Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 33: The order of the Phönix ----------------------------------- 32 >>> The order of the Phönix <<< Es war später Morgen, als eine in einen Umhang gehüllte Gestalt durch die Straßen lief und schließlich in einem Haus verschwand. Im Inneren angekommen, schlug die Person den Stoff aus dem Gesicht und sah sich aufmerksam um. Scheinbar war er der Erste am Treffpunkt. „Bevor du solche Orte betrittst, solltest du einen Analysezauber sprechen, Sev“, erklang eine Stimme und als er sich umwandte, sah er jemanden aus den Schatten treten. „Stimmt, habe ich vergessen. Wie lange bist du schon da?“ Harry lächelte und verringerte den Abstand zwischen sich und seinem `kleinen Bruder´. „Nicht so lange. Allerdings war es schwer das Haus zu verlassen. Seit der Hochzeit von James und Lily beobachtete mich Sirius stärker. Er hat sicherlich bemerkt, dass wir etwas vor ihm verheimlichen. Außerdem liegt er mir ständig mit der Frage in den Ohren, weshalb ich in dieser Nacht nicht geschlafen habe.“ Der Jüngere nickte verstehend. „Aber er hat schon Recht. Ich meine, dass du ihm nicht auf unsere Sache antwortest, ist nachvollziehbar, aber wegen dieser schlaflosen Nacht… Er hat mich auch schon gefragt, ob ich etwas weiß. Wieso sagst du es mir nicht?“ Harry seufzte. „Weil ich nicht darüber reden kann, okay? Es hat mit meiner Vergangenheit zu tun.“ „Dann sag es ihm!“ Severus sah, dass sich der andere mit dieser Situation unwohl fühlte und wechselte das Thema. „Hat sich Professor Dumbledore mal bei dir gemeldet? Er hat mich zu den letzten beiden Ordenstreffen nicht eingeladen.“ „Mal davon abgesehen, dass er mir nicht voll vertraut, wenn überhaupt ein wenig, würde ich in seiner Situation nicht anders verhalten. Bestimmt will er nicht, dass noch mehr erfahren, dass du ein Spion bist. Aber früher oder später wird es herauskommen.“ Unwillig verschränkte Severus die Arme vor der Brust. „Es wäre aber besser, wenn es alle Mitglieder wüssten, denn dann würde James mich vielleicht auch endlich als gleichwertigen Menschen behandeln. Seine Blicke sagen mir immer genau, dass er mir nicht traut, auch wenn du es tust.“ Harry schloss gequält die Augen, was den anderen die Braue heben ließ. „Was?“ „Nichts, ich kann es dir nicht sagen. Aber ich werde versuchen zu vermitteln. Hast du etwas Neues, bezüglich unseres geliebten Bösewichts?“ Die Haltung des Spions wurde straffer. „Ja, aber ich denke nicht, dass es wichtig ist. Er wirbt Todesser an, das ist nichts Neues. Allerdings hat er vor zwei Tagen alle weggeschickt, nur einer musste bleiben, aber der ist bisher auch nicht wieder aufgetaucht.“ Nachdenklich lehnte sich der Auror an die staubige Wand. „Hast du es selbst mitbekommen?“ „Nein, Lucius hat es mir erzählt. Er war an dem Tag anwesend.“ „Dann werde ich mich mit ihm treffen. Kannst du einen Termin vereinbaren?“ „Mach ich, dann schreib ich dir.“ „Sehr gut. Dann werde ich mal wieder gehen, sonst erwürgt Sirius mich!“ --- Sirius gefiel es ganz und gar nicht, dass sein Mann schon wieder verschwunden war, um sich mit Severus zu treffen. Natürlich hatte er ihm nicht gesagt, dass dem so war, aber es war klar. Genervt plumpste er in den Schaukelstuhl und warf einen Blick zu seinem Sohn, der auf dem Boden saß und spielte. Der Kleine hatte eine Vorliebe für Bauklötzchen, die er versuchte zu einem Turm zu stapeln. Ein leises Geräusch aus der Vorhalle sagte ihm, dass jemand gekommen war. Schritte näherten sich und schließlich stand sein Harry in der Tür zum Kinderzimmer. „Hallo, Schatz, alles klar?“ „Nein, nichts ist klar!“ Der Ältere lehnte den Kopf an den Türrahmen und betrachtete Lucas, dann sah er zu Sirius. „Ich will nicht vor unserem Sohn streiten, also lass uns rüber gehen.“ Augenblicklich stand der junge Mann auf und folgte seinem Partner, der soeben in ihr gemeinsames Schlafzimmer gegangen war. Als er den Raum betrat, konnte er den anderen dabei beobachten, wie er seinen Mantel ablegte. Irgendwie wirkte er so müde und ausgelaugt, wie Sirius seinen Geliebten noch nie gesehen hatte. „Harry, rede doch mit mir! Ich mach mir solche Sorgen um dich. Gerade jetzt siehst du auch nicht besonders gesund oder glücklich aus!“ Sirius trat an Harry heran und umarmte ihn einfach nur. Es war eine Geste der Hilflosigkeit und der Verzweiflung. Er wusste nicht, was er tun sollte, damit der andere mit ihm sprach. Sein Partner war jemand, der am liebsten alles auf sich nahm, damit die Menschen, die er liebte nicht leiden mussten. Leider übersah er dabei meist, dass er durch sein Handeln doch Leid verursachte. „An dem Tag, an dem Lily und James geheiratet haben…“ Überrascht sah Sirius auf. „Was? War es nicht schön? Die beiden lieben sich, es ist doch gut, dass sie endlich geheiratet haben.“ „Natürlich ist es das. Aber es hat mich auch an etwas anderes erinnert.“ Langsam drehte sich der Größere in der Umarmung und zog den anderen nun fester an sich. „Wenn ich dir sagen könnte, was mich so belastet, würde ich es tun. Aber ich will nicht, dass du unter diesem Wissen zerbrichst. Außerdem hat es mit der Vergangenheit zu tun, mit meiner. Und du weißt doch, dass ich darüber nicht reden kann.“ Die ganze Bedeutung der Worte machte Sirius klar, dass er nie erfahren würde, was seinen Mann wach gehalten hatte. „Verrätst du mir dann wenigstens, was du und Severus mir verheimlicht?“ „Sorry, Liebling, aber das geht auch nicht. Erst muss jemand anderer seine Zustimmung geben. Aber ich kann dir versprechen, dass du es zu gegebener Zeit erfährst.“ „Ich geb mich erst mal damit zufrieden“, seufzte Sirius und küsste den anderen, ehe er sich aus der Umarmung löste und zur Tür schritt. „Ich geh nach Lucas schauen. Kommst du gleich nach?“ „Sicher, gleich.“ --- Einige Monate später flatterte eine Eule zum Fenster herein, als Sirius gerade dabei war mit Lucas zu essen. Als er den Umschlag geöffnet hatte, staunte er nicht schlecht: Es handelte sich doch tatsächlich um ein Schreiben von Albus Dumbledore, in dem er ihn um ein Gespräch bat. Verwirrt beendete er erst einmal sein Mahl und brachte anschließend seinen Sohn ins Bett. Jetzt hatte er Ruhe genug, um noch einmal zu lesen, was der alte Zauberer von ihm wollte. Es stand wirklich nicht mehr da, als die Bitte um ein Gespräch. Sirius war natürlich neugierig und bestätigte somit, dass er am nächsten Tag nach Hogwarts kommen würde. --- Am nächsten Morgen machte sich der Dunkelhaarige nach dem Frühstück auf den Weg nach Hogwarts. Mit Lucas auf dem Arm betrat er schließlich das alte Gemäuer und blieb einen Moment lang stehen. Es war ein schönes Gefühl wieder hier zu sein. „Schau, meint Schatz, eines Tages wirst du hier zur Schule gehen. Bestimmt wirst du genauso viel Spaß haben wie ich.“ Dann marschierte er weiter und blieb erst wieder stehen, als er den Eingang zum Büro des Schulleiters erreicht hatte. Der Wasserspeier sprang zur Seite und Sirius ließ sich die Stufen empor tragen, ehe er durch die offene Tür trat. „Es freut mich, dass du gekommen bist“, begrüßte der Weißbart und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Gern geschehen. Aber warum bin ich eigentlich hier?“ Die Augen des Zauberers funkelten amüsiert. „Wie du ja weißt, leben wir in einer nicht gerade gefahrlosen Zeit. Bestimmt hast du schon einmal vom Phönixorden gehört?“ Sirius nickte. „Wir suchen neue Mitglieder, weißt du? Und ich bin der Überzeugung, dass du dafür geeignet bist. Du bist ein starker Zauberer, sehr begabt und mit deinen Kenntnissen über Dunkle Künste wärst du eine Bereicherung.“ Kurz schwieg der ältere Zauberer, um dem anderen Zeit zu geben, das Gesagte zu verstehen. „Sie wollen, dass ich dem Orden beitrete?“, wollte er verblüfft wissen. „So ist es.“ „Und wieso fragen Sie mich und nicht meinen Mann? Harry ist um so vieles mächtiger!“ Dumbledore nickte bestätigend. „Das ist schon richtig, aber er hat abgelehnt dem Orden anzugehören, auch wenn er hin und wieder hilft. Aber vielleicht fällt dir die Entscheidung leichter, wenn ich sage, dass James und Remus bereits zugestimmt haben und auch Lily mit von der Partie ist.“ Tatsächlich war dies das Argument, das Sirius noch gebraucht hatte, um sich zu entscheiden. „Aber Ihnen ist klar, dass ich nicht mir nichts dir nichts aufspringen kann, wenn etwas ist. Ich bin schließlich für meinen Sohn verantwortlich!“ „Selbstverständlich!“ „Dann ist ja gut. Mein Sohn geht nämlich vor.“ Albus lächelte verstehend und zwinkerte dem Kind zu, das sich erschrocken an seinen Dad drückte. „Scheinbar mag er mich nicht…“, überlegte der Mann laut und musterte den Kleinen weiter. „Er ist Fremde nicht gewohnt, außerdem hat er noch nie einen so langen Bart gesehen. Vielleicht ist es das.“ „Ja, bestimmt… Nun, da wir alles geklärt haben, kannst du gerne wieder nach Hause. Ich werde euch eine Eule schicken, wenn das nächste Treffen stattfindet und damit Eure Aufnahme im Orden.“ „Fein. Dann bis bald!“ --- Harry war sehr müde, als er nach Hause kam. Die letzten Tage hatte er in einem Ausbildungslager für Auroren verbracht, um sich dort etwas abzuschauen und gleichzeitig zu trainieren. Es war interessant, welche Zauber in dieser Zeit noch erlaubt waren und in seiner als verboten gelten würden. Aber er hatte gewiss nichts dagegen, denn so hatte er an Flüche und Wissen gelangen können, die in seiner Zeit sicher unantastbar gewesen wären. Mit einigen Kratzern geziert war er also wieder heim gekommen und freute sich nun auf ein heißes Bad, das er bevorzugt mit seinem Mann genießen würde. „Schatz?“, rief er ins Haus und hatte Sekunden später einen Hauselfen vor sich, der ihn darüber informierte, dass sein Partner nicht da war. Diese Tatsache verwirrte Harry doch sehr. „Hat er gesagt, wohin er wollte?“, erkundigte sich der junge Mann. Betrübt schüttelte das kleine Wesen den Kopf, dann verschwand es, ohne dass Harry hatte fragen können, wo sein Sohn war. So stapfte er nach oben und schaute ins Kinderzimmer. Lucas schlief selig, während eine der Hauselfen auf einem Stuhl daneben saß und aufpasste. Lächelnd trat er heran und streichelte seinem Sohn über den Kopf, ehe er ins Bett ging und dort tief und fest einschlief. Er bekam nicht einmal mit, als Sirius nach Hause kam. --- Der nächste Morgen kam und damit auch die Frage Harrys an Sirius. „Wo warst du gestern? Als ich nach Hause kam, warst du nicht da.“ Betreten suchte der jüngere der beiden einer Antwort zu entkommen, doch es gelang nicht. „Harry, ich… Tut mir leid, es war nicht geplant außer Haus zu sein. Es kam ein Brief und ich musste weg.“ Harry musterte den anderen eingehend, dann nahm er sich ein Brötchen und frühstückte. Sirius wusste nicht, was er davon halten sollte. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass er müde und erschöpft war? „Wie war es denn in diesem Lager? Deinen Verletzungen nach zu urteilen, hast du wohl hart trainiert.“ „Habe ich.“ Sirius seufzte. Wusste sein Partner etwa, dass er gestern kurzfristig zum Ordenstreffen gegangen war, um aufgenommen zu werden? Wenn Harry seine Gedanken gerade gelesen hatte, dann hätte er es mitbekommen müssen. Andererseits, hätte er in seinem Kopf nachgesehen, würde er ihn bestimmt darauf ansprechen. Oder nicht? „Bist du mir böse?“ Harry legte sein angebissenes Brötchen auf den Teller und betrachtete seinen Partner, der sich offensichtlich unwohl fühlte. „Gibt es einen Grund, weshalb ich dir böse sein sollte?“ „Nein! Nein, es gibt keinen Grund, dass du böse sein musst. Es ist nur, weil du so seltsam bist…“ Der Ältere aß weiter und trank seinen Tee, ehe er antwortete: „Ich bin einfach erschöpft und war etwas enttäuscht, dass du nicht da warst. Eigentlich hätte ich gerne mit dir gebadet.“ Diese Information überraschte ihn nun doch sehr. Es kam eigentlich nie vor, dass sein Partner Frust oder andere negative Gefühle zeigte. Und wenn er seinen Gefühlen freien Lauf ließ, dann nur, wenn es keinder der Menschen mitbekam, denen er nahe stand. Doch heute war wohl ein Tag, an dem er diesen Vorsatz brach – weshalb auch immer. „Oh, das wusste ich nicht! Aber wir können das gerne jetzt nachholen.“ Harry schüttelte den Kopf, dann erhob er sich und verließ die Küche. In dem Moment wurde Sirius klar, dass nicht nur seine Abwesenheit in der Nacht für die schlechte Laune Harrys verantwortlich war. Allerdings fragte er sich, was der andere Grund war und wieso er nicht mit ihm darüber sprach? --- Unterdessen war Harry unterwegs in sein Tränkelanbor, um sich beim Brauen zu beruhigen. Er war sich nicht sicher, ob Sirius es bemerkt hatte, aber er hatte seine Gedanken sehr wohl gelesen. Ausschlagend dafür waren die Magieanhaftungen anderer Zauberer gewesen. Darunter waren welche gewesen, die er kannte und von deren Bemerken er nicht angetan war. Natürlich war ihm heute Morgen auch eingefallen die Hauselfen zu fragen, ob Remus die Nacht hier verbracht hatte oder er mit Sirius fort gegangen war. Wie erwartet hatten sie das Haus zusammen verlassen und auch wieder betreten. Sie waren eindeutig bei einem Ordenstreffen gewesen. Nun war Harry aber auch klar, dass sein Partner nicht alleine auf die Idee gekommen war dorthin zu gehen. Mit Sicherheit hatte der Schulleiter da seine Finger im Spiel. Das hieß, dass er in der nächsten Zeit einmal ein ernstes Wörtchen mit dem alten Zauberer sprechen musste. Es gefiel ihm nicht, dass seine Familie in den Orden gezogen wurde und das ohne ihm darüber zu informieren. Allerdings musste sich Harry auch eingestehen, dass er geahnt hatte, dass Sirius dem Phönixorden beitreten würde. Aber sein Plan war gewesen, ihn aus eben jenem raus zu halten. Scheinbar war es ihm nicht gelungen – Dumbledore war ihm zuvorgekommen. Und Harry wusste es besser, als zu glauben, dass es dem alten Mann nur um Sirius´ Talente und Wissen ging. Zweifellos versuchte Albus auf diesem Wege mehr über ihn selbst zu erfahren und somit ein Stück mehr Kontrolle zu erhalten. Aber sicher nicht mit ihm! So edel und gut Dumbledores Ziele auch sein mochten, Harry wusste auch, dass er dazu neigte Dinge aus den Augen zu verlieren. Kopfschüttelnd begann er nun einen Trank zu brauen, um sich von den üblen Gedanken und den Sorgen um seine Liebsten zu befreien. Hier im Haus konnte seiner Familie nichts geschehen. So, hier endet dieses Kapitel. Was denkt ihr? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)