Ranma 1/2 von Hitokiri_Kurai (Episoden 1-12) ================================================================================ Kapitel 11: Sternennacht ------------------------ Disclaimer: Jeder der diesen Disclaimer in jeder meiner Geschichten gelesen hat, sollte ihn mittlerweile auswendig können. Daher werde ich ihn jetzt nicht schon wieder wiederholen. *grins* "Reden" [Panda-Schild] (Irgendwann taucht der Panda schon wieder auf. ;) ) ~ der letzte Laut wird gedehnt (z.B. bei einem Schrei. Wir aber jetzt nur noch bei extremfällen benutzt) ... braucht wohl keine Erklärung. ,betont' Eine Woche lang hat mein Internet gestreikt, eine zweite Woche dauerten die Reperaturen. Ich habe gut ein drittel dieser Geschichte gelöscht und neu geschrieben, damit sie noch besser wird, trotzdem würde ich sie gerne noch ein paar mal korregieren. Aber ich denke, ich veröffentliche sie einfach jetzt, denn sonst bringt mich Tigraine noch um. *g* Es gibt so viele die mir schon seit den ersten paar Teilen meiner Story andauernd Kommentare schreiben, und mich ermutigen die Story fortzusetzen, ich kann mich gar nicht genug bedanken. Danke. Dieser Teil ist, (werft mal einen Blick auf die Seitenzahl) bedeutend länger als die meisten anderen Teile die ich bisher veröffentlicht habe. Zum einen, weil es wirklich viel zu schreiben gab, zum anderen um mich bei den treuen Lesern zu bedanken. Ich wünsche euch viel Spaß... Sternennacht Akane dachte nicht lange nach und stürmte in ihre Kabine. Sie riss die Schränke auf und warf den Inhalt in Richtung Sportrucksack. Der Schubladeninhalt sowie der Rest ihrer Sachen wurde hastig dazugestopft. Akane schaffte es mit großer Mühe den Reißverschluss zu zuziehen, da der Rucksack eigentlich mehr als nur voll war. Während sie nach draußen rannte, schnallte sie sich den wasserdichten Rucksack auf den Rücken. Plötzlich hielt sie inne. Sie schüttelte den Kopf, sammelte ihren Mut, und sprang ins kalte Nass. Es war kalt, verdammt kalt. Zitternd und bibbernd schwamm sie in die Richtung, in der sie das letzte mal Kurai und Ranma treiben gesehen hatte. "Kuno, was fällt dir ein so schnell zu laufen, warte! Du sollst ja schließlich auch für mich das Ticket bezahlen." Schrie Kodachi Kuno nach, der wie der Blitz die Straße entlang rannte. "Warten? Ich, Oberschüler Tatewaki Kuno weiß nicht was warten heißt! Wie kann ich Akane in den Fängen von Ranma überlassen? Oh Akane, verzweifle nicht, der Retter ist auf dem Weeeg!" Ohne sich umzusehen oder innezuhalten, stürmte der Kendoka mit hoch erhobenem Schwert und vorgeschobenen Kinn auf die Stadt in der Ferne zu. Die Hafenstadt, deren Wolkenkratzer so gut wie mit der Dunkelheit verschmolzen, und die Umrisse nur schwer erkennbar waren. "Aiya. Nicht zu schnell! Shampoo kein Geld. Holzschwertmann auch für mich bezahlen!" Rief die empörte Shampoo dem Wahnsinnigen nach. "Hey Kuno, ich habe auch kein Geld! Lass uns hier nicht zurück!" Wütend ballte Ryoga seine Hände zu Fäusten und drohte Kuno damit. Mousse packte Ryoga am Ärmel und schüttelte ihn.. "Kuno, ich auch wollen dass du bezahlst die Fahrt!" Ryoga hatte Probleme das Gleichgewicht zu waren und schnauzte Mousse an. "Ich bin nicht Kuno! Setz doch deine Brille auf du Maulwurf!" "Du nicht Kuno?" Mousse lenkte auf Shampoo zu. "Kuno, bitte mir auch leihen Geld." Shampoo verpasste ihm beleidigt einen Schlag auf den Hinterkopf. "Du blind Mousse. Kuno da hinten rennt!" Als Kuno hörte wie man ihn um Geld anbetteln wollte, holte er alles an Tempo raus und mobilisierte verzweifelt seine Kräfte. "Der hat vielleicht Ausdauer." Tamiko zog die Augenbraun hoch. "In größter Not wachsen Menschen schon mal über ihre Kräfte hinaus." Ukyo grinste dem panischen Kuno nach. "Ich wette in einer halben Stunde steht er am Wegrand und bettelt um essen." Der Sturm ließ langsam nach und der stürmische Regen war nur noch ein leichtes Nieseln. Weiter hinten, am Horizont, gab es keine Regenwolken mehr, und vielleicht würde es nach diesem Sommergewitter einen schönen heißen Tag geben. Akane hatte Kurai und Ranma schon ein paar mal kurz zu Gesicht bekommen. Sie schwammen nicht weit von ihr entfernt und schienen den Rest des Unwetters eher zu genießen. Da der Wellengang keine Bedrohung mehr bot, ließen sie sich im Wasser gemütlich auf dem Rücken treiben, während sie sich fröhlich unterhielten. Fragte Akane sich wiederholt. Aber das Schiff war bereits weg, und so musste sie wohl oder übel bei den beiden Vollidioten bleiben. "Mhm, Ranma, was meinst du? Was wird Kuno wohl gemacht haben, als er bemerkte dass wir weg waren?" Kurai hatte schon eine Vermutung und konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. "Er wird als erstes total überreagiert haben. Danach hat er wahrscheinlich beschlossen Akane zu retten und ist mit wehenden Ärmeln und hoch erhobenem Holzstock losgerannt. Dann wird ihm wohl die Puste ausgegangen sein und er hat unglaublichen Hunger bekommen. Natürlich wird er über das Essen lästern was irgendeinen der Gruppe auf Mordgedanken bringen wird. Ich kann mir schon vorstellen was sonst noch passieren wird." Ranma blinzelte lächelnd ein paar Regentropfen beiseite nachdem er seine Analyse über Kuno beendet hatte. Kurai nickte wissend. "Ryoga wird sich verlaufen, das ist sicher. Irgendwie kriegt der das wieder hin. Weißt du noch, damals? Als er das erste mal betrunken war, und sich in der Badewanne verirrt hat?" Ranma musste lachen. Er konnte sich noch zu gut daran erinnern wie Ryoga besoffen versucht hatte an der Wand aus der Badewanne zu steigen, und sich gewundert hatte, das es da nicht raus ging. Seitdem hatte Ryoga nie wieder etwas alkoholisches getrunken. "Ihr scheint euch ja gut zu amüsieren." Akane kam frierend angeschwommen. Es war nicht einfach mit dem schweren Rucksack auf dem Rücken gegen die Wellen anzukämpfen, und die eisige Kälte machte es nicht einfacher. "Akane?" Ranma war total überrascht. Er hätte nie damit gerechnet Akane hier zu sehen. "Bist du auch ins Wasser gespült worden?" Fragte er daher verwundert. Akane zögerte einen Moment, dann nickte sie. "Ich bin froh dass du hier bist." Ranma versah Akane mit einem Lächeln, dann kraulte er los. "Wir sollten Festland oder zumindest eine Insel suchen. Wenn wir hier zu lange schwimmen, kann es gefährlich werden. Der Sturm hat sich noch nicht ganz gelegt, da sollte es noch sicher sein. Aber die Kälte ist gefährlich, wir müssen uns wenigstens ein bisschen durchs Schwimmen warm halten." Sagte Kurai und schwamm Ranma mit kraftvollen Zügen hinterher. Ranma, der es gehört hatte, hielt an und nickte. "In welche Richtung?" Kurai dachte kurz nach. "Wir sind bereits an der Korea-Straße vorbei. Ich würde sagen wir müssen nach Süden." "Ein Glück haben wir dich dabei." Grinste Ranma und überlegte kurz. "Wo ist Süden?" "Dort!" Akane hatte kurz in den Himmel geblickt und zeigte jetzt nach Süden. Ein Glück hatte sie in der Schule aufgepasst als sie das orientieren an den Sternen in Geographie durchgenommen hatten. Die wenigen Wolkenlosen Stellen hatten Akane gereicht. "Gut, dann schwimmen wir jetzt los." Sagte Ranma und schwamm Richtung Norden. "Ranma, was soll das?" Beschwerte sich Akane. "Kurai hat gesagt wir müssen nach Süden. Also bleibt nur noch Norden Osten und Westen als Ziel übrig. Und da ist Norden am wahrscheinlichsten." Ranmas Grinsen wurde noch breiter. "Hey, was wird das?" Kurai blickte verärgert von Ranma zu Akane und wieder zurück. "Ich bin mir sicher dass wir nach Süden müssen!" "Siehst du Akane? Kein Zweifel, wir müssen nach Norden!" Keuchend und hechelnd kniete Kuno am Wegrand. Als er die anderen komm sah, sprang er unbeholfen auf, streckte die Brust heraus und hielt das Holzschwert gen Himmel. "Seid mir gegrüßt! Ich, Oberschüler Tatewaki Kuno, habe beschlossen, in meiner unendlichen Gnade auf euch zu warten. Als Zeichen eurer Dankbarkeit könnt ihr mir ohne Sorgen, ich könnte es aus hygienischen Gründen ablehnen, von eurem Essen etwas abgeben!" Ryoga verdrehte die Augen. "Langsam nervt der Holzstockfuchtler. Hier, nimm." Er warf Kuno einen Apfel und ein Reisbällchen zu. Kuno fing beides erfreut auf und wollte es sich in den Mund stopfen. Als er bemerkte was er tat, hörte er abrupt auf, hauchte den Apfel an und putzte ihn an seinem Keiko-Gi (der Kendojacke) ab. Dann biss er herzhaft hinein und schmatzte genüsslich. "Eigentlich gebe ich mich ja nicht mit so etwas ab, aber dafür, dass es unter dem Niveau liegt, ist dieser banale Apfel nicht schlecht." Dann inspizierte er das Brot penibel. Mit einem Happen war es von Kuno gierig verschlungen worden. "Es ist essbar und stillt den Hunger. Wenn es auch nicht völlig frisch aus dem Ofen stammt und zuvor nicht auf Keime untersucht worden ist, es kann wenigstens Hunger stillen...habt ihr noch ein Stück?" Ryoga knallte ihm den Brotlaib gegen den Kopf. "Verschluck dich dran, du undankbare, gierige Fressmaschine." "Aufgrund meines, durch diese Geschenke erzeugten, Wohlwollens, überhöre ich die Kommentare und akzeptiere diese bescheidene Gabe." Sprach Kuno geschwollen und biss glücklich in sein Brot. "Ich bringe ihn um!" Ryoga hatte von Kuno eindeutig genug. Plötzlich begann Ranma wie verrückt im Wasser zu planschen und lachte verrückt. "Ranma bist du irre?" Das Bild das sich Akane bot, ließ sie an Ranmas Zurechnungsfähigkeit zweifeln. Ranma zeigte auf das Wasser. "Wasser!" "Was soll das denn sonst sein?" Akane schüttelte den Kopf. "Kaltes Wasser!" Ranma entblößte seine Brust. Akane konnte ihren Blick nicht von seiner männlichen, durchtrainierten Brust nehmen. Er war kein Muskelprotz, der trainierte hatte damit jeder Unmengen Muskeln sah, sondern ein richtiger Kämpfer mit einem schlanken Körper, in dem mehr Kraft steckte als in dem von jedem Bodybuilder. Seine Haut war hell und so sanft. Akane erschrak über ihren eigenen Gedanken. "Ich bin ein Mann." Schrie Ranma glücklich in die Weiten des Meeres hinaus. "Ich fass' es nicht." Murmelte Kurai und blickte seinen männlichen Körper an. "Endlich!" Riefen Ranma und Kurai im Chor und fielen sich lachend in die Arme. Dann begannen sie zu singen: "Nie wie~der ein Mädchen sein, nie wie~der ein Mädchen sein." Überraschenderweise konnten sie sogar singen, doch die Strophen gefielen Akane überhaupt nicht. "Nie wieder ein nerviges Mädchen sein, nie mehr so schwach und klein, nie wieder ein Mädchen sein!" Mit zwei Schlägen versenkte sie die beiden Sänger. Ausgelassen waren Kurai und Ranma in einem Tempo durch die Nacht geschwommen, dass Akane nur mühsam mithalten konnte. Die Kälte steckte Akane in allen Gliedern, sie war durchgefroren und klitschnass. Die schweren Klamotten zogen an ihren Kräften. Kurai und Ranma wurden nicht langsamer sondern kraulten glücklich vor sich hin. Aber Akane musste ja schließlich auch noch die Tasche tragen die immer schwerer zu werden schien. Es blieb ihr nichts anderes übrig, kalt war es sowieso schon, jetzt ging es darum nicht die Kraft zu verlieren. Sie zog sich die Jacke die sie mitgenommen hatte, sowie ihren Pullover aus und verstaute beides in der Tasche. Sie beschleunigte und versuchte an die beiden Anschluss zu finden. Ranma und Kurai bemerkten ihre Bemühungen und verlangsamten ihr Tempo bis Akane wieder neben ihnen schwamm. "Was ist los Akane?" Ranma klang ein bisschen besorgt. Sie bedachte ihn mit einem wütenden Blick. "Gib mir die Tasche, ich nehme sie dir ab." Schlug Ranma lächelnd vor. "Nein, das schaffe ich auch alleine!" Sagte Akane trotzig und zog die Tasche näher zu sich. "Ranma hat recht. Du musst das nicht schleppen." Mischte Kurai sich ein. "Ich will die Tasche aber tragen!" Um ihre Aussage zu bekräftigen, legte sie an Tempo zu. Und so schwammen sie durch das kalte Wasser nach Norden. Die Hafenstadt lag nicht mehr weit entfernt. Sie hatten etwas länger gebraucht, weil Ukyo und Shampoo den grün und blau geschlagenen Kuno tragen mussten. Der Vorschlag, ihn einfach liegen zu lassen, war aus humanen und finanziellen Gründen abgelehnt worden. Eigentlich waren sie ja bereits dreimal in der Hafenstadt gewesen... Die Erklärung weshalb sie noch nicht beim Hafen waren, sondern auf dem Weg in die Stadt, war einfach. Ryoga hatte die Führung übernommen und ließ sich in seine Sache nicht reinreden. Er war sich schließlich absolut sicher gewesen, dass sie nur den Eisenbahnschienen folgen mussten um an den Hafen zu kommen. Als sie in der Nachbarstadt ankamen, bemerkten sie den Fehler und hatten Tamiko als Anführerin gewählt. Sie kannte sich zwar nicht aus, war aber eine bessere Wahl als Ryoga. Zwar war Kuno nicht ganz bei Bewusstsein und murmelte etwas von "Geliebten Mädchen mit dem Zopf und Akane", aber er war genug bei Bewusstsein um Mousse eine zu verpassen als dieser ihn betastete. Als Mousse seinen Fehler entdeckte, und bemerken musste, dass das gar nicht Shampoo war die dort getragen wurde, hatte Kuno, der Rächer seiner Tugend, bereits zugeschlagen. "Mousse, setz endlich deine Brille auf." Knurrte Ryoga genervt. "Ich ja gerne würden! Aber ich nicht kann sehen Brille." Ryoga durchsuchte Mousses Ärmel und setzte ihm die Brille auf. "Vielen Dank. Jetzt ich kann wieder Shampoo sehen. Oh Shampoo dein Antlitz so bezaubernd wie Schwan in Morgensonne." Rief Mousse poetisch und stolperte auf Shampoo zu. Shampoo seufzte resignierend. Wenn sie ihn jetzt schlagen würde, war es wahrscheinlich, dass er das als Zeichen ihrer Zuneigung interpretieren würde...aber wen interessierte es. Sie holte mit der Liege, auf der immer noch Kuno lag, weit aus und schlug zu. Um gegen ein Uhr Nachts waren sie endlich am Hafen angekommen und hatten sich eingecheckt. Eine Reise ohne Umwege nach China....auf Kunos Kosten natürlich! Am Horizont tauchte eine Insel auf. Akane hatte so gut wie keine Kraft mehr. Kurai und Ranma, die wussten wie Akane sich abmühte, zogen sie bis zur Insel. Als sie den Strand erreichten halfen sie ihr auf die Beine und nahmen ihr die Tasche weg. "Akane du bist ja so stur. Du hättest die Tasche doch einfach abgeben können!" Akane schwieg, warum hatte sie eigentlich unbedingt die Tasche tragen wollen? Wütend ließ sie die beiden verblüfften Jungen stehen und stürmte landeinwärts. "Die wird sich schon wieder beruhigen." Versuchte Ranma mehr sich selbst, als Kurai, zu überzeugen. "Wir sollten uns eine Hütte bauen, oder zumindest eine Höhle suchen. Die Insel scheint nicht bewohnt zu sein, deshalb wird es hier echt keine Hotels geben. Ich denke wir werden am leichtesten landeinwärts fündig." Kurai unterbrach Ranmas Gedanken und winkte Ranma, ihm zu folgen. In der Dunkelheit war es sinnlos Akane zu suchen, daher versuchten es die beiden auch gar nicht. Nicht weit im Landinneren lag ein Wald, in dem sie wahrscheinlich alles finden würden was sie für ihr Haus brauchten. Sie schoben sich durch das, vom Regen durchnässte, Buschwerk und hielten Ausschau nach Akane. Sollten sie Akane durch Zufall entdecken, hätten die beiden eine neue Arbeitskraft, und das wollten sie sich nicht entgehen lassen. Sie hatten zwar nicht Akane gefunden, aber dafür einen Platz an dem sie eine Hütte errichten konnten. Nachdem sie in harter schweißtreibender Arbeit aus Zweigen und Ästen eine kleine Hütte gebaut hatten, machte Ranma sich auf den Weg Akane zu suchen. Schließlich konnte sie ja nicht einfach so in der Wildnis schlafen. Kurai dagegen verschönerte die Hütte in der Zwischenzeit. Ranma lief durch den Wald, bog dabei Äste und Gestrüpp aus dem Weg, und spähte nach Akane aus. Er kratze sich am Hinterkopf und versuchte auszumachen in welche Richtung sie gerannt war. An einer Stelle waren Zweige abgebrochen und Pflanzen zertreten. Ranma folgte vorsichtig der Spur und spähte durch das dichte Gebüsch auf eine kleine Lichtung. Ein Bächlein plätscherte aus dem Grün des Waldes heraus, quer über die Lichtung, und wieder hinein. Der Bach war tief genug um ein bisschen zu Baden, und Ranma dachte unwillkürlich daran wie schön es doch sein musste in diesem Bach herumzuschwimmen. Ein flacher Stein lag neben dem Fluss. Das Sonnenlicht brach so durch die Äste, dass der Stein direkt beschienen wurde. Und auf dem Stein, wie ein Engel im Licht, saß Akane. Akane sah den kleinen klaren Wellen zu. Frischer Wind wehte durch ihr Haar. Die schönen Pflanzen die bunt auf der Lichtung blühten, und das fröhlich helle Licht stand in einem krassen Kontrast zu Akane. Sie war nicht fröhlich, sie lächelte nicht...sie weinte. Vorsichtig ging Ranma unbemerkt auf Akane zu. Sie sah ihn nicht, da sie ihm den Rücken zugewandt hatte. Er wollte etwas sagen, doch kaum war sein Mund auch nur einen Spalt weit offen, schloss er ihn wieder. Er nahm seinen Mut zusammen und sprach sie an. "Akane..." Akane zögerte einen Moment, dann drehte sie ihm ihren Kopf zu. Das Schweigen lag schwer und bedrückend in der Luft. "Was ist?" Fragte sie schließlich, während sie versuchte möglichst kühl zu wirken. "Was sollte das vorhin?" Ranma machte ein paar Schritte auf Akane zu. "Als ob es dich interessieren würde!" Fauchte sie und drehte sich wieder ab. Ranma hatte seine Hand nach ihr ausgestreckt, ließ sie aber sinken und schloss die Augen. Ranma stellte sich hinter sie und legte zaghaft seine Hand auf ihre Schulter. Akane zuckte für einen Moment zusammen. "Was willst du noch von mir?" "Wir haben eine kleine Hütte als Unterkunft gebaut. Du solltest lieber dort als hier draußen schlafen." Verlegen entfernte Ranma seine Hand von Akanes Schulter. "Ich komme nach." Ranma nickte. "Gut, ich gehe dann vor." Ranma sah noch einmal kurz zu Akane zurück, dann verschwand er im Wald. "Ranma du Trottel." Murmelte Akane in die Stille hinein. Dann stand sie mit einem letzten Blick auf das rauschende Wasser auf. Verblüfft hielt Akane vor dem Holzhaus an. Dafür, dass es so schnell gebaut worden war, sah es gar nicht mal so schlecht aus. Kurai hatte Innen den Boden gesäubert und eine große, grüne Picknickdecke als Unterlage benutzt. Darauf lagen drei Schlafsäcke in schwarz. Es war zwar nicht mit ihrem flauschigen Bett zu Hause zu vergleichen, aber den Umständen entsprechend, war es ein gemütliches Nachtlager. "Und Akane? Immer noch schlechte Laune?" Fragte Ranma als er sie kommen sah. "Ja, was dagegen?" "Ich habe ja nur gefragt du Trampel." Ranma wandte sich wieder der Arbeit zu und verstärkte die Knoten. "Ranma~!" Bedrohlich kam Akane auf ihn zugestampft. Kurai kam angeschlendert und lehnte sich neben Ranma an die primitive Hütte. "Will jemand Fische?" Kurai zeigte ihnen ein paar gefangene Fische, und wandte somit das drohende Unheil ab. "Ja gerne, danke." Lächelnd nahm Akane ihm einen Fisch ab. "Ich will keinen! Ich esse doch nicht das Selbe wie dieser Trampel!" Beschwerte sich Ranma. Er wollte noch was hinzufügen, doch Kurai stopfte ihm einen Fisch in den Mund. "Hört auf zu streiten, das nervt." "Sie hat angefangen!" Verteidigte sich Ranma, und bekam eine von Akane mit dem Fisch übergezogen. Akane machte kehrt und verschwand beleidigt in der Hütte. Kurai blickte verblüfft auf den Fisch den Akane fallen gelassen hatte und deutete dann mit dem Daumen auf Akane. "Macht die das öfter?" Ranma antwortete nicht, sondern nahm angeekelt den Fisch aus seinem Mund. "Kurai, bevor man Fische isst, werden sie gesäubert und die Augen entfernt." Kurai enthielt sich eines Kommentars. Nachdem Akane ihren Schlafsack gemacht hatte, formte sie aus ein paar Kleidungsstücken ihr Kopfkissen. Dann wandte sie sich den beiden Jungen, die gerade die Hütte betraten zu. "Ihr geht raus, dreht euch um, und schaut nicht zurück. Ich will mich in Ruhe umziehen." "Du hast doch eh nichts zu verbergen!" Stichelte Ranma, doch bevor Akane handeln konnte, war er nach draußen geflüchtet. Kurai schlenderte ihm nach. Akane zog sich langsam aus. Irgendwie war es ein prickelndes Gefühl, zu wissen das Ranma da draußen saß, und sie halbnackt war. Sie verscheuchte verwirrt den Gedanken und zog sich ihren Schlafanzug an. "Ihr könnt reinkommen!" Rief sie Richtung Tür, dann kroch sie in ihren warmen Schlafsack. Nur Augenblicke später kamen Ranma und Kurai herein und schlichen zu ihren Schlafsäcken. Kurai ließ sich in den Schlafsack gleiten. Ranma dagegen warf erst einen Blick in Akanes Richtung, um sich zu versichern dass sie nicht herschaute. Dann zog er sich schnell das chinesische Hemd aus und legte sich in seinen Schlafsack. "Du, Ranma?" Kam es aus der Dunkelheit von Akane herüber. "Ja?" Flüsterte Ranma. "Habt ihr beide eigentlich schon geplant wann es weiter geht?" Wollte Akane wissen. "Wir planen noch mindestens den morgigen Tag hier zu verbringen." Antwortete Ranma leise. "Und wohin geht es dann?" "Nach Norden. Das ist der kürzeste Weg zum Festland. Wir müssten dann entweder in China oder Südkorea ankommen. Von dort aus geht es zu der Universität in der Nähe von Peking. Mit ein wenig Glück sind wir in ein paar Tagen angekommen." "Was glaubst du machen die anderen?" Ranma hörte wie Akane sich in ihrem Schlafsack zu ihm wandte, als sie sprach. "Unsinn." Entgegnete Ranma mit einem Lächeln auf den Lippen. "Das könnt ihr nicht machen! Unerhört! Was fällt euch ein, lasst mich los! Ich, Tatewaki Kuno befehle euch, eure dreckigen Griffel von meinen Gewändern zu entfernen!" "Kuno du Trottel, hast du nicht mehr Geld dabei?" Ryoga schüttelte Kuno ordentlich durch. "Äh...eigentlich, nein." Gestand Kuno. "Aiya, wir haben Problem." Shampoo setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Sie saßen in einer großen Kabine eines Passagierschiffes. "Du musst doch noch etwas Geld haben, Kuno!" Bat Tamiko. "Nur ein bisschen." "Nein, ihr habt mich ausgeplündert. Ich habe nichts mehr!" "Dann sind wir verloren." Keuchte Ryoga erschrocken. "Ich endlich wollen fernsehen, oder ganz laut schreien." Drohte Shampoo böse. Die anderen wichen erschrocken zurück. "Nein kleines blauhaariges Mädchen, tu das nicht! Du würdest mit deinem banalen Gesang meine Ohren beleidigen." Kam es von Kuno. Shampoo funkelte Kuno einen Moment lang finster an, dann begann sie zu singen. Tamiko wusste die antworten nicht, aber sie wusste, sie musste Shampoos grauenhaften Gesang unterbrechen. "Es ist doch irgendwie seltsam dass wir uns auch mal friedlich unterhalten." Flüsterte Akane zu Ranma. "Das könnten wir noch öfter, würdest du nicht immer gleich anfangen mich zu schlagen." "Was soll denn das jetzt heißen?" Fragte Akane bedrohlich. "Das du ein Machoweib bist!" Provozierte Ranma. "Ach ja, du Vollidiot?" Schrie Akane ihn an. Sie hörten das Rascheln eines Schlafsacks. "Hey, ich will schlafen. Das tut man eigentlich wenn's Nacht ist." Beschwerte sich Kurai aus seiner Ecke. "Kurai hat Recht, wir sollten jetzt wirklich schlafen." Kam es von Akane. Unwillkürlich nickte Ranma. "Finde ich auch. Gute Nacht du Trampel." "Schlaf schön Vollidiot." "Werd' ich machen, du dumme Kuh." "Und träum was schönes du Dorftrottel." "Seid endlich leise!" Zischte Kurai verärgert, doch dann fügte er noch ein "gute Nacht" hinzu. "Schlaft schön, Ranma, Kurai." Flüsterte Akane den beiden zu. Schließlich wollte sie in einer friedlichen Atmosphäre einschlafen. "Schlaf gut Kurai, träum was schönes, Akane." Flüsterte Ranma seine indirekte Friedenserklärung. "Akane, es tut mir leid, dass ich d..." "Ruhe!" Murmelte Kurai im Halbschlaf. Ranma verstummte verärgert. Irgendwann schliefen sie ein. Tamiko wälzte sich unruhig auf ihrem Bett. Die Nacht war ruhig und still, nur das Rauschen der Wellen erklang von draußen. Sie legte sich auf ihren Rücken und sah an die Decke. Sie warf unwillkürlich einen Blick zur Seite, wo die anderen in ihren Betten lagen; Kunos Geld hatte nur für ein großes Gemeinschaftszimmer gereicht. Wütend erwürgte sie ihr Kopfkissen. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Ritzen im Holz fielen, und die schlafenden mit gleißendem Licht überfluteten, wachten sie langsam auf. Verschlafen rieben sie sich die Augen. Doch nur einen Moment war Ranma hellwach und energiegeladen. Mit einem Satz war er auf den Beinen. Akane blickte ihn müde an, und gähnte hinter hervorgehaltener Hand. Kurai war bereits unbemerkt aus der Hütte zum Fluss geschlichen. Ranma lief ebenfalls in Richtung Fluss um sich wach zu waschen. Am Fluss wusch Kurai bereits seinen blanken Oberkörper und tauchte seinen Kopf ins kühle Wasser. Ranma lief an ihm vorbei und sprang mit einem großen Platscher ins Wasser. Die Wassermassen hatten Kurai voll erwischt, und dieser saß klitschnass am Ufer und hielt die Hände in das Wasser. Dann wandte er sich ab und sah zu wie Ranma im Wasser seine Runden zog. "Lass uns ein wenig Flussabwärts schwimmen!" Schlug Ranma vor und schwamm los. Kurai zog sich wie Ranma bis auf die Hose aus, und sprang hinterher. Mit geübten Kraulzügen schwammen sie den Fluss hinab. Vorbei an den Bäumen und Sträuchern die an beiden Seiten in grün wucherten. Stellenweise hingen Äste dicht über dem Wasser, an anderen Stellen gab es kleine Steinriffe denen sie ausweichen mussten. Plötzlich hörten sie vom Ufer eine überraschte Stimme. "Kurai...Ranma!" Sie blickten zur Seite. Akane saß nackt am Ufer, ein Handtuch verdeckte gerade noch ihren Oberkörper und ihre Hüfte. "Was fällt euch ein!" Brüllte sie die beiden aus Leibeskräften an. Hätte sie irgendwas werfen können, ohne dabei das Handtuch fallen lassen zu müssen, sie hätte es getan. Ranma konnte seinen Blick nicht von Akane wenden. Plötzlich musste er lachen, was Akanes finsteren Ausdruck noch mehr verfinstern ließ. Kurai packte Ranma am Arm und zog ihn hinter sich her. Als Ranma begriff was er gemacht hatte, schwamm er blitzschnell davon. "Schwimm Kurai, so schnell du kannst!" Kurai nahm den Rat an. Kaum waren sie ein paar Minuten Flussaufwärts geschwommen, und der Fluss wurde langsam wieder zu einem Bach, vernahmen sie Stimmen. "Hast du die Hütte da hinten gesehen? Ich wette hier sind noch andere als wir. Die kriegen wir! Das wird ein Spaß." Die Stimme lachte kratzig. Kurai nickte Ranma zu. "Ranma, du schwimmst zu Akane und sagst ihr bescheid. Wir treffen uns am Strand, ich hole unsere Sachen. Während Ranma zurückschwamm um Akane zu warnen, huschte Kurai durch das Dickicht. Ranma hatte Glück gehabt, dass Akane bei seinem Erscheinen angezogen war. Zeternd folgte sie Ranma, sie fand es ungerecht jetzt schon wieder schwimmen zu müssen. Als sie den Strand erreichten, kam auch schon Kurai angelaufen. Er hatte die Tasche auf dem Rücken und deutete Ranma und Akane dass er verfolgt wurde. Akane lief zum Wasser und sprang ins kalte Nass. Ranma zögerte einen Moment, dann folgte er Akane. Hinter Kurai brachen mehr als ein Duzend verärgerte Leute mit Baseballschlägern aus dem Gebüsch. Manche von ihnen sahen ziemlich übel zugerichtet aus. Auch Kurai sprang ins Wasser, und schon bald waren die drei außerhalb der Reichweite von den verrückten Typen. Minuten später hatten sie den Strand erreicht und sich in die Wellen gestürzt. Das Meer war ruhig und friedlich, und so viel es ihnen einfach zu schwimmen. "Was waren das eigentlich für Leute?" Wollte Akane wissen. "Wahrscheinlich irgendeine Bande die hier gerne Urlaub macht. Und als sie bemerkt haben dass sie nicht alleine sind, wollten sie Ärger machen." Riet Ranma achselzuckend. "Sie waren aber keine besonders guten Kämpfer. Sie hätten es nicht geschafft die Strecke von Korea bis hier zu schwimmen. Sie müssen ein Boot haben...denkt ihr das gleiche wie ich." Kurai konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen. "Das tun wir." Ranma stimmte in das fiese Grinsen mit ein, und sogar Akane lächelte schadenfroh. Unter der glühend heißen Sonne, ganz im Kontrast zu den letzten verregneten Tagen, schwammen sie schweigend in einiger Distanz um die Insel herum. Es dauerte eine Weile bis sie endlich sahen, wonach sie gespäht hatten. Eine kleine Yacht schaukelte nahe der Insel auf den Wellen. Man hätte die Yacht unmöglich bis zum Ufer fahren können, dazu war sie zu groß. Deshalb lagen um die hundert Meter zwischen Strand und Yacht. "Jetzt können wir uns ein kleines Andenken holen." Ranma musterte die mittelgroße, weißgestrichene Yacht. Sie sah nicht schlecht aus, vielleicht ein wenig unordentlich auf Deck, aber ganz brauchbar. "Das ist ja ein dämlicher Name." Meinte Ranma als sie näher ans Schiff geschwommen waren. "'Heißes Girl'? Welcher Schwachsinnige hat sich den Namen ausgedacht?" Empörte sich Akane. "Du hast auch an allem was auszusetzen. Typisch Machoweib!" Bevor Ranma noch mehr sagen konnte, drückte Akane seinen Kopf mit ihrem Ellbogen unter Wasser. "Du hast doch auch was dran auszusetzen gehabt, also beschwer' dich nicht!" "Ich wollte schon immer mal eine Yacht steuern." Kurai ließ die beiden Streitenden hinter sich und schwamm mit einer flüssigen Kraultechnik zu dem Schiff. Es gelang ihm an der Bordwand hochzuklettern, und so fand er sich auf dem Bugdeck wieder. Die Yacht war neu, das sah man auf den ersten Blick. Alles schön sauber, das einzige was den Glanz trübte, waren die Sachen die überall verstreut lagen. Akane und Ranma hatten es mittlerweile ebenfalls aufs Schiff geschafft und sahen sich ebenfalls um. "Das erinnert mich an mein Zimmer." Grinste Ranma erheitert. Akane dagegen steuerte auf einen Haufen Zeug zu und hob ein Heft auf. Sie fasste es nur an der Ecke an, hielt s möglichst weit von sich entfernt und verzog angewidert den Mund. "Was für Perverslinge!" "Was hast du da?" Ranma schlenderte neugierig zu ihr herüber. "Schmuddelheftchen!" Akane schüttelte sich angeekelt und warf das Heftchen über Bord. "Was soll das denn?" Fragte Ranma verärgert. Akane sah ihn unerbittlich an. "Du wolltest das Heftchen doch nicht etwa behalten." "Äh...nein. Aber du musst nicht gleich überreagieren. Das hätte man verkaufen können! Du hast es ja nur weggeworfen weil du neidisch auf die Frauen warst! Die haben wenigstens etwas!" "Ranma~, du Perversling! Bleib stehen!" Ranma wich stattdessen zurück und versuchte sie zu beschwichtigen. "Akane...äh" "Versuch es gar nicht erst!" Akane holte wütend mit der Faust aus und stampfte auf Ranma zu. Kurai betrachtete die Szene verwundert. "Streiten die sich immer wegen Schmuddelheftchen?" Fragte er sich selbst, und deutete mit dem Daumen auf Akane die gerade drauf und dran war, Ranma zu verprügeln. "Akane, beruhig dich!" Bat Ranma eingeschüchtert. "Wenn du mich noch ein mal...!" Ranma nickte schnell. Akane sah sich verwundert um. "Wo ist eigentlich Kurai?" "Ich glaube er hat etwas von Schiff steuern gemurmelt." "Er will das Schiff steuern?" Akanes Augen weiteten sich erschrocken. "Das nicht auch noch." Stöhnte Ranma und lief los. Sie trafen Kurai auf der Kommandobrücke, er saß auf einem gemütlichen Sessel und studierte das dicke Handbuch. "Du willst das alles lesen?" Fragte Akane zweifelnd. "Nein, nur ein bisschen." "Kannst du überhaupt Schiff fahren?" Fragte Ranma mit nachvollziehbaren Zweifeln. "Das ist nicht schwer. Alles was man nicht drücken darf, wie Anker werfen, Treibstoff ablassen und ähnliches schließe ich aus, der Rest wird wild gedrückt." Gesagt, getan. Kurai drückte ohne Plan einfach blindlings auf die Knöpfe. Endlich, nachdem sich das Schiff dreimal um die eigene Achse gedreht, und einen Moment lang rückwärts gefahren war, beschleunigte es endlich vorwärts. Ranma und Akane torkelten nach draußen, an die frische Luft. Das Bild das sich ihnen bot, ließ die Übelkeit jedoch verfliegen. Die Leute standen am Strand, hoben drohend die Hände, gestikulierten Wild und schrieen unverständliche Sätze. Ranma musste schadenfroh lachen und Akane streckte ihnen frech die Zunge raus. "Wollt ihr nicht mitfahren?" Rief Ranma provozierend. "Ihr seid zu spä~t!" Rief Akane lachend und schlug sich vergnügt auf die Schenkel. "Die werden da eine Weile festsitzen." Ranma gönnte es den Typen, sie hatten es verdient. "Geschieht ihnen Recht!" Ranma und Akane warfen sich lachend einen Blick zu. Sie waren ausnahmsweise einer Meinung. Den Mittag und Nachmittag über hatte Kurai die Yacht gesteuert. Akane hatte es geschafft Ranma, der sich mit aller Kraft dagegen gesträubt hatte, dazu zu bringen ihr beim aufräumen zu helfen. Jetzt war die Yacht sauber und rein. Alles war gemütlich eingerichtet, sogar die Yacht hatten sie umbenannt. Eher gesagt, Akane hatte die Yacht umbenannt. Kurai hätte die Yacht ,Sturmwind' genannt, Ranma hätte ,Abgeschossener Vogel' vorgeschlagen, aber die beiden hatten nichts zu melden. Akane hatte das Schiff auf den Namen ,Sternenschnuppe' getauft. Akane stand in der Schiffsküche, Kochbücher lagen verstreut über dem Tisch. Als das Essen fertig war, zog sie Handschuhe an und holte das Essen aus dem Backofen. Kurai und Ranma saßen auf dem Heckdeck. Es war bereits Abends, und die Sonne ging gerade im rötlich verfärbten Himmel unter. Sie hatten einen Tisch und Stühle auf das Deck gestellt. Kurai hatte den Bordcomputer auf einen Geradeauskurs gestellt und konnte daher die Brücke unbeaufsichtigt lassen. Akane stellte die Gerichte auf den Tisch; Reisbällchen, Sushi mit Reis sowie Fischröllchen. Für jeden hatte sie sogar ein Stück Fisch mit Reis und Ananas belegt, und mit Käse überbacken zubereitet. "Lasst es euch schmecken!" Akane setzte sich fröhlich an den Tisch. Kurai blickte fragend zu Ranma, welcher kaum merklich mit dem Kopf schüttelte. "Was ist?" Fragte Akane misstrauisch. "Wir haben es nicht verdient deine Köstlichkeiten zu essen, Akane. Das können wir unmöglich machen." Sagte Ranma und senkte demütig den Kopf. "Was soll das? Ich habe hart gearbeitet um euch was zu essen zu machen!" Beschwerte sich Akane, sie hatte Ranmas vorhaben durchschaut. "Äh...Akane, weißt du...wir haben einfach keinen Hunger." "Rede doch keinen Mist, Ranma! Du willst nicht das essen was ich gekocht habe!" Rief Akane beleidigt. "Was erwartest du denn?" Fragte Ranma gemein und rollte mit den Augen. "Du hast noch nicht einmal probiert! Probier es doch wenigstens!" Akane klang bittend und blickte ihn Hoffnungsvoll an. Doch Ranma blieb hart. "Damit ich nachher über der Reling hänge? Nein danke!" Akane sprang auf und rannte vom Tisch weg. "Akane..." Ranma hatte nicht mir so einer Reaktion gerechnet. Vorsichtig biss Ranma in ein Reisbällchen. Ungläubig starrte Ranma das Reisbällchen an. "Das hat Akane gemacht? Überhaupt nicht zu sehr gewürzt." Wieder biss Ranma in das Reisbällchen. Auch Kurai probierte einen Happen. Augenblicke später fielen die beiden über das Essen her und stopften sich regelrecht voll. Ranma besann sich. Ranma stand auf und lief zu den Quartieren. Vor einem Quartier aus dem ein Schluchzen kam, hielt er an. "Akane?" "Verschwinde!" "Akane, hör doch mal zu." Bat Ranma und klopfte an die Tür. "Ich hasse dich!" Ranma sah erschrocken die Tür an. "Akane, dein Essen war köstlich." "Hör auf zu Lügen und hau ab! Ich will dich nicht mehr sehen!" Ein Schluchzer entschlüpfte Akanes Lippen. "Nie wieder!" Ranma öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber. Er atmete tief durch und schloss die Augen. Betrübt ging Ranma in sein Quartier. Er hatte nicht einmal versuchen müssen Akanes Tür zu öffnen, er wusste das sie verschlossen war. Bedrückt lag er auf seinem Bett und sah an die Decke. Ranma seufzte und schloss die Augen. Er musste schlafen, morgen war der Tag an dem er seine alte Kraft wiederbekommen würde. Er würde wieder über 2 Meter Zäune springen, von Hausdach zu Hausdach hopsen und Stein zerschlagen können. Voller Vorfreude auf den nächsten Tag schlief er ein. Mitten in der Nacht wachte Ranma auf. Aus irgendeinem Grund konnte er nicht mehr schlafen. Vielleicht lag es an seiner Aufregung. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihn, wann immer er auch daran dachte schon in wenigen Stunden wieder normal zu sein. In seiner Unterwäsche bekleidet ging er nach draußen und leise die Metallstufen empor, bis er durch eine Tür an Deck war. Gierig sog er die kühle Nachtluft ein. Er ließ seinen Blick durch die Finsternis schweifen. Plötzlich hielt er inne. Akane saß auf dem Boden, vorne am Bug, und blickte in die Ferne. Sachte, um sie nicht aufzuscheuchen, schlich Ranma zu ihr, und setzte sich neben sie. Akane warf einen überraschten Blick zur Seite, dann wandte sie traurig den Kopf ab. "Was willst du hier?" "...Akane?" "Hm?" Akane wandte ihm ihr Gesicht zu. Ihre großen schönen Augen sahen für einen Moment direkt in seine. Sie wirkte etwas weniger traurig als am Abend. "Akane, es tut mir leid." Erstaunt klappte Akanes Mund ein Stück auf. "Außerdem...war dein Essen sehr lecker." Ranma blickte ihr einen Moment lang beteuernd in die Augen, dann senkte er verlegen den Blick. "Hey Ranma..." Ranma sah Akane an. Sie lächelte ihn bezaubernd an. "Hör auf so nett zu sein. Das passt doch gar nicht zu dir." "Willst du etwa behaupten ich wäre nicht nett!" Empörte sich Ranma, woraufhin Akane lachen musste. Doch angesichts dieses reinen Lächelns konnte Ranma ihr nicht böse sein. Das konnte niemand. "Du bist doch sonst auch nicht so freundlich." Akane hielt sich die Hand vor den Mund um das Lachen zu ersticken. Als sie sich beruhigt hatte, ließ sie sich glücklich auf den Rücken sinken. "Schau mal Ranma! Wie viele schöne Sterne. Sind sie nicht schön?" Ranma legte sich ebenfalls mit dem Rücken auf den Boden. "Finde ich auch." "Wenn man in die weiten des Himmels und des Alls blickt, dann fühlt man sich irgendwie kleiner, unbedeutender." Akane warf Ranma einen fragend Blick zu. Ranma sah zweifelnd zu den Sternen hoch. "Ich fühle mich noch groß und bedeutend genug." "Typisch. Kaum schaut man sich mal die Sterne an, meldet sich dein Ego." Akane drehte Ranma beleidigt den Rücken zu. "He, du bist doch nicht schon wieder eingeschnappt?" Ranma kroch zu Akane und drehte sie zu sich herum. "Bäääh." Akane streckte ihm lächelnd die Zunge entgegen, als er sie umdrehte. Ruckartig richtete sie sich auf, sprang auf die Beine und lief mit wehendem Kleid zum Bug. "Hey Ranma, komm her." Rief sie über die Schulter. Baff sprang Ranma auf und lief ihr mit großen Augen nach. Ihr Kleid flatterte im Wind und Ranma konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Kaum stand er neben ihr, konnte er seine Klappe nicht halten. "Schwarz steht dir, vor allem mit den schicken Sternchen." "Was meinst du?" "Deine Unterwäsche." Im nächsten Moment fand Ranma sich auf dem Boden liegend wieder. Über ihm eine empörte Akane. "Du Perversling!" Dann musste sie lachen. "Es wäre auch komisch gewesen, wärst du so anständig geblieben." "Du solltest öfter Lachen, Akane. Das steht dir." Er stupste Akanes Nase mit der Fingerspitze und schenkte ihr ein Lächeln. Sie sah ihn mit großen Augen an, was sie noch schöner aussehen ließ. "Hör auf." Verlegen errötend wischte sie Ranmas Hand beiseite und sah zu Boden. "Ranma?" "Hm?" Akane sah ihn treuherzig an. "Ich werde dir helfen wieder deine Fähigkeiten zurückzugewinnen!" Ranma sah sie für einen Moment erstaunt an, dann lächelte er. "Meinst du das Ernst? Versprochen?" Fragte er zögernd. "Versprochen!" Akane nickte leicht. Autor: Das war es, ich schreibe aber wahrscheinlich sehr bald weiter. Über Kommentare freue ich mich wie immer, dadurch bekomme ich einfach eine Objektive Ansicht über das, was ich geleistet habe. Außerdem macht es Spaß gelobt zu werden, und es hilft die Fähigkeiten zu verbessern, wenn man Kritik bekommt. (Solange sie sinnvoll ist) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)