Nicht mit dir und nicht ohne dich von Nickl ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nicht mit dir und nicht ohne dich Nihao alle zusammen. Bestimmt kommt einigen von euch die Überschrift meiner Fanfic bekannt vor. Ich habe diesen Satz aus Band 32 von Ranma ½. Er hat mir so gefallen, das mir gleich eine Geschichte dazu eingefallen ist. Ich hoffe es macht euch nicht so viel aus. Viel Spaß beim Lesen! Laragirly Ein kühler, leichter Herbstwind wehte einige vertrocknete Blätter durch die Luft. Viele davon erschwerten Akane ihre Arbeit nur, die gerade dabei war sie mühsam wegzufegen. Knurrend kehrte sie die Veranda vor ihrem Anwesen ein weiteres Mal ab. Doch der Wind schien sich gegen sie verschworen zu haben und wehte immer neue Laubblätter auf den Gehweg. Irgendwann lies sie den Besen zu Boden fallen, setzte sich seufzend vor die Tür und beobachtete wie das durcheinander weiter seinen Lauf nahm. "Was soll's." säuselte sie vor sich hin, ihren Kopf auf eine Hand gestützt. ,Sie wollen mich doch eh nur ablenken. Es geht gar nicht darum hier aufzuräumen. Sie hätten sich etwas besseres ausdenken sollen.' Der Wind, der jetzt stärker um sie herumwirbelte nahm sie kaum noch wahr. Die braunroten Blätter verteilten sich über die gesamte Veranda. Auch wenn sie jetzt wütend sein müsste, dass die Arbeit umsonst war, lies sie nur einen erneuten Seufzer los und starrte ins Leere. ,Ranma. Wo bist du jetzt nur?' Obwohl es schon einige Zeit her war, fehlte er ihr noch immer so sehr. Fast ein Jahr war vergangen, als er zusammen mit seinem Vater spurlos verschwand. Ohne auch nur die kleinste Nachricht zu hinterlassen. Jetzt lag der Winter fast vor der Tür, und anstatt Ranma zu vergessen, wurde die Sehnsucht nach ihm immer größer und der Schmerz noch unerträglicher. ,Das werde ich ihm nie, niemals verzeihen!' Sie spürte die Tränen, die langsam in ihre Augen stiegen, versuchte sie aber zu verdrängen. ,Ich werde nicht weinen. Das habe ich Kasumi fest versprochen.' Schnell wischte sie sich die Tränen weg, bevor sie runterkullern konnten und stand auf. Sie wollte gerade die Tür aufschließen, als sie hinter sich ein leises Geräusch vernahm. "Ranma?" Reflexartig drehte sie sich zum Eingang, doch stand dort nicht Ranma, sondern ein völlig durchnässtes schwarzes Ferkel mit gelb-schwarzem Halstuch. "P-chan! Was machst du denn hier Kleiner?" Fröhlich lief es auf Akane zu und sprang zu ihr auf den Arm. Etwas enttäuscht, aber gleichzeitig froh drückte sie es an sich und betrat das Haus. Stille umgab sie, nichts regte sich. Auch wenn es schon fast ein Jahr so ruhig war, konnte sie sich nicht daran gewöhnen. Egal wie oft sie auch versuchte, nicht an ihn zu denken, einfach alles erinnerte sie an ihn. Die Stille im Haus, der lehre Platz in der Schule neben ihr, sogar das kleine P- chan, das fröhlich in ihren Armen lag, tat es. Ranma hatte es immer gejagt, und das manchmal stundenlang und durchs ganze Haus. Langsam schritt sie an der Küche vorbei, ging ins Wohnzimmer bis in ihr Zimmer im oberen Stockwerk. Wie sie dabei feststellte, beschäftigte sich ihre Familie mit den Sachen, die sie schon immer getan hatten. Kasumi kochte, während Nabiki zusammen mit ihrem Vater Soun im Wohnzimmer saß, und an ihrem Taschenrechner rumtippte. Trotzt, dass Ranma nun fort war, sahen alle ganz normal aus. Aber sie wusste, dass sie das alles ihr zuliebe taten. Denn besonders ihr Vater litt darunter, den Erben seiner Kampfschule verloren zu haben. Doch vor Akane zeigte er keine Schwäche, die sie traurig machen könnte. In ihrem Zimmer angekommen, setzte sie P- chan auf dem Boden ab. "Du bleibst hier, ja P- chan? Ich werde einen kleinen Spaziergang machen." Sagte sie im sanften Ton zu ihrem Hausferkel und schritt durch die Tür, zurück nach unten. Schnell schlich sie sich aus dem Haus hinaus, damit niemand merkte, dass sie wegging. Nun ging schon die Sonne unter und tauchte die Gegend in einen romantischen rot- orangen Farbton. Auch draußen war es schrecklich still. Sie hatte eigentlich gehofft, dass sie irgendetwas ablenken könnte, doch stattdessen heulte ihr nur der kühle Wind um die Ohren und lies die Blätter wieder über den Boden hinwegfegen. In Gedanken versunken ging sie Stundenlang durch die Gegend. Durch kleine Parkanlagen, aber auch durch die Innenstadt. Irgendwann war das Tageslicht verschwunden und die Straßenlampen erhellten die dunklen Straßen. Akane setzte sich schließlich auf eine kleine Parkbank, nicht weitentfernt vom Tendodojo, und blickte hinauf in den Sternenklaren Himmel. Sie glitzerten ihr entgegen und brachten auch ihre Augen zum funkeln. Sie wusste nicht wieso, aber dieser Anblick trieb ihr wieder Tränen in die Augen und machte sie unendlich traurig. "Ach Ranma. Du Idiot." Sie presste ihre Augenlieder fest zu und krallte sich mit ihren Händen an ihrem Rock fest, um die Tränen wieder zu unterdrücken. Aber diesmal gelang es ihr nicht. Diesmal liefen sie einfach herunter. Eine nach der anderen. Sie konnte sich nicht mehr wehren, es musste einfach raus. Ihr Leben war wieder wie früher, bevor Ranma auftauchte. Wie konnte sie nur so gelebt haben? Das konnte sie sich nicht mehr vorstellen. Es war so ein riesiges Loch, das er hinterlassen hatte. So eine große Leere in ihr. Noch immer kullerten die Tränen eine nach der anderen hinab und tropften auf ihren Rock. Sie fand keine Worte, die beschreiben konnten, wie sie sich fühlte. Es tat einfach nur weh. Zuerst behauptete sie stets, dass es ihr egal wäre, wo er sich auftrieb. Das war aber schon lange her, als sie erfahren hatte, dass er einfach gegangen war. Jeder wusste, dass es sie nicht kalt lies. An jenem Tag, als sie merkte, dass er weg war, und sein Vater ebenfalls, dachte sie, sie wären auf eine kurze Trainingsreise gegangen. Als aber dann Wochen und Monate verstrichen, ohne eine Nachricht von ihnen, wusste sie, dass etwas vorgefallen sein musste. Sie suchte Tagelang nach ihnen, irrte orientierungslos durch verschiedene Gegenden, doch blieb alles erfolglos. Es wunderte sie aber nicht sonderlich. Immerhin hatte sie keinen einzigen Anhaltspunkt. Und außerdem hatten sie einen zu weiten Vorsprung. Sie könnten überall sein. Einfach überall. Sie suchte auch nur aus dem Grund weiter, um nicht tatenlos rumzusitzen. Denn sie trug noch immer ein wenig Hoffnung in sich. Er könnte jederzeit irgendwo auftauchen. Sie musste nur zu richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Ein eisiger Windstoss brachte sie nun zum frieren. Bibbernd kauerte sie sich auf der kalten Bank zusammen und hauchte in ihre erfrorenen Hände, um sie etwas zu wärmen. ,Wegen diesem Idiot friere ich jetzt auch noch. Trotzdem... ' "Ranma. Komm doch endlich wieder." Flüsterte sie in den Wind. "Akane! Akane wo bist du?" Erschrocken zuckte sie zusammen und blickte sich um. ,Hat mich da etwa jemand gerufen?' Es war sehr dunkel. Die Straßenlaternen spendetet nur spärliches Licht. "Akane?!" Jetzt sah sie den Schatten einer Person, der immer näher und näher kam. ,Ist es... ist es Ranma?' Die Stimme, die sie rief klang männlich, und so langsam erkannte sie auch schwache Umrisse um so näher die Person ihr kam. "Ranma?" Schnell bäumte sie sich auf und kniff ihre Augen zu einem Schlitzt, um besser sehen zu können. Ihre Hoffnung und Freude stieg ins unermessliche. ,Ranma. Endlich, du bist wieder da.' "Ranma? Bist du es wirklich?" Nun trat die Gestallt ins Licht der großen Laterne vor ihr. Doch zu ihrer großen Enttäuschung war es nicht Ranma, sondern Ryoga, der ihr ernst in die Augen sah. In seiner Hand hielt er ihren Mantel, den er ihr mit einem Schlag zuwarf. "Ry... Ryoga, du?" "Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Akane." Es war wie ein Schock, der nicht vergehen wollte. Starr und wortlos blickte sie den Jungen vor sich an. ,Wie konnte ich nur so dumm sein? Natürlich konnte es nicht Ranma sein. Wieso sollte er auch einfach so wieder aufkreuzen?' "Ich dachte nur du fierst." Meldete sich Ryoga nach einer kurzen Zeit des Schweigens. "Ich habe lange gebraucht um dich zu finden. Aber ich bin froh, dass ich es geschafft habe." Akane zog sich nun ihren Mantel um, den sie zuvor von ihm aufgefangen hatte. "Ryoga. Woher wusstest du, dass ich hier bin?" Fragte sie, wobei sie krampfhaft versuchte nicht traurig oder enttäuscht zu wirken. "Ich wusste es nicht. Aber du solltest wieder nach Hause gehen. In dieser Dunkelheit sollten sich keine kleinen Mädchen mehr rumtreiben. Und schon gar nicht in einem Park." Er kam näher auf sie zu und drückte sie in eine Richtung, in der er das Haus der Tendos vermutete. "Wohin gehst du? Das ist nicht der Weg nach Hause." Sagte Akane mit einem unüberraschten Gesichtsausdruck. "Ich ... em, na klar..." Verlegen kratzte er sich am Kopf. "Danke, dass du mir den Mantel gebracht hast Ryoga. Ich wäre sonst wirklich erfroren." "Ach, na ja, weißt du... ich..." "Ich schulde dir etwas. Wenn du willst, kannst du heute bei uns übernachten. Wir haben jetzt ja ein Zimmer frei." Ihr letzter Satz klang alles andere als froh. "Also.. ich..." "Nun zier dich nicht so! Du kannst doch in dieser Dunkelheit nicht weiterreisen." Ihre Stimme hatte sie wieder fröhlich verstellt. Auf keinen Fall wollte sie jemanden ihre wahren Gefühle, ihre Trauer verraten. Und so schaffte sie es auch ihn zu überreden. Am nächsten Morgen wachte sie schon früh auf. Sie war es schon gewöhnt, da sie früher jeden Morgen Joggen gegangen war um sich fit zu halten. Es war zwar schon lange her, seit dem sie das letzte mal gelaufen war, aber irgendetwas trieb sie wieder dazu in ihre Sportkleidung zu schlüpfen und um die Häuser zu ziehen. Einfach nur laufen und alles vergessen. Sich keine Gedanken mehr über ,ihn' zu machen und einfach nur frei zu sein. Frei von allen Sorgen und von allem Schmerz. Die Straßen waren noch leer, als sie sich aufmachte und leichter Nebel verschleierte die Gegend. Die Luft roch angenehm frisch und die aufgehende Sonne blendete ihr ins Gesicht. Die vertrockneten Laubblätter auf dem Boden gaben knackende Geräusche von sich, als sie drauftrat. Während sie joggte, merkte sie, dass sie es vermisst hatte. Die Natur, das Gefühl von Freiheit, einfach alles. Monatelang hatte sie es nicht gewollt, doch nun war das Gefühl so wunderbar befreiend. "Es ist besser du vergisst ihn. Mach dir keine falschen Hoffnungen, dass er jemals wieder zurückkommt." "Vielleicht kommt er nie wieder Akane. Du musst damit rechnen." "Glaub mir, es ist besser du lässt alles hinter dich. Sei unbesorgt. Irgendwann wird alles wieder gut." "Das Leben muss weitergehen. Irgendwann wirst du über ihn hinwegkommen." Das alles haben Freunde und ihre Schwestern zu ihr gesagt. Aber was heißt schon vergessen? Wie soll man jemanden einfach vergessen können? Wieder tauchte sein Gesicht vor ihr auf, wie es seither jeden Tag tat. ,Ich muss es versuchen. Ich muss es einfach versuchen, um wieder ein normales Leben zu führen. Es ist seine Schuld. Warum meldet er sich auch nicht? Vielleicht ist ihm etwas zugestoßen, vielleicht...' Atemlos hielt sie inne und beugte sich keuchend vor, um besser Luft schnappen zu können. ,... vielleicht lebt er sogar nicht mehr.' Eine Träne tropfte auf den Boden, und noch eine. "Ranma..." Jedesmal wenn sie an ihn dachte, hatte sie das Gefühl jemand würde ihr einen Dolch ins Herz stoßen. Nur war der Schmerz noch viel schlimmer. Weiterhin in Gedanken versunken trabte sie schließlich nach Hause. Als sie ankam, waren bereits alle wach und saßen am Frühstückstisch. Auch Ryoga war anwesend. Verwundert sahen alle sie an, als sie das Zimmer schwitzend und mit einem Handtuch um den Hals geworfen, betrat. "Guten Morgen Akane." Begrüßte Kasumi sie, während sie das Essen auf den Tisch stellte. "Warst du etwa wieder joggen?" "Ja. Ich werde jetzt besser mal ein Bad nehmen. Ich bin total verschwitzt." Mit einem Lächeln ging sie Richtung Bad und lies heißes Wasser in die Wanne laufen. ,So kann das nicht weitergehen.' Beschloss sie. ,Ich werde mir heute in der Schule nichts anmerken lassen. Ich werde nicht traurig auf Ranmas Platz gucken, sondern wieder lachen. Ja, ich werde wieder lachen und glücklich sein. Meiner Familie zu liebe.' Nachdem sie ihr wohlverdientes Bad genommen und gut gefrühstückt hatte, machte sie sich auf den Schulweg. Nicht nur Kasumi war über ihr glückliches Verhalten froh, auch Nabiki und ihr Vater freuten sich, dass Akane endlich wieder auftaute. Lange hatte sie nicht mehr so ausgiebig gefrühstückt, joggen war sie sowieso nicht und ein Bad nahm sie eher selten. Der Kummer schien nachzulassen und das Leben schien ihr wieder, auch wenn nur etwas, Spaß zu machen. Ryoga begleitete sie ab dann jeden Tag zur Schule, damit sie nicht allein war. Er konnte sie nicht so traurig sehen, es brach ihm jedes Mal erneut das Herz, wenn er sie weinen sah. Deswegen bemühte er sich sie zum lächeln zu bringen. Auch wenn sie nur kurz und schwach ihre Lippen anhob, freute er sich. Auch heute brachte er sie zur Schule. Und damit er kein Risiko eingehen musste den Weg zurück nicht mehr zu finden, blieb er vor der Schule stehen, und wartete auf sie. Er wusste, wenn er sich jetzt verlaufen würde, würde er wohlmöglich erst in einer Woche zurückkehren. Das Risiko war ihm entschieden zu groß, und so wartete er lieber stundenlang auf ein und dem selben Fleck. Auch wenn Akane ihm immer wieder beteuerte, dass es ihr gut ginge und er sich nicht um sie sorgen müsste, tat er alles was er konnte. "Hey Ryoga! Du hast schon wieder hier auf mich gewartet?" Fragte Akane, als sie Ryoga, der an der Schulmauer lehnte, entdeckte. "Naja. Ich dachte..." "Hör zu Ryoga. Es ist echt lieb von dir, dass du dich so um mich sorgst. Aber es geht mir wieder besser. Es ist merkwürdig, aber seit einigen Tagen kann ich auch noch an etwas anderes denken, als an Ranma." Während sie das sagte, sah man keinerlei Trauer mehr auf ihrem Gesicht. ,Versucht sie ihre Trauer etwa zu verbergen?' fragte Ryoga sich innerlich, als er sie etwas überrascht ansah. "Gehen wir nach Hause?" fragte Akane ihn nach einiger Zeit. "Äh,...klar." Während des Heimwegs beobachtete Ryoga Akane immer wieder aus den Augenwinkeln. Sie lächelte fast die ganze Zeit. Selbst als sie am kleinen Fluss, der umzäunt war, vorbei kamen, sah sie den Zaun nicht an. Zum ersten mal seit einigen Tagen sah sie nicht auf die Stelle an der Ranma jeden Tag balanciert war. "Also Akane... ich muss dich etwas fragen..." fing Ryoga irgendwann an, als sie vorm großen Eingang des Tendoanwesend standen. "Also... es geht um Ranma... ich..." Er blieb stehen und wartete darauf, dass Akane es auch tat. "Was ist mit ihm?" Langsam drehte sie sich zu ihm um und ging den kleinen Vorsprung zurück, den sie von ihm entfernt war. "Also, du benimmst dich so merkwürdig. Als wäre nie etwas passiert. Ich meine hast du nicht schon mal daran gedacht, dass Ranma etwas schlimmes passiert sein könnte?" Erwartungsvoll sah er auf das blauhaarige Mädchen herab, deren Lächeln nun verschwunden und ihre Augen hinterm Schatten des Ponys versteckt waren. "Ach weißt du... ." Kurz spielte sie mit dem Gedanken ihm alles zu erzählen. Ihre wirklichen Gedanken, ihre Gefühle, der unerträgliche Schmerz, alles was sie verbarg einfach rauszulassen. Als sie ihn dann aber ansah, wie mitleidig er auf sie hinabschaute, lies sie es lieber bleiben. Sie wollte ihn nicht in ihr Gefühlschaos hineinziehen. Es war ganz allein ihre Sache. Und sie musste damit alleine fertig werden. Nur sie allein. Das dachte sie zumindest. "...es tut mir gar nicht weh, ich meine, dass er weg ist. Es ist mir eigentlich völlig egal. Ich war nie richtig traurig, ich habe mir nur sorgen um Paps gemacht. Weißt du, er leidet sehr darunter, und na ja... mir ist egal wo Ranma jetzt steckt. Er kommt schon zurecht, da bin ich mir sicher. Außerdem habe ich mich doch eh nie wirklich mit ihm verstanden, und diese blöde Verlobung haben unsere Väter ausgemacht. Mir hat das alles nie wirklich etwas bedeutet." Sie war keine gute Lügnerin, das wusste sie. Jedes Wort, dass sie aussprach tat ihr noch mehr weh und versetzte ihr einen weiteren Stich. Die Tränen unterdrückend zwang sie sich zu einem Lächeln. "Du machst dir wohl mehr sorgen um ihn als ich, was? Ich dachte immer du und Ranma, ihr würdet euch hassen. Aber ihr scheint euch doch gut verstehen zu können." Bei jedem Satz wurde ihre Stimme leiser. Sie hatte das Gefühl ihre Tränen nicht mehr lange zurückhalten zu können. Wortlos sah Ryoga weiterhin auf sie hinab. Er glaubte ihr kein Wort, und dass wusste sie auch. Eigentlich könnte er jetzt seine Chance nutzen. Immerhin war Ranma immer im Weg gewesen und nun war er weg. Vielleicht für immer. Das hatte er sich immer gewünscht. Er war nun ganz allein mit Akane, es war, als wäre ein großer Traum in erfüllung gegangen. Doch trotzdem, irgendetwas hinderte ihn. "Für wie blöd hälst du mich eigentlich? Vielleicht kannst du deiner Familie weiß machen, dass es dir gut geht, mir aber nicht! Sei doch ehrlich zu dir selbst! Warum..." Er stockte mittendrin, als er eine Träne an ihrer Wange entlang rollen sah. "A... Akane, bitte nicht... ich... ich wollte nicht..." Schämend drehte sie ihm den Rücken zu und wischte sich ihre Träne weg. ,Oh nein. Jetzt hat er mich weinen sehen. Dabei wollte ich ihm doch nichts zeigen. Niemand soll wissen, wie ich fühle.' "Ich werde jetzt besser aufbrechen." Drang Ryogas Stimme durch ihren Gedankengang. Überrascht drehte sie sich zu ihm und sah auf seinen gesenkten Kopf. "Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht zum weinen bringen." Entschuldigte er sich. "Ich werde Ranma suchen. Ich verspreche dir, ich werde ihn wieder zurück bringen. Das bin ich dir schuldig." Nun kehrte auch er ihr den Rücken zu und setzte an zu gehen. "Leb wohl, Akane." Er setze einen Schritt nach dem anderen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Akane sah zu, wie auch nun er sich entfernte, wie er einen Schritt nach dem anderen setzte und immer kleiner zu werden schien. "NEIN!" Rief sie ihm so laut wie möglich hinterher und war selber überrascht, als Ryoga tatsächlich stehen blieb und sich zu ihr umdrehte. Ohne noch länger zu zögern, rannte sie auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. Seinem verwirrten Gesichtsausdruck konnte sie nicht entgehen, und so setzte sie auch gleich an. "Ich will nicht, dass du auch gehst. Bitte... bleib hier." "Akane..." "Bitte... ich will nicht mehr allein sein..." ,Sie ist so... so wunderschön.' Fiel es ihm auf, als er in ihr zierliches Gesicht sah. ,Liebste Akane, ich werde dich nie alleine lassen. Nie.' Am nächsten Tag lag Akane krank im Bett. Alle saßen besorgt um ihr Bett herum und ließen sie kaum aus den Augen. Nur Kasumi war eilig zu einer Apotheke gelaufen, um ihr Medizin zu kaufen. Keiner wusste, was die Ursache für die plötzliche Grippe war, doch hatten sie alle eine Vermutung. "Oh Akane. Wie kannst du das deinem Vater nur antun?" Fragte Soun seine tiefschlafende Tochter, wobei er ihre Hand fest in seinen hielt. "Ran...ma." flüsterte diese leise im Schlaf und wälzte sich dabei hin und her. "Geh nicht... Ranma..." "Sie träumt schlecht." Stellte Ryoga traurig fest, während er ihr einen frischen neuen Eisbeutel auf die Stirn legte und den alten entfernte. ,Und das nur wegen diesem widerlichen Ranma. Wenn er wüsste, was er ihr antut.' Dachte er erbost. Mit jedem Tag wuchs seine Wut über den verschollenen Jungen. "Und dabei sah es so aus, als wäre sie endlich über ihn hinweg." Seufzte Nabiki, die auf Akanes Schreibtischstuhl Platz genommen hatte und einen Blick auf ihre Schwester warf. Ihr Gesicht war bleich, obwohl sie hohes Fieber hatte. Ihre Haare klebten an der Stirn und ihr Körper lag kraftlos auf der Matratze. "Vater. Ich bin wieder da. Ich habe das Medikament." Kasumi trat in diesem Moment ins Zimmer und kniete sich neben Akanes Bett. Schnell packte sie die Medizin aus und flößte sie ihrer kleinen Schwester behutsam ein. "Werd bitte schnell wieder gesund." Flehte sie. Ich überlasse es euch, ob ich weiterschreibe. Wollt ihr eine Fortsetzung? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)