einen Freund behandelte und nach und nach konnte man dann ja mit ihm darauf hinarbeiten, dass er auch kein Problem damit hatte, ihre Beziehung öffentlich zu machen. Obwohl… Joey dachte kurz nach, wenn er es genau nahm, wusste er ja nicht einmal genau, ob Seto nicht öffentlich zu ihrer Beziehung stand, doch wie der Blonde es einschätze, hatte er sicherlich Probleme damit. „Woran denkst du?“, fragte Seto irgendwann, der den Jüngeren beobachtet hatte und dessen bedrücktes Gesicht bemerkte. „Du Seto?“, Joey schwieg noch kurz, bevor er ganz aufsah und fort fuhr, „Also vorhin in der Schule… als der Junge in die Toilette kam, da hast du mich wie früher so… behandelt… wirst du das jetzt weiterhin vor anderen Personen machen, so wie es früher zwischen uns gewesen ist? Das niemand bemerkt, dass wir etwas zusammen haben?“, Joey wandte den Blick ab. Ihm war die Frage unangenehm und er hatte Angst davor, wie der Jungmillionär reagierte. „Joey… es fällt mir schwer, mich in der Schule umzustellen… es war eben bisher immer so, dass wir uns in der Schule ständig nur angegiftet haben. Aber ich kann dich schon ziemlich gut einschätzen und ich denke, es würde dir viel bedeuten, wenn unsere Beziehung öffentlich gemacht wird. Auch wenn ich nicht ganz so damit klarkommen werde, am Anfang zumindest, ich werde mich sicherlich dran gewöhnen können, ich werde dich auf jeden Fall nicht mehr so blöd anmachen und mich ständig mit dir streiten und wenn es jemand weiß, werde ich auch zu unserer Beziehung stehen, aber ich möchte dich bitten, gib mir trotzdem ein wenig Zeit, wir müssen ja nicht von heute auf morgen Händchen haltend durch das Schulgebäude laufen.“ „Schon klar.“, Joey lächelte ihn freudig an, „Und… ähm… wie weit hattest du jetzt gedacht, dass die anderen das wissen dürfen.“ „Tz, meinet wegen alle. Mir war schon immer egal, was andere hinter meinem Rücken über mich sagen und niemand außer dir hat sich je getraut mir die Meinung direkt ins Gesicht zu sagen, also können die mich auch nicht aufregen und dann können sie es auch ruhig wissen und denken was sie wollen.“ „Wieso sollten sie hinter deinem Rücken reden, wenn sie erfahren, dass du mit mir zusammen bist?“, fragte Joey ihn Stirn runzelnd. „Es ist nicht speziell, dass du es bist. Denkst du denn nicht, dass es einige geben wird, die wegen unserer Homosexualität etwas zu sagen haben?“ „Solche Leute gibt es immer.“, bestätigte Joey, „Aber wenn die irgendwas gegen dich oder mich bzw. unsere Beziehung zu sagen haben, werden sie ja sehen, mit wem sie es zu tun haben, ich stecke solche Sachen nicht so einfach weg wie du.“ „Stimmt, deswegen hast du auch schon mehr Verwarnungen von Lehrern und dem Direktor als alle Schüler an der gesamten Schule zusammen. „Ha, ha, ha.“. machte Joey nur, lächelte aber doch leicht. „Wann machst du heute Feierabend?“, fragte der Blonde dann nach einer Zeit des Schweigens. „Freitags immer früher.“, meinte Seto, der sich schon längst wieder auf seinen Laptop konzentrierte. „Heißt?“ Der Brünette seufzte und sah auf die Uhr. „In einer halben Stunde.“ „Echt schon? Super… ähm… das heißt, wenn wir heute zusammen den Tag verbringen.“, Joey sah ihn wieder leicht unsicher an. „Wenn du mit zur Villa kommst, ja, ich verbringe freitags auch immer Zeit mit Mokuba.“ „Hm, soll ich dann vielleicht doch lieber zu mir, wenn du Zeit mit Mokuba verbringen willst, er freut sich doch sicher, wenn er seinen großen Bruder mal für sich hat.“, überlegte Joey und Seto lachte. „Ja, vielleicht, aber ich würde behaupten, Mokuba wäre noch enttäuschter als ich, wenn du nicht mitkommst.“ Joey sah ihn verdutzt an, grinste dann aber auch. „Oh, na wenn das so ist, komme ich gerne mit.“ „Na also.“, der Kaiba gab Joey noch einen Kuss und widmete seine Aufmerksamkeit wieder seinem PC. Für die restliche halbe Stunde hing Joey seinen Gedanken nach. Zwangsneurotiker… konnte das ihre Beziehung auch wieder kaputt machen? Joey hoffte sehr, dass es nicht so war, bisher kam er ja auch gut mit Setos Temperament klar… na ja er hat sich vielleicht ein paar Mal über den Brünetten aufgeregt… vielleicht aber auch ein wenig öfter… na gut eigentlich hatte er sich immer über Kaiba aufgeregt, aber das änderte nichts daran, dass er sich in ihn verliebt hatte und nun war er ja sogar mit ihm zusammen. Und Joey hatte schon eine Idee, wenn Seto nämlich nicht genug Zeit für ihn hatte, sorgte er schon dafür, dass der Firmenleiter sich die Zeit nahm und wenn der Blonde täglich in die Firma kommen musste. Da viel ihm ein, das konnte auch ganz praktisch sein. „Du Seto?“ „Ja?“, etwas genervt, weil er erneut von seiner Arbeit gestört wurde, sah der Angesprochene wieder zu Joey. „Ich brauch ein wenig Geld, du weißt ja, ich wohne alleine und krieg nur Unterhalt, kannst du mir einen Nebenjob in deiner Firma geben?“ Seto sah ihn ungläubig an. „In meiner Firma abreiten nur die erfahrenen und gut ausgebildeten, die ich finden kann, es sei den du willst einen Nebenjob als Putze oder Kaffeekocher.“ Joey sah ihn beleidigt an und fauchte dann: „Oh natürlich, für mehr ist der Straßenköter ja auch nicht fähig.“ Seto seufzte. „So war das doch gar nicht gemeint.“ „Kam aber so rüber.“, fand der Blonde wütend und vielleicht auch ein wenig verletzt. „Jetzt übertreibst du es aber.“ „Ich übertreibe nicht.“ Seto ignorierte die Aussage und fuhr fort mit der Arbeit. „Hey, Kaiba, ignorier mich nicht einfach.“, knurrte Joey. „Ich habe zu tun Joey.“, kam es abweisend von dem. „Tz.“, Joey ließ Seto los und sprang von seinem Schoß auf. „Ich gehe.“ „Was ist dein Problem, Joey?“, fragte Seto nun ruhig und wandte sich doch noch mal zu dem Blonden. „Du und dein Verhalten.“, erklärte dieser. „Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich…“ „Das gibt dir keinen Grund, mich zu beleidigen.“ „Ich habe dich gar nicht beleidigt, sondern nur gesagt, dass ich keine Leute für Nebenjobs einstelle sondern nur speziell ausgebildete.“ „Ja, das hast du gesagt.“, Joey nickte, „Aber die Sache ist die, wie du es gesagt hast.“ Während er sich so aufregte, ruderte er mit seinen Armen in der Luft rum. Seto seufzte noch einmal tief. „Und wie bitte habe ich es gesagt?“ „So, dass ich das Gefühl habe, dass du mir den Vorwurf machst für nichts zu Gebrauchen zu sein.“, Joey ließ die Arme wieder fallen und stand nun schlaff da. „Dann… tut es mir leid.“ Joey viel auf, dass es Seto noch immer schwer viel, sich für irgendetwas zu entschuldigen, vermutlich weil es ihm so beigebracht wurde, dass er sich als so hochgestellter Mann nicht entschuldigen brauchte und er hätte sich nie entschuldigt, wenn er es nicht ernst meinte. „Und wenn du finanziell nicht über die Runden kommst, zieh halt bei Mokuba und mir ein.“ „Wie? Ist das dein Ernst?“, Joey sah ihn nun überrascht an. „Ich würde dir nie anbieten bei mir einzuziehen, wenn ich das nicht wollte, nicht einmal aus Spaß.“, kam es ernst und glaubwürdig von dem Älteren. „Also ich… ich meine, wir sind ja jetzt noch nicht so lange zusammen und so… aber… also, das wäre echt toll.“ Der Kleinere der Beiden begann sich wie ein kleines Kind zu freuen und seine Augen glitzerten freudig, als er Seto wieder um den Hals viel. „Danke.“ „Schon gut, wenn ich dann mal arbeiten bin, weiß ich wenigstens auch, dass Mokuba nicht ständig alleine ist und wir können uns auch öfters sehen.“ Joey nickte bestätigend und fragte dann: „Wieso sollte Mokuba ständig alleine herumsitzen? Warum lädt er nicht mal Freunde zu sich ein oder geht zu ihnen?“ Seto seufzte. „Tja, es möchte anscheinend niemand mit dem Bruder eines Ekels befreundet sein. Mokuba kam einmal mit einem blauen Auge nach Hause, da hat er mir erklärt, dass jemand blöd über mich geredet hat und er den dann geschlagen hat. Es gab wohl eine Prügelei ich wurde dann auch zum Direktor eingeladen, aber Mokuba will mit denen, die was gegen mich haben nichts zu tun haben und der ganze Rest steht hinter denen, die was gegen mich auszusetzen haben.“ Joey sah ihn geschockt an und seufzte dann traurig. „Das sind wirklich Idioten. Also wenn meine Freunde so wären…“, Joey verstummte. „Tja…“, meinte Seto, „Deine Freunde haben etwas gegen mich auszusetzen.“ „Wenn das so ist und sie eventuell was gegen unsere Beziehung haben, dann bist du mir wichtiger als die Freundschaft zu denen. Auf jeden Fall weiß ich, dass Yugi und Ryou das akzeptieren werden. Yugi weiß nämlich schon lange, dass ich etwas für dich empfinde und ich wette, durch ihn Ryou jetzt auch.“ Joey setzte sich wieder auf Setos Schoß. „Dir wäre unsere Beziehung wirklich wichtiger als der Kindergarten?“ Dafür bekam der Brünette einen Klaps auf den Hinterkopf. „Nenn uns nicht Kindergarten und ja, sie wäre mir wichtiger. Genauso wie… wäre dir deine Firma wichtiger als unsere Beziehung?“, viel Joey ein Vergleich ein. Seto warf ihm einen undefinierbaren Blick zu und schwieg. „Also ja.“, kam es nun wieder leise von dem Blonden. „Joey, wenn ich ehrlich bin, ich weiß es nicht, ich weiß doch noch nicht einmal was meine Gefühle zu dir bedeuten. Lass uns das klären wenn ich weiß, was es bedeutet zu lieben.“ „Okay.“, Joey lehnte sich wieder an ihn und schwieg. Was war eigentlich, wenn Seto ihn vielleicht doch nicht liebte und es nur eine Freundschaft war, denn wahrscheinlich wusste der Brünette nicht einmal, was das Wort Freundschaft bedeutete. Vielleicht sollten sie doch noch ein wenig mit dem Zusammenziehen warten und diesen Gedanken sprach Joey auch aus. „Wieso sollten wir damit warten?“, fragte Seto. „Na ja, wenn es bei dir keine Liebe ist, dann werde ich doch sowieso wieder gehen… müssen.“, erklärte der Blonde leise, „Oder dann will ich auch gehen.“ Seto seufzte und nickte dann. „Ich möchte dich zu nichts zwingen, würde mich aber freuen, wenn du zu uns ziehst.“ „Ich werde noch eine Nacht drüber schlafen. Morgen reden wir darüber und auch darüber, ob du die Therapie machst.“, beschloss der Jüngere. „Gut.“, sagte Seto Kopf nickend und klappte seinen Laptop zu. Unzufrieden meinte er: „Ich bin zwar nicht fertig geworden… aber ich hasse es auch unpünktlich zu sein, also lass uns los.“ „’kay.“ So standen die beiden auf und machten sich auf den Weg zusammen die Firma zu verlassen und zu Kaiba Villa zu fahren. Es dauerte nicht lange und die beiden erreichten ihr Zielort. Gemeinsam gingen sie zum Eingang und Seto tippte eine Geheimzahl ein, bis die Tür automatisch aufging. Kaum das sie eintraten, lief Mokuba ihnen schon freudestrahlend entgegen. „Hallo zusammen.“, rief der kleine Wirbelwind von weitem und viel dann Seto um den Hals. „Oh man, ich freu mich echt, dass ihr endlich zusammen seid, das wird langsam echt Zeit. Ich wusste schon die ganze Zeit, dass ihr zusammengehört.“ „Mokuba, jetzt lass mich doch erstmal meine Jacke ausziehen.“, unterbrach Seto den Redeschwall lachend und sein Bruder ließ ihn los und strahlte nun Joey breit an. Der erwiderte das Lächeln fröhlich und ließ es auch zu, als der Schwarzhaarige dann ihm um den Hals viel. „Kommt ihr dann was Essen?“, fragte Mokuba die beiden, als sie beide ihre Jacken abgelegt hatten und bekam zur Antwort ein Nicken. So gingen sie zusammen in das Esszimmer, wo bereits der Tisch gedeckt war und es schon lecker nach Essen duftete, sodass Joey seine Nase anhob und in der Luft schnupperte. „Hm, richt lecker.“ Seto schmunzelte nur und setzte sich an seinen üblichen Platz. Joey dachte nicht einmal dran, sich neben ihn zu setzen, sondern setzte sich gleich auf dessen Schoß. Seto schien es etwas unangenehm vor Mokuba zu sein, doch der grinste nur zufrieden und setzte sich den beiden gegenüber. Auch Joey machte sich nichts draus und blieb sitzen. --- „DU BIST WAS?“, rief Tristan überrascht auf, sodass sich alle im Umkreis von ein paar Metern zu ihnen umdrehten und sie verdutzt ansahen. Joey zuckte leicht zusammen und sah sich auf dem Schulhof um. „Na ja wie ich gesagt habe.“, meinte er dann Schultern zuckend. „Aber warum ausgerechnet Kaiba? Warum er? Das schockt mich noch mehr als die Tatsache, dass du schwul bist.“, Tristan sah den Blonden nur fassungslos an. „Man Tris reg dich ab.“; fand Tea, „Ist doch süß.“ „Süß? SÜSS? Tea wir reden hier von Kaiba, der ist NICHT süß.“, redete ihr Klassenkamerad sich in Rage. „Was hast du eigentlich gegen schwule?“, fragte nun Ryou, denn Tristan wusste ganz genau, dass Ryou und Yugi zusammen waren. „Nichts.“ „Und warum regst du dich dann so auf?“ „Er…“, Tristan deutete mit dem Finger zu Joey, „Hat sich in Kaiba verliebt, man. Kaiba ist doch ein Arschloch, der kann doch gar nicht lieben, der ist doch krank im Kopf.“ Wütend packte der Blonde seinen alten Freund am Kragen. „Pass besser auf, was du sagst oder ich polier dir deine Fresse.“, knurrte er bedrohlich, „Und wenn du ein Problem damit hast, dann kannst du dir unsere Freundschaft sonst wohin schieben.“ „Hey Joey, ist ja gut, Alter, war doch nicht so gemeint.“ Tristan schluckte leicht, denn er wusste, wenn Joey wütend auf jemanden war, sollte man besser den Kopf einziehen. „Das klang für mich nicht so, als wäre das nicht so gemeint.“, fand der Blonde und schubste den anderen von sich weg. „Tut mir leid, man… ich war nur so überrascht. Aber das muss nicht heißen, dass ich jetzt mit Kaiba Freundschaft schließe, oder?“, fragte Tristan nun doch kleinlaut. Joey seufzte. „Nein, das würde Seto schon gar nicht zulassen, aber was soll’s, gewöhn dich daran, dass er öfters in deine Quere kommen wird, solange wir Freunde sind. Vor allem, wenn du zu uns kommst.“ „Zu euch?“, fragte nun Tea neugierig. „Jup, wir haben heute morgen beschlossen, dass ich zu ihm ziehe.“, Joey strahlte jetzt. „Du scheinst wirklich glücklich mit ihm zu sein, ich glaube, ich würde mit Kaibas Temperament nicht zurechtkommen.“, Yugi lächelte den Blonden fröhlich an. „Ja, es ist schwer.“, Joey kratzte sich lächelnd am Hinterkopf, „Aber es wird besser.“ /Und Seto hat mir Samstagmorgen gesagt, eine Therapie zu machen./, fügte der Blonde in Gedanken hinzu, /Gleich, nachdem ich gesagt habe, dass ich doch einziehen werde./ Joey grinste breit, als er sich daran erinnerte, wie überrascht und hinterher erfreut Mokuba gewesen war, als sie ihm mitteilten, dass Joey einzog. Der Blonde ließ seinen Blick wieder über den Schulhof wandern, doch obwohl er wusste, dass Seto wahrscheinlich entweder alleine im Klassenzimmer saß oder über die Pause irgendwo alleine einen Kaffee trank, machte er sich doch die Hoffnung, dass der vielleicht hier irgendwo zu sehen war. Joey wollte ja gerne mit ihm die Pause verbringen, aber auch mit seinen Freunden. Der Brünette wollte nicht mit und hatte ihn zu seinen Freunden geschickt, aber Joey wollte ihn nicht alleine lassen, doch da meinte der Größere nur, dass das in Ordnung ging. Der Blonde seufzte noch mal und hörte lächelnd seinen Freunden zu, die sich über Joeys und Setos früheres Verhältnis unterhielten und wie toll sie es fanden, dass die beiden sich jetzt sogar mehr als gut verstanden. Alles schien gut zu sein, na ja vielleicht fast alles. Joey seufzte tief und sah traurig in den blauen Himmeln, der nur von ein paar kleinen, weißen Wolken gestört wurde. „Hey Joey…“ „Hm?“, aus seinen Gedanken geschreckt sah der Angesprochene zu seinem bunthaarigen Freund runter. „Was hast du?“ „Nichts Besonderes.“, Joey lächelte ihn nur an und verfiel wieder in Gedanken. /Ich liebe Seto, meine größte Angst ist nun, dass er eines Tages vielleicht feststellt, dass er mich nicht liebt, sondern es nur eine gute Freundschaft oder so ist, das könnte ich nicht ertragen. Ich glaube es würde mir viel mehr als sonst bedeuten, wenn er mir nur diese drei Worte ‚Ich liebe dich’ sagen würde./ Wie auch immer sie es herausgefunden hatten, aber am Ende des Schultages wusste ausnahmslos jeder, dass Seto und Joey zusammen waren. Seto schien es doch etwas unangenehm zu sein, doch er hatte Joey versprochen, dass er dazu stand und das tat er auch. Das machte den Blonden wiederum glücklich und seine Laune besserte sich wieder. Als er dann seine Freunde gefragt hatte, gestand Tristan, dass er es nur Duke Devlin erzählt hatte und da wahrscheinlich noch ein paar andere zugehört hatten. Da hätte Joey seinen Freund erwürgen können, doch er hielt sich zurück und war für die nächsten Tage erst einmal sauer auf Tristan. --- Es vergingen noch fast drei Monate, Joey war längst eingezogen und Seto hatte mehrere Sitzungen bei einem Psychologen gehabt. Mit seiner zwanghaften Tagesplanung wurde es auch immer besser und selbst die kühle Maske, die er immer trug, viel nach und nach ab. Doch was war schon ein Seto Kaiba ohne seine Arroganz? So konnte Joey sich in der Schule manchmal vor Lachen nicht einkriegen, wenn der Brünette mal wieder einen seiner Sprüche losließ. Sein neuestes Lieblingsopfer war derzeit Tristan, mit dem Joey sich noch immer nicht wieder vertragen hatte und auch einige andere Schüler, die mal hinter ihren Rücken lästerten, wenn Seto das mitbekam. An einem Abend saß Joey mit Mokuba zusammen in dessen Zimmer und sie spielten beide das neue Spiel, welches die Kaiba Corporation entwickelt hatte. Seto kam heute etwas später nach Hause, da er nach der Arbeit noch zur Therapie gegangen war, doch sobald Joey die Tür auf und wieder zuschlagen hörte, sprang er auch schon auf, lief aus Mokubas Zimmer und die Treppen runter direkt in die Arme des Brünetten, der ihn mit einem leidenschaftlichen Kuss empfing. „Joey mir ist heute in der Therapiestunde was klar geworden.“, sagte Seto auf dem Weg nach oben in ihr gemeinsames Schlafzimmer. „Was?“, Joey, der fest an ihn gekuschelt war, sah ihn fragend an und im Schlafzimmer ließ er sich mit Seto auf das große Bett fallen und schmuste mit ihm. „Ich liebe dich, Joey.“ THE END So, hätte vielleicht noch weiter schreiben können, aber ich fand das Ende so ganz schön Ich hoffe, es hat euch auch gefallen Lg Shadè Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)