Mana von randy (Auf der Suche nach einem Platz im Leben) ================================================================================ Kapitel 1: Es ist angerichtet... -------------------------------- Kommentar: ---------- Hallöchen! Meine erste Story seit sehr langer Zeit und meine allererste auf Animexx. Aber irgendwie hatte es mich gerade halt echt in den Fingern gejuckt. Und da ich manchmal auch so meine spontanen Phasen habe, habe ich mich getraut das ganze auch gleich Online zu stellen - auch wenn ich ehrlich gesagt ein bißchen Schiss vor den Reaktionen hier hatte. Und an dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an meine Erstleser (Tidus17, bc-chan, Tokam, Naraku und BloodyDorothy), die mich durch ihr Feedback dann doch sehr ermutigt haben! Ich möchte diese Geschichte gerne 2 ganz lieben Freundinnen widmen, die mir besonders durch die letzten Monate geholfen haben, einfach dadurch daß sie da waren und mit mir geredet und mich abgelenkt haben. Danke Denise! Und Danke Meryl! Ihr seid echt toll! ...genug geredet! Viel Spaß mit Mana! ---------------------------------------------- Ich bin nicht sehr gut im Geschichten erzählen. Aber ich meine eine halbwegs brauchbare Geschichte fängt mit einem guten Anfang an. Den werde ich Euch wohl leider schuldig bleiben müssen. Denkt Euch einfach einen netten Vorspann zu einer schmissigen und etwas abgedrehten Musik. Das wird dann schon irgendwie seine Richtigkeit haben. Meistens hat ja so ein Vorspann sowieso nicht viel mit der eigentlichen Geschichte zu tun. Dann spare ich mir auch schon überflüssige Arbeit. Und wenn jemand dieser Teil dann nicht gefällt, kann ich jederzeit beruhigt alle Schuld von mir weisen. Lehnen wir uns nun gemütlich etwas in unseren Sitzmöbeln zurück, greifen uns etwas virtuelles Popcorn und steigen gleich in die Geschichte ein. Wir befinden uns in einer fiktiven Parallelwelt nur einen kleinen Hauch weiter in unserer näheren Zukunft. Die Technik ist kaum weiter fortgeschritten. Keiner hat irgendwelche Außergewöhnlichkeiten die man hier, in unserem Alltag nicht auch haben könnte. Es wird gelebt, gelacht und gestorben und zum fliegen braucht man immer noch Flügel oder technische Hilfsmittel. Auch die Menschen sind kein bißchen weiser oder schlauer als bei uns. Lediglich mit der Gentechnik ist man etwas weiter als bei uns. Die alten, in Würde ergrauten Professoren, haben den skeptischen und zweifelnden Ethikern mittlerweile erfolgreich nachgewiesen das Genexperimente nicht nur lebenswichtig sondern geradezu aus humanitären Gründen absolut erforderlich sind. Schließlich lassen sich ja nahezu alle Erbleiden und Behinderungen so ganz bestimmt dauerhaft beseitigen. Irgendwie haben die alten Herren das wohl so auch selber geglaubt, zumindest will ihnen hier keiner böse Absicht unterstellen. Leider wurde bei der, hier natürlich unverschämt grob vereinfachten, Diskussion eine Sache ganz vergessen. In Forschungslaboren arbeiten nicht nur seriöse, erfahrene, ethisch gereifte Wissenschaftler, sondern es gibt auch studentische Hilfskräfte. Zu allen Zeiten haben sich Studenten die außerordentliche Schwere ihres Daseins mit verschiedenen berauschenden Substanzen zu lindern versucht. In diesen Zuständen lässt sich monotone Laborknechtschaft dann ja auch am ehesten ertragen. Allerdings geht das sehr oft auf Kosten des vernunftorientierten Denkens. Es scheint plötzlich wahnsinnig interessant und von ungeheurem wissentschaftlichem Interesse was passiert wenn man menschlichem Genmaterial irgendwelches von Tieren zusetzt. Natürlich will auch hier niemand wirklich etwas Böses. Ein unbekannter Student, sein Name ist hier einfach nicht wichtig, komponierte einen Gencocktail aus menschlicher und felidäer DNA, reicherte einen leergeräumten Zellkern damit an und stellte das alles in den vollautomatischen Inkubator. Dieser hatte dann mit der Probe die nächsten 9 Monate "schwanger" zu gehen. Natürlich wurde das alles überwacht. Von Maschinen! So wie es sich gehört. Maschinen machen ja keine Fehler, weil sie ja nicht mit störenden Emotionen belastet sind. Und da der Embryo sich innerhalb der Grenzwerte entwickeln wird, ist eine Störung diesen Prozesses auch nicht zu erwarten. Während unser Student sich nun langsam in Richtung einer gekachelten Örtlichkeit begibt um sich sein Frühstück nochmal durch den Kopf gehen zu lassen, werden wir nun ein kleines Stück in der Zeit nach vorne schreiten. Es gibt ja über die kommenden Monate nicht viel zu erzählen. Der Student wird am nächsten Morgen mit einem brummenden Kopf aufwachen und keinerlei Erinnerung mehr an seinen genialen Schaffensdrang haben. Und der Alltag in einem Inkubator ist ja auch nicht so prickelnd, als das wir uns da jetzt darüber seitenlang verlieren müssten. Kapitel 2: ...und nicht wieder gut zu machen? --------------------------------------------- Kommentar: ---------- Hallöchen! Die ersten Leser der Einleitung hatten mich darauf hingewiesen das das ja für ein Kapitel doch recht kurz war. Sorry, ja, ich versuche mich zu bessern und längere Strecken zu erzählen. Danke auch für Eure Geduld mit meiner doch eher kreativen Rechtschreibung! Und gleich eine Vorwarnung! Ich werde das bisherige Tempo wohl kaum beibehalten können. Jeden Tag ein neues Kapitel wäre doch recht heftig - aber ich werde mein Bestes geben und Euch nicht zu sehr warten lassen! Danke nochmal für Eure ENS, Kommentare hier oder per ICQ - das hat mir dann doch sehr Mut gemacht und mich sehr aufgebaut! Dann mal viel Spaß mit dem ersten richtigen Kapitel... ---------------------------------------------- Was für ein Aufstand! Und natürlich ist das wieder zum denkbar ungünstigsten Moment passiert. Das ganze Labor war voller hochrangiger Kollegen gewesen. Und natürlich waren auch Vertreter der Direktion anwesend, als ob diese Blamage nicht schon auch so gereicht hätte! Eigentlich hätte heute der triumphale Sieg über die Trisomie 21 gezeigt werden sollen. Das war ja auch eine eindrucksvolle Demonstration gewesen. Wäre nicht am Ende des zugehörigen Fachvortrages noch dieses "Wesen" überraschend aus dem Inkubator gekommen, dann wäre dies der eindrucksvolle Höhepunkt einer wissenschaftlichen Karriere geworden. Und wenn das nicht schon übel genug gewesen wäre. Diese verbrecherische Genmanipulation musste er jetzt verantworten, da in den Unterlagen jegliche Spur auf den Verursacher fehlten. Ein Säugling mit Katzenohren, Schnurrhaaren, Katzenschwanz und noch einigen besonderheiten die gottlob nicht ohne technische Hilfe sichtbar waren! Die Institutsleitung hatte ihm den dringlichen Hinweis gegeben das ganze irgendwie verschwinden zu lassen - aber das sagt sich so leicht. Die übliche Vorgehensweise wäre gewesen das Kind einem der Eltern auf der Warteliste für Retortengeburten zuzuteilen. Aus naheliegenden Gründen war dies hier nicht so einfach möglich. Schliesslich stand die eigene Reputation und der makelose Ruf des Instituts auf dem Spiel. Selber aufziehen ging ja auch nicht. Das wäre als Single undenkbar. Ein Kind kann Mann ja nicht einfach so alleine daheim lassen wie ein Haustier - auch wenn dieses Kind reichlich Merkmale eines Haustieres aufwies. Weil es irgendwie naheliegend war dachte er jetzt an seine große Liebe der letzten Jahre. Diese hatte letztes Jahr den Antrag seines besten Freundes aus der Studienzeit angenommen. Vorher waren sie Drei jahrelang ein unternehmungslustiges und untrennbares Gespann gewesen. Ein leichter bitterer Zug schlich über seine Gesichtszüge. Auch wenn die beiden ihn hier zurückgelassen hatten, sehnte er sich zurück nach dieser Zeit. Er hatte als einziger von den Dreien den ersehnten Abschluss geschafft - aber jetzt kam er sich als der eigentliche Verlierer vor. Michael und Claudia lebten jetzt glücklich als Paar unten im Schwarzwald. Hatten die beiden nicht neulich erst geschrieben? Ach ja, da gab es ja jetzt auch ein Kind. Und er möge doch mal zu Besuch kommen. Vielleicht war das ja jetzt gar keine so schlechte Idee. Er schaute nachdenklich auf das kleine zusammengerollte Bündel das weder ganz Mensch noch auch nur annähernd genug Katze war. Michael hatte ja auch dieses komische japanisch angehauchte Hobby - gab es da nicht auch mal so komische Bilder von Menschen mit Tierohren? Oder ist da jetzt der Wunsch Vater des Gedankens? Ein paar Stunden, 2 Fläschchen, jeder Menge Schweißtropfen und reichlich Kilometer später. Er steht vor einem sehr abgelegen stehendem und kleinem Fachwerkhaus. Die Lichter von der nächsten Ortschaft waren zwar noch deutlich zu erkennen, aber ihm wäre es hier doch zu einsam. Komisch! Er konnte sich die Beiden hier in der Umgebung irgendwie so gar nicht vorstellen und wiederholt kamen ihm Zweifel ob er jetzt wirklich das richtige tat oder ob er nicht einfach nur irgendeiner dummen Idee hinterher rannte. "Mensch, Klaus! Bist Du es wirklich? Lass Dich mal ansehen? Also schlanker bist Du auch nicht geworden! Komm doch rein! Ich hätte nie gedacht das Du mal den Weg zu uns finden würdest." Gerade als er sich entschlossen hatte das ganze abzublasen und einfach zurückzufahren war die Tür aufgegangen und Michael stand freudestrahlend vor ihm. "Claudia! Rat mal wer da ist. Lass alles stehn und fallen und komm mal her!" "Geht nicht!" tönte es aus dem oberne Stock, während Michel seinen Besucher ins Wohnzimmer führte. "Ich stille gerade unseren Sohn. Ich glaube Dir wäre das nicht recht wenn ich den jetzt 'fallen' lassen würde." Klaus schaute peinlich berührt zu Boden. "Hallo!" Das fiel ihm ja jetzt früh ein und das passte doch jetzt überhaupt nicht mehr. Das Gespräch war ihm völlig entglitten bevor es überhaupt angefangen hatte. Dabei war er doch eigentlich immer der Wortführer von den Dreien gewesen. Was sich so innerhalb eines Jahres alles ändern kann. "Was hast Du den da in der Tasche dabei? Ist das ein Spielzeug? Das ist aber eher für ältere Kinder... das bewegt sich ja?" Michael schaute ungläubig auf das kleine Catgirl das sich das vor seinen Augen fröstelnd tiefer in seine Decke kuschelte. "Das ist ja echt gut gemacht! So eine süße Puppe, da wird sich Claudia aber freuen!" "Worüber werde ich mich freuen?" Unbemerkt von den beiden Männern war Claudia jetzt in den Raum getreten und legte ihren Sohn vorsichtig in eine kleine Wiege. "Ich dachte so etwas würde Euch Euer Berufsethos verbieten?" Mit einem Blick hatte sie die Sachlage klarer erkannt als ihr Mann der sie ganz verwirrt anschaute. "Ja, Du hast Recht, das hätte eigentlich nicht passieren dürfen..." stammelte Klaus sichtlich verlegen und auf Michaels Gesicht zeichnete sich dann langsam ungläubiges Begreifen ab. "Es weiß auch keiner richtig was passiert ist. Plötzlich kam dieses Kind aus dem Inkubator und keiner konnte nachvollziehen wie das passiert ist. Wir wissen nur das eine sogenannte "komponierte Eizelle" eingelegt wurde und das jegliche weitere Entwicklung innerhalb der automatisiert überwachten..." "Ja, ist ja schon gut! Also hat Euch jemand ein Kuckucksei untergeschoben und Ihr habt 9 Monate lang nichts gemerkt weil ihr so Apparateblind ward. Schöne Bescherung. Und was habt Ihr jetzt damit vor?" Claudia fing an die Stirn zu runzeln - anscheinend dämmerte ihr schon mehr als es Klaus jetzt schon lieb war. Er fühlte sich völlig überrumpelt und durchschaut und verlegen brach ihm der Schweiss aus. Wie sich da jetzt raus retten? Er beschloss es auf die ehrliche und direkte Art zu versuchen. "Claudia, Michael, ich weiß einfach nicht weiter. Ich kann das Kind nicht auf dem normalen Weg zur Adoption geben. Und selber kann ich das auch nicht aufziehen, so ganz alleine. Ich werde für das ganze Verantwortlich gemacht weil es in meiner Abteilung passiert ist. Was soll ich denn nur machen?" So offen verzweifelt kannten die beiden Klaus dann noch nicht. Der musste echt am Ende sein - so etwas war in der ganzen Zeit noch nie passiert. "Komm ich hol uns jetzt erstmal einen kräftigen Schluck!" Diesmal war es Michael der genau das richtige sagte. "Und dann schnauffen wir erstmal in aller Ruhe durch!" Das wurde dann noch ein langer Abend und die Zungen der beiden Männer wurden zusehends schwerer. Claudia beneidete die beiden heftigst. Sie hätte jetzt auch einen kräftigen vertragen können - aber in der Stillzeit kommt sowas ja nicht gut. Immerhin behielt sie dann auch den klarsten Kopf und fing dann langsam an das Selbstmitleid von Klaus ihrem Mann zu überlassen und sich so langsam mit dem kleinen Kind zu befassen. "Hat die Kleine denn schon einen Namen?" "Offissiell noch nicht. Aber die Ashisdenten sagten Mana schu ihr." gab Klaus mit schon sehr starker Schlagseite zu verstehen. Mana öffnete die Augen, als ob sie ganz genau wüsste das es gerade um sie geht. Claudia nahm sie aus ihrem Körbchen auf den Arm. "Hallo Mana! Da bist Du aber in einen Schlamassel reingeraten - was sagst Du denn zu dem ganzen?" Natürlich verstand Mana wie jeder andere Säugling auch, kein einziges Wort, aber sie fing an vorsichtig ihr Schwänzchen aufzustellen und mit den Ohren zu wackeln. Und wer kann denn so einem süßen Anblick widerstehen? Also bestimmt keine Frau die gerade selber ein kleines Kind auf die Welt gebracht hat. Für sich selber beschloss Claudia die beiden Männer jetzt erstmal ihren Rausch vertiefen und ausschlafen zu lassen. Dann würde sie morgen nur um so leicheres Spiel mit den beiden großen Jungs haben. Dieses Kind braucht ein Zuhause und es ging einfach nicht an das man das irgendwelche Weisskittelträger entscheiden liess. Da war eine Frau und Mutter gefragt und so fand die kleine Mana dann viele Stunden nach ihrer Geburt erstmals zu einem Menschen der sie nicht als irgendein pelziges Wesen sah, sondern als süßes liebenswertes Kind. Und dieses Kind war ja absolut unschuldig an den Pech das die sogenannten Erwachsenen über es ausgegossen hatten. Bereiten wir uns jetzt also dann so langsam auf den nächsten Zeitsprung vor. Was jetzt kommt ist ja sehr offensichtlich. Klaus wird erlöst. Michael bekommt sein erstes richtiges Catgirl. Und Claudia hat nun zwei Kinder zu versorgen - okay - mit Michael waren es dann drei. Klaus zählt nicht, denn den konnten sie ja wieder in sein Institut abschieben. Allerdings versprach er sich künftig wieder öfter zu melden und sehen zu lassen. Kapitel 3: Morgengrauen ----------------------- Kommentar: ---------- Hallöchen! Sorry! Das hat jetzt echt ein bißchen länger gedauert - und sehr lange ist das Kapitel auch nicht geworden! *schäm* Ich wünsch Euch dann jetzt aber um so mehr Spass... ---------------------------------------------- Es war noch sehr früh am Morgen. Die Vögel hatten gerade ihren täglichen Frühgesang absolviert und begannen mit ihrem weniger lärmreichen Tagwerk. Felix, der Jäger, beendete allmählich seinen frühen Beutezug und kontrollierte nochmal die Grenzen seines Jagdbereiches. Nachdem er sich versichert hatte das sich niemand unbefugt in seinem Gebiet zu schaffen gemacht hatte entschloss er sich so langsam zu seiner Bettstatt heimzukehren. Die Jagd war in letzter Zeit mühsamer geworden. Es gab im Moment einfach zu wenig unvorsichtige Beute. Aber Felix hatte in den letzten 3 Jahren bereits genügend Erfahrungen gesammelt um auch jetzt noch seinen Jagdhunger stillen zu können. Geniesserisch dachte er an seinen letzten Fang zurück. Der Geschmack des frischen blutigen Fleisches war noch nicht ganz aus seinem Mund verflogen und ihm lief in nachhinein nochmal das Wasser im Mond zusammen. An die schreckgeweiteten Augen und die schmerzerfüllten Laute seines Opfers verschwendete er kein Mitleid. Es gehörte für ihn einfach dazu das ein Opfer noch ein bißchen gehetzt und in Panik versetzt wurde. Das dadurch vermehrt freigesetzte Adrenalin gab dem frischen Fleisch dann noch einen kleinen besonderen geschmacklichen Kick. Der frische Speichel spülte die letzten Fleischfetzchen zwischen den scharfen Zähnen vollends heraus und Felix gab zufriedene Laute von sich. Noch in so angenehme Gedanken versunken näherte er sich seinem Eingang. Sobald er diesen passierte geschah eine geheimnissvolle Metamorphose vom gnadenlosen, mitleidslosen und möglicherweise leicht sadistischen Jäger - zur verspielten, zärtlichkeitsbedürftigen und Aufmerksamkeit heischenden Schmusekatze. Noch ganz in Gedanken ließ er die Katzenklappe hinter sich zuknallen - und erstarrte überrascht im Schritt. Roch es da nach einer fremden Katze? Hatte sich da ein Konkurrent heimlich in seine sichere geglaubte Heimstätte eingeschlichen? Felix verwarf diesen Gedanken, so schnell wie er gekommen war. Der Geruch war zwar nach Katze, aber irgendwie war er falsch. Ein Kater konnte es schon mal nicht sein. Das hätte er sofort an der besonderen Duftsignatur bemerkt. Es musste also eine Katze sein - allerdings gerade eher in einem Zustand in der sie für seine männliche Libido eher uninteressant war. Auf leisen Pfoten und durch seine Nase zielsicher geleitet näherte er sich der Quelle des irritierenden Geruches. Nanu? Das kam aus dem Schlafzimmer? Normal war das nicht! Er war gerade mal eine Nacht nicht daheim und alle seine Duftmarken waren noch intakt. Zumindest alle die er bisher beim vorbeigehen kontrolliert hatte. Es war einfach unvorstellbar das ein Konkurrent bis dahin gekommen war ohne irgendeine Spur zu hinterlassen. Und trotzdem musste das Unvorstellbare geschehen sein. Vorsichtig zwängte er sich in den offenen Spalt der Schlafzimmertür. Die beiden Großen lagen an ihren üblichen nächtlichen Plätzen. Seit ein paar Tagen war da noch eine weitere Liegestätte im Schlafzimmer und diese wurde auch erst neuerdings von einem kleinen Wesen benutzt, das erstaunlich hilflos und unbeweglich war - dafür zeitweise um so lauter. Mit seinem messerscharfen Verstand hatte er bereits gefolgert das es wohl ein Junges der beiden Großen sein musste. Zumindestens drängte sich dieser Eindruck auf wenn man beobachte wie vorsichtig und beschützend die beiden Großen mit dem kleineren Großen umgingen. Der neue Duft kam genau aus der Richtung von dem Neuankömmling. Felix war verwirrt. Sollten die Großen zeitweise Düfte wie seinesgleichen aussondern können? Das war ihm noch nie vorgekommen und er beschloss sich das mal aus der Nähe anzusehen. Ohne sichtbare Anstrengung sprang er aus dem Stand auf das Regal neben dem kleinen Bett und blinzelte verwirrt. Da lagen plötzlich Zwei in dem Bettchen. Das Eine kannte er ja schon und erleichtert merkte er das sich dessen Duftspur auch kein bißchen verändert hatte. Auf seine bisherigen Erfahrungen war also doch noch Verlass. Vorsichtig glitt er vom Regal in das Bettchen und versuchte sich das mal aus allernächster Nähe anzusehen. Das waren doch Katzenohren die er da sah? Aber die ganzen Proportionen und vor allem die Größe passten einfach nicht! In seiner Neugier musste er zu Nahe an dem einen Ohr des neuen Gastes geatmet haben - denn plötzlich begann das Ohr sich wegzudrehen und zwei helle blaue Augen öffneten sich direkt vor seinem Gesicht. Ein leiser Laut, einem Maunzen nicht ganz unähnlich, drang an seine eigenen Ohren und instinktiv antwortete er mit einem beruhigenden Maunzen. Also das musste dann wohl auch ein Junges sein! Aber was für kapitale Ausmaße! Da sollte man sich lieber frühzeitig von der freundlichen Seite zeigen. Das könnte mal entweder ein schwerer Gegner werden oder eben ein zuverlässiger Begleiter - das lag jetzt völlig in seiner Hand. Beruhigend gurrte Felix und fing an das Junge sauber zu lecken, was dieses mit zufriedenen Lauten und einem deutlich vernehmbaren Schnurren quitierte. Die blauen Augen schlossen sich wieder und wichen ruhigen Schlafgeräuschen. Jetzt merkte Felix erst wie müde er nun selber war und kuschelte sich vorsichtig zu dem Jungen dazu und sank auch in einen tiefen Schlaf voller verwirrender Träume. Claudia wachte wie immer als Erste von allen auf und sammelte ihre Gedanken. Sonderbar! Sonst immer lag Felix doch morgens immer auf ihren Füßen und wartete auf die erste Futterportion des Tages. Ihm wird doch nichts passiert sein? Sie richtete sich langsam in ihrem Bett auf und warf einen Blick auf das Kinderbett mit Sascha und Mana darin. Moment mal! Suchende Finger tasteten nach dem Lichtschalter des Bettlichtes. Also das geht ja nicht! Es sieht zwar süß aus, aber eine Katze hat in einem Kinderbett doch nichts verloren. Das ist ja doch unhygienisch. Hin- und hergerissen zwischen schmunzeln und leichter Besorgnis, drängte sich ein weiterer Gedanke in den Vordergrund. Eigentlich lag da ja schon vorher eine Katze mit Sascha im Bett. Wie soll man denn Felix den Unterschied klar machen zwischen einem katzenartigem Wesen das ins Bett darf und einem das dort nicht sein sollte. Das könnte sie ja selber nicht so ganz begründen - und Mana sollte aber auch nicht in einem Katzenkörbchen landen. Claudia seufzte leicht. Irgendwie ist das doch jetzt alles recht verwirrend. Vielleicht lässt sich ja bei einer frischen Tasse Tee ein klarer ordnender Gedanke fassen. Erstmal bleiben die Drei da drinnen wie sie sind. Schlafende Säuglinge weden nicht geweckt - jede Minute der Ruhe ist dazu einfach zu kostbar! Während Claudia sich so langsam zur Küche begibt und sich in aller Ruhe mit heißem Wasser und in Papiertütchen abgepackten zerkleinerten Kräutern befasst, ziehen wir uns jetzt auch wieder diskret aus der malerischen Szenerie zurück. Die kleine Mana hat also bereits wieder einen neuen Freund gefunden und um ihre kleinen Fingerchen gewickelt. Bis jetzt meint es das Leben mit der Kleinen dann doch wider Erwarten recht gut - oder? Kapitel 4: Flaschenkinder ------------------------- Kommentar: ---------- Hallöchen! Irgendwie habe ich mir mit dieser Fic doch mehr vorgenommen als ich zunächst gedacht hatte. Ich dachte man könne so ganz nebenbei immer mal so ein kleines Kapitelchen aus dem Ärmel schütteln. Hut ab, vor den Leuten die das schaffen! Aber bei mir geht das einfach nicht so. Zum einen bin ich doch sehr im Stress, sowohl privat als auch beruflich - und zum anderen muss ich zum schreiben erst in Stimmung kommen und ich muss mich wohl und entspannt fühlen. Deswegen ein grosses Sorry an meine Leser da draussen das es jetzt so lange nicht weiter ging. Dafür habe ich jetzt in meinem Urlaub zwei Kapitelchen fertig bekommen von denen ich hoffe das sie Euch auch gefallen. Das heutige Kapitel finde ich persönlich eigentlich recht schwach, aber ich wollte es auch nicht weglassen weil es halt doch dazugehört. Ich wünsche Euch dann mal viel Spass und Danke fürs warten! ---------------------------------------------- Sascha wurde von einem Leeregefühl in der Magengegend geweckt. Da es ihm leider nicht möglich ist das anders zu artikulieren, griff er zur einzig naheliegenden Methode. Gegen die markdurchdringenden Schreie eines hungrigen Säuglings, sind die gemeinen technischen Sondersignale des Alltags eine sanfte, wohlklingende Sinfonie. Felix war sofort wach und sprang mit einem Satz auf und aus dem Bettchen und damit in ein kleines schmerzhaftes Universum voller Sterne. Während er zwischen den beiden Winzlingen geschlummert hatte, hat sich Mana an seinen Katzenschwanz geklammert und der Greifreflex von Mana war nicht von schlechten Eltern. Ein wehklagender Katzenschrei untermalte die ersten Laute von Sascha. Natürlich war jetzt dann auch Mana hellwach - und wie nicht anders zu erwarten stimmte sie in den "Morgengesang" mit ein. Nur mit dem leichten Unterschied das zwischen den einzelnen Schreien auch der eine oder andere leidende Maunzer dazukam. Das wiederum verwirrte Felix dann doch sehr der gerade der lauten Kakofonie zu entweichen trachtete. Bei jedem dieser Maunzer drehte er sich um und lief wieder zurück, nur um sogleich wieder vor den anderen Lauten zurückweichen zu müssen. Glücklicherweise war Claudia ja nicht weit weg und konnte die Situation erstmal entschärfen in dem sie eine Runde Schnuller verteilte. Das war zumindest eine erste Maßnahme, aber irgendwie muss man sich ja helfen, schliesslich kann man ja nicht beide Kinder gleichzeitig zur Brust nehmen. Da eindeutig zu hören war das die ersten Schreie von Sascha kamen und die Windeln beider Kinder eigentlich noch recht annehmbar rochen, durfte er sich dann auch als erstes sättigen. Felix schlich in der Zwischenzeit dann auch gemütlich in die Küche und reduzierte den Inhalt seines Fressnapfes. Gesättigt und wieder versöhnlicher gestimmt kam er dann gerade wieder zurück ins Schlafzimmer als Mana das erste Mal angelegt wurde. Diesmal kam der Schrei von Claudia, immerhin war er wesentlich leiser und gedämpfter, aber das wurde durch leise, gepresst ausgestossene Flüche ausgeglichen. Anders als Sascha dessen Mund komplett zahnfrei war, wie es sich bei wenige Tage alten Kindern gehört, fanden sich in Manas Mund bereits die kleinen scharfen Eckzähnchen die so markant das Gebiss einer Katze zieren. Diese hatten deutliche Einstichmarken hinterlassen. Claudia hatte den Schmerz eine ganze Weile ertragen bis auch Mana halbwegs gesättigt war, aber dann musste sie sich erstmal zur "erste Hilfe"-Maßnahmen zurückziehen. Auch nach längerem Überlegen gab es wohl keine Alternative, die beiden Kinder würden ab jetzt auf Flasche umgestellt werden. Natürlich hätte Sascha noch weiter regulär gestillt werden, aber das wäre Mana gegenüber ja nicht fair gewesen. Immerhin konnte man ja weiterhin die Muttermilch nehmen, weil es dafür ja die nötigen Hilfsmittel bereits im Haushalt gab. Claudia dämmerte langsam das so ein kleines Catgirl doch noch so die eine oder andere Überraschung bereiten könnte - diese war ihr jedenfalls schon mal gelungen - Autsch! Beim Kontrollblick im Schlafzimmer schlummerten die drei kleinen Racker schon wieder so, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. Felix hatte sich allerdings unter das Kinderbettchen zusammengerollt, damit ihm eine ähnlich schmerzhafte Erfahrung vorerst erspart bleiben würde. Wo war eigentlich Michael? Es konnte doch nicht sein das er von dem ganzen Krach gar nichts mitbekommen hat! Doch, Michael hatte nichts von alldem mitbekommen! Er und Klaus waren im Wohnzimmer eingeschlafen, nachdem sie gemeinsam einige Fläschlein Wein von ihrem Inhalt befreit hatten. Puh! Was für ein Geruch! Unbarmherzig öffnete Claudia alle Fenster und die Balkontür und lies frische Luft und vor allem Tageslicht in den verpesteten Raum. Der Erfolg dieser Massnahme lies dann auch nicht lange auf sich warten und zwei sehr blasse und verkaterte Männergesichter schauten sie vorwurfsvoll an, während sie sich langsam wieder schmunzelnd in die Küche zurückzog. Viel später, nachdem sich die beiden "Jungs" frisch gemacht hatten und alle zusammen in Ruhe und ausgiebig gefrühstückt hatten, verabschiedete Klaus sich dann dankbar von seinen Freunden und machte sich auf die lange Strecke nach Hause. Er versprach sich um den ganzen nötigen Papierkrieg wegen der Adoption zu kümmern und sich auch bald mal wieder sehen zu lassen. Claudia meinte das würde sie ja auch von dem künftigen Patenonkel der beiden Kinder nicht anders erwarten. Frauen wissen schon wie sie die Daumenschrauben anzulegen haben. Als sie dann wieder alleine waren und sich Michael erstmal ausgiebig dafür entschuldigt hatte das er sich Nachts so abgeschossen hatte, erzählte Claudia dann auch von ihren Erlebnissen des frühen Morgens und war dann doch etwas schockiert, das Michael erstmal losprustete, statt sie zu bedauern. Aber mittlerweile konnte sie die leichte Komik in dem Erlebten dann auch entdecken und mit lächeln - auch wenn sie verständlicherweise noch etwas schmollte. Aber was will man auch von Männern anderes erwarten! Als kleine Revanche machte sie ihn dann darauf aufmerksam das jetzt wohl erneutes Babyshopping angesagt ist. Und damit verging Michael das Lachen schlagartig. Shopping war so ziemlich die größte Strafe für ihn die er sich vorstellen konnte. Besonders mit Claudia, die zwar wesentlich ausdauernder in dieser Beziehung war, aber dabei doch sehr ungemütlich werden konnte - besonders wenn sie gar nichts finden konnte was ihren Vorstellungen entsprach. Aber er konnte sich den Argumenten nur unschwer verschliessen, schliesslich war jetzt der eine Kinderwagen nicht mehr ausreichend und auch kleidungsmäßig war nicht sehr viel vorhanden was man auch einem kleinen Mädchen anziehen konnte. Bei dem Kinderwagen wollte man versuchen das einfache Modell gegen eines für Zwillinge umzutauschen. Michael war dann überrascht das Claudia bei dem Thema Kopfbedeckungen sehr ausführlich wurde. Bisher hatte er sich noch keine Gedanken darüber gemacht das Mana ja offensichtlich doch etwas anders als andere Kleinkinder war und auf den ersten Blick erschlossen sich ihm Claudias Gedankengänge nicht. Aber er war ja auch Otaku und für ihn waren Catgirls ja eher was aufregendes und ideales. Es gelang Claudia dann aber doch ihm klarzumachen, das das wohl eher die wenigsten Mitmenschen auch so sehen würden. Und selbst wenn doch, hätte von ihnen bestimmt keiner gesteigertes Interesse daran das Presse oder der allgmeine Dorfklatsch seinen Fokus auf Mana lenken würde - zumal die Existenz eines Catgirls ja doch die eine oder andere ethische oder religiöse Fragestellung aufwerfen würde - und sie das nicht auf dem Rücken ihrer Familie ausgetragen haben wolle. Michael konterte mit der Feststellung das man diese Heimlichtuerei aber bestimmt nicht ewig durchziehen könnte. Man einigte sich darauf das erstmal so wie von Claudia gewünscht anzugehen und vorsichtig die näheren Mitmenschen im Laufe der Zeit einzuweihen, soweit als nötig. Die nächste Überraschung die Mana parat hatte, kam dann doch wieder viel früher als erwartet. Es war Zeit die Windeln zu wechseln - und dabei zeigte sich das ein Katzenschwanz innerhalb einer Windel eingewickelt durchaus nachteilig sein konnte. Igitt! Alles verfilzt und verdreckt! Also erstmal baden und bei der nächsten Windel wurde dann mit Leukosilk kreativ gebastelt. Dieses Erlebnis sollte auch nicht so schnell wiederholt werden! Auch wenn eine Windel mit "Notausgang" schon etwas gewöhnungsbedürftig aussieht und öfter kontrolliert werden sollte. Das Baden an sich ging ohne Probleme, da Mana auch kein bisschen wasserscheu war. Sehr zur Erleichterung von Claudia die da auch schon schlimmstes befürchtet hatte. Die folgenden Tage sollte es dann erstmal keine weiteren Überraschungen geben. Sascha und Mana taten das, was Säuglinge in dem Alter meistens tun: schlafen, schreien und essen - und damit waren Claudia und Michael auch gut ausgelastet. Aber immer wenn man sich mal an etwas gewöhnt, dann lauert schon das nächste Unerwartete Erlebnis irgendwo um die Ecke. Kapitel 5: Nestflüchter ----------------------- Kommentar: ---------- Hallöchen! Bei diesem und dem letzten Kapitel konnte ich zum Glück auf einige Erfahrung mit Kleinstkindern in der Verwandtschaft und im Freundeskreis zurückgreifen, es reicht völlig das ich mir bei der Katzenseite doch einiges an künstlerischen Freiheit nehmen musste. Ich hoffe ihr seht da über die eine oder andere Ungenauigkeit gnädig hinweg - es ist halt doch nur eine Fic und kein Roman. Aber trotzdem freue ich mich darüber das mir hier doch ein paar Leute die Stange halten und mir über die unterschiedlichsten Wege ihr Feedback zukommen lassen - Danke, Leute! Das motiviert doch schon! ---------------------------------------------- Während Sascha noch wie für sein Alter normal, Schwierigkeiten hatte nur seinen Kopf alleine anzuheben, war bei Mana alles etwas anders. Schon nach wenigen Tagen konnte sie sich auf den Bauch herumdrehen und bereits wenige Wochen später, als ihr "Bruder" noch auf dem Rücken strampelte, machte sie die ersten Versuche im Vierfüsslergang. Damit fiel sie in der Stillgruppe von Claudia doch sehr auf, und die anderen Mütter äußerten ihr Erstaunen und ihre Verwunderung ob dieses "frühreifen" Kindes - und manche hatten Bedenken ob diese schnelle Entwicklung für die kindlichen Knochen überhaupt gut genug waren. Claudia und Michael hatten das dann auch von einem befreundeten Mediziner, den sie vorsichtig ins Vertrauen ziehen mussten, begutachten lassen. "Die Kleine ist geradezu erschreckend gesund und fitt. Das Skelett weicht allerdings etwas von der Norm ab, aber bei der Vorgeschichte, war das ja auch nicht anders zu Erwarten. Ich mache mir aber Sorgen ob Mana damit Überhaupt mal richtig gehen kann - aber das werden wir wohl erst in der Zukunft sehen. Wir haben da ja nicht wirklich brauchbares Vergleichsmaterial." Damit war Claudia ja zum einen beruhigt, aber zum anderen machte sie sich jetzt neue Sorgen. Wie sollte die Kleine denn je ein normales Leben führen können, wenn sie möglicherweise nur auf allen Vieren unterwegs sein könnte? Immerhin schien die Kleine sich ja im Moment allerbestens zu fühlen. Mana konnte sehr mitreissend strahlen, so dass man sich mit der Kleinen automatisch mitfreuen musste - und das schien auf Sascha auch zu wirken. Zumindest war auch dieser im Vergleich mit den anderen Kindern der Stillgruppe doch sehr glücklich und zufrieden. Das Kinder nur weinen und schreien können wenn sie Hunger haben oder ihnen irgendwas unangenehm ist, ist ja doch recht normal, aber die beiden hatten anscheinend auch so einen beruhigenden Einfluss aufeinander, dass es für Claudia und Michael echt wie ein Wunder war. Da Mana jetzt schon die ersten Tapser unternahm, musste das Bettgitter am Kinderbettchen über Nacht schon hochgezogen werden. Noch lagen beide Kinder gemeinsam in einem Bettchen und Felix begnügte sich seit seiner "handgreiflichen" Erfahrung mit dem Platz direkt unter dem Bettchen. Allerdings strich er sehr interessiert um Mana herum wenn diese auf der Krabbeldecke unterwegs war. Claudia lies das dann auch geschehen. Während Mana mit Felix abgelenkt war, konnte sie schon nicht versuchen ihr Brüderchen herumzurollen. Das genoss der zwar lachend, aber eigentlich sollte der ja auch lernen sich selber herumzudrehen. Für einen Kater war Felix doch sehr verständnisvoll und "bemutternd" - zeitweise sah sein Fell doch sehr zerzaust und abgenutzt aus, aber er kam immer wieder zurück, und wenn es ihm zuviel wurde hüpfte er auf eine sichere Position und blickte Mana vorwurfsvoll an und maunzte kläglich - und irgendwie wirkte das bei Mana, die täglich vorsichtiger im Umgang mit Felix und auch mit ihrem Brüderchen wurde. Nach etwas mehr als einem Monat fasste Felix den Beschluss das er die kleine Mana so langsam zur Jägerin ausbilden wollte. Es lag in der Natur der Sache daß er sich deswegen nicht mit Claudia oder Michael absprechen konnte, aber er war der Meinung nur er als Katze könnte diese Ausbildung wirklich durchführen. Hatte auch nur einer von den "Grossen" mal frische, zappelnde Beute mit nach Hause gebracht? Nein, natürlich nicht. Die waren doch selber so lebensuntüchtig, daß sie nicht mal was mit den gelegentlichen Liebesgaben anfangen konnten, die Felix ihnen von Zeit zu Zeit in die Küche legte. Es war für ihn jetzt auch eine besondere Herausforderung eine Beute zu finden und die dann möglichst in einen transportfähigen Zustand zu versetzen, aber doch so das sie sich bestmöglichst wieder erholen sollte. Aber einem alten Jäger wie ihm lockte diese Herausforderung nur noch mehr. So hatte seine nächste Beute das zweifelhafte Vergnügen, nur immer wieder gejagt und mit den Tatzen geschlagen zu werden, so lange bis es vor Erschöpfung zitternd bewusstlos zusammenbrach. Ganz zart packte er die arme Maus dann zwischen seinen Zähnen und trug sie dann vorsichtig nach Hause. Claudia war gerade in eine Zeitung vertieft und sah nicht wie sich Felix zu Mana gesellte und ihr die Maus präsentierte, die gerade langsam zu Bewusstsein kam und ihr Glück noch gar nicht fassen konnte, dass sie noch am Leben war. Um der Maus den Ernst der Lage wieder vor Augen zu führen stupste Felix sie mit einer Kralle an - und diese begann mit einer wilden Flucht. Nachdem Mana erst verwundert zugesehen hatte wie Felix der Maus immer wieder den Fluchtweg abschnitt, wurde tief in ihr auch der Jagdinstinkt geweckt. Und jetzt, als die beiden zu zweit quer durchs Wohnzimmer tobten und der Maus eine ganz persönliche Hölle bereiteten, schreckte Claudia aus ihrer Zeitung auf und erfasste schlagartig was sich da vor ihr tat. Sie schnappte ein Handtuch und warf es auf die Maus und fing sie auf Anhieb ein. Das war ja nicht wirklich das erste Lebendige oder wieder auferstandene Mitbringsel von Felix und sie hatte da doch auch schon etwas Übung. Noch glaubte sie an einen Zufall und brachte erstmal die Maus vor die Tür, weit genug vom Haus weg und ins Gebüsch. Zu Hause wurde sie von Mana und Felix mit grossen und verständnislosen Augen empfangen. Wie konnte sie nur so ein schönes Spielzeug wegnehmen? Wie sollte Mana denn eine echte Jägerin werden wenn die "Grossen" die Bemühungen von Felix so sabotierten? Als Felix aus seiner Sammlung mit dem Katzenspielzeug dann eine Mausatrappe zu Mana brachte, um wenigstens damit seine praktische Lektion behelfsweise fortzusetzen, dämmerte Claudia das der vermeintliche Zufall, doch nicht so sehr zufällig war. Was sollte sie denn jetzt machen? Sie konnte doch Felix nicht einfach aussperren oder jedesmal kontrollieren wenn er ins Haus kam! Aber sie wollte auch nicht in Zukunft vermehrt Lebendfutter gebracht bekommen. Als Michael von der Geschichte hörte wollte er sich erst ausschütten vor lachen, aber als er in Claudias ernstes Gesicht sah, verging ihm das doch recht schnell. Er hatte im Internet mal einen Artikel gelesen von einer "intelligenteren" Katzenklappe, die die Katze nur ohne Beute ins Haus lies. Dazu musste die Klappe allerdings erstmal etwas umgebaut werden. Zum Glück war der Entwickler dieser Katzenklappe schnell per Email erreichbar und auch schnell bereit den beiden mit ihrem Problem zu helfen. In der Katzenklappe war ein beleuchteter Eingangsbereich mit einer Kamera eingebaut und ein PC war dafür zuständig zu vergleichen ob der im Bild erfasste Katzenkopf identisch mit dem gespeicherten von Felix war. Sobald er nun eine Beute mit nach Hause brächte würde der Computer auf diese Veränderung reagieren und vorsorglich die Klappe verriegeln, bis die Katze versuchen würde ohne Beute ins Haus zu kommen. Felix fand diese neue Katzenklappe verständlicherweise nicht so toll, aber er begriff sehr schnell das er hier nur ohne Mitbringsel durchkommen würde. Es blieben ihm also nur die Spielzeugmäuse oder die Hoffnung darauf, mal unkontrolliert durch die Eingänge der "Grossen" mit reinzuhuschen. Aber da war Claudia doch sehr aufmerksam geworden - und mit ihr legte man sich wohl besser doch nicht an, schliesslich verwaltete sie ja auch die Katzenleckerchen, und die bekam Felix nur wenn er brav mitspielte. Wieder ist ein kleines Problem aus der Welt geschafft - zumindest vorerst. Das Internet ist doch echt eine praktische Erfindung. Ich wünsch Euch schon mal viel Spass beim suchen - die Katzenklappe gibt es tatsächlich, aber solange man dazu einen ganzen PC braucht wird die wohl nicht marktreif werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)