Liebe kann schwierig sein von JennyRiddle (Joey Wheeler/Seto Kaiba) ================================================================================ Kapitel 16: Zwänge ------------------ Hey alle miteinander Zuerst geht mein Dank natürlich an alle netten Kommentarschreiber ^^ Ja, noch nachträglich ein schönes neues Jahr ^^ Hier nun schon Kapitel 15 Kapitel 15 Sobald Joey sich von Mokuba verabschiedet und Setos Handy wieder zugeklappt hatte, wurden seine Lippen auch schon in Beschlag genommen. Seufzend lehnte Joey sich an Setos vom Duschen noch leicht feuchten Oberkörper und legte seine Arme um dessen Rücken, während er den Kuss erwiderte. „Guten morgen Hündchen.“, grüßte Seto ihn dann, als sie den Kuss wieder getrennt hatten. „Guten morgen? Mitten in der Nacht wünschst du mir einen guten Morgen? Hast du mal auf die Uhr geguckt? Es ist erst sechs.“, murmelte Joey und gähnte dabei. „Und? Ich bin bereits seit einer Stunde wach.“, der Brünette zuckte mit den Schultern. „Ja, du… Mr. Perfect, aber ich bin ja nicht mal um acht richtig wach.“, meckerte der Kleinere der beiden rum. „Das merkt man, du kommst jeden Tag zu spät zur Schule und holst deinen Schlaf im Unterricht auf. Komm steh auf.“ Seto löste nun auch die Umarmung auf und stand auf. Daraufhin zog der Blonde die Unterlippe vor. „Lass mir doch wenigstens noch eine halbe Stunde, allzu früh muss ich nun auch wieder nicht aufstehen, ich brauche nur eine halbe Stunde, allerhöchstens.“ „Gut… bleib eben noch liegen.“, grummelte Seto eingeschnappt, „ich mache mir einen Kaffee.“ Er machte sich wieder auf den Weg zur Tür. „Du Seto… ich habe eigentlich gehofft, dass du dich auch noch eine halbe Stunde mit mir hinlegst.“, murmelte Joey, der sich wieder unter seine Decke gekuschelt hatte und diese bis über seine Nase zog, sodass er noch zu Seto sehen konnte. Der drehte sich noch mal zu ihm um und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Bestimmt nicht.“, sagte er stur, „Das würde meinen ganzen Tagesplan durcheinander bringen.“ Joey verdrehte die Augen, „Toller Tagesplan, wieso musst du immer so streng nach Ordnung gehen? Du wirst es auch noch schaffen, wenn du dich noch eine halbe Stunde hinlegst.“, fand Joey. „Nein, werde ich nicht.“, wie in alten Zeiten wirkte der Ältere mal wieder richtig angriffslustig. Joey sah ihn enttäuscht und verletzt an, was Seto nicht sehen konnte, da das Gesicht des anderen mit der Decke verdeckt war. Seto ging weiter in die Küche. „Kaffee ist im Hängeschrank über der Spüle.“, murmelte Joey nur noch schlecht gelaunt und schloss wieder die Augen. Als Seto seinen Kaffee getrunken hatte und um halb sieben wieder in das Schlafzimmer ging, um nach Joey zu sehen, war dieser schon wieder eingeschlafen. Er schmunzelte leicht, stützte seine Hände links und rechts von dem Kopf des Blonden ab und legte seine Lippen erst sanft auf dessen Stirn, küsste die Nasenspitze, die Wange und dann schließlich den Mund. Der Brünette musste nicht lange warten, bis er Gegendruck spürte und der Kuss somit von dem gerade Geweckten erwidert wurde. Irgendwann schlug Joey auch noch leicht müde die Augen auf und Seto flüsterte ihm zu: „Zeit zum Aufstehen, Frühstück ist fertig. Bei mir werden die Brötchen ja immer geliefert und da ich nicht selber zum Becker gehe gibt es eben Brot.“ Bei der Aussage konnte Joey nur die Augen verdrehen, stand nun aber auf und schlurfte, sich dabei streckend, ins Bad. Der Größere ging mit weitaus eleganteren Schritten zurück in die Küche, setzte sich wieder an seinen Laptop, den er auf den Tisch gestellt hatte und prüfte seine E-Mails von denen er sich die meisten nicht einmal ansah. „Musst du schon wieder arbeiten?“, tadelte Joey, als er nur in Boxershorts bekleidet die Küche betrat und seine verstrubbelten Haare noch mehr zerzauste indem er seine Hand durch diese rieb. „Ja, ich schau mir jeden Morgen meine Mails an.“, sagte Seto und sein Blick blieb auf den Monitor gerichtet, während er etwas eintippte. „Und das kannst du nicht auf den Nachmittag verschieben?“ Joey setzte sich neben ihn und legte den Kopf schief. „Nein, kann ich nicht.“, Seto ließ sich nicht ablenken. Der Kleinere seufzte und schmierte sich nun ein Brot. Er hatte keinen allzu großen Hunger mehr und so legte er das Brot nach einer Hälfte auf seinen Teller und sah wieder zu Seto, der kein einziges Mal aufsah und selbst, wenn er seinen Kaffee schlürfte, seinen Blick nicht von dem Laptop nahm. Langsam war es Joey genug. Er stand auf und setzte sich breitbeinig auf Setos Schoß und verdeckte ihm dabei die Sicht. „Joey… runter.“, der Brünette wollte den Kleineren von sich runterschupsen, doch der legte einfach dreist seine Arme um Setos Hals und küsste ihn dann liebevoll, wobei er gleich mit seiner Zunge über diese verführerisch süßen Lippen strich. „Joseph.“, knurrte Seto absichtlich den richtigen Namen von Joey sagend, „Ich habe zu tun, verstehst du das nicht?“ Mit all seiner Kraft, was, wie Joey schon öfters feststellen musste nicht wenig war, stieß Seto den Blonden von sich weg, der schmollend von seinem Schoß glitt und sich wieder auf seinen Platz setzte. Seto arbeitete nun weiter, als wäre nichts gewesen und achtete wieder nicht auf Joey. Selbst als der begann mit ihm zu füßeln, ignorierte er ihn einfach, doch als Joeys Fuß weiter hoch wanderte und an Setos Schritt zu Stehen kam, wurde es diesem zu viel. „So kann ich nicht arbeiten.“, knurrte er, klappte seinen Laptop zusammen und verließ damit den Raum. Wenig später konnte Joey die Haustür zuknallen hören. Er verengte wütend und enttäuscht die Augen. Das war ja mal ein guter Start für eine Beziehung, er hatte ja gehofft, dass Seto nicht mehr ganz so in seine arrogante und abweisende Art zurück viel, wenn sie zusammen waren. Natürlich dachte Joey auch daran, was der Ältere ihm über seine Vergangenheit erzählt hatte und mit Sicherheit hatte sein Verhalten auch viel mit dieser zu tun. aber konnte er sich wirklich nicht wenigstens ein wenig Mühe Joey gegenüber geben, dass er auch mal auf den Blonden einging? Denn so was gehörte schließlich auch zu einer Beziehung dazu und nicht einfach, dass Joey ihn küssen oder ansprechen durfte, wie es Seto passte und wenn er Joey ansprach, dass dieser gleich springen musste. Während der Blonde das fast unberührte Frühstück wieder wegräumte, dachte er über Setos Benehmen nach. Er kannte sich nicht wirklich mit Psychologie aus und wusste daher nicht genau, was in Setos Kopf abging. Er konnte sich vorstellen, dass die Aggressivität des Älteren eine Art Abwehrmechanismus war, mit welchem er sich die Leute vom Leib hielt, was auf die Angst vor seinem Stiefvater zurückwies, denn dadurch, was ihm angetan wurde und durch Setos eigener Definition von Liebe hatte er sicherlich Ängste davor, sich auf andere Menschen einzulassen, weshalb er wiederum so kalt und abweisend Leuten gegenüber war, die ihm nichts bedeuteten, bzw. die ihm nichts bedeuten sollten. Aber warum Seto unbedingt darauf bestand, seinen Tagesplan immer korrekt einzuhalten und wenn ihn auch nur einmal jemand dazwischen ging, dass er gleich ausrastete, war Joey ein Rätsel. Vielleicht sollte er wirklich einmal versuchen, mit dem Brünetten darüber zu reden. So in seinen Gedanken vertieft merkte Joey gar nicht mehr, wie die Zeit verging und als er auf die Uhr sah, musste er erschrocken feststellen, dass es bereits viertel vor acht war. In fünf Minuten begann der Unterricht und mit Rad brauchte er zwanzig Minuten zur Schule. „Shit.“, rief er, sprang von seinem Stuhl auf, lief in den Flur, zog sich schnell eine Jeansjacke über und rannte die Treppen runter nach draußen, wobei er selbst das Abschließen vergaß. Nachdem er bereits fünf Minuten unterwegs war, viel ihm ein, dass er seine Schultasche noch zu Hause vergessen hatte. Wütend machte er kehrt und mit aller Kraft trat er in die Pedalen, obwohl es eh schon viel zu spät war. Schnell flitzte er noch einmal in seine Wohnung, nahm schnell seinen gepackten Rucksack und stürmte wieder, die Tür hinter sich zuknallend nach draußen. Es war bereits halb neun, als er völlig außer Atem auf den Schulhof zusteuerte. Bei den Fahrradständern ließ er sein neues Rad, was er sich kaufen musste, nachdem sein altes bei Kaibas Villa geklaut wurde, achtlos zu Boden fallen und stürmte in das große Gebäude. In seinem Kopf ließ er sich schnell den Stundenplan durchgehen und musste dann feststellen, dass sie auch noch Mathe hatten und mit dem Mathelehrer konnte speziell Joey sowieso nicht so gut Kirschen essen. Schlitternd kam er vor der Klassenzimmertür zu seiner Klasse stehen, klopfte einmal kurz und kräftig gegen die Tür und trat dann ein. Für die Lehrer war es schon zur Gewohnheit geworden, dass der Blonde zu spät kam und so sah auch Joeys Mathelehrer nicht auf, als er eintrat und sah stattdessen auf die Uhr. „45 Minuten zu spät Wheeler, das ist dein persönlicher neuer Rekord, ich denke eine Doppelstunde Nachsitzen heute Nachmittag ist angebracht.“ „Was? Eine Doppelstunde?“, fragte Joey geschockt und sah den Lehrer fassungslos an. „Ja, eine Doppelstunde und wenn es dabei bleiben soll, setz dich gefälligst hin und hole deine Hausaufgaben raus.“ „Äääääähm…“, kam es nur ungeschickt von dem Blonden und der alte Mann wusste sofort, was Sache war. „Wieder keine Hausaufgaben, Wheeler, dass ist mal wieder ein dritter Strich, also morgen gleich noch einmal eine Doppelstunde nachsitzen.“ Joey verzog deprimiert das Gesicht und setzte sich dann an seinen Platz, wobei er an den ganzen Tischen vorbeiging. Seine Freunde warfen ihm mitleidige Blicke zu und Seto sah nur einmal kurz von seinem Platz auf und warf ihm seinen typischen. „Das hast du nun davon.“, Blick zu. Auch der Blonde erwiderte den Blick nur kurz, denn es verletzte ihn irgendwie, wenn Seto ihm gegenüber wieder in sein altes Verhaltensmuster fiel. Der restliche Unterricht lief normal ab und Joey war mehr als glücklich, als es endlich zur Pause klingelte. Da er wusste, dass Seto meistens im Klassenraum blieb, wollte er eigentlich auch hier bleiben, in der Hoffnung, dass er mit ihm reden konnte, aber schon wurde er von Tristan, Ryou, Tea und Yugi umringt und war mehr oder weniger gezwungen, diese zur Cafeteria zu begleiten. „Oh man Joey, wenn du so weiter machst, dann kannst du bald jeden Tag nach der Schule nachsitzen.“ „Danke für die überflüssige Information, Tris.“, kam es schlechtgelaunt von Joey und er ließ sich seufzend auf einen freien Stuhl sinken, während seine Freunde neben ihm Platz nahmen. „Tristan hat aber recht.“, fand Tea, „Das macht sich auch schlecht auf deine Noten aus.“ „Und?“, Joey sah sie wütend an, „Ich fall eh schon in den meisten Fächern durch.“ „So ein Unsinn, Joey, du musst dich nur ein wenig anstrengen.“, Ryou lächelte ihn freundlich und aufmunternd an, trotzdem bekam er nur einen wütenden Blick des Blonden. „Was hat dir heute wieder die Stimmung vermiest, Joey?“, fragte Yugi, der scheinbar als einziger bemerkte, dass Joey nicht wegen dem Nachsitzen so schlecht gelaunt war. „Kaiba.“, sagte Joey viel sagend, da er den Bunthaarigen als einzigen über seine Gefühle zu dem Firmenchef aufgeklärt hatte, „Erklär ich dir später.“, murmelte er seinem besten Freund dann noch leise zu. Da es kein ungewöhnliches Thema mehr zwischen den Freunden war, dass Joey Stress mit dem Jungmillionär hatten, machten sie sich nichts weiter draus und redeten nun über andere Sachen. Joey machte sich nicht einmal die Mühe, ihnen zuzuhören. Er war mit seinen Gedanken wieder bei seinem neuen Partner, mit wem der Beziehungsstart nicht gerade traumhaft war. Klar, die Nacht war einfach himmlisch und Joey konnte sich nicht erinnern, den Sex schon einmal so genossen zu haben. Er dachte weiter an dieses schöne Erlebnis und irgendwann sprach Tristan ihn frech grinsend an: „Na Joey, von welchem Mädel träumst du denn grade?“ Joey schreckt auf und sah ihn verwirrt an. „Hä?“, fragte er ungeniert. Tristan grinste nur noch breiter und nickte zu Joeys Schritt. Der Blonde sah an sich runter und als er die Beule in seiner Hose erkannte, wurde er knallrot, zog sich schnell seine Jacke über, die die Beule verdeckte und rannte schnell aus der Cafeteria in Richtung der Toiletten. Als er ankam, riss er schnell die Tür auf und trat ein. Zu seinem Glück war die Toilette leer, nein, er korrigierte sich, als er zu den Waschbecken sah, die Toilette war fast leer. „Hi.“, nuschelte er. Super, da kam er extra hierher, damit er auf andere Gedanken kam und seine Erregung nachließ und wen traf er hier? Den Verursacher für die Beule in seiner Hose und anstatt es besser zu machen, machte es das nur noch schlimmer. Seto musterte ihn kurz mit einem undefinierbaren Blick und wusch seine Hände dann zu Ende. „Hallo.“, sagte er leicht abweisend und war schon wieder auf dem Weg zum Ausgang. Joey machte das wieder sauer: „Man Seto, bist du echt so nachtragend? Du übertreibst es aber auch ziemlich. Deine einzigen Gedanken sind Schule und Arbeit und deine dämliche Tagesordnung.“ Die Toilettentür ging auf und ein Junge aus der unteren Stufe trat ein. „Ich weiß nicht was du meinst, Wheeler.“, sagte der Leiter der Kaiba Corporation nun verächtlich und mit seinem arroganten Blick und seiner stolzen Haltung ging er an dem um drei Köpfe kleineren Jungen vorbei zurück in das Klassenzimmer. Im Laufe der restlichen Unterrichtszeit hatte Joey gar keine Gelegenheit mehr, mal auch nur fünf Minuten alleine mit dem Brünetten zu sein und als die Klasse aus hatte und Joey noch nachsitzen musste, war Seto untypisch für ihn einer der ersten, die das Klassenzimmer verließen. Deprimiert blieb Joey also auf seinem Platz sitzen und wartete auf seinen Mathelehrer. Was hatte der sich wohl dieses Mal für eine Strafarbeit ausgedacht? Fünf Minuten später war Joey mit Wischmopp und Eimer bewaffnet in den Gängen der Schule. „Gänge wischen.“, fluchte er, „Wozu haben die Putzfrauen? Weiß der Kerl eigentlich wie viele Gänge die Schule hat? Das schaff ich nie in einer Doppelstunde.“ So redete Joey sich weiter in rage. Nachdem er mit seinen Aufgaben fertig war verließ er mit äußerst schlechter Laune die menschenleere Schule und fuhr wenig später mit seinem Rad los. Er beschloss nach Hause zu fahren, doch auf halbem Wege entschied er sich um. Er musste jetzt einfach mit Seto reden und diese Auseinandersetzung klären. Statt rechts abzubiegen, was zu ihm nach Hause führte, fuhr er links rum, denn der Weg führte in die Innenstadt und somit zur Kaiba Corporation. Er war sich ziemlich sicher, dass Seto wahrscheinlich jetzt arbeitete. Es dauerte nicht lange und er stellte sein Fahrrad wieder ab. Er lief die Treppen hoch zu den automatischen Türen, die sich sofort öffneten, als er vorstand. „Guten Tag, Willkommen in der Kaiba Corporation.“, grüßte ihn die Dame am Empfang, „würden sie sich hier bei mir anmelden und ihr Anliegen mitteilen?“ „Privatangelegenheit.“, sagte Joey ohne auf sie zu achten und ging weiter zu den Fahrstühlen. Er war noch nie in der Firma von Seto, aber er wusste, dass dessen Büro im letzten Stock war. So betrat er einen gerade angekommenen Fahrstuhl, der schon bald überfüllt war und drückte auf den obersten Knopf. Der Fahrstuhl hielt fast in jedem Stock und das war wirklich sehr nervig. Im Vorletzten Stock stiegen auch die letzten aus und so war Joey alleine, als es noch einen Stock weiter hoch ging. Doch mit Mal kamen ihm Bedenken. War das das Richtige, was er hier tat? Das er Seto einfach so überfiel, weil er mit ihm reden wollte? Konnte es nicht sein, dass der junge Mann dann nicht noch wütender auf ihn war? Nun ging jedoch die Fahrstuhltür erneut auf und eine Stimme ertönte, die Joey vorher gar nicht bemerkt hatte. „34 Stockwerk, Chefetage.“ „Let’s go.“ Joey atmete noch einmal tief durch und war froh, als er den Fahrstuhl endlich wieder verlassen konnte. Er wandte sich kurz nach links und rechts um, bis er eine Ausschilderung sah, dass es nach links zu „Seto Kaibas Büro“ ging und machte sich auch gleich auf den Weg dahin. Vor der Tür stand ein Schreibtisch an der Setos persönliche Sekretärin saß und etwas in einen Computer eintippte. Als der Blonde näher trat, sah die junge Frau erst auf. Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß, natürlich, so viel Joey jetzt auf, war es ungewöhnlich, wenn jemand in normalen Alltagskleidern zum Chef wollte. „Hallo.“, grüßte Joey, „Ist Mr. Kaiba da?“ „Hm, Sie wünschen?“, fragte sie höflich, auch wenn ihr der Auftritt von Joey wohl nicht ganz so gut in den Kram passte. „Na mit ihm reden, ist er da?“, wiederholte der seine Frage. „Mr. Kaiba ist beschäftigt, er hat keine Zeit.“, sagte die Frau. „Aber er ist da?“ Warum konnte die nicht einfach Ja oder Nein sagen? „Wie gesagt, er ist beschäftigt und möchte nicht gestört werden.“, sagte sie nun mit einer Spur Ungeduld. „Ach das geht schon in Ordnung.“, tat Joey dies mit einer Handbewegung ab, „Ich bin ein Freund von ihm.“ Damit ging er um den Schreibtisch rum, doch die Sekretärin sprang auf und versperrte ihm den Weg. „Sie dürfen da nicht rein.“, sagte sie nun streng. Joey seufzte noch mal tief. „Dann fragen Sie doch einfach Ihren Chef.“ „Er hat mir bereits ausdrücklich Befohlen, absolut nicht gestört werden zu wollen, wenn etwas sein sollte, dann können Sie es auch mit mir klären.“, die Sekretärin machte auch keinen Platz, als Joey einen Schritt vorging. „Ich bin allerdings wegen etwas privatem hier.“, erklärte Joey ihr. Er hörte eine Tür aufgehen und eine ihm vertraute, kühle Stimme fragte: „Was ist hier los? Ich versuche zu Arbeiten und Sie machen einen Lärm auf dem Flur.“ „Tut mir Leid, Mr. Kaiba, aber dieser junge Mann hier…“, sie deutete auf Joey, „möchte unbedingt zu Ihnen ins Büro, um mit Ihnen zu reden, ich habe ihm bereits erklärt, dass sie zu tun haben.“ Setos Blick viel auf Joey und er hob eine Augenbraue an. Dann sah er wieder zu seiner Sekretärin: „Das geht in Ordnung.“, und an Joey gewannt fügte er hinzu, „Komm rein, du hast fünf Minuten, dann muss ich weiterarbeiten.“ Joey sah ihn kurz traurig an, denn wieder hatte Seto ihn so kalt und abweisend behandelnd, doch schließlich folgte er ihm in sein Büro. Dort drin sah er sich neugierig um. Setos Büro war sehr geschmackvoll eingerichtet, doch viel ihm auf, dass nicht persönliches wie ein Foto oder auch eine Blume irgendwo stand. Wenn man aus den großen von außen verspiegelten Fenstern sah, konnte man über ganz Domino City sehen. „Also, was willst du hier?“, fragte der Firmenleiter nun der vor ihm stand und ihn leicht genervt ansah. Joey sah zu ihm auf und meinte dann: „Mit dir reden, ich denke, wir müssen da noch etwas klären und wenn du dir nie Zeit nimmst, dann nehme ich mir eben deine Zeit.“ „Und was sollten wir deiner Meinung nach klären?“ Noch immer war Seto so abweisend und dass er Joey nicht mal einen Stuhl anbot wies daraufhin, dass er den Blonden schnell wieder loswerden wollte. „Seto, du wolltest eine Chance für eine Beziehung. Zu einer Beziehung gehört allerdings auch, dass man sich Zeit für seinen Partner nimmt und dass man sie weder zu Hause, in der Schule noch bei der Arbeit so kalt abweist. Und du kannst dir ruhig auch mal ein wenig Zeit nehmen, stell halt jemanden ein, der noch ein wenig deine Arbeit mitmacht, dann hast du mehr Zeit und kannst dich sowohl mit Mokuba und auch mit mir mehr beschäftigen, oder willst du das alles einfach so beim Alten lassen?“, Joey sah ihn nun abwartend an und die Antwort von Seto, die kaum eine Sekunde später kam, traf ihn wie ein harter Schlag: „Ja, möchte ich.“ Ein paar Mal öffnete der Blonde den Mund und schloss ihn immer wieder, bis er endlich etwas zustande brachte zu sagen: „Das ist also deine Einstellung? Schön, wenn du dir keine Zeit für mich nimmst und ständig so abweisend zu mir bist, sehe ich keinen Sinn für eine Beziehung. Tja, ich habe unserer Beziehung gerne eine Chance gegeben, aber dank dir ist sie schon nach weniger als 24 Stunden vorbei. Wir sehen uns in der Schule, Kaiba.“ Joey drehte sich um. Sein Herz raste schmerzhaft und er fühlte sich unwohl. Es viel ihm nicht leicht, das zu sagen, doch ihm war klar, dass es so wirklich nicht weiter gehen konnte. Tränen schossen in seinen Augen und er versuchte sie zurückzuhalten, als er an der Tür stand und sie schon wieder öffnen wollte. „Joey, warte…“, rief Seto ihm nach und fügte dann noch mit leichter Mühe hinzu, „Bitte.“ Also blieb der Blonde stehen drehte sich aber nicht zu seinem Drachen um. „Ich denke, wir sollten da wirklich etwas klären.“, fand Seto nun auch und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch, „na ja, dass ich meist so abweisend bin liegt daran dass ich Angst habe, du weißt schließlich, was mein Stiefvater mir angetan hat und seitdem habe ich Angst, mich auf andere Menschen einzulassen, deshalb bin ich immer so abweisend und kühl anderen gegenüber, dass die gar nicht auf die Idee kommen, sich auf mich einlassen zu wollen.“ Genauso, wie Joey es sich gedacht hatte und er drehte sich nun doch zu Seto um, der ihn leicht traurig und unsicher ansah, bevor er fort fuhr. „Na ja und die Sache, dass ich ständig nach Tagesordnung gehe ist bei mir, weil ich Zwangsneurotiker bin…“, Seto senkte den Blick und fragte noch: „Sagt dir das etwas?“ „Nicht wirklich.“, antwortete Joey wahrheitsgemäß. „Na ja, ein Zwangsneurotiker geht immer nach Tagesplan und die Handlungen sind auch oft gleich… wenn etwas meinen Tagesplan aus dem Gleichgewicht bringt, fühle ich mich unwohl, weißt du… Zwangsneurotiker haben meist vor etwas Angst und durch diese Zwänge kann ich eben diese Angst verdrängen…“, erklärte Seto und seufzte tief. Joey sah ihn unsicher an. „Verstehe…“, murmelte er, „tut mir Leid, Seto, ich hatte ja keine Ahnung.“, er ging zu ihm und umarmte ihn, „und natürlich machen wir nicht Schluss… aber… kann man etwas dagegen tun?“ „Nur eine Therapie.“, antwortete Seto und erwiderte die Umarmung, „Professionelle Hilfe halt. Im schlimmsten Fall könnte ich sogar in eine spezielle Klinik eingewiesen werden, aber bei mir persönlich ist es jetzt nicht ganz so schlimm…“ „Machst du denn so eine Therapie?“, fragte Joey und sah zu ihm hoch. „Nein.“, Seto erwiderte den Blick kurz. „Warum nicht?“ „Weil ich mir bisher nicht eingestanden habe, dass ich wirklich Zwangsneurotiker bin, obwohl es bei meiner Vergangenheit offensichtlich ist…“ --- Tja, was sagt ihr dazu? Würde mich sehr über eure Meinung freuen Lg Shadè Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)