Ein bisschen Spaß muss sein - die ganze Story von JonahThera (Jibbs, Tiva, McAbby) ================================================================================ Kapitel 29: Kapitel 28 ---------------------- Das kleine Mädchen rannte aufgeregt vor und ihr Bruder hatte trotz seiner langen Beine ziemliche Mühe ihr hinterher zu kommen. Doch nach einigen Metern schlang er einen Arm um ihre Taille und hob sie hoch. Das laute Protestieren ignorierte er und trug sie zurück zu seinem Vater. Dieser stand mit seiner Freundin noch am Wagen. Die Frau lächelte milde und tätschelte der Kleinen über die dunkelbraunen Haare. Die wilden Zotteln waren zu zwei Zöpfen geflochten und mit einer roten Schleife zusammen gebunden. Der Junge setzte seine Schwester auf ihre Füße und das Mädchen strich ihr bunt geflecktes Kleid glatt. Dann streckte sie dem groß gewachsenen Jungen mit dem Streichholz kurzen, blond gefärbtem Haar die Zunge raus. Dieser lächelte nun und steckte die Hände in die Taschen seiner blauen Jeans. James schloss den Wagen ab und lächelte die Drei fröhlich an. „Seid ihr bereit, euch mit Hotdogs, Eis und Zuckerwatte voll zu stopfen und mit den wildesten Geräten zu fahren?“, fragte er und seine eisblauen Augen glitzerten wie die eines kleinen Jungens. Die Kinder riefen laut ja und Jenny lächelte ihn breit an. Eigentlich hatte sie keine Ahnung, warum sie sich hierzu hatte breitschlagen lassen. Sie mochte keine Freizeitparks, schon als Kind nicht und das wusste James auch. Doch die Kids hatten sie mit so großen Augen angesehen, dass sie einfach nicht nein sagen konnte. Sophie griff nach ihrer Hand und zog sie auf den Eingang des Parks zu. James und Samuel folgten den Damen im Schlenderschritt. An der Kasse zahlte der Anwalt für die Familienkarte und anschließend betraten sie das riesige, parkähnliche Gebilde an Buden, Karussells und vielem anderen. James sah Jenny liebvoll an und zog sie sanft an sich, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken, während Sam und Sophie sich den Lageplan ansahen. „Magst du mit Sophie gehen und ich werde Sam zu den gefährlichen Sachen begleiten.“, schlug der Mann vor und strich Jen eine Strähne aus der Stirn. Die rothaarige Frau nickte und stellte sich hinter Sophie, um den Lageplan auch zu studieren. James tat es ihr gleich und sondierte schnell, wo die Achterbahns und weitere spektakuläre Karussells waren. Dann schlug er seinem Sohn spielerisch auf die Schulter. „Jen geht mit Sophie und wir wagen uns als erstes an die Monsterrolle, anschließend die Screambahn und den Cutter.“, grinste er den Jungen breit an. Dieser schluckte und sah ungläubig zu seinem Vater, im Anschluss sofort Hilfe suchend zu Jenny. Diese grinste noch breiter als James und hob abwehrend die Hände. „Du bist ab heute sechzehn und darfst damit all dieses fahren.“, lachte sie und schaute zu Sophie, die ihren Bruder mit großen Augen ansah. „Du hast doch nicht etwa Angst, Sam?“, fragte sie ungläubig. Sofort schien das Geburtstagskind in seiner Ehre getroffen und schüttelte heftig den Kopf. Er sah seinen Vater fest an und die Zwei stiefelten los. Jenny sah ihnen lachend hinterher und beugte sich, nachdem die Männer verschwunden waren, zu Sophie. „Was möchtest du machen, Liebes?“, fragte sie und Sophie deutete auf verschiedene Stationen des Parks. Jen war reichlich erleichtert. Nichts barg irgendeine Gefahr für sie. Das Mädchen nahm die Frau an die Hand und zusammen starteten sie ihren Gang durch den Park. Bereits nach wenigen Minuten begegneten sie dem Parkmaskottchen. Es handelte sich um einen Waschbären mit Latzhose und Jägerhut. Sofort rannte Sophie zu ihm und fiel ihm um seinen dicken Bauch. Der Waschbär, sein Name war Muffi, lachte mit tiefer Stimme und beugte sich etwas zu dem Mädchen hinab. Die Zwei sprachen miteinander und Jenny machte ein Photo von dem eigenartigen Paar. Das Tier tapste zu ihr und überreichte Sophie wieder an sie. Das Mädchen winkte Muffi strahlend hinterher, bevor Jenny sie wieder absetzte. Die Damen sahen sich etwas um, damit sie sich orientieren konnten. „Mum! Da ist das Spiegelkabinett.“, rief Sophie plötzlich und im nächsten Moment lief Jenny, von dem Mädchen hinter sich her gezogen, auf das Haus zu. In dem riesigen Komplex gab es zum einen ein Spiegellabyrinth und zum anderen Spiegel, die einen in komische Figuren verwandelte. Entweder wurden sie ganz dick oder ganz dünn, bei einem anderen war der Kopf riesig und der Körper winzig. Jenny konnte sich kaum daran erinnern, wann sie das letzte Mal so gelacht hatte. Auch Sophie schien es riesigen Spaß zu machen. Sie hüpfte aufgeregt auf und ab und lief im nächsten Moment zum nächsten Spiegel. Im Labyrinth gab es zum einen durchsichtige Spiegel, aber auch welche, wo man sich selbst drin sah. Diese Mischung machte es extrem schwierig wieder hinaus zu finden. Nicht nur einmal liefen die Beiden gegen eine der Wände und rieben sich dann den Kopf, lachten aber im nächsten Moment wieder. Sam schrie sich währenddessen fast die Seele aus dem Leib. Manchmal vor Angst, manchmal aus reinem Spaß und Nervenkitzel. James liebte es, dass sein Sohn solch ein Gefühlschaos durchleben musste und amüsierte sich köstlich über ihn. Dies bescherte ihm allerdings ab und zu einen Ellenbogenhieb in die Rippen, sollte Sam gerade für einen Moment zur Ruhe gekommen sein. Es war inzwischen Mittag und Jenny saß mit Sophie in einem kleinen Café. Die Kleine verputzte einen großen Teller mit Spaghetti Bolognese und die Rothaarige begnügte sich mit einem großen Salat. Lachend kamen die bis jetzt verschollenen Herren auf das Café zu. Jenny hatte James eine SMS geschickt, wo er sie finden konnte. Sie setzten sich zu ihren Damen und Sam musste über den Tomatensaucen verschmierten Mund seiner Schwester lachen. James reichte seiner Tochter eine Serviette und diese wischte sich über den Mund. Nachdem alle noch ein Eis gegessen hatten, machten sie sich zusammen auf den Weg zu einer Attraktion des Parks. Erst spät am Abend kamen sie nach Hause. Sophie war auf dem Rückweg eingeschlafen und James trug sie in ihr Zimmer, wo er sie entkleidete, in ihrem Schlafanzug steckte und dann fest in ihre Decke einmurmelte. Sanft drückte er noch einen Kuss auf ihre Schläfe und stand auf. Jenny stand in der Tür und beobachtete ihn. Der Mann kam zu ihr und strich ihr über die Wange. „Ich mach uns noch was kleines zu essen.“, flüsterte er und sein Gegenüber nickte stumm. Einen Moment sah sie ihm hinterher und ging dann zu Sophies Bett. Sie setzte sich auf die Kante und betrachtete das Mädchen mit traurigem Blick. Noch immer hatte sie sich nicht daran gewöhnt, dass Sophie sie nun Mum nannte. Eigentlich wollte sie das nicht, denn es schmerzte viel zu sehr, so genannt zu werden. Aber es machte das Mädchen glücklich. Dieses kleine Mädchen, das seine Mutter verloren hatte. Nun sah sie Jenny als diese an, weil die Rothaarige mit ihrem Vater zusammen war. Irgendwie schien es Ironie des Schicksals zu sein. Auf der einen Seite lief sie vor der Mutterrolle davon, auf der anderen ließ sie es geschehen, dass ein im Grunde fremdes Mädchen sie Mum nannte. Was war sie nur für eine Frau? Jenny wischte sich eine stumme Träne von der Wange und stand auf. Leise schloss sie hinter sich die Tür zum Schlafzimmer und die kleine Sophie blieb ruhig schlafend zurück. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)