Schattenherz - Die weißen Ritter von abgemeldet (Teil 2) ================================================================================ Kapitel 14: Erneuter Angriff ---------------------------- Erneuter Angriff Den Rest des Tages verbrachten sie damit sich zu erholen oder zweitklassige Pläne zu schmieden. Draco und Yuri gingen sich, nach einem heftigen Streit um die Boshaftigkeit von Alice, aus dem Weg. Nuria war sowieso nicht ansprechbar und viel zu geschockt. Karin hoffte, dass es ihr bald besser gehen würde, doch die Vampirin war noch sehr jung und seine Familie zu verlieren nicht einfach. Wohin Kurando verschwunden war, wusste sie nicht. Wahrscheinlich trainieren oder beten. Ruhelos ging sie nach draußen und setzte sich zu Yuri auf eine Bank auf der Veranda. Es hatte angefangen zu regnen. Eine ganze Weile saßen sie einfach schweigend da und schauten den Tropfen zu, wie sie zu Boden prasselten. Doch irgendwann hielt Karin die drückende Stille nicht mehr aus. „Das... das mit Alice tut mir leid.“, sagte sie stockend. „Muss es nicht. Du hattest ja Recht. Ich hätte ihr nicht vertrauen dürfen.“, erwiderte Yuri betrübt. „Was hat dieser Mistkerl von Kardinal nur mit ihr gemacht?“ „Ich glaube nicht, dass er sie manipuliert.“, warf Karin ein. „Natürlich! Alice würde so etwas nie tun. Sie könnte keine Fliege umbringen.“, entgegnete Yuri wütend und stand auf. „Nur weil du sie nicht magst, heißt das nicht, dass sie böse ist. Ich werde ganz bestimmt nicht gegen sie kämpfen, Alice ist unschuldig.“ „Du würdest nicht so reden, wärst du damals nicht in sie verliebt gewesen.“ „Was geht dich das an? Geh doch zu deinem bescheuerten Schwertkämpfer. Er wird dir sicherlich in allem Recht geben was du sagst. Dieser Idiot zieht doch nur eine riesige Show ab.“ „Der Einzige, der hier eine Show abzieht, bist du! Glaubst du vielleicht, ich finde es nicht schlimm zwei eigentlich tote Menschen vor mir zu sehen, von denen einer sogar in meinen Armen gestorben ist? Ich habe Nikolai in den Armen gehalten als er starb. Nicht alles Leid der Welt ist nur für dich gepachtet. Andere Leute haben es auch schlimm. Kurando gehört auch dazu. Sein Vater wurde getötet. Du kanntest deinen Vater wenigstens, er nicht. Und was ist mit Draco und Nuria? Was ist mit ihnen? Ihre ganze Familie wurde ausgerottet, ihre ganze Art! Alice und Nikolai haben sie getötet. Seh es endlich ein! Du kannst nicht immer alles so hinbiegen wie du es willst. Sie ist genauso an dem Tod der Vampire schuld wie Nikolai. Alice...“ Ein lautes Klatschen zerriss die Stille des Regens. Karin stolperte, konnte sich gerade noch an das Geländer klammern und presste entsetzt die Hand auf ihre Wange. Yuri funkelte sie mit blankem Zorn an. Hastig wich sie noch einen Schritt zurück und fiel nun endgültig auf den Boden. Er kam auf sie zu und zog Karin grob in die Höhe. „Alice ist nicht böse.“, zischte er wütend und ließ sie wieder los. Mit einigen schnellen Schritten war er im Haus verschwunden. Karin blieb fassungslos und starr vor Angst sitzen und schaute ihm nach. Jemand berührte sie vorsichtig an der Schulter und sie zuckte erschrocken zusammen. Leuchtende grüne Augen musterten sie besorgt. „Karin? Alles in Ordnung? Was ist passiert?“, fragte Kurando. Sie ließ sich aufhelfen und nahm mit ihm auf der Bank Platz. Immer noch war sie viel zu geschockt um etwas sagen zu können. Was war nur mit Yuri los? Nein, es konnte einfach nicht ihr Yuri sein. „Karin bitte.“, flehte Kurando nun schon fast und strich ihr vorsichtig über die Haare. „Er hat dich geschlagen nicht war?“ Sie nickte knapp und griff nach seiner Hand. „Bitte sag niemandem etwas davon.“ Kurando sah ihr nachdenklich in die Augen und nickte schließlich. „Wie du willst.“ Eigentlich hatte Karin gedacht, sie könnten sich noch etwas ausruhen, doch es kam nicht dazu. Explosionen erschütterten die Erde und brennende Pfeile sausten auf die Dächer der Häuser nieder. Die Bewohner rannten schreiend durcheinander und Kinder weinten. Überall flackerten kleine Feuer, doch von ihrem Angreifer war noch keine Spur zu sehen. Hastig kletterte Kurando das Verandadach hoch und wäre fast von einem der Pfeile getroffen worden. Geschickt wich er aus und spähte in die Ferne. Karin konnte ihn nicht richtig sehen, weil sie im Schutze des Daches stehen geblieben war und so musste sie warten bis er wieder nach unten kam. Mit einem gekonnten Sprung landete Kurando neben ihr und zerrte sie mit sich ins Haus. „Was ist los?“, keuchte sie gehetzt, als sie die Treppe hoch rannten. „Was hast du gesehen?“ „Wir müssen verschwinden!“, schrie er und riss gleichzeitig die Türen zu den Zimmern der anderen auf. „Weg hier!“ „Aber was ist mit den Dorfbewohnern?“, fragte Karin. „Sie werden ihnen nichts tun, sie wollen uns.“, antwortete Kurando und rannte in sein Zimmer im Dachgeschoss. In der Zwischenzeit waren auch die anderen aus ihren Zimmern gekommen und folgten ihnen. Kurando ging zum Fenster und schlug es mit dem Ellbogen ein. Klirrend zerbrach die Scheibe und sie konnten nach draußen aufs Dach klettern. „Warum der ganze Umstand?“, fragte Roger. „Von hier aus seid ihr schneller in der Luft.“, erklärte Kurando gehetzt. „Karin du nimmst Roger, Yuri du meine Mutter. Wir treffen uns in meinem alten Versteck. Saki weiß wo es ist.“ Yuri verwandelte sich, nahm die Priesterin auf die Arme und stieß sich ab, so dass die Balken des Daches knarrten. Draco und Nuria flatterten ihm hektisch hinterher. „Was ist mit dir?“, fragte Karin besorgt. Sie wollte ihn nicht zurück lassen. „Du weißt doch, ich habe andere Mittel und Wege mein Ziel zu erreichen.“, antwortete Kurando. Und jetzt geh!“ Karin nahm ihre gewohnte Gestalt an und packte Roger unter den Armen. Hoffentlich würde sie mit seinem zusätzlichen Gewicht fliegen können. Für Yuri war es inzwischen eine Leichtigkeit, aber was war mit ihr? „Karin?“, hielt Kurando sie noch einmal zurück. Mit fragendem Blick drehte sie sich noch einmal zu ihm um. Er nahm sie in den Arm, drückte Karin an sich und gab ihr einen Kuss. „Pass auf dich auf.“ Karin nickte lächelnd und schwang sich in die Lüfte. Als sie sich herumdrehte, war Kurando bereits verschwunden. Erst jetzt erkannte sie, wer das Dorf angriff. Dutzende weiß gekleidete Ritter stürmten das Dorf und durchsuchten die Häuser. Einer von ihnen fiel ihr besonders auf. Er trug die gleiche Rüstung wie die anderen, aber um seine Schultern war ein roter Umhang geschlungen. Er kam ihr seltsam bekannt vor. War es vielleicht der Hauptmann der Ritter. In diesem Moment schaute Seth auf und erblickte die beiden am Himmel. Trotz ihrer Entdeckung blieben sie von Angriffen verschont. Sie flogen einfach zu schnell und zu hoch, so dass die Ritter ihnen nicht folgen konnten. Mit etwas Anstrengung holte sie Yuri ein und flog neben ihn. „Wo warst du?“, fragte Amon. „Ich habe den Hauptmann wieder erkannt.“, antwortete der Feuerengel ausweichend. „Aber mach dir keine Sorgen. Sie sind uns nicht gefolgt.“ Schweigend flogen sie weiter. Saki erteilte manchmal Anweisungen die Richtung zu wechseln oder tiefer zu fliegen Doch ansonsten blieb alles ruhig. Das Versteck war nicht sehr weit weg, denn nach bereits zwanzig Minuten landeten sie wieder. Bei dem Versteck handelte es sich um eine kleine baufällige Hütte, die überwuchert mit Efeu war. Karin ging voraus und betrat die Hütte. Es roch modrig und nach Erde. Die Einrichtung ließ auch zu wünschen übrig, denn es gab einfach keine. In einer Ecke saß Kurando und machte Knoten in einen Grashalm. Als er sie sah, lächelte er freundlich und bedeutete ihnen, sich ebenfalls zu setzen. „Wo wart ihr solange?“, fragte er grinsend. „Hör auf mit dem Blödsinn und sag lieber, was wir tun sollen.“, giftete Yuri ihn an. Kurandos Lächeln verschwand schlagartig und er wurde wieder ernst. „Seit wann bin ich der große Anführer? Bis jetzt hatte immer ein anderer diese Rolle übernommen.“ „Hört auf ihr beiden.“, mischte sich nun Saki ein, bevor die Situation eskalieren konnte. „Wir sind alle gestresst, müde und aufgewühlt, aber wenn wir uns streiten, machen wir es auch nicht besser. Lasst uns gemeinsam überlegen wie wir jetzt vorgehen.“ „Wir müssen uns diese Wahnsinnigen schnappen.“ „Aber wir haben jetzt nicht nur einen Feind, sondern zwei.“, warf Karin ein. „Ich finde wir sollten uns gut überlegen was wir jetzt tun. Im Moment haben wir sehr schlechte Karten. Die weißen Ritter sind uns weit überlegen und es dürfte nicht mehr lange dauern bis auch Nikolai und Alice uns in die Tasche stecken.“ „Hä? Da passen wir doch gar nicht rein.“, unterbrach Draco sie. Karin ignorierte die Bemerkung und fuhr unbeeindruckt fort. „Der einzige Vorteil ist, dass wir die beiden Manuskripte noch haben. Allerdings werden die uns im Moment auch nicht helfen. Ich bin dafür, dass wir uns erst einmal um Nikolai und Alice kümmern, wenn sie aus dem Weg sind...“ „Wieso Alice?“, fiel Yuri ihr ins Wort. „Sie ist doch gar nicht schuldig. Nikolai ist der wahre Feind. Er muss es irgendwie geschafft haben sie zu kontrollieren. Ich bin dafür, dass wir ihn erledigen und Alice in Sicherheit bringen.“ „Dieses Miststück hat meine Familie getötet. Ich werde bestimmt nichts unternehmen um sie vor irgendetwas zu schützen!“, schrie Draco aufgebracht. „Wenn ich die beiden in die Finger bekomme, dann sind sie tot.“ Yuri wollte auffahren, doch Saki mischte sich rasch ein. „Ich bin dafür, dass ihr zuerst einmal zum Hauptquartier der weißen Ritter geht und dort nach dem Rechten seht. Wenn wir mehr über sie wissen, können wir sie auch leichter besiegen. Roger und ich konnten herausfinden wo sie sich aufhalten. Aber der Weg ist nicht ganz einfach.“ „Ihr müsst durch die Seelenschlucht und über die Schwarze Ebene.“, erklärte der alte Mann. „Es ist ein gruseliger und gefährlicher Ort, aber ich bin sicher ihr könnte es schaffen.“ „Ja, das werden wir schon irgendwie.“, antwortete Karin. „Aber dann sollten wir uns jetzt ausruhen. Bei Einbruch der Nacht machen wir uns auf den Weg.“ So gemütlich es ging, kuschelten sie sich auf dem Boden zusammen und schliefen fast augenblicklich ein. Sie würden noch ihre ganze Kraft brauchen, dass wusste Karin genau. Jemand rüttelte vorsichtig an ihrer Schulter und Karin benötigte einige Augenblicke bis sie etwas in der Dunkelheit sehen konnte. Vor ihr kniete eine breitschultrige Gestalt mit kurzen Haaren, aber mehr war schon nicht mehr zu erkennen. „Wir müssen los.“, flüsterte er und half ihr auf. Karin sah nach draußen. Der Vollmond war hinter den Wolken verschwunden und tauchte nur ab und an kurz auf. Seine Augen schimmerten grün, es musste Kurando sein. Wo waren die anderen? Ihr fiel es immer noch schwer sich zu konzentrieren. Sie war so unglaublich müde, dass sie nicht einmal die Augen richtig offen halten konnte. Die letzten Tage waren einfach zu anstrengend gewesen. Vor allem die Suche nach den Blutsteinen. Kurando führte sie nach draußen. Die anderen warteten bereits auf sie und hatten sich verwandelt. Saki und Roger hatten sich ebenfalls zu ihnen gesellt und verabschiedeten sich von den andern. Für Roger war es einfach zu gefährlich mit zu kommen und irgend jemand musste doch auf die Manuskripte aufpassen. Yuri stand etwas abseits und hatte die riesigen schwarzen Dämonenarme vor der Brust verschränkt. Auch Karin und Kurando verwandelten sich und der Wasserdämon sprang hoch auf eine der Baumkronen. Draco und Nuria flatterten ihm hinterher und auch Yuri und Karin folgten ihm mit einigem Abstand. Obwohl Kurando als Dämon nicht fliegen konnte, war er erstaunlich schnell und sie mussten sich ganz schön anstrengen um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Vor allem Draco und Nuria mit ihren relativ kleinen Flügeln taten sich schwer und so dauerte es nicht lange, bis sich zumindest Nuria auf Yuri Rücken setzte. Draco flatterte stur weiter. Die Stimmung war getrübt und schlecht. Hoffentlich würden sie sich alle wieder beruhigen, sonst waren sie bei dem nächsten Kampf aufgeschmissen. Sie flogen weiter und weiter. Unter ihnen sprang und rannte Kurando voraus, immer der Sonne entgegen. Karin musste an ihr erstes Abenteuer zurück denken und wie sie Yuri kennen gelernt hatte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ach ja, das war wirklich ein lustiges und vor allem gefährliches Abenteuer gewesen. Sie hatten sich in einer Kirche in Yuris Heimatdorf kennen gelernt. Damals war sie noch bei der Armee gewesen und hatte den Auftrag gehabt, den Dämon von Domremy zu töten. Natürlich verlief alles anders als gedacht. Er rettete ihr das Leben, sie ihm und so legten sie ihren Weg gemeinsam zurück. Kämpfe, Streitereien und Intrigen begleiteten sie auf ihrem Weg und sie lernten neue Menschen kennen. Gepetto, Draco, Anastasia, Lucia, Veronika, Lenny und natürlich Kato. Sie hatten gegen Monster, Dämonen und riesige rosa Katzen gekämpft. Zum Schluss hatten sie dann doch noch gewonnen, auch wenn für ihren Sieg etliche Menschen sterben mussten. Sie dachte an das kleine Mädchen aus dem Dorf Domremy, das Lenny getötet hatte und an Nikolai, der gestorben war um ihnen zu helfen. So viel hatten sie erlebt und nun bröckelte ihre Freundschaft. Alles nur wegen Alice. Warum war sie wieder aufgetaucht? Und wer steckte dahinter? Alice konnte unmöglich nach all den langen Jahren von selbst wieder auferstanden sein, genau wie Nikolai. Sie waren beide tot gewesen. Karin dachte über ihren eigenen Tod nach. Immerhin war sie bereits einmal gestorben. Nur Yuris Dämonenblut hatte sie wieder zurückgeholt. War es bei Alice und Nikolai vielleicht so ähnlich gewesen? Ein einzelner Regentropfen riss Karin aus ihren Gedanken. Sie schaute in den Himmel. Wolken zogen herauf, bald würde es ein fürchterliches Unwetter geben. Vielleicht sollten sie sich lieber einen Unterschlupf suchen. Sie senkte den Kopf und hielt nach Kurando Ausschau. Er war wieder schneller geworden und machte keine Anstalten sich irgendwo vor dem Wetter zu verstecken. Draco hatte immer mehr Mühe dem brutalen Tempo stand zu halten. Karin ließ sich zurück fallen um genau auf der Höhe der goldenen Fledermaus zu sein und löschte die Flammen auf ihrer Hand. Vorsichtig ergriff sie den Rumpf der Fledermaus und nahm sie schützend in die Arme. Draco piepste dankbar und rollte sich in ihren Handflächen zusammen. Erst jetzt fiel Karin auf, wie schwer es doch sein musste mit kleinen dünnen Schwingen gegen den Wind anzukommen. Amons Flügel waren mindestens fünfzig Mal so groß und ihre bestimmt zwanzig. Wahrscheinlich waren Fledermäuse einfach nicht dafür gemacht, bei Wind lange Strecken zu fliegen. Natürlich wusste sie das nicht genau. Möglicherweise hatten richtige Fledermäuse kein Problem damit. Plötzlich machte Kurando eine scharfe Kurve und hielt auf eine große Felsansammlung zu. Was hatte er vor? Kurz davor blieb er stehen und sie setzten zur Landung an. Karin verwandelte sich, dankbar für die Pause, zurück und auch die anderen nahmen wieder ihre menschlichen Gestalten an. „Warum fliegen wir nicht weiter?“, fragte Yuri patzig. „Angst vor dem Wetter?“ „Eine kleine Pause könnte uns ganz gut tun.“, antwortete Kurando und überhörte einfach Yuris letzten Satz. „So wie es aussieht zieht ein gewaltiger Sturm herauf. Es wäre besser wir würden uns nicht auf freiem Feld finden, wenn es richtig anfängt.“ Karin, Draco und Nuria folgten ihm in die Höhle. Yuri blieb noch einige Sekunden stehen, entschloss sich dann aber dennoch in den Unterschlupf zu gehen. Kurando verschwand noch einmal nach draußen und kam zehn Minuten später mit Kleinholz wieder. Mit bedacht schichtete er es auf einen Stapel und gab Karin ein Zeichen. Feuer flammte in ihrer Handfläche aus und erhellte die modrige Höhle. Leise zischend entflammte das Feuer und Rauch hüllte sie ein. Der Regen nahm von Minute zu Minute zu. Ein lauter Donnerschlag ließ die Felsen erzittern und Nuria schrak zusammen. Langsam wurde Karin flau im Magen, hoffentlich würde der Sturm sich schnell verziehen. Natürlich tat er ihr diesen Gefallen nicht. Im Gegenteil nahm das Unwetter gegen Anbruch des Tages nur noch mehr zu. Sie saßen fast bis mittags in ihrem kleinen Unterschlupf und bemühten sich ihre Nervosität nicht zu zeigen. Als der Horizont langsam aufhellte und der Regen verebbte, verließen sie die Höhle und sahen sich um. Einige Bäume waren eingeknickt und der Boden hatte sich in matschigen braunen Morast verwandelt. Ein vorankommen auf dem Boden war so gut wie unmöglich geworden, zumindest glaubte Karin das. „Los, wir müssen weiter.“, sagte Kurando und nahm die Gestalt des Wasserdämons an. „Aber du kannst unmöglich auf dem Boden bleiben.“, warf Karin ein. „Du wirst dauernd im Matsch stecken bleiben.“ Der Schwertkämpfer schüttelte den Kopf und der Morast um ihn herum begann zu zittern. Plötzlich schoss er wie ein geölter Blitz los und sie mussten sich beeilen um hinterher zu kommen. Er hatte die Beine leicht angewinkelt und es sah aus, als würde er auf einer Welle surfen. Natürlich, jetzt schoss es Karin durch den Kopf. So wie sie das Feuer kontrollieren konnte, so gelang es ihm auch mit dem Wasser und da der Matsch größtenteils aus Wasser bestand, konnte er sich ohne Probleme darauf fortbewegen. Wirklich beeindruckend. Und so flogen sie über Wälder, Wiesen, Dörfer, Gebirge und Flüsse. Die Stunden vergingen und sie verloren jegliches Gefühl für Zeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)