Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 34: Serious words ------------------------- 33 >>> Serious words <<< Sirius und Remus saßen gemeinsam am Tisch und frühstückten, während Harry zur Verwunderung seines Mannes, nicht anwesend war. Eine Tatsache, die ihn schon ein wenig traurig stimmte, denn es schien, dass ihre Beziehung seit geraumer Zeit bergab ging. Zwar versuchte Remus ihn zu beruhigen und versicherte, dass es in jeder Ehe Höhen und Tiefen gab, aber Sirius war sich nicht sicher, ob es bei ihnen nicht ein wenig früh begann. --- „Mr. Letum, was kann ich für Sie tun?“, begrüßte Albus den jungen Mann vor sich, der soeben unangemeldet in sein Büro getreten war. Harry ignorierte den Gruß und setzte sich erst einmal unaufgefordert, ehe er den Blick hob und den alten Mann direkt ansah. Was der Weißbart vor sich erspähte, gefiel ihm überhaupt nicht. „Sie wissen, weshalb ich hier bin, Dumbledore!“, schnitt die Stimme des jungen Mannes durch den Raum. Der alte Mann verschloss seinen Geist vorsichtshalber und achtete genau darauf, ob der andere versuchte in sein Bewusstsein vorzudringen. Bisher war jedoch nichts dergleichen passiert. Nun wanderten seine Gedanken wieder zur aktuellen Handlung. Er hatte gewusst, dass es riskant werden könnte Sirius in den Orden zu holen, denn Letum hatte seinen Standpunkt diesbezüglich schon vor längerem klar gestellt. Nichts desto trotz hatte er es geschafft, den jungen Mann für sich zu gewinnen, nun konnte sein Gesprächspartner nichts mehr dagegen unternehmen - außer sich hier auszulassen. „Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Sirius hinter meinem Rücken zu schreiben und in den Orden aufzunehmen?“ Der Blick, den Harry aufgesetzt hatte, jagte Albus einen Schauer über den Rücken. „Ihnen war doch bewusst, dass ich dagegen bin! Mal davon abgesehen, dass ich darauf wette, dass Sie ihn mit der Anwesenheit von James und Lily gelockt haben, richtig?“ Albus war es unheimlich, dass der andere dies wusste. Andererseits hatte er wahrscheinlich die Gedanken seines Partners gelesen und war dadurch darauf gekommen. Oder aber er hatte sich mit Belinda und Ian unterhalten. Severus konnte es nicht gewesen sein, er war gestern nicht anwesend gewesen, da man einstimmig beschlossen hatte, dass Lucius, Narcissa und Severus nichts davon wissen sollten, damit das bestehende Verhältnis nicht verändert wurde und die Spionage somit aufflog. „Wie kommen Sie darauf, dass ich Sie hintergehen würde? Außerdem bin ich sicher, dass Sirius durchaus in der Lage ist eigene Entscheidungen zu treffen. Oder stimmen Sie da nicht mit mir überein?“ Harry lächelte zynisch. „Es geht hier nicht darum, dass er keine eigenen Entscheidungen treffen kann oder darf, aber wir wissen beide, dass wir in einem Krieg stecken und ich will meine Familie weitestgehend heraus halten. Er reicht, wenn ich darin verwickelt bin!“ „Nun, lassen wir Sirius wählen“, lächelte Albus mit seiner typisch großväterlichen Art und glaubte gewonnen zu haben. „Sie wollen doch auch Menschen schützen, oder nicht? Dann sollten Sie wissen, was ich empfinde. In Ihrem Wahn für die Gerechtigkeit zu kämpfen, verlieren Sie langsam das Ziel aus den Augen! Ich verspreche Ihnen heute, dass Sie eines Tages jemanden verlieren, den Sie wie ein Familienmitglied lieben.“ Mit diesen Worten und einem zutiefst enttäuschten Blick rauschte Harry aus dem Büro und ließ einen verwirrten Schulleiter zurück. Dumbledore wusste tatsächlich nicht, was er mit dieser Aussage anfangen sollte. Aber eines stand definitiv fest: Letum wusste wie immer eine ganze Menge mehr… --- Während sich Remus mit einem Buch zurückgezogen hatte, das er für sein Studium lesen musste, hatte Sirius beschlossen mit Lucas raus an die Luft zu gehen. Der Kleine liebte es, wenn er mit seinen Eltern in der Kutsche über das große Anwesen fahren durfte. Hier gab es so viel zu sehen. Und auch Sirius genoss diese Momente, sie entspannten und beruhigten ungemein. Außerdem war es auch für ihn interessant, denn trotzdem er schon eine Weile hier lebte, hatte er noch nie das gesamte Gelände gesehen. So hatten sie heute eine noch unbekannte Zone gewählt, die wie auf der anderen Seite, an einer Mauer endete. Der Dunkelhaarige fragte sich, wer wohl dahinter wohnen mochte. „Lucas, was ist, sollen wir mal schauen, wen wir als Nachbarn haben?“ „Hoch!“, rief der begeistert und streckte die Arme nach seinem Daddy aus, damit er ihn auf den Arm nahm. „Gut, dann mal los – Stopp!“, rief er schließlich dem Elfen zu, der die Zügel führte. Das Gespann hielt und Sirius stieg aus, um an der Mauer entlang zu laufen. Er hoffte hier ein Tor zu finden, das Zugang zu den Ländereien der Nachbarn gewährte. Und tatsächlich gab es eines, durch das er sogar sehen konnte. Allerdings war kein Haus zu erkennen und sonst auch kein Hinweis auf die Identität der dort lebenden Menschen. „Tja, Sonnenschein, niemand zu sehen.“ Mit den Schultern zuckend gab er seinem Sohn ein Küsschen und marschierte zur Kutsche zurück, um den Weg fortsetzten zu können. --- Als Harry nach Hause kam, bemerkte er, dass wieder einmal niemand da war. Zumindest auf den ersten Blick, denn er erkannte recht schnell, dass zumindest Remus anwesend war. „Hallo, kannst du mir sagen wo Sirius ist?“ Der Braunhaarige lächelte Harry an und nickte. „Er wollte mit Lucas eine Kutschfahrt machen. Ich denke, dass er jeden Moment zurück ist.“ Verstehend nickte der Ältere und wollte sich gerade abwenden, als er aufgehalten wurde. „Kann ich dich noch kurz was fragen?“ „Sicher, worum geht es?“ Langsam sank Harry auf den Sessel und musterte den anderen, der wohl nicht so recht wusste wie er anfangen sollte. „Es ist wegen Sirius. Seit dem Abend, an dem wir weg waren, bist du anders. Er macht sich Sorgen darüber, ob du ihn hasst oder nicht mehr liebst.“ Harry war zugegeben erstaunt, doch das verflog ziemlich schnell wieder. „Weißt du, es passt mir nicht im Geringsten, dass Dumbledore glaubt hinter meinem Rücken agieren zu können und auch noch annimmt, dass ich nichts bemerke. Die Tatsache, dass er Sirius in den Orden aufgenommen hat, obwohl ich ihm schon einmal klar gesagt hatte, dass ich genau das nicht will… Wie soll ich sagen? Es hat mich wütend gemacht. Dass Sirius mir diese Einladung und seinen Beitritt zudem auch noch vorenthält…“ Es bedurfte keiner weiteren Worte, Remus verstand. „Aber das solltest du ihm sagen, nicht einfach schweigen und ihn so abweisend behandeln. Bitte, ich will nicht, dass er eine Dummheit begeht.“ Harry nickte. „Ich hatte ohnehin vor mit ihm zu sprechen. Und ich erwarte übrigens auch von dir, dass du mir so etwas Wichtiges erzählst. Der Orden ist kein Mysterium für mich, ich kenne sogar seinen Hauptsitz! Also keine Heimlichkeiten mehr. Klar?“ Remus konnte lediglich perplex nicken. Dass der andere so gut informiert war, hätte er nicht gedacht. --- Tatsächlich kehrte Sirius nicht viel später zurück, auf den Armen hielt er einen glücklichen kleinen Jungen. Beide hatten eine gesunde Röte auf den Wangen und sahen zufrieden aus. Harry, der am oberen Treppenabsatz stand, bobachtete wie Sirius erst den Kleinen und dann sich selbst aus dem Mantel pellte. „Papa!“, krähte Lucas dann plötzlich und streckte die Arme in seine Richtung. Sein Sohn hatte wirklich ein Gespür dafür, wenn seine Eltern in der Nähe waren. Lächelnd stieg Harry die Stufen herab und hob den Jungen auf, um ihn einmal zu knuddeln. Lucas quietschte freudig und verlangte dann nach Essen. Sirius hatte bisher noch kein Wort gesagt und der Ältere wusste, dass er den Anfang machen sollte. Zuerst aber würde er seinem Sohn etwas zu Essen besorgen. Nicht, dass er verhungerte. Also marschierte er in die Küche und wies die Hauselfe an, dann setzte er den Kleinen in den Hochstuhl und wandte sich seinem Partner zu. „Kommt du bitte mit hoch, wir haben etwas zu besprechen.“ Er sah dem anderen die Nervosität an. Sirius folgte ihm aber, da er aus der Welt schaffen wollte, was auch immer zwischen ihnen stand. --- Im oberen Stockwerk angekommen, schlug Harry den Weg ins Schlafzimmer ein und schloss die Tür, als Sirius eingetreten war. Einen Moment beobachtete er den anderen, dann atmete er tief durch und begann zu sprechen: „Ich will nicht länger so tun, als wüsste ich nicht, wo du und Remus in besagter Nacht wart, Schatz. Es gefällt mir nicht, dass du dem Beitritt in den Orden zugestimmt hast, ohne mit mir darüber zu reden.“ Es fiel ihm schwer so ruhig zu bleiben, denn jedes Mal, wenn seine Gedanken in diese Richtung wanderten, kochte die Wut wieder hoch. Und er war sich sicher, dass auch Sirius merkte, dass er mit der Beherrschung kämpfte. „Es tut mir leid, Harry. Du hast Recht, ich hätte mit dir reden sollen, aber ich wollte nicht ewig untätig herumsitzen, während da draußen ein Krieg tobt, der uns alle etwas angeht!“ Der Ältere seufzte. „Du änderst dich nie…“, flüsterte er, doch nicht leise genug, denn der andere hatte es gehört und war nun natürlich neugierig. „Was meinst du damit?“ Mit traurigem Blick streichelte Harry dem anderen über die Wange. „Ich meine, dass du noch nie lange still sitzen konntest oder untätig bleiben, wenn du glaubtest helfen zu können. Das war schon so, als ich dich in meiner Zeit kannte. Dabei nahm ich früher an, dass das an der Zeit in A- …dass es das Leben war, das dich so werden ließ. Jetzt muss ich feststellen, dass du schon immer so warst.“ Sirius war zwar verwundert, warum der andere mitten im Satz abgebrochen hatte, aber er fragte nicht weiter nach. Das eben war voller Emotionen gewesen, so voller Ehrlichkeit, dass er seinen Mann einfach umarmen musste. „Ich liebe dich, Harry! Und das werde ich immer tun. Zu Dumbledore habe ich gesagt, dass meine Familie und vor allem Lucas´ Sicherheit vorgeht. Ich bezweifle, dass er mich in Situationen bringen wird, die gefährlich sind.“ Harry bewunderte die Naivität, mit der Sirius an den alten Mann glaubte. Es hatte eine Zeit gegeben, da war er auch so gewesen. Doch heute nicht mehr, denn er hatte zu viele Fehler gemacht, hatte ihm damit seine Familie genommen – Sirius. „Ich werde nicht zulassen, dass du an irgendeiner Aktion teil nimmst. Meinetwegen geh zu den Treffen, aber du darfst nichts über mich erzählen, verstanden? Das ist wichtig! Denn Albus ist nicht so ein netter Großvater, der alles uneigennützig tut. Er wird versuchen Informationen über mich von dir zu bekommen!“ Diese Nachricht schockierte Sirius zutiefst. Den Kopf schüttelnd trat er einen Schritt zurück und schaute seinem Partner in die Augen. „Das kann nicht dein Ernst sein! Dumbledore ist ein netter Mann, das beweist doch allein die Tatsache, dass er uns so viele Streiche durchgehen ließ!“ Erneut seufzte der Ältere. „Eines Tages wirst du mir glauben, Schatz. Bis dahin wirst du ihm kein Wort über mich verraten.“ „Darf ich dann auch mit Lily, James und seinen Eltern nicht über dich reden? Ian und Belinda fragen nach dir, wenn ich sie sehe.“ „Mit ihnen kannst du über mich sprechen, aber ich will nicht, dass der Orden Informationen über mich hat, die ich ihnen nicht freiwillig gegeben habe. Und ich will nicht behaupten, dass du dumm bist, aber du hast keine Ahnung was das Geringste Wissen über mich in den falschen Händen auslösen könnte!“ Sirius war beunruhigt. Ihm gefiel es nicht, dass Harry ihm verbat über ihn zu sprechen, aber langsam bekam er das Gefühl, dass es um mehr ging als dumme Geheimnisse. „In Ordnung, ich werde nichts sagen. Aber du wirst mir erklären müssen, was das alles zu bedeuten hat.“ Harry ließ sich in den Sessel sinken und sah den anderen an. Es wurde immer komplizierter und er fragte sich manchmal, ob es klug gewesen war in die Vergangenheit zu reisen. Aber wenn er sich dann Sirius und seinen Sohn betrachtete; Remus, der glücklich bei ihnen lebte und an seine Großeltern dachte, dann lohnte es sich. „So gerne ich dir mehr sagen möchte, es geht nicht. Aber sei versichert, ich handle zum Schutz meiner Familie und Freunde. Reicht dir das nicht?“ Der Jüngere setzte sich auf den Schoß seines Partners und legte den Kopf auf dessen Schulter. „Vermutlich werde ich nicht mehr aus dir heraus bekommen, oder? Und es beruhigt mich natürlich, dass du versuchst uns zu schützen. Aber ich wünsche mir, dass du mehr mit mir teilen würdest. Dass du mich einen Teil deiner Last tragen lassen würdest.“ Harry streichelte durch das dunkle Haar des anderen und lächelte. „Der Sirius, den ich in der Zukunft kennen gelernt habe, hatte genug Last zu tragen. Deshalb will ich, dass du ein weitestgehend normales Leben in sicherer Umgebung führen kannst. Alles andere überlass mir, ich bin es gewohnt mit Krieg zu leben.“ Der Jüngere verspannte sich und festigte die Umarmung. Manchmal vergaß er tatsächlich, dass sein Partner aus einer anderen Zeit kam, in der er sehr viel Leid erlebt haben musste. „Ich liebe dich, Harry. Und ich werde alles dafür tun, damit du es auch einfach hast. Ich verspreche, dass ich mich um unseren Sonnenschein kümmern werde und mich im Orden keiner Gefahr aussetzen werde. Es wird keinen Grund geben, dass du dir viele Sorgen machen musst. Nur versuch selbst einmal zu leben, ohne Gedanken daran zu verschwenden, was noch auf uns zukommt.“ Lächelnd küsste Harry seinen Mann und umarmte ihn anschließend fest. Einen Moment später klopfte es und ein Hauself kam herein, im Schlepptau den kleinen Lucas. „Daddy! Papa!“, rief er und rannte auf die beiden zu. Dabei war er so hastig, dass er zweimal hinfiel. Aber Lucas vergoss nicht eine Träne, sondern stand gleich wieder auf und lief weiter. Das erinnerte Harry an sich selbst. Immer wenn er am Boden gewesen war, hatte er sich wieder auf die Beine gekämpft und seinen Weg fortgesetzt. In dieser Hinsicht war er schon immer ein Starrkopf gewesen. Scheinbar hatte Lucas das von ihm geerbt. Sirius würde dem wohl kaum aus denselben Gründen zustimmen können, denn all diese Vorfälle, die Harry so hatten werden lassen, hatten in seiner Zeit als Harry Potter stattgefunden - und die war jetzt schon seit einigen Jahren vorbei. Er war nicht mehr der Goldjunge. Und fiel jetzt nicht mehr. Jedenfalls war das sein Plan. Vielleicht wurde es wirklich Zeit, dass er sich entspannte und eine Weile einfach in den Tag hinein lebte, so wie er es niemals zuvor hatte tun können. Aus seinen Gedanken auftauchend, bemerkte er nun, dass sich Lucas zwischen sie beide gekuschelt hatte und zufrieden eingeschlafen war. Wow, die letzten zweieinhalb Seiten gingen mir so schnell von der Hand! Wenn es immer so wäre, hätte ich keine Sorgen mehr^^“ Was sagt ihr zu dem Kapitel? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)