Ein bisschen Spaß muss sein - die ganze Story von JonahThera (Jibbs, Tiva, McAbby) ================================================================================ Kapitel 46: Kapitel 43.3 bis Epilog ----------------------------------- talöle hier kommt nun der Rest meiner Story in einem Animexx Kapitel bin es leid, jedes einzeln hochzuladen *lach* also viel Spaß damit LG JT Kapitel 43.3.: Tim fuhr schnell, aber lange nicht so riskant wie Gibbs oder Ziva. Diese saß neben ihm auf dem Beifahrersitz und starrte wortlos aus dem Fenster. Der junge Mann machte sich riesige Sorgen um seine Liebste. Die Forensikerin war am Morgen nicht auf Arbeit erschienen und man konnte sie auch nirgends erreichen. Schließlich haben sie herausgefunden, dass Abby entführt wurde. Entführt von einem Mann, vor dem die junge Frau schon seit einiger Zeit Panik hatte, auch noch nachdem Gibbs ihn wegsperren lassen hatte. Nun wusste er, dass ihre Angst berechtigt war und er machte sich Vorwürfe, nicht besser auf sie aufgepasst zu haben. Kurz warf er einen Blick zu seiner Kollegin. Auch um sie sorgte er sich momentan. Ziva David war schwanger und am liebsten hätte er sie im Hauptquartier gelassen. Doch dann wäre die junge Israelin vermutlich auf eigene Faust nachgekommen. Seufzend bemerkte der Specialagent, dass seine Partnerin immer blasser wurde und immer wieder für Sekunden die Augen schloss. Er hatte es eilig. Sie waren auf dem Weg zu Mawhers Wohnsitz. Er hoffte, dass Abby dort sein würde, er sie endlich in den Arm nehmen konnte und alles wieder gut wurde. Doch trotzdem fuhr er die nächste Abfahrt ab und hielt auf dem Seitenstreifen. Ziva blickte ihn überrascht an. Ihre dunklen Augen huschten wirr umher. Tim beugte sich über sie hinweg und öffnete die Tür auf ihrer Seite. Er löste ihren Gurt und Ziva ließ sich ohne Protest von ihm so drehen, dass ihre Beine außerhalb des Wagens waren und sie frische Luft bekam. Die kühle Märzluft schien ihr gut zu tun, denn langsam kehrte die Farbe in ihr Gesicht zurück. Tim selbst stieg auch auf und atmete tief ein und aus, um seine angespannten Nerven etwas zur Ruhe zu bringen. Nach fünf Minuten setzte er sich wieder hinters Steuer und legte Ziva eine Hand auf die Schulter. „Geht es wieder?“, fragte er und lächelte lieb. Sie schwang die Beine wieder ins Auto und schloss die Tür. Während sie nach dem Gurt griff, um sich wieder anzuschnallen, lächelte sie ihn dankend an. „Ja, Tim. Lass uns Abby retten.“ Der MIT-Absolvent nickte und startete den Motor. Der Rest der fahrt verlief genauso schweigsam wie der Anfang, doch diesmal behielt Ziva ihre Gesichtsfarbe und beide schienen sich darauf vorzubereiten, Mawher zu richten in seinen Allerwertesten zu treten. Als sie in die Straße einbogen, entdeckten sie bereits den Wagen von Gibbs. Kurz hinter ihm parkten sie und der Boss kam auf sie zu. Von Tony war nichts zu sehen. Tim stieg aus und sah seinen Vorgesetzten fragend an. Dieser durchbohrte ihn mit seinem Blick und schaute auch leicht gereizt zu Ziva, die noch immer im Wagen saß und ihre Waffe bereit machte. „Ziva ist schlecht geworden. Wir haben kurz gehalten, damit sie frische Luft bekommt.“, erklärte McGee leise die Verspätung und nun wanderte Gibbs’ Blick besorgt über die junge Officer vom Mossad. Doch sein jüngster Agent schüttelte nur den Kopf, um ihn zu bedeuten, dass es Ziva wieder gut ging, als diese die Tür öffnete und ebenfalls ausstieg. In dem Moment kam Tony um eine Hecke einige Meter entfernt und lief auf sie zu. Er warf seiner Freundin einen lächelnden, verliebten Blick zu und wand sich dann seinem Boss zu. Ziva kam um das Auto herum und sah zusammen mit Tim und Gibbs den Italiener fragend an. „Mawher scheint da zu sein. Von Abby konnte ich nichts sehen.“, verkündigte er und sein Boss nickte. Er sah mit zu Schlitzen verengten Augen zu dem Haus, in dem sich Mikel Mawher zu befinden schien. „McGee, DiNozzo, ihr geht hinten rum. Ziva, wir klopfen an.“ Ein schiefes Grinsen zierte seine Lippen, doch seine Augen sprachen die Ernsthaftigkeit dieser Situation aus. Die drei Agents nickten und jeder machte sich zu dem befohlenen Plätzen. Gibbs und Ziva standen gerade vor der Tür, als sie von Tony und Tim die Bestätigung bekamen, dass sie hinterm Haus Stellung bezogen hatten. Gibbs betätigte die Klingel. Er warf einen knappen Blick zu Ziva. Ihr schien es wirklich wieder gut zu gehen. Ihm war klar, dass schwangeren Frauen öfters Mal schlecht wurde. Das war auch bei Shannon so gewesen und er fand es damals furchtbar, weil er ihr partout nicht helfen konnte. Doch Ziva war ein anderes Kaliber als seine verstorbene Frau. Er verscheuchte den Gedanken schnell, als er von drinnen Schritte hörte. Sowohl Ziva, als auch der Chef hatten ihre Hand an ihre Waffe gelegt und warteten angespannt darauf, dass die Tür geöffnet wurde. Doch es tat sich nichts. „Wer ist da?“, erklang plötzlich die vertraut irre Stimme Mawhers. Ziva sah zu Gibbs und schien ratlos, ob sie sich zu erkennen geben sollten. „Agent Gibbs und Officer David, NCIS.“, erklang die feste Stimme des älteren Agents. Er hoffte, den Mann wieder so weit einschüchtern zu können, dass das Problem ohne Komplikationen gelöst werden konnte. Doch bevor er weiter sprechen und somit seinen Plan weiter verfolgen konnte, geschah etwas, was Gibbs dem Mann, obwohl er irre war, nicht zu getraut hatte. Ein lauter Schuss zerriss die Stille. Gibbs ließ sich zu Seite fallen, griff nach Zivas Hand und zog sie mit sich, bevor weitere Schüsse fielen. Gibbs hob seine Hand, brüllte ihn sein Mikro, dass Tony und Tim zugreifen sollten. Im nächsten Moment war er auf den Beinen und trat die Tür ein, stürmte in das Haus. Am anderen Ende des Flures konnte er sehen, wie Tony und Tim sich im Wohnzimmer umsahen und auf ihn zukamen. Gibbs bedeutete ihnen, dass er nach oben ging. Tony folgte ihm wortlos, während Tim sich dem Keller zuwand, als er Ziva in der Haustür stehen sah. Der junge Agent ging davon aus, dass sie ihm folgen würde und ihm so den Rücken frei hielt. Das Licht war schlecht, während er langsam die Treppe hinabstieg, die Waffe im Anschlag. Sein Blick glitt aufmerksam umher und so entdeckte er das leichte Blitzen sofort. Er fuhr herum und ihm gegenüber stand Mawher. Die Waffe hing locker in seiner Hand und sein Gesicht zierte ein irres Grinsen. Er fuchtelte mit der Hand umher. Tim sah ihn ernst in die Augen. „Lassen sie die Waffe fallen.“, forderte er ihn mit lauter und durchdringender Stimme auf. Mawher lachte nur leise und schüttelte den Kopf, während sein Blick weiter auf dem Agent haftete. Tim schnaufte. Der Anblick des Mannes machte ihn wütend und er spürte Ungeduld in sich aufkeimen. Plötzlich stockte er, als er hinter Mawher eine Bewegung wahrnahm. Er fixierte den Punkt in der Dunkelheit. Nach und nach zeichneten sich Konturen einer Person ab und Tim erkannte schließlich, dass es Abby war, die auf einer dünnen Pritsche lag. Ihre Hände waren an den Rand des Bettes gefesselt. Geschockt merkte er, dass sie noch blasser als sonst war und anscheinend auch nicht bei Bewusstsein. Auf dem Boden entdeckte er eine Spritze, die im matten Licht funkelte. „Was hast du mit ihr gemacht?“, funkelte er den noch immer lachenden Mawher wütend an. Seine Zähne knirschten bedrohlich, während er immer wieder zu seiner Freundin sah. „Abby gehört zu mir. Wir werden Beide zusammen ins andere Reich hinüber gehen.“ „Das werde ich zu verhindern wissen.“, fauchte Tim nun regelrecht. Mawher ging langsam rückwärts und ließ sich auf den Rand der Pritsche sinken. Mit dem Lauf der Waffe strich der Irre eine Strähne aus Abbys Stirn. Dann hob er die Waffe und hielt sie McGee entgegen. Der Blick des Irren verfinsterte sich plötzlich und er neigte den Kopf. Seine Augen fixierten den Specialagent bedrohlich. „Aber zuerst musst du sterben.“, gab er mit tiefer Stimme von sich. Gibbs und Tony trafen sich gerade auf dem Flur zu. In keinem der oberen Räume hatten sie etwas gefunden und wollten sich nun wieder auf den Weg ins Erdgeschoss machen, als ein Schuss die Stille störte. Alarmiert sahen sie sich an und stürmten im nächsten Moment bereits die Treppe hinab bis runter in den Keller. Dort entdeckten sie Tim neben einer Person hockend. Gibbs war mit wenigen Schritten bei ihm und erkannte in dem leblosen Körper am Boden Mikel Mawher. Auch Tony stand wenige Sekunden später neben dem Kollegen und sah gebannt auf die bewusstlose Abby. Gibbs strich ihr über den Arm. Kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn. „Er hat ihr Insulin gespritzt. Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen.“, schaute Tim seinen Chef kurz an. Dieser nickte und wollte seine Waffe wegstecken, um sein Telefon rauszuholen, während Tony sein Messer nahm und die Fesseln der Forensikerin löste, als plötzlich hinter ihnen etwas die Treppe runterpolterte. Sofort griffen die drei Männer wieder nach ihren Waffen und drehten sich ruckartig um, bevor ihnen der Atem stockte. Tony ließ seine Waffe fallen und lief zu dem Bündel Mensch, das am Fuße der Treppe zusammengrollt lag und leise wimmerte. „Ziva!“ Vorsichtig nahm er sie in den Arm und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Gibbs hockte kurz später neben ihnen und sah seine Agentin besorgt an. Ihre Hände lagen auf ihren Bauch und ihr Atem ging schwer und flach. Mit zitternder Hand hob Tony ihre an und sah geschockt zu seinem Boss. Eine stark blutende Schusswunde zierte die untere rechte Hälfte ihres Bauches. Gibbs schluckte. Sie musste getroffen worden sein, als Mawher sie durch die Tür beschossen hatte. Warum hatte er nicht gleich nach ihr gesehen? Er war einfach ins Haus gestürmt, ohne sich um seinen Partner zu kümmern. Eine leises ‚Scheiße’ verließ seine Lippen. Nun holte er zügig sein Handy heraus und bestellte zwei Krankenwagen und Ducky zum Haus von Mawher. Er zog seine Jacke aus und gab sie Tony, damit der sie auf die Wunde drücken konnte, in der Hoffnung, dass die Blutung einigermaßen gestoppt wurde. Total verunsichert sah er zwischen den zwei Frauen seines Teams hin und her. Heute war ein schlechter Tag, ein sehr schlechter Tag. Inständig schickte er ein Stoßgebet gen Himmel, dass dieser Tag nicht noch schlimmer wurde. Er wollte keinen seiner Leute verlieren. Das würde er sich niemals verzeihen können. Leroy Jethro Gibbs verspürte Angst, extreme Angst. Er schaute zu Tony. In seinen Augen hatten sich Tränen gebildet. Beruhigend versuchte er auf Ziva einzusprechen, die ihn aus matten, braunen Augen fixierte und so versuchte wach zu bleiben. Sanft strich er über ihre Stirn, küsste ihre dunklen Haare. Die Angst seine geliebte Freundin und das ungeborene Kind zu verlieren, stand ihm ins Gesicht geschrieben. Tim hingegen war inzwischen schon einmal die Treppe hoch gerannt und wieder zurückgekommen. Er versuchte Abby ein wenig warmes Wasser mit Zucker einzuflößen und so die Wirkung des Insulins aufzuheben. Ab und zu warf er einen besorgten Blick zu Ziva und wieder wünschte er sich, die junge Frau im Hauptquartier gelassen zu haben. Nach schier unendlichen Minuten erklangen endlich die Sirenen der Krankenwagen und Gibbs hechtete die Treppe hoch. Ende Kapitel 44: Ihre Hackenschuhe klackten schnell den langen Gang entlang. Suchend sah sie sich um und bog um eine Ecke. Endlich erblickte sie die drei Häufchen Elend. Mit hängenden Schultern saßen sie auf den kalten Plastikstühlen und starrten vor sich hin. Tonys Hände umschlossen die mit Blut getränkte Jacke von Ziva. Gibbs lehnte seinen Kopf an die weiße Wand und starrte in das kalte Licht, das von der Decke schien und McGee blickte einfach nur auf den Boden. Mit wenigen Schritten war sie bei ihnen und ihre grünen Augen glitten mitleidig über die drei Agents ihres Dienstes. Keiner von ihnen schien sie zu bemerken, also setzte sie sich stumm auf den freien Platz neben Gibbs. Bereits am Telefon hatte der Teamleiter ihr erzählt, was geschehen war, so dass sie jetzt keine Fragen stellen wollte. Minutenlang rührte sie sich nicht, starrte wie die drei Männer stumm vor sich hin. Schließlich sah sie aber zu Jethro. Seine Augen sprachen Bände für sie. Er machte sich Vorwürfe, dass er nicht gleich nach dem Schusswechsel nach Ziva gesehen hatte. Er fürchtete nun auch sie zu verlieren, so wie Kate vor fast drei Jahren gestorben war. Außerdem machte er sich Sorgen um seine Abby. Die Forensikerin war wie eine Tochter für ihn. Keine der Frauen durfte sterben, denn das würde niemand des Teams verkraften. Tonys Tränen waren zwar inzwischen versiegt, aber der Tod seiner Freundin würde ihn nie mehr zur Ruhe kommen lassen. Das war ihr vermutlich genauso klar wie Gibbs, dessen Blick kurz zu seinen Agents huschte und dann wieder einen Punkt an der Decke fixierte. Nach Sekunden überwand sie sich und griff nach seiner Hand. Sanft drückte sie diese, vermied es aber ihn anzusehen. Auch Gibbs löste seinen Blick nicht von der Decke, erwiderte den Druck aber sachte und verharkte seine Finger mit ihren. Ein stummes und freudloses Lächeln glitt schemenhaft über ihre Lippen, bevor wieder absolute Stille herrschte und jeder seinen Gedanken und Hoffnungen nachhing. Gibbs tat es gut, ihre warme Hand zu spüren. Seine eigenen Finger waren kalt. So kalt, wie seine Gedanken düster waren. Doch ihre Anwesenheit beruhigte ihn ungemein. Er schöpfte Hoffnung, dass alles glimpflich ausgehen würde. Er wusste nicht, was er machen und sagen würde, wenn Ziva überlebte, was er so hoffte. Doch dass sie das Kind verloren hatte, war ihm klarer, als alles andere. Er gab sich die Schuld. Vielleicht hätte man es verhindern können, wenn er sofort einen Arzt gerufen und Ziva nicht so viel Blut verloren hätte. All solche Gedanken spukten ihm durch den Kopf und er schaffte es nicht sie zu verbannen. Er atmete tief durch und übte leichten Druck auf die warmen Finger von Jenny aus. Zwei Stühle weiter erhob sich Tim und trottete wortlos den Gang hinunter. Dem jungen Agent kam es wie eine Ewigkeit vor, dass sie hier schon auf Ergebnisse warteten. Im Krankenwagen hatte man ihm schon gesagt, dass er mit dem Zuckerwasser richtig gehandelt hatte und die Hoffnung, dass Abby ohne Schäden davon kam, recht hoch war. Doch seine Sorge galt auch Ziva. Ihre Wunde sah nicht besonders gut aus und saß an einer wohl absolut ungünstigen Stelle für eine Schwangere. Er fürchtete, dass die Hoffnung sehr gering war, dass die Israelin ihr Kind behalten würde. Seufzend starrte er auf den Kaffeeautomaten. Wie in Trance betätigte er ihn und machte sich Minuten später mit vier Bechern auf den Rückweg. Bei den anderen angekommen, verteilte er sie und bekam von allen ein stummes, aber dankbares Nicken. Irritiert stellte Tim fest, dass Gibbs und die Direktorin Händchen hielten. Er tat so, als hätte er es nicht bemerkt, aber seine Gedanken gingen sofort eigenartige Wege. Als er Tony seinen Becher gab, zitterte dessen Hand noch immer und Tim konnte die Angst in den Augen des Italieners sehen. Er hatte einfach am meisten zu verlieren und er tat Tim unendlich leid. Selbst wollte er nicht mit ihm tauschen, doch es war furchtbar, wenn man s etwas erleben musste, auch als guter Freund des Opfers. Langsam ließ er sich auf seinen Stuhl sinken und nippte an dem heißen Bohnengetränk. Wieder vergingen mehrere Minuten der absoluten Stille, bevor sich die Schwingtür öffnete und eine Schwester heraustrat. Hinter ihr folgte ein weißes, steriles Krankenhausbett und die vier Wartenden starrten gebannt zu dem, was da kam. Ein schwaches Lächeln strahlte ihnen entgegen und Tim stand keine Sekunde später neben dem Bett und griff nach Abbys Hand. Sie war bei Bewusstsein, schien aber noch ziemlich schwach zu sein. Gibbs kam zu Tim und strich der Forensikerin lächelnd übers Haar. Jenny war sitzen geblieben und nickte ihre mit einem erfreuten Lächeln zu. Dann schoben die Schwestern das Bett weiter. Tim begleitete sie, während Gibbs sich wieder setzte. Er legte Tony eine Hand auf die Schulter und dieser lächelte ihn traurig an. Auch der Italiener war froh, dass es Abby anscheinend wieder gut ging, doch die Sorge um seine Freundin überwog um vieles. Er konnte sich nicht vorstellen, ohne sie zu sein. Eine Nacht ohne sie würde er schon nicht ertragen können und eher wahnsinnig werden. Er liebte sie einfach über alles und er sehnte sich bereits jetzt nach ihren dunklen Augen und dem wunderschönen Lächeln, wenn er sie glücklich gemacht hatte. Es würde ein schwerer Schicksalsschlag werden, wenn sie das gemeinsame Kind verlor, doch lieber das Baby, als sie. Ein Kind konnten sie immer noch bekommen. Er wollte jetzt einfach nur, dass Ziva überlebte und er sie wieder in den Arm schließen konnte. Es verging noch eine lange Zeit, in der die drei Zurückgebliebenen stumm vor sich hinstarrten und hofften, endlich Nachricht zu bekommen. Jen war inzwischen eingenickt und ihr Kopf ruhte an Gibbs’ Schulter, der wieder ihre Hand hielt und sanft mit dem Daumen über ihren Handrücken strich, während seine Gedanken wild durcheinander sprangen. Die zwei Männer hoben aufmerksam die Köpfe, als sich die Türen wieder öffneten. Tony sprang auf und starrte gebannt auf die anscheinend schlafende Ziva. Ein Schlauch, dessen Nadel in ihrem Handrücken steckte, führte zu einem Beutel mit Blut und einem weiteren mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Über einen Nasenschlauch wurde sie beatmet und den Italiener erschreckte es zutiefst, wie blass seine Freundin war. Zitternd griff er nach ihrer zierlichen Hand und drückte sie sanft. Hinter dem Bett folgte ein Mann im Kittel und sah die drei Wartenden interessiert an. „Doktor Blane. Ich habe ihrer Kollegin operiert.“, stellte er sich vor. „Anthony DiNozzo. Ich bin ihr Freund. Unser Boss Agent Gibbs und Director Shepard.“, stellte Tony alle mit bebender Stimme vor. Ängstlich betrachtete er seine Liebste. „Miss David hat die Operation soweit gut überstanden. Sie hat viel Blut verloren, aber das gleichen wir gerade mit Blutkonserven aus. Für das Baby konnten wir leider nichts tun. Miss Davids Körper hatte den Embryo bereits abgestoßen, bevor der Krankenwagen bei uns angekommen ist.“, teilte der Arzt mit und bedachte Tony mit einem mitfühlenden Blick. „Wir bringen sie jetzt auf die Intensivstation.“, schloss er seinen Vortrag und die Schwester schob das Bett weiter. Nachdem Gibbs und Jenny, die inzwischen aufgewacht war, ihm zugenickt hatten, folgte Tony ihnen. Gibbs seufzte erleichtert und schloss für einen Moment die Augen. Jenny strich ihm über den Rücken und lächelte genauso erleichtert. „Sie lebt, Jethro.“ Der Senioragent nickte und schenkte seiner Vorgesetzten ein mattes Grinsen. „Lass uns Abby und Tim Bescheid sagen.“, meinte er fast tonlos und griff nach ihrer Hand, um sie mit sich zu ziehen. Wortlos ließ sie ihn gewähren und folgte ihm. An der Rezeption erkundigten sie sich nach dem Zimmer und standen wenige Minuten später an die weiße Tür. Ein kräftiges Herein erklang und die Beiden betraten das Zimmer. Abby saß inzwischen aufrecht im Bett und strahlte sie freudig an. Tim hockte neben ihr auf der Bettkante und hielt die Hand seiner Freundin. „Wie geht es dir, Abbs?“, fragte Gibbs und strich ihr wieder über die schwarzen Haare. „Danke, wieder ganz gut.“, griente sie und Tim sah fragend zwischen seinem Boss und der Direktorin hin und her. Er hatte Abby bereits erzählt, dass Mawher Ziva angeschossen hatte und sie im OP war. Auch die Gothlady setzte nun einen fragenden Blick auf. „Ziva hat so weit alles gut überstanden. Tony ist bei ihr.“, beantwortete Jenny die stumme Frage des Pärchens. Tim atmete erleichtert aus und nickte zufrieden. Abby aber starrte die Direktorin noch immer mit einer Frage auf den Lippen an. Auch diese konnte sich die rothaarige Frau denken und schüttelte stumm den Kopf. Abbys Blick senkte sich. „Arme Ziva. Sie hat sich so auf das Baby gefreut.“, flüsterte sie und ihre kleiner Schmollmund zuckten leicht. Gibbs drückte ihr einen Kuss aufs Haar und schaute dann zu Jenny. „Ich denke, wir Zwei machen uns mal. Ducky will sicher auch wissen, was los ist und der Bericht schreibt sich nicht von alleine.“ Die Rothaarige nickte und lächelte dem Pärchen stumm zu, bevor sie die Hand zum Abschied hob. Gibbs wechselte noch kurz ein paar Worte mit seinem Agent und folgte seiner Direktorin anschließend. Auf dem Parkplatz angekommen, blieben sie stehen und sahen sich eine Weile stumm an. „Es hätte nichts geändert, wenn du gleich einen Krankenwagen gerufen hättest, Jethro. Ziva hätte das Kind auch so verloren.“, sah sie ihn eindringlich an und ein schwaches Zucken mit den Schultern bekam sie als Antwort. Ganz überzeugt davon, war er nicht. Aber wahrscheinlich hatte Jenny Recht. Wenn die Kugel sie an der Schulter getroffen hätte, wäre es vermutlich nicht zu dieser kleinen Katastrophe gekommen. Er hoffte nur, dass die Israelin den Verlust gut überstehen würde und es nicht zu sehr die Beziehung zu Tony belastete. Er lächelte matt, bevor er sich auf den Weg zu seinem Auto machte. Jenny sah ihm seufzend hinterher. Auch sie hatte Angst, dass ihre Freundin nicht damit klar kam und es dadurch ernste Probleme mit Tony gab. Doch sie hoffte, dass die Liebe der Beiden stark genug sein würde, diese Krise zu überstehen. Jenny saß an ihrem Schreibtisch und las die Berichte, die ihr heute Morgen gebracht worden waren. Abbys Entführung war inzwischen eine Woche her. Die Forensikerin sprang bereits wieder in ihrem Labor rum und sie und Tim hatten ihren ersten Jahrestag groß nachgefeiert. Die Direktorin war froh, dass dieses Pärchen die Geschehnisse gut überstanden hatten und sie ihre Liebe noch wesentlich stärker gemacht hatte. Leider konnte sie dies nicht über das zweite Pärchen in Gibbs’ Team machen. Nachdem Ziva von dem Abgang erfahren hatte, wollte sie niemanden sehen. Nicht mal Tony durfte sie besuchen. Die Israelin schien ihre eigene Art zu haben, damit umzugehen und schloss ihren Freund dabei leider aus. Dementsprechend war die Laune des Italieners auch nicht die beste. Er starrte gedankenverloren vor sich hin und bekam so gut wie nichts wahr, was um ihn herum geschah. Selbst die Wutausbrüche von Gibbs ließen ihn kalt. Vielleicht ahnte er, dass der Teameiter ihn nur deswegen ständig anpflaumte, um ihn aus seiner Trübsinnigkeit zu holen. Wirken tat es zumindest nicht. Tony wollte von nichts wissen. Er wartete nur darauf, dass Ziva endlich anrufen würde und er zu ihr konnte, ohne, dass sie ihn gleich wieder vor die Tür beförderte. Jen nahm die Brille ab und rieb sich über die Augen. Wieder einmal warf sie einen Blick zum Telefon. Sie hatte schon oft überlegt, Ziva anzurufen und nach ihrem Befinden zu fragen. Aber die junge Frau hatte extrem klar gemacht, dass sie wirklich niemanden sehen oder hören wollte. Ein unentschlossenes Seufzen verließ den Mund der Direktorin. Ende Kapitel 45: Wieder war eine Woche vergangen und noch immer hatte sich Ziva bei keinem von ihnen gemeldet. Die junge Frau schien der Verlust ihres Kindes mehr getroffen zu haben, als jeder von ihnen befürchtet hatte. Aber auch Tony war mit den Nerven weit unter Null angekommen. Gibbs hatte ihn inzwischen beurlauben lassen, gewährte ihm aber trotzdem im Büro auf Zivas Anruf zu warten. So hatte der Teamleiter seinen Agent wenigstens im Blick und konnte eingreifen, falls dieser wirklich vollkommen zusammenbrach. Abby brachte dem Italiener jeden Tag Kaffee und ging mit ihm Mittagessen, damit der Mann wenigstens etwas zu sich nahm. Tim unterhielt sich viel mit ihm, erzählte über den Fall, den er und Gibbs gerade zu lösen versuchten. Ab und zu gab Tony auch Mal ganz gute Ideen dazu, aber wirklich über das Verbrechen nachdenken tat er nicht. Jenny saß wieder in ihrem Büro. Vor wenigen Minuten hatte sie eine Videokonferenz beendet und nippte nun an einer frischen Tasse Kaffee. Ihre Gedanken machten die eigenartigsten Sprünge. Zum einen überlegte sie noch immer, einfach unangemeldet bei Ziva reinzuplatzen und sich zu erkundigen, wie es ihr ging. Zum anderen machte sie sich Gedanken über die bevorstehende Hochzeit. James hatte ihr so ziemlich alles aus der Hand genommen. Ein engagierter Hochzeitsplaner bereitete alles Wichtige mit der Unterstützung von James’ Mutter vor. Sie selbst musste sich nur um das Hochzeitskleid kümmern. Ein Seufzen verließ ihre Lippen. Ein ganz anderer Punkt galt ihrer Tochter. Wobei sich Eva ganz gut mit James und seinen Kindern verstand, schien sie sich momentan von ihnen zu distanzieren. Sie machte sich Sorgen. Natürlich wusste sie, dass Eva ihre Entscheidung James zu heiraten gar nicht passte. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, so machte sie dieser Gedanke auch nicht mehr so glücklich. Sie mochte James. Er war liebevoll und zuvorkommend. Er kümmerte sich rührend um sie und gab ihr ein Gefühl von Geborgenheit. Aber es fehlte einfach etwas. Dieses gewisse etwas, das Kribbeln, wenn sie ihn ansah. Plötzlich riss sie das Telefon aus den Gedanken. Etwas irritiert starrte sie es an, bevor sie den Hörer abnahm. „Director Shepard, NCIS.“, meldete sie sich, wie gewohnt. Eine Weile blieb es am anderen Ende ruhig, bevor eine leise, weibliche Stimme zu sprechen begann. „Hallo, Jenny. Kannst du mich aus dem Krankenhaus abholen?“ Jenny stockte. Warum bat Ziva denn sie darum? Warum nicht Tony? Wollte sie ihn etwa noch immer nicht sehen? „Natürlich, Ziva. Ich bin in einer halben Stunde da.“, antwortete die Direktorin schnell, nachdem ihr diese Fragen durch den Kopf geschossen waren. Ein leises danke erklang, bevor die Leitung tot war. Jenny sah noch immer etwas irritiert auf den Hörer, legte ihn dann aber zurück und stand auf. Sie griff nach ihrer Jacke und den Autoschlüsseln. Langsam verließ sie das Büro, teilte Cynthia mit, dass sie auf dem Handy zu erreichen war und machte sich dann auf den Weg. Sie lächelte Gibbs, McGee und Tony freundlich zu und verschwand kurz später im Fahrstuhl. Sie fühlte sich mies, Tony nichts zu sagen. Aber wenn der Italiener hätte wissen sollen, dass sie Ziva abholte, hätte die junge Frau ihr schon gesagt, dass sie ihm Bescheid geben sollte. Doch ihre Freundin war recht kurz angebunden und schien auch noch nicht ganz wieder auf dem Damm. Wie gesagt, erreichte sie eine halbe Stunde später das Krankenhaus. Sie kannte den Weg zu dem Zimmer der Israelin bereits. Als sie anklopfte, ertönte eine leises herein. Jenny öffnete die Tür und entdeckte Ziva auf dem bett sitzend. Ihre Beine baumelten herab und neben ihr stand eine kleine Reisetasche. Sie starrte aus dem Fenster. Die Rothaarige ging zu ihrer Freundin und lächelte sanft. „Hey, wie geht es?“ Ziva sah zu ihr. Noch immer herrschte Blässe in ihrem Gesicht und die Augen blickten ihr Gegenüber matt an. Leicht neigte sie den Kopf zu Seit und zwang sich zu einem Lächeln. Jenny seufzte und nahm ihre Freundin wortlos in den Arm. Diese schlang ihre Arme um den Körper der Direktorin und schniefte leise. Keiner der Frauen brauchte etwas zu sagen. Sie waren lange genug befreundet, um zu wissen, was die andere dachte und dieser schweigsame Gedankenaustausch schien Beiden gut zu tun. Jedenfalls löste sich Ziva nach einer Weile von Jenny und lächelte sie nun etwas hoffnungsvoller an. „Kannst du mich zum Flughafen bringen?“, fragte sie schließlich, nachdem Jenny ihr die Tränen von den Wangen gewischt hatte. „Flughafen?“ Die Rothaarige sah sie entsetzt an. Ziva blickte sie nur bittend an, so dass Jenny laut stöhnte und nickte. „Wo willst du hin?“, erkundigte sie sich, während sie die Tasche nahm und Ziva sich ihre Jacke überzog. Die Israelin lächelte matt und ging zur Tür. Zwar wartete Jenny auf eine Antwort, folgte der Freundin aber widerwortlos. Erst als sie am Wagen ankamen und die Tasche im Kofferraum verstaut war, richtete sich Ziva an Jenny. „Nach Israel.“ Ein komisches Glänzen ergriff die Augen der jungen Frau und Jenny spukten die schlimmsten Ideen durch den Kopf. Hoffentlich würde sie nicht für immer da bleiben und sich nicht von Tony trennen wollen. Ziva schien die Gedanken ihrer Freundin lesen zu können. „Kein Angst. Du hast kein Kündigungsschreiben auf dem Tisch. Ich muss nur ein paar Sachen klären.“, erklärte sie und stieg ins Auto. Jenny folgte ihr und sah sie erleichtert an. „Jag mir doch nicht so einen Schreck ein.“, lachte sie und die beiden Frauen grinsten sich breit an. Als die Direktorin den Fahrstuhl des NCIS-Hauptquartiers verließ, waren drei Stunden vergangen. Sie hatte noch so lange mit Ziva auf dem Flughafen gewartet, bis die junge Frau an Bord gehen konnte. Ihr erster Blick fiel auf Tony, der wie immer gebannt auf das Telefon starrte. Tief Luft holend trat sie an seinen Schreibtisch. Ziva hatte sie gebeten, ihm zu sagen, wo sie war, damit er sich nicht allzu große Sorgen machte. Leider befürchtete sie, dass genau das eintreten würde, wenn sie ihm sagte, dass Ziva die USA verlassen hatte. Sie räusperte sich etwas, so dass sie seine Aufmerksamkeit erlangte. Aus müden Augen schaute er sie an, nahm aber eine aufrechte Sitzposition ein. Auch Gibbs und McGee sahen sie abwartend an. „Sie wird nicht anrufen, Tony.“, meinte sie mit leiser, ruhiger Stimme. Die Augen des Italieners weiteten sich und er blickte die Direktorin entsetzt an. „Ich habe sie zum Flughafen gebracht und ihre Maschine dürfte sich gerade auf den Weg nach Tel Aviv gemacht haben.“ „Sie fliegt nach Israel?“ Gibbs war aufgesprungen und stützte seine Hände auf seinem Schreibtisch ab. Ungläubig sah er seine Direktorin an. „Sie meint, sie müsse irgendetwas klären, bevor sie bei uns weiterarbeiten kann.“ „Also kommt sie zurück?“ Tonys Stimme zitterte. In seinen Augen hatten sie Tränen der Angst gebildet. Jenny lächelte und nickte. „Ja. Sie liebt dich, Tony. Du sollst dir keine Sorgen machen.“ Aufmunternd blickte sie ihn an und ein schwaches Nicken bekam sie als Antwort. Jenny verstand, dass er Angst gehabt hatte, sie nicht wieder zu sehen. Aber das hatte die Israelin bereits ihr gegenüber abgeschmettert. Sie wollte um jeden Preis in die USA zurückkommen, weiter beim NCIS arbeiten, weiter bei ihren Freunden und dem Mann, den sie liebte, sein. Die junge Israelin nippte an dem warmen Tee und sah ihr Gegenüber abwartend an. Ein Mann mittleren Alters mit dunklem Haar und schwarzen Augen hatte den Kopf leicht schief gelegt und schien zu überlegen, was er auf die gerade erfahrenden Dinge antworten sollte. Der stellvertretende Direktor David hatte seine Tochter nicht mehr gesehen, seitdem sie Aris Leiche nach Tel Aviv gebracht hatte. Jetzt saß sie vor ihm und wartete, dass er etwas auf ihre Zukunftspläne erwiderte. Ziva war sein einziges lebendes Kind und es war ihm schwer gefallen sie gehen zu lassen, als sie sich damals entschied ihm nicht mehr zu vertrauen, da er für die verkorkste Psyche seines Ältesten verantwortlich gewesen war. Sie meinte damals, sie würde Abstand von ihm brauchen, um mit der Situation umgehen zu können. Nun plante sie doch tatsächlich für immer als Verbindungsoffizierin zwischen Mossad und NCIS in den USA bleiben zu wollen. „Es tut mir leid, dass du dein Kind verloren hast.“, meinte er schließlich, nach endlosen Minuten der Stille. Ziva nickte nur und wieder schien die lähmende Stille einzutreten. Sie und ihr Vater sahen einander an, doch jeder schien eigenen Gedanken hinterher zu hängen. „Du willst wirklich in den USA bleiben? Liebst du ihn so sehr? Er ist nicht mal Jude, Ziva.“ Ihr Vater warf ihr einen noch immer ungläubigen Blick zu. Sie lächelte milde und verträumt, während sie am Tee nippte. Sie hatte gewusst, dass ihr Vater mit diesem Argument kommen würde. „Ich weiß, Vater. Aber Tony ist der erste Mann, bei dem ich mich wirklich sicher und geborgen fühle. Bei dem ich schwach sein darf, ohne, dass er es schamlos ausnutzt. Ich liebe ihn mehr als mein eigenes Leben, das ist mir in der Zeit im Krankenhaus klar geworden. Er muss kein Jude sein, um mich so zu akzeptieren, wie ich bin.“, erklärte sie und ein schweres Seufzen erklang von Direktor David. Seine schwarzen Augen musterten seine Tochter. Lange hatte er sie nicht mehr so glücklich und von etwas überzeugt gesehen. „Ich weiß von Jenny, dass er leidet wie ein Hund, weil ich ihn nicht zu mir gelassen habe.“, fügte sie an und David nickte schwach. Seine Tochter erhoffte sich seinen Segen für diese Verbindung. Immerhin war die Hochzeit einer jüdischen Frau mit einem Mann anderen Glaubens lange nicht so einfach, als wäre es andersrum. Vor allem da Ziva nicht vorhatte von Tony zu verlangen, dass er ihren Glauben annahm. „Ich habe eine Bedingung, Ziva.“ Die junge Frau schluckte. Sie kannte ihren Vater gut genug, um zu wissen, dass er extreme Bedingungen stellen konnte. Trotzdem nickte sie schwach. „Ich werde zur Hochzeit eingeladen und kann mein zukünftigen Enkel möglichst oft sehen.“, grinste er sie an. Ziva fiel ein Stein vom Herzen und sie atmete erleichtert auf. Glücklich schenkte sie ihrem Vater ein hinreißendes Lächeln. „Natürlich bist du eingeladen und wirst deine Enkel sehen können.“ Direktor David nickte lächelnd und sah seine Tochter verträumt an. Sein kleines Mädchen war schon lange erwachsen, doch heute war es ihm so richtig klar geworden. Diese junge Frau würde sich einem Mann anvertrauen, den sie über alles liebte und wollte mit ihm in absehbarer Zeit den Bund der Ehe eingehen. Sie erinnerte ihn plötzlich stark an ihre Mutter. Das glückliche Lächeln auf den Lippen und ein geheimnisvolles Strahlen in den dunklen Augen. Sie hatte ihren eigenen Weg gefunden und er würde sie schweren Herzens gehen lassen. Doch es zählte nur, dass sie glücklich war und hoffentlich lange bleiben würde. Lächelnd betrachtete er sie, während sie wieder einen Schluck vom Tee nahm. Ende Kapitel 46: Mit einem lauten Jauchzer betrat die Gothlady den kleinen Balkon und breitete weit die Arme aus. Sie sog die frische Seeluft in ihre Lungen und schaute über den Strand hinweg auf das weite Meer. Tim lachte drinnen und stellte ihre Taschen auf dem bett ab, bevor er zu ihr trat und sie von hinten umarmte. Sie schmiegte sich an ihn und genoss die zarten Küsse, die er auf ihrem Hals verteilte. Die Zwei waren in einem Hotel in einem kleinen Ort an der Westküste, das direkt am Strand stand. Der junge Agent hatte seine Freundin mit diesem Wochenendurlaub überrascht. Er wollte ihren ersten Jahrestag noch einmal ganz in Ruhe und nur mit ihr verbringen. Sie hatten ihn ja schon trotz des schrecklichen Vorfalls und der Tatsache, dass Ziva im Krankenhaus gelegen hatte, mit den Freunden gefeiert. Doch der junge Mann bevorzugte es, seiner Freundin noch einmal ganz in Ruhe zu zeigen, wie sehr er sie liebte und sich freute, schon ein Jahr mit ihr zusammen zu sein. „Das ist toll hier, Timmy. Was machen wir als erstes?“ Mit großen grünen Augen sah sie ihn gespannt an. Tim deutete auf die Taschen und ein leises Murren kam von Abby als Antwort. Trotzdem packte sie in aller Eile die notwendigsten Dinge aus und warf ihm nach einer viertel Stunde wieder fragende Blicke zu. Der MIT-Absolvent verhielt sich äußerst geheimnisvoll und verriet Abby nichts über seine Pläne. Gerade packte er einen großen Beutel aus, in dem es gelb schimmerte. Neugierig blickte sie ihm über die Schulter, als er zwei paar Gummistiefel und zwei Regenmäntel herausholte. Die Mäntel hing er in den Schrank, da draußen schönster Sonnenschein war. Die Stiefel hingegen reichte er Abbs, die sie irritiert ansah. Tim zog seine normalen Schuhe aus und die Stiefel an. Sorgfältig verstaute er seine Hose in den hohen Schäften und blickte Abby abwartend an. Diese tat es ihm gleich und ließ sich dann willenlos aus dem gemeinsamen Zimmer führen. Überrascht registrierte die Goth, dass sie nicht die einzigen mit Gummistiefeln waren, als sie das Foyer des Hotels betraten. Schließlich stellte sich der erste Punkt des Planes ihres Freundes als eine Wattwanderung heraus. (Ich bin der Meinung gehört zu haben, dass es so etwas wie Ebbe und Flut auch an der Westküste der USA gibt.) Wie Tim erwartet hatte, machte Abby dieses sinnlose Umherlaufen im Matsch riesigen Spaß und sie schien die Informationen des Führers regelrecht in sich aufzusaugen. Wie ein kleines Kind lief sie hin und her und vergnügte sich mit Zwillingen im Alter von circa zehn Jahren, die die Führung auch mitmachten. Auf dem Weg zurück zum Hotel hing sie regelrecht an seinem Arm und strahlte ihn an. „Das war schön. Was machen wir jetzt?“ „Wir essen etwas. Ich habe Kohldampf.“, lachte Tim und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Nachdem sie sich der Schuhe entledigt hatten, gingen sie ins Hotelrestaurant und bestellten sich etwas Kleines zum Mittag. Anschließend machten sie einen Spaziergang durch die Stadt, aßen ein Eis und besuchten die kleine Kirche, die auf einer Anhöhe stand. Gegen späten Nachmittag waren sie dann wieder in ihrem Hotelzimmer und Abby ließ sich erschöpft auf das Bett fallen. Sie streckte alle Viere von sich und blickte aus dem großen Fenster. Tim setzte sich neben sie und betrachtete sie mit verliebtem Blick. Die Angst sie zu verlieren, hatte seine Liebe zu der ausgeflippten Goth nur noch größer werden lassen. Auch sie hatte seitdem des Öfteren versichert, ihn noch mehr zu lieben. Im Grunde war es schade, dass Mawher nicht sehen und sich ärgern konnte, dass er genau das Gegenteil erreicht hatte. Tim lachte leise und Abby drehte den Kopf zu ihm, um ihn fragend anzusehen. Er schüttelte nur den Kopf und beugte sich zu ihr. Sanft verschloss er ihre Lippen mit seinen und zwischen den Beiden begann ein hitziges Katz und Maus Spiel. Sie machten sich an der Kleidung des anderen zu schaffen und gaben sich schließlich ihrer großen Liebe hin. Glücklich lächelnd und leicht erschöpft, lag Abby auf dem Bauch, den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt und schaute aus dem Fenster. Tim war über sie gebeugt und verteilte kleine Küsse auf ihren Schultern. „Sag mal, mein Vampirzähnchen.“, flüsterte er zwischen zwei Küssen. Abby murrte leise. Er hielt inne und legte seinen Kopf auf ihrem Rücken ab. „Hast du schon mal über Kinder nachgedacht?“ Sanft strich er mit dem Finger ihre Rippen nach. Abby war überrascht über diese Frage und musste eine ganze Weile überlegen, was sie ihm sagen sollte. „Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht, weil Ziva ihres doch verloren hat.“, fügte er an, da von Abby keine Antwort kam. Wieder trat Stille ein, während er sie weiter streichelte. „Ich weiß, was du meinst. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich eine gute Mutter wäre, so durchgeknallt wie ich bin.“ Tim hob den Kopf und sah ihr ins Gesicht. Diese ernsthafte Ehrlichkeit überraschte ihn. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Du wärst eine großartige Mutter, Abby.“, er drückte einen Kuss auf ihr Schulterblatt und auch sie begann zu lächeln. „Willst du ein Kind mit mir?“, fragte Abby nach einer Weile der Stille und drehte sich so, dass sie ihn ansehen konnte. Ein Strahlen erfasste sein Gesicht. Sie spürte wie seine Hand über ihren Bauch strich. „Die Vorstellung, da drinnen könnte ein kleines Du und Ich heranwachsen, finde ich schon verdammt gut.“ Abby lächelte und legte ihm die Hand in den Nacken, um ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss an sich zu ziehen. Nach Luft japsend, trennten sie sich nach einigen Sekunden und sahen einander verliebt an. „Dann setze ich die Pille ab.“ Ihr Blick forderte ihn heraus, ob er wirklich ernst meinte, was er sagte. Er küsste sie und hielt ihrem Blick stand. „Find ich gut.“, flüsterte er und begann ihren Hals zu küssen. Seine Hände gingen auf Wanderschaft und liebkosten ihren Körper. Ein genüssliches Seufzen verließ ihre Lippen. Sie fing seine Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss ein, während sie sich ein weiteres Mal ihre unendlich große Liebe bewiesen. Ende Kapitel 47: Deprimiert saß Tony auf seiner Couch. Weder der Fernseher noch seine Anlage waren eingeschaltet und es herrschte drückende Stille in der Wohnung. Er starrte einfach nur stumm auf ein Photo von Ziva, das vor ihm auf dem Couchtisch stand. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass sie das gemeinsame Kind verloren hatte. Alles hatte er sich schon so schön vorgestellt. Wie sie zusammen zogen und das Kinderzimmer strichen und einrichteten, sich ihre eigene kleine Liebeshöhle schafften. Aber momentan schien dies in so unerreichbare Ferne gerückt zu sein, dass er in eine tiefe Depression versunken war. Auch wenn Jenny ihm versichert hatte, dass Ziva ihn noch immer liebte, hatte er die Hoffnung verloren, sie wieder zu sehen. Immerhin war sie nun schon über eine Woche in Israel und hatte sich noch nicht einmal bei ihm gemeldet. Er hatte furchtbare Angst, dass er sie wirklich durch diesen schweren Schlag verloren hatte und machte sich große Vorwürfe, dass er nicht auf stur geschalten und sie trotzdem besucht hatte. Vielleicht wäre er dann jetzt nicht so furchtbar einsam. Er sehnte sich nach ihrer Nähe, dem Geruch ihrer Haare und ihrer Haut. Er hatte das Gefühl zu vergessen, wie sich ihre Lippen anfühlten. Es schmerzte, sich dessen bewusst zu werden. Wieder einmal bildeten sich Tränen in seinen Augen. Er wünschte sich so sehr, dass sie wieder bei ihm war. Nie wieder würde er sie gehen lassen, denn er brauchte sie einfach zum Leben. Wollte sich mit ihr auf Arbeit streiten und sie nachts lieben, bis Beide so außer Atem waren, dass sie sofort einschliefen. Er wischte über seine Augen und versuchte so, die Tränen zu vertreiben. Aber sein Herz schrie nach dieser Frau, wie eine Blume nach Sonne, Luft und Wasser. Plötzlich hörte er, wie sich seine Wohnungstür öffnete. Wie elektrisiert saß er da und starrte zum Flur. Waren es Einbrecher? Oder doch Ziva? Er sprang auf und lief zur Tür. Mit einem Ruck riss er sie auf und starrte in den hell erleuchteten Flur seiner Wohnung. Nur schwer gewöhnte er sich an die Lichtveränderung, konnte aber eine Peron erkennen, die ihn anscheinend abwartend ansah. Er rieb sich über die Augen und als er sie wieder öffnete, machte sein Herz einen Satz. Wieder füllten sich seine Augen mit Tränen und er sah sie mit vollkommener Erleichterung an. Ein verlegenes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie ein Stück auf ihn zutrat. „Ziva!“ Seine Stimme war ein tonloses Flüstern. Mit einem Schritt überbrückte er den Spalt zwischen ihnen und schloss sie fest in den Arm, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und schluchzte leise. Ziva erwiderte die Umarmung und schloss die Augen, um seine Nähe total genießen zu können, seinen Duft in sich aufzunehmen. „Ist gut, Tony. Ich bin wieder da und werde dich nie wieder allein lassen.“ Ihre Stimme zitterte und sie hatte Mühe nicht auch in Tränen auszubrechen. Ihre Hände krallten sich in sein Shirt und sie zog ihn näher an sich. Erst jetzt merkte sie, wie sehr sie ihn doch vermisst hatte. Wie sehr sie seine Nähe brauchte, um glücklich zu sein. Ohne von ihr abzulassen, steuerte Tony ins dunkle Wohnzimmer auf die Couch. Er setzte sich und zog sie auf seinen Schoß. Sanft nahm er ihr Gesicht in seine Hände und sah ihr tief in die Augen. „Tu mir das nie wieder an, Ziva. Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren.“ Das zitternde Flehen seiner Stimme ließ Ziva nur sprachlos nicken. Tony erwiderte ihr Nicken und verschloss ihre Lippen mit einem zarten, fast ängstlichen Kuss. Sie strich ihm übers Haar und legte ihre Hand in seinen Nacken. Sie intensivierte den Kuss und schließlich kämpften ihre Zungen in einem leidenschaftlichen Duell miteinander. Nach einer Weile trennten sie sich und Ziva legte ihren Arm um seinen Hals. Sie schmiegte sich eng an ihn, lehnte ihren Kopf an seinen. Sanft kraulte sie seinen Nacken, während er ihr über den Rücken strich. Mit geschlossenen Augen genossen sie die Nähe des anderen. Nach endlos scheinenden Minuten löste sie sich langsam von ihm und schenkte ihm einen verliebten Blick. „Ich hatte ein langes Gespräch mit meinem Vater.“ Sie sprach langsam und ruhig, strich ihm sanft durch die Haare und fixierte seine Augen mit ihren. Aufmerksam und interessiert erwiderte er den Blick. „Tony. Du weißt, dass ich dich über alles liebe. Trotzdem habe ich dich ausgeschlossen, nachdem ich erfahren habe, dass unser Baby tot ist. Das war nicht richtig von mir und das darf nie wieder passieren.“ Sie stoppte und holte tief Luft. Tony sah sie traurig aber mit Verständnis in den Augen an. „Ich möchte mich sozusagen zwingen, dir so etwas nicht noch mal anzutun.“ Wieder entstand eine Pause. Sie schloss kurz die Augen und als sie sie wieder öffnete, erhellte ein bezauberndes Lächeln ihr Gesicht. Tony verschlug es den Atem und ein eigenartiges Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus, wie sie ihn so ansah. „Anthony DiNozzo, willst du mich heiraten?“ Tonys Augen weiteten sich und die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ziva schien das mit ihnen wirklich ernst zu nehmen und wollte es in die nächste Ebene bringen. „Ja! Ja, ich will.“, strahlte er sie schließlich glücklich an und wieder versanken sie in einem leidenschaftlichen Kuss. Er drückte sie fest an sich. Er würde diesen Engel zur Frau nehmen. Noch nie im Leben hatte er so ein Glücksgefühl verspürt. Er begann ihren Hals zu küssen und fuhr mit den Händen unter ihren Pullover. Genüsslich schloss sie die Augen und seufzte als Tony sich an ihrem BH zu schaffen machte. „Ich glaube, im Schlafzimmer ist es gemütlicher.“, flüsterte sie, an sein Ohr gebeugt. Er murrte zur Bestätigung. Sie schlang ihre Beine um seine Hüfte, als er aufstand und knabberte auf den Weg zum Schlafzimmer an seinem Ohr. Dort ließ er sich mit ihr aufs Bett sinken und befreite sie von dem störenden Pullover. Sanft verteilte er Küsschen auf ihrem Schlüsselbein, während sie sein Shirt hochschob und mit ihren Händen über seinen Rücken glitt. Schnell wurden ihre Liebesspiele leidenschaftlicher und wilder, behielten von Tonys Seite aus aber Vorsicht, da er seiner Liebsten nicht unnötig wehtun wollte. Zärtlich strich er über das Pflaster, das die Narbe mit den Nähten verdeckte, wo sie angeschossen wurde. Nie wieder würde er zulassen, dass seiner zukünftigen Frau so ein Leid zugefügt wurde. Das nahm er sich fest vor, bevor er sich seiner Liebe zu ihr vollends hingab und die Beiden in Extase versanken. Ende Kapitel 48: „Nächsten Monat sind wir ein Jahr zusammen.“ Tony lächelte glücklich und fuhr in die Tiefgarage des NCIS-Hauptquartiers. Ziva saß neben ihm und kicherte. Seit sie ihm am Vorabend den Heiratsantrag gemacht hatte, überlegte er sich jede Begebenheit, die sich bis jetzt in ihrer Beziehung abgespielt hatte. Sie konnte ihm ansehen, dass er furchtbar froh war, dass sie wieder bei ihm war und dass er sicher sein konnte, sie nicht wieder zu verlieren. Verträumt sah sie auf den silbernen Ring mit dem kleinen roten Stein, den er ihr heute Morgen zur Verlobung gekauft hatte. Sie war unglaublich erleichtert gewesen, als ihr Vater ihr versichert hatte, dass es keine Folgen wegen der Religion für sie haben werde, wenn sie Tony heiratete. Jetzt war sie mit ihm verlobt. Niemand würde sie jetzt noch trennen können. Sobald er auf seinem Parkplatz stand, stiegen die Zwei aus und machten sich auf den Weg zum Fahrstuhl. Die ganze Zeit hielten sie Händchen. Jeder sollte sehen, dass zwischen ihnen nach dieser schrecklichen Sache wieder alles okay war. Sie warfen sich verliebte Blicke zu und gaben sich kleine, zarte Küsschen. Gibbs saß an seinem Schreibtisch und starrte auf das Stück Papier vor sich. Am Wochenende hatte er Jenny, Eva und die Kinder von James im Park getroffen. Der Anwalt hatte wichtige, berufliche Verpflichtungen und Jenny hatte auf die Kids aufgepasst. Die Vier spielten ausgelassen Fussball, als ihn sein Spaziergang bei ihnen vorbei führte. Eva war wie immer auf ihn zu gerannt und hatte ihn freudig begrüßt. Auch Sophie umarmte ihn herzlich und strahlte ihn aus braunen Augen an. Natürlich hatte er sich sofort breitschlagen lassen, mit ihnen zu spielen. Leider mussten sie das Spiel kurz darauf abbrechen, da Eva stürzte und sich das Knie aufschlug. Er hatte die kleine Schürfwunde mit seinem Taschentuch gesäubert und Jenny hatte ein Pflaster drüber geklebt. Sie schien bei einem Ausflug mit den Kids immer Verbandszeug dabei zu haben, falls sich jemand verletzte. Zumindest hatte sie ganz routiniert zu ihrer Tasche gegriffen und das Pflaster rausgeholt. Nachdem hatten sie zusammen gepicknickt und er musste zugeben, dass es ihm durchaus gefallen hatte. Auch wenn er James nicht leiden konnte, seine Kinder waren großartig. Er hatte lange nicht mehr so viel gelacht und auch Jenny nicht so glücklich gesehen. Diese paar Stunden schafften es, ihn mit solcher Lebensfreude zu füllen, dass er endlich aus seiner Selbstmitleidsphase wegen Ziva raus war. Als dann auch noch Sam mit ihm reden wollte, schien sein Glück für diesen Tag wohl perfekt. Sie hatten sich ein Stück von Jenny und den Mädchen entfernt und Sam hatte ihn Ernst angesehen. „Sie dürfen nicht zulassen, dass Jenny meinen Vater heiratet.“, hatte der Junge das Gespräch eröffnet. Jethro schaute ihn vollkommen perplex an. Der Junge schien sich doch auch gefreut zu haben, dass Jenny dem Antrag zugestimmt hatte. „Ich weiß, dass Sie der Vater von Eva sind. Das Buch, das sie von Ducky bekommen hat, ist wie eine Geschichte über Sie und Jenny. Wie sie beim NCIS angefangen hat, wie sie zwei zusammengekommen sind. Eva freut sich immer so Sie zu sehen, weil sie weiß, dass Sie ihr Vater sind.“, erklärte Sam sein Anliegen. Jethro nickte stumm und sah ihn tief einatmend an. „Ich kann spüren, dass Jenny nicht mehr glücklich ist. Sie und Eva gehören zu Ihnen, nicht zu uns. Ich bin mir sicher, dass Jenny im Grunde ihrer Seele nur Sie liebt.“ Die flehenden Augen des Jungen konnte Gibbs noch jetzt sehen. Er wünschte sich, dass Jenny und Eva glücklich waren und wusste, dass sie dies niemals mit ihnen werden können. Gibbs war überrascht über diese Bitte. Aber es bestätigte ihm nur einmal mehr, dass Jenny ihren Job zu Ernst nahm und nicht auf ihre Gefühle hörte. Mit zitternden Fingern öffnete er den Umschlag und holte das eine Blatt, das in ihm steckte, heraus. Er faltete es auseinander und begann zu lesen. Im Grunde wusste er, was dort stehen würde, aber es jetzt schwarz auf weiß zu haben, brachte ihn ein ganzes Stück weiter. Er hatte gleich am selben Abend noch sein Taschentuch ins Labor gebracht und um einen DNA-Vergleich mit sich gebeten. Hier stand nun das Ergebnis. Das Blut vom Taschentuch stammte DNA technisch von einer Peron, die zu 99,999998% sein Kind sein musste. Sein Herz machte einen Satz und ein unglaubliches Glücksgefühl breitete sich warm in ihm aus. Eva war seine Tochter und das konnte Jenny nun nicht mehr leugnen. „Hey Gibbsman!!!“ Abby fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. Erschrocken sah er sie an, funkelte sie aber im nächsten Moment gespielt böse an. „Wir melden uns aus dem Urlaub zurück.“, salutierte sie grinsend. Gibbs lächelte und schaute zu Tim, der bereits an seinem Schreibtisch saß und seinem Boss freundlich zur Begrüßung zu nickte. „War es wenigstens schön?“, erkundigte er sich und das Pärchen nickte mit strahlenden Gesichtern. „Wo warst du gerade mit deinen Gedanken? Du sahst glücklich aus.“, fragte Abby und blickte ihn interessiert an. Gibbs grinste nur und faltete schnell das Papier zusammen und verstaute es in seinem Schreibtisch. „Ich hatte einfach ein gutes Wochenende.“, meinte er und grinste noch breiter, bevor er aufsprang, da Jenny hinter ihnen lang ging. Er hechtete ihr hinterher. „Hey.“, meinte er und die Direktorin zuckte erschrocken zusammen. „Jethro!“, funkelte sie ihn aus ihren grünen Augen an. „Ich muss nachher mit dir reden.“, meinte er geheimnisvoll und lächelte ebenso. Fragend runzelte sie die Stirn, als sich der Fahrstuhl mit dem gewohnten Pling öffnete und Tony mit Ziva auf die Schreibtische zusteuerte. Mit einem lauten ‚Ziva’ hüpfte die Gothlady auf ihre Freundin zu und umarmte sie stürmisch. Ziva erwiderte die Umarmung. „Ich freue mich auch dich zu sehen, Abby.“, lachte die Israelin und Tony grinste über das ganze Gesicht, während auch Tim aufstand, um seine Kollegin zu begrüßen. Gibbs und Jenny sahen sich an und gingen zu den Schreibtischen. „Alles geklärt?“, erkundigte sich die Direktorin und sah ihre Freundin fragend an, diese nickte und wurde von Gibbs willkommen geheißen. „Ich freue mich, dass es dir wieder gut zu gehen scheint und du wieder im Team bist.“, lächelte der Teamleiter und Ziva nickte verlegen. Tony trat wieder an sie heran und umarmte sie sanft von hinten. Jenny runzelte die Stirn und sah den Zweien in ihre grinsenden Gesichter. „Da ist doch noch etwas, oder?“, meinte sie und das Grinsen wurde nur umso breiter. Gibbs wechselten einen Blick mit Jenny, um seine beiden Agents im nächsten Moment genauer zu mustern. Auch Abby und Tim blickten das Pärchen forschend an, als Abby plötzlich aufschrie. Jenny, die den Ring bereits am Anfang entdeckte hatte, hielt ihr den Mund zu. „Lass McGee und Gibbs noch etwas raten.“, flüsterte sie verschwörerisch, bevor sie zu Ziva ging und sie samt Tony umarmte. „Ich gratuliere zur Verlobung.“, flüsterte sie abermals und zwinkerte ihnen zu. Ein ungewollter Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Pärchens. Abby tat es der Direktorin gleich und gratulierte ebenfalls, während Gibbs und Tim sich wieder einmal ratlos anblickten und seufzten. Warum hatten sie nicht so einen Blick wie die Frauen? Dann hätten sie sicher auch schon herausgefunden, was nun wieder los war. Jenny konnte sich inzwischen das Lachen schon fast nicht mehr verkneifen. „Ich darf doch mal.“, griente sie Ziva an und hob deren Hand, an der der Ring steckte, hoch. Nun machte es auch endlich bei Gibbs klick und er schlug sich mit der flachen Hand gegen den Kopf, was Abby und Jenny nun endgültig zum Lachanfall brachte, während Tim weiterhin auf dem Schlauch stand. Ratlos sah er von einem zum anderen. „Bambino. Ziva und ich sind verlobt. Wir wollen heiraten.“, erbarmte sich Tony schließlich und machte auch dem MIT-Absolventen klar, worum es ging. Gibbs war inzwischen an sie heran getreten und beglückwünschte sie, wo Tim sich schnell mit einklinkte. „Hey Jen, wie wäre es mit einer Doppelhochzeit?“, scherzte Gibbs und alle sahen ihn im ersten Moment erschrocken an. „Eigentlich keine schlechte Idee, oder Liebes?“, meinte Tony jedoch plötzlich. Ziva sah zögernd zu ihm und richtete ihren Blick dann Jenny zu. „Ich rede mit James. Würde bestimmt lustig werden. Jetzt fehlt ja eigentlich nur noch ihr Beide.“ Jenny sah Abby und Tim herausfordernd an. Diese schüttelten entschieden den Kopf. „Nein danke. Wir müssen euch ja nicht alles nach machen.“, lachte Abby und Tim nickte zustimmend, drückte seiner Liebsten aber einen Kuss in den Nacken. „Wir sind auch ohne Trauschein glücklich miteinander.“, griente er einfach nur und Jen zuckte mit den Schultern. Gibbs saß inzwischen wieder an seinem Schreibtisch. Da hatte er mit seinem Scherz ja was Tolles angerichtet. Jetzt gab es auch noch eine Doppelhochzeit, zumindest wenn James zustimmte. Und da er alles für Jenny tat, würde es dies mit Sicherheit tun. „Oh Gott. Ihr wollt ja schon nächsten Monat heiraten. Wir brauchen eine Gästeliste.“, meinte Ziva plötzlich erschrocken. Tony und Jenny fingen laut anzulachen. Die Direktorin winkte ab und meinte, dass Ziva ganz ruhig bleiben solle. Irgendwie würden sie das schon alles unter einen Hut bekommen. Nachdem Gibbs im nächsten Moment ein Machtwort sprach, machten sich alle an ihre Arbeit, planten im Kopf aber schon weiter. Ende Kapitel 49: Jenny stand an ihrem Schreibtisch und packte ihre Sachen zusammen. Lächelnd warf sie einen Blick zur Uhr und seufzte. Es war bereits zwanzig Uhr und Eva würde vermutlich gerade ins Bett gehen. Sie hatte ihrer Kleinen gesagt, dass es heute spät werden würde, wobei sie gehofft hatte zumindest so zu Hause zu sein, damit sie ihr noch Gute Nacht sagen konnte. Doch ehe sie ihre Wohnung erreicht hatte, würde Eva wohl schon fest schlafen. Sie schüttelte lachend den Kopf. Ziva und Tony würden heiraten. Zwei Heißblüter für immer zusammen. Das wird bestimmt spannend werden, vor allem wenn dann auch noch ein, zwei Kinder herumrannten. Sie konnte sich die Beiden gut als Eltern vorstellen. Sie machte gerade eine ihrer zwei Schreibtischlampen aus, als sich die Tür öffnete und Gibbs eintrat. Überrascht sah sie ihn an, bevor ihr einfiel, dass er ja mit ihr reden wollte. Sie lächelte ihn an und schaltete die Lampe wieder an. „Was wolltest du denn besprechen?“, fragte sie dabei. Sie merkte, dass er dicht hinter sie getreten war und so verhinderte, dass sie sich umdrehen konnte. Ungewollt schlug ihr Herz schneller, als sie seine Wärme hinter sich spürte. „Darüber wollte ich reden.“, hielt er ihr den Brief vom Labor vor die Nase. Jenny nahm ihn und las, was dort schwarz auf weiß stand. Sie verstand sofort, dass das Blut, welches getestet worden ist, von Eva war. Ihr Herz setzte für einige Sekunden aus und ihr Körper spannte sich an. Er hatte einen Test machen lassen, um sie in die Enge zu treiben. Und dort stand sie nun, wortwörtlich in die Enge getrieben. Sie schluckte hart. „Jethro…“, wollte sie ansetzen. Doch er legte ihr sanft die Hand auf die Lippen. „Ssshhhh! Du bist zwar meine Direktorin. Doch das ändert nichts daran, dass wir ein Kind haben. Hör auf dich hinter deinem Posten zu verstecken, Jen. Denn es verhindern nicht, dass ich dich noch immer liebe.“, flüsterte er an ihrem Ohr und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Ihr Körper schien wie erstarrt zu sein und eine leichte Gänsehaut bildete sich, als er sie sanft hinter dem Ohr küsste. Zärtlich legte er die Hände auf ihre Hüften und zog eine Spur leichter Küsse ihren Hals hinab. Vorsichtig strich er über ihren Bauch und schob den dünnen Pullover ein Stück hoch, während er sie weiter mit seinen Lippen im Nacken verwöhnte. „Was tust du da?“, fragte sie mit zitternder Stimme. „Dir beweisen, dass ich dich liebe. Du darfst James nicht heiraten.“, hauchte er nahe an ihrem Ohr und strich mit seinen warmen Fingern über ihren nackten Bauch. Sie sog die Luft ein, drehte sich dann aber ruckartig um. Gibbs, der mit so einer heftigen Reaktion nicht gerechnet hatte, taumelten ein Stück zurück. „Hör auf, Jethro. Ich werde James heiraten, nächsten Monat.“ Er lächelte leicht. Ihr Widerspruch war nur schwach, noch immer zitterte ihre Stimme. Er trat näher an sie. Der Protest in ihren Augen spornte ihn jedoch nur noch mehr an. Wieder stand er so nah vor ihr, dass sie nicht fliehen konnte. Sie stützte sich mit den Händen auf dem Tisch ab und blickte ihn ernst an. Doch sein Lächeln verschwand nicht. „Warum hörst du nicht auf dein Herz?“ Sanft strich er über ihre Wange. Sein Körper berührte ihren fast und seine Hand wanderte in ihren Rücken. Jenny wollte wieder protestieren, doch Jethros Augen machten sie sprachlos. Dieses kalte, unnahbare Blau, das sonst in seinen Augen herrschte, war verschwunden. Jetzt funkelten sie warme, liebevolle, blaue Augen an. Es lag so viel Gefühl in ihnen, dass Jenny vor Rührung Tränen in ihre grünen Augen stiegen. Flehend schüttelte sie den Kopf. „Hör auf mich so anzusehen.“, flüsterte sie und eine Träne rollte über ihre Wange. Er beugte sich zu ihr und küsste die Tränen sanft weg. Seine Hand glitt unter ihren Pulli und streichelte liebevoll ihren Rücken. Die andere legte er in ihren Nacken, spielte mit ihren roten Strähnen, während er von ihrer Wange zu ihrem Hals küsste. Sich langsam ergebend schloss sie die Augen und seufzte leise. Mit leichtem Druck durch seine Hand auf ihrem Rücken überbrückte er die letzten Zentimeter zwischen ihren Körpern. Zitternd legten sich ihre Hände an seine Brust. Er wusste ganz genau, wie er sie schwach machen konnte. Was ihr gefiel und wo er sie berühren musste. Lächelnd ließ er von ihrem Hals ab und betrachtete ihr Gesicht. Es strahlte so viel Zufriedenheit und Vertrauen zu ihm aus, dass er sicher war, endlich hinter die Fassade der Direktorin getreten zu sein und nun die Frau Jenny Shepard vor sich hatte. Langsam öffnete sie die Augen und er sah das, was seit dem Auftauchen von James aus ihren Augen gewichen war. Die Liebe, die sie für ihn empfand. Die verletzliche Seite, die eine Frau in ihrer Position nur Menschen zeigte, denen sie absolut vertraute. Liebevoll lächelnd beugte er sich zu ihr, berührte ihre Lippen leicht mit seinen, seine Augen fest an ihre geheftet. Immer wieder federleichte Küsse, während ihre Atemfrequenz sich langsam erhöhte. Noch immer strich er sanft über ihren Rücken, kraulte ihren Nacken. Er spürte das Zittern, das ihren Körper immer mehr erfasste. Sie schlang die Arme um seinen Hals, erwiderte den nächsten Kuss intensiv, die Augen geschlossen. Einen Herzschlag später trennten sich ihre Lippen und sie hatte sich nah an sein Gesicht gezogen. Ihre Augen sprachen Bände für ihn. Wie sehr sie seine Nähe vermisst hatte, wie schmerzhaft die Zeit ohne ihn für sie gewesen war. Wieder verschloss er ihre Lippen mit seinen und ein leidenschaftliches Spiel ihrer Zungen begann. Das Zittern ihres Körpers war inzwischen auf seinen übergegangen und er spürte, dass ihre Beine langsam nachgaben. Nach Luft schnappend trennte er sich von ihr, schenkte ihr sein liebevollstes Lächeln und nahm sie auf den Arm. Sie schmiegte sich an ihn, knabberte an seinem Ohr und entlockte nun ihm ein Seufzen. Vorsichtig setzte er sie auf der Couch ab, trennte sich widerwillig von ihr, um den kleinen Tisch wegzuschieben. Als er sich wieder zu ihr drehte, sah sie ihn mit einem alles versprechendem Lächeln an. Sie streckte den Arm nach ihm aus, hielt ihm ihre Hand hin. Erfreut nahm er die Einladung an und ließ sich zu ihr auf die Couch ziehen. Wieder versanken sie in einem tiefen Kuss. Doch Jethro trennte sich kurz darauf wieder von ihr und sah sie lächelnd an. „Hast du eine Decke hier?“, fragte er und hauchte einen Kuss auf ihre Nasenspitze. Jenny nickte schwach und deutete zu dem kleinen Schrank unterhalb des Flachbildschirmes. Wieder stand er auf, holte die Decke und kam zurück zu ihr, um ihr sofort wieder einen Kuss zu stehlen. Seine Hand glitt unter ihren Pulli, strich sanft über ihren Bauch, während sie seinen Nacken kraulte und über seinen Rücken streichelte. Er löste sich von ihr und entledigte sie des Oberteils, um Küsschen auf ihrem Schlüsselbein zu verteilen. Sie zerrte sein Shirt hoch und hinterließ mit ihren Fingernägeln rote Striemen auf seinem Rücken. Grinsend sah er sie an und sie befreite ihn von dem unnützen Stoff, das neben ihrem Pulli auf dem Boden landete. Mit einem lauten Krachen folgten kurz später auch die Beiden und Jen hielt sich erschrocken die Hand auf den Mund, um ihr Lachen zu unterdrücken, als Jethro schmerzhaft aufstöhnte. Böse funkelte er sie an und zog sie eng an sich, um ihr spielerisch in die Schulter zu beißen, während sie an seinem Ohr knabberte, bevor sie sich wieder aufrichtete und ihn von oben herab verführerisch ansah. Daraufhin verteilte sie feuchte Küsse auf seiner Brust und seinem Bauch, wanderte langsam tiefer. Sie spürte, dass seine Erregung immer weiter wuchs und auch sie war mehr als bereits für ihn. Mit vor Erregung zitternden Fingern machte sie sich an seiner Hose zu schaffen, während er sie von ihrem BH befreite. Nachdem auch ihr Rock den Weg in eine andere Ecke des Zimmers gefunden hatte, gab es keinen Halt mehr. Vollkommen auf den Körper des anderen fixiert, gaben sie sich einander und ihrer lange aufgestauten Liebe hin. Die Beine fest an den Körper gezogen und die Arme um sie geschlungen, saß sie da und starrte zum Fenster ihres Büros. Was hatte sie nur getan? Sie würde in wenigen Wochen James heiraten. Wie konnte sie nur so dumm sein, so einen Fehler zu begehen? Sie hätte sich ihm niemals hingeben dürfen. Hinter ihr raschelte es. Er setzte sich auf und drückte einen sanften Kuss auf ihr Schulterblatt. „Lass das, Jethro.“, flüsterte sie leise. Er legte den Kopf schief und strich ihr über das rote Haar. „Was hast…“ Er konnte die Frage nicht zu Ende stellen, denn sie stand auf und begann ihre Kleidung einzusammeln. Langsam zog sie sich an. „Du weißt, dass das nicht hätte passieren dürfen.“ Ungläubig starrte er sie an, während sie ihren Rock anzog. „Das meinst du nicht Ernst, Jen.“, protestierte er. Eine wohlbekannte Angst ergriff ihn. Sie entzog sich ihm wieder einmal. Er war mal wieder im Begriff, sie zu verlieren, da sie ihre Gefühle für ihn mit Vernunft zu vertreiben versuchte. „Ich werde James heiraten und daran kannst du nichts ändern.“ „Nei…“ Seine Stimme versagte und ein fester Kloß setzte sich in seinem Hals fest. „Du solltest das, was passiert ist, ganz schnell vergessen. Du weißt, dass ich dir nicht verbieten werde, Eva zu sehen.“ Sie hockte vor ihrem Schreibtisch und schloss die Schnallen der Schuhe. „Räum bitte noch auf. Eva ist allein, ich muss nach Hause.“ Ungläubig und unfähig sich zu bewegen, starrte er ihr hinterher, als sie das Büro und das Vorzimmer verließ und somit aus seinem Sichtfeld verschwand. Zügig ging sie Treppe hinab. Ihr ganzer Körper brannte von seinen Berührungen und Küssen. Sie musste dringend nach Hause und sich duschen. Ihre Gefühle wieder tief in sich verschließen. Tränen bildeten sich in ihren Augen. Warum tat Liebe nur so schrecklich weh? Ende Kapitel 50: Die vier Leute saßen zusammen in Abbys Labor und sahen sich eindringlich an. Ziva und Tony waren eigentlich zu Tim und Abby nach unten gekommen, um mit ihnen wegen der Hochzeit zu reden. Inzwischen waren sie aber bei einem ganz anderen Thema gelandet. Seit dem Tony und Ziva ihre Verlobung bekannt gegeben hatten, waren zwei Wochen vergangen und niemanden war entgangen, dass Gibbs und die Direktorin seit diesem Tag mal wieder vollkommen anders mit einander umgingen. Sie gingen sich möglichst aus dem Weg, sprachen nur das Nötigste miteinander und Augenkontakt schien total tabu zu sein. Außerdem hatten Beide wohl die schlechteste Laune seit der großen Auseinandersetzung, wo die Direktorin Gibbs suspendiert hatte. Beide waren leicht reizbar und nicht mal Tony traute sich mehr einen seiner Scherze zu machen. Abby machte sich riesige Sorgen um ihren Gibbsman, da sie der Meinung war, er wäre extrem melancholisch. Es schien ihn auch gar nicht zu interessieren, wenn sich sein Team während der Arbeitszeit mehr mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigte. Taten sie aber wieder andere Sachen, flippte er sofort aus. Sogar seine Drohung alle Spiele von Tonys PC löschen zu lassen, hatte er wahr gemacht. „Ich wüsste zu gern, was wieder zwischen ihnen vorgefallen ist. Aber Jen lässt nicht mit sich reden.“ Ziva sah bedrückt zu Boden. Tony strich seiner Freundin liebevoll über den Rücken und seufzte. „Ich fürchte, wenn das so weiter geht, wird die Hochzeit ein riesiger Reinfall. Ich würde Gibbs zutrauen, dass er James anfällt.“, murmelte der Italiener. „Bei seiner Laune würde mich das nicht wundern.“, meinte Bambino und Abby nickte traurig. Sie wollte gerade ansetzen, etwas hinzuzufügen, als Ducky ihr Reich betrat und die Vier freundlich anlächelte. „Hey Duckman. Setz dich zu uns.“, lächelte die Gothlady und der Pathologe ließ sich auf den Stuhl sinken, den sie ihm hinschob. „Plant ihr fleißig die Hochzeit?“, erkundigte er sich und bedachte Ziva und Tony mit einem wohlwollenden Blick. Doch alle vier schüttelten mit geknickten Gesichtern die Köpfe. „Wir sind schon wieder bei Gibbs und Jenny gelandet.“, unterrichtete der Italiener seinen alten Freund. Ducky seufzte und nickte, um zu zeigen, dass er wusste, worum es ging. Auch ihm war nicht entgangen, dass etwas zwischen ihnen vorgefallen sein musste. Doch egal wen er von Beiden ansprach, diesmal verriet ihm niemand etwas über sein momentan beschissenes Seelenleben. „Und was führt dich zu mir?“, fragte Abby, um das Thema doch wieder in eine angenehmere Richtung zu lenken. „Heute brauche ich jemand zum Reden.“, meinte er und schaute über seine Brille hinweg in die Runde. „Was ist denn los?“ Ziva sah ihn besorgt an. „Meiner Mutter geht es leider nicht sehr gut. Ich fürchte, es geht zu Ende.“ Seufzend sah er zu Boden. „Oh nein.“ Abby nahm ihn in den Arm und alle sahen den Pathologen und guten Freund mitleidig an. Auch wenn Viktoria Mallard auf Grund ihres Alzheimers eine sehr anstrengende Person war, mochten sie doch alle recht gern. Tony erinnerte sich inzwischen gerne an die Jagd nach den vier Corgis, als sie Ducky und seine Mutter beschützt hatten. Jeder verband irgendeine amüsante Erinnerung mit der alten Frau. Abby schmunzelte immer darüber, wenn sie daran dachte, dass Viktoria sie mit Ducky verkuppeln wollte. Man würde sie vermissen, aber auf der anderen Seite wusste man, dass sie ein schönes und vor allem langes Leben hinter sich hatte. Leider behielt Ducky Recht und eineinhalb Wochen später war die gute Frau im Schlaf gestorben. Die zwei Paare entschieden sich zugunsten der Beerdigung ihre Hochzeit auf Ende Mai zu verschieben. Die Trauerfeier hielt sich klein. Nur Ducky und seine Freunde vom NCIS waren anwesend und nahmen Abschied. Jethro stützte seinen langjährigen Freund. Auch er hatte die alte Frau und ihren eigenwilligen, nicht beabsichtigten Humor sehr gemocht. Später auf dem Leichenschmaus ging es Ducky schon wieder einigermaßen besser. Er machte wieder kleine Witze und gab Geschichten zum Besten. Er wusste, dass es gut war, trotzdem fühlte er sich etwas einsam mit den vier Hunden in seinem Haus. Am Ende des Tages erklärten sich Jimmy und Michelle bereit zur Untermiete bei dem guten Doktor einzuziehen, da sie momentan keine geeignete Wohnung fanden und die eigenen für Beide zu klein waren. Jethro und wenige andere überlegten sich ernsthaft, ob das Pärchen wusste, worauf es sich da einließ. Aber es waren alle froh, dass sie dem alten Freund erst mal über den Schmerz hinweg helfen konnten. Ende Kapitel 51: Ihre laute und nicht minder wütende Stimme dröhnte durch den Videokonferenzraum. Bereits seit einer Stunde führte sie dieses Streitgespräch, doch sie kamen partout nicht auf einen grünen Nenner. Mit einem geknirschten ‚Das Gespräch sollten wir ein anderes Mal beenden. Schönen Tag noch’ verabschiedete sich ihr Gesprächspartner und beendete die Verbindung. Sie biss die Zähne zusammen, um einen wütenden Aufschrei zu unterdrücken. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Geladen bis zum Anschlag verließ sie den Konferenzraum und ging, in der Hoffnung, dass ihr niemand über den Weg lief, zu ihrem Büro. Warum waren diese Typen vom CIA so verdammte Arschlöcher? Normalerweise störten sie solche Machtkämpfe überhaupt nicht. Sie machten ihr im Gegenteil eher Spaß. Doch heute ging es ihr nicht besonders gut. Schon den ganzen Vormittag litt sie unter Übelkeit und ihr Kreislauf schien auch nicht so zu wollen, wie sie es gerne hätte. Die leichten Schwindel zwischendurch wurden nicht gerade von dem Wutausbruch verbessert. Es verschlimmerte die ganze Sache eher. Einen Moment blieb sie stehen und warf einen Blick zu Gibbs und seinem Team. Die Vier saßen an ihren Schreibtischen und besprachen einen Fall. Ducky zeigte ihnen an dem Flachbildschirm seine Ergebnisse und Gibbs nickte ab und zu. Tief Luft holend wand sie sich wieder ihrem Büro zu und überbrückte die letzten Meter. Cynthia sah sie besorgt an. Natürlich war der Sekretärin die schlechte Verfassung und die Blässe ihrer Arbeitsgeberin aufgefallen. Jenny ignorierte den Blick und schloss hinter sich die Tür, als sie das Büro betreten hatte. Langsam ging sie zu ihrem Schreibtisch und stützte sich darauf ab. Um sie schien sich alles zu drehen und sie spürte, wie ihre Beine unter ihr nachgeben wollten. Mit einem Mal wurde ihr schwarz vor Augen. Kaum hatte sie den Knall gehört, sprang Cynthia auf und rannte um ihren Schreibtisch zur Bürotür. Sie riss sie auf und hockte nach einigen Schrecksekunden neben Jenny, die bewusstlos neben ihrem Schreibtisch lag. Vorsichtig drehte sie sie auf die Seite. An der Stirn der Direktorin bildete sich ein dünnes Blutgerinnsel, das aus einer schmalen Platzwunde rann. Sanft tätschelte die Sekretärin die Wange ihrer Chefin, doch die rührte sich nicht. Schnell stand sie auf und griff nach dem Telefon, um einen Krankenwagen zu rufen. Anschließend rannte sie zur Galerie. Sie brauchte jemand, der ihr half, die Direktorin auf die Couch zu legen. Hektisch sah sie sich um. „Doktor Mallard, Agent Gibbs. Ich brauche ihre Hilfe.“, rief sie und sah die zwei Männer flehend an. Diese wechselten einen schnellen Blick und machten sich auf den Weg, die Treppe zu erklimmen, während Cynthia zurück ins Büro rannte. Aus ihrem Schreibtisch nahm sie Taschentücher mit und versuchte gerade die leichte Blutung zu stoppen, als Gibbs und Ducky hinter ihr in der Tür standen. Der Pathologe hockte sich sofort neben die zwei Frauen und besah sich die Platzwunde. „Was ist passiert?“ Gibbs stand über Cynthia und sah sie erschrocken an. „Ich weiß nicht. Ihr ging es schon den ganzen Tag nicht so gut. Sie war gerade aus dem Konferenzraum gekommen, als ich einen Knall hörte. Als ich rein kam, lag sie so.“, erklärte die Sekretärin und blickte leicht ängstlich zwischen Gibbs, Jenny und Ducky hin und her. „Sie kommt zu sich. Trag sie doch bitte zur Couch, Jethro.“, bat Ducky und strich sanft über Jennys Stirn. Diese murrte leise, hielt die Augen aber geschlossen. Jethro nickte und hob Jen vorsichtig hoch, um sie wie befohlen zur Couch zu bringen. Langsam setzte er sie ab und Ducky hockte sich wieder neben sie, das Taschentuch wieder auf die Wunde legend. „Haben Sie schon einen Krankenwa..“ „Ja, Doktor Mallard.“, bestätigte Cynthia und ging dann zum Telefon, um im Foyer Bescheid zu geben, dass sie die Sanitäter durchließen und in die Chefetage schickten. Gibbs stand unsicher neben der Couch und sah Ducky zu, wie er auf Jenny einredete, die ihre Augen inzwischen einen Spalt geöffnet hatte. Ihr Kopf dröhnte schrecklich und sie nahm Ducky nur verschwommen wahr. Noch immer war ihr schwindelig, nur die Übelkeit war durch das Liegen etwas abgeklungen. Tony, Tim und Ziva hatten ihrem Boss und Ducky fragend hinterher gesehen und mit den Schultern gezuckt. Nun sprachen sie gerade über die Hochzeit, die in gut zwei Wochen stattfinden sollte. Tony versuchte herauszufinden, wie Zivas Kleid aussehen würde. Doch die Israelin hielt sich bedeckt und grinste nur vielsagend. Ihr einziger bisheriger Kommentar war gewesen, dass es Tony aus den Latschen hauen würde. McGee spielte unter dem Tisch mit einem kleinen Kästchen, das ihm Tony am Morgen gegeben hatte. Es beinhaltete die Trauringe, die er als Tonys Trauzeuge verwahren sollte. Er beobachtete das Pärchen grinsend, als sich der Fahrstuhl öffnete und Sanitäter mit einer Trage an ihnen vorbei rannten. Erschrocken sahen sie ihnen nach, wie sie die Treppe überwunden und in Jennys Büro verschwanden. „Sanitäter?“, fragte Ziva mit fast versagender Stimme und alle Drei sprangen auf und folgten den Männern. Im Büro angekommen, untersuchten sie die Direktorin gerade. Ducky, Gibbs und Cynthia standen etwas abseits und beobachteten das Geschehen. Die drei Agents traten zu ihnen und sahen ihren Boss fragend an. „Sie ist ohnmächtig geworden.“, erklärte Cynthia und ihr Gesicht verriet große Besorgnis. „Ich werde mit ins Krankenhaus fahren und rufe euch an, wenn wir genaueres wissen.“, meinte Ducky mit ruhiger Stimme. Gibbs nickte stumm. Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, machte er sich große Sorgen. Jenny schien es wirklich nicht gut zu gehen. Er hoffte, dass es nur etwas mit der Hochzeit zu tun hatte, dass sie vielleicht einfach nur sehr aufgeregt war. Vorsichtig legten die Sanitäter sie auf die Trage und schnallten sie fest, um sie im nächsten Moment in die Höhe zu hieven. Ducky folgte ihnen wortlos und Gibbs und sein Team sahen ihnen besorgt hinterher. Abby starrte auf den Test vor sich. Sie konnte es kaum glauben. Sie hatte die Pille erst vor einem Monat und zwei Wochen abgesetzt. Das widersprach jedem Gesetz, dass ihr Körper die Stoffe so schnell abgebaut hatte und dieser Test nun positiv war. Aber das kleine Plus in der Anzeige war der Beweis, dass es stimmen musste. Immerhin war das jetzt schon der vierte, den sie machte, da es so unfassbar für sie war. Die Goth war nicht oft sprachlos, doch dieses Mal hatte sie keine Ahnung, was sie sagen sollte. Sie wusste nicht, ob sie sich wirklich freuen sollte oder wie überhaupt zu reagieren war. Sie starrte einfach nur auf den Schwangerschaftstest in ihren Händen. Erst als sie hörte, wie sich die Tür zu ihrem Reich öffnete, hob sie den Kopf. Tim kam mit nachdenklicher Mine rein und schien sich nicht mal nach ihr umzuschauen. Die Forensikerin riss sich zusammen und setzte ein Lächeln auf. „Was kann ich für dich tun, Timmy?“, fragte sie und holte ihn somit aus seiner Gedankenwelt. Erschrocken sah er sie an, lächelte dann aber und trat näher an sie. Sanft drückte er einen Kuss auf ihre schwarzen Lippen und wieder durchfuhr sie dieses vertraute Kribbeln. Er schaute ihr eine Weile in die Augen. „Director Shepard wird gerade ins Krankenhaus gebracht.“, eröffnete er und Abby riss ungläubig die Augen auf. „Was? Was hat sie denn?“, erkundigte sie sich und Tim zuckte mit den Schultern. „Sie ist im Büro ohnmächtig geworden und hat sich die Stirn aufgeschlagen. Ducky ist mitgefahren.“, erklärte er das, was er wusste. Abby machte ein nachdenkliches Gesicht und ließ die Schultern hängen. Langsam kaute sie auf ihrer Unterlippe, während Tim sich umsah. Stirn runzelnd entdeckte er die vier Schwangerschaftstests und ging zu dem silbernen Tisch, auf dem sie lagen. Er hob einen hoch und sah ihn sich an. „Bedeutet plus nicht positiv?“, fragte er, ohne wirklich zu verstehen, was das bedeutete. Abby blickte irritiert zu ihm und trat an ihn heran. Ein verlegenes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und sie nickte. Tim bedachte sie mit einem langen, forschenden Blick, ehe es anscheinend endlich bei ihm einen Schalter umlegte. „Sind das deine? Bekommen wir ein Baby?“ Seine Augen waren groß und ungläubig. Abby nickte wieder, dieses schüchterne Lächeln auf den Lippen. Sein Mund öffnete und schloss sich wie das Maul eines Fisches auf dem Trockenen, bevor er anfing zu grinsen und Abby schließlich in seinen Arme schloss. „Das ist ja wunderbar, Abby. Es hat gleich geklappt.“ Wieder nickte sie stumm, ihren Kopf an seinem und erwiderte die Umarmung. Tim löste sich ein Stück von ihr und schaute sie strahlend an. „Ich liebe dich, mein Vampirzähnchen.“, flüsterte er und verschloss ihre Lippen mit einem sanften, aber bald leidenschaftlicher werdenden Kuss. Wieder jagte ihm der Gedanke durch den Kopf, dass diese Frau nur ihm gehörte und nun wuchs in ihr ein neuer Mensch heran, ein kleines Du und Ich. Einen besseren Beweis für ihre Liebe konnte es kaum geben. Er empfand sich gerade als den glücklichsten Menschen der Welt. Seine eigene kleine Familie, die er über alles liebte und immer beschützen werden würde. Ducky saß auf einem Stuhl neben der Liege, auf der Jenny lag. Auf ihrer Stirn thronten zwei dünne Pflasterstreifen, welche die geklebte Platzwunde zusammenhielten. Seit sie im Krankenhaus waren, hatten sie kein Wort gewechselt. Momentan warteten sie in dem sterilen Behandlungszimmer auf ihren Arzt, der die Untersuchungsergebnisse holen wollte. Der Direktorin ging es abgesehen von den Kopfschmerzen wieder besser. Die Zwei richteten ihren Blick zur Tür, als diese sich öffnete und ihr behandelnder Arzt mit einem Block herein trat. Ducky sah ihn fragend an. „Darf er dabei sein?“, erkundigte sich der Arzt und deutete auf den Kollegen aus dem Untergeschoss. Jenny nickte leicht und wartete auf die Ergebnisse. „An das leichte Schwindelgefühl und die Übelkeit sollten sie sich gewöhnen, Miss Shepard. Es wird noch etwas anhalten.“, meinte der junge Mann mit der randlosen Brille geheimnisvoll und sowohl Ducky als auch Jen sahen ihn fragend an. „Ich gratuliere ihnen. Sie sind in der fünften, sechsten Woche schwanger.“, lächelte er und Jenny schüttelte ungläubig schauend den Kopf, während Ducky sie überrascht ansah. „Das ist unmöglich.“, meinte sie, nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte. „Die Pille hat auch ihre Fehlerquote, Ma’am.“, meinte der Arzt und wieder schüttelte sie abwehrend den Kopf. „Darum geht es nicht. Ich nehme die Pille gar nicht.“ Ihre Stimme verriet ihre Fassungslosigkeit und Aufgeregtheit. „Also, geht es doch noch viel besser.“, lenkte Ducky ein. Jenny setzte sich langsam auf und sah den Pathologen beschwörend an. „Nein, Ducky. Ich habe James seit drei Monaten nicht rangelassen. Ich kann nicht schwanger sein.“, gestand sie und nun schaute Ducky sie wieder überrascht an. „Ich weiß ja nicht, wie in ihrem Fall, aber es ist hundert Prozent sicher, dass sie in der fünften bis sechsten Woche sind. Hormonwerte lügen nicht.“, versicherte der Arzt noch einmal. „Ich verschreibe ihn etwas Pflanzliches gegen die Übelkeit. Sie sollten sich und das Kind viel schonen, da sie nicht mehr die Jüngste sind.“, ging er zum Schreibtisch und schrieb ein Rezept. Jens Fassungslosigkeit bewirkte, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Noch immer schüttelte sie den Kopf. Der Arzt lächelte und drückte Ducky das Rezept in die Hand, bevor er sich verabschiedete. Der alte Mann sah sein Gegenüber mitleidig an. Sie schien wirklich völlig ratlos zu sein. Sie hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen und starrte durch die Finger auf den Boden. „Das kann nicht…...oh mein Gott.“ Plötzlich nahm sie die Hände runter und Ducky sah so etwas wie Wiedererkennung in ihren Augen aufblitzen. Ein Stöhnen verließ ihre Lippen und sie schloss die Augen. „Wissen Sie es wieder?“, erkundigte sich Ducky und ein schwaches Nicken folgte als Antwort. Ihr Körper hatte sich entspannt und sie sah ihn mit einem wehmütigen Lächeln an. „Jethro hat mich vor fünf Wochen in meinem Büro verführt.“ Ducky hob die Augenbrauen. Nun wurde ihm auch klar, warum die Zwei sich in letzter Zeit aus dem Weg gegangen waren und sich nicht anschauen konnten. Es trat Stille ein. Jennys Gesicht war ausdruckslos, aber sie schien über die Situation, in der sie steckte, nachzudenken. Auch Ducky überlegte, was das jetzt zu bedeuten hatte. Immerhin wollte die Direktorin in zwei Wochen James heiraten, erwartete jetzt aber von Jethro ein Kind, wohl bemerkt das zweite gemeinsame Kind. „Was mache ich denn jetzt?“, erklang ihre leise Stimme. Ducky griff nach ihrer Hand und drückte sie leicht. „Sie müssen jetzt entscheiden, ob sie Jethro noch immer so sehr lieben, dass sie sein Kind nicht abtreiben können und sich lieber von James trennen oder ob ihre Gefühle so abgeschwächt sind, dass sie, ohne ihm eine Wort zu sagen, das Kind weg machen und James heiraten.“ Ihre grünen Augen sahen ihn ratlos an. Sie wusste, dass er Recht hatte. Sie musste sich für oder gegen das Kind entscheiden. Minuten lang starrte sie vor sich, während Ducky ihre Hand tätschelte. Schließlich begann sie langsam den Kopf zu schütteln und Ducky senkte betrübt den Kopf, da er dachte, sie hätte sich gerade für James entschieden. „Das ist ganz einfach, Ducky. Ich bin schwach geworden, sonst würde in mir jetzt nicht unser zweites Kind entstehen und wachsen. Ich kann James nicht heiraten.“ Sie machte eine Pause und in Ducky schrie alles nur Erleichterung. Endlich konnte er wieder Hoffnung schöpfen, dass sein Freund doch noch sein Glück fand. Die Frau, die er liebte, gestand sich gerade selbst ihre Gefühle ein. Mit zitternden Fingern strich sie über ihren Bauch und ein zartes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Er konnte regelrecht sehen, wie sich das Glücksgefühl in ihr ausbreitete. Sie begann von innen heraus zu strahlen, dieses Strahlen, das nur glückliche Schwangere erfüllte, das diese Frauen zu den Schönsten der Welt machte. Sie hob den Kopf und ihre grünen Augen hatten die Mattheit verloren. In ihnen schimmerte tiefe Zufriedenheit. „Wehe Sie sagen ihm etwas. Das muss ich allein machen. Da ist nämlich auch noch eine Entschuldigung fällig.“, lächelte sie und Ducky nickte mit seinem großväterlichen Blick. Langsam half er ihr von der Liege und zusammen verließen sie die Notaufnahme, um sich draußen ein Taxi zu nehmen. Sie fuhren zum Hauptquartier zurück, doch nur Ducky betrat das Gebäude. Jenny bat ihren Fahrer, sie nach Hause zu bringen. Dort wechselte sie in ihren eigenen Wagen und holte Eva von der Schule ab. Sie musste nach New York und mit James reden. Sie saß gerade mit den Kindern beim Abendbrot. Sophie wischte sich wieder ein paar Tränen weg. Jenny hatte ihr und Sam bereits gesagt, dass sie die Hochzeit absagen würde. Die elfjährige mochte Jenny sehr und hatte erst nach einem langen Gespräch unter vier Augen eingesehen, dass Jenny und Eva nicht glücklich sein würden, wenn sie wirklich bei ihnen blieben. Sam, der ja schon vor einiger Zeit so etwas geahnt hatte, nickte nur stumm mit einem Lächeln und beruhigte seine kleine Schwester. Nun aßen sie zusammen und unterhielten sich über belanglose Sachen. Die Stimmung war ziemlich gedrückt und Eva versicherte Sophie immer wieder, dass sie Freundinnen blieben und sich sicher oft sehen würden, damit die Braunhaarige nicht mehr so traurig war. Sie wollten gerade beginnen abzuräumen, als die Wohnungstür geöffnet wurde und James wenig später die Küche betrat. Er strahlte die Vier freudig an, merkte aber gleich die drückende Stimmung. Er gab Jenny einen Kuss auf die Wange und begrüßte seine Kinder. Mit gespieltem Lächeln umarmten sie ihn und Jenny schickte sie anschließend in ihre Zimmer, mit der Begründung, dass sie wüssten, dass sie mit James reden müsste. „Setz dich bitte.“, meinte sie leise und räumte weiter den Tisch ab. James folgte ihrer Bitte und sah sie fragend an. „Worüber willst du reden?“, erkundigte er sich. Irgendwie spürte er, dass ihm nicht gefallen würde, was sie ihm zu sagen hatte. „Du weißt, dass ich die Zeit mit dir sehr genieße. Du kümmerst dich großartig um mich und auch um Eva.“ Sie stockte und überlegte, wie sie weiter reden konnte. „Aber?“ „Ich kann dich nicht heiraten.“ Sie sagte es leise und vermied es ihn anzusehen. Das Wasser lief in die Spüle und sie tat das gelbe Geschirrspülmittel dazu. Langsam bildete sich Schaum, während sie die Teller und das Besteck in das heiße Wasser gleiten ließ. „Warum nicht? Warum so plötzlich?“ Sein Körper hatte sich angespannt und er saß wie elektrisiert da. Ungläubig sah er sie an. Es schien doch alles in Ordnung zu sein. Was hatte er falsch gemacht? „Wenn du noch nicht bereits bist, können wir die Hochzeit doch auch verschieben.“ „Darum geht es nicht.“ Langsam glitt sie mit dem Lappen über die Teller und entfernte die Essensreste. „Ich bin heute im Büro ohnmächtig geworden. Im Krankenhaus haben sie festgestellt, dass ich schwanger bin.“ „Das ist doch großartig. Wir bekommen ein Baby. Warum willst du dich trennen?“ Ein leises, bitteres Lachen erklang von ihr. „Ich bin erst in der fünften Woche, James. Das Baby ist..“ „..nicht von mir. Deswegen warst du in letzter Zeit so komisch. Du hast mit jemand anderes geschlafen.“ Sie nickte schwach und steckte das saubere Besteck in einen Abtropfkorb. „Mir ist klar geworden, dass ich mich, seitdem du da bist, betrüge. Ich habe dich ausgenutzt, um mich von ihm abzulenken, um von ihm loszukommen. Aber es hat nicht geklappt. Ich bin schwach geworden und jetzt bekomme ich wieder ein Baby. Meine Liebe zu ihm ist tief in meinem Herzen verankert. Ich könnte ihn niemals vergessen, auch wenn ich dich heirate.“ „In Gedanken würdest du mich immer mit ihm betrügen, mit Evas Vater, Agent Gibbs.“ Jenny drehte sich um und sah ihn an. Es überraschte ihn, dass er es wusste. Aber vermutlich war es jedem klar, der Jethro und Eva einmal zusammen gesehen hatte. „Ja. Ich liebe Jethro mehr als mein Leben und er auch mich.“ Plötzlich erschien ein Lächeln auf James’ Lippen. „Ich habe es die ganze Zeit geahnt. Ich konnte es in deinen Augen sehen, wenn du ihn angeschaut hast. Man sagt ja, Augen sind die Fenster zur Seele.“ Eine Pause entstand und er musterte sie genau. Er stellte sich vor, wie sie hochschwanger aussah. Sie war eine gute Mutter und würde es sicher gut meistern, vor allem mit einem Mann wie Leroy Jethro Gibbs an ihrer Seite. „Ich bin traurig, dass ich dich nicht für mich gewinnen konnte. Aber ich denke, du und vor allem Eva werdet glücklicher mit ihm sein. Freunde bleiben wir doch, oder Zuckermaus?“ Ein erleichtertes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie nickte. James erhob sich und trat auf sie zu. Sanft nahm er sie in den Arm und sie erwiderte die Umarmung. Dann löste er sich und ging in die Hocke. Irritiert sah sie ihn an. Leicht piekte er mit dem Finger an ihren Bauch. „Hey du, mach deiner Mum nicht so viel Ärger. Ich bin übrigens Onkel James.“ Er richtete sich wieder auf und grinste. Jenny schüttelte lachend den Kopf. „Wissen sie es schon?“, schaute er sie im nächsten Moment wieder ernst an. „Ja. Sam scheint es geahnt zu haben, aber Sophie hat ziemlich geweint. Ich habe es ihr erklärt und versprochen, dass wir uns weiterhin sehen.“ „Gut. Schlaft ihr heute Nacht noch hier?“ Jenny nickte und strich sich über den Bauch. „Ich soll mich schonen, heute noch zurückzufahren, wäre wohl nicht so ratsam.“ „Du kannst das Bett haben. Ich geh auf die Couch.“ Die Zwei sahen sich Sekunden lang stumm an. Jenny war unheimlich froh, dass James sie zu verstehen schien und ihr keine Szene gemacht hatte. Er war halt der perfekte Mann, nur leider nicht für sie. Sie wollte sich lieber mit Jethro rumschlagen, einen sturköpfigen, gefühllosen Ex-Marine, der seine Leute zwar hart ran nimmt, sie aber eigentlich total gern hat und alles für sie tun würde. Genau diesen Mann wollte sie, wollte ihr Herz. Immerhin war er die Liebe ihres Lebens. Am nächsten Morgen packten Jenny und Eva ihre Sachen zusammen. Sophie schluchzte wieder und kämpfte mit den Tränen, als Jenny sie in den Arm nahm und ihr einen Kuss aufs Haar drückte. Eva umarmte ihre ‚große Schwester’ und wischte die Tränen mit einem strahlenden ‚Wir sehen uns doch bald wieder’ von den Wangen und Sophie nickte schwach, schenkte Eva ein leichtes Lächeln. Sam hob Eva hoch und die Zwei sahen sich eine Zeit lang an, verstanden sich ohne etwas sagen zu müssen. Sein Vater drückte dem kleinen Blondschopf ein Kuss auf den Haaransatz und versprach ihr, dass sie ihn immer anrufen konnte, wenn sie jemand zum Reden brauchte. Jenny hauchte er einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Am Abend hatten sie noch besprochen, wer wen anruft, um Bescheid zu geben, dass sie nicht heiraten würden, die Feier wegen Ziva und Tony aber trotzdem stattfand. „Bis zur Hochzeit.“, rief er ihnen hinterher, als sie in den Wagen steigen. Jenny winkte noch einmal und fuhr dann los. Ein Problem hatte sie damit gelöst. Sie legte die Hand auf ihren Bauch und lächelte. Nun würde sie ihr Leben in die richtige Bahn lenken. Ende Kapitel 52: Es regnete Bindfäden, als Gibbs sich mit einer Tasse Kaffee auf seine Couch sinken ließ und aus dem Fenster starrte. Ducky war am gestrigen Tag allein zurück ins Hauptquartier gekommen. Er sagte, Jenny ging es wieder gut, wäre aber nach Hause gefahren, um sich auszuruhen. Was sie nun gehabt hatte, verriet sein langjähriger Freund ihm allerdings nicht. Dadurch und dass sie nicht zu Hause ans Telefon gegangen war, machte er sich nur noch mehr Sorgen. Sie hatte wirklich nicht besonders gut ausgesehen. Wie viel er aber auch nachdachte, er kam nicht auf einen grünen Zweig, was sie gehabt haben könnte. Hoffentlich ging es ihr Montag schon besser. Schließlich würde sie bald heiraten. Er lachte bitter. Er hatte sie verführen können, aber trotzdem blieb sie standhaft bei der Meinung James heiraten zu müssen. Hatte er ihr denn nicht bewiesen, dass er sie und Eva liebte? Meinte sie denn nicht, er solle sie nicht so ansehen, nicht mit all seiner Liebe für sie. Er war ein Sturkopf, natürlich. Aber James konnte sie doch nicht mehr lieben, als er. Tief in Gedanken versunken, bemerkte er nicht, dass jemand sein Haus betrat. Erst als sich eine nasse Hand auf seine Schulter legte, erschrak er und sah seinen Besucher perplex an. Doch die Verwirrtheit wich, als er erkannte, wer ihm die Ehre gab. Ihre roten Haare klebten tropfnass an ihrem Kopf, die Kleidung triefte vom Regen. Er sprang auf und war mit wenigen Schritten um die Couch. „Ich hol dir Handtücher.“, meinte er knapp und verschwand Richtung Bad, um wenig später mit drei Handtüchern verschiedener Größe zurückzukehren. Ohne Widerworte ließ sie sich die nasse Jacke ausziehen und die Haare einigermaßen trocken rubbeln. Währenddessen bedachte sie ihn mit einem leichten Lächeln und genoss die Fürsorge. „Weißt du was, ich hole noch trockene Sachen.“ Gibbs war vollkommen irritiert. Sie sagte kein Wort, ließ ihn einfach machen und lächelte auch noch die ganze Zeit. Bis gestern konnten sie sich doch nicht mal in die Augen sehen, geschweige denn, wären bei dem anderen zu Hause aufgetaucht. Ob ihr Zusammenbruch doch schlimmere Hintergründe hatte? Doch warum sollte sie ausgerechnet zu ihm kommen, um darüber zu reden. Sollte da nicht lieber James als Gesprächspartner herhalten? In Gibbs’ Kopf tobten tausend Fragen umher. Als er ins Wohnzimmer zurückkam, stand sie nur ins Handtuch eingewickelt hinter der Couch und schaute zum Fenster, schien den Regen zu beobachten, wie er die Scheibe hinunter perlte. Sie hatte eine Gänsehaut und zitterte leicht. Schnell reichte er ihr die Hose und den warmen Pulli. Wieder fiel ihm ein, dass sie ja die Kleidung von vor einen Jahr immer noch bei sich hatte. „Ich mach dir einen heißen Kaffee.“, meinte Jethro und wollte in die Küche gehen. „Tee. Ich hätte lieber Tee.“, sah sie ihm hinterher. Ihre Stimme war so ruhig, dass Gibbs spürte, wie diese Ruhe auf ihn überging. Er nickte und verschwand in der Küche. Jenny zog sich die wieder einmal die viel zu große Kleidung über und setzte sich auf die Couch. Sie nahm die Füße hoch und sah wieder zum Fenster. Irgendwie war der Regen beruhigend. Denn so ruhig wie ihre Stimme gewesen war, sah es in ihr nicht aus. Sie war aufgewühlt und unendlich nervös. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde und hatte riesige Angst davor. Nach einigen Minuten kam er zurück und reichte ihre eine große Tasse mit dampfenden Tee. Sie lächelte dankbar und nippte an dem Tee. Langsam ließ er sich neben sie sinken und betrachtete sie. Die Stelle, an dem die Platzwunde mit zwei Pflastern zusammengehalten wurde, war angeschwollen und bildete eine ziemliche Beule. Aber sie war nicht mehr so blass, wie am Vortag. Eine Weile lang sagte keiner etwas. Jenny versuchte sich mit dem Tee aufzuwärmen und zu beruhigen und Gibbs beobachtete sie einfach. Es war nur wenige Tage mehr als ein Jahr her, dass sie das letzte Mal hier gesessen hatte. Damals war wesentlich besseres Wetter als heute gewesen. Auch da hatte sie seine Sachen angehabt. „Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“, erkundigte er sich schließlich. Er saß im Schneidersitz ihr zugewandt neben ihr und bedachte sie mit einem forschenden Blick. Sie sah kurz zu ihm, bevor sie die Tasse auf den Tisch stellte und sich ihm vollends zuwandte. „Ich habe mich gestern von James getrennt.“ Die Luft stand und Gibbs schluckte trocken. „Zwei Wochen vor der Hochzeit?“, fragte er nur und sah sie unverstehend an. Warum so kurz, bevor sie ihm ihr Ja-Wort geben wollte. Sicher, er müsste sich darüber freuen. Immerhin hatte er sie dadurch doch nicht verloren. Aber im Moment verwirrte ihn das einfach nur. Sie nickte schwach und ihre Augen erhellte ein eigenartiger Glanz. „Du hast ganze Arbeit geleistet, Jethro.“ Wollte sie jetzt etwa ihm die Schuld geben, dass sie sich von James getrennt hatte. „Ich hoffe doch, dass du nicht gelogen hast, als du sagtest, dass du mich liebst.“ Oje, er war wirklich Schuld, dass sie sich von dem Anwalt getrennt hatte. Doch warum über einen Monat später? „Natürlich habe ich es ernst gemeint.“, entgegnete er ihr und strich mit einem Lächeln eine feuchte Strähne aus ihrer Stirn. Er konnte sehen, wie sich ihr Körper etwas entspannte und ein feines Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Niemals hätte sie es sich so schwer vorgestellt, ihm ihre Liebe zu gestehen. „Bist du hier, um mir zu sagen, dass du genauso empfindest?“ Er war näher an sie heran gerückt und sah ihr tief in die Augen. Er wollte es so gerne hören. Diese drei kleinen Worte und er würde sie küssen und nie wieder loslassen. Unsicher sah sie ihn an. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Warum konnte sie nichts sagen? Ein Zittern ergriff ihren Körper. Sie wollte es sagen, doch so lange hatte sie diese Worte in sich verstaut, dass es nun schwer fiel, sie auszusprechen. Seine Augen fixierten sie und sie konnte wieder die Liebe in ihnen lesen, wie damals in Paris oder vor einem Monat in ihrem Büro. „Ja, ich liebe dich.“, hauchte sie schließlich, all ihren Mut zusammennehmend. Jethros Lächeln wurde breiter und er beugte sich zu ihr, fing ihre Lippen zu dem ersten Kuss ihrer neuen Beziehung ein. Jenny schlang die Arme um seinen Hals. Sanft strich er durch ihre feuchten Haare, legte den Arm um sie und zog sie langsam mit sich, während er sich zurück auf die Couch sinken ließ. Immer wieder küssten sie sich, während er sanft ihren Rücken streichelte. Es waren zärtliche Küsse mit untergründiger Leidenschaft. Ihre Zungen kämpften nicht mit einander, sie verwöhnten einander. Sie knüpften erste zarte Bande eines neuen Vertrauens. Liebevoll strich er über ihre Wange, während sie ihn verliebt ansah. „Willst du gar nicht wissen, warum ich meine Meinung doch geändert habe?“, fragte sie leise. Jethro forschte in ihrem Gesicht und ihren Augen. „Ist es wichtig?“ Sie nickte und richtete sich auf. Sie saß auf seiner Hüfte und sah ihn von oben herab mit liebvollen Blick und einen Glanz in den Augen an, die ihm den Atem raubten. Sie nahm seine Hände in ihre und küsste sie zärtlich, bevor sie sie auf ihren Bauch legte und ihm ein hintergründiges Lächeln schenkte. Eine Ahnung machte sich in seinem Kopf breit. „Wir bekommen noch ein Baby.“, flüsterte sie und Jethros Augen weiteten sich. Sein Mund öffnete sich zu einer Erwiderung, doch er blieb stumm. Sekunden lang sah er sie an, während das Leuchten, das sie ausstrahlte immer stärker wurde und ihn langsam umfing. „Wirklich?“, brachte er schließlich heraus und sein Blick wanderte zu ihrem Bauch, auf dem seine Hände lagen. „Ja, Eva bekommt ein Geschwisterchen.“, strahlte Jenny, als Jethro den Pullover, den sie trug, hochschob, den Hosenbund ein Stück hinab und seine linke Hand direkt auf ihre nackte Haut legte. Wie hypnotisiert schaute er auf ihren flachen Bauch. Dort drin entwickelte sich ein neuer Mensch. Ihr Baby wuchs dort heran, noch unsichtbar für die Außenwelt. „Fünfte Woche, oder? Bist du deswegen gestern ohnmächtig geworden?“ Er löste seinen Blick nicht von ihrer nackten Haut, die nur von seiner Hand bedeckt wurde. „Ja, mein Kreislauf hat mich verlassen.“ Er nickte und hob endlich den Kopf. Die Freude, die sich in seinen Augen widerspiegelte, jagte ein angenehmes Kribbeln durch ihren Körper. Ohne die Hand von ihren Platz zu entfernen, zog er sie vorsichtig mit der anderen zu sich hinab und verschloss ihre Lippen zu einem weiteren Kuss. „Wo ist Eva?“, erkundigte er sich, ihren Nacken kraulend, nachdem sie sich wieder von einander getrennt hatten. „Sie wartet im Auto und malt.“ Gibbs nickte und rollte sich unter Jenny raus, so dass sie allein auf der Couch liegen blieb. „Ich hol unseren Engel mal rein.“, grinste er und hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er in den Flur lief und sich einen Schirm schnappte. Wenige Minuten später kam er mit Eva auf den Arm zurück und wollte sie zu Jenny auf die Couch setzen. Doch in der Schwebe stoppte er und Vater und Tochter sahen sich lächelnd an. „Die Fahrt hat sie bestimmt so müde gemacht.“, meinte Eva und Gibbs nickte stumm. Er setzte seine Tochter ab und holte aus dem Schrank im Flur eine Decke. In diese wickelte er die schlafende Jenny ein und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Anschließend ging er mit Eva in die Küche, wo sie sich hinsetzten und redeten, malten, lachten. Aufgeregt kamen die zwei Pärchen in Duckys Reich. Der Pathologe nähte gerade eine Leiche zu und sah seinen Besuch freundlich an. „Was habt ihr? Ihr seht irgendwie aufgewühlt aus.“, meinte er, wobei er sich genau denken konnte, was die Vier so aus der Fassung brachte. Immerhin hatte er vor zehn Minuten selbst den Anruf bekommen, dass die Hochzeit von Jenny und James nicht stattfinden würde. „Hast du den Anruf bekommen?“ Abby sah ihn mit großen, grünen Augen an. Er nickte stumm und nähte weiter. Er musste aufpassen, dass jeder Stich auch richtig saß. „Weißt du, warum sie ihre Hochzeit verschieben?“, wollte nun Tony wissen. Ducky sah über den Rand seiner Brille hinweg den Italiener an. „Verschieben? Ich habe es so verstanden, dass sie gar nicht stattfindet.“ „Ja, aber warum?“, quiekte Abby laut auf. „Seid doch froh. Wir wollten James doch die ganze Zeit aus den Weg haben.“, meinte der Pathologe bedeutungsschwanger und setzte den letzten Stich. Er trennte den Faden und legte sein Werkzeug in eine Schale. Anschließend ging er zum Waschbecken und säuberte seine Hände. Ihm gefiel es, mal wieder mehr als alle anderen zu wissen. „Meinst du, sie haben sich ganz getrennt? Kurz vor der Hochzeit?“, fragte Ziva und sah jeden unsicher an. Alle zuckten mit den Schultern, nur Ducky lächelte still vor sich hin. „Vielleicht erklärt sie es uns ja in den nächsten Tagen. Wartet einfach ab.“, meinte der Pathologe und scheuchte seine Gäste wieder aus einem Reich. Jenny hatte sich mit Sicherheit ganz von James getrennt und würde jetzt hoffentlich bei Jethro sein und ihm klar machen, dass sie ihn liebte und er demnächst noch mal Windeln wechseln würde. Ende Kapitel 53.1: Als Leroy Jethro Gibbs die Augen öffnete, entdeckte er dicht vor seiner Nase lange, blonde Haare. Irritiert runzelte er die Stirn. Er hatte sich doch schon vor Monaten von Tammy getrennt. Langsam hob er den Kopf, um zu erkennen, wer so dicht an ihn gekuschelt lag. Er selbst lag auf der Seite und sein linker Arm ruhte über dem zierlichen Körper von Eva. Die achtjährige schien tief und fest zu schlafen, so wie ihre Mutter ein Stück weiter neben ihr. Sie waren so eng an einander gekuschelt, dass Jethros Hand auf Jennys Bauch lag. Ein glückliches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Seine geliebte Direktorin hatte sich vor zwei Tagen von James getrennt, zwei Wochen vor der geplanten Hochzeit mit dem Anwalt. Nun lagen sie und ihre gemeinsame Tochter bei ihm in seinem Bett und die rothaarige Frau, die er so sehr liebte, trug das zweite Kind von ihm unter ihrem Herzen. Liebevoll streichelte er ihren Bauch. Er konnte es kaum fassen, dass sich sein Schicksal nun doch zum Glück gewendet hatte. Seine zwei Mädels, wie er sie im Kopf seit gestern nannte, schliefen noch immer friedlich. Nachdem er gestern mit Eva lange gemalt und ihr später bei den Hausaufgaben geholfen hatte, trabte eine verschlafen dreinschauende Jenny in die Küche und schenkte ihrer neuen Familie ein liebevolles Lächeln. Sie lehnte im Türrahmen und beobachtete Jethro und Eva. Der alternde Agent sah seine Tochter glücklich an und sie zeigte ihm das Photoalbum, welches sie von Ducky geschenkt bekommen hatte. „Sag mal, Prinzessin. Hat Mummy dir eigentlich gesagt, warum sie James jetzt doch nicht heiratet?“, fragte Jethro plötzlich und Jenny sah ihn überrascht an. Eva jedoch strahlte ihren Vater unverwandt an. „Ich bekomme ein Geschwisterchen, dessen Daddy du bist. Ich hätte gern einen Bruder, und du Daddy?“ Jenny konnte sehen, wie sich bei ihrem Liebsten eine Gänsehaut bildete. Es schien ihn unglaublich stolz zu machen, dass sie ihn Daddy nannte. „Ja, ein Junge wäre schön. Dann habe ich nicht nur eine Prinzessin und eine Königin, sondern auch einen kleinen Prinzen.“, lächelte er und drückte ihr einen Kuss auf das blonde Haar. Jennys Herz machte einen Satz. Mit wenigen Schritten stand sie hinter ihm und schloss ihn in ihre Arme. Erschrocken zuckte er zusammen, begann aber im nächsten Moment zu lächeln und zog sie nach vorne auf seinen Schoß. Liebevoll sahen sie einander an und Jethro hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen, wodurch Eva anfing zu kichern. Sanft strich er über ihren Bauch und Jenny lehnte sich an ihn, um seine Wärme zu genießen. Eine Weile saßen sie so da und unterhielten sich hauptsächlich über die zukünftige Planung. Jethro versuchte die Beiden zu überreden zu ihm zu ziehen, doch Jenny schien sich nicht ganz sicher zu sein. Auch wenn sie das zweite Kind von ihm erwartete, hatte sie Angst, dass sie sich nicht gut genug verstehen würden. Natürlich liebten sie sich und das schon seit einigen Jahren. Doch bisher mussten sie sich nicht wirklich mit dem anderen auseinandersetzen. Jethro ließ sich soweit breit schlagen, dass Jenny ihre Wohnung behielt und sie mal bei ihm, mal bei ihr schliefen. Er hoffte inständig, dass Jenny ihre Meinung bis zur Geburt noch ändern würde und sie dann nicht mehr pendeln brauchten. Zärtlich streichelte er Jennys Bauch und bedachte sie und Eva mit einem liebevollen Blick. Ein Baby, noch einmal wurde er Vater. Seitdem sie ihm das gesagt hatte, herrschte ein regelrechter Sturm von Schmetterlingen in seinem Bauch. Dieses Kribbeln wollte einfach nicht abnehmen und ihm gefiel es. Er genoss es, in ihrer Näher zu sein und sie so ungezwungen berühren zu können. Allein wenn er an Montag dachte, wurde ihm schlecht. Er würde sich verdammt zusammenreißen müssen, sie nicht ständig in den Arm zu nehmen oder ihren Bauch zu streicheln. Er wurde aus seinen Gedanken gezogen, als langsam Leben in Jenny kam. Sie streckte sich und öffnete ihre Augen einen Spalt. Abwartend ließ er seine Hand ruhig auf ihrem Bauch liegen. Sie sah sich um und ein glückliches Lächeln erhellte ihr Gesicht, als sie ihn wahrnahm. Sie richtete sich etwas auf und legte ihre Hand auf seine. Mit der anderen strich sie ein paar Strähnen aus Evas Gesicht und hauchte einen Kuss auf ihre Wange. Nun schlug auch die achtjährige die Augen auf und gähnte. Sie rollte sich zwischen ihren Eltern auf den Rücken und strahlte Beide erfreut an. Sie hatte es nicht geträumt, dass sie endlich bei ihrem Vater war. Fröhlich fiel sie ihm um den Hals und küsste ihn auf die Wange. Jethro lachte und nahm sie in den Arm. Ihr leichter Körper lag auf seinem und er begann sie zu kitzeln. Kichernd rollte sie sich zusammen und versuchte seine Hände wegzuschieben. Jenny beobachtete dies mit entspannten und glücklichen Gesichtszügen. Sie fühlte sich ungemein wohl, wie schon lange nicht mehr. Leider spürte sie, wie sich langsam die Übelkeit einstellte. Sie setzte sich vollständig auf und ließ die Beine aus dem Bett baumeln. Jethro hielt im Kitzeln inne und schaute besorgt auf ihren Rücken. „Alles okay, Jen?“, erkundigte er sich und Eva krabbelte von ihm runter zu ihrer Mutter. Zärtlich strich sie ihr über den Rücken und lächelte sie aufmunternd an. Jenny drehte sich zu ihr und schenkte ihr und Jethro ein schwaches Lächeln. „Mir ist nur schlecht.“, gestand sie und stand langsam auf. Jethro erhob sich ebenfalls, kaum dass sie ihm dies mitgeteilt hatte. Er lächelte zwar, da er wusste, dass Übelkeit und Schwindelgefühl in den ersten Wochen der Schwangerschaft normal waren, doch er sorgte sich, da Jenny erst am Freitag deswegen ohnmächtig geworden war. Sie ging an ihm vorbei und verließ das Schlafzimmer Richtung Bad. Jethro folgte ihr mit dem Blick und nickte erst, als sie die Badtür hinter sich schloss. Grinsend sah er zu Eva. „Lass uns Frühstück machen.“ Eva nickte und lief aus dem Schlafzimmer und zur Küche. Lachend folgte ihr Vater dem kleinen Wirbelwind. Nachdenklich saß Ziva an ihrem Schreibtisch und brütete über einem Katalog mit Hochzeitstorten. Sie wusste, dass Jenny und James schon eine gehabt hatten und überlegte, ob sie die Freundin nun fragte, ob sie diese nehmen durften. Sie würden ja auch dafür bezahlen. Seit sie den Anruf von der abgesagten Hochzeit bekommen hatten, waren sechs Tage vergangen und ihre eigene Hochzeit rückte immer näher. Die Israelin warf einen Blick zum oberen Stockwerk. Die Direktorin hatte bisher kein Wort über die Trennung von James und die Gründe dafür verloren. Aber ihr war aufgefallen, dass sich das Klima zwischen Gibbs und ihrer Freundin wieder gebessert hatte. Gestern hatte der Teamleiter fast den ganzen Tag im Büro der Direktorin verbracht, angeblich weil sie wichtige Dinge zu besprechen hatten. Wenn man bedachte, dass die Beiden bis vor kurzem nicht mal dem anderen in die Augen sehen konnten, war dies doch sehr auffällig. Natürlich war nicht nur ihr die Veränderung aufgefallen. Gestern hatten sie, Abby, Tim und Tony ein langes Gespräch darüber geführt und waren wieder zu dem Schluss gekommen, dass diese Zwei sie noch zum Verzweifeln brachten. Außerdem hatten sie bemerkt, dass Ducky mal wieder mehr zu wissen schien, als er ihnen erzählte. Aber alle Bemühungen ihn in den letzten Tagen sein Geheimnis zu entlocken, hatte nichts gebracht. „Hey, Liebes.“, stand plötzlich Tony neben ihr und hauchte einen Kuss auf ihr Haar. Erschrocken blickte sie ihn an, lächelte aber im nächsten Moment glücklich. „Na, sind eure Smokings Start klar?“, erkundigte sie sich und nickte Tim freundlich zu, der bereits zu seinem Schreibtisch ging. Die zwei Männer nickten und Tony blätterte über ihre Schulter hinweg in dem Katalog. Mit einem Pling öffnete sich der Fahrstuhl und eine über beide Ohren strahlende Abby betrat das Großraumbüro. Sie steuerte ohne sich beirren zu lassen, auf Tim zu und umarmte ihn. Irritiert bedacht er sie mit einem fragenden Blick. Sie gab ihm einen leichten Kuss und strahlte dann auch ihre anderen Kollegen an. „Was ist los, Abbs? Du bist ja so gut gelaunt.“, meinte Tony grinsend und begab sich zu seinem Schreibtisch. Die Forensikerin wechselte mit ihrem Blick von einem zum anderen, bevor sie verkündigte: „Ich war beim Arzt, Timmy. Ich bin ich der vierten Woche.“, griente sie ihn an und nun erhellte auch das Gesicht des MIT-Absolventen ein glückliches, verliebtes Lächeln. Er zog seine Liebste an sich und verschloss ihre Lippen mit einem tiefen Kuss. Ziva und Tony sahen ihre Freunde groß an. Hatten sie das gerade richtig verstanden? Abby und Tim würden ein Kind bekommen. Als erstes fing sich Tony und ging auf die Zwei zu. Mit einem kräftigen Schlag auf Tims Schulter, bewirkte er, dass sie sich trennten und er böse angefunkelt wurde. Jedoch grinste der Italiener nur breit. „Ich gratuliere. Hätte nicht gedacht, dass du das schaffst, Bambino.“ „Das war gemein, Tony.“, kommentierte seine Freundin und verpasste ihm eine leichte Kopfnuss. Er streckte die Zunge raus und anschließend lachten die Vier. Ziva umarmte Abby und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf die Forensikerin strahlend nickte. Jenny stand mit einer Tasse Tee in der Hand an der Galerie und beobachtete Jethros Team. Auch wenn sie hier oben nicht alles verstand, konnte sie ihnen ansehen, um was sich ihr Gespräch handelte. Sie sah es sowohl der Goth, als auch ihrer besten Freundin an. Bei Abby war sie sich sicher, dass sie es wusste. Doch Ziva schien noch nicht zu ahnen, was in ihrem Körper vorging. Jenny sah einfach das allbekannte Leuchten, das die zwei jungen Frauen umgab, das auch sie selbst umgab. Doch außer Jethro und Ducky hatte es bei ihr noch niemand gemerkt. Sie fragte sich, ob man dafür einen bestimmten Blick brauchte. Vollkommen in Gedanken versunken, bemerkte sie nicht, wie Gibbs den Fahrstuhl auf der Chefetage verließ und an sie heran trat. Zärtlich strich er über ihren Rücken und sie schreckte heftig zusammen. Ebenso erschrocken blickte er sie an, bevor er entschuldigend lächelte. „Ich wollte dich nicht erschrecken, sorry.“, lächelte er und Jenny funkelte ihn böse an. Er lehnte sich neben sie ans Geländer und schaute grinsend zu seinem Team. „Sie sehen so ausgelassen aus.“, meinte er und Jen nippte an ihrem Tee. Sie lächelte leicht und strich sich den Pulli über ihrem Bauch glatt. Auch wenn man noch nichts sah, war es ihr ein Bedürfnis viel Kontakt mit ihrem Baby zu haben. Gibbs schielte zu ihr, da er die Bewegung im Augenwinkel wahrgenommen hatte. Seinen Blick spürend sah sie lächelnd zu ihm. Natürlich würde er es ihr jetzt gerne gleich tun, aber sie wollten ihre Beziehung noch eine Weile geheim halten. „Abby hat ihnen gerade gesagt, dass sie schwanger ist.“, lenkte sie ihren Blick zurück auf sein Team. Nun drehte er den Kopf vollends zu ihr und sah sie verdattert an. Seine kleine Abby bekam ein Kind? Von Tim? Er musste unbedingt noch mal mit ihm sprechen. Jenny bemerkte, was in seinem Kopf vorging und grinste. „Ziva ist auch wieder in freudiger Erwartung. Aber ich glaube, sie weiß es noch nicht.“, fügte sie an und jetzt schien es vollkommen um ihren Freund geschehen. Ungläubig riss er die Augen auf und sein Mund öffnete sich zu einer Erwiderung, doch es kam kein Laut heraus. „Mach den Mund zu, Jethro. Das fällt auf.“, lachte sie leise und ließ ihren Blick über Abby und Ziva gleiten. Sie lehnten gerade glücklich lächelnd an ihren Freunden und unterhielten sich locker. „Woher weißt du es?“, brachte er schließlich nach Sekunden heraus. Sie drehte sich zu ihm und nahm einen Schluck vom Tee. Lange schaute sie ihn an und lächelte geheimnisvoll. „Schau genau hin. Sehe sie so an, wie mich“, forderte sie ihn auf. Gibbs runzelte die Stirn und fixierte die zwei Frauen genauer. Minutenlang starrte er auf sie, während Jenny sich streckte und leise gähnte. Plötzlich ging ihm wortwörtlich ein Licht auf. „Das Leuchten umgibt sie, das, was auch du ausstrahlst.“, meinte er leise und Jen nickte. „Frag Abby doch bitte, ob sie nicht doch einen Assistenten haben möchte.“, strich sie kurz über seine Hand und schlenderte dann lächelnd zurück in ihr Büro. Gibbs sah ihr lange nach, bis ihm schließlich klar wurde, was das bedeutete. In wenigen Monaten würden drei wichtige Mitarbeiter des NCIS ausfallen. Er sollte Jenny dringend vorschlagen einen NCIS-internen Kindergarten mit Krippe zu organisieren. Es würde nämlich sicher stressig werden, wenn alle ihre Neugeborenen mit auf Arbeit nahmen. Sich das Szenario vorstellend, ging er lachend die Treppe hinab und gesellte sich zu seinem Team. Diese sahen ihn überrascht an, da sie mitbekommen hatten, dass ihr Boss ziemlich ausgelassen gelacht hatte. „Abbs. Die Direktorin lässt nachfragen, ob du nicht doch einen Assistenten haben möchtest.“, ging er an ihnen vorbei und ließ sich auf seinen Stuhl sinken. „Warum sollte ich?“, runzelte die Goth die Stirn und sah ihren Silberfuchs fragend an. Gibbs sah auf und musste nun selbst überlegen, warum Abby eigentlich einen Assistenten bekommen sollte. Eine Weile lang überlegt er angestrengt, bis ihm eine gute Begründung einfiel, mit der er ihnen auch mal wieder beweisen konnte, dass er alles mitbekam. „Na ja, in einigen Wochen wird der Bauch eventuell doch etwas stören können. Außerdem musst du euch ja nicht unnötig mit deinen ganzen Chemikalien in Gefahr bringen.“, meinte er so beiläufig wie möglich und begann an seinem PC zu arbeiten. Die Vier schauten ihn überrascht an. „Woher weißt du schon wieder?“, wollte Tim wissen und schluckte hart, da er bereits jetzt ahnte, dass dies noch ein Gespräch mit Abbys zweitem Vater nach sich ziehen würde. Gibbs grinste geheimnisvoll und war verdammt stolz, es noch immer drauf zu haben, sie zu überraschen, auch wenn ihm diesmal Jenny geholfen hatte. „Moment? Weiß Jenny auch schon davon? Abby hat es uns doch gerade erst erzählt.“, warf Ziva ein und sah den alternden Agent ungläubig an. Dieser zuckten vielsagend mit den Schultern. „Achja, dir soll ich empfehlen, dich mal gründlich untersuchen zu lassen.“, grinste er und stand wieder auf, um sich auf den Weg zum Fahrstuhl zu machen. Ziva blickte ihm mit großen Augen hinterher. Gibbs brauchte jetzt erst einmal einen Kaffee, um diese ganzen Informationen verdauen zu können. Jenny, Ziva und Abby würden bald mit dicken Bäuchen vor sich rumlaufen. Ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen. Ziva und Abby gingen, ohne auf den Protest von Cynthia zu achten, in Jennys Büro und blieben vor ihrem Schreibtisch stehen. Die Direktorin schrieb gerade einen Brief und ignorierte ihre Besucher schlechthin. Nach fünf Minuten begann Ziva mit den Fingern auf ihrem Tisch zu trommeln, so dass Jenny notgedrungen den Kopf hob und die zwei Frauen anlächelte. „Woher wissen sie, dass ich schwanger bin?“, erkundigte sich die Goth und funkelte die Rothaarige durchdringend an. „Und was soll das, das ich zum Arzt soll?“, fügte Ziva an. Jenny blickte Beide ungerührt an, doch im Hinterstübchen überlegte sie, was Ziva meinte. Hatte Gibbs ihre Worte, ihre Vermutung etwa so an die Israelin weitergegeben. „Ihr leuchtet.“, meinte sie nach einer Weile und fuhr fort, ihren Brief zu schreiben. „Wir leuchten?“, fragten sie wie aus einem Mund. Doch Jenny ignorierte sie ein weiteres Mal. Wieder warteten sie minutenlang, ehe Jenny den Brief unterschrieb und den Stift weglegte. „Ihr strahlt es aus, dass ihr schwanger seid. Das haben Schwangere so an sich. Ein Leuchten, das zeigt, wie es ihnen geht, das sie zu den schönsten Frauen der Welt macht.“, erklärte die Direktorin. Ziva und Abby fingen an zu lachen. „Daran siehst du, dass ich schwanger bin, wobei ich selbst es noch nicht mal weiß?“, meinte Ziva und Jenny nickte. „Geh zum Arzt und du wirst sehen, ich irre mich nicht. Nun zu dir Abby. Assistent ja oder nein?“, lenkte die Rothaarige ganz Direktorin zu der zweiten Dame, die vor ihrem Tisch Stellung bezogen hatte. Vollkommen von diesem Themenwechsel überrascht, sah Abby die Chefin sekundenlang stumm an, bevor sie schwach nickte. Ein Assistent wäre wohl am besten, da sie ja irgendwann für eine ganze Weile ausfallen würde. „Gut, wenn es das war, ich habe noch zu arbeiten.“, schickte sie die zwei Frauen mit einem Lächeln rigoros aus ihrem Büro. Mit verdatterten Blicken kehrten sie zu den Herren zurück und erzählten ihnen, was die Direktorin gerade eröffnet hatte. Tony blickte Ziva ewig ungläubig an, während die junge Frau bereits versuchte einen Termin bei ihrem Frauenarzt zu bekommen. Ende Kapitel 53.2: Vor Aufregung wie Espenlaub zitternd stand sie vor dem großen Spiegel und betrachtete sich. Noch trug sie nicht viel. Lediglich die Unterwäsche und das Strumpfband zierten ihren Körper. Immer wieder tief ein und aus atmend, um sich zu beruhigen, strich sie zärtlich über ihren Bauch. Sie erinnerte sich an den Tag vor gut einer Woche, an dem Jen ihr mitteilte, dass sie der Meinung war, dass Ziva wieder ein Kind erwartete. Seit gestern wusste sie es fest, auch wenn sie sofort einen Test gemacht hatte, der positive gewesen war. Ihr Arzt hatte am Vortag festgestellt, dass sie bereits in der sechsten Woche war. Es erschien ihr ziemlich komisch, dass sie dieses Mal überhaupt nichts gemerkt hat. Auch heute, wo sie erwartete hatte, vor Nervosität nicht gerade stehen zu können, spürte sie keinerlei Schwindel oder Übelkeit. Hoffentlich würde das so bleiben. Lächelnd erschien hinter ihr im Spiegel das Gesicht von Jen. Die Rothaarige trug einen weißgrauen, aber sehr edlen Hosenanzug. Sanft legte sie die Hände auf die Schultern der Freundin. Als wären es Zauberhände, beruhigte sich die Braut etwas und das Zittern ließ nach. Nun erschien auch Abby. Ihr schwarzes, kurzes Kleid und die hochhackigen Stiefel standen in krassen Kontrast zu dem schneeweißen Kleid, das sie auf den Armen trug. Mit wenigen Griffen halfen die Frauen Ziva in das schlichte, aber wunderschöne Kleid und Abby schloss vorsichtig den Reißverschluss auf dem Rücken, bevor sie die Schleppe befestigte. Jen kümmerte sich mit einem regelrechten Dauerlächeln um die heute noch wilderen Haare. Vorsichtig kämmte sie die dunklen Locken und fing an einzelne Strähnen zusammen zu nehmen und hochzustecken. „Halt still, Tony!“ Gibbs funkelte den Bräutigam beschwörend an. Der junge Italiener lief vor Nervosität ständig auf und ab. Selbst nach dem vierten Versuch hatten seine zitternden Finger es nicht geschafft, die grausilberne Krawatte zu binden. Deshalb versuchte nun Gibbs sein Glück und versuchen war das richtige Wort dafür. Sein ranghöchster Agent schaffte es nicht eine Minute stillzustehen. Tim beobachtete das Schauspiel amüsiert, während er die Lackschuhe ein erneutes Mal auf Hochglanz polierte. Unwirsch packte Gibbs Tony am Arm und postierte ihn mit einem stechenden Blick vor sich. Weiter von einem Fuß auf den anderen tretend ließ er Gibbs die Krawatte binden und seine Smokingjacke zu Recht ziehen. Mit einem Seufzen entließ der Teamleiter seinen Agent und sah ihm Kopf schüttelnd hinterher, als dieser wieder auf und ab rannte. „Da kann man ja nur hoffen, dass deine Liebste nur halb so aufgeregt ist wie du.“, erklang eine dunkle, männliche Stimme, die den Italiener still stehen ließ. „Dad.“, erklang die brechende Stimme des jungen Mannes und ein schwaches Lächeln erschien auf seinen Lippen. Luigi DiNozzo stellte sich lächelnd den anwesenden Männern vor und gab ihnen die Hand, bevor er sie bat, ihn mit seinem Sohn allein zu lassen. Gibbs und Tim nickten Tony noch mal aufmunternd zu, bevor sie das Zimmer verließen. Als sie im Festzelt ankamen, waren schon einige Gäste eingetroffen. Viele Gesichter kannten sie nicht, da trotz der abgesagten Hochzeit von Jen und James Freunde der Zwei gekommen waren, um bei der anderen Hochzeit zu gratulieren. Jethro sah sich aufmerksam um. James stand mit seinen Kindern und einer älteren Dame zusammen am Haupteingang des Zeltes und begrüßte die Gäste, die gerade ankamen. Mit bedächtigen Schritten ging Gibbs zu ihnen und begrüßte die Vier, wobei er erfuhr, dass die Dame James’ Mutter war. Nach dem üblichen Austausch von Höflichkeiten führte James Gibbs ein Stück zur Seite und musterte ihn. „Wie geht es Jenny?“, erkundigte er sich. Gibbs lächelte und ließ seinen Blick unauffällig über die Anwesenden streifen, bis er an einem Tisch am anderen Ende Ducky, Eva und eine weitere ältere Dame entdeckte. Sein Blick erhellte sich, als er seine kleine Prinzessin lachen sah. James folgte seinem Blick und lächelte ebenfalls. „Jen geht es gut. Abgesehen von den üblichen Problemchen bei einer Schwangerschaft.“, meinte Gibbs und beobachtete Eva, wie sie wild mit den Armen fuchtelte und die ältere Dame damit sehr zu erheitern schien. „Das ist Clarice Shepard, Evas Großmutter.“, schien James die stumme Frage des Specialagents gehört zu haben und beantwortete sie. Gibbs nickte dankbar und der Anwalt begab sich zu seiner Mutter und den Kindern, die weiter Gäste begrüßten. Nun trennte sich aber Sophie von ihnen und rannte zwischen den Tischen lang zu Eva. Die Mädchen umarmten sich lachend und Eva schien Sophie ihrer Grandma vorzustellen. Gibbs atmete tief ein und schritt ebenfalls zu dem Tisch. Ducky lächelte, als er seinen Freund entdeckte und Eva ließ von Sophie ab, um auf ihn zu zu rennen. Sie sprang ihm regelrecht um den Hals und Jethro hob sie auf den Arm. Ihr einen Kuss auf die Wange drückend ging er weiter zum Tisch und setzte sie wieder auf ihre Füße. „Grandma, das ist mein Dad, Leroy Jethro Gibbs.“, strahlte die achtjährige glücklich und hielt seine Hand. Clarice musterte ihn und musste zugeben, dass die Kleine wirklich seine Augen hatte. „Es freut mich, sie kennen zu lernen, Misses Shepard.“, hielt er ihr freundlich lächelnd die freie Hand hin und Clarice ergriff sie, ihm ebenfalls ein Lächeln schenkend. Sie konnte ihre Tochter gut verstehen, dass sie diesen Mann liebte. Er sah nicht nur gut aus, sondern schien auch einen hervorragenden Charakter zu haben. Plötzlich gesellte sich eine Dame mit blonden Haar und italienisch anmutender Kleidung zu ihnen. „Entschuldigung. Ich bin Camille DiNozzo. Mein Mann ist gerade bei unserem Sohn und ich fühle mich etwas verloren.“, lächelte sie verlegen. Gibbs schenkte ihr ein Lächeln und reichte ihr seine Hand. „Leroy Jethro Gibbs. Ich bin Tonys Boss.“, stellte er sich vor. „Mein Tochter Eva Shepard und ihre Großmutter Clarice Shepard, unser Pathologe Donald Mallard, liebevoll Ducky genannt, und Sophie Cooper.“ Ducky warf seinem Freund einen irritierten Blick zu. Irgendwie schien dem guten Jethro das Ganze hier etwas zu Kopf zu steigen. Er war viel zu freundlich heute. Vermutlich hatte Jenny ihm wohl vorher den Kopf gewaschen, dass er sich zu benehmen hatte. Eine Weile lang unterhielten sie sich, bevor Luigi zu ihnen stieß und meinte, dass Tony soweit wäre. Gibbs nickte und Ducky erhob sich, um zu James zu gehen und ihm Beschied zu geben. Der Teamleiter sah sich suchend um. „Ich denke aber nicht, dass wir anfangen können. Ich sehe Zivas Vater nicht.“, meinte er nachdenklich und Lu schien die Gäste ebenfalls abzusuchen, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie der Vater seiner Schwiegertochter aussah. „Ich sage Ziva Bescheid und dann sehen wir, ob wir anfangen.“, lächelte Gibbs und machte sich auf den Weg zu dem Zimmer, in dem sich die Frauen verschanzt hatten. Mit einem leichten Klopfen kündigte er sein Kommen an. Nach wenigen Sekunden öffnete sich die Tür und Jenny lächelte ihn fröhlich an. „Tony wäre soweit und der Standesbeamte ist auch da, nur Zivas Vater habe ich noch nicht gesehen.“, verkündigte er und Jenny ließ ihn eintreten. Mit einem verliebten Blick betrachtete er sie und musste sich stark zusammenreißen, sie nicht auf der Stelle zu küssen. „Sayid ist bei Ziva. Er versucht sie etwas zu beruhigen, während Abby den Schleier befestigt.“, meinte Jen und schenkte ihm einen liebevollen Blick. Gibbs nickte und zog sie nun doch an sich. Zärtlich hauchte er einen Kuss auf ihre Lippen. „Habe gerade deine Mutter kennen gelernt. Wirklich sehr nett. Ich glaube, ich werde mich gut mit ihr verstehen.“, flüsterte er an ihrem Ohr und setzte einen Kuss unterhalb des Ohrläppchens, während seine Hand sanft über ihren Bauch strich. „Das freut mich.“, lachte sie und trennte sich von ihm, als sich die Tür zum zweiten Zimmer öffnete und Abby heraus kam. Nach wenigen Sekunden folgte ihr Ziva und Gibbs starrte sie wie verzaubert an. Die junge Israelin trug ein ärmel- und trägerloses weißes Kleid, das gerade an ihrem Körper herunterfiel und nur nach unten etwas ausgestellt war. Ein leises Wow verließ den Mund des Teamleiters, bevor er sie nickend anlächelte. Sayid David trat hinter ihr aus dem Zimmer und Gibbs nickte ihm freundlich zu, bevor er meinte, dass alle nur auf Ziva warteten. Mit eilenden Schritten begab sich Gibbs zu Tim und Tony, die erwartend vor dem Standesbeamten standen. Er nickte Tony aufmunternd zu, dessen Hände vor Nervosität zitterten. Tim sah ihn fragend an und Gibbs flüsterte ihm etwas ins Ohr, wonach Beide Männer sich angrinsten und abwartend den geraden Gang entlang schauten, der zwischen den Stühlen und Tischen zum ‚Traualtar’ führte. Leise begann Musik zu spielen und Eva und Sophie, die die Blumenkinder verkörperten, gingen langsam auf Tony zu, während sie Blütenblätter fallen ließen. Anschließend folgte Abby und hinter ihr Jen. Die zwei Frauen bezogen gegenüber von Tony und seinen Trauzeugen Stellung, als der Hochzeitsmarsch einsetzte und Ziva geführt von ihrem Vater langsam den Gang entlang schritt. Tony schaute sie wie hypnotisiert an. Nun würde es nicht mehr lange dauern und diese wunderschöne Frau wäre seine Ehefrau. Er spürte, wie sich vor Freude Tränen in seinen Augen bildeten und auch Ziva schien recht angerührt von der ganzen Sache zu sein. Zumindest tätschelte Sayid ihr den ganzen Weg beruhigend die Hand. Kurz vor Tony blieben die Beiden stehen. Sayid hob den Schleier an und hauchte seiner Tochter einen zarten Kuss auf die Wange, bevor er sie an Tony weitergab. Verliebt sahen sich die Zwei an. Sie hielten die Hände des anderen und wandten sich noch immer vor Aufregung zitternd dem Standesbeamten zu. Dieser lächelte sie fröhlich an und langsam verstummte die Musik. Ein leises Räuspern verließ die Lippen des Staatsdieners, als er sein Buch öffnete. „Wir sind heute hier zusammen gekommen, um diese zwei Menschen in den Bund der Ehe zu erheben.“, begann er mit tiefer, beruhigender Stimme zu sprechen. „Anthony DiNozzo und Ziva David haben sich vermutlich unter den schlimmsten Umständen kennen gelernt, die sich ein Mensch vorstellen kann. Erst kurz zuvor hatte Anthony seine Kollegin Caitlin Todd durch die Hand von Zivas Bruder Ari verloren. Trotz des schwierigen Anfangs meisterten die Zwei bald die gemeinsame Zusammenarbeit und liebten es besonders, den anderen aufzuziehen. Bald entwickelte sich die anfängliche Abneigung in Freundschaft und schließlich in Liebe für einander. Von ihren Freunden Abby und Tim aufgefordert, gestanden sie sich diese und sind nun seit einem Jahr ein Paar. Nach einem weiteren schweren Schicksalsschlag fragte Ziva ihren Tony, ob er sie zu seiner Frau machen wollte. Was er gesagt hat, können wir uns alle denken, da wir nun hier sind und bei ihrer Trauung beiwohnen dürfen. Deshalb möchte ich nun dich, Anthony DiNozzo, fragen, ob du Ziva David zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen möchtest? Wirst du sie lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?“ Tony sah Ziva lange an und ließ sein bisheriges Leben, seitdem der sie kannte, noch einmal Revue passieren. Sie hatten wirklich schon einiges miteinander durchgemacht und er liebte sie mit jedem Tag mehr. Nie wieder wollte er auf diesen dunklen Engel verzichten müssen. „Ja, ich will.“, gestand er und funkelte sie verliebt an. „Dann frage ich auch dich, Ziva David. Willst du den hier anwesenden Anthony DiNozzo zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?“ Ein Schauer lief der Israelin über den Rücken. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass sie jemals eine so tiefe Liebe zu jemandem empfinden könnte und diesen Menschen auch wirklich heiraten wollte, um ihn nie wieder zu verlieren. Doch in Tony hatte sie diesen einen Menschen gefunden. „Ja, ich will.“, hauchte sie und drückte seine Hände fest. „Dann bitte ich nun um die Ringe.“, forderte der Standesbeamte und Tim reichte ihm das kleine Kästchen, in dem die Ringe auf ihren großen Auftritt gewartet hatten. Endlich wieder wesentlich ruhiger nahm Tony den goldenen Ring und schob ihn sanft auf Zivas Finger zu dem silbernen Verlobungsring. Glücklich lächelte sie ihn an, als sie seinen Ring nahm und ihn auf Tonys Finger schob. „Hiermit erkläre ich sie zu Mann und Frau und bitte um eine Unterschrift von jedem.“, meinte der Beamte und hielt ihnen das offizielle Formular über ihre Hochzeit und einen Stift hin. Ziva nahm den Stift und setzte ihre Unterschrift auf den bestimmten Platz. Daraufhin tat es ihr Tony gleich. „Ich möchte ihnen nun noch schnell als erster gratulieren…“, er schüttelte Beiden die Hand, „…bevor ich sage, sie dürfen die Braut nun küssen.“ Tony lächelte Ziva verliebt an und zog sie sanft an sich. Zärtlich, fast zaghaft verschloss er ihre Lippen mit seinen. Die Gäste begannen zu klatschen und ein regelrechtes Blitzlichtgewitter herrschte. Ende Kapitel 53.3: Es herrschte buntes Treiben in dem großen Festzelt. Nachdem jeder der Gäste dem Brautpaar aufs herzlichste gratuliert hatte, eröffnete man mit dem Anschnitt der Hochzeitstorte das Buffet und die Cocktailbar und die Band spielte leise Musik im Hintergrund. Immer wieder liefen die Gäste umher, setzten sich an andere Tische und plauderten miteinander. Gibbs erzählte bereits seit geraumer Zeit mit Clarice und versuchte ihr zu erklären, warum er und Jenny nicht mit dem Gedanken spielten ebenfalls zu heiraten. Da sie etwas abseits saßen, bemerkte niemand ihr Thema. Allerdings wurden sie mit interessierten Blicken bedacht, da sich niemand vorstellen konnte, dass Jethro sich mit der Mutter der Direktorin auseinandersetzte. Diese war in ein Gespräch mit James, dessen Mutter, Camille und Luigi vertieft, während Tony ein Vater-der-Braut-Bräutigam-Gespräch zu führen und Saiyd allerhand Fragen zu beantworten hatte. Ziva beobachtete dies von einem anderen Tisch aus, an dem sie mit Abby und Tim saß und ab und zu von Gästen nochmals angesprochen wurde, wie schön die Feier organisiert war. Ducky erzählte Sophie, Eva und Sam Geschichten und die Mädchen blickten ihn mit leuchtenden Augen an, während Sam sich vor lachen kaum auf dem Stuhl halten konnte. Nach einiger Zeit eröffnete man mit einem Hochzeitstanz die Tanzfläche und die Musik der Band nahm an Lautstärke zu. Während einige der Gäste eine flotte Sohle auf das Parkett legten, holten sich andere noch vom Buffet und setzten sich dann wieder zu ihren Gesprächspartnern. Ziva und Abby saßen zusammen und nippten an ihren Säften. Lachend erzählten sie sich von ihren kleinen und größeren Schwangerschaftproblemchen, während Tim und Sam neben ihnen über irgendwelche Computerprobleme philosophierten. Die Frauen ließen ihre Blicke über die Gäste schweifen und schauten sich vielsagend an, als sie Ducky und Clarice über die Tanzfläche schaukeln sahen. „Unser guter Ducky scheint sich ja ganz gut mit Jennys Mum zu verstehen.“, grinste Abby breit und Ziva lachte leise. Ducky hatte seine Tanzpartnerin fest, aber sanft im Arm und führte sie elegant über die Fläche. Aufmerksam sahen sie einander an und schienen sich leise miteinander zu unterhalten. Für die zwei Frauen sprachen die Blicke des Pathologen Bände. „Was beobachtet ihr denn so interessiert?“, gesellte sich Jenny zu ihnen und strich Sam kurz über den Rücken, während sie ihm ein Lächeln schenkte. Der Junge schaute knapp zu ihr und konzentrierte sich dann wieder auf sein Gespräch mit Bambino. „Ducky und deine Mutter.“, grinste Ziva und Jenny schaute die Beiden überrascht an, bevor sie ihren Blicken folgte und Besagte tanzend entdeckte. „Mum scheint sich ja ganz gut mit ihm zu verstehen.“, grinste nun auch die Direktorin und schlurfte durch die Strohhalme an ihrem Cocktail. Doch kaum, dass sie das Glas abgestellt hatte, stand James neben ihr und hielt ihr seine Hand hin. „Darf ich um diesen Tanz bitten, Zuckermaus?“, lächelte er und Jenny funkelte ihn erst einmal an, bevor sie nickte und sich zur Tanzfläche führen ließ. Abby und Ziva sahen einander vielsagend an und fingen laut an zu lachen. Irgendwie wurden sie aus ihren Direktorin nicht schlau. Erst trennte sie sich von James und nun schienen die Zwei wieder ein Herz und eine Seele zu sein. Bevor sie dieses Thema aber erörtern konnten, wurde Ziva von ihrem Schwiegervater zum Tanzen aufgefordert. Abby blieb zurück und bedachte ihren Freund mit einem stechenden Blick, so dass dieser sie nach wenigen Minuten ebenfalls zum Tanz aufforderte. Grinsend sah Sam ihnen hinterher. Abby schien den jungen MIT-Absolventen wirklich voll im Griff zu haben. Der Junge schreckte heftig zusammen, als ihm plötzlich etwas von hinten um den Hals fiel. Lautes Lachen drang an sein Ohr, als er seine Schwester und Eva böse anfunkelte. Er griff nach Beiden und begann sie zu kitzeln, um sie nach lauten Hilfeschreien erbarmend freizulassen. Tony, der sich nun ungezwungener mit Sayid und seiner Mutter unterhielt, kam zu ihnen und setzte sich zu den Kindern an den Tisch, wodurch auch diese sofort in ein Gespräch mit den Erwachsenen verstrickt wurden. Eva kniete auf dem Suhl und lag halb auf dem Tisch, als sie nach dem Glas ihrer Mutter angelte. Mit flinken Fingern zog sie es zu sich und Tony konnte gar nicht so schnell schauen, wie sie auch schon am Strohhalm sog. Erschrocken richtete er sich auf und beugte sich über den Tisch. „Das darfst du nicht trinken, Eva.“, protestierte er und wollte ihr das Glas wegnehmen. „Schon gut, Tony. Das ist eine Virgin Caipirinha ohne Alkohol.“, stand Jenny hinter Eva und strich ihr über das blonde Haar. Tony sah seine Chefin Stirn runzelnd an. Die Direktorin trank einen Cocktail ohne Alkohol? Hatte er irgendwie etwas verpasst? „Was schaust du dumm aus der Wäsche, Liebling?“, umarmte Ziva ihren Mann von hinten, während Jenny mit Eva zur Tanzfläche ging. Er sah den Zweien nachdenklich hinterher. „Sag mal, Liebes. Du und Abby trinkt keinen Alkohol, weil ihr schwanger seid, oder?“, stellte er eine Gegenfrage und bedachte seine Vorgesetzte und ihre Tochter mit einem kritischen Blick. Die Kleine hatte ihre Mum umarmt und sich an sie geschmiegt, während sie im Takt der langsamen Musik hin und her wankten. „Ja, wieso?“ Ziva setzte sich auf den Stuhl neben ihn und nahm seine Hand, um sie auf ihren Bauch zu legen. Sofort durchjagte Tony ein Schauer und vergaß, worauf er eigentlich hinaus wollte. Zärtlich strich er über ihren Bauch und zog sie zu einem liebvollen Kuss an sich. Inzwischen war es schon um einiges später und einige Gäste hatten sich schon verabschiedet, so dass eigentlich nur der harte Rest zurückblieb. Man saß nun hauptsächlich und unterhielt sich gemütlich, während leise romantische Musik lief. Abby saß auf Tims Schoß und ließ sich sanft kraueln, während Tony und Ziva immer wieder verliebte Blicke und Küsse austauschten. Sayid meinte, dass er sich zwischen den zwei Pärchen, wo er saß, wie in der Highschool unter verliebten Teenager fühlte und kassierten dafür von seiner Tochter eine Kopfnuss. Ungläubig starrte er sie an und sie fing an breit zu grinsen. Sofort meinten alle einheitlich, dass dies Gibbs’ Schuld wäre, da er ja ständig Kopfnüsse verteilte. „Wo steckt der Boss eigentlich? Ich habe ihn schon eine Weile lang nicht gesehen.“, ließ Tony seinen Blick über die restlichen Anwesenden streifen. Die anderen taten es ihm gleich und auf den Gesichtern bildete sich bei jedem ein Fragezeichen. „Jenny und Eva sind auch nirgends zu sehen.“, meinte Sophie, die sich auf einen Stuhl gestellt hatte und von ihrem Vater an der Hüfte festgehalten wurde. Natürlich wussten sowohl die elfjährige, als auch weitere Eingeweihte, was das zu bedeuten hatte. Vermutlich hatte sich die kleine Familie ein ruhiges Plätzchen gesucht. Ducky und Clarice sahen einander bedeutungsschwanger an und grinsten leise vor sich hin. Schließlich ging ein Seufzen durch die Runde und man zuckte mit den Schultern. Würden schon wieder auftauchen. Es vergingen keine zehn Minuten, da sprang Eva Tony in den Nacken und grinste ihn frech an. Der Italiener zuckte erschrocken zusammen und die ganze Truppe fing an zu lachen. „Hey, Wildfang. Wo warst du denn?“, zog er sie auf seinen Schoß und alle sahen die Kleine fragend an. „Mummy war nicht gut. Sie hatte sich etwas hingelegt.“, meinte Eva mit großen, unschuldigen Augen. „Was? Ist alles okay?“ Ziva sah die achtjährige besorgt an, doch sie grinste sofort breit und nickte kräftig. „Ja, alles wieder in Ordnung.“ Im Hintergrund begann leise ‚I will always love you’ von Whitney Houston zu spielen. Die Gruppe sah die Tochter der Direktorin fragend an. „Und wo ist sie jetzt?“ Nun wurde Evas Grinsen noch breiter und ihre Augen nahmen einen glücklichen Glanz an, während ihr Blick zur Tanzfläche wanderte. Ihre Lippen umspielte ein geheimnisvolles Lächeln. Es dauerte eine ganze Weile, bis man verstand, worauf das Mädchen hinaus wollte und man ihrem Blick folgte. Doch was sie entdeckten, verschlug den meisten die Sprache. Eng an sich gezogen, hielt Jethro Jenny im Arm und tanzte langsam mit ihr. Die Direktorin hatte ihren Kopf an seine Schulter gelegt und hielt die Augen geschlossen. Mit einer zärtlichen Bewegung strich der Teamleiter ihr über den Rücken und spielte mit ihren Fingern. In einem gemächlichen Tempo drehte er sie um ihre eigene Achse und zog sie wieder eng an sich. Diesmal lehnte sie mit dem Rücken an ihm, während sie weiter hin und her wiegten. Jenny hielt die Augen noch immer geschlossen und schien Jethros Nähe regelrecht in sich aufzusaugen. Zärtlich fuhren ihre Finger über seine Hände, die auf ihrem Bauch zu ruhen gekommen waren und sanft über den Stoff strichen. Sein Kopf war an ihren gelehnt und das liebevolle Strahlen in seinen Augen ließ die Beobachter einander mit offenen Mündern anstarren, bevor sie wieder zu dem anscheinenden Pärchen blickten. Eva strahlte über das ganze Gesicht, während Ducky wohlwollend nickte. Langsam näherte sich das Lied dem Ende und Jenny öffnete lächelnd die Augen. Langsam hob sie den Kopf und sie sahen sich verliebt an. Zärtlich strich sie ihm über die Wange, bevor sie ihm einen zaghaften Kuss stahl. Jethro verhakte seine Finger mit ihren und führte sie langsam zu dem Tisch, um den sich ihre Freunde und Verwandten gesammelt hatten und sie nun perplex anstarrten. Mit möglichst unschuldigen Blicken sahen sie die Gruppe fragend an und Jethro zog sich vom Tisch nebenan einen Stuhl heran, auf den er sich sinken ließ und Jenny auf seinen Schoß zog. Wieder kamen seine Hände auf ihrem Bauch zu ruhen und streichelten ihn zärtlich. James hielt es schließlich nicht mehr aus und fing an zu kichern. Um es zu unterdrücken, hielt er sich die Hand auf den Mund, jedoch vergebens. Sam kniff ebenfalls die Lippen zusammen, während Duckys und Clarices Grinsen immer breiter wurde. Jenny und Gibbs lächelten noch immer mit fragenden, unschuldigen Blicken. Eva rutschte von Tonys Schoß, der wie seine Kollegen die Vorgesetzten ungläubig anschaute. Mit wenigen Schritten war das blonde Mädchen bei ihren Eltern und kuschelte sich an sie. Gibbs legte einen Arm um sie und Jenny drückte einen sanften Kuss auf ihre Stirn. „Oh mein Gott.“, verließ es Tonys Mund. Der Italiener starrte seinen Boss und Direktorin an und sein Blick wanderte zu der Hand, die auf Jennys Bauch lag. „Natürlich! Kein Alkohol, weil sie auch schwanger ist.“, murmelte er und Ziva blickte ihren Mann überrascht an, während Eva demonstrativ zum Glas ihrem Mutter griff und einen Schluck nahm. Wieder wollten einige protestierten, da sie einen richtigen Caipirinha in dem Glas vermuteten, bevor ihnen Tonys Worte bewusst wurden. „Zur allgemeinen Erklärung. Jenny hat sich von mir getrennt, weil sie von Gibbs in der jetzt achten Woche schwanger ist und da er auch der Vater von Eva ist, endlich ihrem Herz gefolgt ist.“, erklärte James und grinste frech in die Runde. Sayid begann laut zu lachen, weil ihm bewusst wurde, dass Ziva es bisher nicht bemerkt hatte, obwohl Jenny neben Abby ihre beste Freundin war. „Und ihr habt uns nichts gesagt?“, blickte Abby die Zwei entsetzt an. Jenny und Gibbs zuckten unschuldig mit den Schultern und lächelten. „Na, das kann ja heiter werden. Dann haben wir in ein paar Monaten nicht zwei, sondern drei schreiende Bündel im Hauptquartier.“, meinte Tim mit trockener Mine. „McGee!“, ereiferte sich Ziva, bevor ihr klar wurde, dass er vollkommen Recht hatte. „Kein Angst. Ich bin dabei einen NCIS-internen Kindergarten zu beantragen.“, grinste nun Jenny breit und Jethro hauchte einen Kuss in ihren Nacken, während seine Hand wieder über ihren Bauch strich. Vollkommen von den ganzen Nachrichten überwältigt, sah man sich ungläubig grinsend an und nippte an seinen Getränken. Nun gab es wirklich drei Pärchen, von dem eines ab heute verheiratet war, ein anderes bereits ein Kind im Schulalter hatte und alle Frauen ein Baby erwarteten. Irgendwie würde es wohl in der nächsten Zeit noch katastrophaler, als im letzten Jahr, im Hauptquartier des NCIS hergehen. Ende Epilog: Wieder war es Mai geworden. Die Sonne schien warm vom Himmel und nicht eine Wolke zeigte sich. Seit Beginn dieser Geschichte über ein Team des NCIS, das durch einige Höhen und Tiefen zu gehen hatte, sind zwei Jahre vergangen. Am heutigen Tag vor einem Jahr gaben sich zwei Menschen dieses Teams das Ja-Wort und führen seitdem eine harmonische Ehe und ein wildes Arbeitsleben. Vor wenigen Monaten wurde das erste gemeinsame Kind geboren. Die kleine Zita Therese, wie ihre Eltern die kleine, italienische Israelin genannt hatten, war fast vier Monate alt und besah sich die Welt um sich herum mit großen braunen Augen. Aber nicht nur dieses Pärchen konnte sich über ein erstes kleines Du und Ich freuen. Der kleine Andrew Thomas, knappe drei Wochen jünger als Zita, hielt seine durchgeknallte Gothmutter und seinen Vater mit seinem überschwänglichen Elan reichlich auf Trab. Auch der Teamleiter hatte alle Hände voll zu tun mit seinem Nachwuchs. Die inzwischen neunjährige Eva war zwar noch immer ein Engel, überragte ihren Vater aber inzwischen an logischen Denken und war die Beste ihrer Jahrgangsstufe und ihr kleiner Bruder, Luca Jethro, gut einen Monat vor Zita geboren, ließ seine Eltern nachts kaum zum Schlafen kommen, war tagsüber aber das ruhigste Kind von den drei Babys, so dass die Direktorin ihn manchmal sogar mit in Besprechungen nehmen konnte. Jedoch gab es nicht nur über diese drei Pärchen Gutes zu berichten. Der Autopsiegremlin und Bambina hatten inzwischen eine eigene Wohnung bezogen, da der Pathologe sein Herz an die Mutter unserer lieben Direktorin verloren hatte. Die ältere Dame war zu ihm gezogen und kümmerte sich liebend gerne mal um die Rasselbande von Kindern. Doch nun wollen wir mal schauen, wie es unseren Helden so geht. Wie gesagt, heute ist der erste Hochzeitstag. Gibbs saß auf seiner Terrasse unter einem großen Sonnenschirm, der fast die gesamte Fläche mit Schatten versorgte, auf einer leicht angerosteten Hollywoodschaukel. Auf seiner Brust, die kleinen Ärmchen und Beinchen angezogen, schlief Luca friedlich, während sein Vater der Schülerin, die ihm gegenüber am Tisch saß, einen kleinen Text diktierte, um sie auf das nächste Diktat vorzubereiten. Mit einem Tablett in den Händen betrat Jenny die Terrasse und bedachte ihre Familie mit einem liebvollen Lächeln. Langsam ging sie die wenigen Stufen zum Garten hinab und stellte das Tablett auf den langen, hölzernen Tisch. Sie verteilte die Teller und das Besteck, sowie die Gläser, bevor sie wieder zurückging. Lächelnd trat sie an die Hollywoodschaukel. Jethro stoppte mit Lesen und sah sie fragend an. Mit der Hand sanft über Lucas Köpfchen streichelnd hauchte sie einen Kuss auf Jethros Nase und ging zurück zur Terrassentür, wobei sie Eva übers Haar strich. Gibbs sah ihr glücklich hinterher, bevor er fortfuhr zu lesen. Als es wenige Minuten später klingelte, hielt er wieder inne. Eva legte den Stift weg und sprang vom Stuhl, um ins Haus zu rennen. Gibbs schloss das Buch und legte es zur Seite. Liebevoll betrachtete er seinen Sohn und strich ihm mit dem Finger über die kleine Hand. Wenn er an die Geburt des Jungen dachte, wurde ihm noch heute schlecht. Jenny, es waren noch fast zwei Wochen bis zum errechneten Termin, hatte mit Cynthia alles Wichtige für ihre Vertretung besprochen, die am nächsten Tag beginnen sollte, als die Sekretärin völlig aufgeregt an der Galerie gestanden hatte und ihn hoch rief. Als er im Büro ankam, stand Jenny mit den Händen auf der Tischplatte abgestützt und schmerzverzerrtem Gesicht an ihrem Schreibtisch. Die Wehen hatten mit so einer Heftigkeit eingesetzt, dass Jenny sekundenlang nicht atmen konnte. Sofort hatte er Cynthia befohlen, Ducky zu rufen und einen Krankenwagen zu bestellen. Alles, was er über Geburten wusste, schien plötzlich nicht mehr zu gelten. Er hatte keine Ahnung, wie er ihr helfen konnte, da er sie nicht anrühren sollte, und sah sie nur vollkommen verschreckt und ängstlich an, auch als Ducky endlich bei ihnen war. Es dauerte nicht mal zehn Minuten, bis Luca auf der Welt war. Auch wenn er sich das Ganze wesentlich anders vorgestellt hatte, war er froh, als er seinen Sohn sah und Jen ihn glücklich anlächelte. Ducky erklärte ihm später, dass es eine so genannte Sturzgeburt gewesen war. Aber heute war ihm dies vollkommen egal, denn sein kleiner Prinz entwickelte sich prächtig, trotz des ziemlich hektischen Starts ins Leben. „Hey Boss!“, erklang plötzlich Tonys vertraute Stimme und Gibbs sah seinen Agent lächelnd an. Der Italiener trug den Maxicosi, in dem Zita tief schlief, in der rechten und die Wickeltasche in der linken Hand. „Hey, alles Gute zum ersten Hochzeitstag.“, grinste der Teamleiter und bedeutete ihm sich zu setzen. Tony stellte seine Tochter vorsichtig auf den Boden und ließ sich in einen der Stühle sinken. Nun kam auch Ziva, von Eva hinter sich hergezogen, auf die Terrasse. Gibbs gratulierte auch ihr und die Israelin bestaunte den kleinen, schlafenden Mann auf der Brust ihres Bosses mit dem Kommentar, dass Luca auch immer größer werde. Gibbs lachte leise und nickte. Als bei der jungen Frau die Wehen einsetzten, war es tiefste Nacht gewesen. Tony hatte sie gegen Morgen, als die Wehen regelmäßiger wurden, ins Krankenhaus gebracht und auf Arbeit wunderte man sich, dass die Beiden nicht kamen. Erst gegen Abend rief Tony endlich an und verkündigte, dass Zita vor wenigen Minuten mit neunundvierzig Zentimetern und dreitausendzehn Gramm auf die Welt gekommen war. Gibbs lächelte, als Ziva sich zu Tony setzte und Zita vorsichtig, um sie nicht zu wecken, auf den Arm nahm. Wie ein Püppchen schlief sie ungerührt weiter und schmiegte sich an die Brust ihrer Mutter. Eva beobachtete sie gespannt und fuhr mit den Fingern zärtlich über die zarten Konturen des Babys. Jenny kam mit Getränken zu ihnen und bedachte Zita mit einem liebevollen Blick. Eine Weile lang unterhielten sie sich und lachten leise, damit die Babys nicht geweckt wurden, bevor es abermals klingelte. Jenny stand auf und verschwand im Haus, um wenig später mit Abby und Tim zurückzukommen. Andy, wie sie ihren Sohn liebevoll nannten, lag im Arm seiner Mutter und schaute sie aus großen blauen Augen aufmerksam an. Die zwei Neuankömmlinge begrüßten alle und gratulierten den Jubilaren zum ersten Hochzeitstag, bevor Tim am Tisch Platz nahm und Abby sich neben Gibbs sinken ließ. Auch daran konnte der Teamleiter sich gut erinnern. Abby war eigentlich nur im Büro gewesen, weil ihr Assistent irgendetwas im Labor nicht gefunden hatte. Tim wollte sie nach unten begleiten, als der Fahrstuhl stehen blieb. Abby erschrak sich so sehr, das kurz später die ersten Wehen begannen. Tim hatte allerhand Mühe seine Liebste zu beruhigen und zu verhindern, dass sie in Panik ausbrach, während Gibbs mit einigen Technikern versuchte, den Lift wieder in Gang zu bringen. Im Endeffekt waren sie kurz vor den Presswehen im Krankenhaus angekommen und der Teamleiter hatte sich gefragt, womit er so ein Chaos nur verdient hatte. Er gab Abby einen Kuss auf die Wange und strich dem kleinen Andy mit seinen Finger über die rosa Wange. Wie magisch davon angezogen, spukte er seinen Schnuller aus und begann an dem Finger zu saugen, was alle anstiftete zu lachen. Wie Profis unterhielt man sich über verschiedene Tragemethoden und Windeln. Es vergingen einige Minuten, bevor Ducky und Clarice wie selbst verständlich um die Ecke bogen und durch den Garten zur Terrasse kamen. Eva begrüßte die Zwei mit einer herzlichen Umarmung und einem Kuss auf die Wange. Ziva und Abby hatten ja schon auf der Hochzeit eine gewisse Spannung zwischen den beiden älteren Leuten gespürt, doch niemand hätte wirklich damit gerechnet, dass etwas aus ihnen werden würde. Aber heute fühlten sie sich wie eine große Familie. Zusammen ging man zu dem Tisch auf dem Rasen und Jenny brachte mit Hilfe von Ducky und ihre Mum die Salate und weiteres Essbares auf den Tisch. Ausgelassen unterhielten sie sich und lachten miteinander. Keiner hätte vor zwei Jahren gedacht, dass sich ihr Leben so ändern würde. Doch jeder war zufrieden mit diesen Wendungen, auch wenn es nicht immer einfach gewesen war. Ein lautes Lachen drang durch das Grün der Bäume und verhallte im Blau des Himmels. Ende so, das war es Ein bisschen Spaß muss sein ist zu Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)