Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 11: Discussions ----------------------- 10 >>> Discussions <<< „Aber... aber du kannst das doch verhindern!!“, protestierte Ian, der nicht einsehen wollte, dass sein Sohn sterben sollte. Doch Harrys Gesicht sagte da etwas anderes. „Harry, verdammt, du kannst das nicht ernst meinen!“, wurde Ian nun lauter. Voller Emotionen sprang er beinahe auf und lief wie ein Tiger im Käfig hin und her. „Kannst du mir ins Gesicht sagen, dass du tatenlos mit ansehen kannst, dass Lily und James getötet werden?“, knurrte der Mann und sah wütend und verletzt zu ihm. „NEIN!“, entgegnete Harry nun ebenfalls lauter. „Glaubst du, es macht mir Spaß? Ich kann und darf da einfach nicht eingreifen! Es würde eine Menge Dinge verändern und womöglich viele Tote fordern!“ Kurz herrschte eine bedrückte Stille, in der keiner der beiden ein Wort herausbrachte, doch dann fuhr Harry fort: „Du glaubst nicht, wie viele Gedanken ich mir schon über all das gemacht habe. Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie es ist ohne Eltern aufzuwachsen und ihnen dann plötzlich zu begegnen? Und dann darf ich ihnen nicht einmal sagen, wer ich bin! Ich habe meine Eltern mein Leben lang vermisst, habe unter Muggeln leiden müssen, die Magie hassen! Was glaubst du, wie ich mich fühle, GROßVATER?!“ Wieder erfüllte Stille die Luft, doch dieses Mal war es anders. Das Wissen, das schwer zwischen ihnen hing, war zermürbend. Vor allem dieses eine Wort schien Ian hart getroffen zu haben. Großvater… Dieses eine Wort hatte ihn in die Realität zurückbefördert, in der er wieder klarer denken konnte und ihn die Nebel aus Wut nicht blind machten. Langsam wurde ihm auch bewusst, dass dieser junge Mann dort im Bett, der sein eigenes Kind in den Armen hielt, sein Enkel war! Die Erkenntnis, dass sein Enkel ohne Eltern hatte aufwachsen müssen, war grausam. Die Tatsache, dass er hatte leiden müssen und eine Bürde trug, die wohl niemand anderer haben wollen würde, kam noch erschwerend hinzu. Tatsächlich saß der Junge in einer Zwickmühle. Ian schluckte und nickte schließlich. Er wusste, dass er Harry Unrecht getan hatte. Doch der Junge würde sicherlich genauso denken und handeln, wäre er an seiner Stelle. Langsam drehte er sich zu dem Bett herum und schaute den Schwarzhaarigen an. „Es tut weh...“, flüsterte Ian schließlich. „Ja, ich weiß. Mir tut es auch weh. Glaub mir, ich habe Angst vor dem Tag, an dem es geschieht und ich wünschte, ich könnte es verhindern. Aber wenn ich das tue, besteht die Möglichkeit, dass ich niemals so stark werde, wie ich es geworden bin. Und das wiederum heißt, dass ich Voldemort niemals töten werde!“ Verstehend nickte der ältere Mann, dann keuchte er auf. Seine Augen wurden groß und das Gesicht ungläubig. „Du hast ihn getötet?!“ Harry sah seinen noch-nicht-Großvater leicht lächelnd an. „Ja, so sieht es aus. Aber das wird erst in circa zwanzig Jahren sein, nachdem er wieder auferstanden ist und einen neuen Höhepunkt seiner Macht erlangt hat.“ Es entstand eine erdrückende Pause in dem kleinen Raum, so dass auch Lucas darauf reagierte, indem er seinen Papa mit großen Augen beobachtete und dann an seinem Hemd zupfte. Trocken schluckte der Potter, dann stellte er eine andere Frage: „Und... was passiert mit Belinda und mir?“ Der Jüngere seufzte, dann schüttelte er den Kopf. „Ich wusste nicht mal, dass ich noch lebendige Großeltern hatte, geschweige denn, dass man mir jemals eure Namen gesagt hätte. Man hat mir nie von euch erzählt. Du verstehst also, dass ich dir darüber keine Auskunft geben kann?“ „Natürlich verstehe ich das. Aber was waren das für Leute, die dir das alles vorenthalten haben?“ Ein recht zynisches Lächeln trat auf die Züge des Dunkelhaarigen. „Es waren Muggel, aber auch Zauberer. Aufgewachsen bin ich bei Lilys Schwester und ihrem Mann. Sie haben mich für meine Existenz als Zauberer gehasst. Für sie war ich weniger wert als ein Hauself! Freiwillig hätten sie mir niemals etwas von der Zauberwelt gesagt. Und auch als ich in Hogwarts war, hat man mir nichts von euch gesagt. Das hätte Dumbledore eigentlich machen müssen, wenn du mich fragst…“ Ian setzte sich langsam auf den Stuhl, auf dem er schon zuvor gesessen hatte und betrachtete die beiden Nachkommen seiner Familie. Innerlich fragte er sich, ob er nicht schon bei ihrem ersten Zusammentreffen hätte eine Verbindung spüren müssen. Ob er nicht vielleicht darauf hätte kommen müssen, als er diese Vertrautheit zwischen ihnen gespürt hatte? Er hatte es sich nicht erklären können, diese Nähe, die er für eine Person empfunden hatte, die er zuvor noch nie gesehen hatte. Aber wer wäre wohl auf die Idee gekommen, dass dieser Mensch hier, selbst wenn es genetisch nicht mehr nachweisbar war, mit ihm verwandt war!? Letztendlich war es aber egal, ob Harry etwas an seiner Existenz verändert hatte, denn das Herz konnte man nicht täuschen und so würde immer ein Band zwischen ihm und den Potters bestehen. Langsam erhob sich der Ältere und streckte sich, dann lächelte er etwas erleichterter, aber dennoch mit einem Funken Trauer. „Soll ich die anderen reinholen? Sirius möchte bestimmt zu dir.“ Kurz darauf wurde sein Zimmer gestürmt. Als erstes warf sich ihm Belinda an den Hals und versicherte ihm, wie glücklich sie war, dass er endlich wieder aufgewacht war. „Danke“, murmelte er und reichte dann Lucas an die Frau weiter, damit Sirius sich auf ihn werfen konnte. „Ich hatte solche Angst!“, erklärte der Dunkelhaarige mit rauer Stimme und seufzte schwer. Dann wandte sich der Black an die anderen und bedachte sie mit düsteren Blicken. „Außerdem hat man mir nicht mal gesagt, dass du verletzt bist! Das hab ich erst vorhin erfahren, weil sich Snape verquatscht hat!“, fuhr er fort und küsste seinen Freund auf die Wange. Sanft streichelte Harry seinem Freund durch die Haare. „Tut mir leid, Liebling, aber sie wollten sicher nur, dass du dich nicht unnötig aufregst.“ Der Black schnaubte darauf bloß. „Als ob ich mir keine Sorgen gemacht hätte! Du warst schließlich tagelang ohne Erklärung fort!“ „Ich hätte mich aber gemeldet, wenn ich gekonnt hätte, das weißt du, oder? Und mir geht es ja nun wieder gut. Es gibt keinen Grund mehr, sich Sorgen zu machen.“ Immer noch nicht so recht überzeugt, streifte sich Sirius die Schuhe von den Füßen und schlüpfte unter die Bettdecke. „Ich bleibe jetzt hier, damit du nicht wieder etwas anstellst!“, entschied der Black und kuschelte sich richtig an. Belinda lächelte und kam heran, um den beiden ihren Sohn zu geben. Dankbar nahmen sie ihn entgegen und Sirius bettete den Kleinen auf der Brust seines Freundes. „Weißt du, wenn ich ehrlich bin, hätte ich nie im Leben damit gerechnet, dass mich jemand mit einer Muggelwaffe angreift... Ich meine, wir leben hier in der Zaubererwelt, oder?“, kam es dann plötzlich von dem Auror, der ungläubig den Kopf schüttelte. „Wenn ich den Kerl erwische, werde ich ihn in die Hölle schicken!“, knurrte Sirius die Hände zu Fäusten ballend. „Scht... Sirius, rede nicht so, wenn ihn jemand killt, werde ich das sein. Ich will nicht, dass du dir jemals die Hände schmutzig machst, klar?“ Der Jüngere sah zu Harry und dann zu Lucas, der selig schlief. Er seufzte, nickte aber schließlich und entspannte sich wieder. „Wenn du meinst. Jetzt musst du aber erst mal wieder gesund werden, okay? Und dann müssen wir herausfinden, wer uns Lucas weggenommen hat!“ Harry stimmte dem zu, ohne zu sagen, dass er bereits wusste, wer es gewesen war. Severus hatte ihm ja gesagt, dass er Peter gesehen hatte, doch schon vorher hatte sich die Ratte durch den Kreisel verraten. Die Frage war jetzt, wie er diesem kleinen Verräter eine auswischen konnte. Auf alle Fälle durfte er ihn nicht jetzt schon töten, denn er war es ja, der später seine Eltern verraten würde... Und diese Dinge mussten, trotz seelischer Schmerzen, ebenfalls bedacht werden. Letztendlich würde seine Rache kommen, wenn auch erst später, denn der Zeitpunkt der letzten Rechnung näherte sich mit jedem Tag... --- In der Zwischenzeit hatte jeder Schüler in Hogwarts erfahren, dass Harry Letum im Krankenhaus lag und man Sirius, samt Kind, ebenfalls dorthin gebracht hatte. Die einen – wie Lucius Malfoy und Peter Pettigrew – freuten sich darüber, andere machten sich leichte Sorgen. Die Gerüchte, die in Umlauf waren, jagten den Marauders und Lily immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken. Sie wurden immer wilder und spekulativer, aber nichts schien der Wahrheit nahe zu kommen – zumindest nahmen sie das an, denn was mit Harry passiert war, wussten drei von fünfen nicht. Erst der Schulleiter hatte es geschafft, die Schüler ruhig zu stellen. Und damit die vier Häuser nicht gleich wieder aufeinander hockten und ihre Fantasie weiter gegenseitig anzufeuern, hatte er sie in ihre Räume geschickt. --- Mittlerweile war es spät geworden und eine der Krankenschwestern hatte verkündet, dass die Besucher am nächsten Tag wieder kommen sollten. Selbstverständlich hatte Sirius sofort protestiert. Nach einigem hin und her hatte die Schwester aufgegeben und den Heiler geholt, damit er dem Jungen sagte, dass er nicht bleiben durfte. Allerdings hatte niemand damit gerechnet, dass Poppy sich einmischte und schließlich eine kleine Diskussion mit dem Mann führte. Der Heiler hatte keine Chance gegen sie und so hatte sie am Ende durchgesetzt, dass Sirius und Lucas bei Harry bleiben durften. Dankbar zu der Schulkrankenschwester schauend, kuschelte sich der dunkelhaarige Junge sofort wieder in seine Ausgangsposition, ganz dich an seinen Freund. Poppy legte das Baby derweil in die extra herbeigebrachte Wiege. Ian und Belinda standen an der Tür und beobachteten das Paar lächelnd. Es war schön zu sehen, dass es Harry wieder gut ging und er sich um seine kleine Familie kümmern konnte. Dass die drei auch hier zusammen bleiben durften, beruhigte sie ebenfalls. Ian dachte allerdings auch an das Gespräch zurück und das, was er währenddessen erfahren hatte. Irgendwie musste dem doch entgegenzuwirken sein! ...oder? Er seufzte und beschloss mit seinem Sohn zu sprechen. Vielleicht konnte er mit James´ Hilfe etwas ändern? Auch wenn Harry nichts ändern konnte, er würde nichts unversucht lassen. Selbst, wenn das bedeutete, dass Voldemort nicht besiegt werden würde. Er wusste, es war egoistisch, aber er war nun mal Vater und wollte seinen Sohn nicht verlieren. Dann atmete er noch einmal durch, legte den Arm um seine Frau. „Lass uns gehen“, meinte er leise und Belinda nickte. So winkte das Paar noch mal zum Abschied und verschwand um die Ecke. --- Die Potters waren von London direkt nach Hogwarts gereist, um den Jugendlichen endlich mitzuteilen, was sich zugetragen hatte. Mit Sicherheit waren sie alle durch das dramatische Auftauchen des Heilers und dann von ihnen selbst in Paik versetzt worden. Und nun saßen sie schon so lange auf glühenden Kohlen, dass sie es sich verdient hatten, erlöst zu werden. Zuerst hatten sie angenommen, dass die Jugendlichen auf der Krankenstation warten würden. Als sie dort aber nicht waren, versuchten sie es im Gemeinschaftsraum der Gryffindors, der laut und mit neugierigen Ohren gefüllt war. „Kinder, kommt ihr mit?“, fragte Belinda, als sie die Fette Dame dazu gebracht hatten, sie herein zu lassen. Eine wirklich schwere Aufgabe, die erst gelungen war, als Harrys Name gefallen war. So suchte sich die kleine Gruppe schnell einen leeren Raum. „Wo sind denn Eileen und Severus?“, wandte sich Ian an die Kinder. „Na ja, als alle Schüler in ihre Häuser geschickt worden waren, sind die beiden in die Kerker runter.“ Verstehend nickte der Mann seinem Sohn zu, dann sorgte er dafür, dass Zauber und Flüche für genügend Privatsphäre vorhanden waren. Jeder unerwünschte Gast würde sich wünschen, nie gelauscht zu haben. „Harry ist aufgewacht und Sirius und Lucas sind bei ihm. Aber es war wirklich knapp, das muss ich sagen“, begann der Potter und sah jedem einmal in die Augen. „Es geht ihm aber wieder besser?“, fragte James begeistert und Belinda nickte lächelnd. „Ja, er ist auf dem Weg der Besserung.“ Die Jugendlichen freuten sich offensichtlich, doch da gab es immer noch etwas, das Remus wissen wollte: „Was hatte er überhaupt?“ Natürlich war den beiden klar gewesen, dass die Schüler das auch erfahren wollten, doch das sie es gleich jetzt sagen sollten? Offensichtlich war Remus aber nicht entgangen, dass bisher nicht erwähnt worden war, was eigentlich mit Harry geschehen war. „Er wurde angeschossen“, sagte Ian schließlich recht nüchtern. „Angeschossen?!“, kam es schockiert im Chor. So wirklich glauben wollten es die Jugendlichen nicht. „Ja, so ist es. Severus´ Vater besitzt ein Muggel- Schießeisen, das er leider auch benutzt hat“, fuhr er fort. Nach einer Weile beendeten die Erwachsenen das Gespräch und verabschiedeten die Schüler, die sich gleich auf den Weg ins Bett machten. Das war der Moment, auf den Ian Potter gewartet hatte. „James, bleib bitte noch!“ Der Junge war verwirrt, nickte seinem Vater aber zu und schenkte Remus ein Schulterzucken. Die beiden verabschiedeten sich voneinander, indem sie sich zunickten, Lily bekam einen Kuss und dann schloss sich die Türe. Nur James, Ian und Belinda waren nun noch in dem kleinen Zimmer. Fragend sah der Jugendliche seine Eltern an. Es wunderte ihn, dass, was auch immer sie ihm sagen wollten, nicht bis morgen warten konnte. War es denn wirklich so wichtig? Dem Gryffindor fiel auf, dass sein Vater sehr besorgt war und das war etwas, das selten der Fall war. „Dad?“, fragte er nun selbst etwas beunruhigt nach. „James…“, setzte Ian an und unterbrach sich selbst kurz. Er wusste nicht genau, wie er es seinem Jungen beibringen sollte. „James, ich habe heute etwas erfahren, das mir Angst macht“, erklärte er ernst, darum bemüht seinen Sohn nicht zu sehr zu schocken. Die Worte an sich erschreckten James sehr wohl, denn sein Vater hatte noch niemals so etwas gesagt. Solange er ihn kannte, hatte er niemals Angst gezeigt, wenn er welche gehabt hatte. Und James wusste, das hatte er getan, um ihn und seine Mutter zu schützen. „Ich weiß, dass es seltsam ist, so etwas aus meinem Mund zu hören. Aber ich hab nicht um mich Angst, James.“ Belinda spürte, dass es hier um etwas ging, das sehr groß war und gleich würden Informationen preisgegeben werden, die sie wohl lieber nicht wissen wollte. „Ich habe Angst um dich, mein Sohn!“ Seine Frau und sein Sohn standen wie vom Blitz getroffen da und wussten nicht, was sie sagen sollten. James schien das Ganze allerdings schneller zu verarbeiten, als sein Vater angenommen hatte und brach sogar plötzlich in Gelächter aus. „Guter Witz! Echt, beinahe wäre ich dir auf den Leim gegangen!!“, lachte er weiter und musste aufpassen nicht umzufallen. Belinda hingegen beobachtete ihren Mann ganz genau und ihr fiel sofort auf, dass er noch immer ernst war. Vielleicht war sein Gesicht noch wesentlich maskenhafter geworden. Das bisschen Angst, das er ihnen hier gestanden hatte, war wohl bei weitem nicht alles. „Das war kein Witz, James! Ich habe erfahren, dass du sterben wirst!!“ So, auch das Kapitel ist fertig überarbeitet. Wie gefällt es euch? Ich denke, es ist gut geworden^^ Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)