Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 22: The new members --------------------------- 21 >>> The new members <<< Es war Samstagmorgen und Albus Dumbledore saß in seinem Büro am Schreibtisch. Fieberhaft überlegte er, wie er den anderen Ordensmitgliedern erklären sollte, dass sie zwei Neue in ihre Reihen aufnehmen würden, von denen zumindest einer ein Todesser in Ausbildung war. Erschwerend kam hinzu, dass Harry Letum scheinbar bestens über den Phönixorden Bescheid wusste. Bisher hatte er keinen Anhaltspunkt dafür gefunden, woher der junge Mann das Wissen nahm und er wollte nicht daran denken, dass er es womöglich aus seinem Kopf hatte. „Nein, das hätte ich sicher gemerkt...“ Seine Gedanken wanderten weiter. Severus´ plötzliche Aufnahme hatte schon Skepsis unter den Ordensleuten heraufbeschworen, was würde also geschehen, wenn nun ausgerechnet ein Malfoy die Seiten wechseln wollte? Lucius war ganz bestimmt niemand, der ohne Grund handelte, das wusste er. Aber würde der Blonde soweit gehen und seine eigene Familie, ja, sogar Voldemort verraten? Albus war, trotz seiner anfänglichen Abneigung, mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass er Letum und dessen Fähigkeiten vertrauen konnte - aber würden die anderen Mitglieder das auch so sehen? Er nahm die Brille von der Nase und lehnte sich zurück, dabei fiel sein Blick auf Fawkes, der auf seiner Stange saß und ihn interessiert musterte. „Du weißt, in welcher Zwickmühle ich mich befinde, nicht wahr, mein Freund?“, flüsterte er und seufzte. Schon lange war er nicht mehr in so einer schwierigen Situation gewesen… Eines war letztlich aber sicher, wenn die beiden in den Orden aufgenommen werde würden, dann musste dies vor der versammelten Mannschaft geschehen. Zudem bezweifelte er, dass seine Leute auf Veritaserum verzichten würden, und wenn er ehrlich war, würde er sich auch sicherer fühlen, wenn Lucius und Narcissa ein paar Tropfen dieses Trankes zu sich nähmen. Jedenfalls wäre damit das Risiko eines Verrates ihrerseits stark gemindert, da sie gezwungen sein würden, die Wahrheit zu sagen. Ja, so könnte das Ganze funktionieren… --- Der Tag war vorangeschritten und Harry hörte die Uhr schlagen. Gestern hatte er spät noch einen Brief erhalten, in dem Ian ihm mitgeteilt hatte, wann sie sich wo treffen würden. Und in einer halben Stunde wäre es soweit. „Sirius?“, rief er nach seinem Freund, der vor zehn Minuten verschwunden war, als Lucas geschrien hatte. Als er nun also ins Kinderzimmer schaute, musste er einfach lächeln. Sein Schatz saß im Schaukelstuhl und gab ihrem kleinen Sonnenstrahl die Flasche. „Hatte er also Hunger, ja?“, meinte er und küsste kurz die Lippen des anderen. „Ja, und die Windel war auch voll. Ich hatte keine Ahnung, dass Babys so viel schei- in die Windel machen!“ Das brachte den älteren Vater zum lachen. „Nun, irgendwann kann er selbst aufs Klo gehen, also mach dir nichts draus.“ „Hoffentlich dauert das nicht zu lange!“ Kopfschüttelnd streichelte er dem Kleinen über das Köpfchen, ehe er sich aufrichtete und seinen Freund erneut küsste. „Ich muss jetzt noch mal weg, Sirius. Leider weiß ich nicht, wie spät es wird, also warte nicht auf mich, ja?“ „Du hast mir gar nicht gesagt, dass du heute noch mal fort gehst… Seit wann weißt du es?“ Ertappt seufzte der Ältere. „Mittwoch. Und ich kann dir nicht sagen, was ich mache, tut mir leid.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging Richtung Tür, in deren Rahmen er noch mal stehen blieb. „Ich beeile mich, versprochen. Und morgen bin ich den ganzen Tag daheim, in Ordnung?“ Ergeben nickte Sirius, ändern konnte er ja sowieso nichts und sein Freund musste, anders als er, eben auch arbeiten. „Bis später“, rief er hinterher und widmete sich dann wieder seinem Sohn. --- Es war ein kühler, dunkler Abend und der Wind pfiff zwischen den Häuser. Belinda und Ian warteten wie verabredet in Hogsmeade auf Harry, der zusammen mit Severus Snape herkommen wollte. Sie wussten aber auch, dass er Sirius nach Hause geholt hatte und dieser es wahrscheinlich schwer machen würde, zu verschwinden. Ein sachtes Lächeln zeichnete Belindas Gesicht, als sie an den quirligen Jungen dachte. Ja, der Black könnte durchaus für Verspätung sorgen… Zu ihrer beider Erleichterung erschien eine große Schattengestalt zwischen den Häusern, neben der eine etwas kleinere herging. Wenige Minuten später begrüßten sich die vier. „Pünktlich genug?“, fragte Harry amüsiert und legte beruhigend eine Hand auf die Schulter seines `kleinen Bruders´. Ihm war das leichte Zittern, das ihm die Nervosität bescherte, nicht entgangen. „Sicher, auf die Minute!“, bestätigte der Potter und grinste zurück. „Kommt, wir müssen los“, unterbrach Belinda und drehte sich herum. Eilig folgten die beiden Jüngeren dem Paar und Harry bemerkte schnell, dass sie auf die Drei Besen zusteuerten. „Wohin geht es eigentlich? Das Treffen findet doch sicherlich nicht im Pup statt.“ Die beiden grinsten den jungen Mann verschwörerisch an und schüttelten den Kopf. „Das werdet ihr schon noch sehen. Aber sag, weißt du, wer die Neuen sind?“ Jetzt war es an dem jungen Vater, verschwörerisch zu grinsen und anschließend zu nicken. Severus sah jetzt überrascht zu ihm auf, hatte er doch noch nichts darüber erfahren. „Es gibt neue Ordensmitglieder, Harry?“, fragte er deshalb. „Ja, allerdings! Ich persönlich war auch überrascht, dass ausgerechnet diese beiden die Seite wechseln, aber gut. Es wird uns sehr hilfreich sein, sie auf unserer Seite zu haben.“ Gerade, als der Auror zu Ende gesprochen hatte, erreichten sie eine kleine Seitengasse, in der Harry und Severus drei weitere Personen entdeckten. „Auch Mitglieder?“, wandte er sich leise an Ian. „Ja, richtig. Die Blonde ist aus Hogsmeade. Und die anderen beiden sind Brüder, die normalerweise im Ausland tätig sind.“ Severus musterte die Fremden und befand, dass diese Brüder nicht sehr Vertrauen erweckend aussahen - er konnte sich natürlich auch täuschen. Dennoch drängte er sich automatisch näher an den ehemaligen Slytherin, der das registrierte und den Arm um seine Schultern legte. „Können wir?“, fragte die blonde Frau und hielt eine Zeitung in die Höhe. „Portschlüssel?“, wollte Harry nur wissen und erhielt ein Nicken. --- Als die Gruppe wieder sicher auf den Füßen stand, verspürte Harry, wie schon so oft, die Übelkeit. Nach all der Zeit konnte er immer noch nicht behaupten das Reisen mit Portschlüsseln zu mögen. Der einzige Unterschied zu damals war, dass man es ihm heute nicht mehr so ansah. Jetzt konzentrierte er sich allerdings auf seine Umgebung. Es offenbarte sich ein kleiner Innenhof. Harry wusste, dass er hier noch nie gewesen war und fragte sich, wo sie sich befanden. Später würde er sich deshalb mit Dumbledore unterhalten… Nun sollten sie lieber Ian und Belinda zu einer Tür, die wohl der Hintereingang zu einem größeren Haus war, folgen. Als sie im Inneren ankamen, ließ Harry sofort den Blick wandern, um im Notfall zu wissen, wo sich mögliche Fluchtwege befanden. Als Nächstes bemerkte er, dass es recht große, aber sehr gemütlich eingerichtete Räume gab. Severus hingegen spürte die leichte Anspannung, die trotz der entspannenden Umgebung auf Harry lag, und schaute verwirrt zu dem anderen, der nur den Kopf schüttelte. Mittlerweile waren dem Kopfgeldjäger auch die starken Zauber aufgefallen, die über dem Haus lagen und wohl das Eindringen Fremder effektiv verhindern würden. Er hatte allen Grund, angespannt zu sein. Der Raum, den sie jetzt betraten, war rechteckig und nur mit einem langen Tisch und Stühlen möbliert. Ein Fenster an der gegenüberliegenden, kurzen Wand ließ tagsüber Licht ein. Dumbledore war bisher noch nicht anwesend, aber das hinderte die anderen Ordensmitglieder nicht daran, sich an ihre wohl schon angestammten Plätze zu setzen. Er erinnerte sich kurz daran, wie es bei Severus´ Aufnahme gewesen war und ihm fiel ein, dass sie sich damals in einem Wald getroffen hatten. Aus welchen Gründen wohl? Außerdem wurde er nun skeptisch gemustert, da ihn ja nur Severus und die Potter kannten, wenn man vom Schulleiter absah. Und bei Severus´ Aufnahme war er unsichtbar gewesen… Ian, Belinda und die anderen drei hatten Bekannte getroffen, mit denen sie sich nun unterhielten. Und Severus hatte nicht vor, sich weit von Harry zu entfernen, da ihn die meisten aus dem Orden nicht wirklich für vertrauenswürdig hielten. „Guten Abend!“, rief der Grünäugige in den Raum und hatte jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit, was er zufrieden zur Kenntnis nahm. Dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf, während er ein wenig seiner unterdrückten Magie fließen ließ, um den Leuten klar zu machen, dass man ihn nicht unterschätzen sollte. Als das getan war, fuhr er fort: „Mein Name ist Harry Letum, einige haben vielleicht schon von mir gehört. Ich bin kein Mitglied dieses Ordens und werde es auch nicht. Albus Dumbledore hat mich gebeten am heutigen Treffen teilzunehmen, da ich einer derjenigen bin, der die neuen Mitglieder kennt. Über meine Verschwiegenheit müssen Sie sich keine Sorgen machen, ich hüte selbst so einige Geheimnisse und werde dieses hier dementsprechend auch nicht in die Welt schreien. Außerdem wollte ich anmerken, dass Severus unter meinem Schutz steht und wenn jemand ein Problem mit ihm hat, kann er gerne zu mir kommen.“ Es herrschte Stille, bis ein Paar klatschender Hände zu hören war, dann kam wieder Leben in die Anwesenden. „Das war wirklich klar auf den Punkt gebracht, Mr. Letum!“, rief der Schulleiter Hogwarts´ und lief selenruhig an dem jungen Mann vorbei. Ihm folgten zwei blonde Jugendliche, von denen man einen unverkennbar als Malfoy identifizieren konnte. „Meine Freunde, darf ich euch unsere Neuzugänge vorstellen? Das ist Ms. Black und hier haben wir Mr. Malfoy. Diese beiden traten vor wenigen Tagen mit der Bitte um Hilfe an mich heran. Da wir alle zweifellos wissen, dass Mr. Malfoys Familie und Voldemort ihn nicht einfach entlassen werden, haben wir beschlossen, dass er zukünftig als Spion des Ordens arbeiten wird. Dasselbe gilt natürlich für Ms. Black, die, soweit mir bekannt, die Verlobte von Mr. Malfoy ist.“ Nach diesen Worten zeigte sich auf vielen Gesichtern Entsetzen und Hass. Den beiden jungen Menschen war deutlich anzusehen, dass sie Angst hatten, auch wenn sie es recht gut versteckten. Sie waren nun mal in des Feindes Händen und ihre Furcht durchaus berechtigt, dachte Harry. Allerdings war er mittlerweile auch hundertprozentig davon überzeugt, dass die zwei es ernst meinten, weshalb er notfalls für sie sprechen würde. „Bitte, beruhigt euch!“, unterbrach Albus das Getuschel laut, woraufhin er von allen angeschaut wurde. „Mir ist durchaus bewusst, dass ihr ihnen nicht über den Weg traut. Und ich bin mir sicher, dass Mr. Malfoy und Ms. Black das verstehen, deshalb werden sie bestimmt zustimmen, Veritaserum einzunehmen, um euer Vertrauen zu erlangen.“ Lucius sah den alten Mann erschrocken an – damit hatte er nicht gerechnet! Dann wandte er den Kopf zu Narcissa. Ihre Augen waren nicht weniger entsetzt als seine und suchten Harry. Der Blonde schätzte, dass sie auf seine Hilfe setzte, aber ob er jetzt schon eingreifen würde? Dass die Ordensmitglieder sofort zustimmten und geradezu darauf pochten, war nicht verwunderlich. Am liebsten sollten sie die ganze Flasche leeren, aber das unterband der Schulleiter schnell. Harry bemerkte unterdessen, dass Severus sich noch immer hinter ihm versteckte, doch warum? „Was hast du?“, fragte er deshalb leise nach. „Ich will nicht, dass sie mich sehen. Du weißt doch, dass ich schlechte Erfahrungen mit ihm habe...“ „Ja, aber wenn ich vorne einschreiten muss, kannst du dich nicht länger hinter mir verstecken.“ Damit war alles gesagt und beide richteten ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne. Eines der Mitglieder des Ordens hatte anscheinend `rein zufällig´ ein Flakon Veritaserum bei sich, aus dem er zwei Tropfen in je ein Glas Wasser gab. Das erste reichte er Lucius, allerdings nicht, ohne ihn finster anzusehen. Glas Nummer zwei ging an Narcissa, die es entgegen nahm, aber unschlüssig wartete. Lucius weigerte sich stur zu trinken, worüber Harry leicht zynisch grinste. An Stelle des Blonden würde er genauso handeln. Nur gut, dass er so weit vorausgedacht und diese Situation hatte kommen sehen... Langsam griff er in seine Manteltasche und holte ein Fläschchen hervor, dann schritt er gemächlich vorwärts. „Professor Dumbledore!“, rief er auf dem Weg zur anderen Seite des Raumes. Die Ordensmitglieder drehten sich nach ihm um und beobachteten jede seiner Bewegungen. „Da diese Situation zu erwarten war, habe ich ebenfalls Veritaserum bei mir. Geben sie den beiden von diesem hier, dann werden sie sich auch nicht weigern.“ Augenblicklich wurden Stimmen laut und fragten, warum man ausgerechnet ihm vertrauen sollte. Das war aber auch der Moment, in dem jemand für ihn sprach: „Wir können Harry vertrauen! Er ging letztes Jahr mit meinem Sohn zur Schule und ist mit ihm und seinen Freundes befreundet. Außerdem ist er selbst schon Vater. Harry kennt die Dringlichkeit unserer Lage und Kämpfe gegen Voldemort hat er auch schon überstanden! Auge in Auge! Wenn wir ihm nicht trauen können, dann keinem!“ Ian hatte laut und deutlich gesprochen, so dass jeder seine Worte vernommen hatte. Harry war sich sicher, dass die Potters genug Einfluss auf den Orden besaßen, dass man ihm letztlich so weit vertrauen würde, um sein Veritaserum anzuwenden. Die Gläser der Jungendlichen leerte er mit einem Wink seiner Hand und genauso füllte er sie wieder. Dann tat er in jedes zwei Tropfen des Serums, gut sichtbar für alle. „Ihr solltet dieses Mal wirklich trinken. Wenn ihr es nicht tut, wird euch niemand mehr helfen“, wandte sich der Dunkelhaarige an die Schüler und deutete auf die Gläser in ihren Händen. Dem jungen Malfoy passte es noch immer nicht, dieses Zeug nehmen zu müssen, aber er trank einen großen Schluck. Seine Verlobte tat es ihm nach, dann stellte Harry beide Gläser auf den Tisch und überließ dem Orden die Fragen. Als die Fragen ein Ende nahmen, waren alle zufrieden. Sie ließen Lucius und Narcissa sich an das andere Ende des Tisches setzen, womit der Orden das junge Paar und auch Harry ausgrenzte. Es war klar, dass sie darüber berieten, was sie herausgefunden hatten. Dass Severus bei ihm geblieben war, fand Harry nicht gut, er hätte an der Besprechung teilnehmen können und ihm später erzählen können, aber er wollte den Jungen nicht unnötig drängen. Außerdem würden Ian und Belinda ihm nachher wohl ebenfalls alles berichten, das von Bedeutung war. Und das wiederum würde er Severus dann mitteilen, damit er im Bilde blieb. Albus gebot nun um Ruhe, was Harrys Aufmerksamkeit sich auf ihn richten ließ. Mit gelassener Stimme verkündete er gut gelaunt – was der Kopfgeldjäger nicht so ganz glaubte - dass Lucius Malfoy und Narcissa Black im Orden aufgenommen würden, um als Spione zu agieren. Harry grinste, als er die erleichterten Gesichter der zwei sah. Die junge Frau bemerkte es und nickte ihm dankbar zu. Schließlich nahmen die Mitglieder wieder Platz und schauten zum Ordensführer, der seinen Zauberstab aus dem Umhang gezogen hatte und den Slytherins einen magischen Schwur abnahm. Sie versprachen, den Orden nicht zu verraten und alles, diesen betreffend, geheim zu halten. Außerdem erhielten sie Blockaden, damit Voldemort nicht einfach dazu in der Lage sein würde, die Erinnerungen an Treffen oder ihre Mitgliedschaft überhaupt, herauszufinden. Zum Schluss setzte der Rektor beiden ein von ihnen gewähltes Zeichen, das ähnlich dem Dunklen Mal, ein Signal von sich geben würde, wenn ein Treffen anstand oder man sie brauchte. Harry hatte all das still beobachtet und musterte nun die leicht verwirrten Gesichter der beiden Reinblüter. Sie waren aufgewühlt und wirkten recht müde. Ihm war es damals ähnlich gegangen, der einzige Unterschied war gewesen, dass er die Mitglieder nicht erst mit Veritaserum hatte überzeugen müssen. Außerdem waren die Malfoys damals keine Spione gewesen, oder? Er wusste er nicht und es spielte keine Rolle mehr, denn seit heute waren sie Verbündete… Und, was sagt ihr? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)