Confessions von MichiruKaiou (Hokuto x Seishiro x Subaru) ================================================================================ Kapitel 3: blood-stained ------------------------ Kapitel 3: blood-stained Hokuto war erleichtert, dass es einen Tag gegeben hatte, an dem sie Seishiro nicht sehen musste. Gestern, der Tag nach ihrem Ausflug in den Park, war sie ihm kein einziges Mal begegnet. Dafür vermisste sie ihn jetzt. Die Schule war aus und Hokuto schlenderte alleine durch die Innenstadt. Leider konnte das ihre Gedanken nicht vertreiben und ihr Dilemma nicht lösen. Da klingelte plötzlich ihr Handy und sie nahm schnell ab ohne auf die Anrufernummer geblickt zu haben. „Hokuto-chan, ich bin’s Sei-chan.“, erklang eine fröhliche Stimme. Hokuto war im ersten Moment schockiert ausgerechnet seine Stimme zu hören und dann auch noch diese gespielte Fröhlichkeit. „Hallo Sei-chan. Was gibt es?“, fragte sie dann natürlich wieder genauso fröhlich. „Subaru muss noch einmal diesen Herrn Kimihiro besuchen und er hat uns alle eingeladen. Willst du mitkommen?“, kam es von Seishiro. Hokuto zögerte einen Moment, aber der Drang, Seishiro zu sehen war größer, als ihm aus dem Weg gehen wollen, außerdem wäre Subaru ja auch dabei. „Gerne. Wann?“, fragte sie also. „Wo steckst du denn? Ich würde dich abholen kommen.“. „Ich bin gerade in der Innenstadt. Kannst du zum Kaufhausparkplatz kommen?“, fragte sie ihn. „In Ordnung, ich bin in zehn Minuten da.“, mit diesen Worten hatte er auch schon aufgelegt. Hokuto starrte eine Weile auf ihr Handy. Wie lange würde dieses Spielchen noch durchhalten? Es viel ihr immer schwerer zu lachen, glücklich zu wirken. Aber sie wollte auf keinen Fall, dass Subaru es wusste. Also versuchte sie, sich auf den Ausflug zu dem großen Anwesen von Herrn Kimihiro zu freuen und machte sich auf den Weg Richtung Kaufhausparkplatz. Hokuto sah Seishiro mit seinem Wagen auf den Parkplatz fahren. Zu ihrem Entsetzen saß er allein im Auto. Trotzdem stieg sie sofort ein, als er ihr von innen die Tür öffnete. „Hallo Sei-chan, wo ist Subaru?“, sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Er hatte noch einen anderen Auftrag zu erledigen und das Kaufhaus lag näher. Wir werden ihn jetzt abholen.“, sagte er wieder mit diesem ekelhaft freundlichen Grinsen im Gesicht. Dann fuhr er auch schon los. Hokuto sah aus dem Seitenfenster, sie wusste nicht, ob sie etwas sagen sollte oder nicht. Aber sie wollte nicht freundlich mit ihm reden, aber den wahren Seishiro wollte sie auch nicht neben sich haben, denn es würde ihn nur noch anziehender machen. „Willst du es mir schon verraten?“, fragte er sie dann plötzlich. Hokuto bemerkte sofort den kalten Unterton in seiner Stimme und ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken. „Ich wüsste nicht was.“, gab sie genauso kalt zurück. „Na schön, dann warte ich weiter.“, er wirkte dabei völlig gelassen. Er würde warten können, das war sicher. Jedoch war sich Seishiro genauso sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, er musste sie nur richtig locken. Schließlich entdeckte Hokuto dann Subaru am Straßenrand. Sie kletterte auf die Rückbank, so dass ihr Bruder vorne neben Seishiro sitzen konnte. „Ist es nicht nett, dass ich euch mitnehmen darf? Euch wird das Anwesen gefallen.“, lächelte Subaru freudig. „Wie kommt es eigentlich, dass er so großzügig ist? Sollst du denn noch was für ihn tun? Ich könnte mir vorstellen, dass wir beide doch dann nur stören.“, bemerkte Seishiro. „Es scheint wohl doch noch einen Geist zu geben. Er wollte mich dann aber als Dank sofort zum Tee einladen und ich dürfte ruhig Freunde oder Familie mitbringen, dann würde es noch netter werden, wie er meinte.“, erklärte Subaru. „Wirklich ein netter Mann.“, sagte Seishiro noch. Subaru bemerkte es nicht, aber Hokuto hörte diesen geheimnisvollen, dunklen Unterton aus Seishiros Satz heraus. Dieser Mann war wahrscheinlich alles andere als nett. Hoffentlich würde er Subaru nichts antun wollen. Allerdings verstand Hokuto dann nicht, warum er auch Freunde und Familie mitbringen könnte. Sie würde auf der Hut sein! Endlich erreichten sie dann nach einer halben Stunde Fahrt das Anwesen und wurden auch sofort von einem der Butler empfangen und in einen kleinen Salon des Hauses nahe dem Eingang gebracht, wo der Hausherr sie freundlich empfing. „Es freut mich sehr, dass Sie kommen konnten.“, meinte dieser mit einer Verbeugung zu seinen Gästen. „Vielen Dank für die Einladung.“, erwiderte Subaru mit einer Verbeugung seinerseits, „Das sind meine Schwester Hokuto und unser Freund Seishiro Sakurazuka.“. Die beiden verbeugten sich ebenfalls, nachdem Subaru sie vorgestellt hatte. „Bitte, nehmen Sie doch Platz.“, Herr Kimihiro deutete auf das Sofa und den Sessel vor und neben ihm. Subaru und Hokuto setzten sich auf das Sofa und Seishiro machte es sich in dem Sessel bequem. Herr Kimihiro nahm dann ebenfalls in seinem Sessel wieder Platz. „Was kann ich dieses Mal für Sie tun?“, fragte Subaru leicht besorgt. „Es tut mir wirklich Leid, Sie noch einmal belästigen zu müssen. Aber gestern Nacht haben das Personal und ich merkwürdige Geräusche vernommen und heute Morgen fanden wir im Flur und auf der Haupttreppe überall Blut vor. Ich habe veranlasst, es nicht zu entfernen, damit sie einen Blick darauf werfen können. Es sieht nämlich sehr… bizarr aus.“, erklärte der Hausherr. „Was meinen Sie mit bizarr?“, fragte Subaru nach. „Sehen Sie es sich einfach selbst an. Dürfte ich Sie dann bitten, mich zu begleiten? Ihre Begleitung kann gerne hier warten und sich an dem Tee bedienen.“. „Wir kommen auch mit.“, kam es aber sofort von Seishiro. Damit machten sich die vier auf den Weg in den großen Hausflur im Hauptteil des Anwesens. Dazu mussten sie einen längeren Gang durchqueren, bis sie unter einer riesigen Kuppel standen. Schließlich standen sie in dem großen Mittelflur, der das Zentrum des Anwesens bildete und in dem sich eine gewaltige Treppe einen Weg nach oben bahnte. Da alles aus schwarz-weißem Marmor bestand, war die Blutspur gut zu erkennen. Es bot einen wirklich bizarren Anblick. „So haben Sie es vorgefunden?“, fragte Subaru entsetzt. „Ja. Wissen Sie, was dieses Zeichen zu bedeuten hat?“, erwiderte Herr Kimihiro. Die vier blickten auf ein Pentagramm aus Blut, dessen Spitze auf sie zeigte. Es konnte definitiv nichts Gutes verheißen. „Wissen Sie, ob hier ein Mord geschehen ist? Fehlt jemand aus Ihrem Personal?“, wollte Subaru wissen. „Nicht das ich wüsste, aber es arbeiten einige Leute für mich und das immer im Wechsel. Ich selbst habe darüber keinen Überblick.“, meinte er. „Ich werde dann das Personal befragen müssen, wenn Sie einverstanden sind. Könnten Sie dann bitte alle irgendwo versammeln?“, bat Subaru. „Natürlich.“, Herr Kimihiro kümmerte sich sofort darum und ließ die drei einen Moment allein. „Ihr solltet lieber wieder nach Hause fahren, das könnte eine Weile dauern.“, sagte Subaru zu Seishiro und Hokuto. „Na schön, da lässt sich wohl nichts machen.“, erwiderte Seishiro. „Aber pass auf dich auf!“, entgegnete Hokuto. In diesem Moment kam Herr Kimihiro auch schon zurück und erklärte Subaru, dass sich alle in der großen Halle im Westflügel versammeln würden. Schließlich verabschiedeten sie sich von einander und Subaru begleitete den Hausherrn in die Halle. Hokuto machte ein besorgtes Gesicht und wollte gerade gehen, als Seishiro etwas zu ihr sagte. „Wir können hier nicht weg.“. „Was?“, Hokuto drehte sich überrascht zu ihm um. „Ich sagte, wir können hier nicht weg. Dieses Pentagramm ist ein starkes Siegel und es wird uns und Subaru in diesem Haus festhalten.“, erklärte Seishiro. „Wie meinst du das?“, Hokuto verstand immer noch nicht so ganz. „Dieser Herr Kimihiro ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Wahrscheinlich hat er letzte Nacht jemanden umgebracht, dieses Pentagramm mit dessen Blut gezeichnet und Subaru erneut herbestellt. Einmal in diesem Siegel gefangen, kann man ihm ohne Gegenbann nicht mehr entkommen. Allerdings spürt man seine Kraft nicht, Subaru hat es wohl noch nicht bemerkt.“, erklärte Seishiro und betrachtete dabei die ganze Zeit über das Siegel, während sich auf Hokutos Stirn langsam Schweiß bildete, „Ganz offensichtlich will der nette Hausherr uns alle umbringen und ein Blutritual abhalten. Wer weiß, welchen Geist er wieder beleben will.“. Damit war Seishiros Erklärung beendet und er sah Hokuto mit einem selbstverständlichen Lächeln an, als hätte er ihr gerade etwas ganz Banales erzählt. „Subaru wird das Siegel schon lösen.“, meinte Hokuto mit finsterem Blick. „Er hat vor diesen Mord aufzuklären und die unschuldige Seele zu retten, dann verschwindet das Siegel von ganz alleine. Aber… es geht natürlich auch anders.“, meinte er dann und auf einmal wurde sein Blick ganz finster. „Und wie?“. „Ich zeige es dir.“, meinte Seishiro und hob eine Hand. Plötzlich bewegte sich das Blut des Pentagramms… Tropfen stiegen auf, die zu Strahlen wurden… mit einem Schlag stieg dann ein roter Drache empor, nur um dann als rote Tropfen wieder auf den Boden nieder zu regnen. Da Hokuto bereits wieder im Gang stand, wurde sie von dem Blut nicht getroffen, doch an Seishiro lief das Blut hinab, als würde er es sogar magisch anziehen. Schnell wurde seine ganze Kleidung von roten Streifen durchzogen. Blut lief über seine erhobene Hand, über sein Gesicht… Dann kam er auf sie zu, als der Blutschauer vorbei war. Hokuto war wie erstarrt. Sie hatte die Kraft dieses Siegels gespürt und wusste, dass Seishiro mit seiner Theorie Recht hatte. Jedoch war eine andere Erkenntnis viel schockierender, aber auch faszinierender… „Du bist der Sakurazukamori…“, sagte sie leise und starrte ihn an, wie er immer näher kam. Seishiro fasste sie am Kinn, als er direkt vor ihr stand und blickte ihr mit seinem blutverschmierten Gesicht direkt in die Augen. „So ist es. Ich habe gerade die Seele des Toten zerstört und somit auch das Siegel. Willst du mir nun dein Geheimnis verraten?“, fragte er sie bedrohlich. Hokuto konnte nichts mehr sagen, sich nicht mehr bewegen. Allerdings lag das nicht an der Tatsache, die sie gerade entdeckte hatte, sondern viel mehr an seinem Blick, seinem ganzen Auftreten. Ihr Herz raste, es könnte zerspringen… Dieser Anblick, Seishiro blutüberströmt, der Sakurazukamori, seine Hand an ihrem Kinn… sie konnte ihre Gefühle nicht mehr länger unterdrücken, dafür hatte er sie viel zu tief in seinen Bann gezogen. Seishiro blickte sie weiter kalt, aber auch erwartungsvoll an. Mit dem, was als Nächstes geschah, hatte aber selbst er nicht gerechnet. Normalerweise erstarrten seine Opfer vor Angst, aber bei Hokuto konnte er diese Angst nicht sehen. Viel mehr sah er Leidenschaft, eine Art der Passion, die er nicht kannte. Und dann… Hokuto berührte seine Hand, die immer noch an ihrem Kinn verharrte. An ihrem Hals lief auch bereits Blut hinab, welches von seiner Hand an ihr hinunter floss, aber es störte sie nicht, im Gegenteil, es fühlte sich auf merkwürdige Weise gut an. Nun spürte sie dieses Blut auch auf ihrer Hand. Mit der anderen strich sie über Seishiros blutverschmiertes Gesicht, so dass auch ihre beiden Hände voller Blut waren. Seishiro war verwundert, rührte sich aber nicht und sagte kein Wort. Dann kam Hokuto immer näher, bis sie ihm schließlich so nah war, dass sie seinen Atem in ihrem Mund spüren konnte. Schließlich erreichten ihre Lippen die seinen und Hokuto begann ihn leidenschaftlich zu küssen. Seishiro tat nichts, seine Hand blieb einfach an ihrem Kinn. Er ließ sich von ihr an die Wand hinter ihm drücken und ließ sie einfach weiter machen. Irgendwann verging auch dieser Kuss und Hokuto blickte ihm ernst in die Augen. „Ich liebe dich.“, sagte sie zu ihm, während ihr ein wenig Blut von den Lippen tropfte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)