A new Beginning von japaneseangel (oder Kopfüber in die Hölle) ================================================================================ Kapitel 9: Wo ist Ray? ---------------------- Huhu^^ Nach langer Zeit meld ich mich mal wieder mit nem neuen Kappi und ich hoff, es gefällt euch!!! Also, viel Spaß! euer engelchen Wo ist Ray? Tala blickte sich um. Ihr ‚Kampf‘ war schnell vorbei gewesen, schon deshalb, weil die beiden Grasländer das kalte Klima nicht gewöhnt waren und sich mit ihren dicken Mänteln schlecht bewegen konnten. „Hey! Der Kleine läuft schon blau an“, Bryans Stimme war emotionslos, doch in seinen Augen blitzte kurz so etwas wie Belustigung auf. Der Rothaarige blickte herab. Er saß rittlings auf dem Blauhaarigen und die Hände um seinen Hals hatten sich langsam immer fester geschlossen. „Oh“, langsam erhob er sich vom Bauch des Anderen und warf ihm einen vernichtenden Blick zu, dann besah er sich seinen Freund und den Blonden, der natürlich, wie sollte es auch anders sein, schon wieder grinsen musste. Jedoch musste Tala auch erkennen, dass er scheinbar ein gar nicht so schlechter Kämpfer war, trotz seines nervig-fröhlichen Aussehens: Brys Auge schwoll langsam zu ... aber vielleicht würde genau das eines Tages hilfreich sein. Dunkelheit breitete sich langsam aus. Das beunruhigte nicht nur den rothaarigen Sir, sondern auch die Anderen. „Sollten wir den Beiden nicht mal hinterher?“, der Blonde, der sich den Magen hielt, blickte freundlich lächelnd in die Runde. Im Enddefekt hatte er nicht lange so lange warten gemusst, wie er es befürchtet hatte. Als ihn der Fresssack, ausgerechnet der, fand, war er nur leicht unterkühlt. „Wo ist eigentlich Ray, wir wollten uns doch hier treffen?“ „Weg...“, knurrte der Prinz nur. „Wie meinst du das, Kai?“, nun mischten sich auch seine beiden Ritter ein, die ebenfalls den Ort des Geschehens betraten. „Man hat ihn überwältigt und mitgenommen, ich konnte nichts tun ...“ „Nein! Das kann doch gar nicht sein! Hilfe!!“, panisch wie ein Kleinkind begann der blauhaarige Ritter auf und ab zu rennen, bis der Dauergrinser ein „Beruhig dich, Ty!“ von sich gab. „Ruhe jetzt!“, knurrte Tala, der gerade näher an Kai herantrat, böse, „Wie geht’s dir, Kai?“ „Hn ...“ An der Aussprache und anhand seines Blickes konnten alle, die den Prinzen näher kannten, die Bedeutung des kleinen Lautes erkennen. Manchmal hieß es ‚Ja‘, manchmal ‚Nein‘, ‚Lass mich in Ruhe‘ oder, wie in diesem Fall, ‚Geht schon‘. Ja, es hatte viele Bedeutungen und daher ebenso viele Interpretationsmöglichkeiten, was natürlich auch viele Missverständnisse zuließ. Als man ihn schließlich mühsam aus dem Wald buchierte, bemerkte Kai, dass das rechte Auge seines einen Freundes zugeschwollen war, der Blonde einen sehr gekrümmt lief, der Fresssack recht blass war und Würgemale am Hals aufwies, während Tala einen gereizten Eindruck machte. Stirnrunzelnd nahm der junge Prinz dies zur Kenntnis und verkniff sich jeglichen Kommentar. Am nächsten Tag, es ging ihm geringfügig besser, rief er die vier Ritter zu einer Art Krisengespräch auf sein Zimmer. Dem Graublauhaarigen war klar, dass sie alle im selben Boot saßen, wollten sie Ray doch, mehr oder minder, wiedersehen. Mittlerweile hatte er sich in einen seiner Sessel geschleppt und wartete. Und wartete, wobei er immer ungeduldiger wurde. Wie konnten sie ihn nur so lange hier sitzen lassen?!?! Wütend trommelte der Junge mit seinen Fingerkuppen auf das glatte Leder. Er hatte seinen Vater bereits von Rays Entführung unterrichtet, allerdings mit leicht abgewandelten Tatsachen. Wie nicht anders erwartet, hatte sein Vater getobt und geschrien und hatte ihm, ausgerechnet seinem Sohn befohlen, ihn wieder zu finden. Langsam drifteten seine Gedanken ab, die Anderen waren schließlich immer noch nicht da, und landeten schließlich am vergangenen Tag. Er sah Ray vor sich, der abrupt inne hielt und dann in die Arme der fremden Gestalt sackte. Etwas störte ihn daran und mit der Wucht eines Blitzes, der einen Baum spaltet, traf ihn die Erkenntnis: Sein Verlobter wider Willen war eigentlich ein ausgezeichneter Kämpfer, das hatte er selbst mehr oder weniger erlebt, einiges aber auch durchs Hörensagen erfahren. Warum hatte er also nach einer so kurzen Zeit verloren? Bei Rays Fähigkeiten hätte der Kampf um einiges länger sein müssen ... Doch seine Gedanken wanderten noch weiter in die Vergangenheit. Zwei fesselnde bernsteinfarbene Augen sahen ihn an, ja, er konnte sich sogar die einzelnen eleganten Bewegungen erinnern, die ihn darauf schließen ließen, es handele sich um ein Mädchen ... „Du, ... großer Bruder ... Kai!!!“, Kira stand vor ihm und wedelte wild mit ihrer Hand vor seinem Gesicht. „Kira, was ist denn?“, erschrocken wandte er sich dem Mädchen zu, dass plötzlich aufgetaucht war. „Wo ist Ray?“ „Ray ist ... Ray ... ist verreist“, er brachte es nicht übers Herz seiner Schwester die Wahrheit zu sagen. „Wohin?“ „Nach Hause“ „Wann kommt er wieder? Wieso gerade jetzt? Er ist doch gerade erst hier angekommen!“ „Weil er, na ja weißt du ...Moment mal! Woher weißt du, dass Ray ein Junge ist?“, perplex starrte er sie an. „Bäh!“, das Mädchen streckte ihm die Zunge entgegen, „Sag ich nicht!“ „Du bist ganz schön frech, Kleine!“ Zuerst lachte sie los, doch dann wurde ihr Blick schlagartig ernst und kalt: „Ich. Bin. Nicht. Klein!!!! Merk dir das endlich!“ „Schon gut. Warum bist du hier?“ „Ach ja! Das hätte ich fast vergessen! Da war eben eine nette Tante am Tor mit einer Kutsche, die war ganz schwarz und sogar die Pferde waren schwarz und die Räder und ...“ „Kira ...“, er kannte es, wenn seine Schwester in ihren Erzählungen abschweifte, das musste er sofort unterbinden, wenn er nicht noch Stunden damit verbringen wollte, in denen sie immer mehr vom eigentlichen Thema abwich! „...Was? Ach ja, also die Kutsche war ganz schwarz und dann war da so eine Tante, die war auch ganz schwarz angezogen und dann hat sie mir das gegeben und gesagt, «Gib das deinem Papa und sag ihm, dass der Besitzer ihn nicht mehr brauchen wird.» Aber Papa ist nicht da, also hier!“, die Prinzessin drückte Kai etwas in die Hand, das sich bei näherer Betrachtung als ein Siegelring entpuppte. Jeden Millimeter betrachtete er und er wurde das ungute Gefühl nicht los, das eingravierte Wappen schon einmal gesehen zu haben, doch wo wusste er nicht. „Onkel Bryan! Onkel Tala!“, plötzlich kreischte Kira freudig auf, „Onkel Tyson! Onkel Max!“ „Kira!“, der Fresssack rannte auf sie zu, „Weißt du schon, was es heute Abend zu Essen gibt? Wenn man an der Küche vorbei kommt, duftet es so lecker!“ „Aber Onkel Tyson! Du sollst doch nicht da herumlungern!“, tadelte sie ihn, bevor sie strahlend verkündete: „Heute gibt es einen Braten, so wie ich ihn am Liebsten mag, ich durfte mir nämlich etwas zu Essen wünschen, einfach so, ist das nicht toll?“ „Max, hast du das gehört? Das Mädchen ist perfekt!“, der Kerl war vollkommen aus dem Häuschen, sodass es Kai zu bunt wurde, wütend schoss seine Augenbraue in die Höhe, wobei er auch den Ring fallen ließ. „Schon gut, Ty“, beruhigte ihn der Blonde, doch dann fiel sein Blick auf den Ring, der mit einem leisen Klirren auf den Boden aufgekommen war, „Prinz, was macht Ihr mit Rays Siegelring?“ „Den hat mir eine Tante vorhin gegeben!“, bevor Kai auch nur den Mund aufmachen konnte, plapperte seine Schwester, mit einem gewissen Stolz in der Stimme, auch mal etwas zu wissen, munter los. Max, der den Ring inzwischen aufgehoben hatte, gab ihn dem Prinzen zurück und musterte ihn mit großen Augen, als der Graublauhaarige ihn gedankenverloren in den Händen drehte. Schuld nagte an seinem Gewissen, obwohl sein Verstand es eigentlich besser wissen sollte. Also erhob er sich mühsam, den Ring fest umklammert: „Wir werden ihn finden!“ Das war auch das Beste für ihn. Kai wollte lieber nicht daran denken, was sein Vater tun würde, wenn Ray verschwunden bliebe und damit ihre Hochzeit ins Wasser fallen würde. Einen Anhaltspunkt hatten sie immerhin schon: Sie mussten die Kutsche und die mysteriöse Frau finden. „Na, bist du wieder wach? Du hast lange geschlafen ... Ganze vier Tage ...“ Der Verschwundene lag unterdessen gefesselt auf einem kleinen Bett, einer Pritsche gleich, das sich in einem Raum mit weißen Wänden und, soweit er es erkennen konnte, auch weißen Möbeln befand, der mit schummrigen Kerzenlicht erleuchtet war. „Du ...“, Erinnerungen drängten sich gewaltsam in das Gedächtnis des Schwarzhaarigen, „Was willst du eigentlich von mir?“ Ein Lachen erklang und eine Frau trat aus dem Schatten nahe der Tür, wo sie bis jetzt gestanden hatte. Ihr langes rotes Haar umspielte ihre schlanke Gestalt. Sie trug ein eng anliegendes schwarzes Kleid, das einen so großzügig geschnittenen Schlitz aufwies, dass man fast ungehindert auf ihren linken Oberschenkel sehen konnte. Dennoch sah es damenhaft aus. Wenn man außer Acht ließ, dass man ihn an ein Bett gefesselt hatte, sah sie gar nicht so schlecht aus, feine Gesichtszüge, helle Haut, wachsame Augen. Das Klackern ihrer Absätze hallte laut im Raum wieder, als sie langsam auf das Bett zu trat. Sanft strich sie mit einem ihrer blassen langen Finger über seine Wange und schließlich drückte sich etwas feuchtes und klebriges auf seinen Mund. Als er bemerkte, dass es ihre Lippen waren, musste er arg an sich halten, um sich nicht übergeben zu müssen. Das ging dann doch zu weit! Keuchend sah er sie an, als sie sich endlich von ihm löste, doch er hatte keine Chance sich zu wehren, man hatte ihn ja an die Bettpfosten gebunden. „Wie lange musste ich auf diesen Augenblick warten!“, Begierde leuchtete in ihren Augen auf, als sie den Prinzen ein weiters Mal küsste, der seine Lippen so fest er konnte zusammenpreßte, damit sie mit ihrer Zunge nicht in seine Mundhöhle gelangen konnte, was sie jedoch keinesfalls zu interessieren schien. Sie musterte ihn genau, während sie mit ihrer Hand unter sein Hemd wanderte, wobei sich sein gesamter Körper sofort anspannte. „Entspann dich, mein Lieber, du kannst eh nichts mehr dagegen tun.“, wieder bewegte sie sich gefährlich nah zu ihm herunter, „Bald bist du mein!“, hauchte sie ihm gegen die Lippen. Angewidert drehte er seinen Kopf weg. „Du wirst es schon sehen, Ray!“, die Frau lachte auf, nur um sich wieder verlangend über den Jungen zu beugen, als die Tür, die aus massiven Eisen gefertigt war, mit einem Ruck aufgerissen wurde. „Mylady ... Wir haben da ein kleines Problem ...“, ein kleiner Mann mit langen weißen Haaren betrat den Raum, „Was wünscht Ihr bei Eurer Hochzeit zu tragen?“ „Männer! Siehst du nicht, dass ich gerade etwas mit meinem zukünftigen Ehemann zu besprechen habe?!?“ „Was?!?!“ „Liebling, schrei doch bitte nicht so laut!“ Rays Gesichtszüge entglitten vollständig. Er hatte die Unterhaltung mit immer größer werdenden Augen verfolgt und nun klappte sein Kiefer geschockt herunter. Diese Frau hatte ihn entführen lassen, so viel war für ihn klar. Und jetzt wollte sie ihn auch noch heiraten?!? ‚Nur über meine Leiche! Das muss ich verhindern!‘ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)