APD - Teil 2 von CptJH ([File 13 ist fertig!!!]) ================================================================================ File 8 ------ File 8 Fye war noch nicht zurück, als ich nach Hause kam. Bei der Arbeit konnte er eigentlich nicht mehr sein, da das Café um diese Uhrzeit schon geschlossen hatte. Außerdem hatte ich angerufen und von Charlie erfahren, dass Fye schon gegangen war. Ich wusste nicht, wo ich ihn suchen sollte, weshalb ich hier blieb, falls er anrief oder zurückkehrte. Was er aber auch noch einige Stunden später nicht tat und ich anfing mir nun wirklich Sorgen zu machen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wo er sein könnte, und wenn ihm etwas passiert war... Die Müdigkeit, die sich bei mir in den letzten Stunden eingestellt hatte, war mit einem Schlag verschwunden. Bisher hatte weder ein Krankenhaus noch Kollegen von der Streife angerufen, das nahm ich als positives Zeichen – aber Fye musste doch irgendwo sein. Natürlich wäre es mir lieber, wenn er nach Hause käme, aber anscheinend war er immer noch wütend. Wenn er wenigstens anrufen würde... Ich fing an, unruhig durch die Wohnung zu tigern, was Blacky wohl etwas verwirrt, aber neugierig verfolgte. Denn so etwas machte ich selten, genaugenommen war es bisher eigentlich noch nicht vorgekommen. Natürlich war mir klar, dass mich das nicht unbedingt weiter brachte, allerdings hatte ich zumindest das Gefühl, nicht untätig herum zu sitzen. Fye würde das zwar nicht zurückbringen aber... Auf dem Außenflur polterte es dumpf. Was um viertel nach eins in der Nacht – zumindest auf dieser Etage – recht ungewöhnlich war. Deshalb ging ich nachsehen. Als ich die Tür öffnete, sah ich erst mal gar nichts, bis ich meinen Blick auf den Boden neben meiner Tür richtete. „Fye!“ Er hockte an die Wand gelehnt da und hatte den Kopf auf die auf den Knien verschränkten Arme gelegt. Als ich ihn ansprach stieß er einen Seufzer zwischen Frustration und Resignation aus. „Ich hätte wissen müssen, dass du noch wach bist...“, murmelte er, so leise, dass ich ihn kaum verstehen konnte. Die Tatsache, dass er dabei den Kopf auch nicht hob, trug wohl auch dazu bei. „Wo warst du?“, fragte ich, konnte aber nicht vermeiden, dass meine Stimme ärgerlich klang, obwohl ich das nicht wollte. Fye rappelte sich ruckartig auf. „Ist doch egal“, sagte er, ohne mich dabei anzusehen und wollte sich an mir vorbeischieben. Ich hielt ihn fest. „Ich hab mir Sorgen gemacht, verdammt. Du hättest wenigstens anrufen können“, sagte ich. „Darf ich denn gar nicht mehr alleine irgendwo hingehen, ohne dass du mich kontrollierst?“, kam es zurück. Es klang wütend. „Was...? Das tue ich doch gar nicht. Ich hab nichts dagegen, wenn du was unternimmst“, rechtfertigte ich mich – wieso bekam er denn heute alles in den falschen Hals? „Ich hatte keine Ahnung wo du warst, ich dachte, dir wäre vielleicht was passiert! Was ist los mit dir?“ Seine ganze Haltung änderte sich und er sackte förmlich ein kleines Stückchen in sich zusammen. „Ich weiß es doch auch nicht...“ Jetzt klang er eher verzweifelt. Ich war ein wenig irritiert darüber, aber vor allem machte sich jetzt die Erleichterung breit, dass er wohlbehalten wieder hier war – auch wenn es sich ja nicht gerade um Tage gehandelt hatte, sondern nur um Stunden. Aber die waren mir wie Wochen vorgekommen... Ich zog ihn in die Arme. „Ich bin so ein Idiot“, murmelte er gegen meine Brust und ich spürte, wie er die Hände an meinem Rücken ins Oberteil vergrub. „Jeder hat mal einen schlechten Tag...“, meinte ich und strich ihm über den Rücken. „Aber jetzt komm erst mal rein.“ Schließlich konnten wir nicht die ganze Nacht auf dem Flur stehen. Kaum eine Minute später saßen wir uns auf dem Sofa gegenüber. „Ich...das von heute Mittag“, fing Fye an. „Ich hab das nicht so gemeint.“ „Das weiß ich doch...“, meinte ich. „Aber ich weiß immer noch nicht, wie du überhaupt darauf gekommen bist.“ Fye brachte ein recht verunglücktes Lächeln zustande. „Wahrscheinlich war ich bloß frustriert darüber, dass wir kaum noch etwas zusammen unternehmen... und dass es im Moment ziemlich stressig im Café ist.“ Er seufzte und fuhr sich durch die Haare. „Ich weiß ja auch nicht...“ „Vielleicht hilft es ja, wenn du eine Nacht darüber schläfst.“ Ich warf einen Blick auf die Uhr. „Na ja, was davon noch übrig ist.“ Mittlerweile war es halb zwei. Fye nickte und sein Grinsen wurde breiter. „Aber nur“, schnurrte er, rückte näher an mich heran und stieß seinen Zeigefinger auf meine Brust, „wenn du mir dabei hilfst.“ „Aber sicher“, gab ich zurück. Wenn er schon mit diesem Tonfall kam, konnte ich das nicht ausschlagen. Auch wenn das hieß, dass wir beide wohl kaum schlafen würden diese Nacht. Aber damit konnte ich auf jeden Fall leben... und Fye anscheinend auch, denn er rückte noch näher. Ich legte die Arme um ihn und wuschelte ihm kurz durch die Haare. Dann stand ich auf. „Hu~ch“, machte Fye, als er sich auf meinem Arm wiederfand und schlang begeistert die Arme um meinen Nacken. „Was für ein Service“, flötete er. „Expresssendung ins Schlafzimmer“, meinte ich zurück. Und zwar auf direktem Wege. File 8 – Closed Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)