Confusing Love von Sushi-Fish ================================================================================ Kapitel 8: Aoi & Aimi? ---------------------- Unterdessen hatten Ruki, Reita, Uruha, Chou und Kai die halbe Stadt nach Aimi abgesucht – natürlich ohne Erfolg. Aoi war mittlerweile am Rande der Verzweiflung. Was, wenn Ayumu etwas passierte und er zum Teil Schuld daran war? Gleichzeitig rief er sich zur Ordnung. Ayumu war kein kleines Kind mehr. Und warum sollte etwas passieren? Dennoch konnte Aoi ein unangenehmes Gefühl nicht unterdrücken. Aimi hatte –mehr oder weniger geduldig- auf den nächsten Zug gewartet und den Rückweg angetreten. Wieder in der Stadt angekommen, beschloss sie, wieder ins Hotel zu gehen. Als sie dort eintraf, war hinter den Zimmertüren nicht das Geringste zu hören. Ohne lange zu überlegen klopfte sie bei Aoi. Keine Sekunde später flog die Tür auf und ein Aoi blickte ihr entgegen, dessen Gesichtsausdruck zwischen Erleichterung und Trauer pendelte. „Hi.“, sagte er schließlich. „Hi.“, erwiderte Aimi, wobei sie sich ziemlich dumm vorkam. Schließlich trat sie an Aoi vorbei ins Zimmer. „Ähm...Die Anderen suchen dich alle. Wo warst du?“, fragte Aoi. „Weg...“, sagte Aimi leise. Sie spürte Aois Blick in ihrem Nacken, doch er schien nichts mehr erwidern zu wollen. „Das wegen gestern...“, begann Aoi und drehte sich zum Fenster, um Aimi nicht ansehen zu müssen. „Tut mir wirklich Leid...Ich wollte nicht...“ Er schwieg. Aimi wurde rot. „Macht doch nichts.“, sagte sie ein wenig zu laut. „Na ja, ich meine...Ich habe wohl auch ziemlich überreagiert.“ Aoi griff nach dem Telefon. „Zeit, den Anderen Bescheid zu sagen.“, murmelte er undeutlich. Keine halbe Stunde später kamen Ruki, Chou, Kai, Reita und mittlerweile auch Uruha ins Zimmer getrampelt. „A...yumu!“, rief Chou und rannte auf Aimi zu. „Wieso kommt ihr denn alle zusammen?“, fragte Aoi erstaunt. „Ach, das war nur so. Uke und ich hatten gleichzeitig die Idee, zu Kouyou zu fahren und haben uns im Bus getroffen. Dann kam dein Anruf, Yuu, und auf dem Rückweg zum Hotel haben wir Chou und Akira gefunden, die sich ebenfalls irgendwo getroffen hatten.“, erklärte Ruki gähnend. „Wann kommt ihr eigentlich wieder nach Hause?“, fragte Uruha. „Ich kann auch zwar auch so besuchen, aber dann muss ich immer mit dem Bus oder Zug fahren.“ Er verzog das Gesicht, wobei er stark an ein Kleinkind erinnerte. „Hm...Tut mir leid, Kouyou. In vier Tagen ist hier das Konzert und eine Woche später müssen wir sowieso weg.“ „Weg?“, fragte Uruha. „Wohin?“ „In die USA. Hast du das schon vergessen?“, lachte Ruki. Uruha schnitt eine Grimasse. „Und ich kann mal wieder nicht mit.“ „Aber wo warst du denn jetzt?“, fragte Chou Aimi. Diese sah zu Boden. „Ich...Ich wollte einfach weg und bin mit dem Zug in den kleinen Vorort gefahren. Ich wollte euch anrufen, aber ich hatte ja deine Klamotten an, Chou, und mein Handy vergessen.“ „Das mit den Klamotten habe ich auch noch nicht vergessen.“, sagte Chou scharf. „Du weißt genau, dass ich sowas überhaupt nicht abkann.“ Sie starrte Aimi an und wartete offenbar auf eine Erwiderung. „Tut mir leid, aber ich wollte nicht zu...“ Sie unterbrach sich und sah zum Fenster. „Was wolltest du nicht?“, fragte Chou nach, die nicht ganz bei der Sache zu sein schien. „Sie wollte nicht zu mir ins Zimmer.“, sagte Aoi laut. Alle verstummten schlagartig. „Ist denn jetzt...alles wieder okay bei euch?“, fragte Ruki betont beiläufig. Aoi sah zu Aimi und wartete auf ihr Urteil. „Ja, alles in Ordnung.“, nickte sie. Aoi atmete erleichtert auf. „Hm.“, brummte Chou planlos. „Was machen wir heute?“, wechselte Uruha das Thema. „Wir können doch...“, begann Kai. „Heute Abend soll so ein Tanzabend in dem Gebäude neben dem Supermarkt sein. Warum gehen wir da nicht hin?“ „Tanzabend?“, schnaubte Reita. „Und was für Musik sollen wir uns da reinziehen?“ Ruki zog eine Augenbrauhe hoch. „Was ist denn eigentlich mit dir los?“ Reita antwortete nicht. „Außerdem habe ich gehört, dass die Musik schon ganz gut sein wird.“, ergänzte Ruki hastig. „Gut.“, sagte Aoi und stand auf. „Wir wollten doch auch noch einkaufen gehen, Takanori.“ Ruki nickte und trat ebenfalls zur Tür. „Dann bis später.“ „Und wir wollten uns noch die Stadt angucken.“, sagte Chou in die Runde. Kai nickte. Reita verdrehte die Augen, was keinem entging. „Was ist denn?“, fragte Kai leicht genervt. „Nichts.“, sagte Reita angriffslustig und stand ebenfalls auf. „Ich gehe in mein Zimmer, Takanori ist ja zum Glück nicht da.“ Alle zuckten zusammen, als er die Tür hinter sich zuwarf. „Was ist denn mit Akira?“, fragte Kai erneut. „Vielleicht immer noch die Sache mit Chou.“, überlegte Uruha. „Vielleicht versucht er das zu verbergen, aber danach war er schon mehrmals bei mir im Krankenhaus, um zu reden...“ Er hielt inne. Chou brummte irgendetwas. „Was?“, fragte Uruha nach. „Da wären wir schon wieder bei dem Thema, dass alle wegen mir irgendwelche Probleme kriegen.“ „Ach was, das wird schon wieder.“, sagte Uruha. „Und was mache ICH dann den ganzen Tag?“ „Kannst gerne mitkommen.“, schlug Chou vor, aber ihr Ton verriet, dass sie von dieser Möglichkeit nicht allzu begeistert war. Uruha schüttelte den Kopf. „Nee, ich bin bei euch total überflüssig. Mh...Ayumu ist ja auch noch da. Hast du schon irgendwas vor? Sonst könnten wir doch auch in die Stadt gehen.“ Aimi nickte. „Klar, können wir machen.“ Wie aufs Stichwort standen alle auf. „Aber um spätestens acht Uhr sollten wir alle wieder hier sein.“, sagte Chou. Aimi und Uruha hatten sich in die Altstadt begeben. Zunächst hatten sie in einem abseits gelegenem Restaurant gefrühstückt, denn das Essen war ja ganz untergegangen. „Was ist denn jetzt eigentlich zwischen dir und Yuu?“, fragte Uruha nach einigen Minuten. „Nichts.“, sagte Aimi und nahm einen Schluck Tee. „Nichts? Aber ihr...mögt euch doch?“ Aimi sagte nichts. „Stehst du auf Yuu?“, fragte Uruha leise weiter. „Weiß nicht.“, grummelte Aimi. „Mh. Und was war gestern nacht?“ „Nichts Besonderes.“ „Wie jetzt?“ „Warum interessiert dich das eigentlich?“, fragte Aimi und stellte ihre Tasse mit einem lauten Klirren auf den Tisch. Einige Leute drehten sich nach ihnen um. „Weil ich keine Lust mehr darauf habe, dass ihr beide euch total zurückhaltet und über nichts redet und wir alle dann die Arschkarte haben.“ „Wieso Arschkarte?“ „Weil wegen euch beiden die Stimmung total hinüber ist. Also was ist? Liebst du ihn oder nicht?“ Aimi verdrehte die Augen. „Und was würde es bringen, wenn ich es dir sagen würde? Dann wäre die Stimmung auf einmal besser?“ „Ich will wenigstens wissen, was los ist.“ „Na toll.“ Aimi sah sich hilflos auf in dem Raum um. „Also was? Ich sag’s Yuu schon nicht, keine Sorge. Traust du mir irgendwie nicht?“ „Doch, natürlich. Ja, okay, ich liebe ihn. Bist du jetzt zufrieden?“ Uruha grinste. „Ziemlich. Aber wieso seit ihr dann nicht einfach zusammen?“ „Glaubst du vielleicht, dass das so einfach ist?“ „Das wäre es vielleicht, wenn ihr beide einfach mal den Mund aufmachen würdet.“ Aimi wurde allmählich ungeduldig. „Ich weiß doch noch nichtmals, ob er mich auch liebt.“ „Natürlich tut er das.“ Aimi sagte nichts. Warum konnte Uruha sie nicht einfach in Ruhe lassen? Warum konnten ALLE sie nicht einfach in Ruhe lassen? Sie hatten doch keine Ahnung. Außer natürlich Chou. Und die hatte fast nur noch ihren Drummer im Kopf. „Können wir gehen?“, fragte Aimi. Uruha nickte. „Gezahlt haben wir ja schon vorhin. Und wo gehen wir dann hin?“ „Keine Ahnung. Shoppen?“ „Klar, warum nicht.“ Reita hatte den ganzen Tag lustlos mit einer Packung gerösteter Erdnüsse auf dem Sofa verbracht. Ob er es zugeben wollte, oder nicht – die Geschichte mit Chou, Ruki und Kai hatte er immer noch nicht verdauen können. Dennoch war er sich nicht sicher, ob er wirklich in Chou verliebt gewesen war. Aber warum war er letztendlich immer der Dumme? Kai hatte jetzt Chou, Aoi würde früher oder später Ayumu kriegen und Uruha und Ruki ging es auch so gut. Und ihm ja bisher auch. Bisher. Missmutig schnippte er eine halbe Erdnuss von seinem Pullover. Aoi und Ruki kamen am späten Nachmittag wieder im Hotel an. Sie waren beladen mit Einkaufstüten. „Wo sind denn alle?“, fragte Ruki gut gelaunt, als er in sein Zimmer trat und Reita auf dem Sofa liegen sah. „Uke und Chou sind anscheinend noch nicht mit ihrer Besichtigung fertig. Oder sie sind zum See gegangen und halten Händchen. Oder sie-,“ Ruki setzte stellte die Tüten auf dem großen Tisch ab und setzte sich neben Reitas Beinen auf das Sofa. „Lass sie doch einfach.“ „Aber das regt mich auf. Alle Welt hat einen Freund oder eine Freundin und ich?“ „Jetzt übertreib mal nicht. Und irgendwann hast du sicherlich auch wieder eine Freundin.“ Reita grummelte etwas Unverständliches. „Und wo sind Ayumu und Kouyou?“, fragte Aoi, der gerade an der offenen Tür erschienen war. Reita setzte sich auf. „Keine Ahnung, aber ich glaube, sie wollten auch in die Stadt.“ Aoi konnte einen leicht eifersüchtigen Gesichtsausdruck nicht unterdrücken. „Keine Sorge. Kouyou wird ihn dir schon nicht wegnehmen.“ Ruki verdrehte die Augen und trat wieder in den Flur. „Wo willst du hin?“, fragte Reita. „Ich geh draußen eine rauchen. Ihr regt mich alle auf.“ Reita und Aoi sahen sich verständnislos an. Eine halbe Stunde später erreichten auch Kai und Chou das Hotel. Sie hatten keine Einkaufstüten dabei, sahen allerdings so aus, als hätten sie gerade die schönste Zeit ihres Lebens gehabt. Das verbesserte Reitas Laune nicht gerade. Nicht lange danach stießen auch Aimi und Uruha wieder zu ihnen, und ein erneuter Schwall von Tüten wurde in die Zimmer gequetscht. Die Beiden schienen bester Laune zu sein, was allerdings dazu führte, dass Aoi Uruha in den beiden darauffolgenden Stunden immer wieder neidische Blicke zuwarf. Am frühen Abend gingen sie los. Die Halle, in der der Tanzabend abgehalten wurde, befand sich nur wenige hundert Meter von ihrem Hotel entfernt und Uruha kündigte an, er würde sicherlich im Hotel übernachten, Krankenhaus hin oder her. Als sie ankamen, musste sogar Reita erkennen, dass die Musik keineswegs schlecht –oder besser gesagt durchaus nach seinem Geschmack- war. Es waren schon viele Leute da und Chou zerrte Kai sofort zur Tanzfläche. „Die werden wir heute nicht mehr wieder sehen.“, vermutete Aoi grinsend. „Willst du tanzen?“, fragte ihn Aimi. „Sicher.“ „Na toll. Und was ist mit uns?“, fragte Ruki. „Entweder du suchst dir einen Tisch, oder eine Frau. Oder du tanzt mit Kouyou, oder Reita, was aber nicht zu empfehlen wäre.“ Ruki verzog das Gesicht und machte sich nun auf die Suche nach einem Tisch, einen beleidigten Uruha hinter sich. Kai, Chou, Aimi und Aoi tanzten noch den ganzen Abend. Reita fand etwa zwei Stunden nach ihrer Ankunft eine junge Frau und befand sich fortan ebenfalls nur noch auf der Tanzfläche. Uruha wollte sich wegen seiner Hand lieber nicht auf die Tanzfläche wagen und sah ihnen von einem Tisch in der Ecke aus zu. Ruki leistete ihm Gesellschaft. Er behauptete, dass er nur wegen Uruha nicht tanzen wolle. Als dieser ihm versicherte, dass er kein Problem damit habe, allein zu sein, wechselte Ruki allerdings rasch das Thema. Erst lange nach Mitternacht kamen zurück ins Hotel. Uruha wollte bei Reita und Ruki schlafen. Zumindest war es das größte Zimmer. Aimi fühlte sich zum ersten Mal seit ihrer Ankunft richtig glücklich. Es war schön gewesen, mit Aoi zu tanzen, ihm so nah zu sein. Allerdings musste sie immer wieder an das Gespräch mit Uruha am vorherigen Tag denken. Wahrscheinlich hatte er Recht. Vielleicht konnte es wirklich nicht ewig so weitergehen. Aber sie konnte auch nicht einfach mit Aoi über alles reden. Sie war einfach nicht wie Chou. Die hätte so etwas schon längst geschafft. Aoi gähnte neben ihr. „Bist du noch wach?“ „Hm. Das hat Spaß gemacht, heute.“ „Finde ich auch.“, sagte Aoi. „Und was machen wir morgen? Ich meine natürlich heute. Nochmal in die Stadt?“ „Wir beide? Warum nicht?“ Aimi lächelte, was natürlich niemand sehen konnte. „Okay. Dann schlaf gut.“ „Du auch.“ Aimi griff nach Aois Hand. Er hielt sie fest. Keine zehn Minuten später waren beide eingeschlafen. Am nächsten Morgen wachten sie erst mittags auf. An Frühstück im Hotel war längst nicht mehr zu denken, also gingen sie alle zusammen in die Stadt in ein Cafe. Die Stimmung unter ihnen war besser, als in den ganzen letzten Tagen zusammen. Nach dem Essen trennten sich ihre Wege erneut. Aoi und Aimi wollten wie besprochen zusammen in die Stadt, Reita hatte am Nachmittag eine Verabredung mit der Frau, die er beim Tanzen kennen gelernt hatte. Uruha hielt es für besser, sich wieder im Krankenhaus blicken zu lassen, sicherlich würde er wegen seinem Ausflug über Nacht schon genug Probleme bekommen. Er versprach aber, nach Möglichkeit am Tag ihres Konzertes wiederzukommen. Wie auch das erste Konzert mit Aimi wurde dieses ein Erfolg. Zur Feier des Tages kam auch Uruha auf die Bühne und die Stimmung war unübertrefflich. ----- So, das Kapi ist auch nicht so lang wie der Rest, aber da ich wahrscheinlich nur noch eins schreiben werde, hat sich das von der Aufteilung her angeboten. Deshalb habe ich das alte auch nicht mehr verlängert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)