Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 29: Exams ----------------- 28 >>> Exams <<< Die Wochen waren nur so an den Schülern der Schule für Hexerei und Zauberei vorüber gezogen. Auch Harry hatte die verlaufende Zeit bemerkt, die er öfter mit Aufträgen für das Ministerium verbracht hatte, während die Marauders und Lily für die Prüfungen gelernt hatten. Dass mindestens zwei aus der Gruppe andere Dinge im Kopf hatten, als für ihre UZ zu lernen, war klar, doch der Kopfgeldjäger war nicht beunruhigt, denn Remus würde schon dafür sorgen, dass Sirius artig das tat, was für seine Zukunft wichtig war. Und Lily würde zweifellos dasselbe bei James tun. Immerhin brauchten die zwei doch ein anständiges Abschlusszeugnis, wenn sie Hogwarts verlassen würden! Morgen, so wusste Harry, waren die schriftlichen und am Tag darauf die praktischen Prüfungen. --- Im Moment war der schriftliche Teil für Zaubertränke dran und da hatte der ein oder andere schon seine liebe Not. Sirius seufzte und warf einen Blick durch die Halle. Lily schien kein Problem zu haben, so eifrig wie sie schrieb. James hatte wohl Schwierigkeiten, denn er kaute offensichtlich verzweifelt an seiner Feder herum. Remus wirkte konzentriert, aber ob das nun gut oder schlecht war, wusste er nicht. Snape saß in der Nähe, wie er feststellte und hatte keine Probleme, was nicht verwunderlich war, schließlich liebte er das Fach. Sirius sah wieder auf seinen Bogen und seufzte erneut gelangweilt. Dieser Test war zu leicht! Allerdings auch nur, und da war er froh, weil er in diesem Fach keine Niete war. Harry würde ihn sicher auslachen, wenn er von ihm gesagt bekäme, dass er nicht wusste, wie man einen Erinnerungstrank oder einen einfachen Schlaftrank braute. Aber gut, er wusste es ja – Merlin sei Dank! Das Fach war vorbei und nach einer kleinen Pause erhielten sie den Bogen für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Hier würde er bestimmt genauso wenige Probleme haben! Erfreut, dass ein Thema gewählt worden war, das er liebte, stürzte er sich auf die Arbeit. Die anderen schienen nicht minder begeistert, wie ein kurzer Blick verriet. --- „James, wie erging es dir bei Zaubertränke?“, wollte der Black sofort wissen, als er seine Freunde vor der Halle gefunden hatte. Angesprochener sah ihn entgeistert an. „Machst du Witze?! Ich hasse dieses Fach! Merlin, ich hab das Gefühl, dass ich durchfalle…“, regte er sich anfangs auf und wurde zum Ende hin immer leiser. „He, so schlimm wird es schon nicht sein, Schatz“, versuchte Lily ihn aufzumuntern, doch es half nicht wirklich. „Verteidigung war aber einfach, oder?“, kam es von Remus, der leicht grinste. Sirius und James nickten enthusiastisch. „Das ist wahr. Ich dachte, die wollen uns veralbern! Echt mal, wer kommt darauf so was Einfaches abzufragen?!“, amüsierte sich der Potter nun nicht mehr betrübt. Lily nickte bekräftigend und führte die Gruppe aus der Eingangshalle, in der auch noch Severus stand und sich mit Lucius Malfoy unterhielt. Sie warfen ihm einen skeptischen Blick zu und wandten die Augen ab, als der Slytherin zu ihnen herüber schaute. Ihre Aufmerksamkeit legte sich auf jemanden, den sie in der letzten Zeit kaum noch zu Gesicht bekommen hatten: Peter. Der noch immer kleine Junge stand ein wenig abseits und beobachtete die Menge. Als er die Marauders entdeckte, lächelte er leicht und winkte ihnen zu. Remus erwiderte die Geste mit einem aufgesetzten Lächeln und schon eilte Pettigrew auf sie zu. „H-hallo. W-wie lief d-die Prüf-ung?“, fragte er mit etwas piepsiger Stimme. Seine Augen mit der wässrigen Farbe suchten immer wieder hektisch die Umgebung ab als hätte er Angst. Dass dem tatsächlich so war, wussten die Marauders nicht und so gingen sie davon aus, dass er fürchtete von anderen Schülern geärgert zu werden. Die Drohung des Älteren war nicht in Vergessenheit geraten, sie schwirrte immer irgendwo in seinem kleinen Hirn herum und so war Peter täglich auf der Hut. War er früher schon paranoid gewesen, so hatte Harrys Versprechen ihn zu einem wahren Paranoiker gemacht. „Peter, alles okay?“, fragte James, der das seltsame Verhalten des anderen langsam doch komisch fand. „J-ja. I-ich h-habe nur g-gedacht, dass d-da jemand ist, den i-ich kenne!“ „Ach so. Und wo warst du in der letzten Zeit? Wir haben dich nicht oft gesehen. Meistens nur im Unterricht oder im Schlafraum.“ „Ähh.. Na ja, i-ich hatte viel z-zu tun.“ „Ach? Na gut, wir wollten gerade nach oben in den Turm. Kommst du mit?“, erkundigte sich Lily, während sie nach dem Arm ihres Freundes griff und diesen mit sich zog. Remus folgte sofort, während Sirius den kleinen Jungen vor sich noch kurz unschlüssig musterte. Dann folgte er schnell den anderen. Peter stand noch an Ort und Stelle und wusste nicht, was er tun sollte. Es war gefährlich, wenn er sich in der Nähe der anderen aufhielt. Aber wieso nicht? Letum konnte ihn doch nicht angreifen, wenn sie hier von Schülern umgeben waren, die sie beobachten könnten. Das wäre auch für ihn zu gefährlich. So breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus und er stolperte der Gruppe hinterher. --- Severus hatte das Intermezzo von seinem Standort aus beobachtet und fragte sich, ob Harry davon begeistert wäre, zu hören, dass die kleine Ratte bei seinen Freunden war. Sollte er ihn vielleicht informieren? Allein später von seinem `großen Bruder´ erzählt zu bekommen, wie Wurmschwanz reagiert hatte, wäre es schon wert. Und es wäre eine Genugtuung, da er noch dafür zu leiden hatte, dass er Lucas entführt hatte. Ein schmales Lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Schwarzhaarigen ab und irritierte Lucius. „Was hast du?“, fragte der Blonde also nach. „Oh, ich denke, ich bin gerade ein Slytherin“, antwortete er und deutete dem anderen an, ihm zu folgen. Die beiden kamen schließlich in der Eulerei an und Severus zögerte nicht, ein Pergament und Feder aus der Tasche zu kramen und seinem `großen Bruder´ mitzuteilen, was er gerade gesehen hatte. „Wem schreibst du denn, dass es eine solch gute Laune verursacht?“ „Harry. Oder hast du die Ratte nicht bei den Marauders gesehen?“ „Nein.“ „Egal. Es wird ihm nicht gefallen, dass sich dieser kleine Verräter in die Nähe von Sirius und den anderen aufhält. Ich konnte diesen Kerl noch nie ausstehen, und nachdem er sich diese Entführung erlaubt hat, muss es ohnehin bestraft werden.“ Der Blonde zog eine seiner gezupften Brauen in die Höhe. „Du hast mir gerade gesagt, dass die Ratte das Baby entführt hat?“ „So ist es.“ --- Drei Tage später waren die Prüfungen endgültig vorbei. Severus und auch Lucius fragten sich, warum Letum nicht aufgekreuzt war. Hatte es ihn nicht interessiert, dass sich Wurmschwanz bei seinen Freunden herumtrieb? Aber momentan sollten sie sich eigentlich auf das konzentrieren, was dort vorne los war. Dumbledore stand nämlich an seinem Platz und bat um Ruhe. „Meine lieben Schüler, ich möchte erst einmal sagen, dass ich sehr darüber erfreut bin, dass in der diesjährigen Abschlussklasse niemand durchgefallen ist!“ Jubel erklang. „Des Weiteren wollte ich euch mitteilen, dass die Ergebnisse in zwei Tagen bekannt gegeben werden. Für die Siebtklässler ist das Schuljahr und damit auch ein Abschnitt ihres Lebens, fast vorbei. Ihr werdet in eine neue Welt hinausgehen und dort neue Erfahrungen machen, deshalb hoffe ich, dass ihr die wenige Zeit genießt, die ihr noch hier verbringen werdet. Und nun wünsche ich allen einen guten Appetit!“ Die Marauders umarmten sich gegenseitig vor Freude, dass sie bestanden hatten. Natürlich wusste niemand, ob nur knapp oder mit Bravour, aber das war gerade ziemlich nebensächlich. Außerdem stand nun das Essen auf den Tischen und da die Spannung und Nervosität von den Prüflingen abgefallen war, schlugen die Freunde ordentlich zu. Sirius unterhielt sich nebenbei angeregt mit Remus, der links von ihm saß. James und Lily hatten ihre Plätze gegenüber und flüsterten sich immer wieder gegenseitig Gratulationen ins Ohr, was bei den anderen eher als Liebesgeflüster betrachtet wurde. Peter hatte sich rechts von Sirius platziert, da er dort am besten zuhören konnte. Noch hatte keiner bemerkt, dass jemand die Halle betreten hatte und auf sie zusteuerte. Erst als sich ein Schatten über Remus, Sirius und Peter legte, wurden sie aufmerksam. Der Black drehte sich als erstes um und erkannte seinen Verlobten, dessen Gesicht alles andere als glücklich wirkte. „Schatz, was ist?“, erkundigte er sich vorsichtig. Dann bemerkte Sirius, dass sein Freund ihm gar keine Aufmerksamkeit schenkte, sondern Peter. James und Lily hatten nun auch endlich die seltsame Spannung bemerkt und musterten Harry. „He, was schaust du so mörderisch?“, wollte James wissen, dem es nicht gefiel, dass ihre Feierlaune zerstört worden war. Harry ignorierte alles, stattdessen packte er die Ratte am Kragen. „Mitkommen!“, knurrte er kalt und befehlend, dann zerrte er den fiependen Jungen hinter sich her. Die vier Freunde blieben erschrocken zurück. So hatten sie den anderen noch nie erlebt, nicht einmal, als Lucas entführt worden war. Und die Kälte, die er verbreitet hatte war beängstigend gewesen. Bisher hatte es auch niemand gewagt, ihm zu folgen – nicht mal die Lehrer. Severus, der alles von seinem Tisch aus gesehen hatte, freute sich über die Tatsache, dass Harry endlich gekommen war. Diese elende Ratte und Kindesentführer hatte es nicht anders verdient. Und er war sich sicher, dass Harry dem Speichellecker des Dunklen ordentlich Angst bereiten würde. Man hatte die dunkle Magie in der ganzen Großen Halle gespürt, und das war eindeutig ein Zeichen dafür, dass er verdammt wütend war. Ob Wurmschwanz überleben würde? --- Der kleinere Junge zitterte wie Espenlaub. Er konnte einfach nicht glauben, dass der andere aufgetaucht war, nachdem er doch schon die letzten Tage mit den Marauders verbracht hatte und nichts geschehen war. Aber genau jetzt, in diesem Moment, stand er vor ihm und starrte wütend auf ihn herunter. Die grünen Augen blitzten gefährlich und Unheil versprechend. „Ratte!“, erklang die düstere Stimme des Kopfgeldjägers. Peter zuckte ängstlich zusammen. „Hatte ich dir nicht ausdrücklich gesagt, du sollst dich von ihnen fern halten? Was war daran nicht zu verstehen?“ Lauernd musterte Harry seinen Feind. Vielleicht war dieses kleine, unwürdige Getier namens Pettigrew nicht so gefährlich wie Voldemort, aber dafür so manipulierbar, dass er eine Gefahr werden könnte – in nicht allzu weiter Zukunft eine Gefahr für seine Eltern werden würde… „I-ich wollte d-doch nur…“ „Es ist mit egal, was du wolltest! Du hast dich von Sirius und den anderen fern zu halten. Ich dulde dich nie wieder in der Nähe meiner Familie oder Freunde. Und solltest du es noch einmal wagen, ihnen zu nahe zu kommen, werde ich wirklich, wirklich böse!!“ Peter quietschte laut, als er von einer starken Magiewelle gegen die Wand gedrückt wurde. Dieser Druck hatte jedoch nur eine Sekunde lang gehalten, dann war er auf den kalten Steinboden gerutscht, wo er sich zusammen gekauert hatte. Von Letum keine Spur. --- Sichtlich weniger wütend, aber dennoch angespannt, kam Harry mit rauschendem Umhang an den Gryffindortisch zurück, an dem er schon erwartet wurde. Das erste, das er tat war Sirius an sich zu drücken und ihm einen Kuss zu geben, dann setzte er sich. „Was ist denn passiert?“, stellte der Black seine Frage, nachdem er seine Lippen für sich selbst hatte. „Nichts, es ist alles geklärt“, antwortete Harry abwehrend, der den anderen schlecht sagen konnte, weshalb er einen solchen Hass auf Pettigrew hatte. Selbstverständlich gaben die Marauders nicht einfach so auf. Oh nein, sie wollten mehr wissen und bohrten dementsprechend nach. Harry fragte sich, endlich beruhigt, ob sie ihn nicht gut genug kannte, um zu wissen, dass sie nichts aus ihm herausbekommen würden. „Rede endlich!“, bestand Sirius resolut, doch sein Verlobter winkte erneut ab. „Ich meine schon mal gesagt zu haben, dass ich nicht rede, wenn ich nicht will.“ Sirius schob schmollend die Unterlippe vor. „Und das zieht bei mir nicht“, grinste Harry frech. „Gemein!“ „Wolltest du nicht Hochzeitspläne schmieden?“, stellte er stattdessen eine andere Frage. Das Ablenkungsmanöver funktionierte einwandfrei, denn Sirius und Lily waren in hellster Aufregung. „Ich hab die Gästeliste schon zusammen. So viele werden eh nicht kommen. Und meine Kleider habe ich auch schon besorgt! Ian und James waren mit mir in der Winkelgasse“, erzählte der Jüngere begeistert. Plötzlich funkelten die blauen Augen des Gryffindors neugierig. „Hast du deine Sachen auch schon?“ „Du glaubst, ich verrate dir, was ich tragen werde?“ „Bitte!“, bettelte Sirius. „Ich werde es dir sagen, wenn du es mir auch erzählst. Also?“ Der Black sprang auf. „Nein! Du kannst doch nicht annehmen, dass ich dir das verrate!“ Jetzt lachten alle, die diese kleine Debatte mitbekommen hatten, denn da hatte sich gerade jemand selbst in die Pfanne gehauen. --- Nachdem das Essen in der Halle beendet worden war, hatte Harry beschlossen, ein wenig auszuspannen. Und das konnte man am besten dort, wo es nur wenige bis gar keine nervigen Schüler gab. Fazit, er marschierte in die Kerker. Als er die verstörten Slytherins bemerkte, die ihn anstarrten, als er vor dem Eingang des Gemeinschaftsraumes erschienen war, fragte er sich, weshalb alle solche Angst oder was auch immer, vor ihm hatten. Sie trauten sich nicht einmal das Passwort zu sagen. Vielleicht fürchteten sie, dass er in ihren Gemeinschaftsraum wollte? Nun, selbst, wenn sie schwiegen, er brauchte kein Zugangswort –das wussten sie nur noch nicht! „Habt ihr ein Gespenst gesehen?“, erkundigte sich der Kopfgeldjäger amüsiert. „N-nein!“, stammelte ein Junge und warf einen nervösen Blick zu seiner Begleiterin, die genauso unschlüssig war. „Kann ich euch irgendwie helfen? Habt ihr das Passwort vergessen?“, bohrte er nach, um sie noch ein wenig mehr zu verunsichern. Es war irgendwie amüsant. In seiner Zeit hatten niemand Angst vor ihm gehabt – wenn man Voldemort mit seiner begrenzten Angst außen vor ließ - und hier zuckten sie schon zusammen, wenn sie ihn sahen! „N-nein!“, kam es erneut von dem Jungen. „Also wirklich, das ist keine sehr originelle Antwort. Aber ich will mal nicht so sein und öffne euch den Durchgang“, grinste Harry und wandte sich dem Eingang zu. Schnell hatte er einen Befehl auf Parsel gegeben und der Weg in den Slytherinkerker war frei. „Seht ihr? Ich brauche nicht mal ein Passwort!“ Damit drehte er sich um und verschwand im Gemeinschaftsraum der Schlangen, zwei entsetzte Kinder zurücklassend. Ehe, ich mag diesen letzten Absatz!^^ Ja, und den, in dem Harry so Angst einflößend in die Halle kommt. Bevor ich nun gehe, wünsche ich euch allen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)