Und wenn nicht heute, dann vielleicht an einem anderen Tag von Canari (Inu & Kago///News vom 20.09.2007) ================================================================================ Kapitel 2: Warum erinnerst du mich nur so sehr? Ich will dich ja vergessen, aber ich kann es einfach nicht! ----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hey ho ^^, also jetzt meld' ich mich auch mal wieder mit einem brandneuen Kap aus dem Hause Canari!! Davor muss ich hier aber noch kurz was loswerden: Allein für mein letztes Kap 9 Kommis!!!... Ihr seit doch wahnsinnig XD – wahnsinnig lieb!! Ich war ja nur noch am Jubeln ^^ bzw. bin es noch... also fühlt euch alle mal wieder ganz doll geknufft und geknuddelt!! VIELEN VIELEN VIELEN DANK!!!!! Ihr seit klasse!!! Und es tut mir Leid, wenn ich bei einigen unter euch für etwaige Schlafstörungen gesorgt habe *Yasmine anzwinker*... hatte ich nicht vor XD! Und keine Panik! Es ist noch nichts verloren *alle anzwinker*... Einen Weg gibt es immer, auch wenn er nicht immer der Leichteste von allen ist (uhh hier spricht der Philosoph XDD)! Also genug der ewig langen Vorrede... und noch etwas: Lasst euch bitte nicht von Kagomes Trauer abschrecken; meine ff läuft nun einmal auch unter dem Genre Drama (dem muss ich ja irgendwie gerecht werden ^^), aber keine Sorge... es wird noch romantisch ^^... ja genug davon: Viel Spaß beim Lesen ;)! Inspiri-Musik: Lifehouse – You and Me /// Coldplay – The scientist ~°~°~°~°~°~°~°~ 2. Kapitel: Warum erinnerst du mich nur so sehr? Ich will dich ja vergessen, aber ich kann es einfach nicht! Ich erinnerte mich noch an alles – also so gut wie an alles!!! So absurd es auch war, aber sogar das Zwitschern der Vögel klang mir noch im Ohr, spürte immer noch die leichte Brise Wind auf meiner Haut. Und all diese Eindrücke, die ich mir an diesem einzigen Tag geradezu einverleibt hatte, konnte ich von den Restlichen unterscheiden, konnte sie genau diesem einen Vorfall zuordnen. Schon seltsam, oder?? Und dann erst diese unerträgliche Hitze!! Nicht einmal das schattigste Plätzchen war mir willkommen gewesen – keinerlei Temperaturunterschied! Ja all das hatte ich in den tiefsten Tiefen meines Gedächtnisses abgespeichert – als hätte ich nichts besseres zu tun! Warum eigentlich? Bedeutete mir denn dieser eine Tag allen Ernstes so viel??? Also um ehrlich zu sein... ja. Und am intensivsten erinnerte ich mich wohl an meine Nervosität. Kami-sama (Gott), war ich nervös!! Mein Herz hatte wahrscheinlich vierfach so schnell geschlagen wie üblich... Was hatte er gleich gesagt? Ich muss mit dir reden. Komm' kurz vor Sonnenuntergang noch einmal zum Brunnen! Es mochte für einen Fremden wie ein Befehl klingen. Nicht so für mich! Ich kannte ihn in der Zwischenzeit gut genug um die Bitte dahinter herauszufiltern. Und wenn sich sogar ein mürrischer Hanyou – wie er es nun einmal war – zu so etwas herabließ, einen Menschen zu bitten, sich ihm ohne jeglichen Zweifel anzuvertrauen, nun dann musste es ihm doch sehr wichtig sein... egal wie grummelnd er es mir beigebracht hatte. So dachte ich zumindest. Und trotz der weichen Knie hatte ich für einen Augenblick diese Priorität genossen, die er mir zukommen ließ – einen Moment vor Sonnenuntergang. Den ganzen Tag hatte ich bis über beide Ohren gegrinst und wenn mich Miroku oder Sango darauf ansprachen, so hatte ich nur kleinlaut verlauten lassen: Schönes Wetter heute, nicht wahr? Ich musste immer wieder über mich selbst lächeln, wenn ich daran dachte, wie oft ich an diesem Tag in den Himmel geschaut und den Lauf der Sonne verfolgt hatte... das alles ohne irgendeinen Hintergedanken natürlich – und so unauffällig wie möglich. Hätten mich meine Freunde durchschaut, wäre ich bestimmt im Boden versunken... oh nein bloß nicht, und erst recht nicht vor Inu Yasha: ER hätte mich ausgelacht... obwohl, nein sicher nicht! Ich hatte ihn noch nie lachend gesehen, ich kannte sein Lachen nicht einmal; wie es sich überhaupt anhörte und ich konnte es mir mir beim besten Willen auch nicht vorstellen! Nun, dann hätte er mich vielleicht verwirrt angestarrt, manchmal war er ja einfach schwer von Begriff. Ja, aber sobald ich lächelte, konnte ich es nicht lassen automatisch weiterzudenken... und mein Lächeln verschwand augenblicklich, als hätte ich es verlernt... fast so wie Inu Yasha. *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*Flashback Teil 1*°*°*°*°*°*°**°*°*°*°*°*°*°*°* Es hatte etwas Anmutiges, ja fast Atemberaubendes, wie er so lässig vor dem Brunnen abwartete mit der untergehenden Sonne im Rücken. Und sobald ich aus dem Schatten des dichten Blätterdachs der Bäume auftauchte und ihn nicht weit von mir ausmachte, meldete sich auch schon wieder diese verdammte Nervosität zurück. Warum ausgerechnet immer zur „richtigen“ Zeit?? Ich atmete mehrmals tief ein. Bloß nicht die Nerven verlieren... Ja, eine ganz tolle Idee! Wie sollte ich das bitte anstellen? Gerade als ich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, drehte er sich auch noch zu mir um, ließ den Wind ein paar weiße Strähnen aus dem Gesicht wehen, und als hätten seine Haare nicht schon genug vor sich hin geglitzert, funkelten mir jetzt auch noch seine Augen golden entgegen. Ach, verflixt! War sich Inu Yasha eigentlich im Klaren darüber, wie unverschämt gut er aussah? Ich war mir nicht sicher... aber immer wenn er dieses selbstsichere Auftreten hatte, schlug mein Herz Revolte und an ein Ignorieren war gar nicht mehr zu denken! Ehe ich mich versah, waren sich unsere Blicke nicht nur begegnet, sondern verhakten sich auch mindestens genauso geschwind ineinander. Meine Augen brannten bereits, weil ich die ganze Zeit gleichzeitig in die Sonne sehen musste, aber ich konnte sie nicht zukneifen, seine Augen nahmen mich doch immer noch in Beschlag... und ich versank in ihnen, drohte zu ertrinken, vielleicht sogar mich noch mehr in sie zu verlieben?!!! Liebe?! Aber ja, ich liebte ihn. Er wusste nur nichts davon, das war meine Schuld! ///Cause it's you and me and all of the people With nothing to do, nothing to prove And it's you and me and all of the people and I don't know why I can't keep my eyes off you/// Spätestens jetzt wartete ich nur noch darauf, dass mir meine Beine mal wieder den Dienst versagten. Und tatsächlich. Sie zitterten nicht nur, nein, sie schlotterten regelrecht und für einen schrecklichen Augenblick glaubte ich sogar zu wanken. Oh bitte, lass es ihn nicht gesehn' haben! Wie peinlich! Und er dachte nicht einmal daran sich abzuwenden, studierte nun genau jeden einzelnen Schritt, den ich tat... also war es ihm doch aufgefallen! Zu meinem Glück war es nicht mehr weit, aber ich bemerkte auch mit Unbehagen den Kloß in meinem Hals, der sich bemerkenswert rasch zu vergrößern schien. Lästig war das! Ich räusperte mich unzählige Male und es musste bescheuert aussehen, wie ich ein paar Sekunden später völlig unbeholfen da rumstand. Wahrscheinlich starrte er mich deswegen so lange an. Bevor das noch unangenehmer für mich wurde, senkte ich lieber meinen Kopf. Erstaunlich, wie schwer es mir gefallen war und die beste Lösung war es auch nicht gerade: Das bestätigte doch nur, dass ich mich in seiner Gegenwart unwohl fühlte... Aber Moment! Drehte er mir gerade den Rücken zu?! Und jetzt räusperte er sich, als erging es ihm im Augenblick nicht besser als mir kurz zuvor. Ein Gespräch musste her! Dringend! Zu meiner Verblüffung machte er den ersten Schritt: „Ah, du bist da...“, murmelte er emotionslos daher. Ja, das war ein ganz toller Anfang! Bravo! Hallo? Was sollte man darauf antworten? Und trotzdem ließ ich mich darauf ein... „Hai... wartest du... schon lange?“, fragte ich zögernd und ohrfeigte mich in Gedanken selbst. Wie hirnlos ging es eigentlich noch?! Zum einen antwortete Inu Yasha auf solche Fragen aus Prinzip nicht und zum anderen führten wir uns gerade beide so auf, als würden wir uns zum ersten Mal begegnen – wie lange kannte ich ihn jetzt schon? 2 Jahre?? ///All of the things that I want to say Just aren't coming out right I'm tripping on words, you got my head spinning I don't know where to go from here/// Tatsächlich wimmelte er meine Frage mit einem knappen „Keh!“ ab. Ich wollte schon zu etwas Neuem ansetzen, als... „Kagome?“ Mein Name... und schon wieder drehte mein Magen einen Looping, pulsierte mein Herz sogar für einen Schlag lauter als die Bisherigen – wenn das überhaupt möglich war! Er betonte meinen Namen immer auf der letzten Silbe... immer so seltsam, so mit Nachdruck. Nur er konnte das! Und... das gefiel mir schon irgendwie... Manchmal stellte ich mir sogar vor, wie er ihn vielleicht in irgendeiner sternenklaren Nacht immer wieder vor sich hin murmelte... immer und immer wieder... ja, okay das fand nur in meiner Einbildung statt. Und obwohl dieser Gedankenfetzen mehr als nur beschämend war, empfand ich dabei ein gewisses Wohlgefühl. „Hai?“, hauchte ich angespannt, sah wieder auf. Was würde jetzt kommen? „Denkst du, wir finden Naraku bald?“ HÄ?! Wegen Naraku wollte er mit mir reden?!! Das war alles?!! Meine Erwartungen schrumpften auf die Größe einer Rosine. Alle möglichen Varianten, die ich mir über den ganzen Tag schön zusammengereimt hatte – wie es denn möglicherweise ablaufen könnte – schrumpelten in sich zusammen. Ja, was hatte ich denn eigentlich erwartet?! Als ich zu einer Antwort ansetzte, versuchte ich die Enttäuschung, welche in meiner Stimme mitschwang, möglichst zu unterdrücken. „Also...“, ich räusperte mich mal wieder, so langsam schien sich der Kloß zu lösen und nebenbei wischte ich ein störrige Haarsträhne hinter mein Ohr. „... ich denke schon. Alle Zeichen deuten darauf hin.“ „Keh. Wie kannst du das nur so gelassen daher sagen?“, fragte er mich nun fast schon anklagend. Ich betrachtete ungläubig seinen Rücken. Hatte er denn gar nicht bemerkt, dass ich nicht im Geringsten über Naraku reden wollte?! Die Situation entwickelte sich ja prächtig... schlecht gelaunt war er wahrscheinlich auch noch! „Aber-“, begann ich von Neuem, doch da hatte er sich schon zu mir umgedreht. Ich zuckte zusammen. Aus seinen Augen sprach Sorge. Oder hatte ich mich getäuscht? Ich blinzelte und schon hatten sich seine Züge wieder verhärtet. „Kagome.“, sagte er noch einmal und mit jedem weiteren Wort, stampfte er auf mich zu. „Hast du denn gar keine Angst?!“ ... bis seine Hände meine Schultern umfassten. Ich schluckte hart, zog die Luft scharf durch meine Zähne. Da war wieder dieses Kribbeln bei seinen Berührungen. Aber da sollte kein Kribbeln sein!! Hier hieß es mich zu rechtfertigen, irgendwie. Aber konnte ich denn überhaupt noch denken?? Ob ich Angst hatte? Ja, natürlich. Wer hätte das nicht? Ich meine, es sollte der Finalkampf werden... die Entscheidung zwischen Gut und Böse. Unser aller Rache! Ja, die letzte Schlacht, in die ich mit meinen Freunden ziehen sollte. Und was würde danach aus uns werden?? Wo würden wir dann sein?... Vorausgesetzt wir überlebten das Ganze. Ich seufzte. Inu Yashas Griff wurde fester. Ach ja, er wartete noch auf eine Antwort. „Weißt du...“, versuchte ich stirnrunzelnd und beäugte mit Unbehagen seine Hände; immer noch meine Schultern umfassend. „... hier schreckt mich gar nichts mehr ab. Wir kämpfen nicht das erste Mal gegen Naraku.“ Okay, das war teilweise gelogen. Anscheinend fiel das auch Inu Yasha auf. Wieder dieser misstrauische Blick... ich war einfach total mies im Lügen! „Ja klar! Und du denkst, du könntest mit Pfeil und Bogen etwas ausrichten?“, missbilligte er meine Aussage. Es war so offensichtlich, dass er wieder darauf zu sprechen kommen musste. Das war doch nicht zu fassen! In seinen Augen konnte ich wahrscheinlich noch nicht einmal den Bogen vom Pfeil unterscheiden. Oder ich war dieser Waffe nicht würdig im Vergleich zu einer gewissen anderen Person. Ja, wer wusste das schon so genau, was jetzt wieder in seinem Kopf vor sich ging. Auf jeden Fall hätte ich ihn in solchen Momenten in der Luft zerreißen können... wenn ich es gekonnt hätte. War die Fluchkette nicht genauso verlockend? Aber stattdessen entwand ich mich einfach seinem Griff, trat ein paar Schritte zurück und funkelte ihn nun böse an. „Was meinst du damit?“ „Ganz einfach. Du würdest keine Sekunde da draußen überleben, wenn ich nicht auf dich aufpassen würde.“, sagte er gelassen und verschränkte arrogant seine Arme. „Ach ja?!“ Also er hatte es mal wieder geschafft. Ich kochte vor Wut, stieß verärgert einen Laut aus, der meine Unmut verdeutlichen sollte und versuchte dennoch meine Stimme ruhig zu halten. „Ich bin also lästig! Das willst du mir doch grade verklickern?!“ „Ähm... also...“ „Ach vergiss es einfach!“, unterbrach ich ihn laut, wollte nicht wirklich eine Antwort darauf haben. Das so genannte Gespräch war für mich gelaufen. Ich drehte mich abrupt um, lief schnaubend auf den Brunnen zu und... wurde festgehalten. Erstaunlich wie schnell er doch in solchen Angelegenheiten sein konnte. Schon wieder vernahm ich dieses verdammte Kitzeln, dieses Mal an meinem Arm. Konnte er wenigstens die Hände von mir lassen??? „Was hast du vor?“, flüsterte er in mein Ohr, das – sobald sein warmer Atem es streifte – ebenfalls kribbelte. Das sollte ich wohl eher ihn fragen!! „Ganz einfach.“, äffte ich ihn äußerst nervös nach. „Du würdest keine Sekunde da draußen überleben, wenn ich in der Nähe wäre.“ Stille. „Du gehst nach Hause?!“, fragte er leise nach. Was sollte das denn?! Hörte ich da eine gewisse Erleichterung raus?! „Nein, ich steh' hier nur aus Zufall vor dem Brunnen rum.“, erwiderte ich verärgert und schüttelte seine Hand ab. „Dann... geh doch.“, antwortete er zögernd. „Nani?!“ *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*Flashback-Ende Teil 1*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°* Ich öffnete meine Augen. Unsere Stimmen wurden leiser, bis sie schließlich völlig verklangen. Sie existierten sowieso nur in meinem Kopf, der sich übrigens gerade wieder so schwer anfühlte, als hätte ich Hunderte von Matheformeln auf einmal auswendig gelernt. Völlig fertig mit Gott und der Welt lag ich hier wieder auf dem Bett, Arme und Beine in alle Himmelsrichtungen ausgestreckt und unentwegt die Decke anstarrend. Konnte es mir irgendjemand übel nehmen, wenn ich einfach nur noch weg wollte?! Aber wollte ich nicht am meisten von mir selbst weg... weg von meinen Gedanken? Je mehr ich mich von meinen Mitmenschen abkapselte, desto mehr steckte ich hier fest – in meinen Erinnerungen. Ich hasste mich dafür, was ich getan hatte. Ansonsten müsste ich jetzt nicht hier liegen und Herzschmerz von der Sorte alles-ist-sinnlos durchleben. Ich vergrub mein Gesicht im Kissen, wollte schreien, aber kein einziger Laut entkam meiner Kehle. Viel hätte ich damit sowieso nicht erzielt. 500 Jahre kann man nicht einfach so zurück brüllen. Welche Erkenntnis! Aber keine Sekunde später hätte ich beinahe wirklich aufgeschrien: Jemand streichelte mir sachte über den Hinterkopf! Damit war wohl auch wieder mein Herz aufgewacht. Es klopfte erst zaghaft, aber dann immer und immer schneller, bis ich schon fast die Augen zukneifen musste, weil es so dermaßen wehtat. Kurz gesagt: Es klopfte wie wild. Konnte das sein? Nein, oder? Aber warum jetzt auf einmal? Warum sollte er mich ausgerechnet jetzt abholen? Warum hat er sich so lange Zeit gelassen? ///Tell me you love me Come back and haunt me Oh and I rush to the start/// Bevor ich noch vor lauter Fragen überquoll, oder überhaupt wusste wie ich reagieren sollte, hatte ich mich auch schon umgedreht, und schaute erwartungsvoll in das Gesicht... meiner Mum. Sie lächelte mir warm entgegen, aber ehrlich gesagt war ich gerade wirklich nicht fähig es zu erwidern. Nein, im Moment lief so einiges ziemlich schief! Nicht meine Mum sollte hier vor mir sitzen und mir über den Kopf streicheln. Also hatte ich mich doch nicht geirrt: Warum sollte er ausgerechnet jetzt hier sein?! Und wieder beschlich mich das quälende Gefühl, dass er möglicherweise gar nicht mehr unter den Lebenden weilte... unter solchen wie mir. Abermals zogen sich meine Eingeweide zusammen. Ich durfte jetzt nicht heulen – nicht vor Mum! „Kagome, kann ich dir irgendwie helfen?“, sagte sie auf einmal. Auch das noch! Nicht nur, dass ich Eri damit belästigte, jetzt machte sich auch noch meine Mum Gedanken. Ja, und was sollte man in so einer Situation schon groß antworten? Zumal man mir sowieso nicht helfen konnte: Alles hing von einer einzigen Person ab! Da blieb mir nicht viel übrig: Wieder versuchte ich mich in eine Ausrede zu retten! „Nein... ich hab nur über etwas Schwachsinniges nachgedacht. Nicht weiter schlimm...“ War Inu Yashas Tod denn wirklich so weit hergeholt? Ganz sicher nicht... ich durfte den Kampf nicht vergessen. Mum schaute mich nur mitleidig an und ich hatte irgendwie die Vermutung, dass sie mich gleich in den Arm nehmen würde. Bloß nicht! Nicht noch mehr Tränen! „Es ist wirklich nichts!“, fügte ich noch einmal hinzu und stand schnell auf. Auch sie erhob sich. „Warum gehst du nicht einfach zu ihm?“ Ich starrte sie entgeistert an. Okay, anscheinend wusste meine Mum doch mehr über meinen Gefühlstumult bescheid, als ich dachte. War das denn so offensichtlich? Ich verstand die Welt nicht mehr... andererseits irgendwie schon – sie war meine Mum! Warum sollte sie es also nicht wissen?? Bis jetzt hatte sie schließlich immer instinktiv gespürt, wenn mich oder meinen Bruder etwas bedrückte. Meine Verblüffung legte sich schnell: Ich musste über ihre Worte nachdenken... und schon wieder bereitete mir die Gewissheit Schmerzen. „Das geht nicht...“, ich schluckte hart, unterdrückte einen erneuten Tränenschwall. „... ich kann nicht zurück.“ Und plötzlich kam sie mir einfach näher und nahm mich schweigend doch noch in ihre Arme. Sie fragte auch nicht weiter nach – dafür war ich ihr sehr dankbar. Ich hätte auch gar nichts mehr erwidern können. Die Tränen kamen und versiegten urplötzlich, als Sota im Zimmer stand und mich verwirrt musterte. Noch am gleichen Abend fand ich mich in familiärer Gesellschaft wieder. Draußen schüttete es wie aus Eimern, aber das störte uns nicht im Geringsten. Im Gegenteil, es steigerte geradezu die gemütliche Atmosphäre in unserer kleinen Runde und zum ersten Mal seit ein paar Tagen konnte ich sogar behaupten, Gefallen daran zu finden. Ich musste jetzt einfach abschalten und es gelang mir auch vorläufig. Als Opa wieder seine Legenden auspackte und die mumifizierte Hand irgendeines Ungetüms herausholte, konnten sich Mum und Sota vor Lachen nicht mehr halten. Nun ja, die so genannte Antiquität hatte tatsächlich die Ähnlichkeit einer verfaulten Socke und selbst ich musste darüber schmunzeln. Später saß ich wieder in meinem Zimmer – natürlich vor meinen Mathehausaufgaben. Tja, wenn man verzweifelt nach Ablenkung suchte, musste bei mir entweder Sota oder Mathe herhalten – beide ein Thema für sich, über die ich mich mehr aufregen konnte als über irgendeine Enttäuschung. Naja, an diesem Abend musste Mathe unglaublich fesselnd gewesen sein, denn eine Sekunde später, sank mein Kopf auch schon auf das Heft nieder und ich starrte ins Leere. Ich konnte nicht anders... er war mir wieder viel zu nah – oder besser gesagt die Erinnerung an ihn... *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*Flashback Teil 2*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*° „Du willst, dass ich gehe?!“ „Ja, du hast schon richtig gehört!“, sagte er schulterzuckend. „Ich kann dich nicht gebrauchen, wenn wir gegen Naraku kämpfen.“ Das alles sagte er mir so sachlich ins Gesicht, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Was hatte er sich dabei nur gedacht?! Und seine Augen erst... sie waren verschlossener denn je, sein Goldgelb funkelte mir frech entgegen. Ich öffnete und schloss ein paar Mal meinen Mund, nicht fähig etwas zu antworten. Was sollte das Ganze?! „Aber ich dachte...“ „Tja, dann hast du eben falsch gedacht!“, unterbrach er mich und grinste mich süffisant an. Ich stellte mir ernsthaft die Frage, warum ich überhaupt noch da stand: Ich könnte längst im Brunnen verschwunden sein. Was hielt mich denn noch zurück?! ER?! Pah!! Dem Instinkt folgte ich auch. Doch bevor ich überhaupt einen Fuß auf das Holz setzten konnte, wurde ich auch schon wieder am Arm festgehalten! „WAS IST?! Es wurde alles gesagt, dem hab ich nichts entgegen zu setzen. Von mir aus kannst du dir deine Seele aus dem Leib kämpfen! Gutes Gelingen... Saionara!“, sagte ich entnervt, winkte ihm theatralisch zu und machte abermals Anstalten in den Brunnen zu springen. „Hey! Jetzt warte doch mal!“, ließ er mich auf einmal wissen, umgriff meine Schultern und zog mich mit sanfter Bestimmtheit zurück. Naja – egal mit welcher Sanftheit – ich hatte mich entschieden!! „Wozu? Damit ich mir noch mehr von deinen tollen Sprüchen anhören darf?! Nein, danke!“, erwiderte ich grummelnd. Er hielt mich immer noch fest, dachte erst gar nicht daran mich loszulassen und drehte mich jetzt wieder zu ihm um. „Ähm... nein. Ich brauch' nur noch...“ Er brach ab und sah mir nun direkt in die Augen; fesselte mich wieder. Ich schluckte nervös. Erst jetzt fiel mir auf, wie nah wir uns doch eigentlich waren. Und er hatte so einen merkwürdigen Gesichtsausdruck... so nachdenklich... und noch irgendetwas anderes, was ich nicht entziffern konnte. Das machte mir Angst, aber mein unmenschlicher Puls war mir erst recht nicht geheuer! Konnte er ihn eigentlich hören – mit seinem unschlagbaren Gehör? Eine unglaubliche Spannung baute sich zwischen uns auf... bis er schließlich blinzelte und auch noch das Hüsteln anfing. Was war das jetzt wieder für eine Aktion?! Ich würde ihn wohl nie verstehen, weder das, was er sagte, noch das, was er tat... er war vollkommen widersprüchlich. „Ähm... ich brauche...“, setzte er neu an und schaute nun fast verlegen zu Boden. „... die Splitter“, drang es leise an mein Ohr. Ich erwachte aus meiner Starre. „Nani?!“ „Die Splitter!“, wiederholte er lauter und sah mir wieder eindringlich in die Augen. Ich sah ihn verständnislos an. Er atmete ungeduldig aus. „Kagome... ohne die Splitter können wir das Juwel nicht zusammensetzen. Ich meine... Kikyou kann es nicht zusammensetzen.“, erklärte er, musterte mich kurz, weil sich meine Mimik gerade versteinerte und fuhr unsicher fort: „Ohne die Splitter geht es nicht... du weißt schon.“ Ich bewegte mich nicht. Jetzt wollte er mir auch noch die Splitter wegnehmen... Inu Yasha beobachtete mich immer noch unsicher. Vorsichtshalber ließ er mich sogar los. „Ich hätte an deiner Seite gekämpft.“, brachte ich leise hervor. Er grinste mir wieder kopfschüttelnd entgegen. „Das weiß ich, aber zu Hause bist du nun mal in Sicherheit!“ Ach, auf einmal war es meine Sicherheit?! Ich seufzte. Das durfte doch nicht wahr sein! Als ob ich nicht ständig in Gefahren laufen würde... Seine Hände näherten sich meinem Hals. Ich hielt ihn nicht auf. Warum hielt ich ihn denn nicht einfach auf?!!! Und während die Eine leicht an der Kette zog, das daran befestigte Fläschchen mit den Splittern hervorholte, atmete ich schockiert aus, als seine andere Hand meine Halslinie entlang strich, nur ganz leicht, aber ich spürte es, spürte die Gänsehaut unter seinen warmen Fingern. WAS tat er da nur?! Ich suchte völlig unbeholfen seinen Blick und stellte verwirrt fest, dass er wohl selber nicht so ganz wusste, warum er das gerade tat. Er wirkte so abwesend und irgendwie... verträumt???!!! „Inu... was?!“ Erst jetzt bemerkte er meinen Blick und sofort ließ er von mir ab, zog aber noch kraftvoll an der Kette, sodass sich das Fläschchen löste. Er begutachtete kurz seinen Inhalt, ließ es dann in seinem roten Suikan verschwinden und richtete schließlich wieder sein Augenmerk auf mich, als wäre nichts gewesen! „Jetzt guck nicht so! Es ist besser so, glaub mir!“, sagte er entschlossen. Ich senkte den Kopf. „Nichts ist besser!... Ich kann ja noch nicht einmal zurück und wenn dir- ich meine, wenn euch etwas passiert, kann ich nicht helfen.“ Er hob mein Kinn an und schaute mich nun ungläubig an. „Hey... du wirst dir doch jetzt keine Sorgen machen? Sango und Miroku kommen schon klar und was mich angeht...“ Ich blinzelte kurz in seine Augen. Sie schimmerten so beruhigend. „... so schnell beiß' ich nicht ins Grass, das weißt du doch?“ Das sagte er vielleicht, aber wer musste hier denn ständig Angstzustände durchleben, wenn er halb verblutet vor mir lag?! Ich trat ein paar Schritte zurück und dummerweise spürte ich auch noch den Brunnen hinter mir. Inu Yasha nickte aufmunternd, während ich ihn eher verzweifelt ansah. Ich konnte und wollte das nicht tun!!! Das spürte er wohl auch, denn im nächsten Moment trat er wieder auf mich zu und legte seine rechte Hand auf meine Wange, wärmte sie. „Glaubst du, ich würde dich im Stich lassen?“, wisperte er mir zu, näherte sich mir, sodass sich beinahe unsere Nasenspitzen berührten... beinahe. „Ich weiß nicht.“, sagte ich ehrlich, erzitterte unter seinem Blick, der so vieles in sich vereinigte. Nur was?! „Das ist jetzt nicht dein Ernst?! Dummkopf, wie sollte ich das anstellen?!“ Ich schmiegte mich gegen seine Handfläche. Gerade jetzt wollte ich erst recht nicht gehen... egal wie oft er mich Dummkopf nannte! An seinen Mundwinkeln erkannte ich es – er rang noch mit sich selbst! Um was? Das konnte ich nicht sagen, aber wusste er vielleicht selber nicht so richtig, ob ich nun gehen sollte oder nicht? Und dann seufzte er auf einmal auf. „Kagome... nicht.“, sagte er stockend und entfernte sich ein Stück von mir. Was nicht? Bevor ich überhaupt reagieren konnte, versetzte er mir auch schon einen kurzen aber bestimmten Stoß. Ich riss die Augen auf, kippte nach hinten, verlor den Boden unter meinen Füßen und sah nur noch den Himmel über mir. Er hatte es tatsächlich getan! „INU YASHAAAAAAAAAAAAAAAA!!!“ Ich sah noch kurz seine Silhouette, wie sie weit über mir auftauchte. Aber er kam nicht, er blieb einfach da oben stehen und rührte sich keinen Zentimeter. Und ich? Ich fiel... und fiel... und verschwand von dieser Welt... von Inu Yashas Welt... für eine wohl sehr ungewisse Zeit... konnte seine betrübten Augen nicht vergessen... genauso wenig wie das Gefühl tief in mir... Enttäuschung. Und noch etwas anderes, und meine Nackenhaare sträubten sich bei diesem Gedanken... Hass? Hasste ich Inu Yasha?? „NEEEEEIIIIIIIIIIN!!!“ ... *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*Flashback-Ende Teil 2*°*°*°*°*°*°**°*°*°*°*°*° Ich schreckte hoch. Irgendetwas hatte so einen lauten Krach verursacht, dass ich nun wie von der Tarantel gestochen kerzengerade auf meinem Stuhl saß. Ein Papier mit Notizen klebte noch an meiner Wange fest – ich wischte es konfus weg. Was war das?? Verunsichert sah ich mich in meinem spärlich beleuchteten Zimmer um, konnte aber nichts Verdächtiges ausmachen. Mein Blick wanderte zum Fenster. Draußen herrschte Finsternis von der dunkelsten Sorte. Hatte ich so lange vor mich hin gegrübelt?! Langsam vernahm ich auch den Regen, wie er unkontrolliert an der Glasscheibe abprallte, vernahm das Heulen des Windes, nein, das konnte man schon als Sturm abstempeln. Vielleicht ein Gewitter? Bei diesem Wetter, kein Zweifel! Ich schaute erst auf den Wecker – es war 3 Uhr morgens – dann auf mein aufgeschlagenes Matheheft, stöhnte genervt auf und schlug es zu. Naja, zumindest als Kopfkissen hatte es seinen Sinn und Zweck erfüllt. Mit dem folgenden Geschehnis hatte ich nie im Traum gerechnet und es sollte mir wohl auch für einige Stunden ein Rätsel bleiben: Ich schrie auf vor Schmerzen. Mein Herz zog sich für einen Pulsschlag so enorm auseinander und zusammen, sodass ich mich gerade noch an der Stuhllehne festkrallen konnte. Am Ende sank ich doch noch zu Boden, keuchend und mit Schweißperlen auf der Stirn. Was war mit mir los??? Wahrscheinlich hatte ich jetzt das halbe Haus wachgerüttelt... doch zu meiner Verwunderung kam keiner. Der Schmerz war so schnell verflogen, wie er aufgetaucht war. Das war doch nicht mehr normal! Ich wollte mich gerade wieder aufrichten, als meine Umgebung von einem markerschütternden Lärm erfüllt wurde. Ich erstarrte zur Salzsäule. Unmittelbar darauf flackerte meine Schreibtischlampe kurz auf und ging schließlich aus. Na bestens! Meine Panik hätte nicht größer sein können und jetzt pustete man mir auch noch die Lichter aus. Ich atmete rasch... mein Herz schlug mir bis zum Hals (zumindest das schien mir jetzt für angebracht). Alles erinnerte mich im Moment stark an einen Horrorfilm. Das Gewitter, die Finsternis,... jetzt fehlte nur noch das Monster, das durch mein Fenster hereinspazieren würde. Aber wir waren schließlich in der Realität oder nicht?! Ich hätte mich selbst auslachen können für diesen dümmlichen Gedanken. Gerade ich müsste am besten wissen, dass dort draußen mehr lauerte, als die Menschen immer annahmen. Und wer wohnte gleich noch einmal an der Schwelle zur Vergangenheit? Na? Ich ließ das Fenster nicht mehr aus den Augen, während ich mich langsam zur Tür vortastete. Zur Beruhigung summte ich auch noch irgendeine Melodie vor mich hin. Oh Kami-sama, hilf mir!! Als hätte ich es nicht vor einer Minute vorrausgesagt, rüttelte es tatsächlich für einen schrecklichen Augenblick an meinem Fenster. Ich hörte auf zu summen. Okay, das war eindeutig nicht mehr lustig!!! Ich musste komplett den Verstand verloren haben! Glaubte ich denn ernsthaft daran?? Reimte ich mir nicht nur etwas zusammen, was nicht wirklich geschah?! „Es ist nur der Wind... nur der Wind...“, redete ich mir mehrmals mit zittriger Stimme ein, saß hier auf dem kalten Fußboden und starrte ununterbrochen das Fenster an. Geistesgegenwärtig versuchte ich sogar noch nach dem Köcher mit den Pfeilen zu tasten, von dem ich wusste, dass er ganz in der Nähe liegen musste. KNALL! Das Fenster sprang auf! Ich hätte geschrien, wenn ich nicht vor lauter Angst keinen einzigen Ton hervorgebracht hätte. Erst passierte gar nichts. Ich lauschte nur meinem Herzschlag, wie es laut in meinen Ohren widerhallte. Für einen kurzen Moment wollte ich sogar noch gern an meiner Wind-Theorie festhalten... ein kleiner Hoffnungsschimmer... bis sich das Gewitter zurückmeldete und ich mit dem grellen Blitzlicht nun doch noch die Umrisse meines Monsters ausmachen konnte. In Ordnung, mein Horrorfilm war perfekt!!! (to be continued) ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Ich weiß ja nicht wie's euch geht, aber dieser Schluss erinnert mich komischerweise an Fluch der Karibik II XD. Sagen wir's mal so: Erst stirbt der Held (also unser lieber Jack) und dann taucht plötzlich wieder Barbossa auf und zack, kommt auch schon wieder der nervige Filmabspann (nichts gegen die tolle Musik ;) ). Und keine Menschenseele weiß, warum der jetzt auf einmal wieder lebt bzw. man versteht nur Bahnhof!!! Ja, wundert euch nicht! Wieder so ne blöde Idee von mir ^^“... (der nervige Abspann in diesem Fall wäre dann wohl ich *hust*). Ach ja, und noch etwas: Wenn ihr euch wundert, warum Kagomes Panik irgendwie nicht überzeugend genug wirkt, dann kann ich dazu nur sagen, dass ich selbst die kleine Angewohnheit habe, sobald ich irgendwie im Schlamassel stecke mit ner ordentlichen Portion Sarkasmus um mich zu werfen XD! Also auch nicht wundern... Ja mehr hätte ich dann doch nicht mehr zu sagen (reicht ja längst >.< ), außer, dass ich mich wie immer riesig über eure Kommis freue und auch so schon happy bin, wenn ich ein paar treue Leser gefunden habe ^^... Also bis zum nächsten Mal! Hegdl und tüdelü eure Canari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)