Küss mich du Idiot! von Ra_Phi (Wenn sich die Feinde lieben) ================================================================================ Kapitel 1: Wenn Idioten zusammen wohnen --------------------------------------- Wenn Idioten zusammen wohnen „Das ist doch nicht Ihr Ernst?!“ Ungläubig stand der große, gut aussehende Schwarzhaarige vor seinem Lehrer und starrte ihn an. „Das ist wohl mein Ernst, Chazz.“, widersprach der Slifer Red Hauslehrer, Professor Banner. „Sie können mich aber nicht dazu zwingen mit diesem.. diesem Idioten zusammen zu wohnen!“, beschwerte sich Chazz und stemmte die Hände in die Hüften. Banner seufzte schwer. „Ich werde dich wohl zwingen müssen, wenn du nicht freiwillig nachgibst. Ich habe es dir doch schon erklärt, wieso du mit ihm zusammen wohnen sollst.“ „Pah..“, machte Chazz und drehte unbeeindruckt seinen Kopf ein Stück zur Seite, „Quetschen Sie ihn doch noch in irgendeine Ritze..“ Chazz regierte so abweisend wie noch nie. Wenn es um diesen Idioten ging, war er unverbesserlich und erst gar nicht umgänglich. Der schon mehrmals erwähnte Idiot hingegen seufzte nur schwer und stieß sich von der Tür ab. Er hatte genug gehört und lehnte sich an die Wand. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und konnte nur über Chazz’ Sturheit klagen. Was zur Hölle war so schlimm daran mit ihm, Jaden, vielleicht in einem Zimmer zu wohnen? Jaden verstand es wirklich nicht, nun gut, auch er war nicht gerade begeistert gewesen mit Chazz zusammen ziehen zu müssen. Wieso mussten auch dieses Jahr so viele nach Slifer Red kommen? Die ganzen Dreierzimmer waren voll belegt und da Syrus und Chumley ja nicht mehr hier wohnten, war sein Zimmer schnell vergriffen gewesen, deshalb versuchte Banner schon seit einer geschlagenen Stunde Chazz davon zu überzeugen sein Einzelzimmer in ein Doppelzimmer umzuarrangieren. Doch darauf hatte Chazz eben nicht die geringste Lust. Er ignorierte praktisch schon Banners Vortrag und schaute unbeteiligt an die Wand. „Wie kann er so etwas von mir verlangen? Der spinnt doch völlig! Ich kann nie mit ihm zusammen wohnen und werde es auch nie können, verdammt..“, dachte Chazz. Sein Problem wäre viel, viel einfacher zu lösen, wenn es ein anderer Schüler wäre, oh ja, wirklich. Den jener Idiot raubte ihm seit neustem ständig den Atem. Immer wenn er seinen Idioten sah, wurde ihm sofort ganz anders und er wollte am liebsten gegen die nächste Wand laufen. Ja, der Eisklotz vom Dienst, der unnahbare Chazz Princeton hatte sich Hals über Kopf in den quirligen Jaden verguckt. Deshalb sträubte er sich so gegen das gemeinsame Wohnen, er könnte für nichts garantieren, für rein gar nichts. Doch wie es schien würde sich Banner eben so wenig von dieser Idee abbringen lassen. Chazz musste sich nun schon zum dritten Mal den gleichen Vortrag anhören und ihm war es langsam wirklich Leid. Musste er sich wohl geschlagen geben und den Idioten bei sich wohnen lassen. „Okay, okay.. Sie haben gewonnen. Er darf bei mir wohnen..“, sagte Chazz, als Banner zum vierten Mal ansetzte. „Ah.. na bitte, wieso nicht gleich!“ Der Professor war fröhlich und klopfte Chazz auf die Schulter. „Sehr schön, also das hätten wir ja geklärt. Dann komm mal mit!“, meinte der Professor und öffnete strahlend die Tür. „Jaaaaaden!“, flötete er. Der Angeflötete drehte sich zu ihm und sah ihn fragend an. „Chazz hat ja gesagt, also hol schon mal deine Sachen.“, erklärte Banner. Etwas verblüfft sah Jaden seinen Lehrer an. Chazz hatte zugestimmt? Im Ernst? Glauben konnte er es nicht wirklich, als Chazz rausgestapft kam und ihn ansah. „Was ist Idiot? Festgewachsen? Mach schon, sonst überleg ich es mir noch mal..“, meinte Chazz und grinste etwas. Jaden wurde bei dem Grinsen augenblicklich warm. „Äh.. äh.. ja ich geh ja schon verdammt! Und nenn mich nicht immer Idiot, du Idiot!“, schrie Jaden Chazz ins Gesicht und dampfte dann ab. Banner konnte nur seufzen, während Chazz erst recht grinste. Jaden war einfach süß wenn er sich aufregte, daran gab es nichts zu rütteln. Jaden selbst stand relativ unsicher unten im Gemeinschaftsraum, wo alle seine Sachen rumlagen. „Ich und Chazz.. zusammen wohnen.. oh Gott..“, säuselte er vor sich hin, „Das geht niemals gut, nein, bestimmt nicht..“ Auch der gute Jaden hatte da ein gewisses Problem, das er schon seit einiger Zeit herum trug. Der Schwarzhaarige Idiot brachte in fast um, ständig erlag er fast Sabberanfällen wenn er sich auch nur bewegte. Wie sollte er das denn überleben? Auf so engem Raum mit ihm zusammen zu sein? Jaden war sich sicher, er würde irgendwann sabbernd umfallen und möglicher Weise würde er ja dann in seinem Sabber ertrinken. Wäre doch die perfekte Lösung. Jaden schüttelte den Kopf und seufzte erst einmal. Er starrte ins Leere und bemerkte nicht, dass sich ihm jemand näherte. Jaden schloss kurz die Augen und erschrak fürchterlich, als ihm jemand die Hand auf die Schulter legte. Sofort drehte er seinen Kopf und blickte zu der Person. „Idiot, ich hab doch gesagt du sollst voran machen!“, schnauzte Chazz. Jaden zog einen Schmollmund und schlug unsanft Chazz’ Hand weg. „Und ich hab gesagt, ich mach ja schon..“, meinte Jaden darauf und sammelte seinen ganzen Kram zusammen. Chazz schüttelte nur den Kopf und zischte ein „Tse..“, ehe er von Jaden einiges an Kleinkram in die Hände gedrückt bekam. Er zog eine Augenbraue hoch und schnaubte. „Bin ich dein Page oder was soll der Scheiß jetzt?!“, motzte er gleich drauf los. Jaden grinste. „Ich würde dich eher als Butler bezeichnen, Chazzi!“, meinte Jaden vergnügt und packte gleich noch etwas drauf. Chazz knurrte verstimmt, was Jaden nur mehr und mehr zum Grinsen und schließlich auch zum Lachen brachte. Chazz war richtig süß wenn er knurrte. Chazz meckerte indessen über dieses und jenes. „Hey.. Idiot! Hör mal!“, rief er irgendwann. Jaden stoppte mit seinem Lachanfall und sah noch leicht kichernd zu Chazz. „Was?“, fragte er. Chazz antwortete:„Wenn du weiter lachen willst, trägst du deinen Kram allein, außerdem bekommt man ja vom Lachen Falten, also komm endlich mal!“ Er trampelte mit dem Fuß am Boden herum. Jaden kicherte weiter aber nickte. „Zu Befehl.. Oberidiot..“, sagte er leise und schnappte sich den Rest seiner Sachen und ging mit Chazz zurück zu dessen, obwohl ab jetzt eher ihrem, Zimmer. Chazz stieß mit einem Fuß die angelehnte Tür auf und ließ Jaden eintreten. Während er Jaden geholt hatte, hatten Banner und ein paar andere Schüler sein schönes, großes Bett vertragen und dafür zwei Einzelbetten in das, verhältnismäßig, große Zimmer gebracht. Chazz beklagte innerlich den Verlust seines schönen Bettes, als er Jadens Kram einfach auf eines der Betten purzeln ließ. Jaden ließ sein restliches Zeug ebenfalls darauf fallen und setzte sich dann auf das Bett. Chazz stand unruhig herum und suchte nach irgendeiner Ablenkung von dem süßen Idioten, der mit seinen Fingern herum spielte. „Moah.. ne, Chazz reiß dich zusammen, denk an.. an.. die Antarktis! Genau, da ist es kalt und eisig und so..“, dachte sich Chazz und setzte sich nun auch. Auch das eisige Denken lenkte Chazz nicht all zu sehr ab, denn Jaden saß ja vor ihm und sah ihn an. Mit den schokobraunen Augen, die eine Wärme ausstrahlten, sodass jeder Eisberg augenblicklich zu schmelzen beginnen würde. Chazz konnte es nicht verhindern, dass sich Röte in seine Wangen schlich. Jaden sah verwundert zu dem Größeren. „Was.. was hast du denn? Du bist ja ganz rot..“, stellte Jaden fest und stand auf. Chazz wurde sofort noch röter, als Jaden sich über ihn beugte und seine Stirn fühlte. „I-Idiot, es ist a-alles in Ordnung!“, stotterte Chazz. Jaden zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Okay.. Fieber hast du zwar keines, aber irgendwas muss doch los sein. Sag es mir!“, befahl Jaden schon fast. Chazz murrte etwas unverständliches. „Wie?“ „Man, ich hab kein Problem und es ist auch nichts, versteh es doch endlich mal.. Ich will nicht, dass du deine Nase in meine Angelegenheiten steckst, verdammt!“, fuhr Chazz den Kleineren an. Jaden wich sofort ein Stück zurück und sah Chazz erschrocken an. „H-hey! Du Volltrottel, du brauchst nicht gleich loszukeifen! Verzeih mir bitte, dass ich mir Sorgen mache, ja?!“, schnauzte Jaden eingeschnappt und verschränkte die Arme. „Ach seit wann machst du das, hm?!“, hakte Chazz nach. Jaden sah ihm nicht in die Augen und drehte seinen Kopf weg. „Schon immer, du Blödmann..“, sagte er leise und wurde rot. Chazz sah ihn ungläubig an. Jaden machte sich Sorgen um ihn? Schon immer? Irgendwie glaubte Chazz im faschen Film zu sein. Nun stand er selbst auf und trat ein Stück näher zu dem Braunhaarigen. „Ist das denn wahr?“, fragte er relativ sanft. Jaden sah ihn nur aus den Augenwinkeln an. „Würde ich es sonst sagen..?“, antwortete er immer noch leise. Eigentlich könnte Chazz jetzt vor Freude eine Salto schlagen. Sein Jaden machte sich doch tatsächlich Gedanken um ihn, gab es denn etwas Schöneres? Einen Freudenschrei konnte er sich gerade noch verkneifen, als Jaden sich mit einem „Entschuldige mich..“ ins Bad verzog. Chazz starrte auf die Stelle, an der vor einigen Sekunden noch sein Liebster gestanden hatte, dann wandte er seinen Blick zur Badezimmertür und seufzte erst einmal. Aber verhört hatte er sich nicht oder? Jaden hatte gesagt, dass er sich um den Schwarzhaarigen sorgte. Also musste er der süßen Niete doch etwas bedeuten. Ein Funkeln war in Chazz’ Augen zu sehen. Jaden war ihm ja nie abweisend gewesen, im Gegenteil: Er hatte doch immer versucht so viel Zeit wie möglich mit dem schwarzhaarigen zu verbringen, schon damals als Chazz selbst noch im Obelisk Blue gewesen war. Ständig wollte er sich mit ihm duellieren, ohne Rücksicht auf Verluste. Sogar wenn die ganze Welt dagegen gewesen wäre, Jaden war doch immer für ihn da gewesen, war nett zu ihm und hatte ihn unterstützt, selbst wenn Chazz das alles nie wollte. Chazz dachte eigentlich, es wäre einfach nur die Art des Braunschopfs, er war doch fast zu jedem so, doch irgendetwas war da, etwas besonderes. Jaden selber hatte die Tür des Bades verriegelt und sich, an diese gelehnt, auf den Boden gesetzt. „Jaden, du bist ein richtiger Trottel.. Als ob ihn deine Worte auch nur einen Dreck interessieren würden. Er hasst dich, schon vergessen?“ Jaden tadelte sich selbst in Gedanken für seine vorherigen Worte. Als würde es ihm helfen.. Er hatte natürlich nicht die geringste Ahnung, dass es um Chazz’ Gefühle ihm gegenüber völlig anders stand. Der Eindruck des Schwarzhaarigen war für ihn immer derselbe gewesen: kalt, unerreichbar und abweisend. Obwohl seiner Meinung nach ganz sicher viel, viel mehr in dem eiskalten Idioten steckte, dessen war sich Jaden sicher. Hinter der eisigen Wand musste einfach ein Herz sein, dass fähig war zu lieben. Jaden nahm sich vor seine Fassade einzureißen und dieses Herz zu entdecken, egal wie sehr er dann verachtet werden würde oder ähnliches. Dieses Vorhaben machte ihm etwas mehr Mut und so stand er wieder auf. Jaden wollte jetzt einfach nur, dass Chazz wusste, was Sache war und basta. Also atmete er einfach noch einmal tief durch und schloss die Tür wieder auf. Er ging ins Zimmer und musste zu seinem Leidwesen feststellen, dass Chazz nicht mehr anwesend war. „IDIOT!! Verdammt noch mal, Idiot!!“, fauchte Jaden. Er ballte die Fäuste, jetzt war endlich bereit ihm alles zu sagen und der gottverdammte Trottel verschwand doch einfach. Zum Haare raufen war es, einfach nur zum Heulen. Chazz hingegen war zu den Klippen spaziert und starrte auf die Wellen, die an den Felsen zerschlugen wurden. Er war am Überlegen bis sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich. „Na warte, du süßer Idiot, ich bekomm dich schon noch.. und wenn sich meine Vermutung bestätigt, willst du das ja auch..“, sagte er praktisch zu sich selbst und sah zur untergehenden Sonne. Fortsetzung folgt Kapitel 2: Idioten, ein Aufsatz und viel mehr --------------------------------------------- Idioten, ein Aufsatz und viel mehr Jaden hatte Chazz den restlichen Tag nicht mehr gesehen und warten war ihm dann auch zu anstrengend gewesen, also hatte er sich einfach schlafen gelegt. Chazz kam dann doch irgendwann mitten in der Nacht wieder zurück und musste feststellen, dass Jaden ein Schnarcher war. Wie gut war es doch Ohrstöpsel im Haus zu haben. Chazz wollte sich gerade umziehen, als er ein Murren wahrnahm. Sofort drehte er sich zu Jaden, der anscheinend etwas träumte und sich umdrehte, wobei seine Decke verrutschte und Chazz’ Blick auf seinen freien Oberkörper lenkte. „Oh.. mein.. Gott..“ Chazz schluckte. Das hatte er nun wirklich nicht erwartet. Der immer noch schlafende Slifer legte einen Arm über seinen Kopf und hatte den Mund leicht geöffnet. Chazz verfluchte die Tatsache, dass es deutlich zu warm für Anfang September war und biss sich auf die Unterlippe. Rot war er eh schon längst, man konnte ihn getrost als die einzige Konkurrenz einer reifen Tomate bezeichnen. „Chazz.. schau einfach nicht hin, verdammt Chazz mach deine Augen zu! Und ja nicht blinzeln!“, dachte Chazz verbissen und kniff die Augenlider zusammen. Jaden musste anscheinend wirklich träumen, denn er sprach im Schlaf. „Mhh.. Chazz..“ Das hatte sich merkwürdiger Weise fast nach einem Stöhnen angehört. Chazz war schon halb kollabiert und machte die Augen wieder auf. Hätte er bloß nicht geschaut. Durch das Fenster drang das Licht des Vollmondes ein und tauchte Jadens Körper in einen geheimnisvollen Schimmer. Die einzelnen, wohl geformten Muskeln wurden wunderbar betont. Jetzt war Chazz endgültig hinüber. Hätte er nicht irgendwelche moralischen Prinzipien aus den hintersten Ecken seiner Gehirngänge gekramt, hätte er den Kleineren sofort angesprungen. Sein Blick haftete an Jaden, welcher weiter seelenruhig schlief. „Chazz…“ Schon wieder so ein merkwürdiger, total niedlicher Laut aus dem Mund des anderen. Chazz war sich sicher, würde ihn nicht jetzt einer erschlagen oder erstechen oder einfach irgendwie abmurksen, würde er, moralische Prinzipien hin oder her, die süße Niete anspringen und auf der Stelle vernaschen. Sein Blut war eh schon in die unteren Regionen gerutscht, was natürlich auch relativ unvorteilhaft war. „Was zur Hölle tue ich hier eigentlich?! Starre die obermegasexy Niete an und werde zum Teufel noch mal hart wie ein Ziegel! So.. so geht das nicht. Chazz reiß dich zusammen, du widerstehst auf der Stelle den Reizen dieser wandelnden Sexbombe, aber hallo! S.O.F.O.R.T!!! Kusch, Augen zu und nicht mehr dran denken!“ Chazz versuchte seine verbliebene mentale Stärke zusammenzukratzen und war schon kurz davor sich die Haare zu raufen, als eine gewisse obermegasexy Niete sich bewegte und gähnend die Augen aufschlug. „Oh Fuck!! Der darf das hier nicht sehen!“, zischte Chazz, hechtete wie ein Profi zur Seite und landete auf dem Badezimmerboden, bevor er sich blitzschnell aufsetzte, die Tür zuzog und abschloss. Sportliche Höchstleistung, alle Achtung. Jaden hatte sich in seinem Bett aufgesetzt und noch den Knall der Tür gehört. „Hä? Wasn los..?“, meinte er total verschlafen und sah sich um. Chazz lag nicht in seinem Bett, aber die Badezimmertür war ins Schloss gefallen, Schlussfolgerung: Chazz war im Bad. „Aja.. von mir aus..“ Jaden zuckte mit den Schultern, ließ sich in sein Kissen zurückfallen und verschwand sofort wieder im Land der Träume. ~Nächster Tag~ Chazz hatte es doch noch irgendwann ins Bett geschafft, aber viel Schlaf hatte er nicht abbekommen, weshalb er im Moment wie gerädert aussah. Er hatte die größte Mühe auch nur einen Satz mitzubekommen. Crowler stolzierte wie immer munter und höchst dezent geschminkt vor dem Lehrerpult hin und her und versuchte seinen Schülern, wie üblich, einige Fakten über altägyptischen Kram einzuhämmern. Mäßiger Erfolg, wen wundert das? Der tuntige Lehrer verzog eine säuerliche Miene und klappte sein Buch zu. „Wie es scheint, meine lieben Studenten, kann ich Sie wieder einmal nicht für die altägyptischen Duellsysteme begeistern, also denke ich mir, dass Sie wohl eine nette, kleine Aufgabe wollen.“, meinte Crowler und grinste. Durch die Reihen der Schüler ging ein allgemeines Raunen und Seufzen. „Das war so klar..“, zischte Jaden. Chazz konnte das nur mit einem Nicken bestätigen. Crowler fuhr fort::„Sie werden in Zweierteams einen Aufsatz über die ägyptischen Duelle, das System und so weiter und sofort verfassen. Dazu werden Sie wohl oder übel die Bibliothek aufsuchen müssen, um zu recherchieren. Also dann, ich werde nun die Teams zuteilen.“ Er sah prüfend durch die Reihen und arbeitete sich prinzipiell von oben nach unten durch. „Gut.. dann hätten wir noch Mr. Princeton, Sie werden mit Mr. Yuki ein Team bilden, also dann Herrschaften, Sie haben bis übermorgen Zeit, nutzen Sie die gegebene Zeit und machen Sie das Beste daraus.“ Damit verabschiedete die Klingel den Professor, welcher sofort hinausstiefelte. Jaden und Chazz sahen einander aus den Augenwinkel heraus an. Das.. das war einfach nur typisch, wirklich, einfach nur typisch. Während die anderen Schüler sich schon mit ihren jeweiligen Partnern auf den Weg machten, saßen die beiden noch nebeneinander und starrten sich an. Irgendwann stand Chazz dann auf. „Komm Idiot, wir müssen einen Aufsatz schreiben und ich hab keine Lust auch nur ein paar Minuten meiner wertvollen Zeit zu verschwenden.“, meinte er und schwang sich über das Pult vor ihnen, da er keinen Bock hatte zu warten, bis Jaden sich erhob. Jaden sah nur etwas verdattert zu ihm und war einem Sabberanfall nahe, als sich zwei graue Augen in ihn bohrten. „Himmel ja, ich komme..“, meinte er dann fix und sprang auf. ~Bibliothek~ Chazz und Jaden hatten sich einige Bücher erkämpft und saßen in der hintersten Ecke der Bibliothek herum. Während Chazz schon ein weiteres Kapitel seines Ägyptenwälzers durchhatte und schon zahlreiche Notizen gemacht hatte, schlug sich der gute Jaden mit Seite 1 seines Buches herum. Er verstand kaum ein Wort. Unsicher blickte er hinter dem Buch hervor und beobachtete Chazz. Wie der Ältere nur so schnell lesen konnte.. und wie zum Teufel konnte er das alles verstehen?! Einen leisen Seufzer stieß er aus. Mit Syrus war das ganze Aufsatzgehabe doch etwas einfacher gewesen. Die Bücher hatte der Kleine gelesen, während Jaden nur aufgeschrieben hatte, was Syrus ihm danach diktiert hatte, da er von beiden doch die schönere Handschrift hatte. Doch hier zweifelte er stark daran, dass Chazz das mit sich machen ließ. Schließlich hatte ihm der Ältere vorher deutlich klar gemacht, dass er sicher nicht alles allein machen würde. „Oh weh.. ich möchte ihn ja nicht enttäuschen. Also komm Jaden, du kapierst dieses blöde Buch schon..“, dachte sich Jaden und versuchte noch einmal die erste Seite zu entziffern. Na bitte.. mit Konzentration hatte er schon die ersten paar Sätze begriffen, auch wenn er vorher erst mal in seinem Gehirn nach dem passenden Vokabular hatte kramen müssen. Anscheinend hatte er doch mal aus Versehen Crowlers Unterricht gelauscht, der drückte sich ja ständig so aus, wies im Buche steht. Und ein paar Notizen hatte er auch hinbekommen, zwar nichts gegen die 10 Blatt von Chazz, aber immerhin etwas. Chazz selber warf hin und wieder verstohlene Blicke auf den Jüngeren, der nun wie wild zu arbeiten begann. Sah schon erstaunlich niedlich aus, wenn Jaden sich richtig bemühte. Chazz musste leicht grinsen. Plötzlich jedoch zuckte er mit einem Mal zusammen. „Hallo Chazzi!“, wurde ihm von der Seite aus ins Ohr geschrieen und ein heiteres Lachen ertönte. Chazz war auf dem einen Ohr halb taub und schaute dem Lärmverursacher ins Gesicht. Sofort verzog er die Mundwinkel nach unten. „Atticus.. was soll der Mist? Siehst du nicht, dass wir zu tun haben..?“, fragte er den Obelisken, der sich einfach neben ihn auf den Sessel quetschte. „Ach Chazzi, bleib locker, ich störe doch nicht!“, meinte Atticus mit einem scheinheiligen Grinsen. Nein, natürlich störte er nicht, nie. Jaden hatte nur kurz von seinem Buch aufgesehen und geseufzt, ehe er sich wieder an die Arbeit gemacht hatte. Atticus sah den Braunhaarigen Slifer prüfend an, dann widmete er sich wieder Chazz. „Sag mal, was soll das werden?“, fragte er und lugte über Chazz’ Schulter. „Soll eigentlich mal ein Aufsatz werden!“, meinte der Schwarzhaarige und drückte Atticus’ Kopf von seiner Schulter. Außerdem wollte er wieder etwas mehr Platz auf seinem Sessel, doch Atticus rührte sich keinen Millimeter weit weg. „Ach Chazzi, sei doch nicht immer so mies gelaunt, das ist doch nicht nötig. Übrigens.. ich glaube das Wort da gibt’s gar nicht..“ Atticus deutete auf Chazz’ Notizen. „Was?“ „Na das da, was soll den bitte „Übermegahinreißendesexyness“ heißen?“ Atticus grinste wissend, als Chazz ihm den Mund zuhielt. Chazz zischte ihm zu, er solle seine verdammte Klappe halten, während er aufstand, ihn mit hochzog und ihn rausschleifte. Jaden war etwas verwirrt über derartige Reaktionen, aber es war ja nicht sein Problem. „Atticus!!“, fauchte Chazz. „Was denn?“, fragte dieser ganz unschuldig, „Was kann ich dafür, wenn du das zwischen deine Notizen schreibst?“ Chazz lief mehr als rot an und stammelte irgendwas vor sich hin. „Jaha mein kleiner Chazzi ist wohl ordentlich verschossen!“, stellte Atticus fest. Chazz würde im Moment am allerliebsten gegen die nächste Wand laufen. Gab es etwas Schlimmeres, als wenn dieser Obelisk wusste in wen man verliebt war? Nein, definitiv nicht. Atticus faselte schon irgendwas von wegen Verkupplung und so daher, als Chazz’ Augenbraue zu zucken begann, schlechtes Zeichen. „Atticus!“, fauchte Chazz. Der Angefauchte drehte sich zu ihm. „Ja, Chazzi? Wieso schaust du so grimmig aus der Wäsche.. und.. ähm.. wieso ballst du deine Fäuste? Chazzi.. bitte hör auf mit deinen Fingerknöcheln zu knacken und komm ja nicht näher.. Chazzi.. uah!!“ Atticus nahm zu seiner eigenen Sicherheit die Beine in die Hände und machte sich schnellst möglich vom Acker. Chazz hatte ihm noch irgendetwas nachgeschrieen, bevor er murrend wieder in der Bibliothek verschwand. ~Abends~ Jaden hatte Chazz irgendwann doch aus der Bibliothek gezerrt und war mit ihm (und den Büchern) wieder zur Slifer-Unterkunft gekommen. Sogar in die Cafeteria hatte er ihn bekommen, auch wenn Chazz es ja für gewöhnlich ablehnte Banners Fraß zu essen. Tja, was tat der schwarze Donner denn nicht alles um seinem süßen Idioten nahe zu sein. Jedenfalls saßen die beiden jetzt einander gegenüber an einem Tisch und aßen, obwohl Chazz das „Essen“ etwas skeptisch betrachtete. Jaden kicherte amüsiert und schlürfte zufrieden seine Suppe. Chazz verzog das Gesicht. „Wie zum Teufel kannst du das essen?“, fragte er den Braunhaarigen. „Indem ich den Mund aufmache und es reinschiebe!“, kam es aus einem vollen Mund zurück. „Haha..“ Chazz sah wie Jaden ruckzuck sein Essen verputzt hatte, während er grade mal seine Suppe fertig hatte. Jetzt schaute Jaden fragend zu Chazz. Der Schwarzhaarige rümpfte nur die Nase und meckerte munter über den Fraß auf seinem Teller her. Jaden seufzte leicht und stand auf. Er kam einfach auf Chazz’ Seite und schaute auf ihn herab. „Mund auf..“, sagte er. „Was?“, fragte Chazz leicht irritiert, doch da hatte er schon eine Ladung Essen im Mund. Mit großen Augen schaute er Jaden an und schluckte. Na ja, so schlimm hatte es gar nicht geschmeckt. Trotzdem.. „Was sollte das denn?!“, motzte er auch gleich drauf los. Weiter kam er gar nicht mehr, denn er hatte wieder einen randvollen Mund. Jaden grinste den Schwarzhaarigen an, als dieser von neuem schluckte. Ruckzuck hatte der braunhaarige Slifer dem schwarzhaarigen Idioten zu einer ordentlichen Mahlzeit verholfen. „Na bitte.. hätten wir es ja..“, meinte er, grinste und brachte ihre Teller weg. Chazz saß relativ versteinert und verdattert da. „Was zur Hölle..?“ „Na irgendwer muss ja dafür sorgen, dass der kleine Chazzi genug Vitamine bekommt.“, meinte Jaden amüsiert. „Idiot!!“, fauchte Chazz verbittert. „Selber..“, sagte Jaden darauf und streckte ihm die Zunge raus. Chazz murrte etwas vor sich hin, bevor er aufstand und Jaden am Arm packte. Der leicht perplexe Braunhaarige wurde von dem Größeren mitgezogen und in ihr gemeinsames Zimmer verfrachtet. „Wir haben noch zu tun!“ Mehr sagte Chazz gar nicht mehr und knallte die Tür hinter sich und Jaden zu. Fortsetzung folgt Kapitel 3: Idioten und idiotische Strafaufgaben ----------------------------------------------- Idioten und idiotische Strafaufgaben Am nächsten Tag wurde Jaden dann halb an Chazz hängend und auch halb schlafend von eben diesem Schwarzhaarigen in den Unterricht befördert. Chazz sah auch nicht gerade viel besser als Jaden aus. Die beiden hatten noch die Nacht durchgerackert, da sie gestern noch einige kleine Auseinandersetzungen hatten. Nun ja, jedenfalls hatten sie einen, so wie Chazz es bezeichnete, höchst ansprechenden Aufsatz zusammengestellt. Jetzt hatten sie ja nur mehr auf Crowler zu warten und ihm ihr Wunderwerk abzugeben, na ja warten eben ohne einzuschlafen. Die beiden saßen auf ihren Plätzen, den Aufsatz vor ihnen liegend und halb aufeinander hängend. „Idiot geh doch endlich mal runter von mir..“, meckerte Chazz halb dösend. „Dann geh du erst mal runter von mir..“, gab Jaden zurück. Sie sahen ja schon fast niedlich aus wie sie da halb aneinander hangen und fast einschliefen, doch das süße Bild wurde durch eine zuknallende Tür aus der Welt geschafft. Crowler stiefelte, so wie es schien, sehr mies gelaunt herein und ließ seine Bücher auf den Tisch fallen, bevor er sich seinen Schülern zuwand, die alle brav aufgestanden waren. Bei Chazz und Jaden konnte man diese Haltung zwar nicht unbedingt als „stehen“ bezeichnen aber gut. „Guten Morgen, auch wenn es kein guter Morgen ist, aber fragt mich jemand? Nein natürlich nicht, wer würde die große Güte haben mich zu fragen, was ich finde, ist ja auch egal. Setzen Sie sich.“, sagte er recht lasch. Die Schüler ließen sich wieder zurück auf ihre Sitze fallen, als Crowler sich umdrehte und etwas in seinen Unterlagen hervorkramte. Jaden und Chazz hingen weiter aufeinander, als Crowler neben ihnen die Treppen hochstieg um einen der Slifer in den anderen Reihen einer kleinen Stundenwiederholung zu unterziehen. Chazz hörte noch mit einem Ohr zu und versuchte wirklich nicht einzuschlafen, während Jaden neben ihm schon fast endgültig weg war. Indessen löcherte Crowler den unschuldigen Slifer, der ja nichts für seine miese Laune konnte, mit irgendwelchen hinterhältigen Fragen. Der junge Slifer hatte sich jetzt also noch eine Moralpredigt eingefangen, bevor Crowler dann weiter die Treppen hochstieg um sich dann die Aufsätze der Reihe nach abzuholen. Sein Ego hatte sich wieder ungemein aufgebaut als er den Jungen fertig gemacht hatte. „Es ist doch einfach schön hinterhältig und gemein zu sein“, dachte er sich und grinste. Er freute sich natürlich am meisten über die Arbeiten seiner hervorragenden, makellosen Obelisk Blue Schülern, auch die Ra Yellow Werke waren manchmal noch annehmbar, aber Sliferarbeiten? Da konnte der Rüschenvernatiker nur lachen und die Nase so hoch heben und rümpfen, dass man befürchten müsste, er würde jeden Moment die Treppen runter fallen, weil er nichts mehr sehen könnte. Wäre ja nicht das erste Mal, dass ihm das passieren würde. Nachdem er auch noch die Frisur eines Schülers ausgiebig kritisiert hatte, war er wieder unten an der ersten Reihe angelangt. Sofort blieb er vor Jadens und Chazz’ Pult stehen und begann die beiden nicht gerade freundlich anzustarren. Jaden schnarchte mittlerweile in Chazz’ Ohr und Chazz selbst lag mit seinem Kopf in Jadens Haaren. Tyranno und Syrus, die hinter den beiden saßen, warfen sich einen Blick zu, bevor auch schon wieder Crowlers schrille Stimme erklang. „Mr. Yuki, Mr. Princeton! Wachen Sie auf der Stelle auf! Was erlauben Sie sich eigentlich?!“, donnerte der tuntige Professor. Chazz riss seine Augen auf und blickte Crowler von seinem Liegeplatz aus an. „Upps..“, meinte er nur kleinlaut, ehe Jaden neben ihm zischte: „Hey Doktorchen, ein bisschen leiser bitte.. wir versuchen hier zu schlafen..“ Das war wohl nicht gerade gut gewesen. Crowlers Auge zuckte nervös. „So, schlafen wollen Sie hier, ja?! Haben Sie denn jetzt einen kompletten Knall?! Sie werden die nächste Zeit froh sein, überhaupt ihr Bett zu sehen! Das schreit nach einer gewaltigen Strafarbeit, meine Herren!“, fauchte Crowler und schickte die beiden vor die Tür, „Das hat noch einige Konsequenzen!“ Er schnappte sich noch ihren Aufsatz und sah zu wie die beiden Slifer rausschlürften und die Tür zufiel. Dann begann er mit seinem Unterricht. ~Nach dem Unterricht~ Jaden hing mal wieder halb auf Chazz und schnarchte erneut in dessen Ohr, während sie draußen vor dem Hörsaal standen und warteten. Chazz lehnte an der Wand und starrte die gegenüberliegende Wand böse an, als wäre diese an allem schuld. Er seufzte laut und schaute dann zu seinem schnarchenden Idioten. „Das der einfach hier schlafen kann.. tse.“, sagte er leise, doch die Situation brachte ihm doch ein kleines Lächeln ab. Jaden sah einfach hinreißend aus, während er schlief und ihm ein paar Haarsträhnen über die geschlossenen Augen hingen. Chazz hatte ihn schon immer gerne beim Schlafen beobachtet, so auch jetzt. Die Versuchung einfach mal Jadens gebräunte Haut zu berühren und seine Haare anzufassen war unendlich groß. Chazz schluckte leicht und hob seine Hand. Gerade wollte er über diese verführerisch zarte Haut streicheln, als die Tür neben ihnen aufflog. Blitzschnell zog er seine Hand zurück und sah zu Crowler, der leicht bepackt aus dem Hörsaal kam. Crowlers Blick Stimmung ging von leicht genervt in überaus genervt über und er zischte Chazz zu, dass er Jaden aufwecken sollte und sie dann die große Freude hätten die gesamte Duellarena bis zum letzten Quadratmillimeter putzen zu dürfen. „Jawohl, Dr. Crowler..“, meinte Chazz leise und Crowler gab nur mehr ein gefauchtes „Will ich auch hoffen!“ von sich und ging den Gang entlang. Chazz sah ihm mit einem Todesblick, sodass die anderen Schüler im Gang wie erstarrt stehen blieben, hinterher, bevor er noch einmal laut seufzte und dann begann an Jaden zu rütteln. „Jaden, wach auf!“ Jaden grummelte und nuschelte irgendwas von noch 10 Minuten Mama, sodass Chazz ebenfalls zu murren anfing und ihn mehr rüttelte. „Idiot, wach auf!“ Endlich: Jaden weilte unter den Wachen, was für ein Erfolg! Jaden sah Chazz verschlafen an und meinte dann so was wie „Hä?“. Chazz quittierte das mit einem Seufzen und hob Jaden dann einfach hoch, damit er mal mit ihm kam. Jaden hatte ausnahmsweise die Situation realisiert und lief tiefrot an. „Ch-Chazz, w-was machst du d-da?!“, stotterte er und hielt sich automatisch an Chazz fest. Chazz konnte jetzt nur grinsen. „Na wir müssen jetzt unsere Strafarbeit verrichten und du kommst ja nicht auf die Beine, also muss man dir doch weiterhelfen, nicht?“, sagte er mit amüsierter Stimme. „A-ach j-ja? O-okay..“ Jaden war viel zu nervös, um sich zu wehren, aber wer sagte denn, dass er sich überhaupt wehren wollte? Chazz spazierte, als wäre es das normalste der Welt, mit Jaden im Arm durch die Gänge und wurde von den anderen Schülern angesehen, als wäre er ein Marsmensch. Aber damit hatte Chazz kein wirkliches Problem, schenkte den Starrenden einen eiskalten Blick und ging einfach weiter. Jaden konnte nicht sagen, dass es ihm missfiel von Chazz getragen zu werden, aber es war doch sehr ungewohnt, obwohl er sich das ja schon mal zusammengeträumt hatte. „Chazz du bist ein Idiot, ich kann selber gehen!“, nuschelte er. „Du bist hier der Idiot von uns beiden. Außerdem, wir sind schon da.“, meinte Chazz und ließ Jaden einfach los. Der Braunhaarige machte Bekanntschaft mit dem Boden und zog einen Schmollmund. „Das war jetzt unnötig.. du bist doch echt der blödeste Idiot, der rumläuft!“, motzte Jaden, stand auf und rieb sich sein schmerzendes Hinterteil. Chazz grinste nur. „So, so.. wenn ich der blödeste bin was bist du dann? Der hirnloseste?“ „Nimm das zurück!“, wehrte sich Jaden. „Warum sollte ich die Wahrheit verleugnen? Trottelchen vom Dienst, hm?“, setzte Chazz nach und ließ einen meckernden Jaden zurück, als er sich das Putzzeug, welches in einer kleinen Kammer auf der anderen Seite der Arena war, holen wollte. Jaden schrie schon durch die ganze Halle, als ihm plötzlich einer von hinten die Augen zuhielt. „Was soll das?!“, fragte er. Wieder einmal ertönte ein heiteres Lachen, das ja nur einer einzigen Person gehören konnte. Jaden seufzte leicht. „Atticus.. was gibt’s?“ Atticus nahm seine Hände von Jadens Augen und grinste ihn dann an. „Nichts, aber wieso schreist du denn durch die ganze Halle?“, fragte diesmal Atticus. „Weil Chazz ein Vollidiot ist, deshalb.“, antwortete Jaden. Atticus grinste wissend. „Ach.. Chazz also, na wenn das mal nicht interessant ist. Er war doch vorher so nett zu dir und hat dich sogar auf Händen getragen, hat mir Zane erzählt.. ist denn da was im Busch?“ Jaden konnte nicht anders und lief wieder purpurrot an. „Wieso sollte da etwas sein, du spinnst doch!“, sagte er schnell und drehte sich von Atticus weg. „Ja, ja natürlich ist NICHTS, neeeeein..“, meinte Atticus und lachte, als ihm plötzlich ein Putzlappen ins Gesicht klatschte. „Entschuldige Atticus, das wollte ich nicht, mir ist die Hand ausgerutscht..“, meinte Chazz, der gerade wieder gekommen war, ganz unschuldig. Jaden dankte Chazz innerlich dafür. Atticus fischte den Lappen aus seinem Gesicht und ließ ihn auf den Boden fallen. „Ja ist klar, Chazzi.. natürlich.“, sagte Atticus und begutachtete die Situation, „Ihr dürft wohl putzen, hm?“ Die beiden nickten. „Na dann viel Spaß..“, rief Atticus, als er schon wieder halb aus der Tür draußen war. Jaden und Chazz sahen sich nur kurz an, ehe sie sich jeweils einen Eimer und Putzkram schnappten und zu putzen anfingen. Das konnte ja noch spaßig werden. ~Später~ Mittlerweile hatten sie alles bis auf die Bühne geputzt, aber hatten gerade beschlossen eine kurze Verschnaufpause einzulegen. Crowler war zwischendurch an die zehn Mal hereingeschneit, um zu schauen, ob sie auch ihre Arbeit richtig verrichteten. Chazz musste sich teilweise beherrschen, damit ihm nicht aus Versehen wieder die Hand ausrutschte und verfluchte Crowler gerade wieder. Jaden lag auf der Duellbühne und starrte an die Decke. Er hatte einfach null Bock auch nur mehr den kleinsten Fleck hier wegzuputzen, war er denn hier Student oder die Putzfrau? Eine Frage, die auch Chazz sich gerade stellte. „Na ja.. hilft ja nichts..“, murmelte er und bückte sich zu seinem Eimer, um den Lappen in das, wenn auch schon etwas dreckige, Wasser zu tauchen. Jaden sah zu ihm und schluckte leicht. Tat er gerade wirklich das, was er dachte?! Starrte er doch tatsächlich Chazz’ Hintern an? Oh ja und wie er das tat. Er fixierte den knackigen Hintern seines Angebeteten und man hätte glauben können, dass ihm gleich die Augen rausfallen würden, wenn er sich noch mehr fest starrten würde. Chazz schien anscheinend mitbekommen zu haben, wie sich Mr. Yuki schon fast voll sabberte und setzte noch eins drauf: Er zog sich seinen schwarzen Mantel aus und kniete sich auf den Boden. Dann fing er an den Boden zu schrubben und hob sein Gesäß dabei eindeutig sehr, sehr weit nach oben. „D-das macht der doch mit Absicht?!“, fuhr es durch Jadens Kopf. Wenn Jaden nur wüsste, dass er es tatsächlich mit Absicht tat. Chazz grinste nur unschuldig und machte weiter, während Jaden sich endgültig fest starrte. „Chaaaaazz was machst du mit mir? Das ist doch einfach nicht fair.. Wie kann man nur so.. so.. so argh?! Kann der seinen verflucht niedlichen Hintern mal aus meiner Blickrichtung nehmen? Wie soll ich das überleben?!“, dachte Jaden und hoffte, auf eine mentale und körperliche Vollbremsung. „Scheiß Hormone, scheiß Blut!!“, fluchte er in Gedanken, als Chazz ihn grinsend ansah. „Jaden? Was hast du denn?“, fragte er ungeheuer lieblich. Für einen Chazz Princeton, absolut abnormal. „I-ich? Ich hab gaaar nichts, neeeeein, wie kommst du denn darauf?“, stotterte Jaden leicht und konnte einen Rotschimmer auf seinen Wangen verzeichnen. „Na ja.. ich dachte ja nur..“, meinte Chazz leise und grinste wissend. „Oje..“, nuschelte Jaden. Chazz konnte nur noch mehr grinsen und krabbelte langsam auf ihn zu, bis er genau vor ihm kniete. „Weißt du, mein kleiner Idiot, du bist richtig niedlich, wenn du so verlegen bist.“, flüsterte Chazz und sah Jaden durchdringend an. Jaden selbst starrte ihn ungläubig an. Hatte er, Chazz Princeton, der ihn theoretisch hassen sollte, gerade gesagt er sei niedlich?! Sein Herz machte zwar gerade einen Freudensprung, aber konnte er das denn wirklich glauben. „Chazz.. meinst du denn das jetzt ernst oder willst du mich verarschen?“, fragte Jaden sofort nach, als er einen Finger auf seinen Lippen spürte. Er schaute den Schwarzhaarigen fragend an. „Halt die Klappe.“, bekam er als Antwort. „Hmmm?!“, machte Jaden. „Tse.. Idiot.. halt einfach deine Klappe und..“, Chazz entfernte seinen Finger von Jadens zarten Lippen und beugte sich zu ihm runter. Jaden wurde heiß. Keine 5 Millimeter waren ihre Lippen voneinander entfernt. Chazz war kurz davor den letzten Abstand zu überwinden, als es einen lauten Schrei gab. Erschrocken wollte Jaden zurückweichen und kippte nach hinten um, sodass er automatisch seine Füße hochriss und Chazz damit dann einen Kinnhaken verpasste. Der Schwarzhaarige kippte nun ebenfalls zurück, schaute nur wütend an die Decke und murrte. „Wenn ich den Schreihals finde, drehe ich ihm persönlich den Hals um!!“, fauchte er in Gedanken, als er sich sein schmerzendes Kinn hielt. ~Beim Verursacher des Schreis~ „Sei dämlicher Idiot, geben Sie mir sofort meinen wertvollen Lippenstift zurück!!“, brüllte Crowler seinen Vizekanzler Napoleon an. „Isch denke ja gar nischt dran, Monsieur! Und übrigens könnten Sie sisch mal einen mit besserer Qualität leisten, wenn Sie misch fragen, der sieht aus als ätte er nur ein paar Cent gekostet!“, wehrte sich der Franzose. Crowler war einem Kreischanfall nahe und verteidigte die Ehre seines heiß geliebten Lippenstiftes. „Sie haben doch einen Vollknall, Sie.. Sie.. Sie Fleischklops! Das ist Lippenstift von bester Qualität, ein Original von Loreal!!“ „Isch und ein Fleischklops? Was aben denn Sie für Wahnvorstellungen? Isch glaube isch sollte Sie engültisch als Kanzler ablösen und ier alles selber maschen!“, warf Napoleon ein. „Bevor das passiert benutze ich Ihre Wimperntusche aus dem Sonderangebot von vor 2 Jahren, Sie Möchtegern Franzose!“, schnauzte Crowler. „Die war nischt billig, Sie Tunte!“, schrie Napoleon und trat Crowler gegen sein Schienbein. „Ah! Sie nichtswürdiges Etwas!“, kreischte Crowler und verpasste Napoleon einige Kopfnüsse, während dieser Crowlers Schienbeine malträtierte. Das ging solange weiter bis sie sich schon am Boden balgten und schließlich die Tür aufgerissen wurde. Zane stand im Türrahmen mit Atticus an seinem Arm. „Entschuldigung, aber was machen Sie da?“, fragte er in genervter Tonart. Atticus nickte und meinte dazu:„Bei dem Lärm, den Sie beide hier veranstalten kann doch keiner schlafen! Das ganze Obelisk Blue Haus ist auf den Beinen..“ Atticus gähnte, währenddessen schauten die beiden Professoren sich gegenseitig und dann die beiden Schüler an. „Oh Verzeihung meine Erren, das wollten wir natürlisch nischt. Wir werden sofort mit dem Krasch aufhören, versproschen.“, meinte Napoleon mit einem blöden Grinser. Crowler stimmte zu. „Ganz bestimmt, gehen Sie nur wieder ins Bett und schlafen Sie gut.“, ergänzte er dann noch, bevor Zane Atticus wieder rauszog und die Tür sich schloss. „Das haben Sie ja wieder gut gemacht, Bonaparte.“, zischte er Napoleon zu. „Das war Ihre Schuld, Monsieur!“, fauchte dieser und schnappte sich seine wertvolle Wimperntusche und einen von Crowlers Lippenstiften und verzog sich in sein eigenes Zimmer. „Dieser.. dieser.. Idiot!“, motzte Crowler noch eine Weile vor sich hin. Fortsetzung folgt Entschuldigt Napoleons komischen Akzent xD" Kapitel 4: Idioten und der Weg, der sie zueinander führt -------------------------------------------------------- Idioten und der Weg, der sie zueinander führt Chazz, noch halb weggetreten, starrte immer noch die Decke finster an, während sich der erschrockene Jaden aufsetzte. „Wollte er.. wollte er mich.. wirklich gerade..“ Er warf einen Blick zu dem murrenden Schwarzhaarigen. Chazz erwiderte ganz plötzlich Jadens Blick, sodass der Braunhaarige sich schnell wieder abwandte. „Er.. wollte mich tatsächlich k-küssen?“ Jaden konnte einen Rotschimmer auf den Wangen verzeichnen, als er mitbekam, wie sich Chazz leicht meckernd aufsetzte. Nur aus den Augenwinkeln wagte er es den anderen anzusehen. Nicht, dass er nicht wollte, dass Chazz seine Lippen berührte – um Himmels Willen, es wäre sein sehnlichster Wunsch! – doch war das nicht eher ein Trick? Ein falsches Spiel des jungen Princeton, um ihn, Jaden, wieder mal zu verarschen? Dabei tat das doch alles immer mehr als weh. Jaden seufzte schwer. Chazz hielt sich immer noch sein Kinn, was hatte ihm die Sliferniete so einen heftigen Tritt verpassen müssen? Gut, was hatte er sich auch dabei gedacht, als er den niedlichen Idioten beinahe geküsst hätte?! Die Antwort war sehr simpel: Gar nichts hatte er sich gedacht. Null Komma gar nichts. Na ja, auch Nichtsdenken konnte mal ein Vorteil sein, wenn er nicht dachte, hörte er schließlich auf sein Herz, anstatt seinem Sturkopf nachzugeben. Die sogenannte Princetonehre verbat ihm ja solche Taten und Empfindungen gegenüber solch einer Person, doch was kümmerte ihn seine Ehre, Würde und sein Ruf, wenn er doch nur eins wollte: Jaden Yuki. Eine Zeit lang lag eine fast schon erdrückende Stille zwischen den beiden. Das Einzige, was man hören konnte, war das gleichmäßige Atmen der beiden. Gleichmäßig, mehr oder weniger. Sie sahen sich nie wirklich an, höchstens aus den Augenwinkeln. Das unendlich wirkende Schweigen machte Jaden fast wahnsinnig, war doch normaler Weise er es, der als erstes irgendwas losplapperte. „Ähm… i-ich werde dann mal gehen..“, meinte Jaden und rappelte sich auf. Chazz Augen wurden groß, als der Kleinere schon fast an ihm vorbeigelaufen war. „Jaden?!“, rief Chazz und sprang, wie von der Tarantel gestochen, auf, „Warte bitte..“ Jaden warf nur einen kurzen Blick über seine Schulter und wollte seinen Weg fortsetzen, als er zwei kräftige Arme spürte, die ihn zurückhielten und ihn umarmten. „Chazz..?“, fiepte Jaden. „Du kleiner Idiot hörst wohl nicht mal, wenn man bitte zu dir sagt, was?“, hauchte Chazz an Jadens Ohr. Jadens Nackenhärchen stellten sich auf, als Chazz’ heißer Atem über seinen Nacken strömte. Er hatte nicht einmal das Wort Idiot in dem Satz mitbekommen. „Chazz.. was..?“, mehr brachte Jaden nicht heraus, als Chazz’ Hände nach oben zu seinen Schultern wanderten, ihn dort packten und ihn umdrehten. Die grauen Augen seines Gegenübers verloren sich in den endlos scheinenden braunen Tiefen. Jadens Herz pochte wild gegen seinen Brustkorb, fast glaubte er schon, es würde herausspringen. Im ganzen Gesicht war er knallrot vor Aufregung, er fragte sich schon die ganze Zeit, ob der Schwarzhaarige es jetzt wagen würde. Seine Frage sollte ihm gleich beantwortet werden. Nur langsam beugte sich der Größere zu dem Kleineren hinunter und ihre Gesichter kamen sich immer näher. Jaden war nicht fähig irgendetwas zu sagen oder zu tun. Er war völlig eingenommen von seinem wundervollen Idioten. Chazz nutzte die Gunst der Stunde und überwand den Abstand zwischen ihnen ganz. Er verschloss Jadens offen stehenden Mund mit seinem eigenen. Es prickelte in überall in Jadens Körper, ein warmes, wohliges Prickeln. Wie gut das tat, wie lang hatte er doch schon auf diesen einen Augenblick gewartet. Er schloss die Augen und begann den Kuss zu erwidern. Im Moment war ihm völlig egal, ob es nun nur ein Spiel war oder die Wahrheit, welche Chance würde er haben so etwas noch einmal zu erleben? Nach einigen Minuten lösten die beiden den noch sehr schüchternen Kuss, wegen Luftmangels, wieder. Jaden öffnete seine Augen und blickte seinem Gegenüber ins Gesicht. Chazz’ Gesicht hatte im Moment etwas seliges, fast scheinheiliges an sich. Jaden war sich nicht sicher, ob es richtig war den Kuss hinzunehmen, nein, eher sich seinem eigentlichen Erzfeind, geliebtem Feind, hinzugeben, ohne zu wissen, was dieser denn nun fühlte. In Jadens Kopf tobte ein heilloses Chaos, wobei sein Herz gegen seinen Kopf arbeitete. Chazz sah den Kleineren unsicher an, doch bevor er noch etwas sagen konnte, riss sich Jaden von ihm los und stürmte ohne ein weiteres Wort aus der Arena. „Jaden…“ Chazz sah ihm nach, auch als er schon lange weg war, schaute der Schwarzhaarige zu dem Tor, aus dem Jaden gerade gestürmt war. Hatte er es jetzt versaut? Jaden selbst war ohne Umweg zurück zur Sliferunterkunft gelaufen. Ohne einmal zurück zu blicken war er non Stop gelaufen und hatte sich in seinem und auch Chazz’ Zimmer verkrochen. Im Bad hatte er sich eingeschlossen und wartete darauf, dass sein Herz endlich aufhören würde so schnell zu schlagen. „Wieso.. tut er das..? Warum hat er mich…“ Das Chaos in Jadens Kopf war noch schlimmer geworden, richtige Kopfschmerzen bekam er davon. Er wollte eigentlich mit einem klaren Kopf nachdenken, doch seine Gedanken schweiften ab, ständig. Andauernd hingen seine Gedanken bei dem einem Menschen, dem einem verdammten Menschen, der ihn hasste, oder, tat er das doch nicht? Das vorhin war doch eher das glatte Gegenteil von Hass gewesen, oder etwa nicht? Jaden war sich nun absolut nicht mehr sicher, ob dieser Kuss jetzt eine einzige Verarsche war, oder, ob Chazz vielleicht doch etwas mehr für ihn übrig hatte, als man glauben würde. Er seufzte schwer und zog die Beine eng an seinen Körper. ~Irgendwo ganz anders~ „Du fragst was das Leben bringt, ob dir alles gelingt, auf dieser Welt. Doch dein Leben fängt erst an, folgt nicht immer dem Plan, der dir gefällt. Aber eins ist gewiss, dass hier niemand einsam ist, denn mit uns bist du niemals allein! Ja, wir stehen dir zur Seit, bis in alle Ewigkeit. Wir sind mehr, als wir sind, wir sind eins!“ Atticus war fast dem Weinen nahe, als Zane die Tür öffnete. „Atticus, was-?“, weiter kam er nicht, bevor er von Atticus mit einem „Pssst!“ unterbrochen wurde. Zane machte für sich ein ziemlich untypisches verdutztes Gesicht. Das musste wohl lustig ausgesehen haben, da sich der gute Atticus ein fettes Grinsen nicht verkneifen konnte. Er griff nach der Fernbedienung auf dem Wohnzimmertisch und drückte die Pausentaste. Sofort bildete sich ein Standbild auf dem Fernsehgerät und man konnte zwei Löwen erkennen. Zane war immer noch leicht verwirrt und blickte relativ dumm drein. „Äh.. Atticus? Was schaust du denn da?“, fragte er und deutete auf den Fernseher, ehe er ganz in das Zimmer eintrat. Atticus grinste leicht verlegen. „Na ja.. ich schaue hier grade König der Löwen 2, weißt du?“, antwortete er dann. Zane zog eine Augenbraue hoch. „König der Löwen? Das ist doch ein Kinderfilm?“ „Na ja, schon, aber Disney war doch schon immer Kult, Zane. Und da es die jetzt auf DVD gibt, hab ich zugeschlagen – 2 in 1. Außerdem habe ich den König der Löwen schon immer geliebt!“ Atticus strahlte übers ganze Gesicht. Zane konnte nur leicht grinsen, das kindliche Verhalten seines Freundes war doch wirklich süß. „Willst du nicht vielleicht mit mir schauen?“, fragte Atticus zuckersüß und lächelte Zane an. „Äh..“ Zane wusste nicht so ganz was er jetzt sagen sollte. Abschlagen konnte er dem guten Atticus ja kaum etwas, aber einen Kinderfilm schauen? Der Braunhaarige hatte aber dieses, übrigens überaus vielsagende, „Äh“ anscheinend als „ja“ gedeutet und zerrte Zane mit sich auf die Couch. „Du wirst den Film mögen Zane, bestimmt!“ Atticus schien sich sehr, sehr sicher und ließ den Film weiterlaufen. Zane musste das mit einem schiefen Grinsen wohl hinnehmen. ~Später~ Atticus hatte gerade das Zimmer verlassen, um die Toilette aufzusuchen, als Zane sich mittlerweile als Fan von König Mufasa geoutet hatte. Beinahe geheult hatte er, als dieser von der Klippe gefallen war. Zusammen hatten Atticus und er es fertig gebracht so laut zu schreien, dass Crowler und Napoleon hereingeschneit waren, da man das Geschrei noch bei den Lehrerräumen gehört haben musste. Das wäre ja nicht sonderlich schlimm, wenn die beiden wenigstens wieder abgehauen wären, aber nein, die zwei gaben sich als die größten Disneyfans der Welt zu erkennen und saßen schon seit Stunden bei den beiden herum. Zane hatte auch noch das Glück zwischen den beiden Irren sitzen zu dürfen, da Atticus meinte der Boden wäre doch sehr bequem und sich dort hin geparkt hatte. „Atticus.. komm bloß bald wieder vom Klo!! Die machen mich wahnsinnig!“, dachte Zane verzweifelt, als Napoleon an ihm klammerte und Crowler seine Uniform als Taschentuch benutzte. ~Bei Chazz~ Chazz lief schon eine Weile über das Campusgelände und dachte nach. Sein Weg hatte ihn nun zu den Klippen geführt, wo er sich einfach mal hinsetzt und aufs Meer schaute. Die Sonne war gerade dabei entgültig hinterm Horizont zu verschwinden, als er einen schweren Seufzer ausstieß. Die ganze Zeit stellte er sich nur eine Frage: War es richtig, dass er Jaden geküsst hatte? „Ich hätte das lassen sollen.. aber ich wollte es so sehr, aber was er wohl dabei gefühlt hat? Ich habe ja gar nicht darüber nachgedacht, wie er reagieren könnte. Aber er hat den Kuss doch erwidert! Okay, dann ist er aber weggelaufen! Ach Mensch..“ Chazz stritt mit seinen eigenen Gedanken herum, er wusste einfach nicht mehr, was er denken sollte. Richtig, falsch, keine Ahnung?! Er war schon kurz davor sich die Haare zu raufen. ~Bei Jaden~ Jaden hockte immer noch im Bad, beruhigt hatte er sich zwar, aber jetzt wusste er nicht, was er tun sollten, wenn Chazz und er wieder auf einander trafen, was ja unvermeidlich war, wenn sie im selben Zimmer wohnten. „Ich wusste es doch! Ich habe mir doch gedacht, dass alles blöd laufen wird, wenn wir beide zusammen wohnen! Obwohl, der Kuss war.. er war.. wundervoll. Ja, aber schön und gut, ein Kuss. Mehr war das doch nicht. Und ob der ernst gemeint war? Ach, ich weiß es einfach nicht. Ich.. ich brauche einfach frische Luft..“, dachte sich Jaden und erhob sich wieder. Sein Kopf war bestimmt zu voll, um wirklich klar denken zu können. So ging er aus dem Zimmer und marschierte einfach los. Er wollte einfach nur irgendwo hin, wo ihn keiner sah. ~Bei Atti, Zane, Crowler und Bonaparte~ „Ach meine Erren, wie wundervoll, finden Sie nischt ausch?“, fragte Napoleon und deutete auf den Fernsehbildschirm auf dem gerade ein kleiner, roter Drache hin und her flitzte. „Ich kann da nur zustimmen, aber das Pferd meine Lieben, das Pferd!“, musste Crowler hinzufügen. „Ja, aber die Grille!!“, rief Atticus. „Und wer denkt an Mulan selbst?“, warf Zane ein. „Wir alle natürlich!“, meinte Crowler. „Exaktement kann isch da nur sagen.“ Napoleon nickte. „Okay..“, sagte Zane und man widmete sich wieder dem Fernseher und feuerte das getarnte Mädchen an. ~An den Klippen~ Inzwischen war es schon dunkel, doch Chazz saß hier immer noch herum und starrte aufs Meer hinaus. Abwechselnd seufzte und stöhnte er leicht. Plötzlich hörte er hinter sich etwas rascheln und er blickte über seine Schulter zurück. Eine Gestalt schob sich aus dem Gebüsch und eine feuerrote Sliferjacke schien in der Dunkelheit auf. Chazz’ Augen wurden größer, als die Gestalt ganz aus dem Gebüsch trat und in das einzige Licht, das Licht des Mondes, trat. Die braunen Haare schimmerten leicht in diesem Licht und die braunen Augen glänzten geheimnisvoll. Chazz konnte mal wieder nicht anders und starrte Jaden gefesselt an. „Er ist so schön.“, dachte er sich und machte sich daran aufzustehen. Jaden schluckte, er hatte ehrlich nicht erwartet Chazz jetzt zu treffen. Er sah zu, wie der andere aufstand. Er konnte ja nicht schon wieder abhauen, wie er es vorher getan hatte. Eigentlich, ja eigentlich wollte er endlich Klartext mit dem Schwarzhaarigen reden. Als er Chazz’ Blich auf sich ruhen spürte, sah auch er ihn endlich wieder richtig an. Die alabasterfarbene Haut wirkte in diesem Licht so zart und zerbrechlich, dass man meinte man stünde einer Porzellanpuppe gegenüberstehen. Jaden musste wieder schlucken, er brachte es nicht fertig sich von dem Anblick des jungen Princeton zu lösen, genau so wenig, wie er es fertig brachte endlich den Mund aufzumachen. Chazz musterte Jaden nachdenklich. Seit Minuten standen sie einander gegenüber und starrten sich stumm an. So konnte das doch nicht weitergehen. Er selbst wollte ihm endlich seine Gefühle gestehen, doch brachte auch er kein Wort über die Lippen. Das verletzte seine Ehre doch etwas, dass Chazz Princeton einfach den Mund nicht aufbrachte, wenn er doch sonst ohne irgendwas einen Kommentar abzugeben hatte. Vor allem wenn es wichtig war, konnte er immer etwas sagen, doch jetzt. Er könnte sich eigentlich dafür einmal wieder in den Allerwertesten treten. „Wenn du nicht gleich den Mund aufmachst Chazz, ist er bestimmt weg, also komm! Der letzte Rest Princetonehre verbietet dir so was!“, fauchte sich Chazz in seinen Gedanken selbst an. „Jaden..?“, brachte er dann schließlich hervor, immerhin ein Anfang. Jaden sah ihn weiter an. „J-ja?“, fragte er unsicher was er jetzt hören würde. „Also.. ich.. äh.. wollte, ich wollte endlich Klartext mit dir reden, dir endlich meine Gefühle offenbaren, dir endlich sagen, was ich schon so lange sagen wollte, aber nicht konnte. Weißt du, eigentlich hat mir mein Kopf solche Gefühle, wie ich sie jetzt spüre verboten, mein ganzer Körper hat sich dagegen gewehrt, doch mir ist klar geworden, dass ich es so und so nicht verhindern kann. Ich will es nicht verhindern, ich will nicht missen, dass ich mich zu dir hingezogen fühle. Dass ich bei dir sein will, dass ich dich in den Armen halten will und, verdammt, dass ich dich liebe!“ Chazz’ Blick war tief und fest. Am Anfang hatte er gestottert, doch dann hatte sich seine Stimme gefestigt und er hatte endlich alles aussprechen können, was ihm schon so lang auf den Lippen gelegen war. Jaden hatte Herzklopfen, richtig starkes Herzklopfen. Sein Herz sprang fast aus seiner Brust. Das, was er soeben gehört hatte verschlug ihm die Sprache. Sein Gesicht zeigte einen überraschten Blick, doch der wich sehr schnell einem warmen, glücklichen Lächeln. Jetzt war er sich sicher, Chazz würde ihn nicht auf den Arm nehmen. Die Worte klangen so ehrlich, so wunderbar, einfach nur wundervoll. „Chazz… ich liebe dich auch.. schon, schon so lange..“ Damit warf sich der Braunhaarige dem Schwarzhaarigen an den Hals und fing an vor Freude zu weinen. Chazz schloss seine Arme um den Kleineren und drückte ihn fest an sich. Jaden umarmte seinen Geliebten fest und wollte ihn nie und nimmer mehr loslassen. Chazz ging es ganz genau so und auch wollte nie wieder die Finger von ihm lassen. Er hob Jadens Kinn an und blickte in die, von den Tränen glänzenden, Augen. „Ich liebe dich so sehr, mein kleiner Idiot..“, hauchte er und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Jaden erwiderte den Kuss glücklich und schlang seine Arme um Chazz’ Hals. „Ja.. ich dich auch, du Trottel…“ Jaden und Chazz grinsten sich gegenseitig an und waren nur mehr glücklich. „Lass uns nach Hause gehen..“, flüsterte Chazz und nahm Jadens Hand. Jaden nickte und ging mit seinem Freund unter dem hell scheinenden Mond und den glitzernden Sternen. So... doch endlich mal was, hab euch ja lange genug warten lassen *drop* ne Feng *zu dir schiel* Sorry wegen deinen Entzugserscheinungen v__v" aber da isses kriegst hier ne Widmung hingeklatscht und tadaa~ ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)