Tsunagari von Sery_SK (Verbindungen) ================================================================================ Kapitel 1: Part I ----------------- Oh, wie lang hab ich mich durchringen müssen, diese FF hier hoch zu laden? Sie ist mein absolutes Herzblut, ich hänge wirklich sehr an ihr.. Aber dank der vielen netten Zusprüche habe ich mich schlussendlich doch getraut. ^______^ Ich hoffe einfach, das sie euch gefällt und das sie bei euch Anklang findet. Gleichzeitig bitte ich um eine kurze (oder vielleicht auch etwas längere ;D) Rückmeldung.. es wäre mir wirklich sehr wichtig zu erfahren, was ihr von dieser Story haltet! Und nun viel Spaß mit dem ersten Teil von Tsunagari ^^~ eure Sery Part I [Yagami Taichi centric] Dunkle Schleier legten sich wie pechschwarzer Schnee auf Odaiba und tauchten die Umgebung in eine erdrückende Finsternis. Still war diese Nacht – zu still. Ein junger Mann stand auf dem Balkon seiner Wohnung und begutachtete den Himmel. Seine braunen Haare wiegten sich leicht mit dem Wind und machten aus seiner sonst schon wirren Frisur ein regelrechtes Chaos. Doch dies störte Yagami Taichi nicht im Geringsten, gingen ihm doch gerade weitaus wichtigere Dinge durch den Kopf. Seine Gedanken überschlugen sich beinahe, er wollte sie ordnen, sie zu einer gesunden Masse zusammenlegen, doch alles, was sich ergab, war ein übergroßer Kloß aus absurden Erklärungen, die in sich keinen Sinn mehr ergaben. Er versuchte sich immer wieder klar zu machen, dass es nicht geschehen konnte. Das es nicht möglich war. Und doch, irgendetwas in ihm machte ihm deutlich, ja schrie ihn schon fast an, dass er sich endlich auf den Weg machen sollte. Nur wohin? War ihm doch in seiner Orientierungslosigkeit die Antwort verborgen, wollte sich nicht zeigen, sondern verstecke sich auf so grausame Art und Weise, das es nicht möglich erschien, sie jemals zu finden. Doch die Antwort kam von selbst, fast wie aus Trotz, weil man sie sonst nie erraten hätte: Das Telefon klingelte. Taichi wirbelte herum und war mit einem Satz am Hörer. Wer auch immer um diese späte Stunde noch anrief, er musste einen ziemlich wichtigen Grund haben. „Yagami“, sprach er hastig ins Telefon. „Tai? Taichi-san, bist du es?“, kam nur als Antwort, aber mehr musste der Angerufene gar nicht hören, um zu wissen, mit wem er das Vergnügen hatte. „Also hast du es auch bemerkt, Koushirou…“, murmelte der Braunhaarige vor sich hin. Die Tatsache, das sein ehemaliger, guter Freund in nach vier Jahren mitten in der Nacht anrief, bestätigte nur seine ohnehin schon sichere Befürchtung. „Natürlich.“, kam es sofort. Sicher, als ob es dem Intelligentesten der ehemaligen Bande entgangen sein könnte. Wenn es einem auffallen müsste, dann ihm. „Wo wohnst du jetzt?“, fragte Taichi. Es war selbstverständlich dass man sich sofort treffen musste, auch die Tatsache, dass es schon spät in der Nacht war, änderte nichts daran. „Zum Glück noch in der Nähe.“, antwortete Koushirou, Erleichterung klang in seinen Worten mit. „Ich bin in einer halben Stunde im Park. Den Treffpunkt müsste ich noch finden.“ Mit diesen Worten beendete Taichi das Telefonat, nur um sofort seine Jacke zu schnappen und die Wohnung zu verlassen. Er überprüfte kurz mit einem Griff in seine rechte Tasche, ob sich das DigiVice immer noch am gewohnten Platz befand, und atmete erleichtert auf, als er das kalte Metall unter seinen Fingern spürte. Der mittlerweile 18 Jahre alt gewordene Digiritter erreichte schneller als gedacht den abgesprochenen Treffpunkt. Koushirou war noch nicht da. Die vertraute Umgebung erweckte in ihm alte Erinnerungen. Lange hatte er sich gegen dieses Gefühl gesträubt, gewehrt wie gegen ein übermenschliches Ungeheuer, das immer wieder auf ihn einschlagen wollte. Doch jetzt war keine Zeit sich um die Vergangenheit zu kümmern, Priorität hatte einzig und allein die Zukunft. Und diese war bis heute Nacht noch in allerbester Ordnung gewesen, ohne das man je vermutet haben könnte, das sich daran was ändern würde. Deshalb traf es ihn auch so schlagartig, einfach, weil er nicht mehr damit gerechnet hatte, noch einmal mit der DigiWelt in Konfrontation zu geraten. Taichi fuhr sich durch seine Haare. Nein, da war kein blaues Haarband mehr, was ihn immer daran gehindert hatte, sie in Ordnung zu bringen. Seinen linken Arm verzierte auch kein schwarzer Verband mehr, der doch früher mit seiner übergroßen Pilotbrille seine Markenzeichen gewesen waren. All das hatte er in den Jahren abgelegt, zusammen mit seinen Erlebnissen. Und seinen Freunden. Ein Seufzen durchfuhr die eingesessene Stille. Es war dem Braunhaarigen nur versehentlich entfahren und trotzdem, zeigte es ihm doch deutlich, wie sehr er die alten Zeiten schon verdrängt hatte. Als vor fünf Jahren der Kontakt mit Koushirou abgebrochen war, hatte ihm auch der letzte der Digiritter ‚Goodbye’ gesagt. Unbewusst, natürlich. Niemand der acht Freunde hätte damals gewollt, dass sich die Freundschaft auflöste. Doch war sie mit der Zeit verlaufen, ihnen wie Luft, die man festhalten wollte, entglitten und schien keine Möglichkeit zu hinterlassen, sie wieder zurückzuholen. All dies basierte natürlich auf der Wahrscheinlichkeit, nie wieder mit dem digitalen Reich und deren Bewohnern konfrontiert zu werden. Davon waren sie alle ausgegangen, nachdem Apokalymon besiegt worden war. Aber jetzt? Taichi spürte es genau, es gab keinen Zweifel. Das Gefühl der finsteren Mächte vergisst man nicht, wenn man es schon mehrere Male im Leben gespürt hatte; wenn sich der Magen zusammenzieht und die Dunkelheit mit einem Mal bedrohlich wird. Ein rothaariger, kurzgewachsener Junge blieb keuchend vor ihm stehen. Koushirou. Er hatte seinen Laptop geschultert und das DigiVice in der ausgestreckten Hand. „Hast… hast du es dabei?“, sprach er Taichi an, immer noch nach Luft schnappend. Der Angesprochene nickte und holte den grauen Gegenstand aus seiner Jackentasche. Er lächelte kurz und schaute sein Gegenüber mit einem Blick an, als ob er sich über sich selbst wunderte. „Ich hab es immer bei mir. Geht irgendwie nicht anders.“ Taichi zuckte kurz mit den Schultern und ging einige Schritte auf Koushirou zu. „Es ist lange her.“, sagte der Rothaarige, eine Spur Melancholie schwang in jedem seiner Worte mit. Einem weiteren Nicken folgte eine Umarmung. Taichi hatte seinen Freund vermisst, das gab er ohne weiteres zu. Jeden seiner Freunde. Was ihn veranlasst hatte, irgendwann keinen Kontakt mehr zu suchen, konnte er sich nicht erklären, besonders jetzt nicht, wo er einem von ihnen wieder so nahe war. Doch egal, was zwischen ihnen allen gewesen war, oder irgendwann eben nicht mehr, in dieser finsteren Nacht schien ein Wiedersehen unumgänglich. Sie lösten sich wieder voneinander, schauten sich intensiv in die Augen. Beide mussten kein Wort darüber verlieren, was in ihnen vorging, sie wussten, dem Anderen würde es genauso gehen. Denn auch wenn das Band von der Zeit zerrissen war, den Ansatz zu einem Knoten hatten sie getan. Die bevorstehende Zeit würde automatisch den Rest erledigen. „Irgendwie hatte ich nur noch deine Nummer…“, seufzte der Jüngere und schaute traurig zu Boden. „Ich habe noch nicht mal die leiseste Ahnung, wo die Anderen jetzt überhaupt wohnen.“ „Mir geht’s leider genauso“, fing Taichi an „Nicht mal mit Yamato habe ich noch Kontakt.“ Es folgte die gewohnte erdrückende Stille. Doch sie hatten keine Zeit, jetzt stundenlang in Erinnerungen zu schwelgen, wer weiß, was in der DigiWelt gerade passierte. Eile war gefordert. „Einer von uns scheint noch in der Nähe zu sein!“, sagte Koushirou plötzlich, nachdem er ein paar Tasten auf seinem DigiVice betätigt hatte. Er hielt es Taichi hin, damit dieser es auch sehen konnte. Zwei rote Punkte blinkten dicht nebeneinander und einige Stellen entfernt leuchtete ein weiterer roter Punkt auf, aber nur, wenn sie es in eine bestimmte Richtung hielten. Auch Taichi fing an, auf seinem DigiVice herumzudrücken. „Hier ist noch jemand“, sprach er hastig und deutete in die entgegengesetzte Richtung. Der Rothaarige schaute zum anderen Digiritter. „Sollen wir uns aufteilen?“, fragte er ihn. „Nein“, Taichi schüttelte den Kopf. Er seufzte leise und zeigte auf den entfernten roten Punkt, welchen Koushirous DigiVice anzeigte. „Dort in der Richtung liegt mein Haus. Es wird Hikaris DigiVice sein.“ „Wieso hast du sie eigentlich nicht mitgenommen?“ Es schien, als wollte Koushirou das schon die ganze Zeit gefragt haben. „Sie ist wieder ziemlich krank.“ Taichi schaute betrübt auf den Boden. Schon vor sieben Jahren kränkelte seine Schwester oft, doch mit der Zeit schien es erheblich häufiger vorgekommen zu sein. Er hatte sie schon lange nicht mehr richtig gesund erlebt und machte sich deshalb ziemliche Vorwürfe, glaubte er doch, es läge daran, dass er sie damals mit in die DigiWelt genommen hatte. Dieses gefährliche und anstrengende Abenteuer schien wie Gift für ihren ohnehin schon schwachen Körper gewesen zu sein. „Das tut mir leid.“, erwiderte Koushirou leise, ihm war der traurige Blick seines alten Freundes nicht entgangen. Dieser schaute daraufhin wieder auf und lächelte sein Gegenüber an. Das hatte er schon immer getan, einfach alles mit einem Lächeln überspielen, so war er nun mal. „Ist schon okay, es ist nichts Bedrohliches. Ich denke, sie wird in ein paar Wochen wieder gesund sein.“, fügte er mit leichter Stimme hinzu, welche seinen Gesichtsausdruck widerspiegelte. Koushirou sagte dazu nichts, er schien es gewöhnt zu sein, das Taichi sich verstellte. Jedenfalls hatte er es damals oft getan. Und von Veränderungen konnte man in dieser Hinsicht nun nicht sprechen. Der Braunhaarige stupste dem Kleineren kurz gegen die Schulter. „Wir sollten uns beeilen, hm? Je eher wir in die DigiWelt können, umso besser.“ Der klassische Anführerinstinkt kam in ihm hoch – wie früher. Dass er diesen beinahe vollkommen abgelegt hatte, konnte er sich kaum vorstellen. Was die Zeit nicht alles mit einem anstellte, wenn man einen Moment nicht aufpasste. Koushirou sah auf, sein Blick traf abermals den von Taichi und er musste automatisch lächeln. Er sah seinen ehemaligen Anführer wieder vor sich. „Jaah, Taichi-san. Lass uns die anderen suchen gehen.“ to be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)