A ninja's life 2 von Kimiko93 (Heiratswahn in Konoha) ================================================================================ Kapitel 1: Frühling in Konoha - ein Dorf dreht durch ---------------------------------------------------- ~I'm talkin' 'bout love ~All my girls stand up in a circle and clap your hands this is for you. ~Ups and downs highs and lows NO matter what you see me through. ~My boyfriend he don't answer on the telephone. ~I don't even know where the hell he goes. ~But all my girls we're in a circle and nobody's gonna break through. Als Sasuke wieder ein wenig Leben in sich spürte, nahm er als erstes ein warmes, grünes Licht wahr, welches seine Wunden schloss und die Schmerzen linderte. Langsam öffnete er die Augen. Sie. Aber war sie das überhaupt? Sie hatte sich so verändert. Na ja, nach zwei Jahren kein Wunder. Aber erstens waren ihre Haare wieder lang, richtig lang. Sie wirkte viel erwachsener und war um einiges weiblicher geworden. Und vor allem; sie lächelte ihn an. Das hatte sie schon seit dreieinhalb Jahren nicht mehr getan… „Dich kann man auch keinen Moment aus den Augen lassen, was?“, fragte sie spöttisch. Okay, das war doch eindeutig Sakura. „Na, dein Zeitgefühl hätte ich gerne…“, murmelte Sasuke und setzte sich langsam auf. Für eine Komplettheilung war er wohl doch zu schwer verwundet gewesen, alles tat ihm weh, aber wenigstens blutete er nicht mehr und spürte auch keine inneren Verletzungen. „So definierst du also „nicht zu lange“? Zwei Jahre?“ „Ich wurde aufgehalten.“, antwortete sie knapp. „Wovon? Hast du den Weg nicht mehr gefunden?“ „Falls du es nicht wissen solltest: In Suna herrscht seit anderthalb Jahren Bürgerkrieg! Und als Mädchen hat man es echt nicht einfach, sich alleine durch ein ganzes, rebellisches Land zu kämpfen… Ich weiß gar nicht, wie oft ich innerhalb der letzten sechs Monate gefangen war…“, fuhr sie ihn gereizt an und strich sich dabei über eine besonders auffällige Schramme am Hals, die quer über ihre Kehle verlief und aussah, als stamme sie von einem Messer oder etwas Ähnlichem. Auch ansonsten war sie ziemlich zerkratzt und dreckig, was darauf schließen ließ, dass sie mehrere Tage oder auch Wochen im Freien übernachtet hatte. „Ist ja schon gut, reg dich ab.“, sagte Sasuke. „Jetzt bist du jedenfalls da. Und anscheinend auch kein Nuke, oder?“ „Was?“ „Die im Dorfrat wollten dich zum Nuke ernennen, weil du dich nicht gemeldet hast.“ Sakura schnaubte. „Was kann ich denn dafür, wenn meine Ablösung leider umgekommen ist? Sind die echt so bescheuert, dass die mich zum Nuke erklären wollten?“ „Jep.“ „Wenn ich Nuke bin, was bist du dann?“ „Freiwillig gegangen und genau so freiwillig wieder zurück gekommen.“ „Na, wie man’s nimmt…“ Sasuke erhob sich jetzt endgültig vom Waldboden und auch Sakura stand auf und sah sich um. „Scheinst den Ärger ja quasi anzuziehen…“, murmelte sie und betrachtete mit Kennerblick die Otoleichen um sich herum. „Hätte nicht gedacht, dass so viele von denen entkommen sind… Na ja, egal. Was hat sich denn in Konoha so getan?“ Sasuke stöhnte. „Viel zu viel. Frag am besten Tenten und Ino, die haben, glaube ich, alles für dich aufgeschrieben…“ „Wieder mit diesen tollen Fotos?“ „Ich glaube. Zu Weihnachten habe ich ja wieder eins gekriegt…“ Typisch Ino. Sie und Naruto hatten es sich ja vor zwei Jahren zum Hobby gemacht, Sakura und Sasuke zu verkuppeln, was sehr lustig war, da beide ein weiteres Jahr früher noch so ganz anderer Meinung gewesen waren… Nebeneinander gingen die beiden in Richtung Konoha. „Sag mal, was hast du eigentlich hier im Wald gemacht außer rumliegen und Otos abschlachten?“, fragte Sakura nach einer Weile. „Geht dich nichts an.“, antwortete Sasuke und sah weg. Ein wenig verdutzt sah Sakura ihn weiter an. Eigentlich hatte sie gedacht, das wäre vorbei… „SAKURA-CHAN!“ „SAKURA!“ Dafür, dass sie hier als Nuke-Nin galt, war sie aber freudig begrüßt worden. Kaum hatte sie das Dorf betreten hingen ihr auch schon ihre besten Freunde, Naruto und Ino, am Hals. Nur schwer konnte sie ihre Reflexe unterdrücken, normalerweise hätte sie jetzt ein Kunai gezückt und sie damit ausgeschaltet. Aber das konnte sie nun glücklicherweise unterdrücken, ansonsten wäre sie am Ende noch tatsächlich Nuke geworden. „Hey, Leute, ihr zerdrückt mich ja…“, bemerkte sie nur. Naruto und Ino ließen sie los. Ino hielt sie auf Armlänge von sich weg und musterte sie kritisch. „Du bist ja mächtig in die Höhe geschossen…“, murmelte sie. „Mindestens einssiebzig. Und vor allem größer als ich!“ „Tja, tut mir Leid, da kann ich nichts dran ändern…“, murmelte Sakura und sah weg. „Ist ja auch egal, was viel wichtiger ist; du bist ja gar kein Mannsweib mehr!“ So langsam wurde Sakura diese Unterhaltung richtig peinlich. Nicht nur, dass sie kaum noch in dieses Kleid gepasst hatte, nein, jetzt musste Ino noch drauf rumhacken dass sie, nun ja, einen weiteren Schritt in Richtung Tsunade gemacht hatte. „Also, das kannst du laut – AU!“, setzte Naruto an, wurde aber von zwei Schlägen unterbrochen. „DU bist hier der Einzige, der dazu nichts sagen darf!“, keifte Ino ihn an. „Du hast immer hin ne Freundin!“ Naruto ignorierte dies und wurde nun auf einmal auf Sasuke aufmerksam, der teilnahmslos daneben stand. Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. „Sasuke~e…“, begann er, ging auf seinen besten Freund zu und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Gib’s zu! Du bist doch nur ständig im Südwald, weil du gehofft hast, dass Sakura-chan zurückkommt, nicht wahr?“ „Fass mich nicht an.“, brummte Sasuke und versuchte sich dem Griff zu entwinden. „Ach, komm schon, ich bin doch dein bester Freund, mir kannst du so was erzählen!“, fuhr Naruto grinsend fort, ohne auf Sasukes Verbot zu achten. „Ach, das ist ja so süß!“, quietschte Ino. Sakura seufzte und schüttelte den Kopf. Als wäre sie nie weg gewesen. Und eigentlich noch viel schlimmer. „Ich muss jetzt zu Tsunade, es sei denn, ihr wollt, dass ich endgültig zum Nuke erklärt werde…“, erklärte sie und ging weiter in Richtung Dorfmitte. Naruto und Ino folgten ihr auf dem Fuße und auch Sasuke trottete hinterher. „Wie kannst du uns so etwas unterstellen?“, fragte Ino beleidigt. „Immerhin hast du es uns zu verdanken, dass du nicht schon längst als Nuke giltst!“, fügte Naruto empört hinzu. „Habe ich das?“, fragte Sakura ungläubig. „Na ja, in erster Linie natürlich Tsunade…“, gab Naruto zu. „Und ihm hier!“, grinste Ino und deutete auf Sasuke. „Was?“ „Na ja… Du kennst Tsunade doch…“, begann Naruto zu erzählen. „Sasuke und ich durften die letzten zwei Jahre eigentlich nie weiter als zehn Meter voneinander entfernt sein, zumindest tagsüber, und ich war mit Ino bei Tsunade und diesem ganzen Dorfrat um die davon zu überzeugen, dass du kein Nuke bist. Na ja, es sah ziemlich schlecht für uns aus, aber dann kam Sasuke und hat irgendwas gesagt…“ „Er hat wortwörtlich gesagt: ‚Ich bin hier freiwillig weggegangen und mich habt ihr nach einem Jahr noch nicht zum Nuke gemacht, sie ist gerade mal zwei Jahre auf einer Mission. Widerspricht sich das nicht?’ und ist dann gegangen.“, half Ino aus. „Na, vielen Dank auch…“, murmelte Sakura. Jetzt hatte er das auch schon gleichgesetzt! Andererseits hatte er das getan um ihr indirekt zu helfen… Und dann diese Sache mit dem südlichen Wald, wo der nördliche doch viel schöner war… Na ja, vielleicht hatten zwei Jahre mit Naruto und Ino ihm auch eine Gehirnwäsche verpasst. Vor dem Gebäue in dem Tsunade ihr Büro hatte verabschiedeten Naruto und Ino sich wieder. Naruto, weil er noch eine Verabredung mit Hinata hatte, Ino aus unbekannten Gründen und mit den Worten: „So, ich lass euch dann jetzt alleine! Aber Sakura, komm heute Abend unbedingt zu Tenten, okay? Wir haben dir ja so viel zu erzählen…“ Dann verschwand sie. „Muss ja mächtig viel passiert sein, während ich weg war…“, bemerkte Sakura. „Durchgeknallt waren die ja schon immer, aber jetzt drehen hier echt alle am Rad.“, bestätigte Sasuke. „Naruto und Ino vorne weg.“ „Ja, das habe ich auch schon bemerkt.“, lachte Sakura. „Was machst du eigentlich noch hier?“ „Hab was mit Tsunade zu besprechen. Was dagegen?“, fragte Sasuke. „Mein Gott, da dachte ich, du wärst vielleicht mal ein wenig freundlicher geworden, jetzt, wo doch dein Bruder tot ist…“, seufzte Sakura und lächelte schief. „Tz…“ „Wenn du dich wieder mit mir streiten willst, dann vergiss das ganz schnell wieder, okay? Ich bin erstens gerade erst angekommen, habe dir zweitens schon zum mindestens sechsten Mal das Leben gerettet und drittens keine Lust darauf!“ Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen und stolzierte auf das Büro der Hokage zu. Sasuke zuckte kurz mit den Schultern und folgte ihr dann, pseudocool wie er es schon immer gewesen war. Ohne anzuklopfen betrat Sakura Tsunades Büro. Merkwürdigerweise war Jiraiya auch da. „Guten Tag Tsunade-sama, Jiraiya-sama, ich wollte nur anmerken, dass ich endlich wieder hier bin und nicht vorhatte, das Dorf zu verraten…“, begrüßte sie die beiden leicht säuerlich. Irgendwie regte sie diese Nuke-Geschichte ganz schön auf. Als ob sie dieses Dorf verraten würde… Lächerlich. Jiraiya und Tsunade sahen sie verblüfft an. „Du lebst ja noch.“, nuschelte Jiraiya schließlich. „Immer wieder schön zu sehen, wie sehr man mir hier doch vertraut.“, sagte Sakura. „Reg dich ab. Was ist passiert?“, fragte Tsunade ungerührt. „Einen Monat, nachdem ich mit der Ausbildung der Medic-Nin angefangen habe, sollte ja eigentlich eine Ablösung eintreffen. Von der hat man allerdings nur die Leiche gefunden, weswegen Gaara eigentlich eine Botschaft an Sie geschrieben haben müsste.“ „Ich habe keine bekommen.“ „Das dachten wir uns schon. Die meisten Botschaften aus Suna sind abgefangen worden, wissen Sie? Zumindest sollte ich noch da bleiben, bis mein Ersatz eintreffen sollte. Aber es wurde nie Ersatz geschickt, glaube ich. Ansonsten sind die wohl auch umgekommen. Na ja, egal. Nach sechs Monaten kam es dann zu einer Rebellion, in der Nähe von Suna, dort, wo der… Ähm… Ich habe seinen Namen vergessen, zumindest ist er Regierungschef der Bevölkerung, die keine Ninjas sind. Der Vater von Amaya-sama, erinnern sie sich?“ Tsunade nickte. „Na ja, da kam es also zur Rebellion. Dieser Chef konnte das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und hat Ninjas zu sich bestellt, um die Rebellen zu beseitigen. Aber irgendwie wollte er sich vor der Bezahlung drücken, was weiß ich… Ein paar Tage später wurde Suna zumindest von seinen Truppen angegriffen. Die waren eigentlich total ungefährlich, wenn man sie einmal entwaffnet hatte… Egal. In Kaze no Kuni herrschte so wie so schon große Unzufriedenheit und Misstrauen den Ninjas gegenüber, deswegen wurde diese Krise dazu ausgenutzt, damit irgendwelche Gruppen oder Organisationen nach einigen Monaten die Macht übernehmen konnten und den Kerl von eben stürzten. Er ging daraufhin ein Zweckbündnis mit Suna ein um diese Organisationen zu vertreiben, die hatten sich allerdings ebenfalls verbündet und löschten die Reste seiner Truppen aus. Dann herrschte für ein paar Wochen Frieden, bis diese Gruppen sich untereinander bekämpften, da sie sich nicht über die Herrschaft in Kaze no Kuni einig werden konnten. Eine Gruppe davon hat dann wieder Ninjas aus Suna angegiert, um die rivalisierenden Gruppen auszulöschen. Irgendwie hat sich das aber ewig lange hingezogen, über Monate, glaube ich. Am Ende war ich jedenfalls schon anderthalb Jahre dort und mehr oder weniger an den ganzen Kämpfen beteiligt. Dann hat Gaara mir erlaubt, zu gehen, das heißt, ich sollte versuchen zu gehen und schauen, wie weit ich komme. Irgendwie habe ich mich wohl bis hier hin durchgeschlagen – und das obwohl sich kurz nach meinem Aufbruch auch noch das normale Volk gegen die Ninjas gestellt hat und mich deswegen gar nicht freundlich empfing. Sie ahnen gar nicht, wie oft ich in den letzten Wochen gefangen genommen wurde…“, schloss Sakura ihre Erzählung und strich sich zum wiederholten Male über die Schramme an ihrem Hals, die durch alle möglichen Arten von Messern entstanden war, die man ihr an die Kehle gehalten hatte. „Doch, ich glaube, anhand deines Aussehens kann ich mir ungefähr vorstellen, was dir passiert ist.“, meinte Tsunade mit sanfter Stimme. „In Kaze no Kuni ist also gerade ein wildes jeder gegen jeden zugange, oder?“ „Kann man so sagen. Seit anderthalb Jahren kämpft irgendwer gegen irgendwen und keiner blickt mehr so wirklich durch, was los ist.“, bestätigte Sakura dies. „Dafür hast du aber sehr anschaulich erzählt.“ „Ich hatte viel Zeit das alles zu sammeln, wissen sie? Das ausbrechen aus Gefangenschaft ist so etwas wie Routine geworden, da hab ich mich schon mal ein paar Tage aushalten lassen… Und niemand kann mich mehr mit einem Kunai an der Kehle bedrohen, da hab ich mittlerweile so etwas wie Reflexe gegen entwickelt…“, erklärte sie. „So? Hast du das?“, zischte ihr jemand herausfordernd ins Ohr und hielt ihr ein Kunai an die Kehle. Ungerührt rammte sie Sasuke zweimal den rechten Ellenbogen in die Magengegend und schleuderte dann über ihre Schulter hinweg auf den Boden, wo er sich elegant abrollte und wieder zu stehen kam. „Ja, habe ich.“, bestätigte sie knapp. Jiraiya stieß einen anerkennenden Pfiff aus. „Nicht schlecht“ „Vielen Dank.“, sagte sie steif. „Kann ich jetzt gehen oder wollen sie erst noch mein Stirnband einritzen?“ Es war zwar nicht wirklich ihr Stirnband, sondern dass von Rock Lee, aber das war in diesem Moment egal. Tsunade lachte. „Ne, lass mal. Wir brauchen keine zusätzlichen Nukes. Und meine Idee war das nicht, sondern die des Dorfrates. Ich vertraue dir vollkommen. Ja, du kannst gehen, sollte ich dich brauchen, lasse ich dich benachrichtigen.“, erklärte sie und Sakura ging. „Und was willst du, Uchiha?“, fragte Tsunade eine Spur kühler. „Dasselbe wie gestern, vorgestern, die ganze letzte Woche und eigentlich auch den ganzen Monat.“, antwortete Sasuke, ebenso kühl. Tsunade seufzte. „Jiraiya, verschwinde mal schnell.“ Sakura ging geradewegs nach Hause. Anscheinend lebte ihre Mutter ja noch, aber da konnte sich schnell ändern. Tatsächlich, die Gestalt, die ihr die Tür öffnete, sah ihrer Mutter, wie sie sie in Erinnerung hatte, kaum noch ähnlich. Sie war sehr blass, abgemagert und das Gesicht wirkte eingefallen. Überschwänglich schloss sie Sakura in die Arme und war gar nicht glücklich, als diese nach einer Dusche und einer anständigen Mahlzeit gleich wieder aufbrach. „Wo willst du denn hin?“, fragte sie nur traurig. „Zu einer Freundin.“, antwortete Sakura, nicht weniger betrübt. Die Gesellschaft ihrer Mutter machte sie depressiv, weil sie genau wusste, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte. Aber über die Jahre hinweg hatte sie sich mit dem Gedanken an den Tod ihrer Mutter so weit auseinandergesetzt, dass es sie kaum treffen würde. Letztendlich wäre der Tod eh nur die Erlösung für ihre Mutter. „Du musst dir morgen unbedingt neue Klamotten kaufen gehen…“, murmelte sie und besah Sakura kritisch. „Du kannst doch nicht ewig in diesem Kleid rumlaufen, das ist dir ja schon viel zu klein!“ Sakura trug zwar nicht dasselbe wie noch am Morgen, als sie zurückgekehrt war, aber fast das gleiche Kleid, nur diesmal die Version mit Ärmeln. Die Version ohne Ärmel hatte sie angehabt, als sie gegangen war und auch als sie wiedergekommen war, dementsprechend mitgenommen war es jetzt. Auch dieses Kleid war ihr viel zu klein und spannte an den ungünstigsten Stellen, aber etwas anderes zum Anziehen hatte sie nicht, da die beiden Kleider immer noch am strapazierfähigsten. Für heute würde es reichen. Vor dem Anwesen von Tentens Clan lehnte Ino an der Mauer und schien auf sie gewartet zu haben. „Sakura“, begann sie ernst und mit einem Gesicht, als würde sie gerade ein Staatsgeheimnis preisgeben. „Ich muss dich warnen: Erwähne Tenten gegenüber niemals Neji, hast du verstanden?“ „Wie bitte? Ich dachte, die beiden sind zusammen…“, sagte Sakura verwundert. Ino zog einen Zettel aus einer Tasche. „Na ja, eigentlich schon… Aber ich glaube, sie sind gerade zum neunzehnten Mal getrennt… Und das auch schon seit drei Tagen, normalerweise halten sie’s keine zwei aus…“, murmelte sie und begutachtete ihren Zettel. „Was soll das bedeuten?“, fragte Sakura verständnislos. „Seit dem Tag, an dem sie zusammen gekommen sind, haben sie sich schon neunzehn Mal getrennt, fünf Mal endgültig getrennt und hatten mindestens zehn Beziehungspausen.“, trug Ino vor. „Oh mein Gott…“ „Wenn du’s genau wissen willst: Sie waren insgesamt ein Jahr, vier Monate, neunundzwanzig Tage und zwei Stunden zusammen, wenn man die Trennungszeiten und Beziehungspausen weglässt…“, las Ino weiter von ihrem Zettel ab. „Sie können also weder mit- noch ohne einander?“ „Bingo. Nur, damit du dich nicht wunderst…“ Sakura beschloss spontan, sich über gar nichts mehr zu wundern. Ein sehr weiser Entschluss. Zusammen mit Ino betrat sie das Anwesen. Es war zwar nicht einmal halb so groß wie das der Hyugas, welches Sakura auch schon das ein oder andere Mal betreten hatte, aber trotzdem sehr beeindruckend. Vor Allem die Drachenstatuen, die überall herumstanden. Hier war es Sitte, einfach ungefragt zu demjenigen zu gehen, zu dem man wollte; Tentens Vater, Oberhaupt es Clans, hatte so viel mit irgendwelchen Waffenhändlern zu tun, dass es nicht möglich war, sich um jeden Gast zu kümmern. Außerdem hatte Tenten noch fünf jüngere Geschwister, es herrschte also immer ein Treiben wie in einem Bienenhaus. Zwei Mädchen mehr oder weniger fielen gar nicht auf. Ein Wunder, dass Tenten überhaupt ihr eigenes Zimmer hatte… Ino klopfte. „Ich hoffe mal, sie ist überhaupt hier…“, murmelte sie. Hinter der Tür war zu hören, wie etwas hastig weggeräumt wurde, dann gedämpfte Stimmen. Schließlich wurde die Tür geöffnet und eine sehr gehetzt wirkende Tenten sah ihnen entgegen. „Sakura!“, rief sie freudig aus und fiel ihr um den Hals. „Mit dir hab ich ja gar nicht mehr gerechnet…“ „Ja, das weiß ich mittlerweile…“, grummelte Sakura und versuchte, genervt zu klingen. Aber Tenten ignorierte dies und zog sie und Ino in ihr recht kleines Zimmer. Hastig schloss sie die Tür. „Du kannst rauskommen.“, sagte sie zu ihrem Schrank. „Es sind nur Sakura und Ino.“ Sakura hatte zwar beschlossen, sich über nichts mehr zu wundern, aber dass Tenten mit ihrem Schrank sprach… Ino schien das gar nicht zu wundern. Sie hatte nur ein wissendes Grinsen aufgesetzt, als es im Schrank polterte und Neji heraustrat. Sakura schluckte. Neji nickte Ino und ihr zur Begrüßung zu und sah dann fragend zu Tenten. „Sorry, Neji, aber verschwinde jetzt einfach, okay?“, fragte diese mit einem strahlenden Lächeln und küsste ihn kurz. Neji zuckte mit den Schultern, warf Sakura und Ino einen missbilligenden Blick zu und verließ as Zimmer dann durchs Fenster. Ino zückte währenddessen einen Notizblock. „Seit wann seid ihr wieder zusammen?“, fragte sie mit sachlicher Stimme. „Ungefähr ´ner Stunde. Willst du die Einzelheiten wissen?“ „Nein, danke. Sakura ist jetzt wichtiger.“, sagte Ino und notierte sich etwas. Sakura verstand immer noch nicht, was hier eigentlich los war. Tenten allerdings klatschte sich gegen die Stirn und wandte sich wieder ihrem Schrank zu, indem sie nun zu kramen begann. „Jetzt sag bloß nicht, du hast es verlegt!“, stöhnte Ino und ließ sich auf Tentens Bett nieder. Sakura tat es ihr gleich. „Kann ich gar nicht, der Kerl hat hier nur alles durcheinander gebracht…“, murmelte Tenten und kramte munter weiter. „Ähm…“, begann Sakura unsicher. „Wieso war er überhaupt in deinem Schrank?“ „Gleich.“, würgte Tenten sie ab, dann rief sie aus: „Das ist es ja endlich!“ Sie warf Sakura eine dicke Mappe entgegen. „Was ist das? Wieder eines dieser tollen Fotoalben?“, fragte Sakura wenig begeistert und schlug die Mappe auf. Auf der ersten Seite sah sie ein Foto von… „Das neue Traumpärchen dieses Dorfes!“, verkündete Tenten strahlend. „Natürlich nach dir und Sasuke…“, fügte Ino hinzu. „Egal, zumindest kursieren Gerüchte über die beiden, seit geraumer Zeit schon… Ich find, die passen super zusammen, du nicht auch?“, erzählte Tenten. Sakura betrachtete ungläubig das Foto, auf dem Tsunade und Jiraiya ziemlich ertappt wirkten, auf dem aber ansonsten nichts auf eine Beziehung hindeutete, die beiden sahen einfach nur verdutzt in die Kamera. „Na ja…“, murmelte Sakura und betete, dass ihre Freundinnen nie hinter die Doppeldeutigkeit in ihrer Stimme kommen würden. Sie blätterte um. „Naruto und Hinata beim Ramen essen, na und?“, fragte sie gleichgültig. „Na ja, die beiden durften hier nicht fehlen.“, erklärte Tenten. „Immerhin sind die beiden schon ohne Unterbrechung zweieinhalb Jahre zusammen.“, fügte Ino hinzu. „Ich weiß immer noch nicht, wie die zusammen gekommen sind, du etwa?“ „Nein…“, log Sakura. Niemals, aber auch wirklich niemals sollte jemand erfahren, dass sie die beiden beobachtet hatte… Okay, Sasuke wusste es schon… Aber wem würde er das schon erzählen? „Na ja, ist ja auch egal.“, meinte Tenten und blätterte um. Auf der nächsten Seite war ein Bild von Hanabi zu sehen, Hinatas jüngerer Schwester. „Was ist mit ihr?“, fragte Sakura verständnislos. „Dieses kleine Mädchen…“, begann Ino. „…Ist mit ihren dreizehn Jahren…“, fuhr Tenten fort. „… Mit sämtlichen Jungs ihrer Altersklasse zusammen gewesen!“, schloss Ino. „Außer mit Konohamaru.“, fügte Tenten hinzu. „Was sagt uns das?“, fragten beide an Sakura gewandt. „Ähm… Das Hanabi ziemlich rumkommt?“, fragte sie. Irgendwie interessierte sie dieser Schwachsinn überhaupt nicht. „Ne, dass sie eigentlich Konohamaru liebt und ihn eifersüchtig machen will.“, erklärte Ino, als wäre Sakura erst drei Jahre alt. „Neji meint übrigens, dass ihn Hanabi noch mehr aufregt als Hinata… Oder eher Naruto. Na ja, und zu deiner Frage, warum er sich im Schrank verstecken musste: Wenn irgendein Mitglied meines vermaledeiten Clans ihn hier zu Gesicht bekommt, wird Hiashi Hyuga davon erfahren und Neji den Kontakt zu mir verbieten. Wenn er das tut, wird Neji aus Frust seinem Onkel von Hanabis sehr bewegtem Liebesleben erzählen, welchem dann auch Einhalt geboten werden wird. Und wenn das passiert, wird Hanabi Hinata verpetzen, Naruto kann sich dem Tode geweiht sehen und Konoha versinkt im Chaos.“, erklärte Tenten. „Öfter mal was neues…“, murmelte Sakura und schlug nun die letzte Seite der Mappe auf. Sie hatte es gewusst. Das hatte ja kommen müssen. Auf dem Foto war zu sehen, wie Sasuke sie am Handgelenk hielt, irgendetwas sagte und sie ihn verdutzt anstarrte. „Ach ja, das…“, murmelte Ino und grinste süffisant. „Was hat er da eigentlich zu dir gesagt?“ Sakura atmete laut vernehmlich aus. „Ganz ehrlich? Keine Ahnung.“ Diese Lüge konnte man wohl zu der Kategorie Notlüge zählen. „Ach, komm schon!“, ermunterte Ino sie. „Ne, ehrlich, ich hab wirklich keine Ahnung, was er damals gesagt hat. Hatte wichtigeres zu tun, weißt du?“, sagte Sakura nachdrücklich. „Schade. Das hätte vielleicht Licht ins dunkle Geheimnis des großen Sasuke Uchiha gebracht.“, meinte Tenten spöttisch. „Seit diesem Tag hat er nämlich nie wieder freiwillig mit einem Mädchen gesprochen.“ „Was?“, fragte Sakura verwundert. „Es geht schon das Gerücht um, er wäre schwul.“, erzählte Ino. „Dann sieht’s aber schlecht aus für den Uchiha-Clan…“, bemerkte Sakura trocken. „Deswegen will er jetzt auch unbedingt Itachis Kind finden.“, erzählte Tenten. „Heißt es zumindest.“ „Dieser Kerl hat ein Kind?“, fragte Sakura verdutzt. „Na ja…“, begann Tenten. „Niemand weiß genaues darüber, aber es heißt, in Orochimarus Tagebüchern…“ „Orochimarus Tagebücher? Wo sollen die denn herkommen?“, fragte Sakura noch verblüffter. Sie hatte Orochimarus Basis noch sehr gut in Erinnerung, sie war drei Mal da gewesen, aber es hatte nicht so ausgesehen, als ob da irgendwo Platz für so etwas wie Tagebücher wäre. Oder eher gesagt, in Gängen und Hallen war ihr nie irgendetwas anderes als Steinwände, Kerzen und Säulen aufgefallen, abgesehen von den ganzen Leichen, die ihren Rückweg beim dritten Besuch gepflastert hatten. „Wissen wir auch nicht. Nur, dass Sasuke, Naruto und noch ein paar andere die auf einer Erkundungsmission in der Nähe des großen Oto Sees waren und mit einem Stapel Bücher zurückgekommen sind. Die Handschrift soll Tsunade als die von Orochimaru erkannt haben und seit dem muss Sasuke sie lesen… Tsunade will irgendwie nicht… Merkwürdig.“, erzählte Ino. „Ja, und irgendwann kursierten dann Gerüchte, dass Sasuke jeden Tag zu Tsunade gehen und sie darum bitten würde, nach Itachis Kind suchen zu dürfen, welches wahrscheinlich in diesen Büchern erwähnt wurde. Versteh einer, warum…“, erzählte Tenten weiter. „Wir wissen aber nicht, ob as wahr ist, denn mit uns redet Sasuke ja freiwillig nicht…“ „Übrigens gibt es auch noch eine andere Vermutung, als dass Sasuke schwul ist.“, setzte Ino noch nach. Anhand ihres Grinsens konnte sich Sakura sehr gut vorstellen, was diese Vermutung war… „Ja, genau, Ino und Naruto haben zusammen das Gerücht in die Welt gesetzt, dass Sasuke einem Mädchen vor zwei Jahren ewige Treue geschworen hat oder so… Keine Sorge, ich habe die Briefbomben, die du darauf hin erhalten hast, entschärft.“, bestätigte Tenten Sakuras Verdacht. „Danke dir.“, seufzte Sakura. „Ich muss euch wohl nicht sagen, dass das totaler Schwachsinn ist, oder?“ „Aber du hast doch selbst gesagt, du weißt nicht mehr, was er damals zu dir gesagt hat!“, widersprach Ino. „Ja, aber sei dir ganz sicher: Das hat er nicht gesagt! Aber ich bin müde und würde jetzt gerne gehen, okay? Danke für die Mappe und die Infos, wir sehen uns morgen oder sonst irgendwann!“, sagte Sakura, ging ebenfalls auf das Fenster zu und verschwand. Zumindest halbwegs war es richtig, was Ino und Tenten über Sasuke zu wissen glaubten. Nein, er war weder schwul noch hatte er Sakura oder sonst irgendwem ewige Treue geschworen, aber er las Orochimarus Tagebücher und ging jeden tag zu Tsunade, um sie darum zu bitten, nach seiner Nichte oder seinem Neffen suchen zu dürfen. Und das war auch heute sein Beweggrund gewesen, zu ihr zu gehen. Nachdem Sakura und Jiraiya das Büro verlassen hatten, fragte Tsunade ihn: „Und, hast du mittlerweile wenigstens eine Ahnung, wo do suche musst?“ „In Kirigakure.“, antwortete er knapp. „Das weiß ich auch schon etwas länger.“ „Ja, aber wo in Kirigakure?“, fragte Tsunade. „In dem Teil, den ich jetzt lese, ist eine ziemlich genaue Wegbeschreibung zum Arbeitsplatz dieser Frau…“, murmelte Sasuke. „Reicht Ihnen das?“ Tsunade seufzte. „Wozu willst du dieses Kind eigentlich finden?“, fragte sie resigniert. „Wenn ich einen noch lebenden Verwandten habe, würd ich ihn gerne kennen lernen.“, meinte Sasuke nur leicht gereizt. Tsunade seufzte noch einmal. „Okay, ich lasse dich gehen. Aber unter einer Bedingung.“, gab sie sich nach einem Monat endlich geschlagen. „Und die wäre?“ „Du musst jemanden mitnehmen.“ „Hab ich freie Wahl?“ „So in etwa. Zunächst mal sollte deine Begleitung weiblich sein. In dem Milieu, in dem du wahrscheinlich suchen musst, ist das am besten. Dann sollte sie ungefähr in deinem Alter und Chuunin sein, du bist nicht ranghoch genug um eine Genin mitzunehmen und da dies deine Mission ist wird auch kein Jonin mitkommen. Dann solltest du sie ungefähr als ebenbürtig ansehen und mit ihr zusammen arbeiten können. Oh, und weil du den Ärger ja magisch anzuziehen scheinst sollte sie auch noch Medizinkenntnisse besitzen.“, grenzte die Hokage ein. Sasuke starrte sie an. Was sollte das denn? War heute der nationale Wir-verkuppeln-dich-mit-Sakura-Tag? „Wenn Sie wollen, dass ich Sakura mitnehme, dann hätten Sie das auch gleich sagen können…“, knurrte er. Tsunade sah ihn überrascht an. „Sakura?“, fragte sie. „Ja, stimmt, du hast Recht, sie ist perfekt für den Job!“ Ach ne. „Also, nimm sie mit und verschwinde so schnell es geht. Am besten morgen. Und komm bloß wieder zurück, verstanden? Ich kann echt keine Nuke-Nins mehr gebrauchen… Du kannst gehen.“ Wenn man die Hokage so reden hörte, kam es ihm fast lächerlich vor, dass das ganze Dorf ihn angeblich mit Hinata verkuppeln wollte… Ziemlich geknickt war Sakura auf dem Weg nach Hause. Das Gespräch mit ihren Freundinnen hatte sie genervt. Klatsch und Tratsch waren eindeutig nicht mehr ihre Welt. Aber wieso merkte das niemand? Das Liebesleben anderer Leute war ihr egal. Klar, sie freute sich natürlich für Naruto und Hinata (würde sie dies nicht tun, würde sie ihr Leben riskieren…) und sie freute sich auch für Tenten und Neji, auch wenn sie dieses ganze hin und her genervt hätte, aber sie hatte keinerlei Interesse daran, darüber Buch zu führen. Auch wenn ihre Freundinnen es nur gut gemeint hatten. Na ja, aber anderthalb Jahre Bürgerkrieg prägten eben. Da verlor man schnell das Interesse am Liebesleben anderer Leute. Und da sie mittlerweile Kunoichi mit Herz und Seele war, hatte sie auch nicht vor, jemals ein eigenes zu haben. Ihre romantischen Fantasien waren vor dreieinhalb Jahren gestorben… Plötzlich hörte sie etwas auf sich zu fliegen. Es war kleiner als ein Kunai oder ein Shuriken, allerdings größer als eine Nadel. Innerhalb von Sekunden identifizierte sie das Wurfgeschoss und fing den Stein ab. Grimmig starrte sie in die Bäume zu ihrer Rechten. „Sag mal, hast du keine anderen Hobbys, als mich mit Steinen zu bewerfen?“, keifte sie den ehemaligen Inhalt ihrer ehemaligen romantischen Fantasien an, der gerade pseudo-cool vom Baum auf den Weg vor ihr sprang. „Massenhaft, aber dein Kopf ist so eine tolle Zielscheibe.“, antwortete er ihr. „Was willst du?“, ragte sie nun direkt und abweisend. „Du hast morgen eine Mission.“, verkündete Sasuke. „Aha. Toll. Was für eine? Wer ist der Teamleiter? Wann und wo geht’s los?“, fragte sie mit oberflächlichem Interesse. „Los geht’s morgen, sobald du dir anständige Klamotten besorgt hast. Teamleiter bin ich und glaube mir, ich bin nicht scharf drauf, aber ich habe keine andere Wahl, als dich mitzunehmen.“ „Mitnehmen wohin?“ „Nach Kiri.“ „Oh, toll. Und wie komme ich zu der Ehre?“ „Ich muss dahin und Tsunade hat mit Bedingungen gestellt. Und wie viele Kunoichi in meinem Alter, auf dem Chuunin-Level und mit medizinischen Kenntnissen gibt es, die ich als ungefähr ebenbürtig ansehe und mit denen ich gut zusammen arbeiten kann?“ „Hätte Tsunade da nicht lieber gleich meinen Namen sagen können?“ „Hab ich ihr auch gesagt.“ „Wie lange bleiben wir denn weg?“ „Nicht zu lange. Keine zwei Jahre also.“ „Ha, ha.“ „Nichts ha, ha. Morgen am südlichen Stadttor, fünfzehn Uhr, reisefertig, verstanden?“ „Würd’s dich kümmern wenn nicht?“ „Nein.“ „Na dann, bis morgen.“ Sakura wandte sich ab und eilte nach Hause. Als wäre sie nie weggewesen… Kneif mich mal einer. Erstes Kapitel. Fast fünftausend Wörter. Oo das is ja wohl das längste Kapitel ever xX und dabei passiert kaum was... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)