Ein gefährliches Leben von Cistus ================================================================================ Kapitel 3: Wer mit dem Feuer spielt ----------------------------------- Wer mit dem Feuer spielt Terry erwachte gegen 19 Uhr. Noch immer war sie von den Ereignissen der letzten Tage wie überfahren. Allerdings wer konnte von sich schon behaupten, das er es völlig Normal fand, das sein Boss ein echter Vampir war? Allerdings musste Terry zugeben, das sie Helen auf eine merkwürdige Art vertraute. Sie hatte ihr versprochen ihr nichts zu Leide zu tun und Terry glaubte ihr das ,auch wen sie wusste das sie keinen plausiblen Grund zu haben. Eigentlich kannte sie diese Frau doch gar nicht. Sie sah noch einmal auf den Wecker und beschloss das es Zeit wurde aus den Federn zu kommen. Schnell sprang sie unter die Dusche um den Rest Müdigkeit loszuwerden und machte sie sich ein schnelles Essen fertig. Gegen 20 Uhr verließ sie ihre Wohnung, obwohl sie erst um 22 Uhr anfangen musste. Leider hatte sie ja kein Auto mehr und musste nun quer durch die Stadt mit dem Bus fahren. „Hallo Terry!“, begrüßte sie der Wachmann am Eingang der Firma bei der sie arbeitete. „Hi Max! Wie geht es?“, erwiderte Terry. Schon merkwürdig, das sie sich erst seit zwei Tagen kannten und redeten wie alte Freunde. „Prima! Und schon eingelebt bei uns?“, fragte Max. „Ja, ich denke schon!“, lachte Terry und ging weiter. Nach wenigen Schritten erreichte sie den Aufzug zur Chefetage und stieg ein. Nur Minuten später betrat sie ihr Büro und sah auf die Uhr. „21.55! Perfekt!“, lobte sie sich selber. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch. Gestern war sie gar nicht zum arbeiten gekommen, da Helen ihr erst mal einiges erklärt hatte und dann war da noch die Sache mit dem Biss. Unwillkürlich fasste sich Terry an den Hals und betastete die Narben. Jedenfalls hatte sie ihren ersten Tag oder besser gesagt Nacht hier ziemlich verschlafen. Punkt 22 Uhr knackte die Gegensprechanlage. „Terry bist du da?“, fragte die Stimme ihrer Chefin. „Sie drückte den Knopf und meinte: „Ja, ich bin da!“ „Gut dann komm bitte in mein Büro!“, verlangte Helen. Da Terry sich nicht sicher war was Helen wollte, nahm sie Stift und Block mit hinein. „Guten Abend, Miss Mount!“, sagte Terry als sie eintrat. „Guten Abend, Terry! Ich hab dir doch gesagt du sollst mich Helen nennen!“, erwiderte die Frau im Chefsessel ein wenig neckend. „Verzeihung, Helen!“, entschuldigte sich Terry. „Schon gut! Hast du dich wieder erholt?“, fragte Helen. „Ja, ich fühle mich wieder besser!“, entgegnete Terry. „Sehr schön, dann werde ich dir mal erklären, was ich von dir erwarte! Das wichtigste ist natürlich die normale Arbeit! Briefe schreiben, Posteingang sortieren und meine Termine planen! Aber darüber hinaus solltest du wissen, das Vampire hier absoluten Vorrang vor allem anderen haben! Wenn mich ein Vampir sprechen will, dann schickst du ihn zu mir rein, egal wer sonst noch wartet! Wenn für Vampire Aufträge oder andere Dinge zu erledigen sind, hat das Vorrang!“, sagte Helen. „Äh, wie kann ich erkennen das es sich um einen Vampir handelt?“, wollte Terry wissen. Sie konnte sich nicht vorstellen das sie ihr ihre Zähne zeigen würden. „Das ist ganz einfach! Alle Vampire haben bestimmte Decknamen! Alle wichtigen Vampire die mir unterstellt sind, tragen die Namen von Vulkanen!“, erklärte Helen. Terry sah sie verwirrt an, doch dann verstand sie. Die Firma hieß ja sogar Vulcan“ Und nun fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Helen Mount! Sie nannte sich nach dem Mount St. Helen! „Ich sehe du hast es verstanden!“, lobte Helen ihre Sekretärin. „Dann ist Mr. Yama...“, begann Terry. Ihr war eingefallen das Helen ihn Fuji genannt hatte. „Richtig! Fuji ist ebenfalls ein Vampir, der für mich arbeitet!“, bestätigte Helen. „Dann gibt es noch die Vampire, die für die anderen Führer Arbeiten! Sie sind nach Flüssen, Städten, Sternen und Göttern benannt! Daran kannst du sie erkennen! Die meisten kommen regelmäßig und du wirst sie schnell kennen lernen! Hast du sonst noch Fragen?“ „Nein, damit komme ich zurecht!, versicherte Terry. Sie war sich selber nicht ganz sicher über das was sie da sagte, aber irgendwie glaubte sie daran. Sie verließ das Büro wieder und setzte sich an den Schreibtisch und begann die Post durchzusehen. Schnell fielen ihr die Briefe auf die von Vampire geschickt worden waren. Nun wo sie es wusste stachen die Namen direkt ins Auge. Sie sortierte alles und brachte sie Helen rein. Die Vampirbriefe lagen obenauf. Die Direktorin warf nur einen Blick auf den Postberg und nickte zufrieden. Terry hatte es offenbar Richtig gemacht. Das Telefon klingelte und Terry lief zu ihrem Schreibtisch zurück. Das war ihr erster Anruf. Sie holte tief Luft und nahm den Hörer ab. „Vulcan Inc.! Vorzimmer von Helen Mount! Terry Biel am Apparat. Guten Abend was kann ich für sie tun?“, meldete sie sich. „Oh, sie müssen die Neue sein! Hier ist Ashley Vesuv! Ich muss mit Helen sprechen!“, erwiderte die Anruferin. „Einen Augenblick bitte ich stelle sie sofort durch!“, versprach Terry und drückte die Taste zur Rufweiterleitung. „Ja, Terry?“, fragte Helen am anderen Ende der Leitung. „Miss Ashley Vesuv möchte sofort mit ihnen sprechen!“, meldete Terry. „In Ordnung! Stell sie bitte durch!“, erwiderte Helen und Terry tat es. Das war doch schon mal nicht schlecht gelaufen! In den nächsten Stunden geschah nicht Aufregendes. Terry hatte ihre nötigen Aufgaben erledigt und langweilte sich. Die Tür ging auf und Mr. Yama kam herein. „Guten Abend Terry!“, begrüßte er sie. Dann sah er auf die Uhr die bereits 3 Uhr anzeigte. „Oder sollte ich besser Guten Morgen sagen?“ Terry schmunzelte etwas über diese nicht ganz ernstgemeinte Äußerung. „Guten Abend, Mr. Yama! Wollen sie zu Miss Mount?“, fragte Terry. „Ja, aber nenn mich bitte Fuji! Immerhin gehörst du nun quasi zur Familie!“, meinte er. „Gern Fuji!“, freute sie sich. Sie fand es schwierig in diesem netten Mann einen blutsaugenden Vampir zu sehen. Sie klopfte an die Tür und trat ein. „Miss Mount! Mr. Yama möchte sie sprechen!“, meldete sie ihn an. „Miss Mount! Mr. Yama möchte sie sprechen!“, echote Fuji amüsiert. „Terry wir sind hier unter uns! Sei doch nicht so förmlich und steif!“ „Aber wie soll ich sie denn sonst anmelden?“, fragte Terry verwirrt. Helen grinste nur und wartete auf Fujis Antwort. „Wie wäre es mit: Hey Helen, da draußen steht schon wieder die alte Nervensäge um dir auf den Wecker zu gehen!“, schlug Fuji mit ernsten Gesicht vor. Terry bekam große Augen. Dann brachen die beiden Vampire in schallendes Gelächter aus. „Nimm ihn nicht ernst, Terry! Er ist halt ein Komiker!“, lachte Helen. „Aber er hat recht, das förmliche sparen wir uns für die wichtigen Leute auf!“ Terry grinste leicht und verließ das Büro wieder. Offenbar gingen die Leute hier recht ungezwungen miteinander um. In den nächsten zwei Monaten arbeitete Terry sich richtig ein. Schnell hatte sie die tägliche Routine verinnerlicht. Wenn es ihr m Anfang auch komisch vorgekommen war für Vampire zu arbeiten, so machte ihr der Job inzwischen viel Spaß. Sie erledigte die Büroarbeit, machte Bestellungen für andere Abteilungen, die alle nur über das Chefbüro ablaufen durften. Sie brauchte nicht mal Helen um Erlaubnis zu fragen. Beim ersten Mal hatte diese nur abgewinkt und gemeint, das Terry die Vollmacht hatte es allein zu tun. Sie war nicht daran interessiert, jedes Mal zu Unterschreiben wenn einem Büro das Briefpapier ausgegangen war oder Büroklammern fehlten. Allerdings einen Abend war Terry richtig im Stress gewesen. Kaum hatte sie ihre Jacke an den Haken gehängt kam auch schon Helen aus dem Büro gestürmt. „Gut, das du da bist! Wir müssen sofort einige Briefe fertig machen!“, rief sie raus. Es musste wirklich wichtig sein, da Terry nicht mal Zeit hatte die eingegangene Post durchzusehen. Drei Stunden lang diktierte Helen 15 Briefe. Terry kam beim Mitschreiben ins schwitzen. „Mach sie bitte gleich fertig!“, meinte Helen und setzte sich an ihren eigenen Computer und fing an wie verrückt auf der Tastatur rumzutippen. Terry konnte kaum sehen wie sich die Finger bewegten, so schnell war Helen. Nach 10 Minuten rief sie zu Terry, das gleich ein sehr wichtiger Brief durch ihren Drucker kommen würde. Sie solle ihn sofort versiegeln und abschicken! Zu Terrys Erstaunen kamen satte 15 Seiten aus dem Drucker. Sie konnte kaum glauben, das Helen das alles in so kurzer Zeit geschrieben hatte. Ihr Blick fiel auf die Seiten und sie bemerkte das alles in sehr kleiner Schrift geschrieben war und zwar auf Japanisch wie sie vermutete. Alles war so eng geschrieben, das man nicht einen Buchstaben mehr hätte reinquetschen können. Sie nahm die Seiten und steckte sie in einen Umschlag. Sie hatte keine Ahnung was in dem Brief stand, da sie die Schrift nicht lesen konnte, allerdings Interessierte sie das auch recht wenig. Nur oben die Anschrift hatte sie entziffern können und übertrug diese nun auf den Umschlag. Nach fünf Minuten war der Brief bei der Hauspost aufgegeben und Terry konnte ihre Arbeit fortsetzen. Um Punkt sieben Uhr verklebte sie den letzten Umschlag ihrer Briefe und ließ sich müde zurückfallen. Sie hatte die ganze Nacht ohne Unterbrechung gearbeitet und war fertig. Noch immer lag die unsortierte Post auf ihren Schreibtisch. Also war an Feierabend nicht zu denken. Routiniert warf die beim durchsehen die Briefe auf drei verschiedene Haufen und brachte sie dann zu Helen. Zu Terry Überraschung gähnte die Vampirin und sah auf die Uhr. „Zeit zum Schluss machen!“, meinte sie. „Aber die Post?“, wandte Terry ein. „Ich hab keine Lust! Lass uns Frühstücken gehen!“, sagte Helen und stand auf. Sie verließen das Gebäude und gingen zu einem kleinen Kaffee drei Strassen weiter. „Miss Mount! Schön sie wiederzusehen! Sie waren ja schon eine ganze Weile nicht mehr hier!“, begrüßte sie ein Kellner. „Hallo Jean! Du weißt doch, ich habe einfach viel zu viel zu tun!“, erwiderte Helen lächelnd. „Einmal das übliche?“, fragte der Kellner. „Ja, einen doppelten Espresso für mich!“, bestätigte Helen. „Und ihre Begleitung?“, wollte Jean wissen. „Einen extra großen Becher Kaffee für mich! Ohne Milch und Zucker!“, bestellte Terry. „Wollen sie auch was Essen?“, fragte Jean. „Ich nicht, danke!“, antwortete Helen. „Ein Sandwich bitte!“, meinte Terry. Sie setzen sich an einen Tisch und warteten. Nur eine Minute später brachte Jean die Bestellung. Helen nippte genüsslich an ihrem Espresso. Terra sah neugierig zu, was Helen auffiel. „Wunderst du dich das ich Kaffee trinke?“, fragte sie belustigt. „Irgendwie schon!“, gab Terry zu. Im Büro hatte Helen noch nie was gegessen oder getrunken, sah man mal von dem Biss in Terrys Hals ab. „Nun hin und wieder trinke ich gerne mal was! Essen brauche ich nicht, aber ab und zu etwas Kaffee oder Wein schadet mir nicht!“, erklärte Helen. Darauf erwiderte Terry nichts, sondern schaute nachdenklich in ihren Becher. „Ist der Kaffee nicht in Ordnung?“, fragte Helen nach einer Weile. „Nein ich habe nur über was nachgedacht!“, antwortete Terry. Sie schaute Helen ins Gesicht und fragte: „Warum hast du mich eingestellt? Ich habe gesehen wie du einen Brief, für den ich Stunden gebraucht hätte, in 10 Minuten geschrieben hast! Du brauchst doch gar keine Sekretärin!“ Helen ließ sich mit der Antwort Zeit. „Terry es geht nicht darum das ich jemanden brauche der meine Briefe schreibt oder meine Anrufe entgegen nimmt! Du hast recht das könnte ich ohne Probleme alles alleine und viel schneller tun! Aber ich müsste mich auch um jede noch so unwichtige Kleinigkeit kümmern! Ich brauche jemanden der mir die Routine vom Hals hält! Ich muss meine Leute führen und mich um wichtige Angelegenheiten kümmern! Dazu muss ich noch die Firma und ihre Angestellten leiten! Das nimmt meine ganze Zeit in Anspruch! Ich habe nicht die Zeit mich um Bestellungen und Aktenkram zu kümmern! Dafür brauche ich dich und das macht dich wichtig für mich! Ich weiß das ich mich auf dich verlassen kann und nicht immer hinter dir stehen muss um dich zu kontrollieren!“ „Das heißt ich habe den Job nicht bekommen, weil du Mitleid mit mir hattest?“, wollte Terry wissen. „Mitleid? So was kann ich mir nicht leisten! Ich bin ein Vampir und das letzte was ich für Menschen übrig habe ist Mitleid! Du hast den Job bekommen, weil ich dir vertraue, das ist alles!“, meinte Helen. „Ich hoffe das ich deinen Erwartungen gerecht werde!“, sagte Terry leise. „Wenn du es nicht wärst, dann wärst du schon längst nicht mehr meine Sekretärin!“, erwiderte Helen. In ihrer Stimme lag ein Unterton, der Terry einen Schauer über den Rücken liefen ließ. Es lag deutlich die Ansage drin: Dann wärst du jetzt nämlich schon tot! „Mach dir keine Gedanken! Ich bin sehr zufrieden mit dir!“, versicherte Helen ihr. Sie sah auf die Uhr und meinte: „Verflixt! Schon fast 9 Uhr! Du solltest sehen das du nach Hause kommst, sonst schläfst du noch ein!“ Terry war wirklich Hundmüde. Da sie keine Lust hatte sich nun noch im Bus durch die Stadt zu quälen rief sie sich ein Taxi. „Ich muss mir so bald wie möglich wieder ein Auto kaufen!“, dachte sie noch, als sie ins Bett fiel. Nur Sekunden später war sie eingeschlafen. Als sie am nächsten Abend zur Arbeit kam, war Max sichtlich nervös. „Ist was passiert?“, fragte Terry. Max schien sich vor der Antwort zu fürchten, sagte dann aber: „Jemand hat Geld veruntreut und die Chefin hast herausgefunden! Niemand darf das Gebäude verlassen! Sie durchsuchen jetzt alle Büros. Ich sag dir die Bosse sind stinksauer!“ Mit aufgerissenen Augen sah Terry den Wachmann an. „Hat man eine Vermutung wer es war?“, wollte Terry wissen. „Keine Ahnung, aber ich weiß das ich nicht der Haut desjenigen stecken möchte!“ erwiderte Max. Ohne ein weiteres Wort machte sich Terry auf den Weg in ihr Büro. Wenn Max so nervös war, dann konnte das nur eines bedeuten: Helen war am rasen vor Wut! Schnell legte sie ihre Jacke ab. Schon durch die geschlossene Tür konnte sie Helen schreien hören. Jetzt wusste sie was Max damit gemeint hatte, das er nicht in der Haut des Täters stecken wollte. Nach kurzen zögern klopfte sie an die Tür. „Was ist?“, schrie Helen wütend. Terrys Herz schlug rasend schnell, als sie die Tür öffnete. Drinnen waren Helen und Fuji und beide waren sehr zornig. Die beiden sahen sie mit giftigen Blicken an. Terry hatte einen Klos im Hals und würgte die Worte: „Ich wollte nur sagen das ich da bin, falls was anliegen sollte!“ hervor. Für einen Augenblick hatte sie wirklich Angst das Helen ihr den Kopf abreißen würde. „Ja, ist gut!“, meinte sie jedoch nur und Terry verschwand so schnell es ging. Danach ging die Unterhaltung im leiseren Ton weiter. Nach einer Stunde kam Fuji heraus und machte ein besorgtes Gesicht. Er schaute zu Terry die eifrig versuchte ihn nicht anzustarren. „Das erste Mal das du Vampire erlebst, die aus der Haut fahren?“, meinte er und blieb stehen. Er konnte ihre Angst fast riechen. Schüchtern sah sie hoch: „Allerdings und das ist beängstigend!“, erwiderte sie. „Kann ich gut verstehen! Sei froh das du nicht in der Schusslinie bist! Hast du gehört was los ist?“, fragte Fuji. „Ja, Max sagte mir es ist Geld veruntreut worden!“, antwortete Terry. „Wenn es nur Geld wäre, dann wäre es halb so wild! Aber es sind vertrauliche Unterlagen über .... uns verschwunden und das macht die Sache richtig schlimm!“, erklärte Fuji. „Kann ich euch irgendwie helfen, Fuji?“, fragte Terry. Der Vampir lächelte charmant und meinte: „Nett von dir, aber wir haben schon einige Leute darauf angesetzt! Aber du kannst versuchen Helen ein wenig zu beruhigen! Sie ist drauf und dran einen Massenmord zu begehen!“ „Du meinst, wenn ich als Opfer herhalte ist das Schadensbegrenzung!“, witzelte Terry nervös. „Keine Angst! Dir wird sie schon nichts tun!“, munterte Fuji sie auf. Dann machte er sich schnell an die Arbeit, bevor Helen zufällig durch die Tür kam. Also musste Terry sich auf in die Höhle des Löwen machen. Sie nahm die sortierte Post und ging in Helens Büro. Die stand schweigend am Fenster und schaute in die Nacht hinaus. „Kann ich irgendwas tun?“, fragte Terry vorsichtig. „Nein! Verschwinde!“, sagte Helen kalt. Terry ließ sich das nicht zweimal sagen und ging zur Tür. „Warte!“, rief Helen. Die junge Frau drehte sich zur Vampirin um. „Tut mir leid! Ich weiß ich sollte meine Wut nicht an dir auslassen!“, entschuldigte Helen sich. Terry brachte ein lächeln zu Stande: „Ist schon gut! Ich versteh das! Ich komm damit klar, solange du mir nicht den Kopf abreißt!“ „Das könnte glatt Ausversehen passieren!“, meinte Helen etwas abwesend. „Willst du darüber reden?“, fragte Terry. „Nicht wirklich!“, erwiderte Helen. „Ist es so schlimm?“, hakte Terry nach. „Schlimmer als schlimm! Es ist eine Katastrophe!“, gab Helen zu. „Wenn die gestohlenen Informationen an den Falschen geraten, sind über 10000 Vampire für die ich verantwortlich bin in Lebensgefahr!“ „Das ist wirklich schlimm!“, sagte Terry. „Ich hoffe nur das sich alles regelt!“ „Wenn Fuji seinen Job ordentlich macht, werden wir den Täter bald haben!“, war sich Helen sicher. „Ich sollte mich wieder an die Arbeit machen!“, schlug Terry vor. „Würdest du mir bitte was aus der Kantine holen?“, fragte Helen matt. „Sicher doch! Was willst du haben? Einen Kaffee?“, erkundigte sich Terry. „Nein! Geh zu Felicia und sag ihr es ist für mich! Sie weiß dann schon Bescheid!“, antwortete Helen. „Felicia?“, fragte Terry. Sie war bisher noch nicht oft in der Kantine gewesen. Sie brachte sich ihr Essen immer selber mit. „Du wirst sie erkennen wenn du sie siehst!“, meinte Helen. Terry machte sich auf in die Kantine. Trotz der späten Stunde war hier immer noch was los! Man merkte das in dieser Firma rund um die Uhr gearbeitet wurde. Eine Frau lief zwischen den Tischen umher und sammelte Geschirr ein. „Entschuldigen sie!“, rief Terry. Die Frau drehte sich um und sah sie an. „Oh, du musst Terry sein!“, sagte sie nur. Woher konnte sie das denn nur wissen. Terry war sich sicher ihr noch nie begegnet zu sein. Sie lächelte nur und drehte ihren Hals ein wenig in Terrys Richtung. Nun sah Terry dort die Bissmale, die sie selber trug. „Du bist Felicia!“, meinte Terry, sich ihrer Sache sicher. Das hatte Helen also gemeint. „Richtig! Na war ja auch nicht schwer zu erraten! Immerhin sind wir die beiden einzigen Menschen hier die das Mal tragen!“, lachte sie. „Möchtest du was Essen, oder hat Helen dich geschickt?“ „Helen hat mich geschickt!“, antwortete Terry. „Will sie einmal das übliche?“, fragte Felicia. Terry nickte nur. „Warte ich hole es gleich!“, meinte die Bedienung und verschwand in die Küche. Nach zwei Minuten kam sie wieder und gab Terry eine Flasche. Sie war sehr kühl. „Beeil dich lieber! Wenn es zu warm wird, ist der Geschmack verdorben! Helen ist da sehr pingelig!“, warnte sie Terry. Zügig lief Terry mit der Bestellung zum Fahrstuhl und fuhr wieder nach oben. Die Tür vom Büro war nur angelehnt und sie ging einfach durch. „Ich habe es bekommen!“, meinte sie und stellte die Flasche auf den Tisch. „Ich danke dir!“, sagte Helen und holte ein Glas aus einem Schrank. Sie goss sich etwas ein und trank es rasch aus. Terry die gedacht hatte es wäre Wein in der Flasche, erstarrte. Diese rote Flüssigkeit war kein Wein, es war Blut! „Felicia verwaltet für die Vampire die Blutreserven und sorgt dafür das immer genug da ist! So versorgen ich und die anderen hier uns, damit wir nicht alle paar Tage auf die Jagt gehen müssen!“, erklärte Helen, nachdem sie das zweite Glas hastig ausgetrunken hatte. Terry stellte fest das sie immer wieder überrascht war und eigentlich so gar nichts über Helen wusste. Helen schien ihr Umtrunk jedenfalls gut getan zu haben. Mit einem zufriedene Seufzen setzte sie sich in ihren Stuhl und schloss für einen Moment die Augen. Terry wollte sich leise aus dem Büro schleichen um sie nicht zu stören, aber sie kam nicht weit. Lautstark wurde die Tür aufgestoßen. Sichtlich verärgert, das ihr Frieden gestört wurde blickte Helen auf. Fuji war mit finsterer Mine hereingekommen und stieß einen Mann vor sich her. „Wir haben ihn, Helen!“, meinte er mit tödlicher Stimme. Die Temperatur im Raum fiel spürbar ab und Terry fing an zu frösteln, dabei war es draußen Hochsommer und selbst jetzt mitten in der Nacht lagen die Temperaturen noch bei 28 Grad! Helens Stimmung hatte sich schlagartig wieder verfinstert. „So, du hast mich also bestohlen!“, donnerte sie. Der Mann geriet in Panik! „Nein, das habe ich nicht!“, schrie er. „LÜGE!“, brüllte Helen, die ihm in die Augen starrte. Terry hatte noch nie so einen Blick gesehen. Alles was sie wollte war raus aus dem Büro. Kurz bevor sie die Tür erreichte, riss der Mann sich von Fuji los und stürmte ebenfalls auf die Tür zu. Vor der Nase der beiden schlug diese von selber zu und verriegelte sich. Der Fluchtweg war abgeschnitten. Terra wich an die nächste Wand zurück, denn Helen war blitzschnell bei dem Mann und drückte ihn an die Tür. „Wer hat dich beauftragt?“, fauchte sie ihn an. „Niemand!“, keuchte der Mann. „Du lügst! Ich sehe das du für einen Auftraggeber gearbeitet hast! Er hat dir ... 1 Million Dollar angeboten für diese Unterlagen!“, berichtete Helen. Der Mann wurde bleich. „Deine Gedanken sind wie ein offenes Buch für mich!“, lachte Helen kalt. „Bitte, ich... lassen sie mich gehen! Ich gebe ihnen die Unterlagen zurück!“, wimmerte der Mann. „Das hättest du dir früher Überlegen sollen! Nun ist es zu spät für dich! Ich weiß bereits wo du sie versteckt hast!“, verkündete Helen. Vor den Augen der anderen verwandelte sie sich in einen Vampir. Der Mann schrie und schlug um sich, aber es nützte nichts. Ohne zu zögern biss Helen zu und saugte das Blut aus seinen Körper. Nach kurzer Zeit hörte der Mann auf sich zu wehren und bewegte sich nicht mehr. Anders als bei Terry hörte Helen nicht mit dem saugen auf, sondern trank alles! Nachdem sie ihre Zähne aus ihm herausgezogen hatte, ließ sie ihn einfach fallen. Fuji hatte die ganze Zeit so ausgesehen, als hätte er nur zu gerne mitgetrunken. Terry war von diesem Bild des Grauens zur Salzsäule erstarrt. Sie wollte sich abwenden, doch die konnte keinen Muskel rühren. So sah also die Bestrafung aus, wenn man Helen verärgerte! Für einen Augenblick trafen sich die Blicke von Fuji und Terry. Das machte ihr mindestens genauso viel Angst. In seinem Blick sah man seine Blutgier und den gleichen Blick hatte sie bei Helen bemerkt. Was würde jetzt passieren? Sie sah wie Helens Zähne sich wieder zurückbildeten und die Kälte langsam aus dem Raum wich. Sie schaute Terry mit eisigen Blick an und meinte: „Gib mir nie einen Grund, das auch mit dir zu machen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)