Begegnungen in der Mittsommernacht von Sakiko ================================================================================ Kapitel 2: Es gibt ein Wiedersehen ---------------------------------- (2) Es gibt ein Wiedersehen Die Gefährten beeilten sich vom Berghang hinunter zu kommen und zurück ins Dorf zugelangen. Dies wurde auch bitternötig, denn die graue Wolkenmasse benässte die Erde mit einem leichten Nieselregen, der sich wenig später in einen strömenden Regen verwandeln sollte. Mit etwas durchweichten Schuhen kamen sie schließlich bei der kleinen Dorfbibliothek an. Diese Bibliothek, die trotz ihres geringen Raumes über einen wohlsortierten und umfangreichen Buchbestand verfügte, stand unter dem Eigentum von Chris’ Vaters. Die Bücherei hatte sogar eine separate Leseecke, welche den Kameraden oft bei schlechtem Wetter als beliebter Treffpunkt diente. Chris, Filina, Deedo und Jennis machten es sich an ihrem Lieblingsplatz bequem. Nun endlich im Trockenen angekommen schien sich die Stimmung zu bessern. Nur Jennis wirkte irgendwie abwesend. Völlig in Gedanken versunken war sie immer noch bei ihrem geheimnisvollen Retter. Die Frage nach seiner Identität lies sie einfach nicht los. „Hey, was ist denn mit dir los?! Geht’s dir nicht gut?“, fragte Chris Jennis, mit einem besorgten Ausdruck in seinen kastanienbraunen Augen. „Mir gehst gut.. aber ich kann diesen Jungen einfach nicht vergessen. Ich konnte mich nicht mal bei ihm bedanken.“, antwortet sie und blickte gedankenvoll aus dem Fenster. Der Regen war stärker geworden, die Regentropfen liefen die Scheibe hinunter und der See wurde in einen Nebeldunst gehüllt, dass man ihn kaum noch sehen konnte. „Erzähl doch mal! Wie sah denn dein Retter aus?! Vielleicht ist er ja aus dem Nachbardorf hinter den Bergen. Ich musste doch erst letztens meinen Vater dorthin begleiten, weil es dort ein Treffen verschiedener Dorfältester gab.“, sagte Filina zu Jennis. Filina war die Tochter des Dorfältesten und lebt allein mit ihrem Vater in einem Haus am Ende des Dorfes. „Na ja, sehr viel kann ich euch auch nicht erzählen. Es ging alles so schnell. Fast sein ganzes Gesicht wurde von seinem Schal verdeckt. Ich konnte nur seine tiefblauen Augen und sein goldblondes Haar erkennen. Hm.. er war groß und hatte eine schlanke Gestalt ..und das ist dann auch schon alles was ich weiß. Nachdem er mich hochgezogen hat, sagte er noch ein paar Worte zu mir und war dann wieder verschwunden.“, berichtete Jennis ihren Freunden, die ihr gespannt zuhörten. „Hört sich ja an wie ein Märchenprinz, der durch die Lüfte schwebt und jungen Damen in Not hilft.“, sagte Deedo schmunzelnd, mit einem verträumten Blick. „Das find ich nicht lustig, es war wirklich so! Und wenn ihr früher dazu gekommen wäret, hättet ihr ihn bestimmt auch gesehen.“, erwiderte Jennis etwas wütend. Filina versuchte die Freunde mit ihrer beruhigend Art wieder zu versöhnen: „Jetzt ist aber genug mit streiten! Also wenn ich über deine Beschreibung nachdenke Jennis, fällt mir niemand ein. Ich werde mal meinen Vater fragen, vielleicht weiß er ja was.“. Es wurde langsam spät und die Gefährten verabschiedeten sich und gingen nach Hause. Am nächsten Morgen schien die Sonne wieder strahlendschön und es versprach ein schöner Tag zu werden. Jennis hatte die ganze Nacht schlecht schlafen können, weil sie noch immer die Gedanken an den Jüngling verfolgten. Nun wurde sie jedoch endgültig aus ihren wirren Träumen der Nacht durch die lauthals zwitschernden Vögel geweckt. Nachdem sie sich angezogen und gefrühstückt hatte ging sie hinunter, um ihrem Vater bei der Arbeit zu helfen. Ihre Familie hatte ein Versandgeschäft im Dorf, welches Warenbestellungen der Bewohner entgegen nahm und die Waren dann zu deren Wohnungen auslieferten. Jennis unterstützte oft ihre Eltern beim Austragen der Bestellungen. Bei dieser Arbeit bekam sie dann auch immer den neuesten Klatsch unter den Dorfbewohnern mit. Zwei Wochen waren vergangen und es war nichts ungewöhnliches passiert. Deedo’s Vater bastelte wieder mal an irgendeiner neuen Maschine, er war Erfinder, hatte aber nicht so viel Glück damit, Filina hatte alle Hände voll zutun ihrem Vater bei seinen Aufgaben als Ältester zur Hand zugehen, in der Bibliothek herrschte die übliche Ruhe und Gelassenheit und Jennis hatte mit dem Austragen von Lieferungen alle Hände voll zu tun. Doch es sollte nun bald etwas passieren. Man erzählte sich, dass in nächster Zeit eine neue Familie in das Dorf ziehen würde. Jennis machte sich jedoch wenig Gedanken darum, obwohl sie immer noch auf ein Widersehen mit dem geheimnisvollen Jungen hoffte. Etwas abgelegen vom Dorf war schon vor längerer Zeit ein neues Haus gebaut worden, doch war es seither unbewohnt geblieben. In letzter Zeit hingegen schien sich etwas zu tun. Möbelwagen fuhren vor und man konnte nun öfter auch Menschen beim Haus sehen. An einem Tag bekam Jennis den Auftrag ein Päckchen bei der neu hinzugezogenen Familie abzuliefern. Dort angekommen staunte sie nicht schlecht über das große Haus, die Leute schienen wohlhabend zu sein. Jennis läutete an dem Zugband der Türklingel. Nach einigen Momenten wurde ihr die Tür von einem Mädchen geöffnet. „Guten Tag, ich wollte ihnen ihr Packet bringen.“, sagte sie zu dem Mädchen, dass daraufhin ihren Bruder herbei rief der sogleich zur Tür kam. „Ich hatte dir doch gesagt, dass du die Tür nicht aufmachen sollst, wenn unsere Eltern nicht da sind! Wer ist denn da überhaupt?!“, fragte der Bruder seine kleine Schwester im Kommen. Als dieser die Tür erreicht hatte, stockte Jennis der Atem. Es gab keinen Zweifel, der junge Mann der vor ihr stand war ihr geheimnisvoller Retter aus dem Wald. Es verschlug ihr fast die Sprache, aber sie konnte sich nach kurzer Zeit der Verwirrung wieder etwas sammeln. Unter großen Mühen bekam sie endlich einige Wörter aus ihrem Mund heraus: „Du bist doch der Junge aus dem Wald, nicht war? Ich wollte mich noch bei dir bedanken, dass du mich damals gerettet hast... Ach so, und eure Bestellung sollt ihr natürlich auch bekommen.“. Das Mädchen blickte ihren Bruder fragend an: „Du kennst diese Tussi?“. „Helen, sei nicht so unverschämt!!“, tadelte der Jüngling, seine etwa einen Kopf kleinere Schwester, mit einem entrüstenden Blick. Danach wandte er sich Jennis zu, „Nein, ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor. Ich habe sie noch nie gesehen.. Sie müssen mich mit irgendjemandem verwechseln, es tut mir leid.“. Er nahm Jennis das Päckchen aus den Händen und lies die schwere Tür mit einem lauten Knall hinter sich zufallen. Jennis war verdutzt, diese Reaktion des Jungen konnte sie nicht nachvollziehen. Noch einige Momente blieb sie vor der verschlossenen Tür stehen, ehe sie sich abwenden konnte und sich vom Haus entfernte. Noch einmal schaute sie zurück und rannte dann voll von Zweifeln gequält hinunter ins Dorf. Jennis konnte sich das Verhalten des Jungen beim besten Willen nicht erklären. Hatte sie sich das vielleicht doch alles nur eingebildet? Das sind nun die ersten zwei Kapitel meiner FF. Ich schreibe an dieser Geschichte schon seit zwei Jahren, mit immer wieder eintretenden größeren Pausen (deshalb schon so lange). Die Geschichte ist dementsprechend auch schon länger als die vorleigenden Kapitel. Da ich von dieser Arbeit im allgemeinen nicht so überzeugt bin, habe ich jetzt wenigstens die ersten zwei Kapitel schon einmal überarbeitet (damit es für euch nicht ganz so schlimm zu lesen ist). Wenn jedoch der Bedarf besteht, werde ich noch weiter Kapitel meiner Geschichte hochladen. Natürlich würde ich mich auch über Kommentare von euch freuen ! ^.^ und wenn ich auf die wahnwitzige idee kommen solltet, dass ihr die geschichte weiterlesen wollt, so werde ich diese geschichte auch zu ende bringen. Euer Urleid entscheidet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)