Im Schatten der Blätter von Beluga (ANBU-Oneshots. Genma, Hayate, Kakashi, Anko, Tenzou,...) ================================================================================ Kapitel 7: Wolf --------------- Moinsen Folks! Hier eine kleine, düstere ANBU-Studie zu Kakashi und ein paar anderen. ~Wolf - Okami~ Sie würden heulen wenn sie ihn gefunden hätten. Einmal. So lautete die Anweisung. Kakashi folgte den Sprüngen des kleinen Mops von Ast zu Ast, überbrückte die größeren Distanzen mit mehr Chakraaufwand, bemühte sich um konstante Geschwindigkeit. Er spürte rechts von sich ANBU-Eule, und sah links gerade ANBU-Falken durch das Gebüsch huschen, dann war er außer Sichtweite, eins mit den Schatten der Nacht. Pakkun änderte abrupt die Richtung und bog nach links ab, Kakashi dicht auf den Fersen. Dann konnte Kakashi es spüren. Lautlos zog er sein Ninjato und kam neben Pakkun auf einem Ast zum Stehen. Ein Heulen in der Nähe bestätigte was er fühlte: Tenzou konnte nicht weit weg sein. Dort vorne auf der Lichtung. ANBU-Falke erschien in Sichtweite auf einem Ast, die Hand am Schwertgriff bereit, die andere zu einem Fingerzeichen erhoben. Er wartete. ANBU-Eule ließ auf sich warten. Mal wieder. Sie war zu langsam. Ohne Vorwarnung ging es plötzlich los. Eine Explosion aus Licht blendete die beiden ANBU und enthüllte augenblicklich ihre Standorte. Kakashi ließ sich instinktiv nach hinten von Baum fallen, ANBU-Falke tat es ihm gleich, und das rettete ihnen das Leben. ANBU-Eule hatte allerdings nicht so ein Glück, denn sie war gerade erst am Geschehen angekommen, und wurde völlig geblendet von einem Kunaihagel getroffen. Mit einem Aufschrei stürzte sie vom Baum, und krachte raschelnd in die Büsche hinab. Kakashi hatte diesen Moment nicht tatenlos verbracht, sondern war blitzschnell auf den Gegner zugelaufen, der durch sein Jutsu ebenfalls seinen Standort preisgegeben hatte. Er wusste nicht einmal was über ihn kam, als Kakashis Ninjato ihn traf. Kunais hagelten dort hinab, wo Kakashi noch kurz vorher gestanden hatte, doch sie trafen nur das Gras der Lichtung und den eigenen Mann. ANBU-Wolf war schnell. Fünf Gegner waren es – jetzt nur noch vier. „Hier drüben ist er-“ Ein Justu traf den Kopierninja, und er löste sich auf in Wasser und zerplatzte. Ungläubig starrte der Suna-Ninja auf die Stelle, dann tauchte ANBU-Falke neben ihm lautlos aus dem Schatten auf und schlug ihn bewusstlos. Mit einem Kunai in jeder Hand wirbelten ANBU-Wolf und ANBU-Falke zwischen den Feinden her, setzten sie nur außer Gefecht, lautlos und effektiv, töteten sie aber nicht, bis alle bewegungslos auf dem Boden lagen. Einer von Kakashis Hunden, Rave, trottete näher und leckte einer sechsten Person über die Finger. Kakashi trat neben den jungen Mann und nahm ihm den Knebel ab, wofür ihm Tenzou ein kurzes, dankbares Nicken gab. Er erhob sich, und ANBU-Falke durchtrennte seine Fesseln. „Ihr ward schnell.“, bemerkte Tenzou, und rieb sich das Blut zurück in die Handgelenke. "Nicht jeder." ANBU-Falke blickte sich um und sah aus den Büschen eine fluchende ANBU-Eule herantaumeln. Sie atmete mit leichten Schwierigkeiten und streifte schließlich ihre Maske ab. „So eine verdammte Scheiße, wie soll ich diesen Mist nur erklären?!“ An ihrem Hals klaffte eine tiefe, heftig blutende Wunde, die sie angriffslustig mit den Fingern auseinander hielt. „Jungs, ich würd ja zu gern wissen wie das hier aussieht. Will mir das einer beschreiben?“ Falke schnaubte. Anko änderte sich nie. Dann strafften sich alle, als jemand zwischen ihnen landete. ANBU-Bär richtete sich in ihrer Mitte auf und schaute sich abschätzend um. „Status?“, verlangte er in kühler, befehlsgewohnter Stimme. „Feindliche Ninjas außer Gefecht, zwei davon verletzt, Objekt gesichert, ein ANBU verletzt.“, berichtete ANBU-Falke knapp. ANBU-Bär warf Anko einen durchdringenden Blick zu, dann blickte er zu den anderen. „Die Übung wird solange wiederholt, bis es keine Verletzten mehr gibt, wenn der Befehl lautet, die Feinde ohne Schäden zu besiegen. Ihr solltet von ihnen vor dem Angriff nicht entdeckt werden, aber ihr wurdet es! Wir sind ANBU, Fehler kosten den Tod. Eule, du hast den Fehler gemacht. Dein Team wird so lange trainieren, bis du es fehlerfrei machst! Und halt endlich deine Klappe und geh zur Krankenstation! Lass dich behandeln, sonst verblutest du noch hier auf der Stelle!“ Anko beugte sich angegriffen vor. „Das käm dir doch nur entgegen, Ibiki. Leck mich doch!“ ANBU-Bärs Maske richtete sich einen durchdringenden Augenblick auf sie, dann grub sich seine Faust ohne Warnung in Ankos Wange. Schwer getroffen stürzte die junge Frau zu Boden und wimmerte. „Das war für das Brechen mehrerer Regeln, ANBU-Eule. Nimm die Regeln ernster wie dein eigenes Leben!“ Damit verschwand er in einer kleinen Rauchwolke. Anko kam mühsam auf die Beine und unterdrückte Tränen des Zorns. ANBU-Falke wollte ihr helfen, aber sie wies ihn schroff ab und taumelte allein nach Konoha zurück. „In diesem verdammten Laden verkäuft doch jeder sich selbst… Wie soll man da noch klar denken, verdammt…“ ANBU-Falke streifte seine Maske ab und steckte sich einen Senbon zwischen die Lippen. „Sie ist noch jung.“, kommentierte er. Er blickte zu Tenzou und Kakashi, die beide distanziert blickten, und sich äußerlich nicht anmerken ließen, ob sie Ankos Worte berührt hatte. Keine Gefühle, keine Emotion - nur die Waffe in der Hand eines anderen, dachte Genma. Er seufzte. Und diese beiden vor ihm waren ebenfalls jung, allerdings was ANBU anbelangte, schon viel älter als gut war – bereits sehr weit diesen dunklen Pfad gegangen, weiter als er. „Dann auf, Leute. Üben wir ein weiteres Mal.“ Er stieß die bewusstlosen, als Suna-Nins verkleideten Chu- und Jonins aus Konoha mit dem Fuß an, und träge kamen sie zu Bewusstsein. Die Zusammenarbeit mit ANBU-Wolf hatte wie immer tadellos geklappt. Eigentlich hätte der Ninja sie auch locker im Alleingang erledigen können, wie ANBU-Falke es zuvor schon so oft bei dem jungen Shinobi gesehen hatte. Er blickte in das Auge des Ninjas, und was er dort sah jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Schnell dachte er in eine andere Richtung. „Das nächste Mal sollten wir die Jungs nicht gleich k.o. schlagen, das raubt ihnen nur wichtige Gehirnzellen.“ Keine Reaktion der ANBU. Genma seufzte. Ja, die anderen beiden waren vielleicht schon zu weit gegangen, und zu gut in dem was sie taten. Dorthin konnte er nicht folgen. Kakashi ließ sich wie verabredet auf seiner Position auf dem Baumstamm nieder, Pakkun und Rave neben sich, und geistesabwesend streichelte er ihnen über das struppige Fell. Trainieren. Tag und Nacht. Für den Echtfall. Es musste so hart sein. Es musste so rau und echt sein. Denn was bald vor der Tür stand war Krieg. Krieg gegen Suna und Iwa. Und die ersten an den Frontlinien, die letzten auf dem Schlachtfeld, die entbehrlichsten als Rattenfutter, die stärksten als Puffer, das waren die ANBU. Nur eine anonyme Maske, der eines Tieres nachempfunden - eines Biestes das sie in ihrem Inneren verbargen. Denn wer hier ANBU war, der war kein Mensch mehr. Der war eine Bestie. Pakkun knurrte, und Rave leckte sich gähnend das scharfe Gebiss. Sie warteten. Sie lauerten. Ein Mensch mit der Maske eines Dämons. Ein Dämon in der Haut eines Menschen. ANBU. ~~~~~(Ende)~~~~~ Okami = Wolf Eine kleine ANBU-Studie mit heimlichen Perspektiven-Wechseln. ;) Hoffe es hat euch gefallen und ist ein Review wert. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)