Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 13: The first godfather ------------------------------- 12 >>> The first godfather <<< Was sollte er jetzt tun? Er durfte die Geschichte nicht zu drastisch verändern, sonst würden womöglich Dinge passieren, die niemand unter Kontrolle hatte. Momentan hatte er das ja scheinbar noch, aber was wäre, wenn sie es wirklich schafften, den Tod der zwei zu verhindern? Lily konnte nicht mehr an sich halten und brach deshalb direkt mit ihrer Frage heraus und riss den Ältesten der Runde aus seinen Gedanken: „Harry, verdammt, was ist nur passiert?!“ Der Gefragte grinste darauf lediglich schief und setzte sich auf die Armlehne des Sessels, in dem Sirius mit ihrem Sohn saß. Es war ein schönes Bild, das den dreien im ersten Augenblick den Atem verschlug, doch dann besannen sie sich wieder darauf, dass ihnen noch eine Antwort fehlte. „Nun, wie ihr sicherlich schon wisst, wollte ich Lucas zurückholen. Dabei bin ich angeschossen worden. Ich muss gestehen, dass ich wohl etwas zu unvorsichtig war, immerhin hätte ich auch auf Muggel-Waffen gefasst sein sollen... Nur, wer denkt denn daran, wenn er sich in der Zaubererwelt aufhält, nicht?“ Die Schüler hatten still gelauscht und nickten nun. Dass Harry angeschossen worden war, hatten sie schon erfahren, ja, aber den Grund für seine so lange Abwesenheit kannten sie noch nicht. „Aber wenn du angeschossen wurdest, dann kann man das im Krankenhaus wieder heilen! Also, warum warst du so lange weg?“, erkundigte sich Remus, der wie die anderen wusste, dass ein Teil der Geschichte fehlte. Harry schaute zu ihm und seufzte ergeben. „Na ja, da waren noch meine Albträume. Dadurch, dass ich in eine Art Koma gefallen bin, kehrten Erinnerungen aus meiner Vergangenheit an die Oberfläche zurück. Und sie waren es, die mich gefangen hielten und in die Tiefe zogen. Aber das ist jetzt vorbei.“ Die Marauders verstanden nicht, was für Träume das gewesen sein sollten und warum sie ihn in ein schwarzes Loch gezogen hatten, aber wenn es so gewesen war, mussten sie Schlimmes enthalten haben. „Ich hab euch einmal von meiner Vergangenheit erzählt, erinnert ihr euch? Sie war alles andere als schön und eben dieses Wissen war es, das mich so gefangen genommen hatte. Dinge, die für mich schlimmer waren, als der Weltuntergang.“ Das versetzte den Jugendlichen doch einen kleinen Schrecken. Sie konnten sich schon einige Dinge vorstellen, die sie mit dem Weltuntergang gleichsetzen würden, wie der Tod eines hier anwesenden Freundes oder der Familie, aber sie waren sich sicher, dass es bei Harry anders war. Zwar war ihnen bekannt, dass er keine Familie mehr hatte, und bestimmt war das auch ein Teil seiner Albträume gewesen, aber dass das alleine der Grund gewesen war, glaubten sie nicht. „He, jetzt denkt nicht über mein Leben nach, ihr werdet wohl eh nicht drauf kommen, was alles in meiner Vergangenheit passiert ist. Und ich werde es euch auch nicht auf die Nase binden! Seid also einfach froh, dass Lucas wieder bei uns ist.“ „Gut, aber wir würden trotzdem gerne mehr über den Teil deines Lebens erfahren, bevor wir dich kennen gelernt haben, das ist dir klar, oder?“ Der Älteste lachte wissend auf und nickte. „Natürlich, aber das Wissen, das ich euch damit vermitteln würde, ist zu schwerwiegend. Eines Tages sage ich es euch bestimmt, aber weder heute, morgen noch in den nächsten Jahren.“ Grummelnd nahmen es die Jugendlichen hin und sanken ebenfalls in die Sessel und auf das Sofa. „Sag mal, dem Kleinen ist aber bei alldem nichts passiert, oder? Und hast du herausgefunden, wer Lucas zu IHM gebracht hat? Jemand muss es ja gewesen sein!“ Lily sah ihn mit ihren intensivgrünen Augen an und wartete gespannt auf eine Antwort. Doch sie war nicht die Einzige, denn auch die restlichen Jungs wollten gerne hören, was Harry zu sagen hatte. Vor allem Sirius, der bisher noch nichts darüber erfahren hatte. „Ja, ich weiß tatsächlich, wer es gewesen ist. Aber das kann ich euch nicht sagen. Allerdings könnt ihr euch sicher sein, dass ich diese Person gebührend bestrafen werde, wenn die Zeit gekommen ist. Er wird nichts, das er heute oder in den nächsten Jahren anrichtet, ungestraft tun.“ Die Ernsthaftigkeit, mit der Harry diese Worte ausgesprochen hatte ließ die anderen nicht daran zweifeln, dass er genau das auch einhalten würde. Aber sie verstanden nicht, weshalb er ihnen den Täter verschwieg. „Glaubt mir, es ist besser, wenn ihr es nicht wisst“, versicherte der Kopfgeldjäger und lächelte. Remus und Lily wollten protestieren, doch da war Sirius schneller. „Harry, ich muss Lucas hinlegen.“ „Ja, natürlich! Komm, ich bring dich zu Poppy zurück. Sie würde mir den Kopf abreißen, behielte ich dich über Nacht bei mir!“ Mit diesen Worten half er seinem Schatz sanft auf die Beine und begleitete ihn zum Ausgang des Gemeinschaftsraumes. „Wir sehen uns dann wohl morgen noch mal, ja? Bis dann!“, winkte er über die Schulter zurück und öffnete anschließend das Portrait, hinter dem die kleine Familie verschwand. „Er hat uns abserviert!“, entkam es Lily mit großen Augen. „Ja, er hat uns eiskalt stehen lassen!“, stimmte James zu. „Und das wird er wohl jedes Mal machen, wenn wir ihm Fragen stellen, die er nicht beantworten will oder kann“, kommentierte Remus, ehe er sich erhob und nach einem Buch griff. --- Als der Auror die Tür zum Krankenflügel öffnete und er seinen Freund vor sich hinein schob, kam ihnen die Schulkrankenschwester gleich entgegen. Harry war sich nicht sicher, ob sie nicht schon auf der Lauer gelegen hatte, zuzutrauen wäre es ihr… Ihr Gesicht war allerdings nicht so sehr von Sorge gezeichnet, wie es zumindest der Ältere erwartet hatte, allerdings schien sie wirklich schon eine Weile auf Harry Letum und Sirius, der das Baby bei sich hatte, gewartet zu haben. Zumindest ließen ihre nächsten Worte darauf schließen. „Hallo, da seid ihr ja endlich! Geht es euch gut?“ „Sicher, alles bestens! Siri meint nur, dass Lucas ins Bett gehört und ich schätze, er sollte sich auch noch etwas ausruhen.“ Dass der Jüngere der beiden natürlich etwas gegen diese Aussage hatte, war klar. Dennoch schob der Kopfgeldjäger seinen Liebling auf das Bett zu und nahm ihm Lucas ab, den er in die Wiege legte. „So, ab unter die Decke!“, befahl er schließlich sanft und half leicht nach, als Sirius einen Schmollmund zog. „Ich bin kein kleines Kind, das so früh ins Bett muss!“, jammerte der Junge und wehrte sich halbherzig. Aber er war doch bereits müde und wusste, dass er es nicht lange schaffen würde, die Augen offen zu halten. So lag er schließlich entspannt in den Kissen und befand, dass es gut tat wieder in einem warmen und weichen Bett zu liegen. Die Geburt und Aufregung der letzten Tage hatten doch ihre Spuren hinterlassen. „Du musst dich ausruhen, Liebling. Es sind eine Menge Dinge geschehen und du hast dich noch nicht wieder ganz erholt.“ Harry streichelte über die Haare seines Freundes und küsste ihn auf die Stirn, dann nahm er neben dem Bett auf einem Stuhl Platz. Es dauerte nicht lange, bis Sirius eingeschlafen war und er sich leise erhob. Er wollte zu Severus gehen, um ihm mitzuteilen, dass er wieder da war. Andererseits wusste er das vielleicht schon…? --- Erstaunt ruckte sein Kopf nach oben, als es an der Tür klopfte. Es war wahrlich nicht die Tageszeit für unangekündigte Besucher. Wer also mochte dort draußen stehen? Um diese Zeit kam normalerweise niemand hierher und klopfte auch noch bei ihm an! Severus wusste, dass es sich hierbei durchaus um einen bösen Streich handeln könnte und hatten den Zauberstab dem entsprechend abwehrbereit in seiner Hand liegen. „Ja?“, antwortete er dann, als er sicher war die Situation unter Kontrolle zu haben. Die Tür öffnete sich langsam und ein großer Schatten erschien im Rahmen. Zuerst konnte der Schüler nichts erkennen, da es sehr dunkel war und die einzige brennende Kerze auf seinem Nachtschrank stand. „Also, dass du mich angreifen willst, finde ich nicht besonders nett, Sev! Hat das einen Grund?“, erklang Harrys Stimme. Er hielt noch immer den Türgriff in der Hand, trug ein amüsiertes Lächeln im Gesicht und schien es darauf ankommen lassen zu wollen. Mit großen, ungläubigen Augen starrte Severus sein Gegenüber regelrecht an und konnte nicht glauben, dass sein `großer Bruder´ wirklich lebendig vor ihm stand. „Harry?“, flüsterte er also nur leise und wartete darauf, dass die Halluzination vielleicht doch wieder verschwand. „Ja, Sev, ich bin gesund und munter! Und ich bin hier, um dir das zu sagen!“, grinste Angesprochener nun breiter und schloss die Tür hinter sich, als er endgültig eintrat. Severus steckte seinen Zauberstab wieder weg und richtete sich etwas auf, als sich Harry neben ihm auf das Bett setzte. Der Schüler war so froh, dass sein bester Freund wieder hier war und er nicht weiterhin Angst haben musste, dass er ihn womöglich nie wieder sehen würde. Die Vorwürfe, die er sich – nach der Meinung seiner Mutter, unbegründeter Weise – gemacht hatte, waren nicht gerade flauschig gewesen. Ganz im Gegenteil, er hatte sich eingeredet schuld am Tod seines `großen Bruders´ zu sein. Bestimmt wäre alles anders gekommen, wenn er gewusst hätte, dass sein Vater eine Muggel-Waffe besaß! Harry brauchte nicht einmal die Gedanken seines Freundes zu lesen, um zu wissen, dass er über ihn nachdachte. „Sag mal, worüber zerbrichst du dir jetzt wieder den Kopf, Kleiner? Ich sagte doch, dass du dir keine Sorgen mehr machen musst!“ Beruhigend strich er dem anderen über den Arm, um ihm zu zeigen, dass er in Ordnung war und es keinen Grund mehr gab Angst zu haben. „Ja, ich weiß. Aber ich hatte nun mal Angst! Was, wenn du gestorben wärst? Das wäre meine Schuld gewesen!!“ Harry seufzte, schüttelte den Kopf und zog den anderen einfach an sich. „Sag sowas nicht! Wie hätte es denn deine Schuld sein sollen, du Dummkopf!? Glaubst du, dass man sie dir zugeschoben hätte?“ Severus wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, so legte er seine Arme um den anderen und genoss die Tatsache, dass sein `großer Bruder´ wieder da war. Es fühlte sich gut an von ihm festgehalten zu werden, das hatte bisher immer nur seine Mutter getan, und das auch sehr selten - wann sah er sie denn auch während des Schuljahres? „Mum hat auch gesagt, dass ich nichts dafür kann, aber trotzdem... Ich hätte dich aufhalten müssen!“, versuchte er seine Gefühle zu erklären und seufzte tief. Seine Hände krallten sich fester in die Kleidung seines besten Freundes und er entspannte sich zusehends. Harry war froh, dass er sich nicht von dem Heiler hatte dabehalten lassen, denn dann hätte nicht nur Sirius – wenn auch nicht halb so schlimm wie der junge Snape - weiter leiden müssen, sondern auch Severus, und das wollte er nun wirklich nicht. „Du bist mir vielleicht einer! Wie hättest du das denn machen sollen? Wir wissen beide, dass du das nicht gekonnt hättest, meinst du nicht auch?“, lachte Harry halbwegs, so dass Severus ihn böse anfunkelte, was allerdings nicht so wirklich erwünschte Wirkung erzielte. Allerdings wusste der Siebtklässler auch, dass das eben nicht böse gemeint, sondern die Wahrheit gewesen war. Er hätte Harry wirklich niemals aufhalten können! „Geht es Lucas gut?“, wollte er nun wissen, da er nicht länger an ihrem vorherigen Gespräch festhalten wollte und schaute interessiert auf. Das Gesicht Harrys war ruhig. „Ihm geht es gut, keine Sorge. Und dass ich meinen Sohn überhaupt zurück bekommen habe, habe ich dir zu verdanken. Du bist also ein Held!“ Das brachte den Jungen so sehr zum lachen, dass kleine Tränen hervortraten und er sich den Bauch halten musste. Irritiert musterte der Auror den anderen und fragte sich, was denn nun so lustig war? „Ich, ein Held?! Nein, wohl kaum! Ich war zu feige ihn vor dem Dunklen Lord zu retten!“ Diese Aussage traf den Älteren doch. War sich Severus eigentlich der Gefahr bewusst, der er sich ausgesetzt hätte, wenn er einen Rettungsversuch gestartet hätte? „Rede keinen Quatsch und mach dich nicht kleiner, als du bist! Außerdem wäre es dumm von dir gewesen, dich in Gefahr zu bringen! Ich möchte nicht, dass du dein Leben riskierst, wenn es nicht erforderlich ist, klar? Am Besten solltest du das niemals einfach so tun! Versprich mir, dass du nur dein Leben in Gefahr bringst, wenn du einen wirklich sehr guten Grund hast!“, schimpfte Harry mit einer solchen Ernsthaftigkeit, dass es dem Jüngeren mulmig wurde. Severus sagte daraufhin nichts, sondern beruhigte sich und sah betroffen aus. So drehte er sich ein wenig, lehnte sich wieder an den anderen und genoss einfach die Nähe zu Harry. Einige Zeit blieb es still in dem Zimmer, doch dann musste Harry einfach wieder reden. „Ich habe das eben ernst gemeint, Severus. Ich will nicht, dass dir etwas geschieht. Verstehst du mich? Ich habe schon so viele Menschen verloren, dir mir etwas bedeutet haben… Aber gut, jetzt etwas anderes: Als ich vorhin noch mit Sirius im Turm war, haben mir die anderen erzählt, was so passiert ist, als ich weg war. Und ich finde es sehr lieb und ehrenhaft von dir, dass du Lucas beschützen willst. Sie haben mir von dem Schwur erzählt. Du weiß, dass es ein Magischer war?“ Severus hielt den Atem an, nickte und war gespannt, was noch kommen sollte. Der andere ließ nicht auf sich warten: „Ich habe mir schon vor Lucas´ Geburt so einige Gedanken gemacht. Dabei habe ich eine Entscheidung getroffen, von der ich weiß, dass es vielleicht ein wenig riskant ist… Aber, Severus?“ „Ja?“, flüsterte Gefragter. „Ich möchte dich dennoch darum bitten...“ Harrys Blick war ernst und traf den des Schülers. Severus war zum zerreißen angespannt. „Um was willst du mich bitten?“ „Sev, möchtest du Pate werden?“ Das brachte den Jüngeren nun wirklich aus der Fassung. Er, Pate des Kleinen? Konnte das Wirklichkeit sein? „Ist das dein Ernst? Ich meine, wirklich?!“ Harry konnte nicht anders als zu grinsen. Er konnte die pure Freude in den Augen des anderen sehen und war froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. „Natürlich meine ich das ernst, was denkst du, weshalb ich das frage?“ „Ja, sehr gerne!“, bestätigte Severus sofort mit heftig nickendem Kopf. Dann herrschte wieder eine Weile Stille, doch der Jüngere musste den Gedanken, der ihm seit dieser Neuigkeit im Kopf herumschwirrte einfach aussprechen: „Was sagt Sirius dazu?“ Harry schaute auf den anderen herunter und kaute kurz auf der Unterlippe. „Ehrlich gesagt weiß er noch gar nichts davon. Aber ich denke nicht, dass er etwas dagegen haben wird. Und außerdem hat ein Kind normalerweise immer zwei Paten, oder? Dann kann er den anderen aussuchen!“ Das klang einleuchtend und Severus nickte zufrieden. Er freute sich wirklich unheimlich darüber und würde alles tun, um seiner neuen Verantwortung gerecht zu werden! So, mit knapp 2.400 Wörtern ist das Kapitel doch lang genug, finde ich!^^ Außerdem möchte ich das Ende so stehen lassen, ich denke, es passt gut so *g* Was haltet ihr von der neuen Version? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)