Live Like A Vampire von Forest_soul ================================================================================ Kapitel 34: † Dark Memories † -34- ---------------------------------- ~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~ † Dark Memories † 34 „J-ja... geht schon...“, Shujin blickte auf. Und es war das erste Mal, dass er erkannte, wie eindrucksvoll die smaragdgrünen Augen seines Gegenübers glänzten. Unbewusst schnupperte er, seinen Blick konnte er auch nicht abwenden. °Er riecht gut..°, bemerkte der Mischling. Er mochte den Geruch von Werwölfen gerne. Er selbst fühlte sich den Werwölfen näher, da er Jahre lang als Werwolf gelebt hatte, bevor er von einem Vampir gebissen wurde. ~ Okami blickte ihn skeptisch an. Shujin wurde sogleich aus seinen Gedanken gerissen. „Mhh.... auch nicht viel besser, oder?“, er drehte das festgebundene Handgelenk, „Die haben ganz schön gescheuert...“, der Werwolf seufzte schlechten Gewissens, „Warte.. ich hol’ etwas zum Drauftun... sonst entzündet sich das am Ende noch... und von foltern hat er ja nichts gesagt..“, sogleich sprang er auf und huschte davon, in Richtung Badezimmer. „Wa-?“, Shujin blickte ihm ungläubig nach. Er sank in sich zusammen und zog die Knie an sich ran. Unbewusst raschelten seine Flügel. So etwas war wirklich neu. Wieso machte sich der Werwolf denn Gedanken? ~ Schnell kam Okami zurück. „Es kann sein, dass die ein bisschen brennt... aber sie hilft...“, unangekündigt zog er die Handgelenke wieder an sich und tat etwas von der Salbe darauf. Shujin zuckte und begann zu zittern. Okami musterte ihn. „Ist dir kalt?“ Die Salbe brannte wirklich höllisch und diese Nähe machte ihn zunehmend nervöser. Aufgebracht sah Shujin ihn an, schüttelte den Kopf, „Nein... ein wenig vielleicht...“ „Oh.. sorry... das hört wirklich gleich auf zu brennen.... Ich bring’ die schnell wieder weg..“, er stand auf, „Du kannst dir ja ne Decke nehmen... wenn dir kalt ist...“, und schon war er wieder um die Ecke verschwunden. ~ Shujin kniete sich auf die Couch, um nach einer Decke zu angeln, was sich mit den, zwar lockerer, jedoch noch immer verbundenen Handgelenken als Problematik herausstellte. Er zog an der Decke, versuchte sie auszubreiten, sich irgendwie darin einzuwickeln, doch nichts half. °Verdammt...°, er grummelte und gab es auf. .. Als Okami zurück kam, erblickte er ihn dort so kläglich sitzen. „Oh... das klappte nicht, oder?..“, er lächelte entschuldigend, nahm die Decke und legte sie ihm um die Schultern. Dann setzte er sich auf den gegenüberstehenden Couchstuhl und beobachtete, wie sich Shujin in die Decke kuschelte. Shujin murmelte leise „Danke...“ und seufzte dann. Vorsichtig blickte er hoch, ihre Augen trafen sich. Shujins Blick war finster und undeutbar. „Du würdest mich nicht gehen lassen... oder?“ Darauf lächelte Okami mehr einfühlsam als amüsiert. „Nein...er hat gesagt, ich soll auf dich aufpassen... und das kann ich ja nicht, wenn du draußen rumläufst...“, Okamis Blick schwiff ab, auf die braunen Flügel seines Gegenübers. °..die sehen anders aus, als bei den Zweien...° Shujin lächelte resigniert, er hatte nichts Anderes erwartet. „Ich versteh’ schon... ist auch egal...“, dann bemerkte er den Blick des Werwolfes und zog darauf die Augenbrauen etwas ärgerlich zusammen, „Warum schaust du so?“ Okami schrak auf. „Ach.. nichts weiter... aber deine Flügel sehen irgendwie anders aus, als die von meinen beiden Untermietern... nicht so... schwarz...“ Doch Shujin wurde darauf nur noch etwas ärgerlicher. „Ja... so ist das, wenn man ein elender Mischlingsrüde ist...“, er grummelte, doch insgeheim schämte er sich für seine braunen Flügel und versuchte dies zu überspielen. Die letzten Jahre hatten die anderen Vampire anhand deren sofort erkannt, dass er „nur“ ein Mischling war. .. Okami setzte einen Hundeblick auf. „Entschuldige, wegen vorhin..... mir.. gefallen die..“, er griff nach ihnen, doch Shujin wich geschockt aus. Was sagte er da? Ihm gefallen die? Shujin verstand die Welt nicht mehr. Verblüfft und noch nervöser starrte er Okami an und flatterte wieder etwas mit den Schwingen. Als Okami erkannte, wie sehr er ihn mit dem Gesagten außer Fassung gebracht hatte, musste er unweigerlich grinsen. „Wenn du hier so rumflattertst, muss ich die auch noch festbinden!“, nun konnte er auch nicht mehr widerstehen und packte einen der Flügel. Shujin fiepte auf und begann panisch mit den Flügeln zu schlagen. „Hey...“, hauchte er heiser und erstarrte dann, da Okami nicht losgelassen hatte. Ängstlich rührte er sich nicht vom Fleck. Doch Okamis Brührungen waren sanft. Vorsichtig strich er über die braune Schwinge. „Die sind ja richtig weich...“, er strahlte vor Freude. Shujin wunderte sich, als er die Berührungen sogar als angenehm empfand, wurde verlegen und beobachte Okami dabei, wie dieser seine Flügel betrachtete. .. „Ich wünschte, sie wären schwarz... oder ich hätte gar keine...“, gab Shujin leise von sich. Seine Stimme war geknickt. Okami sah ihn verblüfft an. „Nein... ich find’ die toll so... ich wünschte, ich hätte auch welche...“ ... Shujin lächelte. Das hatte er nun wirklich noch nie gehört. Unbewusst drückte er seinen Flügel stärker in Okamis Handfläche um mehr von diesen Berührungen zu spüren. Von einer Sekunde zur Anderen blickte er aber beleidigt zur Seite und befreite den Flügel mit einem Ruck aus Okamis Hand. „Dann lass’ dich doch von einem Psychopaten beissen, obwohl du nichts lieber machen würdest, als zu sterben...“, von seinen Gefühlen überrumpelt biss sich der Mischling auf die Unterlippe um Tränen zu unterdrücken. Okamis schaute nun mitleidig und setzte sich neben ihn. „Was... ist denn passiert?“, fragte er. Irgendwie wollte er ihn trösten. .. Shujin wich zurück und wickelte sich stärker in die Decke. Dann blickte er traurig zu Boden. „Er... er hatte mich damals mitgenommen... ich war in einer Lagerhalle gefangen, von ein paar Menschen, die mich für einen tollwütigen Wolf hielten...“, Shujin erschauderte, als er davon sprach. Okami hörte aufmerksam zu und bekam nochmehr Mitleid. „Hier... passiert dir nichts...“, vorsichtig nahm er Shujin in den Arm. Dieser versuchte auszuweichen, zuckte und wurde erneut sehr nervös. Zitternd sah er Okami von der Seite an, welcher ihn sofort wieder losließ. „Oh... Entschuldigung... ich will dir nichts tun...“, Okami rutschte nun selbst wieder ein Stück weg. Shujins Herz raste. „Tut mir Leid... Ich bin wirklich ein Dummkopf...“, verzweifelt starrte er an den Boden. „Nein... macht nichts...“, Okami versuchte die Situation zu retten und sah ihn mitleidig an, „Hast du Hunger... oder Durst?“ .. Nun blickte Shujin wieder verblüfft auf. Seit Jahren hatte er sich nur von Blut ernährt. Mit einem Mal kamen Erinnerungen an sein früheres Leben auf und er wurde hibbelig. Etwas nervös raschelte er mit den Flügeln. „Was... was hast du denn?“ .. °...hoffentlich habe ich noch etwas Anderes als Kaffee und Fertigsuppen da...°, schoss es Okami durch den Kopf. „Hm... da muss ich nachsehen... kommst du gleich mit? Dann kannst du dir ja etwas aussuchen...“, er lächelte freundlich und machte die Fesseln ab, „Du wirst mir ja nicht weglaufen..“ Shujin wurde wieder verlegen. Freundlichkeit war er nicht gewohnt und Okami brachte ihn andauernt außer Fassung. Dennoch schaffte er nicht mehr, als „Danke...“, zu murmeln. ~ Okami wühlte in der Tiefkühltruhe. „Hm... was hältst du von Steak? Wenn du willst lass’ ich es noch ein wenig blutig...“ Shujin erschauderte vor Freude. Er war dicht hinter Okami geblieben. Dann nickte er heftig, „Ja... bitte...“, mit dankbaren Augen starrte er den Größeren an. Okami erwiderte den Blick verwundert. °... der scheint ja wirklich nicht besonders gut behandelt worden zu sein...° „Okay...“, er nickte und kramte weiter nach einer Pfanne. Während Okami kochte, drückte sich Shujin an die Wand, um ja nicht im Weg zu stehen. Mit neugierigen Augen verfolgte er den Werwolf. _ _ _ „Ich lüge nicht... ich habe wahre Gründe für meine Taten... und dir will ich klarmachen, dass er auch dich betrogen hat... er hat dich zu einem ewigen Leben gezwungen.. und gib es zu... was hat er denn schon mit dir getan?“, Kyôfus Augen glänzten dreckig, als er die letzte Frage betonte. „Was... willst du eigentlich von mir?“, fragte Tamashi, lunschte dabei durch seine blaue Mähne zu ihm nach oben. ... °War das wirklich alles nur von ihm gespielt?... Das glaube ich nicht... aber... wieso hat er mich gerettet? Wir kannten uns doch gar nicht... „Ich glaub’, ich hab mich in dich verliebt!“.. das hat er doch gesagt... was soll ich denn glauben?!° Kyôfus Worte hatten ihn ihm eine seltsame Unruhe ausgelöst. ~ Kyôfu merkte, dass Tamashi begann an Hígeki zu zweifeln. „Du bedeutest auch mir nicht viel. Ich will nur Hígekis Eigentum in Anspruch nehmen... er soll dafür leiden, dass er mich so verraten hat...“ .. „Ich bin nicht sein Eigentum!!“, Tamashi fauchte ihn nun wieder wütender an, „Und auch nicht dein Druckmittel... wenn er nichts von mir hält, warum sollte er dann leiden?!“ .. „Du verstehst nicht ganz... du bist ein Teil seiner ‚Sammlung’.. er war immer heikel auf seinen Besitz... und er wird dich suchen, weil er es nicht zulässt, dass man ihm das wegnimmt, was er gerade gerne mag...Das ist nur der erste Teil. Wenn er hier ist... werde ich auch mit ihm spielen...“ „Lass ihn in Ruhe!!“, schrie Tamashi dem älteren Vampir entgegen. Unzählige Tränen liefen seine Wangen hinunter, „Selbst wenn es vielleicht nur gespielt ist...er war der erste, der wenigstens so getan hat, als würde er mich mögen! Ich will nicht, dass du ihm wehtust!!“ .. Kyôfu blickte grinsend auf. „Als er erkannte, wie leicht du für ihn zu gewinnen bist, hat es ihm wohl noch mehr Spaß gemacht, deinen Kopf zu verdrehen.. du kannst einem leid tun... aber glaube mir... ich werde ihm sehr weh tun... wenn du willst, darfst du dabei zusehen...“ Tamashi schüttelte energisch den Kopf. „Nein!!! Lass ihn!!“, er riss und zog erfolglos an den Ketten, „Wenn du ihm was tust, dann bring’ ich dich um!!“ Kyôfu lachte amüsiert. „So sehr hat er dir den Kopf verdreht?“, er kniete sich vor Tamashi, „Wie hat er das angestellt?... Er war bestimmt nett zu dir...“, langsam strich er mit der Handfläche über Tamashis Oberkörper. Der junge Vampir zuckte zusammen. „Nimm deine Finger weg!!... Das darfst du nicht...“, er wurde leiser und zitterte. .. „Och... das darf ich nicht?!“, er grinste dreckig, „Was Hígeki wohl an dir findet...“, Kyôfus Blick ruhte verächtlich auf seinem Gegenüber. Sorgfältig tastete er seinen Körper ab. Ängstlich schlug Tamashi mit seinen Flügeln. „Fass mich nicht an!!“, fauchte er nun wieder wütender. Kyôfu jedoch kicherte bloß. „Aber du hältst ihn auf Trab, hm?“, zu Tamashis Erleichterung stand er wieder auf und ging einige Schritte rückwärts. „Du bist wirklich nicht mein Fall... was wohl in Hígeki gefahren ist...“ .. Tamashi drückte sich weiter in die Ecke. „Ich muss auch nicht dein Fall sein...“, grummelte er angewidert und wickelte sich in seine Flügel. „Wie lange denkst du, braucht dein Liebling, bis er herkommt?“, Kyôfu stützte sich mit verschränkten Armen auf der Lehne des zurechtgerückten Sessels auf. „Wie ich ihn wohl bestrafen werde...“, mit unschuldig verspielten Blick musterte er Tamashi weiterhin. „Du sollst ihn in Ruhe lassen!!“, zischelte Tama durch seine Flügel und raschelte mit ihnen. „Wenn du das sagst... hm... aber ich glaube... vorher werden wir unser erneutes Treffen feiern, bevor ich ihn von dieser Welt erlöse... so wie damals...“ Der junge Vampir konnte nun seine Tränen nicht zurückhalten. Er wollte um keinen Preis, dass Hígeki etwas angetan wurde. „Nein... er soll nicht herkommen... mach doch mit mir, was du willst... aber lass ihn...“ .. „Wie aufopfernd... aber wie gesagt, du interessierst mich nicht...“ „Warum willst du ihm denn weh tun...“, er vergrub sein Gesicht an seinen Armen. Jetzt wurde Kyôfu erstmals ärgerlich. „Wie oft soll ich das noch erklären, dass er mich in jeder Hinsicht verletzt hat?!“ Tamashi zischte ihn nun gifitg an. „Solange bis es dich selbst ankotzt..“ .. Kyôfu krallte sich so an die Sessellehne, dass das Holz unter seinen Finger zerbarste. „Kleiner.... pass auf, was du sagst, oder ich behandel dich nicht mehr so freundlich... was verstehst du schon von Leid?“, er knurrte auf ihn herab. .. Tamashi fiepte, als er das Holz splittern sah. „Schon gut...“, er drückte die Augen zu und wickelte sich wieder in seine Schwingen. Kyôfus Blick wurde verächtlicher. „Du hast doch keine Ahnung....“, murrte er nun ruhiger und schloss nachdenklich die Augen. Tamashi weinte, obwohl er versuchte, es zu verhindern und Kyôfu tat sich schwer, dieses zu ignorieren. „Du widerst mich an...“, sein Blick ruhte kalt auf dem jungen Vampir. „Dann lass mich doch gehen...“, nuschelte Tama unter Tränen. „Das hättest du gerne... hast du vergessen, dass wir auf Hígeki warten... ich will doch noch mit ihm spielen...“, spottete er dann wieder und grinste dreckig. „Fieses Schwein...“, Tama drückte die Augen zu. „Ach... du kränkst mich...“, murmelte Kyôfu monoton und drehte ihm den Rücken zu, „Lass uns warten..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)