Der letzte Kampf von chaska (Ayaka und Sesshomaru; Teil 4) ================================================================================ Kapitel 8: Getrennt in der Eishölle ----------------------------------- Hallo Ihr Lieben, Es geht weiter. Trotz des dramatischen Kapitelnamen, geht es etwas ruhiger zu. Ich muss zugeben, dass ich dieses Kapitel auch noch einmal umgeschrieben habe. Eigentlich wollte ich Euch über das Schicksal von Ayaka noch ein wenig im Unklaren lassen. Doch nach den entsprechenden Kommis, habe ich mich entschlossen Euch nicht länger auf die Folter zu spannen. Doch zuerst geht es zu unseren Freunden, die der neueste Abkömmling von Naraku so erfolgreich getrennt hat... ************************************************************************* Getrennt in der Eishölle Von einer auf die andere Sekunde spürte Inu Yasha wieder Boden unter den Füßen und die helle Sonne blendete ihn. Hektisch sah er sich um. Die Berge vor ihm sahen ganz anders aus, als vorhin und es war kein Gegner zu sehen. "Kagome!", schrie er. Eine leise Stimme hinter ihm antwortete. "Ich bin hier!" Er wirbelte herum. Direkt hinter ihm stand Kagome. Sie fasste sich gerade an den Kopf und schwankte etwas. Schnell griff er zu und packte sie am Arm. "Alles in Ordnung?", fragte Inu Yasha besorgt. Kagome nickte leicht. Das Schwindelgefühl ließ allmählich nach. Besorgt sah sie sich um. "Wo ist Shippou-chan?" Das letzte Mal hatte sie ihn auf ihrer Schulter gespürt, bevor die ganze Welt in Dunkelheit versunken war. "Kagome!", der kleine Fuchsdämon saß auf dem Boden neben ihr und rieb sich den Kopf. "Oh Mann! Was war denn das? Ich fühle mich fürchterlich." Suchend sah sich Inu Yasha nochmals um. Doch er konnte keinen Feind sehen oder riechen. Auch dieses merkwürdige Youki war verschwunden. Mit einem leisen Fauchen verwandelte sich Tessaiga zurück und wurde von ihm wieder in die Scheide gesteckt. "Ich weiß nicht, wie dieser Kerl das geschafft hat, doch wir befinden uns an einen vollständig anderen Ort", sagte er und fuhr nach einem kurzen Rundblick fort. "Außerdem sind die Anderen verschwunden. Ich kann keine Spur von ihnen ausmachen." Kagome hatte Shippou auf den Arm genommen und trat an Inu Yasha’s Seite. "Ich hoffe, dass es den anderen gut geht. Vielleicht treffen wir sie bald wieder. Unser Ziel ist immer noch dasselbe." "Also los, lassen wir diesen Bastrad von Naraku nicht länger warten", knurrte Inu Yasha und ging los. *********************************************************************** Das plötzliche Gefühl wieder Boden unter den Füßen zu haben, ließ Sango taumeln. Sie zog den Hiraikotsu vor sich und stützte sich auf ihm ab. Dann riss sie die Augen auf und versuchte sich zu orientieren. Sie befanden sich auf einem schmalen Felssims. Gerade so breit, dass sie Rücken an Rücken stehen konnten, mit Kirara fest an ihrer Seite. Mit einem klagenden Miauen verwandelte sich die mächtige Dämonenkatze gerade in ihre kleine Form. "Sango!", hörte sie die besorgte Stimme in ihrem Rücken. "Alles in Ordnung?" Sie nickte, noch bevor es ihr einfiel, dass man ein Nicken nicht hören konnte. "Ja." Ihre Augen glitten umher. Die Berge sahen irgendwie anders aus. Schon allein die Tatsache, wo sie standen, zeigte nur zu deutlich, dass sie sich an einem anderen Ort befanden. Vorsichtig richtete sie sich auf und wandte den Kopf nach hinten. Hinter ihr stand Miroku mit den Rücken eng an die Felswand gepresst. Er hatte die Augen geschlossen und auf seiner Oberlippe, hatten sich trotz der Kälte feine Schweißperlen gebildet. "Bist du okay?", fragte sie. Mirkou nickte und öffnete die Augen. "Geht schon wieder. Egal was uns hierher gebracht hat. Es hat sich negativ auf meinen Magen ausgewirkt." Ein bitteres Lachen entwich Sango. "Mir ist auch ein wenig schwindlig." Nach kurzem Zögern wagte sie zu fragen. "Was meinst du, was mit den anderen ist?" Nachdenklich strich sich Miroku durch Haar. "Es wird ihnen wohl nicht anders ergangen sein, wie uns. Naraku hat es erfolgreich geschafft unsere Gruppe zu trennen. Wer weiß, was für Fallen noch in diesen Bergen auf uns lauern." Sein Blick fiel auf Kirara. "Was ist mit ihr?", fragte er besorgt. Die Dämonenkatze hatte sich auf dem steinigen Boden zu einer kleinen Fellkugel zusammengerollt und maunzte kläglich. Die Dämonenjägerin hatte sich schon neben die geschrumpfte Katze gekniet. Vorsichtig hob sie sie hoch und strich ihr über das Fell. "Sie scheint in Ordnung. Nur etwas schwach auf den Beinen. Dieser Transport hat ihr nicht gut getan. Wir sollten zu Fuß weitergehen." "Auf geht’s!", sagte Miroku und wandte sich nach rechts. Dort führte der Weg leicht aufwärts. Sango folgte ihm mit Kirara auf dem Arm. Immer sorgfältig auf den schmalen Weg achtend, gingen sie langsam vorwärts. Stellenweise wurde das Felssims so schmal, das sie diese Stellen nur so überwinden konnten, indem sie sich mit den Rücken fest an die steile Felswand pressten und vorsichtig seitlich weiterbewegten. Dabei wurde die begehbare Fläche teilweise so schmal, dass ihre Zehen schon über den Abgrund ragten. Jedes Mal wurde Sango fast schlecht. Es war etwas völlig anders auf Kirara zu fliegen. Das hier war die reinste Folter. Sie betete inständig, dass der Weg bald breiter werden würde. *********************************************************************** Inu Yasha hob witternd den Kopf. Mit kritischem Blick musterte er die Wolken, die sich über den Wipfeln der Berge zusammenzogen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, was sich da zusammenbraute. "Was ist los?" fragte Kagome und trat an seine Seite. "Wir werden einen Schneesturm bekommen", antwortete er. Kagome folgte seinem Blick und zog die Augenbrauen zusammen. "Das ist nicht gut. Hier oben sind wir schutzlos dem Schnee ausgeliefert. Wir sollten versuchen irgendwo einen Unterschlupf zu finden, bevor der Sturm losbricht." Inu Yasha nickte nur und nahm die Wanderung wieder auf. Der Weg war nicht einfach und nur langsam kamen sie voran. Shippou hatte sich aus Kagome Armen gelöst und war einige Meter vorgesprungen. Inu Yasha griff gerade Kagome hilfreich unter die Arme, als das Mädchen strauchelte und drohte hinzu fallen. Mit der Hand konnte sie sich im letzten Moment an der rauen Felswand festhalten, bevor sie endgültig die Balance verlor. Mit einem leichten Stöhnen strich sie sich über die aufgeschürften Stellen an der Hand, die die scharfen Kanten am Felsen hinterlassen hatten. "Tut es weh?", fragte Inu Yasha. Sie war ihm einen flüchtigen Blick zu. "Ich bin kein Dämon. Bei den Menschen verheilen Wunden nicht so schnell", sagte sie. "Ich sag es ja, die Schwäche des menschlichen Körpers ist erbärmlich" knurrte Inu Yasha leise, doch Kagome hatte es gehört. Entschlossen entzog sie ihm ihren Arm. "Danke. Ich komme zurecht." Vereinzelt begannen die Schneeflocken schon zu fallen. Von Minute zu Minute steigerte sich der Flockenfall, bis sie schließlich kaum noch die Hand vor den Augen sehen konnten. Gleichzeitig frischte der Wind auf und pfiff unangenehm über die kleine Gruppe. "Kommt! Ich habe was gefunden", die helle Stimme von Shippou war fast kaum verstehen. Gemeinsam kämpften sie sich vorwärts und erreichten schließlich die Stelle, wo Shippou sich an die Felswand presste. Mit seiner kleinen Hand zeigte er auf einen schmalen Felsspalt. Kagome nahm den jungen Kitsune hoch. "Gut gemacht, Shippou-chan", dann folgte sie dem Hanyou, der sich schon durch den Felsspalt in das schützende Berginnere quetschte. Der Spalt verbreitete sich nach wenigen Schritten zu einer kleinen Höhle. Nicht sehr groß, aber sie bot wenigsten vor dem Schnee und dem Wind etwas Schutz. Kagome kniete sich an die Felswand und schlang die Arme um sich. Der Wind pfiff in den Spalt und ließ sie erzittern. Inu Yasha hatte sich neben sie gesetzt und betrachtet sie nachdenklich. Schließlich zog er sich kurz entschlossen seinen Haori aus und legte ihn um ihre Schultern. Kagome zuckte erstaunt zusammen. Ihre großen Augen sahen ihn ungläubig an. "Was soll das?", fragte sie gegen den Sturm an. "Wenn du hier so bloß mit deiner komischen Kleidung dasitzt, wirst du noch krank werden. Komm her!", energisch packte er sie an den Schultern. Zog sie an sich, dass sie zwischen seinen Beinen saß. Dann legte er die Arme um sie und drückte sie an seinen Körper. Röte schoss in Kagome Wangen. Unter ihrer Wange spürte sie seinen regelmäßigen Herzschlag. Sie roch seinen Duft, der an seiner Kleidung hing und fühlte die Wärme, die von seinem Körper ausging. Unwillkürlich kuschelte sie sich näher an ihn und schloss die Augen. Vielleicht würde es das letzte Mal sein, dass sie ihm so nahe sein konnte. Inu Yasha fühlte ihre regelmäßigen Atemzüge. Ihr Körper wirkte so zart und zerbrechlich in seinen Armen. Doch er wusste, wie stark sie sein konnte. ~Meine Kagome~, dachte er und erschrak im nächsten Moment über seine eigenen Gedanken. Was sollte das? Sie war seine Reisegefährtin mehr aber auch nicht,... oder? Woher kam dieser übermächtige Wunsch in ihm, dass er sie vor allen Gefahren beschützen wollte, selbst, wenn es ihn sein eigenes Leben kosten konnte? Doch für diesen Moment schob er die Fragen in den Hintergrund, alles was in diesen Moment für ihn wichtig war, hielt er in seinen Armen. *********************************************************************** Der Flug verlief reibungslos. Kein Youkai war zu sehen oder zu fühlen. Fast war Sesshomaru enttäuscht. Sollte das wirklich schon alles gewesen sein, was Naraku zu bieten hatte? Sie würden eben getrennt nach dem alten Kloster suchen. Schließlich würden sie dort wieder zusammenfinden. Diese Aktion des Hanyou’s also keinerlei Sinn. Es sei denn er verfolgte den Plan sie getrennt leichter angreifen zu können. Der Flug erforderte keine größere Aufmerksamkeit von ihm und so schweiften seine Gedanken in Richtung Westen. Dort lag sein Schloss und dort war Ayaka, seine Gefährtin. Der Wunsch sie zu sehen, oder auch nur zu wissen, wie es ihr ging war fast übermächtig in ihm. Das Gefühl einen Fehler begangen zu haben, als er sich auf diese Mission eingelassen hatte, wurde von Tag zu Tag intensiver. Doch nun war es für eine Rückkehr zu spät. Nun musste er sich dem letzten Kampf mit Naraku stellen. Obwohl Sesshomaru in Gedanken versunken war, behielt er den Kurs bei. Immer nördliche Richtung. Vor ihm tauchte ein breiter, schneebedeckter Berggipfel auf. Unbewusst begann er die Flughöhe zu verändern, dass er über die Spitze hinweg gleiten konnte. Es fiel ihm im ersten Moment überhaupt nicht auf, doch als die Luft immer eisiger und dünner wurde, richtete er seine ganze Aufmerksamkeit nach vorne. Verwundert runzelte Sesshomaru die Stirn. Der Berg hatte gar nicht so hoch ausgesehen, schon längst hätte er ihn überquert haben müssen. Doch nun ragten die Felsen immer noch unverändert vor ihm in die Höhe. Die Spitze in den Wolken verborgen. Er legte noch einen Zahn an Geschwindigkeit und Höhe zu, doch der Abstand verringerte sich nicht. Langsam wurde ihm klar, dass hier Magie im Spiel war. Egal, wohin er sich in nördlicher Richtung wendete, immer bildeten die Berge ein unüberwindbares Hindernis. Verärgert zog er Tokijin. Mit einem kurzen Schlag schickte er die blauen Wirbel los, doch prallten sie an den Felsen ab, ohne eine Wirkung zu erzielen. Gut... er hatte Naraku offensichtlich Unrecht getan. Der hatte sich doch einiges ausgedacht um ihn aufzuhalten. Es bedeutete eine Menge Energieraufwand, um so eine Magiebarriere zu errichten. Zu so etwas war dieser Kerl bis vor kurzem nicht in der Lage gewesen. Sollte das Shikon no Tama schon vollständig sein? Das wäre auf jeden Fall eine Erklärung für diese Barriere. Sesshomaru steckte Tokijin wieder in seinen Gürtel. Hier kam er mit Gewalt nicht weiter. Suchend sah er sich um. In nicht also weiter Entfernung meinte er die flachen Ausläufer eines Gletschers zu erkennen. Er änderte die Flugrichtung und nahm Kurs auf das Ziel. Es war egal, wo er anfing zu suchen. Irgendwo musste es einfach eine Passage geben. Immer wieder änderte er die Flughöhe und ließ dabei die schroffen Felswände, die fast senkrecht in die Tiefe fielen, nicht aus den Augen. Die Berge veränderten immer wieder die Höhe und glichen sich seinem Flug an. So konnte er sie unmöglich überwinden. Es änderte sich nichts daran, bis er die breite Gletscherzunge erreichte. Erst glaubte Sesshomaru an eine Täuschung. Er flog noch Mals am Gletscher vorbei und veränderte die Flughöhe. Nein, hier blieb die Höhe des Gletschers gleich, sie veränderte sich nicht. Es blieb gleich hoch. Er landete in einem weichen Bogen auf der weiten, eisigen Fläche. Es knirschte unter seinen Sohlen, als er vorsichtig am ein paar Schritte machte. Langsam ließ er den Blick über den Gletscher vor ihn gleiten. Sanft ansteigend führte die breite, weiße Fläche den Berg hinauf und schien sich am Horizont aufzulösen. Der Gletscher bildete einen Pass über diesen Berg. Argwöhnisch verengte er die goldenen Augen zu schmalen Schlitzen. Eine Falle! Naraku würde garantiert nicht so nachlässig sein, so einen breiten Eingang unbewacht zu lassen. Nein, da lauerte doch irgendetwas im Verborgenen. Gleichmütig zuckte Sesshomaru kurz mit den Schultern. Es war auch egal. Hier ging es weiter, also würde er diesen Weg nehmen und sich einfach mal überraschen lassen, was das wohl auf ihn wartete. Langsam machte sich der Hundeyoukai sich auf den Weg. Immer wieder musste er breite Spalten überspringen, die sich vor ihm auftaten. Wenn er einen kurzen Blick hinunterwarf, konnte er den Grund der Spalten nicht sehen. Das Eis schimmerte geheimnisvoll an den steil abfallenden Wänden in einem tiefen Blau und bildete teilweise abstrakte Figuren. Auf dem Gletscher war es nicht still. Es knirschte und krachte immer wieder. Wie in Zeitlupe schob das Eis sich Millimeter für Millimeter weiter talwärts. Dabei schabten die gewaltigen Eismassen über den felsigen Grund. Es nahm Steine mit sich und schliff tiefe Kerben in den Berg. Manchmal tat sich mit lautem Getöse eine neue Spalte auf. Andere schlossen sich, indem die Ränder zusammenfielen. An einigen Stellen war tiefer Neuschnee zu finden, der sich noch nicht in harte Eiskristalle verwandelt hatte. Es war eine kalte und unheimliche Landschaft, die sich den Berg hochzog. Stetig ging es aufwärts. Sesshomaru gönnte sich keine Pause. Er wollte diesen Gletscher so schnell wie möglich hinter sich bringen. Eine Bewegung an der Flanke des Berggipfels zu seiner Rechten ließ ihn innehalten. Löste sich dort eine Lawine? Das konnte unangenehm werden. Weiß gegen Weiß, dazu der graue, Wolken verhangene Himmel. Das Licht schien die Konturen miteinander verschmelzen zu lassen. Hatte er sich geirrt? Nein... da war es wieder. Der Schnee schien sich zu bewegen, doch nicht etwa talabwärts auf den Gletscher zu, sondern in Richtung des Berggipfels. Das war gegen jedes Naturgesetz. Sesshomaru kniff die Augen zusammen und seine scharfen Youkaiaugen vermochten nun Einzelheiten erkennen. Aus dem sich bewegenden Schnee formte sich eine große Gestalt. Riesige, lange Arme schleiften schon fast auf dem Boden. Ein grober, kantiger Kopf saß ohne Hals auf breiten, massigen Schultern. Eisblaue Augen fixierten nun den Inuyoukai scharf. "Wer bist du?", die Frage wehte, wie ein eisiger Windhauch, über ihn hinweg. "Ein Reisender", antwortete Sesshomaru knapp. Noch stand er ganz entspannt da. Der Schneedämon hatte noch keine Anstalten gemacht ihn anzugreifen. "Wohin willst du?", kam die nächste Frage. Fast hätte Sesshomaru abfällig geschnaubt. War das nicht offensichtlich? Anscheinend war dieser Dämon nicht besonders intelligent. Kein Wunder, wer in dieser Gegend lebte, dem konnten auch nur die Gehirnzellen einfrieren. Sesshomaru hob die rechte Hand und zeigte mit der scharfe Kralle des Zeigfingers bergaufwärts. "Dort lang!" Der Schneedämon folgte der gezeigten Richtung. Sein rechter Arm hob sich und er kratzte sich nachdenklich am Kopf. Schnee staubte auf und fiel in kleinen Flocken zu Boden. "Ein Freund hat mich gebeten, keinen über diesen Pass zu lassen. Kehr um, Reisender!" "Hat dein Freund auch erwähnt, dass es gefährlich sein kann Reisende aufzuhalten. Lass mich durch, oder du machst diese Erfahrung am eigenen Leib", erwiderte Sesshomaru. Seine Hand tastete nach dem Griff von Tokijin. Der Schneedämon richtete sich ein wenig auf. "Kehr um, oder du wirst dein Grab in meinem Schnee finden." Ohne auf eine Antwort zu warten, hob der Schneedämon unvermittelt die rechte Hand und schlug zu. Ein riesiger Schneeball löste sich von seiner Handfläche und flog mit rasender Geschwindigkeit auf Sesshomaru zu. *********************************************************************** Dunkle Wolken hatten sich vor die Mondsichel geschoben und legten den Wald voller unheimlicher Schatten. Die Sterne strahlten zu schwach, als dass man irgendetwas erkennen konnte. Reglos stand die schlanke Gestalt am Rande der kleinen Lichtung. Rote Augen glühten in der Dunkelheit. Ein Fuchs hatte auf der anderen Seite die Lichtung betreten und hielt nun inne. Witternd hob er den Kopf. Als er den großen Schatten sah und der Wind den Geruch zu ihm trieb, duckte er sich nieder. Seine Nackenhaare stellten sich auf und mit einem leisen Winseln kroch er rückwärts wieder ins Gebüsch. Kaum war er unter den dichten Zweigen in Sicherheit, wandte er sich um und rannte fort, so schnell wie ihn die Beine trugen. Das was er dort auf dieser Lichtung gerochen und gesehen hatte, ließ ihn froh werden, mit dem Leben davon gekommen zu sein. Leises Rascheln erklang in dem Gebüsch, das sich seitlich hinter der unheimlichen Gestalt befand. Der Kopf mit den roten Augen wandte sich um. Ein leises drohendes Knurren entstand in ihrer Kehle und schwang als eindeutige Warnung den Ankömmlingen entgegen. Eine Schwertklinge wurde in Position gehoben. Auf der scharfen Schneide waren dunkle Flecken zu erkennen. Die Zweige teilten sich und vorsichtig betrat eine ältere Frau die Lichtung. Die spitzen Ohren wiesen sie als Dämonin aus. Neben ihr tauchte ein kleiner Dämon auf, dessen Statue stark an eine übergroße Kröte erinnerte. Die gelben Augen traten leicht hervor. Grüne Hände umklammerten einen Stab, auf dessen Spitze sich zwei Köpfe befanden. "So steht sie schon seit Stunden. Ihre Verletzungen müssen behandelt werden, Megumi-sama. Der Herr wird nicht erfreut sein, wenn er zurückkommt", flüsterte der grüne Dämon leise. Deutlich konnte man die Angst in seiner Stimme hören. Die ältere Dämonin mit dem Namen Megumi ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Genau musterte sie die Gestalt, doch trat sie nicht einen Schritt näher. Die Warnung, die diese bei ihrem Erscheinen ausgestoßen hatte, war absolut unmissverständlich gewesen. "So wie es aussieht, beginnen die Verletzungen schon zu verheilen. Ihr braucht also darüber keine Sorge zu haben, Jaken-sama", beruhigte sie den kleinen Dämon, nachdem sie ihre Beobachtungen abgeschlossen hatte. Ihr Gesichtsausdruck war jedoch ernst, als sie nun den Kopf zu Jaken wandte. "Doch ich warne Euch ernsthaft. Es wäre sehr gefährlich sich ihr nun zu nähern. Sie befindet sich in einem Zustand, den man sehr selten bei vollwertigen Dämonen findet. Ihre Instinkte haben vollständig die Kontrolle übernommen. Sie wird nur noch von dem einzigen Wunsch beherrscht die ihren zu beschützen. Jeder, der sich ihr in verdächtiger oder gar feindlicher Absicht nähert, wird sofort angegriffen werden." Megumi blickte wieder zu der Gestalt herüber. "Im Grunde genommen ist es auch kein Wunder, nach allem, was sie in den letzten Stunden durchgemacht hat." Deutlich schwang Mitgefühl in ihrer dunklen Stimme. "Und was mache ich nun?", stellte Jaken die für ihn wichtigste Frage. "Bleibt bei ihr. Ihr fallt, genauso wie die Kinder, offenbar unter ihren Schutz. Sie wird Euch nichts tun." "Und was macht Ihr?" Der Blick der alten Dämonin glitt über die Lichtung und den dunklen Wald. "Ich werde versuchen die übrigen zu finden. Es gibt eine Menge Verletzte durch den Kampf. Sie brauchen meine Hilfe. Den Göttern sei Dank, haben die Angreifer auf eine Verfolgung verzichtet. Habt Vertrauen, Jaken-sama. Der Herr wird sicher bald kommen und dann wird alles wieder gut." Mit einem abschließenden Nicken, das dem kleinen Dämon Mut machen sollte, wandte sie sich ab und entfernte sich mit schnellen Schritten. Zurück blieb ein Jaken, dem bei einem Blick auf seine Herrin ein Schauder nach dem anderen über den Rücken lief. Mit einem leisen Seufzer, wandte er sich ab und kehrte zu Rin und dem neugeborenen Sohn seines Herrn zurück. Er konnte nichts anders tun, als hier zu bleiben und auf die Rückkehr von Sesshomaru zu warten. Jaken betete inständig darum, dass diese Rückkehr bald war... *********************************************************************** Ende Kapitel 8 Wie gesagt, Naraku hat nicht umsonst die Gruppe getrennt. Sesshomaru trifft als erstes auf Schwierigkeiten in Form eines Schneedämons, der ihn im Auftrag von Naraku aufhalten will. Sango und Miroku haben wohl die schlechteste Wegstrecke zugeteilt bekommen. Und Inu Yasha, Shippou und Kagome müssen einem Schneesturm trotzen. Das nächste Mal trifft Inu Yasha’s Gruppe auf einen alten Freund. Zugegeben, der Hanyou hätte auf ein solches Treffen ruhig verzichten können, denn nicht nur, das er den Betreffenden im wahrsten Sinne des Wortes nicht riechen kann, bringt diese Begegnung noch mehr schlechte Nachrichten. Das nächste Mal heißt es „Wolfsblut“. Wer so nett ist und mir einen Kommi hinterläßt, dem sage ich Bescheid, wenn das nächste Kapitel online ist. Liebe Grüße chaska Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)