Valentinstag - Wettbewerb von Chicha (Fünf Fanfics von unterschiedlichen Autoren) ================================================================================ Kapitel 5: cheza357 - Weißer Drache ----------------------------------- Valentinstagsgeschichte Weißer Drache Autor: cheza357 Prolog/Einleitung: Wann begann dieser Schmerz? Dieser Schmerz, der seine Ketten immer enger um mein Herz, meine Seele zog. Begann er, bevor meine besten Freunde starben oder erst danach? Eins jedoch habe ich klarer vor Augen denn je: Mein Schicksal veränderte sich, als meine Schwester sich nach Ende des BattleCity-Turniers verliebte. In Duke Devlin, einen egozentrischen Möchtegernspieler. Er war schlimmer als Kaiba, sehr viel schlimmer, doch vermag ich es, Kaiba als schlimm zu bezeichnen? Wohl eher nicht. Serenity war unsterblich verliebt. Kein falsches Wort durfte ich in ihrer Gegenwart fallen lassen. Dass Devlin sie betrog, sah sie erst ein, als Téa mit ihr gesprochen hatte. Mir, ihrem eigenen Bruder, glaubte sie nicht einmal, als ich ihr Fotos zeigte. Fotos, auf denen Devlin einen anderen Mann küsste. Das war nicht nur eine einfache Affäre. Es war peinlich für sie und auch mich. Sie war nicht gut genug und wurde durch einen Mann ersetzt. Devlin hatte die ganze Zeit nur mit ihr gespielt. Warum? Um ihr zu schaden… Doch was hatte er davon? Wollte er mir schaden? Doch warum das ganze? Zum damaligen Zeitpunkt verstand ich es nicht. Erst Jahre später. Um genau zu sein drei Jahre später. In diesen drei Jahren war noch mehr passiert, als die nicht erwiderte Liebe meiner Schwester. Ich fing an zu jobben, um mir eine eigene Wohnung leisten zu können. Yugis Großvater starb. Tristan und Téa verliebten sich. Vor zwei Jahren, am Ende der Schulzeit, bekamen sie die Idee, nach Amerika auszuwandern, um dort eine neue Existenz aufzubauen. Yugi wollte ihnen helfen. Hier hielt ihn nicht mehr viel und seinen Liebsten trug er immer bei sich. Mai kam beim ersten Flug auch mit. Sie hatte ihnen eine Wohnung in Florida besorgt und wollte sich um einen Job als Tänzerin für Téa bemühen. Vielleicht wäre sie dageblieben. Mit den anderen Serenity in Amerika zu besuchen. Doch zu alldem kam es erst gar nicht. Über dem Atlantik stürzte ihr Flugzeug ab. Die Bilanz: 387 Tote. Keine Überlebenden. War es ein Fluch oder ein Segen, dass ich hier geblieben war? Ich hatte einen Platz an einer Kunstschule bekommen, meine Chance und die wollte ich ergreifen… War ich zu egoistisch? Wie es auch immer war, zwei Menschen habe ich vor diesem Tod bewahren können. Meinen damaligen Rivalen Seto Kaiba und Mokuba, seinen kleinen Bruder. Sie wollten auch diese Maschine benutzen. Ich bin ihnen vor den Wagen gelaufen. Sie brachten mich ins Krankenhaus. Verpassten ihren Flug. Und ich… Ich hatte mich nie richtig von meinen Freunden verabschiedet… Zu meiner geliebten Schwester habe ich nur noch wenig Kontakt. Sie hat einen reichen Mann geheiratet, der sie all das hier in Japan vergessen lassen hat. Das Geld, um sie in Amerika zu besuchen, habe ich nicht. Auch wenn Serenity es könnte, hier würde sie alles an unsere toten Freunde erinnern. Das würde sie nicht überstehen, vielleicht sogar endgültig zerbrechen. Doch wie hielt ich es dann aus? Das einzige, was ich konnte, war, meinen Traum zu verwirklichen und Künstler zu werden. Meine Bilder gaben mir die Kraft weiter zu machen. Alles beenden, so sehr ich es mir manchmal wünsche, das kann ich nicht. Vielleicht hätte ich es am Anfang gekonnt. Mit dem Tod meiner besten Freunde hatte meine Zukunft begonnen, doch um welchen Preis habe ich diese Zukunft bekommen? Prolog/Einleitung Ende. ~Teil eins Anfang~ 13.02.: „Ich bin Jonouchi Katsuya, 20 Jahre jung und Kunststudent an der Modini Kunstschule in Domino City. Und dies ist mein Bild „Die einsame Sehnsucht“.“ Meine Stimme klang rau und heiser, dennoch strahlte sie wohl etwas Ausgeglichenes aus. Die Jury betrachtete eingehend das Bild, an dem ich bis gestern spät noch gearbeitet hatte. Ich hoffte, es würde ihnen gefallen. Vielleicht bekam ich durch diesen Wettbewerb endlich die gebrauchten Rezensionen angesehener Künstler und Kunstliebhaber. Die Malerei sollte nicht nur mein Hobby bleiben, als welches man sie momentan noch bezeichnen konnte, sondern für die Welt sichtbar werden und vielleicht auch irgendwann meinen Unterhalt finanzieren. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg und Jobs, die die Akademie, meine Wohnung und meine Kunstutensilien und alles weitere, was ich zum Leben benötigte, bezahlen konnten, waren unverzichtbar. Zu diesen Jobs gehörte das Modeln für Kataloge, Kalender und ähnliches, als auch der Job in einer kleinen Bar im Herzen Dominos. Die Bar war angesehen und so verdiente ich als Kellner gutes Geld, doch diese zwei Jobs reichten nicht aus, um mich aus dem Ghetto-Loch, in dem ich immer noch nächtigte, heraus zu holen und mir endlich eine vernünftige Wohnung in einer ruhigeren Gegend zuzulegen. Ein gutes hatte die Gegend jedoch. Sie war ideal, wenn man, wie ich, anfing sich auf düstere Bilder zu spezialisieren. Eins dieser Bilder war das Bild, was ich hier vorführte. Ich hatte es „Die einsame Sehnsucht“ getauft. Ein kleines Mädchen saß im Mondschein auf einer Mauer. Ihr seidenes Kleid war fast so bleich und weiß wie sie selbst. Kleine Tränen zierten ihre Wangen. Im Hintergrund waren ein Wald und der schwarz blaue Nachthimmel. Vor der Mauer war ein Feld, dunkel vom Mond beschienen. Die Grashalme bogen sich im Wind und der frühmorgendliche Tau glitzerte hier und da hervor. Mir war es immer noch schleierhaft, wie ich dieses Bild hatte malen können. Nicht nur einmal hatte die Sirene eines Polizeiautos durch die Nacht geschallt. Denn in der Nacht bestimmten die Gangs die Gesetze der Straße: Kämpfe wurden ausgefochten, Passanten überfallen, Denkmäler gesetzt. Keine ruhige Nacht, wie man sie in einer Villa außerhalb der Stadt, wie Kaiba sie hatte, erleben würde. Wenige Minuten später hatte sich die Jury verabschiedet und war zum nächsten Bild übergegangen. Nun hieß es warten, wie die etlichen anderen Male auch. Auch dieses Mal, um wieder enttäuscht zu werden? Ich hoffte nicht… Lachend kam Mia auf mich zu. Sie war Kellnerin in ‚meiner’ Bar und vergötterte meine Bilder. „Hallo, Jou. Und wie ist es gelaufen?“, fragte sie mich, während sie mich in ihre Arme zog. „Wie immer. Die Jury hat sich mein Bild angeschaut und ist weitergegangen.“ Ich löste mich aus ihrer Umarmung und verließ die Stelle, an der mein Bild stand, um mich in das kleine anliegende Café zu setzen. „Kommst du oder willst du dort Wurzeln schlagen, Mia?“ Meine Stimme klang heiter und mein fröhlicher Tonfall versuchte zu überspielen, dass ich diese Nacht kaum geschlafen hatte und wie immer, während ich male, gesungen hatte. Außerdem sollte sie nicht merken, wie es mir wirklich ging. Obwohl, wieso machte ich mir deshalb Sorgen? Seit zwei Jahren trug ich nun schon diese Maske und niemand hatte sie je durchschauen können. Nur meine Freunde hätten dies vermocht. Allerdings konnte man Mokuba nicht übergehen. Er war wohl der einzige, der es bemerkt hatte. Hättest du es auch gemerkt… Seto? Schnell kam Mia mir hinter her und hakte sich unter. „Wo möchtest du hin?“ „Dort ist ein Café. Die Auswertung wird erst in zwei Stunden bekannt gegeben. Warum sollte ich also die ganze Zeit in dieser stickigen Halle bleiben?“ Mia zuckte mit den Schultern. „Weil es hier auch ein stickiges Café gibt…? Na ja, zumindest ist die Ausstellung frei für Besucher. So können deine Bilder auch berühmt werden. Wäre es dann nicht besser, Smalltalk mit den gammligen Schickimicki-Typen dort zu halten? Du willst doch selbst einer werden?“ Auf meine Lippen stahl sich ein kleines Lächeln. Typisch Mia. „Ich möchte Künstler werden, ob ich irgendwann zu diesen Typen zähle, weiß nur das Schicksal.“ Schicksal. Eine gewisse Trauer hielt Einzug in meinen Augen. Sollte ich mein Schicksal verachten oder ihm Hoffnung schenken? Weiter darüber nachdenken konnte ich nicht, denn Mia riss mich aus meinen Gedanken. „Was schaust du denn so zermürbt drein? Das war doch nur ein kleiner Scherz.“ „Ach, schon gut. Ich habe mich nur an etwas erinnert.“ „Keine gute Erinnerung anscheinend…“ Ich nickte abwesend. Mia war die einzige, der ich diese Trauer zeigen konnte, denn ich wusste, wenn ich von mir aus nichts sagen würde, dann würde sie auch nicht fragen. Außerdem heiterte sie mich jedes Mal wieder auf, wenn es mir schlecht ging. Wie auch heute. Keine fünfzehn Minuten später lachte ich wieder herzhaft über eine Erzählung ihrer Freundinnen, ob diese Geschichten stimmten oder ob sie nur aus dem Nähkästchen stammten, vermochte ich nicht zu sagen, doch wahr oder unwahr, wen störte es? Mias schwarze Haare fielen ihr ins Gesicht. „Wir haben noch etwas mehr als eine Stunde Zeit und hier im Café wird es heiß und stickig.“ Sie zupfte an ihrem schwarzen Top herum. Immer war sie wie eine Punkerin gekleidet, mit Piercings, kurzen Röcken und Tops. Egal ob Winter oder Sommer. Und genauso wenig interessierte es sie, ob sie krank wurde. Doch mich interessierte es umso mehr, denn ich war derjenige, der sie dann pflegen durfte. Wenn Mia krank war, dann war sie unausstehlich. Richtig schlimm, besonders wenn man dann keine Zeit für sie hatte, weil man arbeiten oder zur Schule musste. Nickend bestätigte ich ihre Worte. „Und was machen wir jetzt?“ Mia zuckte mit den Schultern. Wir beide seufzten und lächelten uns an. „Shoppen.“, beantwortete Mia überflüssiger Weise noch die Frage, bevor ich aufstand, um an der Theke unsere Kaffees zu bezahlen. Mia zog sich ihren Mantel über und reichte mir meinen Mantel, welchen sie mir zu meinem letzten Geburtstag geschenkt hatte. „Danke.“ Während ich ihn überzog, verließen wir das Café. Es war zwar schon Mitte Februar und mit zehn Grad Außentemperatur auch schon angenehm warm, dennoch immer noch zu kühl, um ohne Jacke herum zu laufen. Lachend und quatschend schlenderten wir durch die Fußgängerzone, in der sich im Sonnenschein schon recht viele Menschen tummelten. Noch nicht so viele wie im Sommer, aber sehr viel mehr als letzten Monat. „Was suchst du überhaupt?“, fragte ich meine Begleiterin, während wir vor einem Schmuckgeschäft standen und uns Ketten und Ringe ansahen. „Einen Verlobungsring…“, säuselte sie. Leicht perplex und vor allem verwirrt schaute ich sie an. „Glaub mir doch nicht immer alles.“, lachte sie, während sie mich weiter zog. „Spinnerin.“, erwiderte ich kopfschüttelnd. „Ich brauche noch ein schönes Geschenk für meine Schwester zur Hochzeit. Doch ich weiß nicht was.“ „Schenk ihr doch ein Bild.“ „Musst du eigentlich immer gleich ans Malen denken.“ Ich zuckte grinsend mit den Schultern. „Ich bin Künstler, was erwartest du von mir?“ „Obwohl das mit dem Bild doch keine so schlechte Idee ist…“ Mia bedachte mich mit einem Hundeblick. „Wenn ich dir ein Bild von den beiden gebe, malst du die beiden dann als Braut und Bräutigam zum Beispiel in einer Kirche oder so?“ Kopfschüttelnd lachte ich. „Immer muss ich herhalten, was?“ Sie nickte frech. „Also machst du es?“ „Ich ergebe mich. Für wann soll das Bild denn sein?“ „Sie heiraten in zwei Wochen.“ Augen verdrehend zog ich sie mit zum nächsten Künstlergeschäft. „Such eine Leinwand und ich schaue, welche Farben ich mir für dieses Bild auffüllen muss.“ Nickend verschwand sie um die nächste Ecke und gab wenig später mit einer 80 x 60 cm großen Leinwand wieder. Mia nahm mir die Farben und Pinsel ab, um sie an der Kasse zu bezahlen. „Mia, lass mich bezahlen.“ Doch sie schüttelte den Kopf. Auch wenn es ihr finanziell nicht gerade rosig ging, ließ sie sich nichts anmerken. Sie war erst vor einem knappen Monat in eine Wohnung im Stadtzentrum gezogen, um endlich aus dem Ghetto heraus zu kommen, doch diese Wohnung war eben sehr teuer, wahrscheinlich sogar viel zu teuer für sie, doch sie wollte nicht zurück und wenn sie dafür hungern musste. Mittlerweile kannten wir uns beide ziemlich gut, doch von unserer Vergangenheit gaben weder sie noch ich etwas preis. Es war zu endgültig, wenn man darüber sprach. Viel zu endgültig. „Du hast im Café bezahlt und nun bezahle ich das Geschenk.“ „Das kann man doch gar nicht vergleichen.“, seufzte ich. Trotzig zuckte sie mit den Schultern und verließ mit einer Tüte, in denen die Kunstutensilien steckten, das Geschäft. Ich lief ihr hinterher. Vorsichtig hielt ich sie am Arm fest und drehte sie in meine Richtung. In ihren Augen glitzerten Tränen. Während sie in meinen Armen lag, flüsterte ich ihr beruhigende Worte ins Ohr. Ihr Schluchzen wurde leise und verebbte nach einiger Zeit. „Lass uns zurück zur Ausstellung gehen. Bald wird bekannt gegeben, welche Plätze die Bilder gemacht haben und du willst schließlich nicht verpassen, welche Wertung dein Bild bekommt.“ Auf Mias Lippen war ein Lächeln erschienen. Nur noch das verwischte Make-up zollte davon, dass sie geweint hatte. Nickend folgte ich ihr. Nicht sehr oft kam es vor, dass wir uns anschwiegen und jeder seinen Gedanken nachhing, ohne dass eine peinliche Stille entstand. Ich mochte Mia. Ich mochte sie wirklich, doch nicht als Frau, sondern als Schwester. Als die Schwester, die ich vor drei Jahren mit gebrochenem Herzen verloren hatte. Noch immer versuchte ich mein möglichstes, um sie wieder zu erreichen, doch… Es war mir nicht möglich. Nicht einmal besuchen konnte ich sie. Natürlich machte es mich traurig. Ich vermisste sie. Sehr sogar. Aber nun hatte ich Mia. Auch wenn Mia nicht sie war, sie erinnerte mich immer an das Lachen meiner kleinen Schwester in Kindertagen. Eine der wenigen glücklichen Erinnerungen. Solche Erinnerungen waren selten geworden. So selten wie eine Rose im tiefsten Schnee. Allerdings verblassten die schönen Erinnerungen mit der Zeit und wurden nur noch schemenhaft von Dunkelheit umgeben. Eine Kälte verschnürte meine Brust, ließ mich nicht atmen. Ließ mich diese wenigen letzten Erinnerungen nicht einatmen, wo sie doch so lebenswichtig waren. Notwendig, um diesen Rest, der von mir geblieben war, am Leben zu erhalten, wenigstens noch einige Jahre länger. So wie ein Todkranker, der um jedes noch verbleibende Jahr in seinem Leben kämpft und doch weiß, dass ihn die Krankheit irgendwann überrennen wird und jede noch lebende Zelle im Keim erstickt. Wir betraten die kleine Galerie, die noch immer so stickig wie vorher war. In der Mitte war ein kleines Podium mit Mikrofon aufgebaut worden. Wir waren gerade rechtzeitig gekommen. Ein Mann mittleren Alters betrat das Podium und begrüßte die Jury, die nun ihr Ergebnis bekannt geben würde. „Noch einmal herzlich Willkommen, liebe Künstler und Kunstliebhaber. Danke, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Fangen wir mit der Preisverleihung an. Der siebte Platz geht an die junge Dame Kazumi Hinata mit ihrem Bild ‚Rosenzauber’. Herzlichen Glückwunsch.“ Die Jury schüttelte die Hände und vergab eine kleine Trophäe bei jedem weiteren Platz. Nachdem der dritte Platz genannt worden ist, sank meine Hoffnung tief in den Keller. Einen so guten Platz würde ich bei den vielen und sehr guten Künstlern bestimmt nicht erreicht haben. Doch ich sollte mich irren. „Der zweite Platz geht an Jonouchi Katsuya.“ Leicht perplex starrte ich die Jury an und näherte mich dem Podium. Kein anderer kam nach vorne, so dass ich sicher sein konnte, dass auch wirklich ich gemeint war. Man schüttelte mir die Hand, drückte mir eine kleine Trophäe in die Hand, bevor ich mit rotem Kopf zurück zu Mia torkelte. Überschwänglich umarmte sie mich. „Ich glaube, ich brauche eine Glas Wasser.“, war der einzige Satz, den ich zu Stande brachte. „Nun freu dich doch erst einmal.“, erwiderte sie lachend. „Hab ich wirklich den zweiten Platz gemacht oder ist das nur wieder einer meiner Tagträume?“ Fragend sah ich sie an. Zur Antwort zwickte sie mich in den Arm. „Au, das tat weh.“ „Also, kein Traum.“ Grinsend sah sie mich an. „Kein Traum.“ Ich legte den Arm um ihre Schulter und zog sie in Richtung meines Bildes, von dem ich dachte, dass ich es wieder mit nach Hause nehmen würde. Doch, wie sagt man so schön… Erstens kommt es anders als zweitens wie man denkt. Ein Mitglied der Jury erklärte mir, dass Platz eins bis drei in der nächsten Ausstellung ‚Moderne Kunst – in Domino’ mit einem Platz in eben dieser Ausstellung belohnt würde. Da diese morgen Abend eröffnet werden würde, nähmen die Organisatoren die Bilder heute schon mit. „OK.“, war das Einzige, was ich auf diese Erklärung erwiderte, bevor ich mich umdrehte, um mit Mia die Galerie zu verlassen und ein verdutztes Jurymitglied stehen zu lassen. Kaum hatte ich das Gebäude verlassen, fing ich an, eine Art kleinen Freudentanz aufzuführen. „Ich hab den zweiten Platz, zweiten Platz, zweiten Platz. Ich hab den zweiten Platz, zweiten Platz, zweiten Platz…“ Lachend fiel Mia in den Tanz ein. Dass uns Passanten schräg anguckten, störte uns ehrlich gesagt eher weniger. Knappe zehn Minuten Freudentanz später, saßen wir mit einem Becher Kaffee auf einer Parkbank im einzigen Park Dominos. Die Sonne schien auf die Fußballspielenden Kids, die Spaziergänger und Jogger und das sonstige Gewusel. Doch trotz der vielen Leute herrschte hier eine angenehme Ruhe. „Sag mal. Bist du verliebt, Jou?“ Verwirrt blickte ich Mia an. „Was... Warum?“ „Na weil Morgen Valentinstag ist.“ „Bist du es denn?“ Als Antwort nickte sie. „Hast du schon ein Geschenk?“ Wieder nickte sie. Erwartungsvoll beobachtete sie mich nun. „Und du?“ „Hm... Soll ich mein Geheimnis wirklich preisgeben?“ Ihre blauen Augen fixierten mich, wodurch ich eine Gänsehaut bekam. Sie nickte. „Ja.“, war meine schlichte Antwort und ich wollte auch nicht weiter darauf eingehen, denn ich wusste immer noch nicht, ob ich es ihm wirklich geben sollte. „Was verschenkst du denn?“ „Ein Bild.“ Ich antwortete ein wenig einsilbig, wie ich feststellen musste. „Wer ist die Glückliche?“ „Wie wer ist die Glückliche?“ Manchmal war ich wirklich ein Spätzünder. „Na, wer ist diejenige, die morgen ein Bild von dir bekommt?“ „Wird das hier ein Verhör?“ Nickend schwieg sie, um meine weitere Antwort abzuwarten. „Ich muss dich enttäuschen, dass ist keine sie…“ Nun war sie diejenige, die im ersten Moment meine Worte nicht ganz verstand. „Du bist schwul?“ Ihr klappte die Kinnlade herunter. „Hab ich dir das nicht erzählt?“, fragte ich so naiv wie ein kleines Kind, bis mir klar wurde, was ich da gerade preisgegeben hatte. Ein wenig bleicher geworden, entfleuchte mir ein leises: „Oh.“ Kopfschüttelnd fing sie an zu lachen. „Und ich dachte schon, du wärst in mich verliebt.“ War ihr Lachen wirklich so erleichtert wie ihr Satz es eigentlich hätte vermuten lassen? Wirklich deuten konnte ich es nicht. „Ich habe dir doch von dem Schwarzhaarigen von letzter Woche erzählt. Der mit den grünen Augen. Ihm möchte ich mein Geschenk geben.“ Wäre ich nicht so naiv, dann wäre ich bei der Beschreibung stutzig geworden. Jedoch ahnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, was noch auf mich zu kommen würde. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich langsam gehen sollte. „Ich habe noch ein Photo Shooting.” Ich gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und stand auf. „Hast du heute Abend Schicht?“ Mia schüttelte den Kopf. Ihre schwarzen Haare wehten im Wind. „Morgen früh wahrscheinlich auch nicht…?“ Grinsend nickte sie. „Also dann bis Montag.“ Fröhliche winkte sie mir noch einige Meter hinter her. Ich winkte zurück und begann zu joggen, damit ich pünktlich zu meinem Shooting kommen würde. ~~~~ Der Schwarzhaarige schmiss seine Zigarette auf den Boden und trat sie aus. „Das hast du gut gemacht.“, bemerkte er kurz und starrte Jou mit seinen grünen Augen hinter her. „Ich weiß.“, bemerkte die ebenfalls Schwarzhaarige kurz, stand auf und verließ in die andere Richtung den Park. ~~~~ Mit nassen Haaren lag ich auf meinem Bett und fixierte die Staffelei, auf der mein Valentinstagsgeschenk stand. Jede Nacht hatte ich daran gearbeitet. Jedes Bild dieses Drachen hatte ich aufgesogen, jede Proportion hatte ich einstudiert. Manchmal lohnte es sich doch, im Fernsehen ein Turnier aufzuzeichnen. Lächelnd betrachtete ich den weißen Drachen mit eiskaltem Blick. Setos Lieblingsmonster, hoffentlich würde ihm mein Bild gefallen, wenn ich es ihm denn geben würde. Sicher war ich mir immer noch nicht. War das nicht wie ein Eingeständnis? Wäre es nicht besser, es ihm erst einige Tage später zu schenken, um so wenigstens erst einmal zu versuchen eine Freundschaft wieder aufzubauen? Wenn es denn je eine gegeben hatte. Doch was war es sonst, das uns damals verbunden hatte? Liebe war es sicher nicht, dafür waren wir beide zu einfältig. War es denn heute Liebe, was mich mit ihm verband? Konnte ich überhaupt lieben… Konnte er überhaupt lieben? Seufzend betrachtete ich den Drachen im Mondschein. Wie lange hatte ich gebraucht, damit seine Schuppen auch wirklich glänzten und das Mondlicht widerspiegelten, wie lange hatte ich daran gesessen, das dunkle Meereswasser zu malen, in dem sich der Drache und ein Teil des Mondes reflektierten. Wie lange hatte ich gebraucht, um meine Technik zu perfektionieren? Ich wusste es nicht. Aber es interessierte mich auch nicht sonderlich, dass einzige, was zählte, war, dass es fertig war. Auch wenn ich morgen nicht den Mut aufbringe es ihm zu schenken, so hatte ich dennoch ein sehr schönes Bild geschaffen. Ein Bild aus Liebe, aus Zuneigung? Oder einfach nur ein Bild, das meine Sehnsucht an das Vergangene verdeutlichte? War die Einsamkeit in den Augen des Drachens die Einsamkeit und Sehnsucht, welche ich jeden Tag aufs Neue verspürte? Vor der ich seit Jahr und Tag versuchte zu fliehen und ein wirkliches Heim zu finden, ohne dass ich es je gefunden hatte? Seufzend stand ich auf und betrachte mich im Spiegel. War dieser junge Mann im Spiegel wirklich ich? Mit Kampfsport und täglichem Jogging hatte ich in den letzten zwei Jahren einiges aus meinem Körper machen können, sogar so viel, dass ich mittlerweile zu den oft gebuchten Models dieser Region gehöre. Ich bin zwar nicht der Beste, aber bei weitem auch nicht der Schlechteste. Wenigstens etwas. Die Maske, die ich mir in den letzten Jahren angeeignet hatte, spiegelte immer das wieder, was die anderen sehen wollten. Außer bei Mia. Sie gehörte zur Familie. Die einzige Person, bei der ich mich seit dem Tod meiner Freunde wieder wohl gefühlt hatte. Diese angenehme Wärme und das Wissen, dass man nicht alleine ist. Auch wenn sie die Einsamkeit nicht löschen kann, so war sie doch in den letzten Monaten immer für mich da… Ich ging zurück ins Bad, um meine Haare zu föhnen und mich endlich anzuziehen. Eine knappe halbe Stunde hatte ich noch Zeit, bevor meine Schicht begann. Zwanzig Minuten Gehweg, fünf Minuten umziehen, so dass ich wie immer fünf Minuten vor dem eigentlichen Schichtbeginn anwesend war. Mia bezeichnete mich deshalb immer als Streber. Als ich noch zur Schule ging, war ich immer zu spät dran gewesen, doch jetzt im Job war es besser pünktlich zu sein. Doch ihr vorbeten, brauchte ich das nicht. Sie kam so oder so immer fünf Minuten zu spät. Sehr zu meinem Leidwesen, denn der Barbesitzer ermahnte sie ständig und erklärte ihr, dass sie sich an mich als Vorbild halten soll und so weiter. Wenn sie dann schlecht drauf war, war ich immer derjenige, der es wieder ausbaden durfte. Aber Mia hatte auch ihre guten Seiten… Mir fällt zwar keine ein, aber sie hat sie. Ich warf noch einen letzten Blick in den Spiegel, bevor ich mich auf den Weg zu meinem zweiten Job machte. Das Shooting war anstrengend gewesen und genauso anstrengend würde jetzt der Abend werden. Hoffentlich werde ich morgen fit genug für den Valentinstag sein. Obwohl ich mittlerweile an diese Tage gewöhnt sein sollte, so fluche ich doch immer noch über sie. Doch, eine gute Sache hatten sie an sich: Ich war abgelenkt. Und ich musste zugeben, dass es mir doch irgendwo Spaß machte. Ich trug zwar meine Maske, doch wenn man mich nicht erinnerte, dann trug ich sie sogar gerne. Es klang zwar sehr merkwürdig, aber war ich nicht sogar selbst meine eigene Maske. Ein Schauspieler, der seine eigene Rolle spielt. Der das spielt, was die anderen von ihm denken. Der das Bildnis seiner selbst spielt und mit ihm verfließt. Eins wird mit dem Bild, das auf ihn zugeschneidert wird und vielleicht sogar viel zu eng sitzt, aber dennoch so bequem ist, dass er sich selbst vergisst? Trifft das nicht genau auf mich zu? Bin nicht eben ich so ein Schauspieler…? Wenn ich mit dieser Maske vor dir stehen würde, Seto, würdest du mich dann erkennen? Oder würdest du mich einfach übersehen, weil ich durchschnittlich geworden bin? Weil ich mich verändert habe? Hast du dich auch verändert? Vielleicht, vielleicht nicht sichtbar, vielleicht stark und vielleicht auch nur ganz schwach. Zwei Jahre, zwei ganze Jahre, in denen wir uns nicht gesehen haben. Eine lange Zeit, in der jeder von uns seinen eigenen Weg gegangen ist, sind wir noch auf einem Weg oder haben zumindest ein gemeinsames Ziel? Oder sind wir nur zwei Menschen unter vielen, die etwas suchen, um es dann doch nicht zu finden und eine neue Suche zu beginnen… So viele Gedanken schwirren mir durch den Kopf, bedeutend für mich und für den anderen wieder nichtig. Das Leben ist wie ein Spiel, wenn man nicht spielt, dann kann man nur verlieren, genauso wie man verliert, weil man das Spiel nicht kennt. Spiele ich? Oder versuche ich nur zu überleben? Kurze Zeit später komme ich in der kleinen Bar an. Wie jeden Samstagabend ist es voll, Zigarettenqualm liegt in der Luft, Alkohol wird ausgeschenkt und eine heitere Stimmung herrscht in dem ganzen Gewusel. Schnell habe ich mich umgekleidet und stehe hinter dem relativ großen Tresen und mixe Cocktails. Es gibt kein bestimmtes Alter für die Besucher dieser Bar. Es kommt jung und alt, zum Feiern, ausruhen und abschalten nach einem harten Arbeitstag oder um sich einen Zeitvertreib für den Abend zu suchen und mit nach Hause zu nehmen. Für einen neuen Kellner ist es meist sehr überfordernd am Anfang, doch mithilfe der Kollegen findet sich jeder Neuling relativ schnell ein. Seit diese Bar vor fast zwei Jahren eröffnet hat, bin ich nun schon dabei. Ich war wohl der erste Kellner dieser Bar. Und als dieser Job nicht mehr gereicht hat, habe ich noch angefangen zu modeln. Zwar ein niedriger Standart, doch was will man als Künstler erwarten? So viel ist in den letzten zwei Jahren passiert und so viel Neues hat begonnen. So schnell kann die Zeit vergehen… Seufzend widmete ich mich wieder meiner Arbeit und an diesem Abend hatte ich davon mehr als genug, besonders, als ich einen neuen Kellner vorgestellt wurde, der mir mehr als bekannt vorkam. „Mokuba, was machst du denn hier?“ Mokuba zuckte grinsend mit den Schultern. „Wollte mir neben der Schule halt was dazu verdienen.“ „Und das erlaubt dir Seto einfach so…? Wieso arbeitest du nicht bei ihm in der Firma, das ist doch viel ungefährlicher, als nachts hierher zu kommen!“ Der Barbesitzer ging lachend von dannen und Mokuba verdrehte nur die Augen. „Entschuldige, ich höre mich wohl an wie eine Furienmutter. Aber du bist noch so jung.“ Irgendetwas sagte mir, dass Mokuba Seto nicht einmal gefragt hatte und dass ich wahrscheinlich derjenige war, der das ausbaden durfte. Aber nun gut, jeder war für irgendetwas zuständig und ich dann halt eben dafür den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen, auch wenn es mir nicht wirklich gut gefiel, aber was muss, das muss. „OK, für einen Abend und dann möchte ich erst einmal mit Seto sprechen, ob das auch wirklich in Ordnung ist.“ „Ja, Mama.“, erwiderte Mokuba und folgte mir hinter die Bar. Als erstes zeigte ich ihm, wo alles stand und ließ ihn dann einige Proberundgänge machen, so dass ich wusste, wie er sich gegenüber den Kunden verhielt und was ich ihm noch beizubringen hatte. Höflichkeit besaß er, auch wenn sein Temperament einige Male fast mit ihm durchgegangen wäre. Diese frechen kecken Sprüche waren in diesem Beruf nicht immer sehr nützlich, insbesondere sollte sich der Kleine zurück halten, wenn er mit der Freundin von angetrunkenen Machotypen schäkerte. Das konnte leicht ins Auge gehen und eine mittelschwere Schlägerei wollte ich nicht unbedingt hier erleben und erst recht nicht, wenn Setos kleiner Bruder darin verwickelt war, auf den ich im Moment aufpassen musste. Hinzukommt, dass der große Bruder mit Sicherheit nicht wusste, was Mokuba gerade trieb oder besser, dass er hier gerade arbeitete. Wahrscheinlich wäre es schlecht fürs Image, wenn die Presse herausfinden würde, dass Klein-Kaiba hier arbeitete. Allerdings würde ein wenig Publicity noch mehr Kunden herkommen lassen und vielleicht konnten sie dann wirklich das Lokal erweitern, wie der Barbesitzer es irgendwann vorgehabt hatte. Aber so weit würde es wahrscheinlich gar nicht kommen, wenn ich morgen mit Seto sprechen würde und würde er seinem kleinen Bruder sicherlich gehörig die Meinung geigen. Armer Mokuba, aber wenn ich es verschweige, dann bekomme ich auch Schwierigkeiten und Ausnahmsweise war es mir dann sogar lieber, dass er die Probleme bekam und nicht ich… Seufzend beobachtete ich weiter Mokuba, der fleißig Bestellungen aufnahm, Gläser verteilte und hier und da den netten Kellner spielte, während ich selbst hinter der Bar stand und dasselbe machte. So vergingen drei Stunden wie im Flug. Als meine Schicht zu Ende war, sorgte ich dafür, dass sowohl meine Bestellungen und auch seine an die neue Schicht übertragen wurden, so dass wir uns umziehen und gehen konnten. „Musst du jetzt zur Fuß zur Villa laufen?“ Mokuba schüttelte den Kopf. „Wo denkst du hin? Ich laufe doch nicht zur Fuß den gesamten Weg bis zur Villa. Und mit Bus oder Bahn würde mich Seto nie fahren lassen. Erstens weil es Kaiba unwürdig ist und zweitens weil es zu gefährlich wäre…“ Ich zog eine Augenbraue hoch, während ich den kleinen, grinsenden Knirps betrachtete. „Und was hast du deinem Bruder erzählt, dass er dich so spät abends hat alleine gehen lassen? Der denkt doch bestimmt immer noch, dass du ein Kleinkind bist, das abends um zehn im Bett liegen muss zum Schlafen.“ Mokubas Grinsen wurde breiter. „Dafür, dass wir uns zwei Jahre lang nicht gesehen haben, kennst du uns aber noch ziemlich gut, Jou. Ich habe Seto einfach gesagt, dass ich ein Schulprojekt habe, an dem ich Samstag bis ganz spät arbeiten muss. Ist nicht einmal komplett gelogen, das Schulprojekt gibt es wirklich, nur das bis ganz spät abends stimmt halt nicht…“ Kopfschüttelnd hörte ich Mokuba zu. Fantasie hatte der Kleine, das musste man ihm lassen. „Und was willst du an den anderen Abenden sagen?“ Mokuba zuckte mit den Schultern. „Freunde…“ „Ich spreche lieber morgen noch einmal mit Seto, ich wollte sowieso vorbei kommen.“ Mokubas Augenbrauen zuckten gefährlich nach oben. „Warum wolltest du morgen sowieso vorbeikommen?“, hakte der Kleine, gescheit wie er war, nach. Warum mussten alle Kaibas so intelligent sein und vor allem, wieso musste ich mich andauernd verquatschen? „Nur so.“, versuchte ich auszuweichen, doch es war bereits zu spät. „Kann es sein, dass du vorbei kommen wolltest, weil morgen Valentinstag ist?“ Er hatte es so ziemlich auf den Punkt gebracht... „Ich ergebe mich, ja deswegen. Hat ja eh keinen Sinn dir etwas vorzumachen, weil du sowieso das denkst, was dir in den Kopf kommt. Dein Bruder hat zu viel Einfluss auf dich.“ Ich seufzte theatralisch auf. Mein Blick folgte einer langen Limousine, die an uns vorbeifuhr und einige Meter weiter langsamer wurde. Dies war mit Sicherheit nicht Setos Limousine, denn dieser hätte keine Würfel darauf malen lassen. Ich fasste Mokuba an der Schulter und brachte ihn so vorläufig zum Stehen. Ein Fenster wurde herunter gekurbelt und wie ich es nicht anders vermutet hatte, drang aus dem Inneren Devlins Stimme hervor. „Was treibt sich denn Setos kleiner Bruder so spät abends in Begleitung eines notgeilen Arschficker-Köters auf den Straßen Dominos herum? Wenn das Seto wüsste, am besten rufe ich ihn gleich an.“ Genervt verdrehten sowohl ich, als auch Mokuba die Augen. Wenigstens eins hatte ich in den letzten Jahren gelernt. Nicht mehr so leicht auszuflippen. Zum Glück, sonst wäre ich Devlin bestimmt an die Gurgel gegangen. „Seto anzurufen wäre mit Sicherheit keine allzu schlechte Idee.“, war das Einzige, was ich dazu sagte, bevor ich mich wieder Mokuba widmete, den ich allerdings mit einem kurzen Blick dazu brachte, nichts zu erwidern, was er vielleicht später bereuen würde. „Wo wollte Roland mit dem Auto warten?“, fragte ich kurz nach, Devlin vollkommen ignorierend, was diesem wohl nicht wirklich gut gefiel. Seine Beleidigungen bekamen weder ich noch Mokuba richtig mit, denn wir überquerten die Straße und liefen in den Park hinein, an dessen Ende Roland mit der Limousine wartete. „Schönen Abend noch, Mokuba.“ „Ja. Dir auch.“ Ich winkte noch kurz der Limousine hinterher, um mich danach auf den kurzen Weg zu meiner Wohnung zu machen. Joggend lief ich durch das Gettoviertel in der Hoffnung, dass keine der Gangs mich rechtzeitig bemerken würde. Und ich hatte Glück, sehr viel sogar. Erst nachdem ich in der Dunkelheit des Hausflurs verschwunden war, erreichten einige der Schläger den Eingang. Die Türe war zwar offen, weil es ein Hochhaus war, doch gerade deswegen würden sie mich nicht finden. Wenn man die Tricks kannte, dann konnte man sie ohne Probleme umgehen und unbemerkt in die Wohnung schleichen. Nachdem ich die Stufen zu meiner Wohnung erklommen und die Wohnungstür wieder hinter mir verriegelt hatte, ließ ich mich auf mein Bett fallen. Mit einem letzten Blick auf das Bild des weißen Drachen schlief ich ein. Valentinstag: Am nächsten Morgen weckten mich einige Sonnenstrahlen, die mein Zimmer in ein warmes orange gelbes Licht tauchten. Mein Wecker zeigte mir an, dass es kurz vor neun war. Gähnend streckte ich mich. Ich hatte noch die Kleidung des Vortages an und die stank nach Schweiß, Alkohol und Rauch. Angewidert schmiss ich sie in den Wäschekorb und ging mich erst einmal gründlich duschen. Das kalte Nass tat gut und weckte meine Sinne. Aus dem Schrank suchte ich mir eine frische Jeans, ein passendes Shirt und einen beigen Rollkragenpullover heraus, zog mich um und kramte meine Sachen zusammen. Ich hatte unter der Dusche beschlossen, anstatt wie jeden Morgen Joggen zu gehen, direkt zu Seto zu fahren und mein Geschenk abzugeben und bei der Gelegenheit direkt über Mokuba zu sprechen. Mit letzterem konnte ich zumindest zeitweilig von dem Geschenk ablenken. Kein perfekter Plan, aber zumindest annehmbar. Ich wickelte das Bild vorsichtig ein und verpackte es dann provisorisch mit Geschenkpapier, ehe ich zufriedenen Blickes meine kleine Wohnung verließ. Es war herrliches Wetter für den Valentinstag. Wie an den Tagen zuvor schien die Sonne und es war sogar noch wärmer als am Vortag. Fast 15 Grad zeigte das Thermometer an. Die Vögel zwitscherten. Die Menschen waren glücklich und zufrieden. Die Blätter, der wenigen Bäume, rauschten und wiegten sich im Wind. Alles in allem lenkte mich das Wetter zumindest fast von dem ab, was ich gerade tat. Ich saß in einem Bus, der nur zwei Straßen von Kaibas Villa entfernt hielt. Ich war nervös, sehr nervös. Tat ich überhaupt das Richtige? Ich hatte Mokuba gesagt, dass ich komme und er würde bestimmt zu mir fahren und schauen, ob alles in Ordnung ist, wenn ich nicht freiwillig kommen würde, so viel stand schon einmal fest. Mit einem der Kaibas in Kontakt treten, müsste ich sowieso, obwohl es bei Mokuba nicht so schlimm wäre wie bei Seto. Seufzend lehnte ich mein Gesicht gegen die kühle Scheibe des Busses. Was war, wenn Seto mich gar nicht sehen wollte? Oder wenn er mein Geschenk nicht mochte? Ich würde ihm doch dann nie wieder unter die Augen treten können... Das was ich tun würde, glich praktisch einem Liebesgeständnis. Auch wenn ich mir nicht sicher war, ob es das auch tatsächlich war… Liebte ich ihn wirklich? Oder war es nur die Sehnsucht nach der Vergangenheit, die mich trieb? Eine der wenigen Fragen, die mir immer wieder im Kopf schwirrten, die ich aber nicht der Lage war zu beantworten, auch wenn ich es gerne getan hätte. Mit meinen Freunden war vor zwei Jahren meine Liebe gestorben. Endgültig. Wollte ich sie zurück? Vielleicht, doch fürchtete ich mich nicht viel eher davor? Den Kopf gesenkt, stieg ich an der Haltestelle aus und musste mich erst einmal orientieren, damit ich auch die richtige Straße fand. Was ich angefangen habe, das bringe ich auch zu Ende, war mein Entschluss. Hoffentlich fand ich zumindest erst einmal den Mut zu klingeln. Das Geschenk musste ich ja gar nicht abgeben. Das würde sich auch als etwas anderes tarnen lassen, zum Beispiel, dass ich noch irgendwo eingeladen war und mit ihm nur über Mokuba reden wolle… Wenn mich wirklich mein Mut verlassen würde. Jedoch wäre es mir lieber, wenn mein Mut mich nicht gleich verlässt. Denn ich war nun schon so weit gekommen: Die letzten Schritte würde ich auch noch schaffen. Hoffnung und Schicksal liegen so nah beieinander. Sie sind unzertrennlich und doch eigenständig. Nun gehe ich diese Schritte in der Hoffnung, dass Hoffnung mein Schicksal bestimmt und nicht mehr umgekehrt. Vor der Villa bleibe ich stehen. Sehe mir nur das Gelände und das große Gebäude an. Vielleicht sogar auf der Suche nach einem Klingelknopf. Das einzige, was ich vorfinde, ist eine Tastatur, auf der man einen Sicherungscode eingeben kann. Darunter auf Fahrerhöhe ist eine Augenscannungsmaschine mit eingebauten Stimmenidentifizierer. Super. Und wie sollte ich jetzt hinein kommen? Leicht hilflos schaue ich mich um, doch niemand in Sicht, der eine Ahnung hätte, wie ich hier herein kommen könnte. Als das Tor plötzlich aufgeht, zucke ich leicht zusammen. Nicht genau wissend, warum es aufgegangen ist, gehe ich hindurch und folge dem Weg hoch zum Hauseingang. Bevor ich in Reichweite zum klopfen bin, öffnet sich schon die nächste Tür und ein frech grinsender Mokuba steht vor mir. „Sah lustig aus, wie du unten dumm herum gestanden bist und nicht weiter wusstest.“ Augen verdrehend kam von mir nur ein nüchternes: „Ha ha. Lass mich lieber herein.“ „Du bist verdammt nervös, kann das sein?“ Von mir kam nur ein kurzes Nicken. Ein Blick in einen größeren Spiegel, der sich hinter einer Vitrine befand, bestätigte mir, dass ich aussah wie ein verängstigtes nervöses Kleinkind. Schön, dass sich meine Gefühle wenigstens nicht von meinem Aussehen unterscheiden. „Mokuba. Wo bist du schon wieder? Wir wollten doch fahren?“, ruft eine sehr bekannte Stimme, die meinen Herzschlag einen kurzen Moment schneller werden lässt. „Ich bin im Flur.“ Die Türe, die anscheinend zum Wohnzimmer oder der Küche führt, geht auf und im Rahmen bleibt mein ehemaliger Erzfeind stehen. Ein wenig verwirrt und vielleicht auch fast, als hätte er einen Geist gesehen, sieht Seto mich an. Genauso wie er mich, mustere ich ihn erst einmal von oben bis unten, bis ich dazu fähig bin, ein leises Hallo zu murmeln, was er mit einem ebenso leisen Köter bestätigt. „Ich gehe mal nach oben meine Jacke und meine Schuhe anziehen. Seto, du hast doch nichts dagegen, wenn Jou mitkommt.“ Leicht abwesend nickte Seto, was ich ihm mit einem genauso abwesenden Blick nachmachte. Kopfschüttelnd verschwand Mokuba in sein Zimmer. Zumindest wusste der Kleine, wann es Zeit war das Feld zu räumen. „Ich dachte, ich hätte dich überfahren.“ Meine Augenbrauen zuckten gefährlich nach oben. Mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme drang ein kurzes Nein aus meinem Mund. Jetzt bekommt er das Geschenk nicht. Bäh. „Ein Glück.“ Oder vielleicht gebe ich es ihm ja doch. „Dann habe ich ja doch eine weiße Weste.“ Nein wohl eher nicht… „Was machst du überhaupt hier?“ In Setos Tonfall lagen nur Neugier und ein Hauch von sanftem Abendhimmel, aber auf keinen Fall mehr Sarkasmus oder Ironie. Er war wohl überrascht mich hier zu sehen. Doch vor allem diese weiche Stimmlage ließ mich stutzen. War das wirklich der Seto, den ich kannte? „Ich habe dich etwas gefragt, Köter?“ Langsam kam mir die Stimme schon viel bekannter vor. „Antwortest du mir jetzt endlich mal!?“ Die Stimme war gereizt, angespannt und genervt. Das war Seto. „Seto. Schön dich zu sehen.“ Kaiba hob seine Augenbraue, während er mich mit einem Soll-Ich-Dir-Noch-Eine-Chance-Geben-Oder-Gleich-Die-Männer-Mit-Den-Weißen-Kitteln-Holen-Blick betrachtete. „Dir geht’s aber gut, oder?“ „Ja, jetzt schon.“ Innerhalb einiger weniger Sekunden habe ich meine Sachen abgestellt und Seto umarmt. „Wehe du sabberst mein Hemd voll, das ist neu.“ Auf einmal war ich wieder das kleine Hündchen und Seto das Herrchen, welches mit mir machen konnte, was es wollte. Ob ich es nun so wollte oder ob es zwanghaft war, weiß ich bis heute nicht. ~ Teil eins Ende ~ ~~~~~~~~~ ~ Teil zwei Anfang ~ Mit glänzenden Augen habe ich Seto mein Geschenk überreicht. Es hat ihn gefreut, auch wenn er es nicht gezeigt hat, denn noch einmal von mir umarmt zu werden, war ihm dann wohl doch zu unheimlich. Gemeinsam mit Mokuba sind wir dann in einen seiner Parks gefahren. Der gesamte Nachmittag war wunderschön. Der schönste Valentinstag, den ich wohl je hatte. Als es langsam Abend wurde, fuhren wir zurück nach Domino. Erst brachten wir Mokuba nach Hause und dann brachte Seto mich nach Hause. Wie ein kleines Kind freute ich mich über diesen Moment der Zweisamkeit. „Danke Seto. Es war ein wunderschöner Tag. Ein Tag, wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt habe.“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf Setos Lippen. Eines der kleinen Dinge des Lebens, die nicht sehr oft geschahen. „Freut mich, dass es dir gefallen hat. Und auch ich muss mich wohl bedanken. So ein schönes Geschenk habe ich lange nicht mehr bekommen.“ Während er sich bedankte, versank ich in seinen azurblauen Augen und wachte erst auf, als er seine Lippen von meinen löste. Ein riesiges Feuerwerk explodierte in meinem Bauch und auch nachdem seine Limousine schon längst weg war, starrte ich immer noch in ihre Richtung. Für mich konnte die Welt in diesem Moment nicht schöner sein. Mit einigen Luftsprüngen, laut singend und lachend, tanzte ich in meine Wohnung, schmiss mich aufs Bett und träumte. Jedes Mal, wenn ich meine Augen schloss, bist du erschienen. Das, was selbst eine Schwester nicht schafft, das schaffst du. Du vertreibst meine Einsamkeit, zeigtest mir, was ich verloren glaubte. Meine Freude. Auf einmal war ich wieder dein Hündchen, unbeschwert und glücklich. Darf ich nun endlich aus ganzem Herzen sagen: Ich liebe dich? Wenige Minuten später, es können aber auch Stunden gewesen sein, stand ich wieder auf. Mein Anrufbeantworter blinkte. Während ich meinen AB abhörte, sank meine Stimmung wieder. Die verheulte Stimme von Mia bat mich um 20 Uhr ins Plaza zu kommen. Eins der renommiertesten Läden, die es hier in Domino gab. Wahrscheinlich hatte ihr Typ sie abserviert, weil er zu der High-Society gehörte und sie nicht. Und jetzt wollte sie es ihm heimzahlen. Seufzend sah ich mich nach einer Uhr um, um festzustellen, dass ich los musste, wenn ich Mia nicht warten lassen wollte. Schnell zog ich mir eine Jacke an und joggte zielstrebig zu dem genannten Restaurante. Direkt davor an der Glasscheibe, die Einblick in das innere des Etablissements bot, blieb ich stehen und schaute mich suchend nach Mia um, wahrscheinlich kam sie wieder zu spät oder sie war schon längst drinnen. Mein Blick schweifte suchend über die Gäste und blieb an einem hängen. Seto, was machst du denn hier und ist das Devlin? Plötzlich war ich schlagartig wach und mein Blick konzentrierte sich auf die zwei. Flüchtig schien Devlin in meine Richtung zu blicken, doch ich glaubte nicht, dass er mich erkannte. Vorsichtig berührte er Setos Hand und zog eine kleine Schatulle hervor, die er öffnete, aufstand und sich vor Seto kniete. Sollte das etwa ein Heiratsantrag werden? Anscheinend ja… In mir zersprang etwas. Ganz tief in meiner Seele zersprang ein Stück meiner selbst. War es das letzte Stück meiner Vergangenheit, das mich in einen Abgrund zu reißen drohte? Was war es, das mein Herz zerbrach, als Devlin Seto küsste? War es Liebe? War es Liebe und Sehnsucht, die mich von innen in eine schwarze Dunkelheit stießen? Unfähig mich zu bewegen, stand ich da. Setos starrer Blick lag auf mir. In meinen Augen nur die Frage nach dem Warum. Was hast du davon mit mir zu spielen? Was hattest du von dem Nachmittag? Macht es dir Spaß Menschen zu verletzten? Mich zu verletzten? Mit Tränen in den Augen wende ich mich ab. Renne einfach los. Nichts und niemanden beachtend. ~~ Wenige Minuten zuvor… Duke Devlin saß gespannt im Restaurante und wartete auf Seto Kaiba. Seinen Traum der einsamen Nächte. Er konnte es kaum erwarten, dass er endlich kam, doch er musste geduldig sein, das ganze würde nichts bringen, wenn Jou es nicht sehen würde. Am Anfang sprachen die zwei nur über das Geschäft, bis sich der Zeiger acht näherte und sein Blick zum Fenster glitt. Jou war pünktlich. Dann konnte die Show ja losgehen. Mia hatte ganze Arbeit geleistet. Vorsichtig strich er über Setos Hand. Hoffentlich hatte Jou nicht bemerkt, dass Seto sie sofort wieder wegzog und ihn misstrauisch beobachtete. Seine Hand glitt in seine Hosentasche und holte die Schachtel mit dem Ring hervor. Mit einem Lächeln auf den Lippen holte er den Ring hervor und machte Seto einen Antrag. Zum Glück waren sie hier oben für sich. Diese kleine Aktion musste ja nicht unbedingt jeder mitkriegen… Nachdem er Seto den Antrag gemacht hatte, kam der Höhepunkt der gesamten Show. Der Kuss. Er hörte förmlich, wie Jous Herz entzwei brach. Devlin hatte es wirklich geschafft, alles was Jou am Herzen lag, zu zerstören, nur um an eine Sache heran zu kommen. An eine einzige. Angewidert starrte Seto Devlin an. „Was sollte das?“, fragte er kalt. Lächelnd deutete Devlin zum Fenster. „Dein kleiner Freund. Das sollte das gerade. Ich wollte ihn nur endgültig brechen, denn wenn er sich gleich von der nächsten Brücke stürzt, dann habe ich endlich freie Bahn, dann ist er mir nicht mehr Weg.“ Setos Blick lag auf Jou, während er Devlins Worten zu gehört hatte. „Wobei sollte er dir denn im Weg sein?“ „Ich will dich. Doch das geht erst, wenn er weg ist, denn solange er lebt, wirst du ihm verfallen sein. Für dich habe ich schon sehr viel machen müssen. Verdammt viel… Doch nun bin ich endlich am Ziel.“ Ein heiteres Lachen eines Irren klang aus Devlins Mund. „Du bist krank.“ Angewidert und voller Ekel für diese Person, griff Seto sich ein Glas von der Bar, kippte es in einem Zug herunter und wischte sich solange über den Mund, bis er schon ganz rau war. Er wollte nicht den Geschmack von diesem Irren auf seinen Lippen haben. Aber vor allem machte er sich Sorgen um Jou. Sehr große Sorgen. Ich lief lange, so lange, bis ich nicht mehr konnte. Ich stand mitten im Park, ließ mich auf eine Parkbank sinken und sackte schluchzend zusammen. „Warum… Warum? Verdammt warum?“, schrie ich in den Nachthimmel. Ich hatte mich wieder jemanden geöffnet und war enttäuscht worden. Ich will nicht mehr. „Lass mich doch einfach gehen.“, murmelte ich unter Schluchzern in die schwarze Nacht. Vorsichtig wurde ich von hinten in zwei starke Arme gezogen. Ich wollte mich wehren, doch ich konnte nicht. Hemmungslos weinte und schrie ich einfach weiter, bis die letzte Träne versiebt und meine Kehle zu trocken war, um noch einen Ton von sich zu geben. Du warst die ganze Zeit bei mir. Warum? Du hast mich mitgenommen und mir Nahrung und Kleider gegeben. Warum? Aber vor allem Du hast mich beschützt. Warum? Manche Fragen kann man mit dem einfachsten und doch schwersten Satz der Welt erklären: « Weil ich dich liebe! » Andere mit etwas ähnlichem: Du hast nie mit mir gespielt. Warum können Augenblicke so täuschen? ~Weil Liebe blind macht. Ich dachte, du wärst meine Schwester. Warum hast du das getan? ~Weil Liebe blind macht. Ich konnte dich nie leiden, doch für einen Psychopathen habe ich dich nie gehalten. Warum? ~Weil Liebe blind macht. Manchmal ist die Frage, die Antwort des Gesuchten, so leicht zu finden und doch sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. ~ Teil zwei Ende ~ - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)