Sengoku - Jidai von firelady (2 Jahre bevor Kagome in die Epoche der kriegerischen Staaten gezogen wird, passiert das ihrer älteren Halbschwester) ================================================================================ Kapitel 22: Sesshomarus Freund ------------------------------ Tiefe Nacht und Stille herrschen im mittelalterlichen Japan. Die Stille wird jedoch schon bald unterbrochen. "Wo Meister Sesshomaru bloß steckt?", fragt Jaken. Seit einer geraumen Zeit sind er, Ah-Un und Liza allein auf dieser Lichtung. Sesshomaru ist vor langer Zeit mit der Mitteilung verschwunden, er würde einen Freund holen. Liza bemerkte nicht mal das er weggegangen war. Er entschied sich eine Pause zu machen und seit dem sitzt sie traurig auf einem Stein. Die Ereignisse von neulich lassen sie einfach nicht mehr in Ruhe. Immer wieder muss sie daran denken, wie Sesshomaru sie aus dem Diamanten und damit aus der Einsamkeit geholt hatte und nun, alles in ihrem Innern aufgewühlt, sie hin und her denken lässt. Sie ist so tief in ihre Gedanken vertieft, dass sie erst dann wach wird, als sie bemerkt wie etwas auf sie zugeschnellt kommt. Sie springt schnellstens von dem Stein runter und bemerkt das es einfach nur Jaken war, der mit dem Kopfstab wieder einmal herumgefuchtelt hat. Sie seufzt auf. "Und das ist sie? Deine Gefährtin, die Feuerkönigin?" Hört sie plötzlich hinter sich eine Männerstimme fragen. Diese Stimme jedoch strahlt eine innere Ruhe aus. Sie wendet sich um. Ein Dämon mit geschlossenen Augen steht vor ihr. Sein Kimono ist weiß und über seiner Schulter hängt ein Pelz. Dieser ist genauso beige wie sein Haar. Lizas Herz schlägt augenblicklich schneller. Sie erkennt auf den ersten Blick, dass er ein Hundedämon ist, doch seine Anwesenheit macht sie nervös. Er scheint so Weise und... und... sanft. "Ja. Das ist sie. Liza." Neben dem ihr fremden Dämon erblickt sie Sesshomaru. Immer noch übt er die selbe Wirkung auf sie aus, seit dem er die Einsamkeit aus ihrem Herzen verjagt hatte. Ihre Wangen färben sich rot und sofort wendet sie ihr Gesicht von ihm ab. "Hey Sesshomaru... Hättest du vielleicht die Güte mir zu sagen wer der Hundedämon vor mir ist?", versucht sie nun sauer zu wirken. Demonstrativ verschränkt sie auch die Arme vor der Brust. Der andere Hundedämon lächelt, als er das eben von Liza Gesagte gehört hat. "In der Tat. Eine sehr temperamentvolle Frau, Sesshomaru. Das Feuer passt zu ihr." Nun ist Liza aber wirklich empört. Sesshomaru scheint ihm mehr erzählt zu haben, als sie vermutet. Sie will ihn gerade ansprechen, als er an ihrer Stelle zuerst das Wort ergreift. "Sein Name ist Tôdai. Er wird mir helfen dich ein bisschen besser zu verstehen Liza.", erzählt dann Sesshomaru. Schreiend Liza: "Wie bitte!!! Das ist doch nicht dein ernst, du eingebildeter Schnösel von einem Dämon!" Lächelnd Tôdai: "Eines muss man ihr lassen... Mut hat sie, wenn sie dich beleidigt." Liza schaut Sesshomaru so böse hinterher, dass sie erst gar nicht bemerkt, wie Tôdai ihre rechte Hand nimmt. Erst als er die Handfläche mit seinen Fingern kurz streichelt, zieht sie die Hand sofort wieder zurück. "Hab keine Angst, Schönheit. Ich werde dir nicht wehtun. Ich möchte nur aus deiner Hand lesen." Liza wundert sich. Er hat nicht einmal seine Augen geöffnet und trotzdem will er wissen wie sie aussieht? Erneut nimmt dieser Hundedämon ihre Hand und streicht wieder ihre Handfläche. Er gibt ihr zu verstehen, dass er sich hinsetzen will und Liza beugt sich dem. Kaum das sie sitzen, meint er: "Diese Handfläche zeigt deine Vergangenheit. Ich sehe Dunkelheit und Einsamkeit. Ich sehe, dass du früh erwachsen und zur Führerin geworden bist, noch bevor du dich zur Frau entwickelt hast. Dein Gefühl für Verantwortung und familiäre Verpflichtungen reichen sehr tief. Ich sehe in deinen Mädchentagen einen Mangel an Freiheit und Ungezwungenheit. Du wurdest gepeinigt und gefoltert. Ich sehe sehr viel Einsamkeit. Du hast 2 Halbgeschwister, stimmt es? *Liza nickt* Ich kann mir nicht vorstellen, so allein zu leben, wie du gelebt haben musst." Schnellstens zieht sie dem Hundedämon wieder die Hand weg. Sie ist empört. Sicher! Es stimmt alles was er gesagt hat, aber trotzdem. Das er es laut gesagt hat, vor Sesshomaru und Jaken, stört sie. Na gut, bei Jaken ist ihr das so ziemlich egal, aber Sesshomaru... Sie sieht zu ihm. Er schien bis jetzt ziemlich interessiert gewesen zu sein. Sie schaut so intensiv in Sesshomarus Gesicht, dass sie, wie schon vorhin, nicht bemerkt wie Tôdai ihre Hand nimmt und nun erneut zu sprechen beginnt. "Diese Linie hier steht für ein wichtiges Ereignis das stattgefunden hat, als du noch ein Kind warst. Es hat deine Handlungen und Entscheidungen stark geprägt. Ich glaube, es beeinflusst dich immer noch." Kaum hat sie seine Stimme gehört, reißt sie ihm diesmal entgültig die Hand weg und verschwindet. Tôdai: "Kannst du es dir leisten sie einfach gehen zu lassen, Sesshomaru?" Sesshomaru: "In der Nähe ist eine heiße Quelle. Dort wird sie hingehen." Tôdai: "Du kennst ihre Angewohnheiten sehr gut." Sesshomaru: "Sie flüchtet vor allem, was sie nicht hören will und versucht dann sich einen freien Kopf zu schaffen, in dem sie Erholung und Einsamkeit in einer heißen Quelle sucht." Lächelnd Tôdai: "Sesshomaru... Sie flüchtet nicht, weil sie es nicht hören will oder kann, sondern weil sie es nicht noch einmal durchleben will. Ich wette, dass du schon versucht hattest sie zu berühren und sie dich dann abgewiesen hat." Sesshomaru: "Wie meinst du das?" Tôdai: "Ich bitte dich Sesshomaru... Du als "Herr der tausend Nächte" müsstest doch eigentlich am besten wissen, was eine Frau will. Wie du sie zu streicheln hast, zu küssen, sie dir eigen zu machen, zu liebkosen und zu lieben." Sesshomaru: "Tôdai... Was meinst du wie oft ich versucht habe sie zu streicheln, zu küssen, sie mir eigen zu machen, sie zu liebkosen und sie zu lieben? Immer hatte sie mich abgeblockt und immer meinte sie: Sie sei eine Dämonenkillerin und ich ein Dämon. Sie als Dämonenkillerin darf mich nicht lieben und ich als Dämon dürfe sie nicht lieben." Tôdai: "Glaubst du das? Sowie ich dich kenne nicht. Du weißt genauso gut wie ich das es alles nur Ausreden sind, um sich von dir fernzuhalten. Wie ich schon sagte. Sie ist zu einer Führerin herangewachsen und ist es daher nicht gewohnt sich führen zu lassen, weil sie stark sein will. Sie will keine Schwächen zeigen, weil sie Angst hat. Angst, dass man ihr wieder wehtun könnte. Deshalb liefert sie sich, so nehme ich es zumindest an, auch ständig Konkurrenzkämpfe mit dir und Jaken. Stimmt meine These?" Sesshomaru: "Ja, es ist wahr. Sie nimmt nicht immer alle meine Befehle an und auch wenn Jaken sich ihr mal rechthaberisch verhält, so dreht sie es sich dann alles so um, dass sie im Endeffekt die Führung hat. Aber die Gründe waren mir bis her unbekannt. Wegen ihrer Vergangenheit also. Sie lässt sich also nicht gerne führen." Tôdai: "Führe mich zu Liza an die heiße Quelle." Schon sind die beiden Männer weg. Jaken, der immer noch erstaunt ist, was er nicht alles über Liza in Erfahrung gehört hat, steht nun mit weitgeöffnetem Mund da und geht gedanklich noch mal alles durch, was er eben hörte. Liza selbst ahnt nichts. Sie hat sich eben ihrer Kleidung entledigt und will sich nun in die heiße Quelle begeben. Die beiden Männer sehen ihr wortlos zu. Ihr Blick gleitet nach oben zum Sternenhimmel. Der Vollmond bescheint ihren Körper. Ihr schwarzes Haar bekommt dadurch einen bläulichen Schimmer. Ihr Körper scheint so hell, als wäre sie eine Göttin. Sesshomaru raubt es den Atem. Nicht einmal Hi hatte eine solche Schönheit und Eleganz ausstrahlen können. Ihre Haut ist so makellos, doch dann... "Das ist das, was sie stark geprägt hat und sich wie ein Brandmal in ihre Seele gebrannt hat." Der Wind frischte vorhin auf und nun sieht man ihren ganzen Rücken und auf diesen ist... eine große Narbe. Sie zieht sich über ihren ganzen Rücken hin. Brandspuren sind zu sehen. Die Narbe hat Brandmerkmale. Der Wind hört auf zu wehen und ihr Haar ist wieder an ihrem Rücken. In dem Moment schaut auch Sesshomaru wieder zu Lizas Augen nach oben. Sie leuchten... Nein! Sie strahlen so hell, dass es die Dunkelheit erhellen könnte. "Habe ich mich vielleicht doch getäuscht? Ist sie vielleicht doch kein Mensch?", flüstert Sesshomaru, doch sein Freund hört ihn doch. "Nein. Du hast dich nicht getäuscht. Sie ist ein Mensch, doch ihre Vergangenheit lässt ihr Fähigkeiten geben, die sie so niemals hätte erlernen können. Die Dunkelheit in ihr lässt sie Sachen tun, die sie so niemals hätte tun können." "Wie meinst du das?" Tôdai wendet sich zum gehen. Sesshomaru folgt ihm. Als die beiden am Lager ankommen, ist Jaken immer noch total geschockt. Die Beiden setzen sich. Tôdai: "Sesshomaru. Es ist nicht nur die Tatsache das sie eine Dämonenkillerin ist oder eine Feuerkönigin... Es ist die Tatsache, dass sie ein Mensch ist. Ihre Vergangenheit hat sie abgehärtet. Sie erträgt Schläge, Schimpfereien, Pein, Elend, Übel und Qual, doch mit dem, was du ihr anbietest, kann sie nichts anfangen." Sesshomaru: "Du willst mir damit sagen, dass sie nichts mit der Freiheit anfangen kann, die ich ihr anbiete?" Tôdai: "Nein. Ich will dir sagen, dass sie nichts mit deiner Zärtlichkeit und deinen Liebkosungen anfangen kann. Ihr ganzes Leben hat sie bis vor kurzem noch nie mit diesen Dingen zu tun gehabt. Sie ist dagegen nicht gefeit. Sie hat nie erfahren wie es ist, als Frau behandelt zu werden. Sie weiß nicht, wie schön es ist, sich streicheln zu lassen und zu vertrauen, oder sich küssen und gehen zu lassen, oder sich liebkosen zu lassen und alles andere zu vergessen, weil sie es nie kennen gelernt hat. Deshalb ist sie auch so hart zu sich selbst." Sesshomaru: "Meinst du, sie wird jemals über ihre Vergangenheit hinweg sehen können?" Tôdai: "Liza ist stark - körperlich, sowie geistig. Aber ihre Vergangenheit wird sie immer mitverfolgen. Du und Liza... Ihr seid euch beide sehr ähnlich. Ihr seid beide Außenseiter, gerissen, schlau, Anführer und dann wäre da noch eure Vergangenheit. Sowie ich die Situation einschätze, müsste Liza sich eigentlich genau wie du dem anderen Geschlecht hingegeben haben, aber sie hat es nicht. Sie ist immer noch Jungfrau." Sesshomaru: "Ich weiß. Du meinst Liza wird niemals darüber hinweg kommen, was ihr angetan wurde?" Tôdai: "Frauen sind sehr empfindliche und nachtragende Wesen - ähnlich wie Katzen. Wenn eine Frau eine schlechte Erfahrung gemacht, dann vergisst sie diese niemals mehr, aber Liza... Ich habe in ihrer Vergangenheit nichts weiter, als Dunkelheit und Flammen gesehen." Sesshomaru: "Vielleicht hatte das Feuer sie vor irgend etwas gerettet und deshalb ist sie diesem nun sehr dankbar. Das würde sogar ihre unnatürliche Liebe zu dem Feuer erklären - auch wenn sie eine Feuerkönigin ist." Tôdai: "Gib mir deine Hand, Sesshomaru." Sesshomaru: "Du sollst mir helfen Liza besser zu verstehen und nicht mich." Tôdai: "Ich bin trotz allem sehr neugierig. Ich will wissen, was euch beide so gleich und dann doch unterschiedlich macht." Ohne weitere Verzögerung reicht Sesshomaru seinem Freund seine Hand. Dieser streicht eine Weile auf seiner Handfläche, bis er dann meint: "Oho. Deine hartnäckig Liza gegenüber, wird dir noch sehr viel Glück bringen." "Wie meinst du das?", fragt er ihn zugleich. Tôdai: "Ich sehe sehr viel Leidenschaft in deiner Zukunft. Du wirst Liza, wie mir scheint, noch sehr nahe sein dürfen. Aber hier... Siehst du das? Hier wird etwas zwischen dir und Liza vorfallen. Es wird eure Beziehung stark beeinflussen. Eure Wege werden sich trennen, aber ihr werdet auch wieder zusammen finden." Sesshomaru: "Wenn du schon so etwas aus meiner Handfläche herauslesen kannst, kannst du mir auch sagen, ob wir jemals die Gegenstände für das heilige Schwert zusammen bekommen?" Tôdai bricht in schallendes Gelächter aus. "Also Sesshomaru ehrlich! Du hast dich nicht verändert!", sagt er schließlich zu Sesshomaru. Eine ganze Weile geht es noch so, bis Liza dann wieder kommt. Sie trocknet sich gerade die Haare ab, löst danach das Tuch von ihren Haaren und schüttelt dann ihren Kopf, so dass ihre schwarzen Haare in die kühle Nachtluft peitschen. "Es tut mir weh zu sehen wie du deinen Körper behandelst. Das muss nicht sein.", hört sie dann auch sofort Sesshomaru sagen. Sie sieht in die Augen des Hundedämons, der ihr das sagte und kontert: "Als ob dich das wirklich stören würde. Es ist immerhin mein Körper - wie du es schon sagtest." Sie sieht sich um und bemerkt, dass außer ihr und Sesshomaru niemand mehr wach ist. Es ist ja auch Recht spät. Sie setzt sich hin - weit weg von Sesshomaru. Sie holt einen Kamm aus ihrer Tasche und will sich nun die Haare kämmen, doch die sind diesmal unfolgsamer, als sonst. Sie zieht dieses mal mehr an ihren Haaren, als das Liza sie kämmt. Sie ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht merkt, wie Sesshomaru aufsteht und nun auf sie zu kommt. Erst, als er den Teil ihrer Haare nimmt, den sie bis vor kurzem noch in der Hand hatte, bemerkt sie ihn. Er nimmt ihr nun auch den Kamm aus der Hand und beginnt nun ganz vorsichtig über ihre schwarzen Haare zu streichen. Liza ist erstaunt. In Sesshomarus Händen macht ihr Haar offenbar alles mit, was er von ihnen will. Schon nach wenigen Minuten ist das Haar so glatt wie sonst auch. "Soll ich den Rest deines Haares auch kämmen?", hört sie ihn fragen. Schnell entreist sie ihm ihren Kamm und nimmt sich das nächste Haarbüschel, doch auch dieses will sich nicht von ihr kämmen lassen. Böse sieht sie ihn an und gibt ihm dann den Kamm wieder. Er nimmt ihn entgegen und beginnt nun erneut ihr Haar zu kämmen. Liza versteht es echt einfach nicht. In Sesshomarus Händen wird ihr Haar anscheinend zu reiner Seide. Liza denkt noch eine ganze Weile darüber nach und findet dann doch keine Antworten auf ihre Fragen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)