Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 26: The missions ------------------------ 25 >>> The missions <<< Die beinahe schon erschreckende Stille wurde nur durch den leichten Wind unterbrochen – worauf Lucius mit vorlieb verzichten würde. Der Winter war schließlich noch nicht vorbei und er musste hier warten und dabei frieren wie ein Kanarienvogel am Nordpol. Wieso hatte Voldemort die dumme Idee gehabt, ihn mit auf diesen Auftrag zu schicken? Er wollte doch nicht so jung sterben! Der Blonde schlug sich mental den Kopf an die Wand. Wenn er seine Gedanken laut ausgesprochen hätte, hätte er wohl wie ein eingeschüchtertes Mädchen geklungen. So war er wenigstens davor verschont geblieben, von seinem werten Herrn Vater dafür bestraft zu werden, Angst zu haben. Mal davon abgesehen, dass er IHN beim Namen genannt hatte… Aber mal ernsthaft: wer wollte schon mit siebzehn sterben? Und das auch noch so sinnlos! „Sohn!“, riss Caligulas Stimme den Jungen aus seiner Gedankenwelt. Malfoy Senior deutete auf die Straße vor ihnen. „Da kommen sie, also mach dich bereit.“ Lucius hätte liebend gerne die Rolle des Flüchtlings übernommen. Er war eigentlich kein Feigling, aber wenn es um Dinge ging, bei denen er sterben könnte, warum dann pingelig sein und auf den Ruf achten? Es war ja auch überhaupt nicht so, als hätte er noch vor ein Leben zu leben, oder? Trotzdem zog er seinen Zauberstab und stellte Sekunden später fest, dass ein kleines Stimmchen in seinem Kopf mit ihm redete. »Was treibst du denn hier? Todessertraining für Anfänger?«, erkannte der Blonde die scherzende Stimme Letums. »Wenn das hier nicht so ernst wäre, würde ich ja lachen! Ich habe eigentlich nicht vor, heute zu sterben!« Lucius hatte Panik, denn wenn Letum sie schon bemerkt hatte, wie viel Verstärkung erwartete sie bereits? Die Auroren wussten doch nicht, dass er zum Orden gehörte, würden ihn also genauso festnehmen! Und dann? „Vater, was, wenn das eine Falle ist?“, wandte er sich an den älteren Malfoy. „Sag nicht, dass du, mein Sohn, Angst davor hast, gegen ein paar armselige Auroren zu kämpfen?!“ Der Jüngere schluckte. Was sollte er denn darauf auch sagen? „Nein, das ist es nicht. Aber wenn die mit uns rechnen… Na ja, vielleicht laufen wir dann in eine Falle?“ Caligula schaute seinen Sohn scharf an, dann antwortete er: „Bist du feige? Außerdem, woher bitte sollen die wissen, dass wir hier sind? Schließlich ist diese Überführung eigentlich streng geheim und niemand, außer dem Minister und denjenigen, die die Aufgabe übernommen haben, wissen Bescheid!“ Lucius nickte. Genau da lag der Hund begraben! Diejenigen, die diese Aufgabe übernommen hatten… Da war, leider Merlins, auch Letum inbegriffen. Der lachte gerade in seinem Kopf. »Was ist denn bitte so witzig?«, blaffte der Blonde gedanklich zurück. Kurz herrschte Ruhe, dann antwortete der andere: »Nur die Tatsache, dass ich gerade etwas sehr Nützliches erfahren habe, nichts weiter.« Lucius wusste nicht, was er davon halten sollte und kam auch nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn ein Geräusch wurde hörbar und nur wenige Minuten später fuhr ein Wagen auf die kleine Todessergruppe zu. Er war schwarz und hatte getönte Scheiben, dennoch konnte man sofort sagen, dass es sich um einen PKW des Zaubereiministeriums handelte. Die Zauber darauf waren einfach zu eindeutig, sofern man selbst Magie beherrschte. „Seid bereit!“, rief Caligula erneut seinen Kameraden zu und richtete den Zauberstab auf das Gefährt. Dann war der Wagen bei ihnen und die Todesser schleuderten Flüche. Lucius konnte die entsetzten und irritierten Gesichter sehen, als das Auto anhielt und ein verwirrter Muggel ausstieg. Er starrte die seltsamen Gestalten an, die sich aus ihrer Deckung begeben hatten und nun wütend fluchten. Caligula schnappte sich den Muggel am Kragen und schüttelte ihn durch. „Wo sind die, von denen du dieses Gefährt hast?!“, brüllte er und hoffte, dass sie nicht schon zu weit entfernt waren. „Ich weiß nicht…!“, verteidigte sich der Mann und landete mit einem Schmerzensstöhnen auf dem Hintern. „Das kann doch nicht wahr sein!! Sucht die Umgebung ab!“, befahl er aufgeregt und wandte sich wieder dem Muggel zu. „Tja, du hast leider zu viel gesehen…“ Ein hämisches Grinsen stahl sich auf seine Züge und er richtete den Zauberstab auf den Mann. „Ava-“ „Na, na!“, unterbrach ihn eine Stimme. Der Blonde fuhr wütend herum und erkannte Harry Letum. Seine Augen weiteten sich, als er begriff, dass es sinnlos war weiterzukämpfen, wenn er ihr Feind war. „So, du also? Glaub ja nicht, dass du in diesem Krieg irgendetwas bewirken kannst!“, fauchte er dem jungen Mann entgegen, worauf der nur selbstgefällig lächelte. „Du hast ja keine Ahnung, wie ich diesen Krieg wenden werde…!“ Lucius´ Gedanken rasten nach diesem Satz. War das die Antwort auf die Frage, die er Severus gestellt hatte? War das ein Wink gewesen? Er hoffte inständig. Caligula dagegen stutzte einen Augenblick lang wegen des selbstsicheren Tones und fragte sich, ob der andere ein Ass in der Hinterhand hatte. Doch welches sollte das sein? „Freu dich nicht zu früh!“, keifte der Malfoy ein letztes Mal, griff sich dann Lucius und disapparierte. Zurück blieb der Muggel, der Harry anstarrte und nicht wusste, was hier passiert war. Stolpernd versuchte der Mann die Flucht zu ergreifen, denn es war ihm nicht geheuer, dass die Kerle, von denen er das Auto hatte, mit diesen merkwürdigen, sich in Luft aufgelösten, Kerlen zu tun hatten. „Einer bringt ihn zurück und löscht sein Gedächtnis!“, wies der Kopfgeldjäger an und verschwand hinter dem kleinen Hügel. --- Die weitere Reise an diesem Tag verlief ereignislos. Harry amüsierte sich über die hassenden Blicke seines Gefangenen und des einen Aurors. Letzterer schien wirklich zu glauben, dass er es nicht bemerkt hatte. Sein Pech, dass Lucius von dem Verräter im Ministerium erfahren hatte und somit auch er selbst. Der andere Auror schien sich einfach nur über seinen Humor zu wundern, doch das war dem Dunkelhaarigen egal. Ihr endgültiges Ziel war Paris, doch bisher waren sie nur bis ans Meer gekommen. Diese Nacht würden sie in einer abgelegenen Pension verbringen, um möglichst wenig Aufsehen zu erregen. Außerdem war es einfacher und es würden weniger Menschen zu Schaden kommen, sollte der Kerl einen Fluchtversuch starten. Dass er genau darauf hoffte, musste ja niemand wissen… --- Caligula und Lucius waren unterdessen irgendwo in London in einer Gasse angelangt und der Ältere war außer sich vor Wut. Grob schleuderte der Mann seinen Sohn an die nächste Wand und begann sich laut aufzuregen. „Dieser verdammte Mistkerl, er hat unsere Mission über den Haufen geworfen!! Ich will nicht wissen, was das für Konsequenzen haben wird!“ Caligula fuchtelte wild mit den Armen und der blonde Junge hatte mehrere Male Mühe, dem Zauberstab auszuweichen. Es war wirklich nicht ratsam anwesend zu sein, wenn sein Vater einen Tobsuchanfall auslebte… Lucius hoffte nur, dass er keinen Fluch abbekommen würde. Aber anscheinend hatte es sein Vater nicht darauf abgesehen ihn zu foltern. Wahrscheinlich hatte er noch ein paar Gefangene, die es dafür zu spüren bekommen würden… „Ich bringe dich jetzt zurück in die Schule!“, fuhr Caligula den Jungen an und griff ihn unsanft am Arm. Ein leises Plopp erzählte von ihrem Verschwinden. --- Lucius stolperte auf die breite Hauptstraße von Hogsmeade und drehte sich um, doch sein Vater war schon wieder verschwunden. Von wegen, er würde ihn in die Schule bringen! Resigniert seufzte er und machte sich auf den Weg zum Schloss. Seine Gedanken schwirrten aber weniger darum, was er Dumbledore erzählen sollte, als um die Ereignisse, die vor Minuten geschehen waren. War es Absicht gewesen, dass ihn der andere angesprochen hatte – gedanklich! Hatte er ihn ablenken wollen? Nein, das war nicht notwendig gewesen, dafür hatte er schon selbst gesorgt. Dennoch war er auch jetzt noch überrascht, dass der andere anscheinend wirklich den Plan gekannt hatte. Woher nur? Dann entflammte ein Licht über seinem Haupt. Natürlich, Gedanken!! Letum hatte ihn doch telepathisch angesprochen! Wahrscheinlich hatte er sich in seinem Kopf umgesehen und dabei war er auf ihre kleine Gruppe gestoßen. Seiner Meinung nach war das jedenfalls die plausibelste Erklärung. Er hoffte bloß inständig, dass sein Vater nicht mehr daran denken würde, dass er ihn auf eine eventuelle Falle hingewiesen hatte. Nicht auszudenken, wenn er dann als Verräter abstempelt würde. Das wäre es dann mit seiner Laufbahn als Spion gewesen! Seine Gedanken wanderten erneut zu Harry Letum. Der Kerl war wirklich unheimlich und wie aus dem Nichts aufgetaucht. Womöglich stimmte das sogar. Zutrauen würde er es ihm jedenfalls. Gleichzeitig schien er – nicht nur heute – immer alles zu wissen und über alles informiert zu sein. Dann die Aussage, die der andere gemacht hatte. Es war beinahe schon eine Drohung gewesen – der amüsierte Ton hatte es nur anders klingen lassen. Alles, was er jetzt noch gerne wissen würde war, in wie fern Letum die Möglichkeit hatte, in diese Auseinandersetzungen einzugreifen. Der Blonde atmete tief durch, gleich hatte er das Schloss erreicht. --- Harry und seine Begleiter hatten unterdessen eine passende kleine Pension ausfindig gemacht, in der sie übernachten würden. Sie lag drei Kilometer außerhalb des Ortes, von dem aus sie mit einer Fähre übersetzen wollten, und würde ihnen genügend Freiraum für Zauberei und Jagd lassen, sollte ihr `Schützling´ einen Auslauf in Erwägung ziehen. Der Kopfgeldjäger wusste, dass ihr Gefangener ihn immer und immer wieder abschätzend musterte. Wahrscheinlich war dem Kerl nicht bekannt, wer er war, denn sonst hätte er sich bestimmt anders verhalten. Die meisten Todesser, die ihm schon einmal begegnet waren oder seine Kraft zu sehen bekommen hatten, mieden ihn, wenn möglich. Nun, aber es war ja auch so, dass nicht alle so klug waren ihm aus dem Weg zu gehen. Der hier hielt sich wahrscheinlich für besonders gescheit und Harry war sich sicher, dass er nach dem gescheiterten Versuch seiner Kameraden, einen eigenen Fluchtweg plante. Die Frage war, ob ihm der eine Auror helfen würde. Wenn ja, hätte er das Problem, diesen ins heimische Ministerium schaffen zu müssen. Es hieß wohl abwarten. --- Severus hatte schnell bemerkt, dass Malfoy verschwunden war und Narcissas Besorgnis bestätigte ihm, was los war. Wie lange der Auftrag dauern sollte, den Lucius mit seinem Vater ausführen sollte, wusste er nicht, so hatte sich der Schwarzhaarige dazu entschlossen, auf den anderen zu warten. Irgendwann würde er ja wieder auftauchen. Das tat er Stunden später wirklich. Der Blonde war endlich in den Gemeinschaftsraum getreten und stehen geblieben. Sein Blick schweifte umher und blieb an Severus hängen, der am Kamin saß und ihm entgegen sah. „Lucius, alles in Ordnung?“, erklang Severus´ fragende Stimme, nachdem er den anderen gemustert hatte und erschreckte den Malfoy damit ein wenig. Der Blonde hatte ohnehin das Gefühl, übersensibel zu sein. Langsam näherte er sich der Sitzgruppe und ließ sich nieder, nachdem er den Umhang nach hinten auf die Sessellehne zurückgeschlagen hatte. „Sind wir hier alleine?“, kam die Gegenfrage, während er sich sicherheitshalber umschaute. „Es ist niemand hier. Sie sind entweder im Unterricht, Hausaufgaben machen oder das Wetter genießen. Also?“ Der Malfoy seufzte und sank tief in den Sessel. Er wirkte plötzlich ziemlich müde und vielleicht auch erschöpft mit einem Funken Angst. Aber der war so klein, dass man wirklich genau hinsehen musste. Vielleicht, so dachte Severus, war das hier der echte Lucius? Er war gerade von einem Auftrag Voldemorts zurückgekehrt und musste das erst einmal verarbeiten. Sie saßen eine Weile stumm da, ehe der Blonde die Stimme erhob. „Mein Vater hat mich heute zu der angekündigten Mission mitgenommen… Allerdings stellte sich heraus, dass Letum zu den Wachen gehörte, die den Todesser eskortierte. Ich wusste es schon, bevor wir angriffen.“ Aufmerksam blickte Lucius den anderen an. „Willst du nicht wissen, woher ich das weiß?“ Der Dunkelhaarige lächelte leicht und schüttelte den Kopf. „Nein, denn ich kann mir denken, dass sich Harry bei dir bemerkbar gemacht hat…“, antwortete Severus ruhig und musste leicht grinsen, als er die Enttäuschung seines Gegenübers bemerkte. „Na gut, jedenfalls erklang plötzlich seine Stimme in meinem Kopf – das war ziemlich erschreckend. Mir wurde danach natürlich bewusst, dass er meine Gedanken gelesen hatte und demnach auch wusste, was wir planten. Wer weiß eigentlich alles, dass Letum Telepathie beherrscht?“ Severus legte den Kopf leicht schräg. „Ich weiß nicht. Allerdings nehme ich an, dass es wohl zumindest Sirius weiß. Dann wären wir nun drei. Genau kann ich es dir nicht sagen.“ Der Blonde nickte verstehend. „Da war aber noch etwas, das ich dir erzählen muss.“ Nun war der Schwarzhaarige neugierig. Was war so interessant, dass Lucius ihm das unbedingt berichten wollte? „Mein Vater hat sich ein Wortgefecht mit ihm geliefert und dabei meinte er, dass Letum nichts bewirken könnte. Das an sich ist ja nichts Wichtiges, aber was dein Freund daraufhin gesagt hat…“ Er legte eine bedeutungsvolle Pause ein. „Rede schon!“, fordernde Severus. „Er meinte, mein Vater hätte ja keine Ahnung, wie sehr er diesen Krieg wenden würde.“ --- Die Pension war nicht das, was man komfortabel nannte, aber für eine Nacht mussten sie damit klar kommen. Manchmal warfen die beiden Auroren Blicke von ihrem Tisch in der Ecke aus, zu ihm herüber. Harry wusste, dass sie ihn wohl auch nicht für voll nahmen, obwohl der Minister persönlich ihm die Führung dieses Auftrages übergeben hatte. Er vermutete, dass sie nicht glaubten, dass er etwas auf dem Kasten hatte, weil er noch so jung war. Sein Blick wanderte zu ihrem Gefangen, der auf einem Stuhl in der Ecke gegenüber den beiden Männern saß. Er selbst hatte es sich auf dem Bett gemütlich gemacht, bot also die perfekte Möglichkeit für ihren `Gast´, ihn anzugreifen. Mit größter Wahrscheinlichkeit würde er nach seinem Zauberstab greifen. Oh, der Mistkerl würde eine böse Überraschung erleben… Uhm, ich glaube, dass dieses Ende vielleicht ein ganz klein wenig gemein ist? Aber ihr bekommt ja bald Nachschub!^^ Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)