Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 17: The Decision ------------------------ 16 >>> The Decision <<< Severus war sich nicht sicher, ob es eine gute Idee war, seinem `großen Bruder´ zu folgen. Er konnte wohl kaum einfach in die Höhle der Löwen vordringen – und das im wahrsten Sinne des Wortes! Harry allerdings schien da gar nicht drüber nachzudenken. Munter spazierte er immer weiter und bemerkte wohl auch nicht, dass sein Begleiter langsam zurück fiel. Der Jüngere blieb schließlich ganz stehen und seufzte. Am Besten würde er hier bleiben und Harry zu den Löwen gehen lassen, dann gäbe es auch keinen Ärger. „Wo bleibst du?“, erklang da auch schon die Frage und er blickte dem anderen ins Gesicht. „Ich warte hier auf dich. Ist wohl besser, wenn ich nicht in die Nähe des Gryffindor-Gemeinschaftsraumes komme.“ Verwundert zog der Ältere die Stirn kraus und schüttelte den Kopf. „Na los, komm! Sie werden dir nichts tun.“ Severus schüttelte verneinend den Kopf. „Bitte, ich will nicht. Ich warte hier, dann können wir uns gleich wieder treffen. Einverstanden?“ „Eigentlich nicht, aber wenn du unbedingt willst…“ Damit drehte sich der andere um und war im nächsten Augenblick um die Ecke verschwunden. --- Die Marauders hatten tatsächlich vergessen, dass es Zeit für das Abendessen war und saßen so noch immer bequem am Kamin. „He, was machen wir eigentlich am Wochenende?“, wollte James plötzlich wissen. Seine Augen funkelten allerdings schon, so dass alle wussten, dass er etwas vorhatte. „Was planst du?“, fragte Lily skeptisch, schließlich kannte sie ihren Freund gut genug. „Dass du immer glaubst, dass ich etwas anstellen will!“, entrüstete sich der Potter und grinste schelmisch. „Es könnte daran liegen, dass du immer etwas im Schilde führst, wenn du einen so ansiehst!“, kommentierte die Rothaarige und stand auf. „Wohin gehst du?“, mischte sich nun auch Remus ein. „Ich gehe eben hoch, um mir meinen Umhang zu holen, es ist ja nicht besonders warm.“ Schulterzuckend ließ James seine Freundin ziehen, denn so konnte er die anderen beiden über seine Idee aufklären. „Also, was haltet ihr davon, wenn wir mit Lucas raus gehen und eine Schneeballschlacht machen?“ Sirius lächelte begeistert und wollte schon zustimmen, als ihm in den Sinn kam, was er erst mit Harry besprochen hatte. „Ähm… Weißt du, James, ich glaube nicht, dass es eine so gute Idee ist, Lucas mitzunehmen. Draußen ist es kalt und er könnte krank werden.“ „Der Meinung bin ich auch“, erklang die Stimme des anderen Vaters. „Harry!“, rief der Black überrascht und wirkte erleichtert. Es war schwer James etwas abzuschlagen. „Hallo, Schatz. Und, zu was will dich unser galanter Streichespieler überreden?“ James war rot geworden, Remus lachte darüber und Sirius öffnete den Mund, um zu antworten: „Er meint, dass wir eine Schneeballschlacht veranstalten könnten. Und Lucas soll auch mit raus. Aber ich denke, das ist zu riskant.“ Harry nickte zustimmend. „Du hast Recht, das ist keine Option. Lucas ist noch viel zu klein für eine solche Sache und außerdem wollen wir ja nicht, dass er sich bei dem kalten Wetter erkältet. Oder siehst du das anders?“, wandte er sich direkt an den kurzhaarigen Gryffindor. „Nein, natürlich wollen wir das nicht!“, wehrte James sofort ab und lachte verlegen. „Schön, da das geklärt ist… Das Abendessen hat bereits begonnen und ihr wollt doch sicher auch was essen, oder? Also los!“ --- Nun war die kleine Gruppe auf dem Weg zur Großen Halle, um endlich etwas in den Bauch zu bekommen. Sirius freute sich besonders, denn er hatte die letzten Tage immer auf der Krankenstation gegessen. Heute würde er endlich mal wieder alle anderen sehen. Und sie zum ersten Mal seinen Sohn. Ja, er war wirklich sehr aufgeregt. So sehr, dass er den Kleinen an Harry übergab, aus Angst, ihn aus Versehen fallen zu lassen. „Was ist denn?“ „Ich bin nervös.“ „Oh…?“ „Hm.“ Lächelnd platzierte Harry einen Kuss auf die Lippen seines Freundes, dann hatten sie auch schon die Halle erreicht. Von Severus war keine Spur zu sehen, was ihn sehr wunderte. Hatte er nicht gesagt, dass er warten würde? Vor ihm öffneten sich die beiden Flügeltüren und James marschierte neben Remus in den großen Raum. Sie trugen ein stolzes Lächeln und machten den Weg für Sirius und ihn frei. Hinter ihnen schlenderte Lily gemütlich und belächelte das Verhalten ihres Freundes. Harrys Blick allerdings wanderte durch die Halle und traf auf Severus, der ihn schuldbewusst ansah, dann aber schnell wieder auf seinen Teller schaute. Wahrscheinlich war dem anderen ziemlich unwohl dabei gewesen, in die Nähe seiner Freunde kommen zu müssen. Er konnte es verstehen. Leise seufzte der Kopfgeldjäger – an dieser Situation musste sich etwas ändern. Schließlich erreichten die fünf, samt Baby, den Tisch der Gryffindors und setzten sich. --- „Was willst du?“ Diese Frage war es, die Harry aus dem Gespräch mit Sirius und Lily riss. Verwundert richtete er seine Aufmerksamkeit auf James, der wohl mit einer Person sprach, die hinter ihm stand. Langsam drehte er sich um und entdeckte Severus. „Tut mir Leid wegen vorhin“, sagte er leise und zuckte leicht die Schultern. Der Ältere konnte nicht verhindern verstehend zu lächeln und deutete schließlich auf den Platz neben sich. „Und du, James: benimm dich!“ Grummelnd beugte sich Gerügter über seinen Teller, was Lily mit einem zufriedenen Nicken kommentierte. Severus war verunsichert, setzte sich aber artig und wartete. Harry schien beruhigt, dass Potter parierte und wandte sich nun ihm zu. „Ich war ziemlich überrascht, als du doch nicht gewartet hast. Aber ich verstehe dich, also mach dir keine Gedanken, ja?“ Der Slytherin nickte erleichtert und bemerkte erst jetzt die Blicke der anderen. Lilys Augen wirkten irgendwie beruhigend auf ihn. Remus Lupins Gesicht war nicht zu deuten und Black? Der kaute auf der Unterlippe herum. James Potter schien es vorzuziehen den Kopf gesenkt zu halten. Severus atmete durch, dann schaute er zu Lucas, der ruhig in den Armen seines besten Freundes schlief. Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen, was den anderen die Sprache verschlug. Diese Geste kannten sie von ihrem eigentlichen Feind gar nicht. Der dunkelhaarige Slytherin hatte unterdessen eine Entscheidung getroffen, für deren Umsetzung er seinen ganzen Mut zusammenkratzte. „Sirius, darf ich ihn vielleicht mal halten?“, erklang dann seine unsichere Stimme. Der Black starrte überrascht zu dem Jungen. Niemals hätte er es in Erwägung gezogen, dass Snape ausgerechnet ihn um Erlaubnis bitten würde. Viel mehr hatte er öfter darüber nachgedacht, wann er mit dieser Bitte zu Harry gehen würde. Aber er hatte tatsächlich ihn gefragt! Und er musste zugeben, dass er in diesem Moment absolut beeindruckt war. Er, an Snapes Stelle, hätte sich das nicht getraut. Sirius´ Blick wanderte zu seinem Freund, der zwar ebenfalls überrascht war, aber gleichzeitig auch ziemlich stolz wirkte. Auf wen, wusste er nicht, aber es bedeutete, dass sich sein Freund freute. „Gut, aber wehe, du lässt ihn fallen!“, erlaubte Sirius und reichte Lucas an den Slytherin, der das Kind voller Ehrfurcht auf die Arme nahm. Der Ausdruck in den Augen des anderen war unbeschreiblich und der Black dachte, dass Severus vielleicht doch nicht so ein Idiot war, wie er immer angenommen hatte. Aus seiner Überlegung wurde er gerissen, als Severus´ Stimme erklang: „Unglaublich, wie klein er ist...“ „Natürlich, aber das wird sich noch ändern. Wer weiß, vielleicht wird er ja mal größer als du?“, lachte Harry und legte einen Arm um seinen `kleinen Bruder´. „Meinst du, dass das passieren kann?“ „Wenn du nicht wächst, bestimmt“, grinste der junge Black und sorgte dafür, dass ihn seine Freunde erschrocken anstarrten. War die Stimme ihres besten Freundes gerade nett gewesen – zu Snape? --- Peters Flucht hatte ihn aus Hogwarts getrieben, so dass er nun vor dem Dunklen Lord kniete. Seine größte Sorge war, dass der Unnennbare ausrasten könnte, wenn er erfuhr, was geschehen war. Dem Ärger des Lords ausgesetzt zu sein war keine schöne Sache. Aktuell wurde er noch von den roten Augen gemustert, während die langen Finger mit dem Zauberstab spielten. Es war sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis genau dieser Stab auf ihn gerichtet werden würde. „Was führt dich zu mir, Wurmschwanz?“, erklang Voldemorts recht desinteressierte Stimme und er zuckte unwillkürlich zusammen - diese Kälte war einfach nur unmenschlich. „M... Meister! I... ich muss Euch etwas m... mitteilen!“, stotterte Pettigrew und machte sich noch kleiner. Jetzt sah Voldemort ihn doch an, zog dabei eine Braue in die Höhe. Das Verhalten seines Dieners verriet ihm genau, dass der etwas ausgefressen hatte. Warum konnte dieser kleine nichtsnutzige Wicht nicht einfach mal etwas zu seiner Zufriedenheit erledigen? „Und das wäre?“, stellte er aber die Frage, wohl wissend, dass diese kleine Person litt. „Letum! E... er weiß, d... dass ich das B... Baby entführt h... habe! Er hat m... mich bedroht! E... er will mich töten!!“ Überdeutlich konnte er die Angst heraushören, was seine Augen vor Amüsement aufglühen ließ. Noch würde er schweigen, lieber legte er den Kopf schief, musterte seinen Diener weiterhin, so dass er sich noch ein wenig mehr quälte. „So, weiß er das? Dann würde ich meinen, dass du aufpassen solltest, sonst erwischt er dich noch.“ Peter zuckte heftig zusammen und nickte dann langsam. Seine Hoffnung war gewesen, dass sein Meister ihn beschützen würde. Doch scheinbar hatte er sich da gewaltig geirrt, denn dieser machte keinerlei Anstalten, ihm auch nur im entferntesten Hilfe anzubieten. „Was soll ich denn jetzt machen, Meister?“ Wie jämmerlich, dachte Voldemort und lachte innerlich über das Ganze. Pettigrew hatte sich noch weiter vor ihm verbeugt, so dass er quasi auf dem Boden lag. Wirklich unterhaltsam. Allerdings sollte er ihn noch für sein leichtsinniges Verhalten bestrafen, richtig? Oh ja, das sollte er... „Peter?“, erklang seine Stimme dann doch. Der Junge atmete erleichtert auf und hob den Kopf ob des neutralen Tones. Würde er also doch Hilfe erhalten? Schon im nächsten Moment wusste er, dass er zu naiv gewesen war – sein Verhalten war nur eine Finte gewesen. Er würde nun seine Strafe erhalten. „Crucio!!“ --- Nach dem Essen hatten die Marauders sich dazu berufen gefühlt, Sirius und seine Familie zurück auf die Krankenstation zu begleiten. Schon den ganzen Tag über hatten sie Blicke zu Lucas wandern lassen, die mehr als offensichtlich gewesen waren. Vor allem Lily hatte man angesehen, dass sie den Kleinen mal halten wollte. Harry wusste nicht, wie Sirius darüber dachte oder ob er das überhaupt registriert hatte, doch er selbst war schon bedenklich ins Schwanken geraten. Er gab seinen Engel nicht gerne aus den Händen, aber Severus hatten sie es gestattet. Es wäre unfair, es ihnen zu verweigern. Außerdem waren das seine Freunde und zukünftigen Eltern! Gerade traf ihn wieder einmal James´ bettelnder Blick, so dass er seinem Freund einen Blick zuwarf, eine stumme Frage. Sirius schien irritiert und nicht zu wissen, was er wollte. „Also gut, ihr dürft ihn kurz nehmen. Aber er bleibt hier, damit wir aufpassen können, dass ihm nichts passiert.“ Die Schüler standen in Flammen und man konnte ihnen ansehen, dass sie überglücklich waren. Ein kurzer Seitenblick verriet Harry, dass sein Partner wohl auch verstanden hatte, denn sein Gesicht strahlte. Er selbst war noch immer ernst, gleichzeitig wirkte er aber auch irgendwie sanft. Eine Bewegung sagte ihm, dass sich sein Freund umgedreht hatte und als er sich ebenfalls umwandte, konnte er sehen, dass er Lucas vorsichtig aus seiner Wiege hob. Lilys Augen wurden riesig, als sie den Zwerg endlich auf den Armen hatte. Sirius war glücklich darüber, dass Harry über seinen Schatten gesprungen war. Allerdings war er sich auch sicher, dass es damit zu tun hatte, dass Severus zuvor ebenfalls die Erlaubnis erhalten hatte. Vielleicht wollte er James, Lily und Remus auch einfach nur nicht ungerecht behandeln? Egal was genau der Grund dafür war, er war stolz! Ein anderer Gedanke schoss ihm durch den Kopf und er lehnte sich an seinen Freund. „Du, Harry, weißt du eigentlich, wann ich hier raus darf? Es ist verdammt langweilig und mir geht es doch auch wieder gut!“ Der Kopfgeldjäger zuckte mit den Schultern, diese Frage hatte er sich auch schon gestellt. „Wir können ja fragen“, schlug er vor. „Gut, dann mach mal!“, forderte Sirius und grinste ihn an. Harry schüttelte den Kopf und tätschelte den anderen. Seinen Arm legte er um die Schultern seines Freundes, dann setzte er sich mit ihm auf das Bett und beobachtete Lily, wie sie mit seinem Sohn redete. James und Remus standen neben ihr und staunten. „Ah, wie geht es uns denn?“, erkundigte sich Poppy, die aus ihrem Büro kam und damit das Bild zerstörte. Sie nahm dem rothaarigen Mädchen das Kind aus dem Arm und legte es in die Wiege, um anschließend einige Zauber zu sprechen. Die Väter konnten die anderen drei brummen hören und lachten leise, wofür sie böse Blicke erhielten. Poppy schien mit dem Ergebnis zufrieden zu sein und wandte sich nun an Sirius. „Den Herrn Mama müssen wir natürlich auch untersuchen“, erklärte sie und wedelte schon mit dem Zauberstab. „Mir geht es gut“, versicherte die `Mama´ beleidigt und zog einen Schmollmund, der allerdings keinerlei Wirkung auf die Frau hatte. Harry amüsierte sich lediglich darüber und wandte sich dann der Krankenschwester zu. „Wann kann ich die beiden eigentlich mitnehmen? Sirius will hier raus und ich eigentlich auch.“ Poppy Pomfrey schaute ihn an und brach dann in Lachen aus. „Mr. Letum, niemand hält Sie hier fest! Sie können jederzeit gehen, wenn Sie nach Hause wollen.“ „Na, es wäre auch nicht besonders geschickt, mich festhalten zu wollen… Aber darum geht es nicht. Ich will meine Familie über das Wochenende bei mir haben. Also?“ Die Krankenschwester legte den Kopf schief, schnaufte geschlagen und antwortete: „Gut, die beiden dürfen am Freitag gehen, aber nicht vorher! Ich will nämlich kein Risiko eingehen. Hinterher kommen Sie und verfluchen mich, weil ich die beiden zu früh gehen ließ!“ Die jungen Leute lachten daraufhin und Harry versicherte, dass er so etwas nicht plante. So, wieder ein Kapitel beendet! Was sagt ihr? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)