Harry Potter und das Herz der Drachen von Blue-Phoenix ================================================================================ Kapitel 21: Partystimmung? -------------------------- 21 Partystimmung? 21.1 Verwirrung Irritiert schaute Hermine Harry an, der aber ohne ein weiteres Wort zu verlieren nach ihrem Arm griff und im nächsten Augenblick mitten im Jungszimmer mit ihr auftauchte. Es bot sich ihnen ein verwirrendes Bild, doch Harry schien schon im Voraus gewusst zu haben, was passiert war und stürzte zu Filipulla, die bewusstlos am Eingang auf dem Fußboden lag. Ron stand mit hochrotem Gesicht in der gegenüberliegenden Zimmerecke. Sein finsterer Gesichtsausdruck stand im krassen Gegensatz zu seinen Augen, welche Überraschung, Schrecken und auch Angst widerspiegelten. Hermine stand noch immer mitten im Zimmer. Die Situation hier war so widersprüchlich, dass sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte. In der Zwischenzeit hatte Harry Fili vom Boden gehoben und nachdem er festgestellt hatte, dass sie nur bewusstlos war, sie auf sein Bett gelegt. Jetzt wandte er sich mit gefährlich funkelten Augen Ron zu. Ron hatte noch immer seinen Zauberstab in den Händen und nachdem er sich von dem Schreck, durch Hermines und Harry’s überraschendes Auftauchen, erholte hatte, fuchtelte er wütend mit dem Stab herum. „Komm bloß nicht näher, Du bist doch an allen schuld!“, schrie er Harry an. „Was ist hier passiert?“, fragte Harry im ruhigen Tonfall, ging aber weiter auf Ron zu. Nach einem weitern Schritt, konnte er sich gerade noch ducken, um nicht einen Fluch abzubekommen. „Ron, ich warne dich nur einmal, hast du nicht schon genug angerichtet!“, diesmal klang die Stimme, wie die eines Fremden, eiskalt, emotionslos, so dass Hermine erschrocken auf Harry starrte. Ron wich einen weiteren Schritt zurück. Noch einmal zischte ein Fluch knapp über Harry’s Kopf und schlug krachend in die Tür. Es war seltsam, er dachte noch nicht einmal daran, seinen Zauberstab zu ziehen, sondern streckte einfach die Hand aus und murmelte etwas. Ron’s Zauberstab wurde ihm mit Wucht entrissen und landete in Harry’s Hand. Selbst überrascht blickte er auf den Stab in seiner Hand und auch Hermine kam näher und betrachtete staunend auf den Stab. Keiner der Beiden achtete in diesem Augenblick auf Ron, der nach einem Moment der Bestürzung, sich jetzt suchend umblickte. Sein Ärger war in Wut umgeschlagen und hinderte ihn daran, einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Da entdeckte er unter Harry’s Kopfkissen etwas. Als Ron zum Bett stürzte, schaute Harry auf. Dann ging alles sehr schnell. Harry’s Augen entdeckten, was Ron gesehen hatte und er erblasste. „RON – NEIN!“, stieß er hervor, doch dieser stand bereits am Bett und während er sich triumphierend zu Harry und Hermine drehte, griff er mit der linken Hand unter das Kopfkissen. Stimmen waren jetzt von unten zu hören, doch davon bekam Ron nichts mehr mit. Sein Blick war erstarrt und langsam sank er vor dem Bett zu Boden. Hermine verstand überhaupt nichts mehr. Das Ganze wurde immer undurchsichtiger. Zunächst hatte es den Anschein, als würde Ron sein letztes Bisschen Verstand verlieren und jetzt lag er zusammengesunken auf dem Fußboden. Harry hatte sofort reagiert, noch während er das Zimmer durchquerte, riss er unter seinem Shirt einen seltsamen Dolch hervor. Hermine glaubte schon, dass auch Harry durchdrehte und Ron erstechen wollte, doch bevor sie reagieren konnte, hatte Harry sich schon über diesen gebeugt. Mit der linken Hand presste er den Dolch flach auf die Brust von Ron, während er mit der anderen Etwas aus Ron’s Hand löste. In Harry’s Kopf herrschte absoluter Aufruhr. Das durfte einfach nicht sein. Ganz egal was am heutigen Tag vorgefallen war, nach all dem was sie in letzter Zeit durchgemacht hatten, musste das hier so eskalieren. Wieso hatte er den Stab der Macht auch so leichtsinnig unter das Kopfkissen gesteckt. Die Worte von Sir Francis kamen ihm in den Kopf, niemand konnte den Stab schadlos berühren.“ Seine Augen begannen zu brennen, dass Ron ihn noch vor einer Minute bedroht hatte, war vergessen. Jetzt durfte er nicht zulassen, dass sein Freund Schaden nahm oder gar schlimmeres. Es kostete ihn Mühe den Schlangenstab aus der verkrampften Hand zu lösen und noch immer war das drohende Zischen der Schlangen zu hören, die sich erst beruhigten, als Harry’s Finger sich um den Stab schlossen. Der Dolch in Harry’s anderer Hand begann gleichzeitig immer heller zu leuchten und schließlich musste er selbst den Blick abwenden, so hell strahlte er. Harry fühlte sich schwindlig, doch dann ging ein Ruck durch Ron’s Körper und wenig später öffnete er langsam die Augen. Sprachlos hatte Hermine mit angesehen, was soeben gesehen war, nur verstand sie es beim besten Willen nicht. Langsam ging sie zu den Freunden hinüber. „Harry kannst du mir erklären, was hier passiert ist?“ Er blickte sie an und Hermine erschrak, als sie die Angst und die Spur der Tränen in seinen Augen sah. „Gleich Mine, ich will nur noch schnell nach Fili sehen, bleib bitte solange bei Ron.“ Nachdem sich Harry vergewissert hatte, dass mit Filipulla alles in Ordnung war, kam er zurück. „Es ist meine Schuld, Ron hätte sterben können durch meine Unachtsamkeit! Ich habe Etwas leichtsinnig liegen lassen, obwohl ich es hätte besser wissen müssen.“ Ron und Hermine schwiegen noch immer, als von hinten Geräusche zu hören waren. „Sind denn alle verrückt geworden. Harry, du hast seltsame Freude, ich bin mir nicht sicher, wie ich das verstehen soll. Aber dein Freund sollte mir in Zukunft aus dem Weg gehen.“ Mit diesen Worten sprang sie aus dem Bett und verließ das Zimmer. Harry schaute einen Augenblick hinter ihr her und überlegte, ob er ihr nachlaufen sollte. Er hatte ihre Stimme noch nie so kalt und emotionslos gehört und in ihren Augen glaubte er eine große Enttäuschung gesehen zu haben. Am heutigen Tag schien alles schief zu gehen. Er drehte sich zu seinen beiden Freunden: „Seit bitte nicht böse, wir reden später darüber, aber ich muss mir über ein paar Dinge klar werden und darüber nachdenken. Ohne sie auch noch einmal anzusehen, war Harry verschwunden. Gedanken versunken blickte Hermine zu der Stelle, setzte sich dann aber zu Ron aufs Bett: „Wir haben es ganz schön vermasselt und Harry damit in eine ziemliche Zwangslage gebracht.“ Verwirrt blickte Ron sie an: „Wir? Das verstehe ich nicht“, entgegnete er. „was haben wir denn schon gemacht, Harry ist doch derjenige, welcher in den letzten Wochen „merlinweißwas“ angestellt hat und sich jetzt aufspielt wie ein Erwachsener. Dann schleppt er diese neue Freundin hier an und erwartet von uns, dass wir sie auch mögen. Dabei behandelt er mich wie einen dummen Jungen. Anstatt mit uns, seinen Freunden zu reden, zieht er es vor, irgendwohin zu verschwinden!“ Hermine hatte zugehört und leise antwortete sie: „Du verstehst es wirklich nicht Ron. Du hast Recht mit den Dingen die Harry getan hat und ja, er hat seinen Freundeskreis erweitert. Aber wieso sollte er das nicht, es ist sein gutes Recht und einzig und allein seine Entscheidung. Wir als seine Freunde hätten ihm soviel Vertrauen entgegen bringen sollten, seiner Entscheidung zu vertrauen und lieber etwas mehr darüber in Erfahren bringen sollen. Filipulla hat mir und Ginny gestern Abend noch eine ganze Reihe Sachen erzählt u.a. das Harry ihr wohl einige Male das Leben gerettet hat. Zwischen den Beiden gibt es eine geheimnisvolle Verbindung, Harry wusste auch vorhin, das irgendetwas passiert sein musste, bevor wir hier ankamen.“ Ron schluckte und Hermine überlegte einen Augenblick bevor sie fortfuhr. „Du hast noch etwas gesagt Ron, Harry tut so als wäre er ein Erwachsener. Nein Ron, Harry ist in den letzten Wochen viel erwachsener geworden als Andere in einem ganzen Jahr und du hast dich genau wie ein dummer Junge verhalten. Wir alle haben uns kindisch verhalten!“ Dann schwiegen Beide und eine unheimliche Ruhe herrschte im Raum. In der Zwischenzeit schlichen vor dem Zimmer zwei Personen leise wieder nach unten. Als der Fluch die Tür beschädigte, waren Tonks und Remus aufmerksam geworden. Leise waren sie nach oben gekommen und hatten gerade noch gesehen, wie sich Harry über Ron beugte. Remus wollte schon ins Zimmer stürzen, doch Tonks hatte ihn fest gehalten. „Warte, vielleicht sollten sie es unter sich regeln. Du weißt wie schwer wir uns mit den Veränderungen von Harry tun und auf seine Freunde ist das alles mit Gewalt hereingebrochen. Vielleicht ist das der beste Weg, es zu begreifen.“ Sie blieben vor der Tür und konnten sich gerade noch in den dunklen Flur zurückziehen, als Filipulla mit undefinierbarer Mine das Zimmer verließ. So merkten sie auch nicht, dass Harry das Zimmer kurz danach verlassen hatte und sich drinnen nur noch Hermine und Ron unterhielten. Sie hörten noch einen Moment zu, bevor sie sich beruhigt leise nach unten begaben. Schließlich stand Hermine auf: „Wir müssen etwas unternehmen, ich suche Filipulla und rede mit ihr.“ „Ich nicht...“, begann Ron wurde aber wütend von Hermine unterbrochen. „Du sollst dich ja auch von ihr fern halten, aber ich möchte nicht, dass Harry sich zwischen uns und ihr entscheiden muss. Ron, Harry’s Freunde sollten auch unsere Freunde sein!“ Damit verließ nun auch Hermine das Zimmer und machte sich auf die Suche nach der jungen Frau. *** Turmzimmer des Black-Anwesens *** Harry war direkt in das Turmzimmer appariert und ging jetzt zu dem kleine Board, wo er den Schlangenstab gefunden hatte und legte ihn zurück. Dabei entdeckte er kleines Lederbuch. Mit dem Buch ging er zu dem Arbeitstisch und blätterte darin. Es enthielt Informationen über den Stab, und viele unterschiedliche Leute hatten ihre Erkenntnisse darin festgehalten. Das Meiste lief darauf hinaus, dass der Stab Zauber zu verstärken schien, besonders wenn es sich dabei um dunkle Magie handelte. Er legte das Buch zur Seite und beobachtete die Flammen im Kamin, während er über eben nachdachte. Was war eigentlich geschehen? Noch vor wenigen Stunden, hatte sich Ron mit ihm wieder vertragen aber vorhin sah es wieder ganz anders aus. Vielleicht war es nicht richtig gewesen, gleich wieder mit Hermine zu verschwinden. Doch das Ron gleich wieder so überreagieren würde, konnte man ja nicht ahnen. Wieso es aber dann auch noch zu einem „Was auch immer“ zwischen Ron und Filipulla gekommen war, ergab nun überhaupt keinen Sinn. Noch verwirrender war die Reaktion von Fili. Sie Beide hatten in den letzten paar Tagen mehr durchgemacht, als andere, doch sie hatte nach dem Zwischenfall, auf eine andere Art verletzt gewirkt. Etwas, das Harry mehr wehtat, als alles was in letzter Zeit passiert war. Harry saß immer noch und grübelte vor sich hin, als Sir Francis hereingeschwebt kam, direkt gefolgt von der kleinen goldenen Schlange. „Harry?“, fragte der Geist vorsichtig. „Ist etwas passiert?“ Überrascht schaute dieser auf die Ankömmlinge: „So könnte man das auch sagen.“ Dann erzählte er den Beiden, was passiert war und wie er darüber dachte. Für einen Moment herrschte Ruhe bevor sich Sir Francis räusperte: „Es hilft dir nicht, wenn du dich hier oben verkriechst.“ „Das mache ich ja gar nicht!“ unterbrach ihn Harry „ich konnte nur nicht nachdenken, wenn mich alle entweder vorwurfsvoll oder gekränkt anstarren und wie einen Fremden behandeln. Ron ist mein bester Freund und hatte vorhin nichts besseres zu tun, als mir einen Fluch zu verpassen!“ „Aber dir ist nichts passiert oder?“ Verwundert schaute Harry den Hausgeist an: „Nein, es war nicht gefährlich für mich.“ Das Gesicht von Sir Francis verzog sich zu einem Lächeln: „Das ist es, was ich meine Harry, du hast in den letzen paar Wochen eine so enorme Entwicklung durchgemacht, dass es auf deine Freunde vielleicht sogar beängstigend wirkt. Filipulla hat die Dinge stückweise mitbekommen und auch die Erwachsenen wie Tonks und Remus. Hermine, Ginny und Ron erleben das alles auf einmal und Ron scheint es am wenigsten zu verstehen.“ Harry nickte, „Es ist wichtig, dass du mit deinen Freunden darüber redest. Du musst Missverständnisse ausräumen sonst wird es immer schwieriger oder deine Freunde gewinnen einen falschen Eindruck.“ „Aber ich habe keine Ahnung wo ich anfangen soll.“, erwiderte Harry kleinlaut. „Frag sie doch einfach.“, warf Sniff ein. „Du hast gut reden, den Tipp hättest du mir auch schon früher geben können aber da hast du dich ja irgendwo herumgetrieben!“, konterte Harry. Der Hausgeist hatte wie immer skeptisch auf den eigenwilligen Wortwechsel geachtet aber auch nichts davon verstehen können, deshalb schlug er vor: „Ich würde vorschlagen, du fragst deine Freunde einfach, was sie von dir erwarten oder was sie stört.“ Harry verdrehte die Augen und verzog den Mund auf diesen Vorschlag. „Was ist, hab ich etwas falsches gesagt“, wunderte sich der Geist. „Nein, nur Sniff hat genau das Gleiche vorgeschlagen.“ Harry stand auf und lief im Zimmer auf und ab: „Es ist sicher eine gute Idee, ich überlege, ob wir vielleicht Ron mit in das Gewölbe nehmen sollten und uns dort unterhalten. Es scheint ein Auslöser gewesen zu sein, dass ich mit Hermine allein dort war und wenn wir in den nächsten Tagen noch etwas vorbereiten wollen, müssen wir wieder dorthin. Zwar wäre es damit für Ron keine Überraschung mehr, aber wir könnten die Zeit gemeinsam verbringen.“ Es waren mehr Überlegungen als ein fester Plan aber Sir Francis fand die Idee gut. „Das ist doch kein schlechter Anfang, Ron fühlt sich nicht mehr ausgegrenzt und ihr habt etwas, was ihr gemeinsam machen könnt.“ Erleichtert ließ Harry sich wieder in den Sessel fallen. „Und als nächsten Schritt, stelle ich euch vor.“, schmunzelte er. „Wenn es deine Freunde verkraften.“, zischte die kleine Schlange. Harry überlegte einen Augenblick: „Kurz und schmerzlos würde ich mal sagen, Ron wird wohl am ehesten ein Problem damit haben. Normaler Weise hat er ja nur Angst vor Spinnen aber auch sonst ist er bei Tieren etwas skeptisch, besonders wenn es Symbole für dunkel Magier sind. Also treffen wir uns nachher im Gewölbe.“ Nach diesem Beschluss fühlte Harry sich schon viel besser. Er bat die beiden Hauselfen, eine Kanne Tee und ein paar Tassen im Gewölbe bereit zu stellen, bevor er sich zu Fuß auf die Suche nach seinen Freunden machte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)