Misa x L von Fio-chan (Die Jagd um Gerechtigkeit und Herzen) ================================================================================ Kapitel 1: Willkommen --------------------- „Ein super Tag“, grinste Misa und erhob sich aus ihrem Bett. Sie räkelte sich und gähnte. „Guten Morgen.“ „Ach, Rem! Hast du mich erschreckt. Guten Morgen“, antwortete sie und wühlte aufgeregt im Kleiderschrank. „Was soll ich bloß anziehen, Rem? Ich muss doch gut aussehen.“ Heute hatte Raito versprochen, Misa mit auf das Präsidium zu nehmen. Sie freute sich darauf, wieder mehr Zeit mit ihm verbringen zu dürfen. Auch war sie sehr gespannt was ihr Freund eigentlich so arbeitete. Endlich zog sie ein kurzes, trägerloses, kariertes Kleid mit einer roten Schleife und eine mit Spitzen verzierte Strumpfhose heraus. „Das sieht doch gut aus“, sagte Rem und zeigte auf das Kleid. Misa lächelte erleichtert. Sie schlüpfte in das Kleidchen und kniete sich vor den Spiegel. Sie kämmte ihre Haare zurecht und legte ihr Make up auf. Wie immer, wenn sie in den Spiegel sah, erschien über ihrem Kopf ihr Name. Dies war eine Fähigkeit, die sie ihren Augen verdankte. Schon aus Gewohnheit band sie sich zwei dünne Zöpfe, die weit oben am Kopf anlagen. Mit zwei roten Satainbändern schnürte sie die beiden Strähnen fest und erhob sich. „Kommst du mit Rem?“, fragte sie schließlich und kramte eine kleine, schwarze Handtasche aus dem Regal. Aufgewühlt glitt sie durch das Zimmer und machte immer wieder halt, um etwas in ihre Tasche zu stecken. „Handy, Geldbeutel, Stift... Was ist nun Rem?“ „Ja... Ich komme mit“, sagte sie schließlich und folgte Misa, die gerade ihr Zimmer verließ. Die Tür fiel ins Schloss und Misa drehte den Schlüssel herum. „Ich bin dann weg, Ma!“, rief sie und stürmte aus der Haustür. Rem entfaltete ihre weißen Flügel und folgte ihr. „Light-kuuun!“, rief Misa und rannte winkend zu dem völlig entsetzen Jungen, der gerade die Tür hinter sich schloss. Lächelnd schmiegte sie sich an den Arm von Raito, der völlig genervt mit den Augen rollte. Es war Misa schon oft aufgefallen, dass Raito sich ihr gegenüber völlig abweisend verhielt... Dennoch hatte sie alles versucht, um ihn umzustimmen. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und grinste fröhlich. „Gehen wir?“, fragte Raito. Misa nickte und hielt sich an seinem Arm fest. „Bitte Misa“, sagte Raito verärgert und schüttelte seinen Arm, „wenn du weiterhin so drückst, spüre ich bald nichts mehr.“ „Entschuldige“, antwortete sie und löste den Klammergriff. Sie schlug die Augen nieder. Es war wirklich zum Verzweifeln... Er war nie mit dem zufrieden, was sie tat... Doch sie wollte einfach Jemanden in ihrer Nähe haben... Rem folgte ihnen mit einigem Abstand. Auch Ryuk lief völlig verrenkt neben ihr. „Traust du dem ganzen?“, fragte Rem. „Was geht mich das an, was Raito tut? Der kann auf sich selbst aufpassen.“ Zwar stellte diese Aussage Rem nicht zufrieden... Dennoch stichelte er nicht weiter. Plötzlich faltete Ryuk seine Flügel aus und flog vor neben Raito. „Raito... Ich will einen Apfel“, sprach er und ließ sich neben ihm nieder. „Ryuk“, stöhnte Raito, „kannst du nicht mal ne Stunde ohne Äpfel aushalten?“ „Nein“, knurrte er. Die Diskussion setzte sich noch einige Zeit fort, bis sie vor einem großen Gebäude hielten. „Wir sind da“, murmelte Raito. „Wooow“, rief Misa und musterte das Gebäude. Es war beinahe ein Wolkenkratzer, jedoch nicht besonders auffallend in dieser Gegend. Sie traten in durch die Glastür, die sich von selbst öffnete. Ryuk, der etwas langsam war, wurde beinahe eingequetscht und drückte sich schnell durch die immer kleiner werdende Öffnung. Rem schüttelte verächtlich den Kopf. „Wie kann man nur so dumm sein“, schnaubte sie und breitete seine Flügel aus. Drinnen im Gebäude sah es auch nicht weiter beeindruckend aus. Viele große und vor allem lange Treppen führten weiter nach oben. „Müssen wir da tatsächlich rauf?“, stöhnte Misa im Angesicht des schweren Aufstiegs. Raito lächelte und wies mit der Hand zu einem Aufzug mit der Beschriftung: „Nur für Personal“. „Dürfen wir den überhaupt benutzen?“, fragte Misa. Jedoch bekam sie keine Antwort. Raito öffnete mit einem Knopfdruck den Aufzug. Ryuk folgte ihm. Dann stellte sich auch Misa zwischen Rem und Raito. Es wurde ziemlich eng, stellte Misa fest. Mit zwei Todesgöttern und ihrem Freund in einem Aufzug... Was für eine Vorstellung.Endlich waren sie oben angekommen. „Waaah“, kreischte Misa erschreckt. Vor ihr stand L in voller Pracht. Barfuß mit weitem T-Shirt und großen Jeans begrüßte er sie. Rem konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Ist sie das?“, fragte er schließlich. „Ja, Ryuuzaki“, sprach Raito und legte Misa die Hand auf die Schulter. Sie kam sich vor wie eine Handelsware. Dennoch blieb sie stehen und musterte Ryuuzaki von oben bis unten. Bei seinem Gesicht machte sie halt. Er hatte dunkle Augenringe und über ihm schwebte aber ein anderer Name als Ryuuzaki... „Misa... Kommst du endlich?“, fragte Raito wieder vollkommen genervt. Überrascht schaute sie auf, zögerte kurz, folgte ihm jedoch. In einem abgedunkeltem Raum machten sie halt. Viele Bildschirme flimmerten. Sie waren die einzigen Lichtquellen im ganzen Raum. Davor stand ein kleiner Couchtisch, ein großes, schwarzes Sofa und ein schwarzer Sessel. Ryuuzaki setzte sich auf das Sofa, krümmte sich zusammen und begann an einem seiner Fingernägel zu knabbern. Raito war dieses Verhalten schon gewohnt und deshalb setzte er sich auf den Sessel. Etwas unsicher folgte sie Raitos Beispiel und versuchte, das seltsame Verhalten von L einfach zu ignorieren. Sie setzte sich neben ihn auf das Sofa und legte ihre Hände in den Schoß. „Ähm...“, begann Misa und beobachtete Ryuuzaki, der gerade weitere vier Zuckerwürfel in seine Tasse warf, „wie viel Zucker willst du da eigentlich noch rein tun?“ „So viele“, er nippte an der Tasse, „bis man es trinken kann.“ Angewidert sah sie zu, wie er mit drei Fingern die Tasse festhielt und einen Schluck trank. Für sie war es unvorstellbar sechs Würfel Zucker in eine so kleine Tasse zu werfen. Irgendwie war es faszinierend, wie man nur so seinen ganzen Tag verbringen konnte. Vor einem Computer mit Süßigkeiten... Und das er dabei nicht dick wurde... Misa zerbrach sich lange den Kopf, bis Raito fragte: „Also, Ryuuzaki. Was hast du bisher herausbekommen?“ Langsam stellte er die Tasse zurück auf den Tisch und begann wieder an seinem Fingernagel zu kauen. „Hm... Es ist wirklich seltsam... Wie kann man nur auf so eine Weise Morden?“, murmelte er, „bisher ist uns immernoch nur bekannt, dass Kira die Namen seiner Opfer kennen muss. Er tötet nur Kriminelle... Wobei das Muster der Anzahlen immer unregelmäßiger wird.“ Misa hörte irgendwann einfach nicht mehr zu... Sie verstand nicht viel von Kriminalakten, deshalb erhob sie sich und sah sich um. Wirklich an jeder Ecke des Raumes waren Süßigkeiten. Ob Torten, Bonbons, Salzstangen oder sonst irgendwas. Hier lag einfach alles herum. Ein kleines Kind hätte hier sein Paradies gefunden. Gedankenverloren schritt sie weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)