Kaleidoskop von Flammendo (Sasuke-Tribute) ================================================================================ Kapitel 1: Kaleidoskop ---------------------- Ein Kaleidoscop ist eine Maschine, welche Bilder in sich aufnimmt. Durch das Kaleidoscop werden sie zerschnitten und neu zusammengewürfelt. Die Farben werden verrückt, die Formen zerstückelt. Die dabei entstehenden Bilder, sind abseits jeder Realität. Das ursprüngliche Bild, ist beim durchblicken nur noch als Farbenspiel zu erkennen. Es ist zusammengesetzt aus 1000 anderen Bildern die darauf einwirken und trotzdem bewegt uns das zerstückelte Gesammtbild, welches wir durch das Kaleidoscop sehen mehr, als die Realität welche wir kennen. (c)Flammendo ^^ ================ -------------------- ================ Vor meinem Bett steht ein Foto von dir. Ich schaue es mir immer an, bevor ich aufstehe und frage mich, warum? Warum hast du mir das alles angetan? Warum hast du mich durch diese Hölle gejagt. Jeden Tag wenn ich frühstücke, sehe ich das Bild von unserer Familie, dass in der Küche hängt. Ich habe es selbst gemalt, als ich ganz klein war. Die Linien sind unbeholfen mit Buntstiften gemalt, aber eines sieht man deutlich, unsere lachenden Gesichter. Jeden Tag sehe ich es mir an und frage mich, was in unserer Familie schief gelaufen ist. Warum es nicht so weitergehen konnte. Wir waren eine glückliche Familie gewesen. Zwar hatten wir kleine Probleme, aber wer hat die nicht? Warum musstest du das zerstören? Jeden Vormittag wenn ich trainiere, sehe ich das Bild von dir vor mir, wie du mir versprochen hast mich den Umgang mit Shuriken zu lehren. Du hast es nie getan. Trotzdem warst du mir wie ein Vater gewesen, hast dich immer um mich gekümmert, hast dich um mich gesorgt... Und von einem Tag auf den nächsten hast du mein Leben zerstört. Jeden Mittag sehe Bilder unserer Familie an meinem inneren Auge vorbeiziehen. Sie erinnern mich daran, dass Mutter um diese Zeit immer lachend in der Küche gestanden hat. An die Liebe, die sie uns beiden hat zukommen lassen. An das Gefühl, wie es war, geliebt zu werden. Ich vermisse sie sehr, ihr Lächeln, ihre Heiterkeit, ihre Zärtlichkeit, ihre Herzlichkeit. Du hast es mir alles geraubt. Und ich frage mich jeden Tag, warum du mich nicht auch getötet hast. Ich wäre lieber gestorben als jeden Tag hier zu verbringen, an dem Ort an dem du unsere Eltern getötet hast. Danach gehe ich einkaufen. Ich gehe durch verlassene Straßen. Als ich klein war, stand dort rechts am Straßenrand, immer unsere Tante. Jetzt sieht man nur noch ihr bereits verfallenes Haus. Ich kann mich gut daran erinnern wie sie war. Sie war sehr nett und hat mir oft etwas Süßes gegeben, auch wenn Mutter nicht wollte, dass ich so viel nasche. Wusstest du, dass sie mir oft Geschichten über dich erzählt hat? Dass ich einerseits immer stolz war, einen solch starken Bruder wie dich zu haben, andrerseits traurig, selbst nicht so stark zu sein? Kannst du dich an diese alte Frau erinnern? Du hast sie umgebracht. Ich kann nicht wie früher im Uchiha-Viertel einkaufen, denn die zahllosen Läden dort sind alle geschlossen. Alle Menschen, die dort Waren angeboten haben sind jetzt tot. Deswegen muss ich durch halb Konoha gehen um etwas zu kaufen. Alle Leute drehen sich nach mir um, wenn ich durch die Straßen gehe. Nach dem Letzten der Uchihas. Sie tuscheln oft. Ich habe versucht, mit ihnen zu reden. Aber es ist ihnen unangenehm mit jemandem zu sprechen dessen ganze Familie ermordet wurde, deswegen lasse ich es jetzt und schweige statt dessen. Es gibt niemanden auf der Welt, mit dem ich reden kann. Du weißt nicht, wie es sich anfühlt, wenn dich alle anstarren, alle über dich reden, aber keiner mit dir. Du bist einfach weggelaufen. Ich gehe an der Konohaer Polizei vorbei. Ich weiß noch, wie du mir voller Stolz erzählt hast, dass es unsere Familie war, die sie gegründet hat. Und wie ich damals den Traum hatte, das Oberhaupt dieser Polizei zu werden. Heute gibt es nichts mehr, von was ich Oberhaupt werden könnte. Das Gebäude ist verlassen. Nachdem es keine Uchihas mehr gab, die dort arbeiteten, gaben auch die anderen die Arbeit auf. Einst war die Polizei der ganze Stolz des Uchiha Clans, heute ist es nur noch ein Gebäude, dessen Dach leck und dessen Bretter morsch sind. Ich frage mich, wann sie es endlich abreissen. Danach wird sich wohl niemand mehr daran erinnern, was unsere Familie einmal gewesen war. Wenn ich so durch die Straßen gehe, stelle mir gerne vor, wie es gewesen wäre, wenn das alles nicht passiert wäre. Wenn in dieser Nacht niemand gestorben wäre... Du würdest jetzt wahrscheinlich die Pflichten des Familienoberhauptes übernehmen, hättest vielleicht sogar schon eine Frau und ein kleines Kind, dem ich irgendwann einmal beibringen könnte mit Shuriken zu werfen. Ich habe es gelernt, auch ohne dich, großer Bruder. Trotzdem hätte ich es deinen Kindern nur zu gerne beigebracht. Ich frage mich, ob ich meinen Traum hätte verwirklichen können. Beworben bei der Polizei hätte ich mich sicherlich. Langsam, ganz langsam wäre ich wohl von einem Rang zum nächsten aufgestiegen, bis ich irgendwann das Oberhaupt der Polizei geworden wäre. Ich stelle mir die stolzen Gesichter vor, die mich dann zu Hause erwartet hätten. Stelle mir vor, dass ich deinen Sohn am Eingang des Uchiha-Viertels sehen würde, wie er ungläubig unserer Tante zuhört, die ihm die unglaublichsten Geschichten über seinen Vater und seinen Onkel erzählt. Vielleicht hätte ich sogar selbst irgendwann Kinder gehabt und würde mich ärgern, dass sie ihnen Süßigkeiten zusteckt. Ich betrete das Viertel und werde aus meinen Träumen gerissen. Stille ist alles, was ich dort vorfinde. Ich gehe direkt, ohne Umwege, zu unserem Elternhaus, denn ich ertrage die Stille nicht. Sie macht mich gerade deshalb wahnsinnig, weil ich weiß wie es war, bevor sie eingetreten ist. Ich öffne die Tür und betrete den Raum in dem unsere Eltern gestorben sind. Ich kann nicht anders, als hier kurz zu verweilen. Das Bild der Leichen unserer Eltern hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich werde es nie vergessen können. Ich sehe es jeden Tag, wenn ich hier durch den Raum gehe und jede Nacht, in meinen Träumen. Wusstest du, dass ich es noch immer nicht schaffe, mich der Stelle zu nähern an der sie lagen? Aber obwohl es nur zwei Leichen waren, sind es drei Personen gewesen, die hier, in diesem Raum gestorben sind. Die dritte Person warst du, großer Bruder. Vielleicht war dein Tod das Schlimmste überhaupt für mich. Hier starb, am selben Tag an dem du meine Eltern ermordet hast, der Bruder, den ich über alles liebte. Der Bruder, der zwar selten Zeit für mich hatte, mit dem ich aber nur zu gern Zeit verbrachte. Der Bruder, von dem ich nie genug bekommen konnte. Der Bruder, der mir näher stand, als jeder andere Mensch auf der Welt. Alles was von dir geblieben ist, ist eine Hülle, die über die Welt wandert und darauf wartet, dass ich sie vernichte. Obwohl ich mir etwas für das Abendessen gekauft habe, schaffe ich es nicht die Küche noch einmal zu betreten und gehe immer sofort ins Bett. Dann sehe ich mir das Foto von dir an. Ich wünsche mir jeden Abend, dass das alles nur ein Alptraum gewesen ist, dass ich, wenn ich am nächsten morgen aufwache, Mutter und Vater in die Arme schließen kann, dein Lächeln sehe und wir endlich das Shurikentraining machen können, dass du mir vor so langer Zeit versprochen hast. Ich weiß, dass sich dieser Wunsch nicht erfüllen wird... deswegen habe ich noch einen zweiten Wunsch parat. Ich wünsche mir, dass ich einschlafen werde und nie wieder erwache. Irgendwann fallen mir dann auch die Augen zu. Meine Familie und du, ihr seid alle dort draußen gestorben... Aber ich sterbe jeden Tag in meinem Bett wenn ich einschlafe. Und jeden Tag halte ich dein Bild in meinen Händen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)